Suche löschen...
02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200616029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920061602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200616
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920061602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-16
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»4. Iahrga»». AL 21 >. «ilüvoch, 1«. Juni 1««. Gegründet ISS« ulraguns monatl 4,80 W. viertel>> ckano monutl-lw.. viertetji-rl. >2 U»r flk «achtggprOch»: »v tNI Bezugs-Gebühr Anzeigen-Preise. Schn»»»«»»» uuL tz>,ya«,ch»tzvjtetle: »r»-i> ee. D«t», >x» LI«,tch » «et<»»e»« w PvMch-c^AonN, vr!»g. NluhdNt» mir mU deutlicher auellen-maobe t^Dre^direr Rachr.-» zeUäMll- — Unverkmgle SldriMiche werden nichl aochrnxchrl. -Wein8tud6N Prager Ltraüo »W»mi«!>iMM>lmmm»mmm Tätlich: KÜl18ll6l'-KOIH26I'1 Quts Lache / QutxepkloAte Weine / Lpe-.: „6le-»chplattei". »II» dv<i«i>taaa»t«v OI»»düU«o a« ln- NN« Xr»i»k>cls>> «mpkklvo in r«icd>>»Itiie«o Ln»Br»bt HVilk». K1KI L Lvkn, int,., ttklimg ver»,. MI Qeseünäst 1848. tt. l ernrvr. 14277. kre8>llenr-Süf«tt u»U KoiiiMom-Xsffee Aonreri nacüm. u. adelläü ^ Ssssl KMe Ksllino L1lmmung»-«on»«rko «t«c Xapellmei.üers sirnkt Kurt. Am eine bürgerliche Koalition. Die Lereilwilligkeil -er Deulschnalivnalen. Berlin, >5. Juni. Ans der Reichstagss r a ttiv n der De u t s ch n a t i o n n l e n VvIksvnrtei ivird mit- geteilt: Seit über einer Woche ist die Bildung der Regie rung, die ovii der politischen Loge dringend erfordert und vom deutschen Voll erwartet wird, n»i keinen Schrill oer wart ö gekommen. An die deullchnaiionalc Fraktion t,al sich bis zur Stunde keiner der mit der Regicrungsbildulig be trauten Herren mit dem Ersuchen um Teilnahme an den Bcrhandluügen gewandt. Das muß um so melir befremde», weil durch die veröffentlichten Erklärungen der Partei und durch die Haltung, die von deutschnationaler Leite seit den Wähle» eingenommen werden ist, die Bcrettwilligkett der Partei feststellt, den Bedürfnissen des Vaterlandes gerecht zu werden. An der gestrigen Sitzung der Fiaötivn bestand nollste Ucbereinstimmung darüber, das; die deutschnationale Fraktion. nachdem durch die Haltung der Sozialdemokraten rede Koalition zwischen bürgerlichen Parteien und Sozial demokraten vereitelt wurde, eine R e g i e r n n g sbil d n n g der v ü r g e. r l i ch e n P a r t c i e n erstrebt und zur M i t - Wirkung dabei durchaus bereit ist. Auch d-as könnte nicht ohne Opfer der Parieianschanungen und der Parleiintereffcn geschehen.. Diese Opfer auf sich zn nehme», erscheint aber der Fraktion in Hinsicht namentlich ans die bevorstehende» Verhandlungen in Spa und auf die Erfahr der' von radikaler Sekte angekündigteu Versuche gewalt samen Umsturzes der Verfassung als eine unbedingte vater ländische Pflicht. Wenn diese Notwendigkeit sich bei den wei teren Verhandlungen nicht erfüllen lasten sollte, so tanu das jedenfalls nicht ans das Verhalten der Dcittschnarionalen Volkspartei znrückgeführt werden. Die Bemühungen Trimdorns. Berlin, Ist. Juni. Aach dem „llmrivärts"" uerizandcltc Tirimborn heute vormittag wiederum mit den Sozia- listenführeru Hermann Müller und L ö w c. die ihm ans- einandersetzten, das; ein weiteres Bestehen der bisherigen Koalitionsregierung unmöglich sei und daß auch sei» Wunsch, die sozialdemokratische Fraktion möge wenigstens einen Ver trauensmann in das neue Kabinett entsenden, keine Aussicht Hobe, von der Fraktion bewilligt zu werden. Das Verhalten -er Partei zur neuen Regierung werde von ihren Taten ab- bängcn. Der „Vorwärts'" wendet sich sodann gegen die Auf fassung. die Sozialdemokratische Partei bereite sich nur vor, Li« bürgerliche Reichstagsmehrheit gewaltsam zu ubcr- rennen. Jeder kenne das Programm und die Geschichte der Partei und wisse, daß für sie et» gewaltsames Vorgehen gegen Mehrheiten, die im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Befugnisse handeln, nicht in Betracht komme. Die Stellung -er Demokraten. Berlin. IS. Juni. Dem Versuche der Mehrheitsbilduug aus der Deutschen BolkSpartei. Zentrum und Demokraten gegenüber scheine» die Mehrheits- sozialisien sich vorläufig ab wartend verhalten zu wollen. Man hält cS sogar für möglich, das; sic sich, wenn ihnen gewisse Zugeständnisse gemacht werden, wohlwollend neutral verhalten würden. Es fragt sich also, loelchs Stellung die Demokraten dazu cinnehmen werden. Die Stimmung innerhalb der Fraktion ist noch geteilt. Starke Strömungen wollen unter keinen Umständen mir der GolkSpartei Zusammengehen. Das Zentrum tagte heute vormittag, machte jedvch weitere Entschließungen von der Stellung der Demokraten abhängig, die erst inorgen zusam- mentrctcu. Die Nachricht, daß Lrimborns Mission ge scheitert sei. ist unter allen Umständen verfrüht. Mit der D c u t sch n a t i o n a l r n BolkSpartei ist bisher noch keine Fühlung genommen. Ihre Führer sind au den bis herigen Verhandlungen nicht beteiligt gewesen. Bern». 16. Juni. Der Führer der Dcutschdemokratischen Partei, Dr. P e tcr sen, hat heute nachmittag dem Ab geordneten Dr. Trimborn eine Erklärung über die Voraussetzungen überreicht, unter denen sich die Deutschdemokratische Partei an der Kabinettsbil dung beteiligen will. Die Demokratische Partei er klärt sich bereit, sachlich und positiv in einem Kabinett mit- zuarbeiten. das durch seine Persönlichkeiten und sein Pro gramm die Gewähr für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau gibt. Als unerläßlicher Bestandteil dieses Programm« werden dann in der Erklärung n. a. folgende Punkte bezeichnet: Vorbehaltlose und unbedingte Anerken nung der Weimarer Verfassung, Ablehnung und Bekämpfung jeder monarchistischen Agitation, Bekämpfung der Klassen herrschaft, Ablehnung jedes Klassen- und Rassenhasses, Be setzung der Remter ohne parteipolitische Rücksichten mit Per sonen, die sich auf den Bode» der Bcrsassnng stellen, die aber gleichzeitig das Amt auszufüllen geeignet sind. (W. L. B.) Die Kallung -er Bayrische« Dolksparlei. München. iS. Juni. Für die Ban rische Volks - Partei steht es fest, daß Deutschland nur föderaltsttsch oder bolschewistisch regiert werden kann und daß ein« bürgerliche Koalition die gegebene sei und an sich möglich wäre, wenn diese Koalt-tiou sich auf den Boden des Föde ralismus stellt und als erste Regierungshandlung die so fortige Beseitigung des Artikels 18 der Weimarer Ver fassung (zweijährige Sperrzeit für Bildung neuer Bundes staaten) hcrbciführt. Ein« bürgerliche Koalition, die den Einheusstaatsgedanken vertritt, werde der Vayrischen Volkspartei nicht als tragfühig erscheinen. Die Bayrische Bolkspartej umfaßt vier bayrische Banernbündler. fünf Deutschlnuinoveraner und ach: Overschlesicr und Hai heute bereits als Fraktion der Elnistlichen Föderalisten :!8 Sitze im Reichstage. Die eindeutige Ablehnung Erzber gers durch die Banrische BolkSpartei ist nicht etwa bloß einer persönlichen Erwägung entsprungen, sondern von gruiid'ätzlicher Bedeutung, weil die Bayrische Volkoparlet jede» Staatsmann früherer Kabinette ablclmt. der den Ein- heitsstaal mit herbeigefühist bat. In Bayern glaubt man, daß Erzberger trotz der bisherigen Partcifreundschast heute Trttnbnnls entschlossener Gegner sei. Der Aeichsbürgerral zur Regierungskrise. Berlin. 1ö. Juni. Der Präsident des Reichsbürgerrakes, v. Löbell, hat an den R e ichs p r ä s i d c n t c n zur Frage der Regierungsbildung ein längeres Schreiben gerichtet, in dem er von der Tatsache ausgcht, das; ans Grund der gegen wärtige» Parteigruppierungcn eine lragsähige Mehrheit nicht gebildet werden tann. Der Gedanke sofortiger Neu wahlen sei zu verwerfen, weil das Volk darin nur den Aus fluß einer Ratlosigkeit der Regierung sehen wurde. Der einzige Ausweg bestehe in der Befreiung von formalen theoretischen Anschauungen und in der Bildung eines Kabi netts aus geeigneten Vertretern der Arbeiter, des M i t - telstandeS, des Beamtentums, von Handel, Industrie und Landwirtschaft. Ausgabe dieses Kabinetts müsse der Wiederaufbau des Vaterlandes, Be hebung der finanziellen Nöte. Alttragnng der uvs -anfge- zwniigenen Lasten. Wahrung von Ruhe und Ordnung,Schutz der Bcrsassnng und Kamps gegen jeden geivgltiameu Um sturz. von welcher Seite er auch kommen möge, fein. Eine solche Regierung werde den Schwerpunkt ihrer Ausgaben auf 'vzialem Gebiete suchen müsse!!, um den dringend erforder lichen Ausgleich der widerstreitenden Interessen herbeizu- nihren. Man solle glauben, daß für ein solches Kabinett die Unterstiitzmrg aller Parteien, die das Vaterland über Lon- üerinteresscn stellen, vorhanden sein müsse. Der Reichs bnrgcrrat wurde mtt seinen Verbänden entschlossen Vinter den Reichspräsidenten treten, wenn er eine solche Regierung zu bilden versuche. Eine MinSerheiksregierurrg? München. 15. Juni. In den „Münchner Neuesten Nach richten'" wird ausgcflihrt, daß die Frage des Parla mentarismus bisher allzu einseilig vvm Standpunkt der Rechte des Parlaments aus betrachtet worden sei. während die Verantwortung des Parlamentes gegenüber dem Vvltoganzen zu kurz gekommen sei. Bon diesem Gesichtspunkte ans behandelt das Blatt die Ab lehnung der Sozialdemokraten gegenüber den bisherigen Versuchen einer Kabinettsbildung und fährt dann fort: „Nach dieser SelbstauSschalttmg aus der Regierung sehen wir dann aber nur einen Ausweg: Die Bildung einer M i n d e r h e i ts r egi c rn n g aus Deutscher BolkSpartei, Banriicher BolkSpartei, Zentrum und Deutscher Demo kratischer Partei aus Grund eines Arbeitspro gram ms, dem auch die Mchrbeitssozialistcn nicht ihre positive Mitarbeit versagen könnten. Mtt einer derartigen Zusammensetzung der Regierung wäre vor allem der Schein vermieden, al« ob es sich um eine bürgerliche Ein heitsfront gegenüber der Sozialdemokratie handeln würde. Broekdorfs.Rantzau — Auhen minister? Berlin, 15. Juni. Die Anwesenheit Vrockdorss- Rantzaus und .Kühl man ns in Berlin hat. wie die „Nat.-Ztg."" erfährt — wenigstens, was Herrn v. Kühlmann anbetrisft — nichts mit der Krise zu <un, wenn auch eine Kandidatur Brockdorffs für den Außen- mini sr e r p o st« n in den .Kreisen der Mehrheitssozialisien und der Demokrat«» stark befürwortet werden dürfte. Auch sie Deutsch« Volkspartei gedenkt einer Ernennung Brock- dorffS keine prinzipiellen Schwierigkeiten in den Wog zu legen, da es sich bei ihren Erwägungen in erster Linie nur darum handelt, den Außenministcrposten mit einem zünf tigen Diplomaten zu besetzen, der Brockdorfs ja ist. Das Schwergewicht der politischen Lage hat sich gegenwärtig nach dem Reichstage verschoben, wo schon ein großer Teil der Mitglieder SeS neugemählte» Reichstages ver sammelt ist. «- Der Relchsrütekongreh. Halle, 15. Juni. Auf dem Kongreß der revolutionären Betriebsräte, der am Sonnabend und Somnag in Halle abgchalten wurde und an dem über Ei Delegierte aus allen Revieren der Wirtschastsbczirke Halle und Leipzig, sowie Vertreter von -Hamburg, Berlin, Dresden, Thü ringen und Süddeutschland tcilnalnnen, wurde mitgcteilt, daß der Reichs rate kongreß spätestens Ende Juki eiubcrusen werden soL Der Kongreß soll ein Gegengewicht gegen das bürgerliche Parlament darstellcn. M Die Putschoorbereitungen -er Radikalen. (Eigner Drafttbeclcht der „DrcSdn. Nachrichten-Z Berlin, 15. Juni. Am Sonntag haben wieder in Ber lin, Potsdam und Spandau radikale Eisenbahner- Versammlungen stattgefunden, di« von linksstehenden Putschisten einberufen worden waren. Alle Redner forder ten die Eisenbahner auf. sich bereitzuhalten, da wichtige Entscheidungen der gesamten deutschen Arbeiterschaft bevor- ständen. Berlin. 12. Juni. Auf dem Wasserwege nach Berlin sind in den letzten Tagen Waffentransporte beschlag nahmt worden, die unter falscher Deklaration befördert wurde». Die Zukunst -er deutschen Schule. In der Zeit schwerster deutscher Parteikämpse um schärfster Zuspitzung der politische!! Gegensätze ist in Berlin die erste deutsche Rettehsschutt onferenz zusammeugetreten. um unter Hintansetzung engherziger Parteist,Nldpuukte die Erziehungssragen zu behandeln, die für alle Bevötternngs kreise das gttttche Interesse haben. Außer den etwa stunden Vertreter» der Länder und de» dreißig Abgeordneten der Gemeindevenvaliiingen setzt sich die Konferenz in der Hau Pisa che aus Delegierten der einzelnen Verbände zu sammen, die niit dem Erziehnngswesen in; Zuiammenhang stehen. Ferner hat die Regierung etnm hundert Männer und Frauen zur Tagung eingeladen, deren Urteil inan wegen ihrer sachlichen oder persönlichen Bedeutung hören zu müssen glaubte. Wenn im ganzen die Zahl der Teil nehmer infolge des gewaltigen Andranges der Verbände und der reichen Beschickung durch Länder und Gemeinden ans über tztzb äuge wachse» ist, so -rückt sich dadurch die rege Anteilnahme aus. die die bevorstehende Neuregelung des deutsche» Schulwesens im ganzen Reiche sindet. und die Bedeutung, die man dieser erste» deutsche» Schntlonferenz beilegt. Auf die Erfahre», die durch das riesige An schwellen der Mitgliederzahl ans diese vorher nicht beab sichngie Höbe für das Ergebnis der Tagung erwachsen, hat der Rcichsminisler des Innern Dr. Koch in seiner Eröffnungsansprache bereits üingcwiesin. Um so mehr aber wäre es die Pslicht der einzelnen Vertreter, um dem Zweck der Tagung, der Regierung wertvolles Material für den weiteren Ausbau des Schulwesens zu liefern, ge recht zu werden, sich der größten Sachlichleit zu befleißigen unter Vermeidung rein parteipolitischer Gesichtspuukle und Schlagworte. Dem widerspricht es, wenn Worte wie die des Retters Wibbe sallen tonnten, daß die Ober schule durch ibre falsche Erziehung den Krieg mit heraus beschworen habe. Kann denn in Deutschland heute wirk lich keine Versammlung stattfinden. in der diese Frage nicht anfgerollt wird, wenn auch das Verhandlungsthema nicht das Mringste mi: dem Kriege zu tun hat? Die Männer und Krauen, die wollen, daß das Volk ihre Stimme hört, und dir sich doch tlarmachen müssen welche Wirkungen sie mit diesem ewigen Ausrollen der Schuld- fragc anSlvsen, sollten doch wissen, daß die furchtbare Schürfe der Gegensätze nicht ausgeglichen wird, solange diese Frage nicht ans dem öffentlichen Leben verschwinde!. Die Teilnehmer der Reichsschulkoilferenz würden dein Volte schon einen großen Dienst erweisen, wenn sie auch in der äußeren Form ihrer Versammlung neue Wege zeigten, das heißt, wenn sie die zweischneidigen Schlag warte aus ihren Nnsfübrnngen verbannten, denn von diesen gilt dasselbe, was Kant von der allen Metaplinsik sagt, sie vermehren den Wahn und die Irrsinn er iu- Unendliche. Wenn man auch vieles unterschreiben kann, was der Neichöininister ausgesnhrl hat, besonders die starke Betonung des nationalen Gedankens, so leiden die folgen den Sätze auch an dieser Zettkrantheit: „Manche äußere Zucht ttn deutschen Volle ist weggesallen. Dafür muß ein: innere Festigung treten, an Stelle des Zwanges dir Pslichi, an Stelle befohlener Nnterwersiing die freiwillige Ern ordnung in das große Ganze"". Jedem, der über seine Schulzeit nachgedacht hat. ist es klar, daß die Erfüllung dieser als neu aufaesteilten Forderung längst das Er ziebungsziel der heutigen Schule war. Bei der verschiedenartigen Zusammensetzung der Ko» screnz ist cs nur natürlich, dast bei dem ersten und beden: samsten BerstandlungSthemg, der Einheitsschule, di- Meinungen scharf aufeinander stießen. Der Gedanke de, Einheitsschule ist eine Theorie, die auf den ersten Blick viel Bestechendes hat, deren Umsetzung in die Wirklichkeit aber den allergrößten Schwierigkeiten begegnen wird. Vor allen Dingen ist es der mit der Einheitsschule verbundene un gcheurc Zwang, der in der Eltern'chg'l eine gewaltige Er bitterung schassen muß. Sogar die neue Reichsverfassung enthält in ihrem Artikel IW den Satz: „Die Erziehung drs Ngchwuchws zur leibliche», seelische!! und gesellschaftlichen Tüchtigkeit ist oberste Pflicht und natürliches Recht der El te.ru". Dieses Recht aber wird den Eltern bereits durch das Grundschukgesetz genommen. Wahrend sie früher ve-i Nock Weisung eines der Schule gleichwertigen Unterrichts die Kinder zu Hause oder privat unterrichten lassen lvnittcn. müssen sie sic jetzt in die Grundschule schicken, und wenn diese in noch so starkem Gegensätze zur häuslichen Anschauung steht. Im >vetteren Aufbau der Einheitsschule wird ihnen dann auch die Entscheidung über den späteren Bildung« gang ihrer Kinder unmöglich gemacht, da -er Uebergang in die verschiedenen Gattungen der Oberschule einzig von der Auslese noch der Begabung abhängen soll. Die Grundsätze für diese Prüfung aber erscheinen sehr einseitig, so daß auch Dr. Köster-Hamburg mit Recht statt der bisherigen küust- lichen ein« natürliche Auslese verlangt hat. Die Berichte über die Begabtenprüfung in den Berliner Schulen zeigen eine derartig merkwürdige Methode, daß selbst die Begrün düng durch die Psychologie sie nicht weniger sonderbar ev- scheinen läßt. Zudem ist cs aber sehr anfechtbar, de» Zy»m«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite