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Sächsische Dorfzeitung : 01.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-01
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 01.07.1899
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Sonnaöenb, den 1. Inti 1899. 61. Jahrgang. 12-34 cv62 56-59 H-31 Ieuitteton. Z6-28 33^5 30^2 37-38 48^3 j1-33 >8-30 58-60 54-57 52 61^5 61-68 bi^tzS 5547 44-46 11^3 52-55 46-50 44 59^1 48^9 46^8 42-45 37-38 35-37 32-34 54-58 52 70-74 66-69 58-65 ebbsst z» Fefistellung. !4-37 14-38 Rartlrini lir «bend^Ltlacht Krwtcht M. ! M. Der Osficier trat ein und Valerie stellte ihn ihrem Onkel vor, nachdem sie ihn herzlich begrüßt hatte. »Ich konnte es mir nicht versagen, Komtesse, Ihnen auf der Durchreise durch Ihre Stadt wenigstens guten Tag zu wünschen", sagte der junge Manu, sich auf dem dargeboteven Stuhle niederlasfend. „Sehr liebenswürdig von Ihnen!" versetzte Valerie; „aber wie ich sehe, sind Sie in Zivil, haben Sie den Dienst quittirt?" Der Gefragte nickte. „ES war schon längst meine Absicht, auS dem Milttärstande zu scheiden, da er weinen Neigungen wenig zusagt", bestätigte Jener. „Meine Besitzungen gewähren mir die Möglichkeit, mich der Landwirthschaft, für die ich von jeher viel Interesse besaß, widmen zu können und nebenbei mich ein wenig mit den Wissen schaften, mit Kunst und Litteratur zu beschäftigen." „Ich weiß, Sie sind ein großer Freund der Poesie", meinte Valerie. „Sie werden Ihren dauernden Wohn sitz auf dem Lande nehmen?" „Vorläufig ja", versetzte Wendelstein. „DaS Stammgut unserer Familie ist von hier aus mit der Bahn in kaum einer Stunde zu erreichen, die Vortheile, welche der Aufenthalt in der Stadt bietet, sind also sür mich leicht zu erreichen." „Dann bitte ich, Ihren Besuch recht oft zu wieder holen", sagte Dornfelder. Der junge Mann verneigte sich „Bringen Sie Neuigkeiten aus der Residenz mit?" forschte das Mädchen. „Rübingen hatte ernstlich die Absicht, um die Hand der Komteß Helene anzuhalten", erzählte er; Mnneulelliz-LiMung. Auf das mit 1. Juli beginnende dritte Quartal Ser „Sächsischen Dorfzeitung", „ßinundsechzigster Jahrgang", «hmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Lmdpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. vestellungen an; auch kann daS Blatt, wenn eS verlangt Mrd, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. proOuartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn- übend pünktlich in's HauS gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend' reiche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, zasse 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, «halten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Gonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung Mschickt. Dringend ersuchen wir aber, die AbonnementS-Bestel- lugen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit- nschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der .Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden »d dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die auS- -chehnteste Verbreitung. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfzeitung". Politische Weltschau. Deutsche* Vkeich. Der infolge der letzten Reichstag-Verhandlungen entstandene Zwiespalt zwischen der Mehrheit der nationalliberalenRetchs- tagSabgeordneten und der großen Mehrzahl der nationalliberalen Reichstagswähler in der Frage des A rbeit-willigen-Schutze-, bei der eS sich zugleich um die Frage der Existenz- und Konkurrenz- MMt unserer deutschen Industrie handelt, kommt in einem Artikel der „Braunschweigischen LandeSzeitung" Roeficke auS Dessau ersucht, „Aeußerungen deS Mo narchen, die uns nicht beglaubigt zugegangen find, nicht in den Bereich seiner Ausführungen zu ziehen". AlS Roeficke darauf erwiederte, daß die von ihm angezogene Bielefelder Rede deS Kaisers im „ReichS-Anzeiger" ge standen habe, erklärte der Präsident: „Dann ist du- etwas andere-; dann können Sie sie in angemessener Weise erwähnen." Im amtlichen stenographischen Be richt ist zwischen diesen beiden Sätze aber der weitere Satz eingeschoben: „Vorausgesetzt, daß eS der amtliche Thetl des Blattes war." Der Vorlage zum Schutze deS gewerblichen Arbeitsverhältnisses haben, wie der StaatS- minister v Heim auf eine Interpellation von social demokratischer Seite im meintngischen Landtage ant wortete, sämmtliche deutsche Regierungen zugestimmt, also auch die meiningische. Der meiningische StaatS- minister gab zu, daß im Herzogthum Meiningen keine StrikeauSschreitungen stattgefunden hätten. DaS fei jedoch für die meiningische Regierung nicht maaßgebend gewesen. Sie habe sich zur Vorlage nicht anders stellen können, als geschehen, weil sie die Verhältnisse deS ganzen Reiches habe in Betracht ziehen müssen. Zur Thronfolgeangelegenheit in Sachsen- Koburg-Gotha wird unter dem 28. Juni auS Koburg geschrieben: Der Herzog empfing den heute früh auS London zurückgekehrten StaatSminister v. Strenge zum Vortrage. Die feste Regelung der Thronfolgefrage soll, wie bestimmt verlautet, dem Mi nister vollständig gelungen sein. Der Herzog reist heute Nachmittag zum Kurgcbrauch nach Kisfingen. — DaS Hofmarschallamt veröffentlicht übrigens Folgendes: Da der Berliner Benäterstatter der „Daily Mail" darauf beharrt, daß Se. königl. Hoheit der Herzog abzudanken beabsichtige, so habe ich den Auftrag er halten, dieses Gerücht auf daS Entschiedenste zu wider legen. Koburg, den 28. Juni 1899. v. Ruexlebrn, Hofmarschall. — Zur endgiltigen Regelung der Thron solgefrage war der Landtag zu gestern, Freitag, Nach mittag nach Koburg einberufen worden. Zur Mittellandkanalfrage, die immer noch in der Schwebe hängt, indem sie jetzt in KommisfionS- berathungen erörtert wird und erst um Mitte deS Monats August im Plenum deS preußischen Abgeord netenhauses zur zweiten Lesung gelangen soll, schreibt die „Nat.-lib. Korrespondenz": „Wie uns mitgetheilt wird, hat der Vice-Präsident deS StaatSministeriumS, vr. v. Miquel, ein, beiläufig bemerkt, nicht national- liberale-, Mitglied der Kanalkommisfion autorifirt, ge botenen Falle- keinen Zweifel darüber zu lassen, daß im Falle der Ablehnung der Kanalvorlage die Auflösung deS AbgeordnetenhaustS zu erwarten sei." zu scharfem Ausdruck. Da- nalionalliberale Blatt schreibt im Hinblick auf das einer bedingungslosen Verurtheilung der Vorlage gleichkommende Votum der ReichStagSmehrheil: „Wa- geschieht, wenn von diesem so unbedingt nothwendtgen und von allen Arbeitgebern als eine Wohlthat aufgesaßten Versuche zur Zügelung deS socialdemokratischen UebermuthS und der Herrschaft der Großmäuligkeit garnichts mehr übrig geblieben sein wird — daS wissen die Götter. An eine Auf lösung deS Reichstages glauben wir nicht! Aber eS wird weit gekommen sein mit dem Deutschen Reiche, wenn die Thatsache feststeht, daß die Mehrheit seiner Vertretung sich weigert, den Gerichten die zur Be strafung der Schreckensmänner nothwendigen Hand« haben zu liefern. Wir glauben nicht, daß die große Zahl der denkenden und einsichtsvollen Deutschen, die in den Reichstagsreden nur in ungenügender Weise eine Vertretung ihrer Auffassungen gesunden haben, sich diesen Schlag in- Gesicht ruhig gefallen lassen wird. Sie werden dagegen sich mit stammender Ent rüstung auslehnen und entweder mit unversöhnlichem Grolle dem politischen Leben den Rücken wenden, oder aber sich in Zukunft zu den Parteien schlagen, die dies mal allein die richtige Erkenntniß der praktischen Be dürfnisse des Lebens bekundet haben. Dem liberal denkenden Politiker ist eine derartige Perspektive aufs Aeußerste niederdrückend und entmuthigend." — Diese Auslassung berechtigt entschieden zu der Annahme, daß es in der nationalliberalen Partei bald zu grundsätz- lichen weitgehenden Auseinandersetzungen kommen wird; wohin diese die Partei führen werden, vermag zur Zeit noch niemand abzusehcn. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am Mittwoch den Entwurf eine- Hypothekenbankgesetzes sowie den Entwurf eines Invalidenversicherung-gesetzt- in der vom Reichstage beschlossenen Fassung ange nommen. Die Zustimmung wurde ertheilt: den AuS- schußberichten über die Gesetzentwürfe für Elsaß-Loth- ringen, betr. PenfionSbestimmungen für Richter, betr. Rechtsverhältnisse der Lehrer, betr. den Güterstand der zur Zeit deS Inkrafttretens deS Bürgerlichen Gesetz buches bestehenden Ehen, betr. die Aushebung von Landesgesetzen, betr. die Notariatsgebühren, betr. Ge richts Kostengesetz sür Elsaß Lothringen sowie betr. Fest stellung eines Nachtrags zum HauShaltSetat von Elsaß- Lothringen sür 1899. Der Präsident deS Reichstage-, Graf Ballestrem, hat im amtlichen stenographischen Bericht über die Sitzung vom 21. Juni, in welcher der Zwischenfall mit dem preußischen Handelsministcr Brefeld erfolgte, seine Aeußerungen in bemerkenSwerther Weise korrigirt. Wie mitgetheilt wurde, hatte der Präsident den Abgeordneten „aber nach den Ihnen bekannten Vorgängen hat auch er sich zurückgezogen, da er durch diese Verbindung stark kompromittirt worden wäre, denn eS hat sich herausgestellt, daß Gras Hellwarth mit Margoni viel fach gemeinschaftliche Sache gemacht hat, wenn auch dem Grafen nicht gerade ein direktes Mitwissen an den Betrügereien deS Italieners nachgewiesen werden konnte. Wie Ihnen wohl bekannt ist, haben auch Hellwarth'» bald nach der Verhaftung des Fürsten die Residenz verlassen, wo sie in der besseren Gesellschaft unmöglich geworden waren." „Meine Nichte hat auf meinen Wunsch jeden Ver kehr mit der gräflichen Familie abgebrochen, derer» Angehörige so schändlich an ihr gehandelt haben", er klärte der Kaufherr; „denn diese- Muster eine- Groß- Vater- hat um schnöden Geldgewinne- willen seine eigene Enkelin geradezu verschachert, wie ich heute in der Zeitung aus dem Berichte über die Hauptverhand- lung gegen diesen Margoni ersah. Ich wollte Dir da- verheimlichen, Kind; aber eS ist doch besser, Da weißt eS, damit Du jeder ferneren Versuchung, mit dieser Verwandtschaft wieder in Beziehung zu treten, überhoben bist. Fünf Jahre Zuchthaus und nach Ver büßung dieser Strafe Auslieferung an die italienischen Behörden ist eine strenge, aber wohlverdiente Strafe und ich hätte gar nichts dagegen gehabt, wenn man dem Herrn Hellwarth Gelegenheit gegeben hätte, dem Freunde während dieser Zett Gesellschaft zu leisten." „Wie ich kürzlich erfuhr, hat sich die gräfliche FamUie in ein kleines Landstädtchen zurückgezogen, wo die geringen Zinsen, welche dre Frau noch auS den Trümmern ihres Vermögen- gerettet hat, zum Leben-- Fürst Margoni. Roman von Moritz Lilie. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Der Erzähler hatte geendet und eine lange Pause trat tiv; Alle schienen noch einmal in Gedanken die lchte Zeit zu durchleben und die Folgen zu erwägen, Ke ohne Georg'- Dazwifchentreten auS der Bekannt« M mit dem Italiener hervorgeheu konnten. »iS ist spät geworden und die Nacht beginnt, W zu werden", nahm Sebald Dornfelder endlich da- Wort, „suchen wir unsere Zimmer auf; denn morgen ist auch wieder ein Lag und ein sehr wichtiger für Dich, Georg." „Jawohl, Ihr Geburtstag!" flüsterte ihm Valerie mit fchalkhaftem Lächeln zu. Am andern Morgen saß der Kaufherr wie ge- »öhvlich in seinem Zimmer, um die einaegangenen Heilungen flüchtig durchzusehen, bevor er sich in sein Sowpioir begab, al- Valerie eintrat, um ihm, wie sie daß jeden Tag zu thun pflegte, ihren Morgengruß zu dringen. Da meldete der Diener einen Herrn, der da- gnädige Fräulein zu sprechen wünsche. Auf der -arte, welche der Wartende abgeben ließ, stand der Aame deS Herrn von Wendelstein. „DaS ist ein lieber Bekannter auS der Residenz!" rief da- junge Mädchen freudig au-, „er ist will- kovmev!' Rxpeb. M Nedaktion R. Meißner Paffe 4» Di« Zeitung erscheint Dteasta«, HrnuerstaR und Ganvabenb früh. A-aanements- Preis: Bineljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch Ne kaiserlichen Post- «aftaltrn und durch «Miere Boten. »ei freier Lieferung tat Haus erhebt die st»st noch eine Ge bühr von 25 Pf. Jnser«»« werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mrtiag angenommen und kosten: dieispalt. Zeile 15Pst Unter Eingesandt: 30 Pf. Jnseraten- NnnnhmesteUen: Die Arnoldische Buchhandlung, ^nvalidendank, Haa'enüein L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Taub« L To. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a'M., G. Wohl, Lesjelsdorf u. s. w. älhfislhe V orh MilA. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt sür die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortfchaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanu Müller in Dresden.
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