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Dresdner neueste Nachrichten : 26.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194003262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-03
- Tag1940-03-26
- Monat1940-03
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.03.1940
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mtt Handels« und Industrie-Zeitung Dienstag, 26. März 1940 48. Jahrgang N.ri Dresdner Neueste Nachrichten L«iug»0«»w. 2)«frcie>BufieNung tn» Hau» emscht. IrSgertodn monaN.r.-KM. «Ht »» «lnitlgtnprtlf«: cSmndprck«. dl« tspalIlg«mm-ZeII« im etniktgenlelt >4 Kps„ ocßbezug r.- KM leinschließlich N,S Kps. poftgebüheenl hierzu ZS Kxf. Seslellgeld. RUHM» INck^IOOOH«M LOH«HSSH«O*O^ Siellengeluche und priuaie Aamilienan,eigen 4 »pl . dl» tSmm driile mm-Jeile im hichmonaN. >.-MN.Kreuzdandsendung 2nland»RpI„Au«land1.-XM.wöch«n11. »»»»» SSSSV V TS »GS GT« ' G V^4G>H> r«t«I«il t.tvKM. Nachlaß nach Maigaffti I vd«, M-ngcngaffct N Srielgedüh, üinzelpr«!» außeekald s>roß,k>re«ben» IdRvl. in Sroß-Vreaden II R»> sür Zilseranzelgen za Tips auelchl Paria Zur gell iil Anzeigrnprcialist« n> 0 güliig. Verlag unb SchNfilelwng: Dresden A, Ferdtnandstraße i« Postanschrift: Dresden A i, Postfach « Zernrns: OrtSvertehr Sammelnnmmer 24<M, Zernverlehr 2798t«relegramme: Aenefte Dresden « Postscheck: Dresden ross .lichtverlangt« dinsendungen an bl« Gchristleitung ohne Rückporto werden weder jvrückgesonbt noch aufbewahrt. - Im Aalle hdherer Gewalt oder Letrlebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder drsiattung des entsprechenden Entgelts London plant offenen Aeutralitätsbruch Kampf gegen deutsche Handelsschiffe in skandinavischen Hoheitsgewässern vorbereitet — Ernste dänische Besorgnisse X Kopenhagen, 28. März In Kopenhagen vermutet man, dast englische U-Boote jn Zukunst, ungeachtet der Siechte eines neutralen Staa- «es, innerhalb der dänischen Dreimeilenzone im groben Stil gegen die deutschen Schisse vorzugehcn versuchen wollen, die den Verkehr zwischen Deutschland und den slindinavischen Ländern aufrcchtcrhaltcn. Man glaubt, dal, Anzeichen einer sich ändernden eng- lisckien Scekriegötaktik zu erblicken lind, und hält slir die .sulunst ein Vorgehen gegen deutsche vandelöschisje auch daun nicht sür ausgeschlossen, wenn diese sich in dänischen, schwedischen oder norwegischen Hoheitsgeivässcrn be- sinde». Oslo protestiert gegen Brltenptraterte llebergriffe gegen deutsche Handelsschiffe X « erl«n, 26. März Der norwegische Gesandte in London hat bei der britischen Regierung Vorstellungen wegen verschiedener Iälle von Verletzung der norwegischen Neutralität er hoben, die sich in den letzten Tagen ereignet haben. Der Protest Norwegens bezieht sich auf die bereits bekamitgcwordencn B e l ä st i g n n g c n mehrerer deutscher Schisse durch britische Kriegs- schissc innerhalb der norwegischen öoh e i l S g e w ä s s e r. »ein Tag vergeht, an dem nicht britische Luft- oder -ecstreitkräste Eingriffe in die Rechte neutraler, vor ollem skandinavischer Staaten vornehmen. Kriegs marine und Luftwaffe halten sich hierbei absolut die Naage. Abgesehen von andauerndem tteberfliegen neu tralen .Hoheitsgebietes sind jetzt wiederum eine Anzahl von Fällen bckanntgeworbcn, in denen britische See- iireitlraste unter Mistachtung neutraler Hoheitsrechte liegen friedliche deutsche Handelsschiffe vorgcgangcn sind. So wurde der deutsche Dampfer „N ordland" m der Gegend von Hustad von zwei britischen Zer- Hörern innerhalb der norwegischen HoheitSgcwässer Telegramm unseres --e R o m, 28. Mär» Der ungarische Mini'.'crpräsidcnt Graf Telcki hatte gestern eine lange, herzlich verlauscne Unter redung mit dem italienischen Austenministcr Gras lliano. Gras Tcleki wird heute vom Duce im Palazzo Lciiezia cmpsangcn werden. Die l ü d o st e u r o p ä i s ch e n F r a g c n beherrschen in diesen Tagen das Interesse der politischen Kreise Aoms. Gestern jährte sich zum drittenmal der Abschluss der „Ostcrverträgc" von 11)37 zwischen Italien nnd .Jugoslawien, durch die die Adria befriedet wurde, biraf Eiano nnd der jugoslawische Anstenminister b'i u k a r - M a r k o w i t s ch haben anlästlich des drei- latnigen Bestehens der „Ostcrverträgc" sehr herzliche !elcgrammc gewechselt. Gras Eiano erklärte, das, die „L sterverträg c" ihre Nvtwendigkoit im politischen und wirtschaftlichen Leben beider Böller bewiesen batten, während Einkar-Markowitsch scststellt, das, die „Lsterverträge" gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt ibre hohe Bedeutung als tragender Pfeiler des iudost europäisch en Friedens bewiesen. Die italienische Presse widmet den italtenisch-jilgvslawischcn Aczichnngcn anlästlich des dritten Jahrestages der .Dstervcrträge" Leitartikel, in denen die Inter essen g c m c i n s ch a f t Italiens nnd Jugo slawiens betont wird. In einem Artikel „In trigen ans dem Balka n" wendet sich das halb amtliche „Giornale d'Italia" gegen die Krtcgsauo- wciinngspolitik der Wcstmächtc aus dem Balkan, die sich nichi weniger g e g e n I t a l i c n als gegen Deutschland richte. Nachdem der falsche Alarm des Märchens von ciucin deutschen Ultimatum an Rumänien gescheitert sei, verbreite man bereits in Paris und London das bicrücht eines mehr oder weniger geheimen, zwischen Italien und Deutschland abgesprochenen Planes einer Austeilung des Balkans. Während mau tu Rom und Belgrad den dritten Jahrestag des italienisch-jugosla wischen Paktes der Freundschaft und Zusammenarbeit iciere, spreche man in London von einem „im Werden bcgrissencn Protektorat Italiens itbcr Jugoslawien nnd Griechenland" und in Paris von der „Angst des jugo slawischen BvlkcS über eine angeblich bevorstehende italienische Aktion". „Ordre" Hetze auch die Türkei gegen Italien ans, wobei man so unvorsichtig lct, die eigenen Pläne bckanntzngcben, indem man schreibe, dast Ankara keine Bewegungsfreiheit haben könne, solange Italien im Dodekanes und im Balkan stände. Derartige Schauermärchen könnten natürlich weder siir Italien noch sür Deutschland dramatisch werden. Interessant seien sie aber zweifellos, hätten sie doch osscnbar den Zweck, bet den Balkanvölkern Misstrauen und Alarm gegen Italien und Deutschland zu säen, um die natürlichen geistigen, politischen und wirtschastlichcn Positionen der Achsenmächte in dieser Zone Europas zu erschüttern. Derartige Versuche seleu selbstverständ lich vergeblich. ES sei ganz klar, das, damit jene Pläne gewisser sranzösischer Kreise getarnt werden solle», die davon träumte«, jenen Konslikt, den sie nicht am Rhein zn sichren vermögen, nach TUdosteuropa zu verlegen. So versuchen sie, daS Gespenst einer Bedrohung durch Deutschland und Italien an die Wand zu malen, um die stanzösisch-englischen AngrissSmal,nahmen als Ber« teidignngSmastnahmrn hinstellen zu können. Aus all dem gewinne man den Eindruck, das, ei« ucucS grosteö Intrigcnspie' aus dem Balkan und in de« umliegenden Boucn beginne, daS mit grösster Ausmerksamkeit ver folgt werden mülle. „Giornale d'Italia" stellt auch in einem Rückblick aus die letzten zwanzig Jahre unter der Ucberschrist „Konnte der Krieg vermieden werden?" Ich, das, die Verkoppelung der sogenannten Friedens- — teilweise bis zu 7lX) Meter unter Land — belästigt und bedrängt. Aehnlich erging es dem deutschen Damp fer „N euensel s", der infolge andauernder Bedrän gung durch zwei britische Zerstörer in den Ronkjord einznlauscn gezwungen war. Auch der deutsche Fracht- dampscr „E urop a" wurde in norwegischem Hoheits gebiet belästigt. In allen Fällen machten geschicktes Manövrieren der deutschen Dampserkapitänc und das Dazwischentretcn norwegischer Küstenwachtboote den Versuch einer Aufbringung unmöglich. Ein weiterer unglaublicher Fall hat sich im dänische» Hoheitsgebiet in der Nähe des RordsechascuS Esbjcrg * Berltn, 26. März Die englischen Umtriebe im Nahen Osten, die nach dem Scheitern der Skandinavienpolitik Londons ver stärkt wieder ausgclebt sind, haben einen neuen» harten Schlag erlitten. Nachdem Rumänien sich sehr deutlich gegen englische Lügenmanövcr gewandt und nachdem Italien ebenso deutlich all diese Manöver als nicht nur gegen Deutschland, sondern auch gegen sich gerichtet er klärt hat svgl. die Meldungen aus Bukarest und aus Rom — die Schriftltg.j, wurde jetzt, wie aus Tehcrau berichtet wird, dort ein russisch-iranischer Handelsver trag abgeschlossen, der durch den iranischen Austen minister Aalam und den stellvertretenden Handels minister Vassighi einerseits, den Sowjetbotschaster Filimenoss und den Leiter der Handelsvertretung Älcxiow andererseits, unterzeichnet wurde. Die Presse Irans feiert den Bcrtragsabschlust als glückliches Ergebnis der klugen und vorauSschaucndcn Politik des iranischen Herrschers. Der Vertrag zeige den guten Willen der Regierungen der beiden Nach barvölker, die freundschaftlichen Beziehun gen fortzusctzen, die seit dem hon Reza Schah Pahlcvi Korrespondenten vertrage mit dem Genscr System zwangsläufig zum Ausbruch eines neuen Konslikics geführt habe, in dem die Stellung Italiens unverändert bleibe, so wie der Faschismus sic nach der Machtergreifung bezogen habe. Der tiefe Graben, der Italien von Frankreich trenne, bleibe ossen. In einer Rede in Rom wies Minister Pavoltni daraus hin, dast Mussolini schon seit 1l)lv in seinen Reden nnd Schriften betont habe, dast Versailles nicht nur siir Deutschland, sondern auch für Italien ein „Diktat" gewesen sei. Ter Minister erklärte einem Sonderberichterstatter der „Vrcme", dast der jetzige Krieg in Europa einen Schritt vorwärts bedeute und zur Uebcrwindung des Kapitalismus beitragen werde. ereignet. Hier wurde der deutsche Dampser „Edmund H n g o S t i n u cü" in der Nacht vom 2». zum 2t. März von einem britischen U-Boot angegrissen und das Schiss, noch bevor die Besatzung Zeit hatte, in die Boote zu gehen, durch Artillerieseuer beschossen, wobei zwei BesatzungSangchörige verletzt wurden. Der Kapitän wurde anschlicstend von den Briten entführt. Die übrige Besatzung befindet sich in Dänemark in Sicherheit nnd wird vom zuständigen deutschen Konsul betreut. Wie nachträglich sestgcstellt worden ist, ist das Schiss ^iber Nacht noch dazu völlig ausgeplün dert worden. heraufgesiihrtcn Umbruch in Iran bestehen. Angesichts der' gemeinsamen, tausende von Kilometer langen Grenzen zwischen Iran und Rustland seT eine gute Zusammenarbeit aus wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet uucrlästlich. Tie Vertragsuuterzcichuung beende endgültig auch alle Ge rüchte, die in böser Absicht über die iranisch-russischen Beziehungen von interessierten Kreisen ausgcstrcut worden seien. Bukarest gegen Gerüchtemacher X Bukarest, 26. März Nachdem die Plutokraten im Norden Europas mit ihrer Kriegspropaganda eine glänzende Ab fuhr erlitten haben, konzentrieren sie jetzt ihre Agitation ans den Siidostc n. Ta ihre Sirenengesänge aber auch hier taube Ohre» linden, greisen sie zu den übelsten Lügen und Verleumdung« u. So hat die britische Agentur Reuter am Karfreitag der Welt weismachcn wollen, Deutschland habe an Rumänien ein Ultimatu m gerichtet. Diese Tartarcnnachkicht wurde natürlich prompt von der Pariser Agentur HavaS über nommen. Die rumänische Regierung Hal diese Lüge lo sort als solche gcbrandmarkt. Provagandaminister GiureScu rief am Sonn abend sämtliche Bukarester Vertreter der Auslandpressc zu sich, warnte sie vor solcher Gcriichtemacherci und er klärte, Rumänien werde im anderen Falle die noi- wendigen Konsequenzen ziehen. Hierzu verlautet, dast der Propagaudaministcr sosort nach Bckanntwerden dieser neuesten Brunncnvergistung die Vertreter von HavaS und Reuter zu sich ries und ihnen anheimstellte, ihre Liigenmcldungen umgehend zu widerrufen oder innerhalb 24 Stunden Rumänien zn verlassen. Tie bei den sauberen Vertreter der plutokratilchcn Hctzvressc zogen es kleinlaut vor, ihre üble Meldung zuwider - ruse n. Tie rumänische Regierung hat sich dann doch, wie HavaS aus Bukarest berichtet, entschlossen, den Korre spondenten der englischen Nachrichtenagentur Reuter in Bukarest, Louis Ovell, im Zusammenhang mit den von ihm verbreiteten Liigenmeldnngen über ein an gebliches wirtschaftliches Ultimatum Tcutschlands an Rumänien auszn weisen. Er mnsttc bereits am Sonntagabend Bukarest verlassen. Drei Feindflugzeuge abgeschossen Neue westliche Neutralitätsverlehungen — X Berlin, 26. Mär, I DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront keine besonderen Ereignisse. In Gegend Saarbrücken sand zwischen Messerschmitt» ILgcrn und französischen Morane-Iagdslngzeugen ein Lustkamps statt, in dessen Verlaus rin seindliches Flug zeug abgeschossen wurde. In der Nacht vom 24. zum 25. März uuternahm die deutsche Lustwasse einige ersolgreiche Erkundungs- slügeuachRord-undOstsrankreich, ohne aus Gegenwehr zu stoben. Feindliche Flugzeuge slogen um die gleiche Zeit nach Nord- und Südwestdcntschland ein, wobei sie teils aus dem Hin-, teils aus dem Niickslug mehrsach nieder ländisches, belgisches, luxemburgisches und schweizerisches Hoheitsgebiet ver letzten. „England am meisten aus der Lust verwundbar" Russische Betrachtungen zu Scapa Alow unb Sylt X Moskau, 2«. März Unter der Ucberschrist „Scapa Flow — Sylt" be handelt „KomsomolSkaja Prawda" die beiden Lust- angrtsse im Nordsceraum. Ter deutsche Borstost vom ltz. März, so schreibt daS Blatt, habe nicht umsonst ge rade die Bucht von Scapa Flow zum Ziele gewählt. Obwohl die Hauptmasse der britische» Scestrettkräftc sich bereits von dort verzogen habe, bleibe dieser Hasen doch eine der wichtigsten OperatiouSbasen sür die britische Flotte in der Nordsee. Nach der Feststellung, dast der Insel Sylt bei weitem nicht die Bedeutung zukoinmc, die Scapa Flow sür die englische Kriegsmarine besitze, schreibt das Blatt weiter, es sei eine Tatsache, dast die Entfaltung der deutschen Lustoperationrn in der Nordsee die britischen Ber- bindiingölinicn nnd Kriegsmarinebasen unter die Drohung schwerer Schläge gesetzt habe. Biele englische Sachverständige würfen bereit« die Frage aus, dast die Hauptseevcrbindnngslinicn in das Gebiet der englischen Westküste verlegt werden mühten. Dies sei jedoch mit kolossaten Schwierigkeiten verbunden. Diesmal auch Schweizer Gebiet überflogen DaS OKW. gab am Sonntag bekannt: An der Westfront örtliche Artillerie- und Spähtrupp tätigkeit. Die Lustwasse führte trotz lehr ungünstiger Wetterlage AusklärungSslüge über Lstsrankrcich durch. In der Nacht vom 23. zum 24. Mäh» flogen zahl reiche seindliche Flugzeuge nach Nordwestdentschland und In den Abschnitt Mosel—Rhein rin. Ein Vickers« Wellington-Langstreckenslugzeug wurde durch Flakartillerie abgeschossen. Beim Rückflug verletzte der Gegner in acht Fällen niederländisches Hoheitsgebiet zwischen 22.45 und 2.45 Uhr. Das OKW. gab am Montag bekannt: Im Westen verlies der Tag ruhig. Die Lustwasse letzte ihre AusklärungStätigkrit über Frankreich sort. Bei der Grenzüberwachung im Westen wurde im Lust kamps in Gegend Zweibrücken ein französischer Aujklärer abgeschossen. DaS Blatt schlicht seine Betrachtungen mit den Morten: „Die letzten Lustoperationen bestätigen, dast England von allen europäischen Ländern am meisten von der Luft aus verwundbar ist. „Neutralität wird nicht mehr bestehen" Englands Gewaltabsichten offen enthüllt X Brüssel, 26. März Der englisch-jüdische Journalist Augur gibt in seinem Londoner Bries in der Brüsseler Zeitung „Metropole" mit zynischer Offenheit die Absicht Englands zu, in Zu, kunst die neutralen Staaten nicht mehr zn respektieren. Er schreibt in diesein Zusammenhang: „Wir hoffen, dast niemand mehr darüber zweifelt, welches die wirk- liche Stellungnahme der britischen Regierung gegenüber der Neutralität gewisser Länder in Europa ist. Wenn weiter der Krieg über die nächsten zehn Monate hinaus andauert, dann w i r d d i e N e u t r a l i t ä t, so wie die Lage sich entwickelt, nicht mehr bestehe n." Der berüchtigte Hetzjnde richtet dann auch eine Dro hung an die Adresse Italiens und schreibt: „Auch an Mussolini hat Ehambcrlaiu die Warnung gerichtet, sich vor der Auffassung zu hüten, dast England und Frankreich nicht bereit wären, jede Möglichkeit im Mittrlmrer und anderswo ins Auge zu fassen." Schlag gegen Londons Nahost-Intrigen Handelsvertrag Moskau-Teheran unterzeichnet — Bekundung russisch-iranischer Zusammenarbeit Valkan-Mnöver auch gegen Aalten gerichtet Deutliche Worte aus Nom an die Westmächte — Teteki heute beim Duce Ohrfeigen für Kriegsausweiier Bericht unserer Berliner S ch r i s t l c i l u n g Lr. Berlin, 2«. März „Nationaltidcndc" hat kurz und tnapp sestgeslcllt, dast die englische Lüge über Sylt nun end gültig t a p n t g e g a n g e n sei. Tas ist der Sachver halt, den die letzten läppischen Verschleiernngsveriuchc der englischen Stellen im Grunde auch zugcben. Man tut plötzlich so, als wisse man von nichts, Reuter er klärt, England habe niemals behauptet, den H inden- burgdanim beschädigt zn haben. Tabei war es, wie erinnerlich, gerade das Renterbürv, das davon sprach, dast die ganze Insel in Brand gestanden habe. „Hohe Flammen stiegen empor, als wahrscheinlich derHinden- bnrgdamm getrossen wurde." Ter Hindenbnrgdanini befand sich tatsächlich nicht, so meinte Reuter weiter, unter den „offiziellen Zielen". Sinn, Tanemgrk dürste sich wohl auch nicht unter den offiziellen Zielen be funden haben, und doch haben die englischen Flieger nicht gezögert, eine nachgerade „erfolgreiche" Bombar dierung dänischen Gebietes vorzunehmen. „Es sielen Bomben in der Nähe der Ablansbahn sür Wasserflugzeuge nieder", sagt Renier schliestlich »och. Was hcistt in der Nähe? Tüncmark liegt im ganzen ge sehen in der Nähe des Grostdcutschen Reiches nnd aus Tänemark sind in der Tat Bomben abgeworsen wor den. Zu der abschlicstenden deutschen Feststellung, dast sechs englische Flugzeuge bei dem Augriss ans Sylt abgeschossen wurden, erklärt dann Reuter mit ans- falleudcr Eiuschräuknng, cs sei unr ein Flugzeug der britischen Luststreiikrüsic, „die in den Kamps verwickelt waren", nicht zn seinem Stützpunkt zurückgekehrt. Also müssen die übrigen iünf zu denen gezählt haben, die nicht in den Kamps verwickelt waren. Dast überhaupt alle Maschinen, die abslogcn, auch zurücktchrten, behauptet jedeuialls Reuter nicht. Kurz um: Man ist nicht nur geschlagen, man must sich auch geschlagen geben. Es sind nur einige Hili- nnd halt lose Versuche, das Gesicht zu wahren, die man in Lon don noch unternimmt. Ans der „Daily Mail" tönt beivegte Klage über den Erfolg, den die deutsche Propaganda mit ihren Berichten über den Lustangriss ans Seava Flow gehalst Hai, „während die nentralcn Staaten über -en englischen Angriis ans Sylt znmindcstcns erhebliche Zweitel haben müssten". Im „Daily Exprest wird erklärt, dast England seine Erfolge nicht übertreiben sollte. „Ter Angriis ans Sylt hätte der britischen Lustwasse mehr Rubm ein gebracht, wenn die Politiker in ihren Reden hierüber zurückhaltender gewesen wären. Ihre beglückwünschen den nnd lobenden Reden Hütten nur Schaden an gerichtet." Tas wesentlichste Ergebnis des Snlter Unter nehmens war offenkundig, Herrn E h a m berlain vor dem Schicksal zn bewahren, das inzwischen seinen Kollegen Taladicr in Frankreich ereilt bat. Taladicr schien ein Ablenk u n g s m a n v v e r dieser An nicht rechtzeitig eingefallen zn sein. Es ist nicht gerade ein Zeichen imponierender Stärke, wenn Lnslangrisse gegen Kriegsgegner aus Gründen der parlamen tarischen Taktik unternommen werden. Zu der militärischen Bilanz des Sylter Unternehmens, das ein Fehlschlag war. gesellt sich so noch eine recht ans- sckstnstrciche politische Bilanz. Im übrigen haben England nnd Frankreich bei der Suche nach einem Ausweg ans ihrer ausweglosen Lage die Umtriebe i m S ii d o st en vcr st ä r t t. Tas erste Ergebnis des Bestrebens, den diplomatischen Angriff gegen die 'Neutralität der Baltanstaalen zn intensivieren, ist aber ein schwerer Reinigst gewesen. Tie r u in ä n i s ch e N e g i c r u n g ist den englischen und französischen Versuchen, Unruhe und Unheil zu stiften, erfreulich energisch cntgcgengeireten. Sie bat die Korrespondenten von Havas und Reuter, die die plumpe Lüge von einem deutschen Ultimatum in Bukarest verbreiteten, zur Nechcnichast gezogen und den Rentcr-Agcnlcn sogar ansgewicsen. Tas sind Ohrfeigen sür England und sein neues Dominion Frankreich, das Herr R e y n a u d sür Englands Zwecke verwaltet. Plan macht in London durchaus kein Hehl daraus, dast man Rcynand als das anssührende Instrument des englischen Willens be trachtet, des Willens, Frankreich siir England bluten zu lassen, und die „Times" haben alsbald Reynand den kategorischen Beseht „rteilt, „mehr Energie" als Tala dicr zn zeigen, der trotz seinem Heinen Bemühen Eng lands Wünschen nicht Genüge geleistet hat. Anscheinend in der -Hossnung ans diese beiohlenen französischen Taten hat denn der Abgeordnete Ni ander, ein traditioneller Deutschenhasser, im Unterhaus erklärt, er hosfe, dast man dem deutschen Volke Wassenstillstandsbedingnugen auserlcgcn werde, die englische und französische Truppen nach Berlin bringen würden, nm dem deutschen Volke zu zeigen, wer den Krieg gewonnen habe. Herr Mander macht sich reichlich unnütze Sorgen, lieber einen Wasscnstillsland nach einem Wesimüchiesicg werden er nnd seine Genossen sich den Kops nicht zn zerbrechen brauchen, über Illusionen zu debattieren, ist doch wohl zwecklos. Es kann durchaus englische Soldaten geben, die Berlin erreichen — aber das sind englische Ge fangene. Tast cs deren noch nicht allzuviel sind, be ruht in der weisen Zurückhaltung der Engländer von der Westfront, an der ja l'.eynand seine Pflicht sür Eng land erfüllen soll. Tast man diesen Zustand für sehr be friedigend hält, geht ans der naiven Erklärung eines Londoner Blattes hervor, dast England, wenn cs sich nicht aus dem Balkan cinsctzc, bald zur Rolle des Zu schauers in diesem Krieg ans -er französischen Seite der Maginotlinic verurteilt sein werde. Z uschancr will man sein, nicht etwa Kämpfer — eine bemerkenswerte Ergänzung zum Befehl an die Franzosen, mehr Energie zn zeigen. Man wird aber auch auf dem Balkan wohl Zuschauer bleiben müssen, denn die Balkanstaatcn selbst haben sich sehr ossen gegen alle britischen Kricgsanswcitnngspläne in ihrem Gebiet ausgesprochen. Ihr einziges Ziel sei, schreibt die Belgrader „Polilika", anS dem Konslikt her- auSzubleibcn nnd ihre Streitkräfte und Hilfsquellen nicht in den Dienst des Krieges zn stellen. Wobei die Mächte, die an eine Ausweitung des Krieges nach Siidosteuropa dächten, nicht vergessen sollten, dast ihre Interessen dadurch katastrophale Einbnstcn sür immer erleiden würden. Diese Mächte — das sind Eng land und Frankreich, die nun cinsehcn müssen, dast ihre KriegSauSmeilnng im Süden Europas auf so wenig Gegenliebe stöbt, wie sie im Norden gesunden hat.
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