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Dresdner Nachrichten : 19.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187110199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-19
- Monat1871-10
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 19.10.1871
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x-rMtirl: L-.glich früh 7 Uhr tn Dic-drn. Anstrüse ««rdeic a i,irnoi»»'«li: blö AbendS 6, SonntagSr HiS Mittags >2 Uhr Marienstratzel»; tn Steustatt: dl» AbkNtS 5» Uhr v u ih d r» ck e r r i »on Job. PLffl«r, «r.«lostergasse». « i, s l« - e r »o,«»«« Eremplare. Tai;cl>latt sür Untcrhaltung und Geschästsverkchr Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^iepsch Ntichardt in Dresden. Berantwortl. Nedacteur: Julius Ncichardt. Auswärtige A»»o»cen-A»fträgc Rr. INS. Sechzehnter Jahrgang. /öonnemknt' lkUUkljLhillchLOSeA» dn > .!c!>l,,.ldliü>rr Ltefcuu'.g iu's H.'.»-» Du'-ch die Post vteilclistirl 2d'/»NA» Lmjeln: ötummrni 1 vtgr Anseratenpreis«» Für den Raum rt» gespalkeneu Zeit«! 1 Agr Unter . Eiiigesand«- dir Zeile 2 Ngr von u»ö nnbetanntcn Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando - Zahlung durch Briefmarken oder Pvsteinzahluny auf. llt Silben kosten l Rgr. Auswärtige können die Zahlung auch au! eine Dresdner Firma anwciscn. «I. Dr«»,«lAV»«Ur. Mitredacteur: Tlie°d°e Drodisch. Dresden. Donnerstag, IS. Oktober 1871. Dreöde». 19. Oetobcr. — Der Rittergutsbesitzer Fcdor von Kiel auf Sckckcritz hat da» Ehrrn-Ritterlreuz des St. Johanniter Ordens erhalten. — St. .8gl. Hol', der Kronprinz von Lachsen hat nact' Wiener Blättern auch dem Grafe» Bcust einen Bcsuel' gemacht, oer eine volle Stunde gewährt haben soll. Der Aufenthalt unseres Kronprinzen i» Wien dürste kaum »och länger als hio ,um 2<>. Oktober dauern. Am lt). Oktober bcsuebte er den Neubau des österreichischen. Museums und die Kunst Gewerbe schule. — Die Enthüllung deS Denkmals zu Ehren dcü deutschen Dichter» und Freiheitskämpfers Theodor Körner hat aeslern Mittag nach vielfachen Vorbereitungen rmd begünstigt vom schönsten Hcrdsiwetter stgttgclunde». Wen» s>hon der historisch denkwürdige >8. Ortobcr sin jeden Patrioten eine Bedeutung bat. so empfing dieser Tag In Dresden eine besondere Weibe, indem er doppelt die Erinnerung an den deutschen TvrtäoS er weckte, der nicht blos mit dem Schwerte der Gedanke» die Be geisterung wachgerufen, sonder» selbst mit in die Reiben der Kämpfer cingetrcten und seine» Mutb mit dem Tode besiegelt. Dessen eingedenk weibte ihm seine Batcrstadt ein Standbild, von Erz gegossen, daö seinen Standpunkt am Georgplas, dicht vor der Krcnzsck'uie, genommen. Schon im Laust des Vor- mittags wogte eine nnahscdbare Menschenmenge dem Plane zu. AuS llmUegcndcn Städten und Dörfern waren sic herbei,ge kommen; man sav verschiedene Eorporatienen mit ihre» Jahnen nach ihren Saminclorten eilen : die Danipiwagc» brachten Forst- ncademistcn von Tbarand und Bergslndenien von Frciberg, während schon Tags vorher sich einige sremde Bcteranen ei» gefunden, welche dereinst als freiwillige Kämpfer in Lüiww'ö Schaar gedient hatten. Einige Häuser am Gcorgpiap,' dem ehemalige» Dobnaplatz, hatten sich mit Flaggen und Kränze» geschmückt und Ramente von Augen blickten nach der Umhül lung, welche das Standbild verbarg. Kommen mnsckc der Moment, der das Resnllat offenbarte. Immer mehr iülltcn sich die Räume. Man sah den Herrn Obcibürgermcisicr Psoten- hauer. umgeben von RathSnulglickern und Stadtverordneten. Militärs und Räthe verschiedener Eolicgien, Direktoren und Zehrer aller Dresdener Lehranstalten, Deputationen der Poty- techniker, der Kunstacademic, die Sck'üler ans Prima und Se kunda der Ghinnasien so wie Zöglinge der Real-, Handels-und anderer Schulen. Plan erblickte viele Mitglieder des literari sche» Vereines. die Obermeister verschiedener Innungen, sowie Bergacademiker, eine Deputation davon i» ihrer Galatracht, ünid eine Anzahl Forstaeadcinsttc». Bon Irnberg war neck' beson ders der Herr geh. Ooerdergratl' l»> . Zenner und ve» Tbarand der Herr Obersorstrath lm. Jndcich im Bcrein von Prostssoren er schienen. Das im Jahr I8i;:; gebildete Körncb-Eomitcc stand ivben an. bestehend ans den Herren Dderbürgcrnnislei Psote»- baner, Prot. l'r. Hahnel, l'r. Di.'stcl, l'r. Pcick'el, ckRiisckcirccttr Otto, io wie die Kinistgieffer Venz und Sol'» ans Rnrabcrg. ckDrr Kreis der Bersammelten permehrtc sich, unter denen man «seht auch I. Ereellenccn die Herren Minister von Fabricc und '.'tosriz-Wallwitz und den ehemaligen Enliusnilnlsier von Falken- Nein, die Herren Krcistircctor von Könncritz, Polizeidircctor Schwauh u. s. w. bemerkte. ES grnppirtrn sich lö Kläger von Fabnen im Halbkreis um das Denkmal, welches von vier --äulen umstellt war, deren Spitzen Kränze und Flaggen schmückten, während die Verhüllung in Form von Berbänge» in schwarz-rotl'-weiffcr unk weih-grüner Drappirung prangte. Unter den Fahnen, welche eine» herrlichen Anblick gewähr ten. traten in ihrer Schönheit namentlich die Fabne der Dresdner Liedertafel, die der Frciberger Bcrgacak'misten, so wie die des Gcsangvcrciiics „Erato" und die der Dresdener Riemer-Innung hervor. Die Feier begann. Kerner'S Md: „Hör' uns, Allmächtiger!" wurde von dcn vereinigten Manner gesangvereinen in würdevoller Weite angeilimmt und eine icier- liche estlnnnung cnafflc taS Gennütb, als die Klänge i» die ionnlge Hcrbslluit hinauStrangeii. Ebenfalls unter Eantor nnd Mustkdirectvr Otto'S Leitung folgte hierauf Körner s Lchlack't- gebet: „Pater, ick' rnie Dich!" angestinimt vom Sängcrck'or der Krenzschnle. Konnte» die jngendlichcu Stimmen auch nicht die Wirkung erziele», welche Icker rin kralliger Männer-Ebor erlangt haben würde, so crsüille» die Sänger doch ihre Pflicht und wirttcn znm allgemeinen Gaine». Bei oem Bcrhallen der leihen Strophe trai Herr Oberbürgermeister Piotenhancr vor das Denkmal. Ais der Gelang schwieg, ent blösie ec sein Haupt, und mit der il i» eigenen scsien Rnbc emes erprobten NctnerS begann er seine Werte Er verkündete der schweigsamen Runde: wie die nationale Begeisterung sich im Jahre l8Ui erhoben und am kst'jäl'ttgcn Todestage Körner s, am 20. August 18«z:r, Icker zu Dresse» der Enlsck'lnff gerefft sei, dem Heldcntichtcr ein Denkmal zu errichten, welches heule per der Stätte seiner Bildung iKrenzschnle) der Enthüllung ent gegen sehe. Der Redner gab in kurzen Zügen ein Bild, wie die Beiträge von hier und anSwärtS eö ermöglicht, der Statt in diesem Standbild eine Zierde z» geben, tc.S ans dcn Hän den tcö Altmeisters der Knust bcrvorgcgangcii. Er »ahm Bezug am dcn Kamps, der Daö zur Bollentung gebracht, wofür ta rnalb Theodor Körner und mit ihm tausend Andere ihr Leben eingesetzt hätten. Körners Lieder wären cS mit gcwcicn, welche die Liebe zum Vaterlande entzündet und die Jugend begeistert hätte», taiür ihr Leben einznsctzc». Mit dem Wunsche, das; »ich Körner'S Geist in dcr dentick'cn Jugend verjüngen möge, schloff er seine Rede, die Hülle siel und unter dem Jnbclrns dcr Menge zeigte sich daö offene Standbild. Bor ihre» Augen stand die von Erz gegossene Statue des begeisterten Sängers der Lützow'schcn Frcisck aar. weiche im Jabr !8>:t die Poesie de» HecrcS bildete. Gleichwie einst der Albe», dieser Jugend erfrischend dav Hrcr durchdrang, so entstammte seht die Stimm - krakl dcö Mäiniergelanaeö in dein Liede: , Der Sänger lebt, cü lebt der Held", Dichtung von dein Hcckratb >>,. Pabst, Eom- position vom Hoüapcilnnistcr Rieh. Rach Vollendung desselben nahm dcn Platz ür den Fcstretner dcr Bors!henke des literarischen Vereines. Herr 1)r. Die stet ein. Lstrn i schon seinniattpolleS Organ die Slusinerksanckett erregte, so war cs in gleiche»» Falt der Inhalt s In.ö geistig belebten Vortrages der sich oftmals zu poetischem Schwung erhob. Mit einem Rückblick aus die Stntcr. gedachte er namenttich des litermtschc» BereliicS nnd taS besondere Wirken eines Einzelnen, der sich, wie Bertrautc kennen, in der Person deö Herrn I)r. Peschcl kund glcbt. Eö würde hier zu weit führen, die einzelnen Vorzüge der Rete in Worten zu erörtern, welche vielleicht im Druck erscheine» dülste. Poetisch verknüpfte er unlängst vergangene ruhmreiche Tage mit der Zeit, wo Körner sein Sct'wertlicd, alö einen dcr höch ste» Laute unserer Sprache dichtete. Er verflocht in seine Rede den BerS: „Denn ivaS berauscht die Lever einst gesungen. Das hat des Schlverteö freie Thal errungen." und endete mit den Worten: daff jenes Denkmal aut festem Grunde alö ei» Abbild des auscrstandenen Vaterlandes betrach tet werden möge. Wohlverdienter Beifall krönte de» Fcstred- ncr, der jetzt wiederum dem Männcrgcsaiig Raun: gönnte. Eine Eomposltion von dem Hoskapcliineister Krebö. Dichtung von IG. Wcinhold: „Im West ging einst ein Unstern auf!" entsal- kcte sick' als ein Werk von musikalischer Krast, wobei nament lich die Sänger dcS HoftbeakerchoreS höchst wirkungsvoll mit eingriffcn. „Schwcrtlied" und „Lützow's wilde Jagt", cbcnsalls von äckcrrn Hottapellmcister Krebö dirigirt, brcnketc» die Feier Mittags gegen bald I lll'r. Wie schon angctcntct, hatten sich etliche der Veteranen aus Miww'ö Frcischaar ciligelunden. Selbst auch ein Spiel- und Jugcntgenossc Körner s, der Herr Finanzproeurator und Justizratl' Zenker von hier, wohnte der Feier bei. In gemessener, feierlicher Haltung ginge» die Fah nenträger, die Akademiker, begleitet von Genossen in „studen tischem Wichs", von dem Georgplatz zurück, ebenso die Dresdner Schcibenschützen mit ihrem Mnsikchor. So endete wahrhaft schön die Feier der Dcnkmaiücnlbülirnig. zum siete» Gedächt nis! des HeldcnsängerS, dessen Andenken nicht »nr in diesem Erzbild, sondern fortleben wird, so lange deutsche Herzen für Recht und Freiheit glühen, deutsche Schwerter für daö Vater land kämpfen, deutscher Sang „Lied, Mde, Wein" feiern werdAi. — Die von Herrn !>>-. mo,I. Fleiiiliiing l'iersclbst vor einigen Jahren cingcrickcketcu und in vielen Fällen höchst wirksamen „warmen Sandbädcr" sind auch während der Wintermonatc zu beim ne». Kranke können den bereits erwärmten Fluffsand zi» örtlichen, selbst zu akiaemcinm Bädern auch in das -HauS geschickt bekommen: für Klnterbäkcr richtet der genannte Arzt die Bcreiinng dcr Bäder in der Wohnung dcr Kranken selbst ein. — Gegenüber einer Meldung der „Voss. Ztg.", taff die Erhebung des OberhandelSgerichkö zum obersten Gerichtshof dcS deutschen Reichs grundsätzlich scslslcl'e und in einigen Jahre» zur Ausführung kommen werde, nnd kaff die Statt Leipzig, um siel' daS Vorrecht des Sitzes jener höchsten Jusuzstcilc zu erhalten, dem Reiche ein täklick'tSgcbäude im Werihc von ',<»>,<>«>«> Ticke. a!S Geschenk ankckctcn welle, bemerkt das lrteipz. Tagrbl." anscheinend eckficiös: Diese Rachl'icl't sc! „wenigstens zur Zeit" in allen 7l eilen unbegründet. Die gesctzgebeilieben Arbeiten seien weder in Bezug ans die neue Eircklproceff- ordnnng »och anch in Bezug aus die neue Juslizorganisation schon w weit vorgeschritten, daff die Umwandlung dcö Ober- hantelsgerichts in kcn oberste» steichsgerichtSbof tür affe Rechtssachen schon endgültig hätte entschieden werde» könne». Das slenegraphff.he Bürean des deutsche» Reichstags ist diesmal ans Gabclsbergerianem und » Stotzeancrn zu sammengesetzt und zwar stellt zu de» crslercn das könlal. steno graphische Ins Itnt die Hencu Pirckessor Ito. Zeibig, IG. Leb- .na»» und den Hilst-stenegraphe» Schefficr. Dcr Landtags- itenograp:' >>r. Vieren, loelck'er 'Anckings als ckicichStagkstciiograr ' i» 'Aussicht gciionunen w r, 'st irieterni» als Berichterstatter sür taS Dresdner Journal nach Brrlin entsendet worden. Die drei andcrcn GabclSbergcri.aier stellt der Pinnchencr bcntral- verci». — Dcr in Dresden als Journalist nnd Venasscr voliö- thnmlicher 'st>üchcr von trül'cr her wohlbekannte Advokat Bern hard Miller, welcher mehrer- Jahre lang Mitarbeiter der Bcrffner Börstincitung war, bat ein höchst oortheilbastc i Enga- geiitc nt bei der Rewi'orker Börsen lnid Handeiszcitr ng gc- ':»>d'ii und hat sich bereits nach der neuen Welt tck» ein- geschiffl. - ckstic daS „Dr. I." eluem Privatschrciberi entniiu»», ist am X Oetober in Seda» cin 'Attcntat gegen eilten sächsischen Untere nzier vrri bt worden. Derieltzc. Rainrns Berger U-, war von dcr t>. stoinpaanir des Jnsanterielegilncnts Rr. 1«>7 «aicgeölich auö Leipzig gcbürt'g), irnrte 'Abends ' -II Uhr in dcr Vorstadt Torcv von zwei Franzosen meuchlings angciailcn mit durch einen Messerstich der 'Art im Racken verwundet, taff er am >2. Oetcd.r will' Uhr gcstorben ist. Die »unhmaff. lichc» Tbäter sind teste,c>w»»iie» loordcn und hat der eine der selben sich bereits noch vor seiner Vernehmung durch Erhängen entleibt. Jistelgc diesen VonallS sind i» Sedan berschärrte, dem Belageniügsznstande gleichkemmcndc Ptaffregeln angcord- !! t lvorden. — Der Miliiair-Etat des deutschen Reick S sür 1^72 wirkt für Sachsen kie Summe von 8<>,l»lü> 2lck». Zinn -Van von Fcsi:n:geu nnd Garnist'iisgebänkcii auö. >oas gegenüber einem Gesammtmiiitair Eckat non nahezu 'R> Millionen )i:alcrn geirckff eine sel r bescheidene Ziffer zu »cnncn ist. - Zur Prü'ung der ckieck'nrmgcn über die von Deutschst,nd beslriiiencn Kosten kc! Kriegs »ege» Frankreich fordert der Reici'Stanzler vom Reick'Stag die Bewilligung von 2«>.ooo 2I'lr. Wie zgolreicl' unk schwer zu prüfen diese Rechnungen sein müncii, ergiebt sich daraus, taff inan die Arbeite» dieser PrüfungScom Mission, die aus :» RcchiiupgSräthcn und I.'» Rrvisorcn besteht, au, :i-4 Jalwc veranschlagt. Eurieö! Drr ganze Krieg kau- rrt k cin l'albcv Jahr, aber um dir Krieg.Srechiiuiigc» zu prü fen, braucht man «> biö Jahr an Zelt' - In Sachsen fallen wie i» ganz Dentsckckand im nächsten Jahre die Uebnugen der ststannscl'ast'n dcö BeurlaubtenstantcS mit Rücksicht ans die Eiaziehniiaen »mhrend des letzte» Kriegs ans. Das ist wenigste« S eine kleine Entschädigung für die lanac Zeit, die Reservisten und Landwcl'rmänner rnrtcr ker Fahne zugedrachl habe». — Bürger Verein. Sitzung am 12. Octbr. In dcr Streitfrage mit dem Re'oactcnr dcS Dwödnw Vlnzeigerö ist auf wiet.'rl'oitcö Schreiben an de» Slaötralö Antwort cingegangen, welche dcr Vorsitzende mltiheilt, nnd woraus sictz allerdings er- glebt, daff dcr Redactcur eine vollständig selbstständige Stellung hat, autncl'mcn tann waö er will und selbst berechtigt ist An noncen zurückzuweisen, welche mit seinen persönlichen Ansichten nicht barmonire», sonst aber nicht gegen daö Prcffgcsetz ver« stoffen. Daff ein offizielles Organ, was über den Parteien sie ben soll, auf solche Weise zum Partclblatt gemacht wird, fand man wenigstens befremdend. Bezüglich dcö neuen Steuerent- wurfö nahm man, nam abermaliger Beleuchtung der Frage nach den verschiedensten Richtungen hin folgende Resolution an: Da der weitaus größte Tbeil dcr Staatösteucrn tn die Reichö- kasse fließt, während die tnncrn Bedürfnisse deö sächsischen Staa tes ganz oder fast ganz durch den Ertrag deö Staatövermögenö gedeckt werten, und da In nächster Zeit cin Reichsstcucrgesep zu erwarten ist, erscheint eö nicht notwendig und kaum gerathen, vorher sür Sachsen ein besonderes Steuergesctz zu erlassen; je denfalls aber Ist ln dem, vom sächsischen Finanzministerium vorgelegten Gesetzentwurf, die Elassistcirung und Progression dcr Steuer durchaus nicht genügend dnrchgefübrt, ferner dle vorgcschlagenc Freilassung der Soldaten der untern Rangstufen die Entlastung dcö Gruntbcsttzeo und die große Mehrbelastung dcö übrigen Ertrags ungerechtfertigt und insbesondere der Ab zug der Hvpoti'ckciischuidcn deö Grundbesitzers sowie der AuS- nlitzungs- rmd Betriebskosten dcr Hantel- und Gewerbetreiben den verläßt vollständig den Grundgedanken der Ertragtzsteuer und kommt ans die reine Einkommensteuer hinaus, darum bc- l'arrt dcr Bürgcrvcrcin bei seiner schon trüber ausgesprochenen Ansicht, daß alle indirekten Steuern abzuschaffen und die reine progressive Einkommensteuer cinzuführcn sei. — Rach dem Dr. I. bat die nock' in Frankreich stehende königl. sächsische 2. Infanteriedivision Rr. 24 Beicht zur Marsch bereitschaft erhaltcn. um nach dcr Hcimath zurückzukchrc». De» Abmalsch dcr Truppen auö ihrer dermaligen Stellung dürste tenniäci'st beginnen können, und werden dieselben bis Forbach und Rcukircben marsthiren, nm von dort per Eisenbahn beför dert zu werken. DaS Eintreffen derselben in der Hcimath türlte sonach in der ersten Hälfte des MonalS November er- folgen. — Für den Fonds deS hiesigen Hosthcatrr-SlngechorS hat die Generaldirection aut Anregung deö Herrn Regisseur Schloß eine Benenzvorstclwmg bewilligt und soll zu diesem Zweck näch sten Sonntag Rossini s Oper „Teil" in Scene gebe». Wer die braven Leistungen rmscrcS Tbcatcrsingcck'orS keimt, dcr eine sc kräftige Stütze dcr Oper überhaupt bildet, wer in Erfahrung gebracht, daff dieser Ehor, sowohl in weiblichen, als männlichen Gesaiigskräftei!, einer dcr tüchtigsten in der deutschen Bühnen weit ist, dcr wird gewiff dieser Vorstellung eine recht rege Tbeü- nas'ine ven Seite» des Publikums wünsche». Möge sich dich im Interesse deö gute» Zweckes verwirklichcn. - Die Vertreter Sachsens im Buntesratbc dcS deutscher Reichs sind gegenwärtig: Staatsmiiiistcr Freiherr von Friese», Geb. Fiiianzratl' v. Rostiü-Wallwiü, Geh. Reg.-Rgth Schmäh unk Major v. Hollebcii-Rorinanii. Dieselben sind Mitglieder der Ausschüsse tür die Verfassung. Landhccr und Festungen, Zölle und Steuern, Handel und Verkehr, Instizwcscn, ans wattige AngclcgeR'ctte», El'aff und Lothringen und dcn Rcch- > rmgSaiiSsthuff. Aliffertcm ist an Stelle des zum Jnstizminister apancirten Gel'. Rcg.-Raihö Abckcn der AppeUationSgcrichtS Präsident Klemm znm Mitglied dcr Eommission für AnSarbei tn >g einer Eipilpreccs erdnlmg ernannt worden, und endlich vertritt der Geh. KriegSrath Teuchcr Sachsen in der Eommi'- sie», weiche cin MiNtärstraigesetzbuch ansaröciten soll. — Dcr deutsche Reichstag ist abermals nach seiner Eröff nung beick'luffunfälckg gewest». Hieran trägt auch die Abweicn hckt sächsischer Reichötagsabgeordneten mit Schuld. In trn ersten Sitzungen waren in Bettln kie Abg. Ackermann, 1>r. Brock- I'iinS, Evstcktt, Hirschberg, Ludwig, IG. Ptinckwitz, Oebmick'en, Gras Btünster, IG. Schaffratb, 1»r. Sch>rarze. ES sticken alle» i:r säck'siiche Adgeortiictc, d. h. die gröfferc Hallte. Im sächsischen Voigtlaudc, namentlich i» Auerbach und Umgegend, sind in jüngster Zeit falsche kg>. prenffischc G'-Tva lerstücke, sowie prenffisthe Siibcrgroschcn wiederholt in Umlaut aeiem n'orden. Die Erster^» führe» die Jahreszahl 17»ZV und bestrhen anS bleihaltigem Zinn und zinnhaltigem Zink; die (Meschen trage» die Jahreszahl 18«;:; und sind aus bieihaltlgem Z,i»k, vennischt mit Zinnznsatz l'crgcstcllt. Die Ecki drittelthaicr stücke sind besonders durch eine erhabene Gnffporcnzone kennt lich, weiche auf dem Avers vom Hintcrkopfe ans über die Schläfe I'inwig nach dem Rande ZN läuft. — Wer Vieles dringt, wird Jedem Etwas bringen! Dies ist ein Satz, dem die Vorsstllnngcn des Salon Victoria i» jeder Weise ciitsp eche». I» bnister, Haid das Ange. bald daö Olw ans daö Angenehnisic fesselnder Reihe spielen sich die Ahihcil- t'iigen ab in dcin fast allabendlich überfüllten, prachtvoll deco rirtcn Saaie. Welch' reicende (crsck'cinnnac» sind heh'pIclSweisc kie anftrctenten Damen: 'reiche Summe von Ingens, Schön heit und Talent tritt nnö in ihnen entgegen! Fräulein Anna de Pellgiih, Lncie, Kliesth, irnric die bühnengcwandtc Fränlc!» Ercteik wetteitc.» in liebln ff.er 'Art. namei tlick' letztere mit idrer ansprechenden Stimme. "u>s dem bedintcndcn Andranztz des Pnblilnms bei jeder Verstellung gebt zur Genüge hervor, taff cin derartiges Etablissement kür Dresden Bedürfnis! ist. ES siebt zn erwarten, kaff dstscs Jnsiittit der Unterhaltung durch die Kunst einen smmcr gröffcren Umtang nehmen wird. -- Es gebt uns die Mitllstürmg zu. daff auffcr In dem von niit» gestern gedachten Falle in diesen Tagen auch noch einem auf dcr Friedlichst,affe wohnhaften Kaufmann vom großen Ge hege anS cin Fenster seiner Wohnung eingeschossen worden ist. Hat dcr Schliff auch in dieicm Falle Rstmandcn verletzt, so er- scheint deck' dcr Wnnsch nah möfferer Ueberwachunq deö Ge sttzcS weist begründet, damit Frevel gleicher Art nickst sobald nckederholl werden können. - P ulön > tz, 18. Oct Gestern brackste uns bei präch tigem Wetter der MittagSzng neue, ticke Gaste auö dcr Resi dent, und zwar einen groffm Tbeil der Pensionärinnen deö Freimaurern stiiuts mit Vorstehern, Lehrern und Lehrerinnen, an der Spitze Herr Dir. Ur. Gär.ner. Steden vielen angesehe ne» Pc söniichkeiten batte sich m inenUich auch ein zahlreicher Flor wm Damen zur Begrüß»», eingestellt, welche Letztere durch die nmstkalhche Bewillkommnung deö hiesigen Sradt-
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