Suche löschen...
Dresdner Journal : 01.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186802010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-01
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 01.02.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 28. I» »«r«X >»«»: stdrUvk: 6'xvlc.— U^r 1 „ »» .. «ou»tti«ü:— „ »v „ Ui»»«Ur« K »»»--»»-» 1 ., I»kr.a—« tritt jLkttieü I xülr. 8t»»»«I»«dükr, »u»»«rü»ld a>» «orüä. vuilä»» ?o»t «06 8t»lilpei»>t»«ül»«tli>»»ii. raserateaprrtse: I^lr 6»» U»um «w«r x»,p»It«a«i» 2«U«: 1 K«r. v»t«r „Lü»^»»»o6t" 6i« L«U«: » K«r. Lrschrta«: JAAUsb, »it Xu»o»l>io» 6er 8«oll «06 keiert»^», ^t»,»6n Nir 6eo solxeaäeo 'tx^. Sonnabend, den 1. Februar. DresdnerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 186k. r»srratr«»>inl>hmt o»»»Lrt»: l«x«U: ex Lixxvirxrr»», 6own>i»»loiUlr 6e» vr«»6i»«r 6oaro»I»; «8«n6»».. H. Lxaix», Lvaex t'o»r; Uxt»p»r^-N»rU»- Vie»-LetM,-Ix,,l-»rx»K1urt».».: lln.»««xrxi» » Voui.»», »erll»: »»oeivx'xvk« vuekk., 8»«>»r»»'» Lureeu, Uvix,l.r» öl»»,»; »rem«». L. 8c»l.o^»r >r»^»»: l, 8rxx»,x , ^iu>ooc«i>kilr«»u, 6»»»», 8»xL L t'xxvxv^ Snokk.! »IN: Xo. SLvx«xx, r<u6»: kvl.l.i»« L6<»., (S, kl»o» 6« I» Soor»«); kr»,: k». So»,.«.»', Uiivüü.; Vi«: Xr.. Orrir.«. Hrrausgrdrr: leöoi^I Lxpväition 6«» I)re»6o«r 6oor»»l«, ür«^«u, Horieoxtr»»»« tso 7. Nichtamtlicher Theil. Übersicht der Abgeordneten wolle beschließen: die kgl. zu ersuchen, ans thunlichst baldige Beseitigung stempelstener Bedacht zu nehm« " Die Debatte über diese Anträge wurde gleichzeitig Telegraphische Nachrichten. eröffnet. Ah. die in Hc Struckmann beschwerte sich über die Unsicherheit, ... unnover darüber herrscht, ob die Stempelsteuer nach preußischem oder dem alten hannöverschen Tarife erhoben Tagesgeschichte. verlia, 30. Januar. (B. Bl.) Vorgestern sind hier die Konferenzen von Vertretern der Schulver waltungen der Staaten des Norddeutschen Bundes unter den« Vorsitze des geh. Oberregierungsraths Dr. Wiese eröffnet worden, deren Berathungen wesentlich die Presse nicht erörtern: die Grundlagen der Gesell schaft, das Privatleben und die Person des Souveräns; aber alle öffentlichen Beamten unterliegen der Dis- cussion. Die Regierung möge den entscheidenden Mo ment der Gewährung der Preßfreiheit nicht vorbei- lassen. Der Minister des Innern, Pinard, sagt: Die Presse sei in Frankreich eine akklimatisirte Macht, da her eine gesetzliche Regelung nothwendig. Die Ten denz des Preßgesetzes sei gleichzeitig eine gute und eine schlimme, nämlich der Gewaltschritt eines Ange- 3) Bom Abg. Klein: „Das Haus der Staatsregieruug 1 der Quinungss * »ißenschaftlicher Jahretbericht Ster die «orar»- landischt« Stuvte« I8S» di« 1861. Von Oe. Richard Gosche, ordentl. Professor an der Universität Halle Wittenberg — Dieser Jahresbericht, der soeben an die Mitglieder der deutschen morgenlandischen Gesellschaft Stuttgart, Donnerstag, SV. Januar, Abend«. (W. T. B ) Die Sammer der Standrshrrre« trat iu ihrer heutigr» Sitzung dem Beschlusse der Zweiten Sammer, detreffeud die Ldschaffung der körperlichen Züchtigung, einstimmig dei. I» der heutigen Sitzung der Abgeordneten kammer wurde die Debatte über da« Wehrgesetz fortgesetzt. Dir Dauer der Präsenz »ird auf zwei Jahre festgesetzt, die längere Prüsenzzrit der Eava- lerie soll bei« Dienste iu der Landwehr in Abzng ge bracht mrrdeu. Sei der darans erfolgenden Schluß abstimmung wird da» Gesetz mit SO gegen 1« Stim men angenommen. tut; Einige sehen den Gesetzgeber als Gendarm an, der nur darauf zu achten hat, daß Alles in Ordnung ist. Aber richtig behauptet Trendelenburg, daß die falsche Selbstständigkeit nicht nur das Recht in der Theorie verzerrt, sondern auch im Leben seiner Würde entklei det und die Rechtsbegrisse entseelt habe. Ebenso geht er von Plato und Aristoteles bis auf Schleiermacher, den jüngrrn Fichte und Andere derab, eine ganze Reihe von Philosophen, welche die Unabtrcnnbarkeit des Rechts von der Idee des Sittlichen in schlagender Weise dar gethan haben. Auch dem alten Ulpran war die Ge sinnung die Hauptsache. Nur Hegel will die Moral aus dem abstrakten Rechte ableiten. Aber ohne das sittliche Element bleiben die Rechtssätze todte Buchsta ben. Die Sitte geht vor Recht, sie ist die Mutter des Rechts. Die sittliche Idee hat die Sclaverei abgeschafft und eine mildere Strafpraxis geschaffen. Nur in der äußern Erscheinung sind Recht und Sittlichkeit verschie den, aber innerlich sind sie einS; das Recht ist die Sitte der Gattung. Diesen Grundgedanken führte der gewandte Redner in seiner Anwendung auf verschie dene Rechtsverhältnisse durch, wobei er auch hervorhob, daß civilrrchtlich die sittliche Idee gerade ebenso ver leg werden könne als criminell, und daß übrigens nicht blos die Philosophen diese ethische Anschauungsweise vertreten, sondern daß auch die römischen Prätoren nie mals die Billigkeit, das lebendige Gefühl für das Sitt lich-Menschliche, über der starren Formel des Gesetzes vergessen haben. —b— LtuiUtton. Drr«de« Wissenschaftlicher Cyklus. Beider leider noch fortdauernden Erkrankung des Herrn geh. Hofraths Snell hatte Herr vr. Drechsler für den 25. Januar den Vortrag übernommen, und zwar über Rous- seau's Leben und Ideen. Um die Hörer sogleich völ lig in Rousstau's Anschauungsweise zu versetzen, wurde der Gedankrngang seiner beiden Preisschriften für die Akademie zu Dijon: „Hat der Fortschritt in den Wis senschaften und Künsten dazu beigetragen, die Sitten zu verderben oder sie zu reinigen?" und „Ueber den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen" im Auszüge wiedergegrben. Daß aber Rousseau seine Ideen nicht sowobl rein au- sich selbst geschöpft, als daß sie durch die socialen Verhältnisse und seine persönlichen Erfahrungen von seiner Kindheit an ihm gleichsam auf- gedrungen wurden, dies zeigte der »wette Theil des Vortrags, die Biographie. — Am 27. Januar Hrach Herr Avvocat Judeich über daS Verhältniß von Natur und Recht, indem er, von der gewöhnlichen Auffassung absehend, die in einer blosen mristischen Nomenklatur schon ein recht-philosophische- System zu haben glaubt, dem Naturrecht al» Wissenschaft eine höhere Aufgabe stellte und das Wesen de- Rechts tiefer zu begründen versuchte. Die Ansichten hierüber sind allerdings sehr verschieden, z. B. nach Christian Winer, der vom ma terialistischen und eudämonistischen Standpunkte au- streng konsequent und wissenschaftlich .Die Grundzüge der Weltordnung" geschrieben hat, ist es das Sittrn- gesetz, wodurch der Mensch »um Wohlsein geführt wird, und der Egoi-mu- schafft die Gesetze, weil die andern Triebfedern nicht ansreichen Andere, wie Haller, er t-nuen im Rechte nur die Macht de- Stärkern; Manche betrachten den Rechtsstaat als ein geschäftliches Jnsti- Pari», Donnerrtag, SO. Januar, Abend». (W. T. B.) In der heutige« Sitzung de» grftßflrdrnftkn Körper» wurde dir veruthuug de» Preßgesetze« sort- Thiers erklärt, die Preßfreihejt sei die unerläß lichste Bedingung für eine gesunde Regierung; die Presse sei für dir Gedanken das mächtige Werkzeug, welches das Gesetz regeln müsse. Gewisse Stoffe dürfe Delesradbiiche Nachritten. rugesgefchichte. Berlin: Konferenzen von Vertretern der Schulverwaltungen. Zum Proceß Twesten. Aus Hannover und Hessen. Verhandlungen des Abgeordne tenhauses. — Frankfurt a. M.: Pensionirung der bisherigen Senatoren — Altenburg: Besuch Sr. Ma jestät des Königs von Sachsen am herzoglichen Hofe- — Hamburg: Aufhebung des Bürgermilitärs. — München: Vervollständigung des Eisenbahnnetzes.— Wien: Wiederbrsetzung des Präsidiums im Herren hause. Von der ungarischen Delegation. Die Armee reorganisations-Commission. Berichtigung. Baron John beurlaubt. — Agram: Landtagsverhandlungen. — Paris: Der gesetzgebende Körper über das Preß- gesetz. — Florenz: Kammerdebatten. Ergrbenheits- adresse an den König aus Cosenza. Spanische Le gion für Rom. — London: Angebliche Verschwö rung von Hannoveranern gegen den König von Preußen. Fenischcs. — Kopenhagen: Rechtssache des Herzogs Karl zu Sonderburg-Glücksburg gegen die dänische Staatskasse. — St. Petersburg: Expedition der Kriegsmarine. — Mexico: Vom Cvngreß. Flibustierexpedition in Nucatan. Landtagtverhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 31. Januar.) Drr»dner Nachrichten. Pravinzialnachrichte«. (Lugau.) Statistik n. volk«»irthsch,ft. Fenilleton. Inserate. DageSkalender. vörsrnnach- richte». den Zweck haben, unter den verbündeten Staaten eine Verständigung hinsichtlich der Schulbildung und der Schulzeugnisse zu erzielen, von denen für das ganze Bundesgebiet der Eintritt in verschiedene Berufsarten un) die Zulassung zu bestimmten Prüfungen, oder der Erlaß von Prüfungen abhänaig zu machen ist. Be kanntlich kommen vorzuasweise die Gymnasien, Pro- gynnasien und Realschulanstalten in Betracht, und es da Welt sich dabei besonders um eine Einigung über die Zahl der Klassen, die Cursusdauer, die Aufnahme der Schüler in die untern Klassen, die Anforderungen bei deren Uebergana in die höhern Klassen, sowie über di» hinsichtlich der Oualification der Lehrer »u stellen de» Anforderungen, ferner über die Einrichtung der Maturitätsprüfungen und die Ausstellung der Matu- rilätszeugnisse. Auch werden die Berathungen sich dar auf erstrecken, inwieweit etwa auch Privatlehranstalten, wie Handelsschulen und dergleichen, die Ausstellung giltiger Qualificationszeugnisse für die Schüler gestat tet sein soll. Es ist die Absicht, nach dem Abschluß dieser Conferenzen ein vollständiges Verzeichnis aller derjenigen Lehranstalten in den betheiligten Staaten, welchen die Berechtigung zur Ertheilung solcher Oua- lincationszruanisse emgeräumt werden soll, festzustellen und sämmtlichen Regierungen des Norddeutschen Bun des zugehen zu lassen. Mit Rücksicht darauf sind die Vertreter der Schulverwaltungen der betheiligten Staa- werde. Der Regierungscommissar (Geh. Rath Borghart) er klärt, daß die Regierung beabsichtige, so rasch als möglich in Hannover eine vollständige Gleichheit der Stempelgesetzgebung mit den übrigen Provinzen herbe,,»führen. Abg. Bassenge: Die Staatsregierung werde nicht unter, lassen können, die ganze Stempelgesetzgebung einer Revision zu unterwerfen. Deshalb wolle er auf zwei Punkte aufmerksam machen. Der erste betreffe die Nothwendigkeit der Aufhebung des Quittungsstempels, der zweite die Ermäßigung des Kauf- stempels für Immobilien. Er empfehle ferner die Annahme seines Antrags. Der Zeitungsstempel besteuere die geistige Production und Consumtion. Das Haus habe bereits im vorigen Jahre einen solchen Beschluß gefaßt, aber mit wenig Erfolg, denn die Zeitungssteuer sei auch in den neuen Pro vinzen eingeführt. Es sei dies wenig ermuthigend, dürfe das Haus aber nicht hindern, seine Pflicht zu erfüllen. Nach der Erklärung der Staatsregierung sei die Zeitungssteuer keine politische mehr, sondern eine finanzielle Steuer. Man könne dieselbe jetzt unparteiisch beleuchten. Schon Herr Baumstark habe in der Ersten Kammer die Zeitungssteuer als den ersten Schritt zum Grabe der politischen Freiheit bezeichnet. Ueber 18W Zettungen würden von der Zettungssteuer betroffen. Die Zeitungen seien ein Bildungsmittel, sie seien niemals ein rich- trges Steuerobject. Er bitte das Haus mitzuwirken, daß der alte Satz wieder zur Geltung komme: Gedanken sind zollfrei. (Bravo!) Abg. Graf Schwerin: Leider befände man sich in der unglücklichen Lage, die Steuern nicht entbehren zn können. Der Quittungs und Kaufstempel sei nicht zu hoch. Den Zei- tnngsstempel Halle er für einen relativ zutreffenden. Die Zei- tungslectüre werde dadurch etwas vertheucrt: man sehe aber, daß der Stempel keinen nachtheiligen Einfluß ausübe; denn die Zeitungen seien auch in den untersten Schichten deS Volkes sehr verbrettet. Er erkläre sich gegen diesen Antrag. Abg. Rohden empfiehlt eine theilweise Abschaffung deS Quittungsstempels wenigstens für Beamte mit einem Gehalte unter llsw Thlr. Regierungscommissar Burghart: Der einzige stichhaltige Grund für diesen Antrag sei, daß man den Beamten eine Er leichterung verschaffen wolle. Diese Erleichterung sei ihnen aber in weit hvherm Grade zu Theil geworden durch den Er laß der Pensiousdeiträge. Die Regierung müsse sich gegen diese» Antrag erklär«. Ei« Revisi« der ivteucpelgesetz-ebuug sei erforderlich. Den Kausstempel anlanqcnd, f, würde i» Frani- reich ein weit höherer Stempel erhoben. Die Regierung könne in dieser Beziehung keine Zusage machen. Was die Zertungs- stempel betreffe, so könne er nur wiederholen, daß die Finanz verwaltung hierbei von dem politischen Gesichtspunkte völlig unberührt bleibe. Der Staatshaushalt könne den durch die Aufhebung der Zettungssteuer sich ergebenden Ausfall nicht er tragen. Er empfehle die Ablehnung des Antrags. Die Frage wegen Reform der Steuer sei angeregt, die Verhandlungen schwebten darüber noch. Ein Antrag aus Schluß der Discussiou wird abgelehut. Abg. Twesten: Er ergreife das Wort zu Gunsten der Aushebung der Zeitungssteuer. Es handle sich hier nur um eine Summe von öOO.OW — vutt.voo Thlr. Er halte die Zei- tungssteucr für eine solche, die ausgehoben werden müsse. Sie treffe nicht hauptsächlich die höhern Klaffen. Das ZeitungS- lesen sei nicht mehr Bedürfniß der höhern Klaffen, sondern es sei, infolge der sich mehr und mehr ausdehuenden Schulbildung auch ein Bedürsniß der untern Klaffen. Auch diese Steuer se, ungerecht vertheilt. Bei der Abstimmung wurden die Einnahmen Tit. 9 (Zeitungsstempelsteuer) genehmigt und der Bas - senge'sche Anttag in namentlicher Abstimmung mit 166 gegen 150Stimmen angenommen. Der Braun'- sche Antrag war zurückgezogen worden. Der Abg. 1)r. Klein zog seinen Antrag zu Gunsten des vom Abg. Rohden gestellten zurück; letzterer selbst wurde abge lehnt. — Zu Tit. 10 (Elb zoll) lag folgender An ttag des Abg. v. Sybel vor: Das Haus der Abgeordnete» wolle beschließe»: die kö nigliche Staatsregierung aufzufordern, l) aus die baldigste Abschaffung des conveuttonsmävig« Elbzoües hinzuwirke»; 2) dafür Sorge zu trag«, daß tue Erhebung des Elbzolles ten auch veranlaßt worden, der Konferenz eine Ueber- sicht derjenigen Lehranstalten vorzulegen, deren Auf nahme in das allgemeine Verzeichnis ihrerseits ge wünscht wird. — Wie die „Volksztg." meldet, würde der Stadtgerichtsratb Twesten„des Princips wegen", die Nichtigkeitsbeschwerde gegen dasErkenntniß desKam- mergerichts einlegen und so die Sache nochmals vor das Oberttibunal bringen. — Wie man der „N. Pr. Htg." aus Hannover mittheilt, soll es dort bei Aus führung des mit dem Könige Georg geschlossenen Ver trages streitig geworden sein, was als unbewegliches Zubehör des dem Könige Georg zngewiesencn Schlosses Herrenhausen zu betrachten ist. Wie es heißt, soll es sich dabei um den Georgspark handeln, ein Grund stück, das nie zu Herreuhausen gehört hat und erst in späterer Zeit von der Familie Walmoden erworben worden ist. — Den „Ev. Bl." wird aus Marburg ge schrieben: „Die Verschmelzung der drei seither bestehen den Provinzialconsistorien zu Kassel, Hanau und Marburg in ein einziges Konsistorium für ganz Hes- - Le n ist nunmehr eine beschlossene Sache und wird dem- nachstzur Ausführung kommen." * Verli«, 30. Januar. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses, in welcher dieVorberathung des Staatshaushaltsetats für 1868 fortgesetzt wurde, erhielt ein besonderes Interesse durch die Annahme zweier Anträge, von. denen der eine auf Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer, der andere auf Abschaffung der Zeitungsstcmpelsteuer gerichtet ist. Der erstere Anttag war von dem Abg. v. Vincke cingebracht und wurde außer von dem Antragsteller von den Abgg. Grumbrrcht, vr. Löwe, Krieger und vr. Virchow ver- theidigt. Der Finanrminister Frhr. v. d. Heydt und der Regierungscommissar geh. Qberfinanzrath Burghart erklärten, daß die Staatsregierung keine Veranlassung habe, die Kommunen zwangsweise zur Abschaffung der Mahl- und Schlachtsteuer anzuhalten. Bei der Ab stimmung wurden die Einnahmen Tit. 7 u. 8 (Mahl- und Schlachtsteuer) genebmigt und das v. Vincke'sche Amendement mit großer Majorität angenommen. — Zu Tit. 9 (Stempelsteuer) waren folgende Anträge gestellt: 1) Vom Abg. Bassengr: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: die kgl. Staatsregierung aufzufordern, dem Landtage ein« Gesetzent wurf vorzulegen, durch welchen die Zeitungsstempelsteuer*) vom I. Januar IE ab in Wegfall gebracht wird." *) Hinmach ist das im gestrig« Blatte enthaltene Berliner Telegramm zu berichtigen, welches meldete, daß der Abg. Bas senge die Aufhebung der Stempelsteuer überhaupt beantragt habe. D. Red. Bunsen, Windischmann, Freytag, Bernstein u. s. w., wendet sich hierauf den morgenländischen Gesellschaften und wissenschaftlichen Vereinen in Halle-Leipzig, Paris, London, St. Petersburg, Kalkutta, Bombay, Madras, Ceylon, Schanghai, Batavia und Nordamerika und ihrer Thätigkeit, sowie den Erweiterungen orientalischer Sammlungen zu, geht über zur Ethnographie, Sprach wissenschaft im Ganzen und Großen, zur Mythologie, den Missionen, zur Kulturgeschichte, Geschichte im All gemeinen und zur Geographie und weist sichtend und würdigend überall nach, was für die nähere Kenntniß dieser Wissenschaftszweige allseitig geschehen ist. Nun erst ist der Weg zu den einzelnen Ländern Asiens, Festland und Inseln ihrer ganzen Ausdehnung nach — Australien und Polynesien sind ebenfalls be rührt —, sowie zu Afrika geöffnet und jedes derselben insoweit in Betracht gezogen, als die morgenländische Wissenschaft durch Schrift und Druck sich ihrer bemäch tigt hat. Wenn nun schon das Streben nach möglichster Voll ständigkeit die peinlichste und weitausgreifendste Umsicht nöthig macht, so ist die herzustellende Verbindung all' dieser einzelnen ost heterogenen Beftandtheile zu einem gegliederten Ganzen nicht weniger schwierig. Um so mehr freuen wir uns, dem Verfasser das ehrende Zeug- niß geben zu können, daß es ihm trotz der äußersten Kürze gelungen ist, die Lectüre seines Buches vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zu einer anttebeuden sich auch dadurch um die deutsch« morgenländische Ge sellschaft auf würdige Weise verdient gemacht zu haben. Neberhaupt müssen wir der Gesellschaft Glück wünschen, daß sie ihre Thätigkeit durch zweckmäßige Veröffent lichungen auf da- Enolg: ichnr bekundet und sich deren Anerkennung für alle Zeiten sichert. Nur der eine Wunsch möge hier Ausdruck finden, daß der Herr Brr» 2) Vom Abg. vr. Braun (Wiesbaden): „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: die kgl. Staatsregierung aufzuforde«, auf dem Wege der Gesetzgebung Stempelabaaden, wrlche in den neuen Provinzen gegmwär tig noch erhoben werd«, aber in dm alt« nicht bestehen, ab- zuschaffen." als Supplement zum 20. Bande ihrer Zeitschrift aus gegeben worden ist*) und eines ihrer Vorstandsmit glieder zum Verfasser hat, verdient um so mehr einer allgemeinern Aufmerksamkeit empfohlen zu werden, als er einen abermaligen Beweis enthält, daß nächst den naturhistorischen Wissenschaften die orientalischen Stu dien in den letzten Jahrzehnden die staunenswcrthestrn Fortschritte gemacht baben. Kein Historiker, Geograph, Linguist oder wer nur immer sicb für Religions- und Kulturgeschichte interessirt, wird ihn ohne das Bekennt- niß aus der Hand legen, vielseitige Belehrung daraus gewonnen zu haben. Unstreitig ist dieser von Jahr zu Jahr fortlaufende Bericht, den sich die deutsche morgenländische Gesell schaft zur Pflicht gemacht hat, eine der verdienstvollsten, aber auch schwierigsten Aufgaben, zu deren gedeihlicher Lösung schon an und für sich eine Stellung gehört, von welcher aus ein Blick auf das gesammte litera rische Erdenrund möglich und die Gelegenheit gegeben ist, von überallher die nöthigen Hilfsmittel zu erlangen. Zur Veröffentlichung der 1926 hier aufgezähltrn und gewürdigten literarischen Erscheinungen in ganzen Wer ken, iu Abhandlungen, Berichten, Artikeln wissenschaft licher Zeitschriften u. s. w. mußten die Pressen von vier Welttheilm, darunter die von uns entferntesten uud für Erlangung ihrer Erzeugnisse auf aewöbnlichem Wege ost genug nicht zugänglichen, sich m Thätigkeit setzen. Der Verfasser beginnt mit einem kurzen Vorwort über sein Verhaltniß zu dieser Arbeit, gedenkt alsdann zunächst der in den drei Jahren 1859 bis 1861 Heim gegangenen Mitarbeiter auf dem bezeichneten Gebiet, unter ihnen Alexander v. Humboldt, Karl Ritter, *) Derfrlbr ist auch riuzel» bei F. A. Brockhaus i, Leip- zix (Lr I Thlr. l« zu habe». griffenen, und die Vertheidigung dürfe nicht einem Einzelnen, sondern müsse dem Gesetze überlassen blei ben. Das Gesetz verwirkliche die Verheißung vom 19. Januar v. I., welche von den konservativen nicht ge fordert, von den Vorgeschrittensten nicht erhofft war, und die naturgemäße Bewegung zum Fortschritt mit dem konservativen Geiste der Verfassung von 1852 aussöhnt. Der „Patrie" zufalge kehrt der General de Faillh nächsten» mit einem rrn-pentheile de« römischen Ex« pedi1ian«t>rp« nach Frankreich zurück. Nur eine Di vision solle unter General Dumont im Gebiete de« Kirchenstaat« verbleiben. Der „Etendard" demmtirt die Nachricht, daß zwi schen Frankreich und Preuße« über dir vrfrstig«nß«» arbeiten aus bodenschem Gebiete Erklärungen au«» getanscht worden seien. Florenz, D-nneritag, SO. Januar, Abend«. (W. T. B.) In der heutige« Sitzung der Drpntirtrn- kammer meldete Lomi« eine Interpellation über die varbereitnnge«, welche «an zur Entsendung rinr» See- geschwadrr« nach Südamerika gemacht hat, an. Komin motivirt die Interpellation mit den Wor ten: Die Kammer und das Land müssen die Absichten der Regierung kennen, um nicht in gefährliche und unheilbare Ereignisse verwickelt zu werden. Der Mi nisterpräsident Menabrea glaubt nicht über Maß nahmen Rede sieben zu sollen, welche die Regierung auf ihre Verantwortlichkeit treffen zu müssen glaubte, um die Interessen der Italiener im Auslande zu schützen. Die Regierung behalte sich vor, seiner Zeit über Ihre Handlungen Erklärungen zu geben. Einstweilen glaube die Regierung nach diesem Endziele bandeln zu müs sen, sie sei aber nicht verpflichtet, ihre Pläne mitzu- thrilen; nicht in der Absicht, das Land in gefährliche Abenteuer zu verwickeln, sondern um den gerechten An sprüchen der Landsleute zu entsprechen, deren Schutz eine Pflicht der Regierung sei. Die Sammer weist die ««gemeldete Interpellation zurück »nd tritt allda«« i« die Dileussto« über da» Innowirüiichsittiche Budget rin. Bei der Berathung des landwirtschaftlichen Bud gets wird ein Antrag des Abg. Michelini auf Strei chung der Position für ein Ministerium des Ackerbaues im Jahre 1869 verworfen. Sualdi nnd andere De- putirte beklagen die Auswanderung grringdegüterter Italiener in das Ausland und fordern die Regierung auf, geeignete Maßregeln zur Abhilfe zu ergreifen. Jünf weitere Titel des Budgets werden genehmigt. Sope«Hagen, Donnerstag, 30. Jann«, Nachm. (W. T. BI Der Vertrag über den verkauf der west indischen Inseln wurde heute in zweiter und letzter Lesung vom Land»thiag ahne DiSeusfion und einstim mig angenommen. Die Angcicgcaheit ist somit im Reichstage al« erledigt zu betrachten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite