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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194004264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-26
- Monat1940-04
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.04.1940
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Mt A«er WWWer AMsM > Nr. 98 «erlas» LM. «»rtaer,««», Lachsen Drahtanschrift Ballafreund Auesachfen Freitag, den 26. April 1940 SeremM Hauptarlchdftaftelle «», S-minel.Nk.r»4l I Jahrg- »3f Der Vormarsch in Norwegen geht unaufhaltsam weiter. Wieder Bombentreffer ans mehreren britische« Schiffe«. — 11 Feludflugzeuge bei Andalsnes vernichtet. — Oslo von englische« Flieger« mit Bombe« belegt. Weitere deutsche Verstärkungen i« Dro«theim ei«getroffe«. Berlin, 26. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Britische Seestreitkräste beschossen auch am 25. April den Hafen von Narvik. In Drontheim trafen Der» stSrknngen an Truppe« und Material «in. Im Raum von Berge« sind deutsche Truppe« im Begriff, die Gegend von Boß von norwegischen Abteilungen zn säubern. Bereinzelter feindlicher Widerstand wurde gebrochen. Die von Oslo au» nach Norden und Rordwesten in mehrere« starke« Kampfgruppen »orgehende« deutschen Verbände haben auch am 25. April in eugem Zusammenwirken mit der Luftwaffe weiter a« Raum gewonnen. An einzelne« Punkten sind die Kämpfe noch im Gange. Kampffliegerverbände belegten Truppenansammlungen nnd Marschbewegungen, Berkehrsanlagen und Transporte mit Bomben. Vom Feind be nutzte Hafeuaulagen wurde« durch Bombenwurf zerstört, aus eine «Feldflugplatz zwischen Dombas und Andalsnes wurden elf feindliche Flugzeuge vernichtet. Im Seegebiet vor der «orwegische« Küste wurden mehrere britische Schiffe mit Bomben angegriffen. Ein Minenleger und ein Transporter setzten sich »ach Bombentreffern auf Strand. Ein Torpedoboot zeigte starke Rauch entwickelung und stoppte. Ein Tankdampfer erhielt durch einen Treffer starke Schlagseite und wurde von der Besatzung verlasse«. Durch Bombentreffer explodierte« die Kesselanlagen eines andere« Nachsch«bschisses. Durch einen britischen Lustangriff auf einen Flugplatz bei Drontheim wurden einige Flugzeuge durch Splitterwirkung beschädigt. In der Nacht zum 26. April wurde Oslo von britische« Kampfflugzeugen angegriffen und mit Bomben belegt. Während militärischer Schaden auf dem Flugplatz nicht angerichtet wurde, steht der Umfang der Bombenwirkung in der Stadt Oslo noch nicht im einzelnen fest. Im Westen keine besonderen Ereignisse. Ein deutsches Aufklärungsflugzeug mußte in Belgien notlanden. Die Besatzung ist unversehrt. Bei Nacht fanden einige Einflüge feindlicher Flugzeuge in die Deutsche Bucht statt, ei« britische» Flugzeug wurd« in Gegend Sylt abgeschossen und stürzte ins Meer. Di« Beschießung von Narvik. An der erneuten Beschieß»«« von Stadt und Hafen Narvik ivaren zwei Schlachtschiffe, mehrer« Kreuzer und Zerstörer beteiligt. Die Beschießung hat wiederum längere Zeit gedauert und in der Stadt beträcht- lichen Schaden angerichtet. Die deutschen Truppen wurde« i« ihrer Verteidigungskraft nicht beeinträchtigt, da sie in der Zwischenzeit genügend Zett hatten, geeignete Stellungen aus- zusuchen und auszubauen. Obwohl «»« bereit» an mehreren Tagen englisch« Seeftreitkräft« Narvik n«t«r Feuer hielte«, Die Schläge der Luftwaffe gege« felndttche Truppenbewegungen. Aus Berlin wird in Ergänzung der OKW.-Berichte noch mitgeteilt: Die deutsche Luftwaffe hat in wirksamer Unterstützung der Operationen im Raum zwischen Dront- heim, Andalsnes und dem Kampfgebiet im Norden von Oslo Verbindungswege und feindliche Truppenansammlungen angegriffen. Die Eisenbahnlinie« Andalsnes—Dom- bas, Hjerkin—Dombas und Alvdal—Ätna wurden durch Bombentreffer an verschiedenen Stelle» unterbrochen. Auch Bahnhöfe wurden zer stört, «in Transportzug vernichtet und an ver schiedenen Stelle» Straßen getroffen. Marschierende Kolonne» wurden angegriffen und erlitten schwere Verluste. Im Raum von Bergen wurde die Eisenbahngabel ostwärts Boß zerstört, lleberall ist es im wirkungsvollen Einsatz gelungen, die Be wegungen feindlicher Verbände zu stören und wichtige Ver- kehrsmöglichkeiten auszuschalten. Die Erfolge der deutsche« Trappen nördlich Drontheim sind für die weitere Kriegsführung in Norwegen »o« größter Bedeutung. Durch die Besetzung wichtiger Engen und Ge- ländepunkte in der Gegend von Steiakjer ist der Raum von Drontheim gegen jede Bedrohung von Norde« her gesichert. Der Kampfwert der den deutschen Trup- pen gegenüberstehenden Verbände wird nach den bisherigen Eindrücken als gering bezeichnet. So konnte zum Beispiel eine aut ausgebaute und sehr wichtige Stellung, die mit sechs Maschinengewehren besetzt war, von einer kleinen deutschen Abteilung ohne eigene Verluste genomme« «erden. Norwegischer Transport-«- d«rch Bombentreffer vernichtet. Heber Stockholm wird die Schilderung eines deutschen Bombenangriffes auf einen norwegischen Truppentransport- zug gegeben. Als in Röros gemeldet wurde, daß die deutschen Truppen sich von Süden näherte«, wurde versucht, eine Ab- teilung von 16V Man« norwegischer Soldaten mit Truppen transportzug vorzuwerken. Der Zug wurd« jedoch während Ler Fahrt von deutschen Fliegern bombar- viert «nd völlig vernichtet. Nur die Lokomotive und der Tender sind übriggeblieben. Die enge Zusammen- arbeit der deutschen Luftwaffe mit den Verbänden de» Heere», insbesondere mit den Panzerkraftwagen, wird in verschiede nen Berichten anerkennend erwähnt. In erster Linie sei hierauf der blitzschnell« Vormarsch derDeut- schen zurückznsühre«. , ist ei« Sandungsversuch seitens der E«glL«. der bisher noch nicht gewagt worden. * * * Wie die feln-Uche« U-Boote im Skagerrak vernichtet wurde«. Zu der Versenkung von zwei feindlichen U-Booten durch deutsche U-Bootjäger werde« Weitere Ein- zelyeite« bekannt: Ein U-Boot wurde mit Wasserbom- beuaugegrissen. Es kam kurz darauf an die Ober- fläche «nd kenterte. Langsam versank es wieder, um «ach wenigen Minuten wieder aufzutauchen. Es war dabei deut lich festzustellen, daß das Boot manövrierunfähig war und nicht mehr dem Steuer «nd der eigenen Maschinenkraft ge horchte. Kurz darauf versank es endgültig. — Bei dem an deren U-Boot, das ebenfalls mit Wasserbomben angegriffen wurde, wurde beobachtet, daß es «ach dem Angriff seine Fahrt nicht sortsetzen konnte, sondern langsam emporstieg, bis der Turm des Bootes dicht unter der Wasseroberfläche lag. Das nochmalige Werfen von Wasserbombe« führte dann zur völligen Vernichtung des U-Bootes. Ei« Eingeständnis der „Times". Amsterdam, 25. April. „Times" geben zu, daß die deut schen Bombenangriffe vom militärischen Gesichtspunkt aus eine ernste Behinderung seien. Die Durchführung der Pläne der Westmächte würde weder in kurzer Zeit noch ohne beträchtlich verstärkte Krastanstrengungen möglich sein. Der deutsche Bor- marsch habe bisher noch nicht gestoppt werden können. * ,Zusammenarbeit" in England. Nach einer Reutermeldung aus London wurde im Unter- Haus der Unterstaatssekretär für Außenhandel, Shakespeare, gefragt, warum es, auf der bedeutendsten jugoslawischen Messe in Agram keinen britischen Aussteller gebe, während unter den 180 Ausstellern 120 deutsche wären. Shakespeare erwiderte, daß er die Aufmerksamkeit der britischen Handelsgemeinschaft auf diese Messe gelenkt habe. Er fügte hinzu, die Regierung hätte es sehr gern gesehen, wenn britische Firmen diese Messe ausgenutzt und britische Erzeugnisse ausgestellt hätten, aber man habe sie nicht dazu zwingen können. Er habe sich nun- mehr mit der Handelskooperation des Bereinigten Königreichs in Verbindung gesetzt, damit diese an den zukünftigen Messen auf dem Balkan teilnehme. * Bizrchefs. Offenbar kn Rückwirkung der Ereignisse in Norwegen und Dänemark wuvde ein« neue Regelung der Geschäfts- verteilurm bei den Generalstäben der drei britischen Wehr machtsteil« vorgenommen. E» wurde jedem Generalstabschef ein „Dizechef" beigeovdnet, damit die Arbeit, wie gesagt wird, „Tag und Nacht" uniterlauf enkann. Schon bisher hatte jeder Generalstabschef einen Vertreter. Diese behalten ihr Amt auch weiter, nur wird der Dize-Generalstabschef zusätzlich zwischen den Generalstabschef und seinen Vertreter geschoben. Die englische Press« hält natürlich mit Erörterungen über dies« neue GeschSftselntellung zurück. DieUeberlegenheit verdeutsche« Wehrmacht. Rom, 26. Avril. Mit großem Interesse verfolgt das litalienische Volk den Gang der Kampfhandlungen in Norwegen, die immer deutlicher die ungeheure Ueberlegenheit der deutschen Wehrmacht er- kennen lassen und bereits, wie es in den Schlagzeilen der Blätter heißt, zu einem „überlegenen deutschen Sieg bei Steinkjer" geführt haben, uw di« deutschen Truppen den Gegner zum Rückzug gezwungen und ihre Herrschaft über den Drontheim-Fjord gesichert hätten. Sehr starke Beachtung finden der unaufhaltsame Vormarsch der deutschen motori sierten Abteilungen bei Röros, die eine Verbindung zwischen dem Gebiet von Oslo und dem von Drontheim unmittelbar sichern werden, sowie die Kämpfe bei Narvik. In allen Ab schnitten, so stellt der Stockholmer Berichter des „Giornale d'Italia" fest, seien die deutschen Truppen siegreich. Der deutsche Sieg bei Ramsos werde nunmehr, wie der gleiche Bericht betont, von norwegischer Seite, wenn auch mit der nötigen Vorsicht, zuggeeben. Um sich zu trösten, versprechen die englisch-jüdischen Wortführer in Stockholm ihren Lesern, daß Drontheim von den britischen Truppen ,/im Sonntag" eingenommen werde und di« „Deutschen ins Meer gedrängt" würden. Wenn man Kriege durch Versprechen und Lügen gewinnen könnte, so wäre es, wie die Zeitung ironisch be merkt, den Engländern allerdings möglich, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. — Der Militärsachverständige des „Giornale d'Italia" weist darauf hin, daß bisher alle deutschen Kampfhandlungen planmäßig durchgeführt wurden, während Englands Versuche immer gescheitert seien. Don besonderer Bedeutung sei das Scheitern des englischen Versuches, die deutschen Zufuhren durch das Skagerrak zu unterbinden oder die deutschen Flugzeugstlltzpunkte in Westnorwegen zu ver- Nichten. Deutschland habe das Skagerrak abgesperrt und so die eigene Schiffahrt gesichert, während die deutschen Flieger tagtäglich zu ihren Angriffen auf die englische Flotte von ihren Stützpunkten aufstiegen. England bleibe heute nichts anderes übrig, als seine Truppenlandungen zu verstärken, was es jedoch zu einem immer ausgedehnteren und gefähr licheren Einsatz seiner Flotte zwinge. * Die Lügermachrkchie« -er WestmSchte. Italte« kennt ihre« „Wert". In der Faschistischen und Korporativen Kammer sprach Minister Pasolini über die Tätigkeit des Volksbildungsministeriums. Er erklärte u. a., daß es in Italien heute nur noch eine, nämlich die faschistische Presse gebe. Wie Graf Liano seinerzeit betont habe, könne die italienische Pressepolitik in einem einzigen Wort „Wahr- heit" zusammengefaßt werden. Diejenigen, die anläßlich der jetzigen Kriegshandlungen von italienischen Fälschungen faseln, würden gut tun, sich daran zu erinnern, wie die Berichterstattung bei den eigenen Kriegshandlungen vor sich gegangen sei. In Italienisch-Ostafrika und i n Spanien habe Italien stets nicht nur die Siege, sondern auch die wechselvollen Ereignisse und Schicksale, die ihnen vovausgingen, den Stillstand in den Kampfhandlungen und die Verluste gemeldet. Presse und Rundfunk Italiens trachten danach, die Ereignisse des derzeitigen Krieges wahrheits gemäß darzustellen. Den Tatsachen gegenüber sei ihre Haltung streng sachlich. Es gelte, soweit dies möglich sei, mit kritischem Sinn und an Hand der Erfahrungen die Nachrichten abzu wägen und zu sichten. Wenn ein Krieg ein schleppendes Tempo habe, so sei dieses Abwägen und Sichten nicht so wichtig. Wenn aber, wie in der Anfangsphase in Skandi navien, die Ereignisse rasch aufeinander folgen und eine entscheidende Bedeutung haben, müsse eine verantwortungs bewußte Presse bei der Sichtung der Nachrichten umso euer- gischer verfahren. Italien kenne aus Erfahrung den „Wert" gewisser Quellen. Wenn die italienische Presse sich während des Feldzuges in Polen nicht aus erster Hand Nachrichten verschafft hätte — di« übrigens die genauen deutschen Heeres berichte vollauf bestätigten — und das polnische oder englisch- französische Nachvichtenmaterial hätte benutzen müssen, 10 hätte man am 1. September erfahren, daß — als in Wirk lichkeit die deutsche Luftwaffe die Herrschaft über den polni schen Luftraum erobert, die Flugzeuge zerstört und die feind lichen Kräfte vernichtet hatte — die polnischen Verluste sich auf zwei Flugzeuge beschränkten. Ferner hätte man an Hand französischer Meldungen das belanglose Hin- und Herrutschen, das im September 193S im Niemandsland stattfand, als ,Hroße Offensive im Westen" bezeichnen müssen. Italien habe aber am eigenen Leibe verspürt, was es von den Quellen zu halten habe, di« bei der Besetzung Albaniens von starken Widerständen zu berichten wußten, im spanischen Krieg die Siege Francos durch Katastrophennachrichten zu entwerten suchten, die im abessinischen Krieg die Erfindungen -er Neger- Phantasien dem italienischen Heeresbericht vorzogen. „Um wen es sich dabei handelt, braucht man nicht weiter zu kennzeichnen. Es sind dieselben Herrschaften, die uns heute anklagen, das zu tun, was unsere Pflicht ist, d. h. ihre Nachrichten mit den gebotenen Vorbehalten aufzunehmen." - „Slaxbeu, Sehorch««, Kämpfe«." Nationalrat Giunta führt« aus: „Bel Beginn dieses Krieges hat in Frankreich die übliche Hetze gegen Italien stattgefunden, aber nachdem es zur „Nichtkriegführung" kam, fingen einige an, von einer Wiederholung der Lage von 1914 ur träumen. Man darf nie vergessen, daß Frankreich uns rets seit den fernsten Zeiten und bis in di« Gegenwart hinein feindlich gesinnt war. Was England anbelanqt dessen Dlacht bereit» zu Zweifeln Anlaß gwt, ist se§»
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