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Dresdner Nachrichten : 05.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-05
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.05.1898
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»»«riäisirri! »>>-'«l Mch- tna» ftefnaoqi drichlk« a»Wn»i« nvr «k««, voran»»'»»«»»'«. l,IeMlnr«N»,«.»»t.»»MW. l.KMNN' «MS ^ I . Mla^Iiiuwiiornv^^ 'SlL'MrKL» tzer,iI»rkch»»IL>lukl »mt i ». PS.« Lie Lnsdncr Siachitchlen eck» täeli« M° orakn» . oft«, eckchetiu. 43. Jahrgang. Gvl»>»tr«vlt-Mv^vr, f^usnsl»-. 7. Telegr,-Adresse: Nachrichten, Drc»d«n. Oliuon« I»rm,ckl«i» sl» >t»r tiiMtN VorriUkll«»»«' «ttsl-tMäs-SütsI f»r vaaelntlta- und V«rzsnt>»rurM- ttsinanda, I'amIIisn und Touttstou. i»IL»»I»« Xnr eekte Kiew. 'MW U s' 'szglscy ÜWStk WllkIIk in vgUMlM k»t»-i.Io1»- UW IN ,»W>MFU> V»1s»LdsL,- U»r»lllui« M»t>> l^r»s,v ZV. a»»rli»<>«, IK40 » Ligen« 8trvk-und Pjlrkutlabnk * »>r«»pr. am« ^at»- miä Al«Ä«-AU»zx»Ll» N. liomdatr M k MmLrlit v A>osIt»s«»»i»t UlW? cht«tkrün«>«t IS4> unä I'llAliAilliiTkrIlL biotat «tot« nur das kisussts und Löste ru btlli^tsn I'raison. Usliinrrcliilieli lLllckU«rlt«r- H. ^iisimkuzoliinellkstkrill. Vvrlcaus in dor fabrik: Nnossoa, 6k«wultaeratr»as« nnd »Valsonlinassliasso S. Ltidosonorslrnss« 18. rr^E^L^ÄM««»»LW»»skr»«-»t»»r»r«Ä»rWS^ „perleetiv", l>>. msd. IVollsrmttiin « t'atont- Kniebkaod, unsrrcüokt an 8itr u.VVirlcnn«: n.oin Lo^on tttr sedon Lrnek leidenden. ^Ileinvorlcaufkei 8«».. M»rieii8tr. 2^ «r. I2S. ti>ie«ck: Steigen der Geircidcpreisc. „ Hauses, ZugSvcrkehr. Therese Landtagsverhandlnngen ' " " c Mä Politische». der Einen der lebten Gegenstände der Rcichstnnsvcralynngen soll die Interpellation der sozialdemokratischen Fraktion über die .Höhe der Getrcidepreise bilden. Die Führer der Uinstni Partei wollen die Gelegenheit bcnntze», um unmittclbar vor Schluß des Reichstags nnd angesichts der Wnhlbrwegung noch einmal eine agitatorische Krastlcistnng ersten Ranges vom Stapel zu lassen. Das Rezept für die agitatorische Ausbeutung der eingetretenen Kornlhcueruiia ist ans der sozialdemokratische» und der frei sinnigen Presse, die ia auch in dieser Frage an einem Strange riebt, hinlänglich bekannt. Nur die bissen Junker nnd Agrarier sollen a» der Brotvertkeuerung schuld sein und falls die Inter pellation wirklich eine grisheic Debatte veranlassen sollte, so werden die Führer des freisinnig-sozialdemokratischen Wahlkartells sicherlich die Gelegenheit reichlich anszunntzcn suche», um die Wähler icher den „ichniachvollen Grvßkornwncher unserer Agrarier" ausznklären. Nach den Anweisungen des sozialdemokratischen Ecntralorganü soll die Interpellation wenn irgend misglich dazu dienen. daS ganze sozialdemokratische Hetzprogramm zu den Fenstern des Reichstags hinaus zu entwickeln. Der ..Vorwärts" zeigt sogar, wie man sich mit einem kühnen Schwünge von dem Kornwuchcr und der angeblichen Hungcrsnvth aus das Gebiet der internationalen Politik begeben kann: vungerönoth sei die Folac jedes Weltkrieges: die Gefahr eines Weltkrieges sei aber durch unsere vstasiatiichc Politik heraufbeiclnvv,en. „Durch das Spielen init dem chinesischen Feuer." so Hecht eS in dem erivähntcn. Blatte, „das noch viel schlimmer brennt als das griechische Feuer, ist diese Gefahr leider dem Bereiche des Phantastischen entzogen worden." Weiter soll die gegenwärtige Korntbeuerung die Lehre ergeben, daß dos Bündniß mir England eine Nothwendigkcit ist: denn ivenn sich Deutschland „durch die wahnsinnige Tollheit unserer Junker" in dem sich nahenden Weltkriege zwischen Rnsjland und England aus Seiten Russlands drängen lasse, so wäre das der sofortige Verlust des ganzen Sechanoels. die sofortige Ab sperrung der amerikanischen und asiatischen Getreidezufuhr und damit der sofortige Ansbruch der HungerSnolh. Solche Ausführungen zeigen schon jetzt zur Genüge, daß cS den Sozialdemokraten mit ihrer Interpellation und dem damit ver knüpften Anträge aus Aufhebung der Getreidezolle nur darum zu thun ist, durch die demagogische Behandlung der Frage sür ihre Wahlzwecke Kapital zu schlagen und neue Mittel zur Verstärkung ihrer hetzerischen Propaganda zu erzielen. Selbst wenn wirklich Grund vorhanden wäre, der Frage ernstlich näher zu treten, ob sich eine zeitweilige Aufhebung der Getreidezöllc empsehle, so würde daraus durchaus nsiht die Verwerflichkeit der agrarischen Schutzzollpolitik folgern. Daß eine solche Massnahme leine» antiägrarischcn Eharakter hat. beweist schon die Tbatsache, dass es vor sieben Jahren einer der ersten Führer der Agrarier. Gras Kanitz, war, der im Reichstage in Folge der damaligen Hübe der Getreibepreise die zeitweilige Aufhebung der Getreidezöllc befürwortete: und in Frankreich hat soeben der Ministerrath, dessen Präsident der vauplvertreter der französische» Schutzzollpolitik ist, ans die Anregung des obersten Landwirthschaftsraths beschlossen, die Getreidezöllc sür die Zeit vom 4. Mai bis :Z0, Juni einschließlich auszuheben. Die Bedingungen, welche eine gleiche Maßnahme sür das Deutsche Reich rechtfertigen würden, sind aber noch keineswegs gegeben. ES fragt sich hierbei vor Allem, ob man die jetzige Hohe der Getreidepreise nur als eine vorübergehende Erscheinung anzuschen hat oder ob sie Bestand haben wird. Um diele Frage zu beantworten, ist es erforderlich, den Ursachen der erfolgten Preissteigerung nachzusvrsche». Nach einer Darstellung der „Köln. Bolksztg." sind die hohen Getreideprcisc daö Erzengniß von vier Faltomt, die alle zusammenwirken mußten, uni die außergewöhn liche Steigerung zn bewirken, nämlich die schlechte 1897er Ernte Europas, die eine allmähliche und mäßige Preissteigerung i» brachte, die durch die Mine Folge der letzten Jahre veranlaßtc Aengftlichkeit der europäischen Gelrcide-Einfuhrsirmen, welche eine hinreichende Versorgung mit Getreide verhinderte: der spanisch- amerikaniichc Krieg »nd die nicht unberechtigte» Zweifel an der Erfüllung Preisen Iw Wicke» ganz ungewöhnlicher Umstände nicht sobald wieder cintreten. Es k> Wanderpreis sür welches sich die Bansilatz des Stände- iMnthmasjl. Witterung:! ^ 1 »nergcsangvercinc. Lvtterielisle. I Gewitterarlig s «I» <VTlI» vO» Ausgabe gestellt hat, das Inland mit dem Personen vor. sowie Petitionen, welche die Durllsrage betressen im Gegensatz zu den Angesichts der sozialdemokratischen Agitation dürfe nichts ge lediglich speknlirten. § schehen, was die Disziplin im Heere tchädige, was durch dieieS , , Manchesterlcnte. die Gesetz zweisi'lioS geschehe. Er »nd eine Minderzahl seiner Freunde Gctrcweprcise würden hoher sein, wenn der Börsenterminhandel stimmten sür dieses Gesetz. — Aba. Dodenberg 'Welfe, bringt nicht aufgehoben wäre: setzt versichern sie das Gegentheil, In ^ ' " jedem Falle ^ " ^ - , . , , caent aber sollen es die Agrarier sein, die für die zu hohen oder zu niedrigen Gctrcidcpreise verantmortlnh zu machen sind. Fernschreib- und Fernsprech-Bcrtchtc vom 4. Mai. * Berlin. Während der gestrigen Unruhen in Talavera plünderten die Ruhestörer einige Häuser und ein Kloster, welches sie dann in Brand steckte»: ferner wurde versucht, die Gefangene» zu befreien. Zahlreiche Verballungen fanden statt. In Gijon wurden die Kaufhäuser von VelaSco geplündert. Die Truppen feuerten. Mehrere Personen wurden verwundet. Der Belagerungszustand ist berhängt. Eine bewaffnete Bande in der Provinz Valencia wurde auseinander getrieben und gefangen genommen. In Eacercs sind gestern ebenfalls Ausschreitungen vorgekommcn: die Ruhe ist jedoch wieder heraeslellt, 'Köln. Der „Köln. >sta." wird ans Madrid gemeldet: Als letztes Telegramm vor der Unterbrechung empsing der hiesige Mitbesitzer einer in Manila erscheinenden Zeitung, eine Bombe sei in tue Druckerei cingeschlaqen und habe daS Gebäude soivie die Maschinen zerstört. Demnach batte die Beschießung begonnen * Lissabon. iRenter-Meidung.) .Hier ist pente die Nach richt cingegangcn, ein spanisches Geschwader, vermnthlich dasjenige von Sao Vieente, sei umgekehrt, »in zu der Flotte vor Eadiz zu v stoßen und dann vereint Gewässern abzngchen. * N 11 k >1 II mit derselben nach den amerikanischen Zweifel die zn billigen hier um das Zusammen- die in solcher Bedeutung . ,, kommt nicht jedes Jahr vor, daß ganz Europa eine schlechte oder doch sehr mittelmäßige Ernte enirlt, und ss ereignet sich noch weniger jedes Jahr, daß ein hin sichtlich der Versorgung Europas mit Getreide tonangebendes Land in einen Krieg verwickelt wird. Wenn aber zugegeben werden nniß, dah der augenblickliche hohe Getreidcpreis mir ein Erzengniß ungewöhnlicher umstände ist, so kann auf den Bestand dieses hohen Preises nicht gerrchnct werden. Die amerikanischen Farmer sollen die Ablieferung von Getreide an die Binnenmärkte der Vereinigten Staaten neuerdings mit großer Emsigkeit betreiben, und auch Argentinien, welches erst einen kleine» Theil der aus der günstigen l807ä>8«r Ernte zur Ausfuhr verfügbaren Getreide-! mengen nerladen hat. beeilt sich, aus den glänzenden Preisen Putzen zu ziehe». Ein Getreidemangel bis zur nächsten Ernte ist also nicht zu befürchten. Die Aussichten der nächsten Ernte sind aber ausgczeicknet, und zwar sowohl m Europa, als auch in den überseeischen Ländern. Daß der l6S8er Weizen der Bereinigten Staaten ungehindert nach Europa wird gelangen könne», dafür bürgt die Erklärung der spanischen Regierung bezüglich der Behand lung neutralen Gutes Wenn nicht noch neue ernste vollttsche Schwierigkeiten austauchen, so ist rin Rückgang der Preise sicher te . Wei auftauchen, so ist rin z» erwarten. Es bleibt nur zu bedauern, d miserer Landwtrtbr. dir zur Deckung Tlieil des verfügbaren Gctreid ' ' verkauft Kat. auS der Preis! ... . nnen. Aber gerade daraus erhellt, . wiegende »eS Gcldbcdm , bereits im Herbst > , Preissteigerung keinen Nutzen bat ziehen wie ungerechtfertigt eS m. die »bcrwlege, ildbcdgrs» dx ' »nd deS inländische» Beda krit die Jplg ist, dlc Pceirlieiaenma sei cine F, vir Dresdner Produkt» »bocke ln ihrem tnnafl er »bericht hierüber abgegeben hat. Hiernach Ist dai M durch die Aushebung des börsenmäßigen Getrcib ver mut»- nen. enen kliv- ennsir- ordert- Es ringetreten London. iReuter-Meldung.) Erkundigungen bei bcdcnteir- dcn Londoner Häusern, die mit den Philippinen handeln, ergaben, daß daS letzte Telegramm, das bei ihnen aus Manila eingcczangcn, am 2. dS. Mts. Abends 8 Uhr 10 Min ausaegebcn worden ist. nnd welches besagt, in Manila fei AllcS ruhig Nach einer Mittheünng der Käbelgesellschast ist das Telegraphenkabcl seitdem abgcscbiutte» und eS ist daher »nmvglich, telegraphische Nachrichten ans Manila zu erhalten. Es Herrscht übrigens reine Bciorgniß für die Sicher heit der Europäer in Manila. Man halte für unmöglich, daß der amerikanische Admiral eine gewaltsame Landung unternehme, cs müßte sich denn die Garnison ergeben. Uni Manila seien überdies fast 10,000 Mann Truppen vorhanden, welche die Stadt auch gegen die Angrisse der Aufständischen von der Landseite deckten. Berlin, Reichstag, Die internationale SanitätS- konvention wird in dritter Lesung genehmigt, — Bezüglich der Jnterpellntion Auer betreffend zeitweilige Aushebung der Getreide zölle erklärt Schatzsekretär von Thielmann, die Interpellation werde von den verbündeten Rearernngen inorncn beantwortet werden. — Es folgt die dritte Lesung der Militärstraf- vrozeßordn» ng Hierzu liegen die Komproinißanträge Arenbcrn nnd Genossen iEentr s beider Ivmervativer Parteien nnd Äationalliberalcn vor. — Abg, v Levetzow lkons.): Meine Freunde haben das Bedürsni,; sür eine solche Revision überhaupt nickt anerkennen können. Ali! der Annahme der jetzigen Kompromiß- Vorschläge hält aber die Mehrheit meiner Freunde die Befürcht ungen wegen Lockerung der Disziplin für beseitigt und ist daher geneigt, sür dieses Gesetz zn stimmen, aber nur in der Voraussetzung, baß lämmttichc Kompromißvorichläge zur Annahme gelangen. — Abg. Frohme sSoz.i erklärt, seine Partei werde gegen dce Vor lage stimmen, weil sic nicht den modernen RechtSanschanungen entspreche. Er müsse bestreiten, daß die Offiziere im Besitz einer besonderen Eine seien. Bezeichnend sei vornehmlich die Stellung, die den Rechtsanwälten in diesem Gesetze angewiesen werde. Was Bahern anlange, so erkenne seine Partei die Kompetenz des Reiches im Gegensatz zu einer partiknlarislischen Auffassung an, aber sie mache das Zngesländniß nur. wenn die Rcchtsernheit auch wirklich eine sieiheilliche sei, — Präsident v, B n v l rügt eine Wendung des Vorredners, daß der preußische partilularistische Geist sich als aller hand Heuchelei und Unwahrheit zu geriren pflege. — Kricgsminister v. Gvßlcr: Der Vorredner hat sich in Uebertreibnnge» gefallen, es ist zwecklos, dagegen anzukänipfen, wen» sich Jemand doch nicht überzeuge» lassen will. Allerdings befinden sich die Sozialdemo kraten hierbei in einer großen Verlegenheit. Das Gesetz nimmt einen entschiedenen Fortschritt, geradezu eine Erneuerung des Rechtes aus diesem Gebiete, da macht es einen eigenartigen Ein druck, wenn icne Herren sich davon ausschließcn. Ich glaube nicht, daß der Apell an das Volk, von dem der Vorredner znm Schlüsse sprach, ihm nützen wird; man wird sich im Volke nur wundern, daß die Sozialdemokratie ihre Mitarbeit an diesem Werke völlig versagt. Es ist doch cigenthümlich, daß die Partei sich durch ihr Programm so sehr gebunden fühlt, daß sie sogar einen offenbaren Fortschritt nicht mitmachcn kann — Äbg. Bassermann snat.- nb ) dankt den Konservativen, daß sie dem Werke setzt zuzustimmen bereit seien. In der jetzigen Fassung bedeute die Vorlage einen gewaltigen Fortschritt durch Aneignung moderner Grundsätze. Diese Errungenschaft sei vor Allem: Oeffentlichkeit. Mündlich keit. siele Beweiswürdigung. Unabhängigkeit der Richter und Ständigkeit der Gerichte, eiwlich Rechtseinheit. — Abg. Hauß - mann (südd. Volksp.) erklärt, ohne zu verkennen, daß das Gesetz auch Fortschritte von Erheblichkeit bringe, müßten seine Freunde doch gegen dasselbe stimmen, denn auf Jahrzehnte hinaus würde hier die bürgerliche Rechtsordnung zurückgedrangt durch die An schauungen des Militärsiaates Das Gesetz sei nichts weniger als eine Brücke von dem Festland des bürgerlichen Rechtes zn der schwimmenden Insel der Militärjustiz. — Abg, Gröber (Centt.) hält dem Vorredner vor, daß er an der Vorlage gar nicht mit- aearbeitet habe, sondern eckt jetzt gekommen sei um Kritik zu üben. Der größte Vorzug dieses Gesetzes sei die vollkommene Durchsühr- ,g der Trennung von Anklage und Richteramt Diesen großen ' 'er fallen lassen. Eine lehr ferner, daß der Angeklagte lziehcn darf. Sehr wichtig fei auch, daß der Verthecdiger i» die Akten schon vor der Anklaae- erhcbnng Einsicht nehmen darf, was in Bayern noch nicht gestattet sei Dieses Werk s« ja nicht ideal, aber doch brauchbar, ln man cher Begehung ^ogar ^nt. — ÄK^Grafzu L imdurg - Stirum ung der Trennung von Anklage und Rick) gorschrttt sollten wir doch keinesfalls hier wichtige Verbesserung der Vorlage sei sin Sachverständige seines Vertrauens hiiuuzir t NamezH einer Minderheit der Konservativen ^ etz Dos Rechl-bew»ßffein de« Volke- verlange «ine rung des bestehende» Verfahrens, wie daraus dervoraedr. in« bezüglichen Petitionen von Bätrrn, di« Sohne velm r hai»en. cingegangen seien: es liegen nur Petitionen von mvülten, die zugelassen sein wollen, also von intrreffirten rcchts- , . va ..... die Maßregelung eines Brnnnichweiger Reserve-Offiziers wegen Zugehörigkeit zu einem Wclsischen Verein zur Sprache. — Präsi dent v, Buol bemerkt, er könne keinen Znsa»ime»hang mit dem Gegenstand der Tagesordnung erblicken. — Redner entgegnet, der Kricgsminister selber habe ihm bei früherer Gelegenheit gesagt, er könne ja die Sache bei der dritten Lesung der Militärilrasprozeß- vrdnung znr Sprache bringen, - Präsident v, Bnol: DaS kann für mich nicht maßgebend lein, lHeiieckeit.) - Abg Richter tfreis. Vvlksp.) verliest eine kurze Erklärung des Inhalts, seine Freunde glaubten nicht die Verantwortung dafür übernehme» zu können, dieses Gesetz, weiches immerhin einen Fortschritt darslelle, abzulehnen, wen» sie eS auch nur als Abschlagszahlung betrachtete». — Damit schließt die Generaldebatte. In der Spezinlbcrathung Ivmmt Abg. v. Hodcnberg auf de» Braunschweigcr Fall zurück. — Minister v, G oßle r entgegnet, der betreffende Verein sei von der braunschweigischen Regierung sür slantsgesährlich erklärt wor den ; daß ihm Reserve-Offiziere angchörcn, könne daher nicht ge duldet werden, 8 8, der in der zweiten Lesung gestrichen worden war. hatte die Kompcienz der Militärgerichle ausgedehnt ans be reits ans dem Miiitärverhällniß Ansgeschiedene binsichtlich der Beleidigung n s. w. früherer Vorgesetzter, — Gemäß einem Kvm- pronttßaittrag Ärenberg soll diese Vorschrift hinsichtlich vcrsönlicher Beleidigungen und Beleidigungen militärischer Behörden wieder hergestellt werden, — Der Antrag wird nach längerer Debatte in »ameiitlicher Abstimmung mit 1öO gegen lOI Stimmen angenommen; auch die übrige» Komproinißanträge finden Annahme. Desgleichen eine Resolution Bassermann zu Gunsten der Einführung der Be rufung auch in Strafsachen vor bürgerlichen Gerichten. — Es folgt die dritte Lesung des Einsührungsgeiehes der M i li tärsl ra sger i ch tS o rd n un g — Abg. Dr. Lieber verliest eine Erklärung des Centrums, die sich hauptsächlich gegen eine Maiorisinuig Bayerns in Sachen des obersten Militärgerichts ansspricht. Einen Antrag stelle das Ccntrum nicht. Es vertrant ans eine Bcrsländignng mit dem höchsten Kriegsherrn nnd hofft, daß die Volksvertretung recht bald möge berufen werden, um über diesen Schlußstein des vorliegenden nationalen Werkes zu be schließe», Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Den Wunsch be züglich einer baldigen Veckländigung mit der bayrischen Regierung über die Gestaltung der obersten mitttärgerichtlichen Instanz theile ich in der Richtung, daß ich einen günstigen Abschluß erhoffe und mir ihn angelegen sein lasse. Derselbe wird sowohl die Re einheit zu wachen, als auch eine ausreichende Berücksich des bayerischen Standpunktes darznstellcn haben. Ich kann mit Befriedigung bervorheben, daß die seit meiner letzten Erklär ung in diesem Hause stattgehabte Verhandlung zwischen den allerhöchsten Konlingentsderren einen ini Sinne der Verständigung wesentlich fortschreitenden Charakter haben. lBeisall.l Demnach hege ich keinen Zweifel, daß dieier bei dem Grnndgesehgcbungs- werk zur gesonderten Verhandlung noch ausgeichiedene Punkt seine befriedigende Erledigung finden wird. — Abg. Frhr. v. Hert- ling dankt dem Abg. Lieber für die von demselben abgegebene Erklärung, in welcher der föderative Standpunkt in vollkommen genügender Weise Ausdruck gesunden habe. In Bayern werde die Erklärung Lieber's ein dankbares Echo finden, denn dort stimmten alle Parteien für dien: Sache. — Daraus wird das EinführungS- gesetz genehmigt. In der Geiammtabsrimmung über die Gesammt- vorlage wird diese mit 177 gegen 8tz Stimmen angenommen. Dagegen stimmten: Sozialdemokraten, süddeutsche Voikspartei, zwei bayrische Freisinnige, die bayrischen Centrumsabgeordneten, die Weiset!, sowie von den Konscr»'ativen v. Dewitz. Graf Kanitz. v. Norman» und Gras Limburg-Stirnm. — Schließlich wird der aus Vernnlassnng des Antrags Pnasche von der Kommission bean tragte Gesetzentwurf über die künstlichen Süßstoffe genehmigt. — Morgen: dritte Lesung der Eivilprozeßordnung, Interpellation Auer. Potsdam. Heute Vormittag fand die Einweihung der neuerbanten Erlöserkirche in Gegenwart des Kaisers statt. W i l h e l m s h a o e n. Der Dampfer „Tarmstadt" ist henke Mittag mit >400 Mann Ablösungsmannschaften sür das Krcuzer- gcschwader nach Ostnsien in See gegangen. Köln. Der „Köln, Ztg." zufolge nehmen die Unruhen außer in Madrid auch in den spanischen Provinzen zu. In Gijon kam cs wegen der städtischen Verbrauchssteuern, in Cacareslalazera wegen der Getreideausfuhr zu Zusammenstößen, wobei eine Anzahl Per sonen verwundet wurde. In Madrid durchziehen berittene Patrouillen die Straßen Letztere sind von Menschen angesüllt Soldaten verhindern jede Ansammlung. — Aus Barcelona kom mende Melduiigen versichern, bei der Fortdauer der jetzigen Zn stände sei der Bürgerkrieg beftimnü zu erwarten. Die Lebensmittel sind um das Dreifache gestiegen Eine Anzahl von Fabriken ist geschlossen, die Arbeiter sind zn Hunderten entlassen. Kissingen. Der Kalter von Oesterreich ist heute Nach mittag nach Otägigem Aufenthalte nach Wien abgereist. Die Kaiserin siedelt eckt am 8. d. M. zur Nachkur nach Brückenau über Paris. Die Pariser Ausgabe des „Newyork - Herald" empfängt über Gibraltar eine Madrider Meldung, nach der dort die Lage überaus ernst sei und ein BolkSaufstand gegen die Re gierung und die Monarchie stündlich ecwartet werde. Nom. Durch Dekret von deute ist die Erhebung von Gc- keidczdllen bis zum 30. Juni d. I. aufgehoben worden. Rom. Die innere Lage ist bedenklich: die VolkStumulle verbreiten sich in Romagna, Piacenza. Parma, Toskana. Abruzzen, und besonder« in Apulien vermehren sich die Verbrechen. In einem Orte mußte sich die Besatzung von 40 Soldaten in einem Haute enffperrcn kaffen, woran das Volk Feuer legte: glückliche: Weise kam militärische Hilfe, welche die Besatzung befreite. Gibraltar. Dw Dampfvacht „Lady Elenncll" lief gestern hrer von Malaga ein und berichtete, sie hätte Malaga verlasse» müssen, ohne einen Gesundheitspaß erlangen zu können, da die dortige Bevölkerung die Bemannung der Yacht angegriffen und mit Steine» beworfen. ^ Brüssel. Prätendenten Do fort ansznweffe». , Regierung unternehme. London. Au , Ins Odessa wird gemeldet: Dir ruisikche Regier PfiinS'S UM »iuscrmilch. LL Sl»D>n L»tten> 8>tr. Pfund. VS.
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