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Dresdner Nachrichten : 17.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-17
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1936
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Sonntao, ir. Mat iss« «». Aahrgang. R». 281 kl! Gegrünöet VkjuMebühr bcl «»glich >welma»ger gu- IltUuug Irrt Hau« mvnattich RM. S.LO, durch Poftbkjug SiM. S.io rinlchlirblich «S<? «pf. Postgebühr «ohne Polijuftellungtgebühr) bei siebenmal wöchentlichem Verland. ttln»el- nummer lö Sivl-, auberhalb Lochien« SO Ndl. Anjtlgenprelle lt. Preliliste Rr.«! MMmelerzeUe (»2 >01» breil> ll,L ölpl. Nachläste nach Llallel n. ffamillenanjeigen u. Llellengeluch« MUlimeler- zrile 6 istpl. Zillergeb. 30 Rps. — Nachdruck nur nill Quellenangabe Ireidner Nachrlchlen. Unverlangle Lchrillftückc werden nicht aulbewabrt Druck ».Vertag > Liepsch Sc Relchardt, Vresden-2l. I, Marlen straße ZS/42. Fernruf 25211. Postscheckkonto IS68 Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt»hauptmannschast Dresden und des Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden 0i« keckttLueskirer kn Lekorts Eröffnung des Deutschen Miftentages Grundlegende Erklürungen von Reichsmlnlfter Arant Leipzig, 16. Mai. In Leipzig wurde am Sonnabendvormiilag der Deutsche Juristentag, der mit der 5. Reichstagung des Bundes nationalsozialistischer Juristen verbunden ist, von Reichsminister Dr. 5 rank feierlich eröffnet. Der Reichsminister gab dabei grundsätzliche Erklärung über die Zu kunft des deutschen Rechtswesen« ab. Sn -er vr-ßen Messehalle An der mit den Symbolen des Reiches und der deutschen Rcchtsjront würdig geschmückten größten Messehalle Leipzigs lagerte am Sonnabendvormittag bei der Erössnung des Juristcntagcs eine seicrliche Stimmung. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, RcichSsustizminister Dr. Gürt «er und Ncichsstatthaltcr Gauleiter Mutsch« mann mit dem Landesstellenleiter Salzmann hatten fick ein« gesunde». Zahlreiche Ehrengäste der Behörde», der Wehr« macht, der Partei und ihr« Gltedernnge« waren »« der Heer« schon der dentschen Juristen gekommen, unter bene« sich der Präsident des höchsten bentschen Gerichts, Dr. Bumke, ^berrcichSanwalt Dr. Werner sowie der «euernaunte Prüfident deS Volksgerichtshofes, Dr. DHierack, besanden. Die Teilnehmerzahl namhaster ausländischer Anristen und des Diplomatischen Korps hat sich gegenüber dem Juristentag 1838 erheblich vergrößert. Der leßte Juristen« tag gab eine Schau des deutsche» NechtSwesens, der festige will nach der gewonnene« Einheitlichkeit und Festigkeit eine Leistungsschau sei«. Ausgabe des Deutschen Jnristcntages 1989 ist eS, die große Heerschau der Bewegung ans dem Ge biete des «ationalsozialiftischeu Rechtswollens z« lein. Bei der Eröffnungsfeier hielt NeichSminister Dr. Frank eine grundsätzliche Rede Uber di« Zukunft der deutschen Nechtsfront. (Die Rede des Reichsminlsters Dr. Arank siehe Seile 2.) SSGrigabeführer Mus Schreck t Der Fahrer -es Führers München, 1». Mai. Der alte treue Mitkämpfer und Fahrer deS Führers, 2L-Brigadesührer Julius Schreck, ist heute vormittag tn llhr in München an den Folgen einer Hirnhautentzündung im Alter von 38 Jahren verschiede«. * Jedes Kind in Deutschland kennt Julius Schreck, sein Name ist ein Begriff geworden. Er war vom Steuer des Wagens des Führers einfach nicht mehr sortzudenkcn, und um so schwerer wiegt die Stunde: Julins Schreck ist nicht mehr! Er hat sich in selbstloser Pflichterfüllung ausgezehrt in seinem Dienst. Schon am 1. Mat klagte er über heftige Zahnschmerzen, aber durch nichts war er zu bewegen, seinen Plan am Steuer aufzugebcu, bis er vor wenigen Tagen schließlich in München eine Klinik aussnchcn mußte. DaS übrige ist das Werk weniger Tage gewesen. BIS ins tiefste erschüttert sind alle, die ihn kannten, von der Tranerkunde. Tenn Julius Schreck ist der gradlinigste und treueste Kämpfer gewesen, den man sich denken kann. Julius Schreck, der Träger des Blutordens ist, wurde am 18. Juli >808 in München geboren. Bon Berus ist er Kaufmann. 101« ging er mit dem 1. Bayrischen Fuß- artillcric-Regiment an die Westfront, verdiente sich das Eiserne Kreuz und das Bayrische Verdienstkreuz. lOlü tämpste er im Freikorps Epp und beteiligte sich insbeson dere an den Straßenkämpfen tn München. Im Jahre 1921 wurde er Mitglied der NSDAP und war au der denk würdigen H o sb r ä u h a u S s ch l a ch t beteiligt, tn der er auch verwundet wurde. Er war Mitglied der sogenannten „Turn- uud Sportabtcilung", wie die SA zunächst hieß. 1923 war er einer der Gründer deS „Stoßtrupp Hitler". Selbstverständ lich nahm er an dem denkwürdigen Marsch nach Koburg teil, genau so wie an vielen anderen Unternehmungen der SA. Am 8. November 1923 wurde er spät abends bei einer Be- sehlSübcrmittlung au die Reichswehr verhaftet. Es gelang ihm später, zu fliehen. Am 2. Januar 1924 wurde er erneut festgenommcn. Er blieb bis -um 25. Februar in Hast und wurde vom Bolksgericht zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt. Bei Neugründung der Partei im Februar 1925 erhielt er die PartcimitgliedSnummcr 53. Julius Schreck ist auch einer der Mitbegründer der SS und Träger der SS-Nummer 5. Neun Jahre lang hat Julius Schreck zur persönlichen Begleitung des Führers gehört. In dieser Zeit hat er viele Hundcrttauscnde von Kilometer am Steuer gesessen. In den Kampffahren während der ersten Dentschlandslügc mußte er oft tn Konkurrenz treten mit dem Flugzeuge. 39 Stunden und mehr hintereinander war er manchmal mit seinem Wagen unterwegs, um zum nächsten KundgcbnngSort vor- auszufahrcu, um dort schon wieder am Flugplatz startbereit für den Führer zu stehen. Wochenlang ist er damals manch mal nicht ans de» Kleibern gekommen. Immer aber hat er seine sprichwörtliche bayrische Ruhe bewahrt und mti einem Scherzwort half er sich Über jede Situation hinweg. Einmal mußte er 489» Kilometer in neun Tagen zurücklcgcn, eine Strecke, die etwa der doppelten Entfernung Paris—Moskau glcichkommt. Niemals hat er auf all diesen Fahrten mit seinem Wagen einen Unfall gehabt. DaS war sein besonderer Stolz. Den „Schreck der Landstraße" nannten ihn manchmal scherzhaft seine Freunde, eine Bezeichnung, die sich allerdings nicht auf die Art seines Fahrens bezog. I« Julins Schreck hat nicht nur die NSDAP, hat nicht nur der deutsche Motorsport, sondern hat auch Deutschland einen Kämpfer verloren, dessen Name in die Geschichte des neuen Reiches mit ehernen Lettern geschrieben ist. (Sin Bild deS Brigadesührers Schreck bringen wir ans S.k) Nochmalige Warnung Stallens an Senf Vraktwvläuog uoavrvr Korllnor Sotirlttleltung Berlin, 19. Mai. Nachdem die Gesetze, die die Besitzergreifung Abessiniens regeln, am Donnerstag von der römischen Kammer genehmigt wurden, werden sie heute vom Senat angenommen werden. Auch heute wird Mussolini diesen Akt mit einer Rede begleiten. Es heißt, daß der Schlußstrich, der heute unter die «nncrivn Abessiniens gezogen wird, In Gegenwart Viktor Emanue'lS, des Kallers von Abessinien, ersolgt. Damit betrachtet Italien Abessinien als sein Eigentum, das ca sich von keiner Mach» mehr nehmen läßt. Schon Ich« erklären italienische Blätter, daß man nach der Entscheidung des Senats alle die Auslandsstimmen, die sich noch mit Abessinien befaßten, als eine Ei nm t schling in die inneren Angelegenheiten Italiens anschen winde. Der'Völkerbund habe dadurch, daß er heute noch in Abessinien einen selbständigen Staat sehe und Hatte Selassie als Kaiser von Abessinien betrachte, den unabänderlichen Tat sachen die Anerkennung verweigert,' ehe er diese Haltung nicht ändere, bleibe Italien nichts weiter übrig, als dcmVölkcr- bund sernzubleIben. ES liegen auch bereits Stimmen vor, die davon sprechen, daß Mussolini sogar den allerletzten Schritt tu» nnd In aller Form aus dem Völkerbund ans- scheiden würde, wenn -er Völkerbund bei der nächsten Rats tagung die gleiche Stellung wie jetzt cinnähme. Offenbar sollen aber wohl diese Andeutungen mehr eine Warnung an die Genfer Adresse darstellen, denn eS Ist bekannt genug, daß Mussolini für die weitere Beteiligung an der europäischen Politik doch Wert darauf legt, dem Völkerbund anzugchörcn. Mussolinis Bestrebungen, mit England, vor allem aber mit Frankreich wieder zu einem Einvernehmen zu gelangen, sind zu deutlich, als daß sie übersehen werden könnten. Ehrenpflicht jedes Deutschen. Der Reichskriegs- Minister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht stellt in einem Erlab fest, daß die Beteiligung an dem Dankopser der Nation Ehre » pslicht jedes Deutsch«n ist. Europa reichlich verworren! Auch die größten BölkcrbunbSfanatiker können eS nicht leugnen, daß die Lage Europas in dieser abgelaufenen Woche den Höhepunkt der Verwirrung erreicht hat, die seit Beginn des Ostafrikanischcn Krieges jeden geschlossenen Einsatz der Mächte für den Friede» lähmt. DaS geht am besten daraus hervor, daß die Vertagung der Genfer Beratungen auf de» 15. Juni keineswegs nur dem üblichen Zeitgewinne dienen soll, in der Hoffnung, daß tn der Zwischenzeit eine Entspan nung von selbst cinlreten werde. Auf Seiten aller beteiligten Mächte erwartet man diesmal allen Ernstes mehr, als die bei geringeren Anlässen übliche Lösung durch die in der täglichen Praxis so bewährte Heilkraft der Zeit. Heute handelt es sich vielmehr darum, ob in der Zwischenzeit eine grundsätzliche Entscheidung über das Schicksal des Völkerbundes und über die Neuordnung Europas überhaupt gesällt werden kann. Deutschland steht außerhalb deS Ringens um das zukünftige Schicksal des Völkerbundes, das durch den Afrikakonslikt hcrausbcschworen worden ist. Wir haben uns in unserem Fricdensplan für eine NeuordnunL Europas auf der Grund lage der verantwortungsbewußten Gemeinschaft aller seiner Nationen entschieden. Aber bevor der deutsche Plan Wirklich keit zu werden vermag, müssen sich die Genfer Mächte selbst über Ihre Haltung klar werden. Sie müssen sich entscheiden, ob sic Europa in ein System von feindlichen Bündnissen zer reißen wollen, oder ob sie die endgültige Zusammenarbeit aller Mächte auf dem Boden der ehrlichen Gleichberechtigung aufrichtig anstrebcn. Diese Entscheidung ist in dem Augenblick brennend ge worden, in dem der Streit zwischen England und Italien einen noch nicht dagewesenen Höhepunkt erreicht hat. Musso linis Vertreter ist unter schärfstem Protest von Gens ab- gereist, weil der Völkerbund nicht das neue italienische Kaiser reich in Afrika anerkennen will. Diese Geste hat Italien im Lauf des Konfliktes wiederholt gemacht. Nie aber hat sie so gewirkt wie diesmal. Bisher wnßte man ziemlich genau, daß Mussolini nicht beabsichtige, aus dem Völkerbund auSznschei- dcn. diesmal weiß man eS zum ersten Male nicht. Zwischen Hoffnung und Furcht schwanken die Genfer Mächte. Am ge lassensten nimmt England die italienische Drohung auf. Hat man auch in London vor kurzem noch Wert darauf gelegt, daß Italien tn Gens bleibe, so ist durch das Vorgehen Roms, das seine Ziele gradlinig nnd ohne schonende Rücksichtnahme auf den Völkerbund erreicht hat, jeder Wunsch nach dieser Rich tung erstorben. „Besser draußen", so klingt eS Italien in der englischen Oesfentlichkcit entgegen. Wenn Italien seinen Aus tritt aus dem Völkerbund androhcn wolle, so erklärt man weiter, so solle cs diese Drohung auch unverzüglich wahr machen. Ja, die leidenschaftlichsten Anhänger des Völker bundes, die nirgends stärker sind als in England, fordern geradezu, Italien In aller Form a u S z u s ch l t e ß c n, weil sonst der ganze Völkerbund moralisch und materiell Schiff bruch erleiden müsse. Diese Erbitterung ist um so ernster, weil sich die Engländer von der Vorstellung nicht frei machen können, daß sich die strategische Lage des britischen Weltreiches durch die militärische Stellung Italiens in Abessinien recht ungünstig gestaltet habe. Man spricht davon, daß Abessinien nnr ein Anfang sei, baß die offene oder verschleierte Besitz ergreifung von Albanien folgen werde, daß Italien die Re volution In Aegypten schüre, man sicht, daß auch «ach dem Sicg immer neue Truppen und Flugzeuggeschwader Italiens nach Ostafrtka gehen, und befürchtet bereits die Errichtung von starken Bollwerken im Noten Meer. England antwortet durch neue Krcuzcrentscndungcn ins Mittclmecr und betreibt eine lebhafte Werbung für eine Verschärfung der Sanktionen. Mussolini antwortet prompt auf diese Drohungen, daß er jetzt erst recht vermehrte Sühnemaß- nahmen als KriegSgrund betrachten werde. Der englische Ministerpräsident Baldwin seinerseits wieder stellt in diesem Augenblick Betrachtungen darüber an, daß ein wahr hafter Völkerbund nicht auf Sühncmaßnahmcn verzichten Heute Beilage: Unsere ^Dehrma^t
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