Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070908025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070908
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-08
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liese« «latt wird de« Lesern von Dre«den ««d Umgebung am Tage vorher bereit- al» Ab-nd-Ausgabe zugestellt, während es die Post-Abonnenten am Morgen m einer ÄejamtauSgnbe erhalten. verugrgebllhr: mallaer Suskelliina d !k cooneihilellieidl, i tw» »««»«, bÄt»,N» un, durch unsere M<mw«en'nur'kln'ma0 - X>W . durch au^vürllaeSom- durch ^ie >, tm tu»- mit enilvleckrndci» üulchlnue. ! den Leier» von Dre-den und Nn» du», am La,e vorder -uacliellten Äkend - rluSun den erlmlle» di« au«wärti,en B»»ieber mit der Moraen LuSaave »»lammen oi- aeliell« Rachdruck aller «rttlel und Oriajnal-Mitteilunaen nur mit deutlicher OueUenanaabe eSd.Nacbr. ! tulaisiq. Nachtrtt,. Honorarantvruche bleiben rucklichlial; unvcrlanate Manu» Li« «erben »ich, auidewadrt. relearamm-Ndress«: »«chrich»,« Lreld«» S«vt,et»»ttrllelle: Mariens«.«/«. L85V Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Fslireigen-carif. Nnnakme von «ukttndtaun,«» d„ nvchmitiaak z Mix Sonn- und fteierlaus nur ManeiMare as von U bis >/,i Udr Die > lvsstiae «nind-eile c«q. « Silben» L Pia. gamilicnnachnchtcn 20 Pi, : Äe schSitSan»eiae»i aui der Privaticite Seite so Pla: die sivamac Seite aus De.rtieije «0 Pi,, : als Linaelandt sivaltiae Seile von Dresdner Aus. traaacdernPia von auswärliae» I Mi An «»Ulmen, Mich Sonn- unoAei»rt««en: l ivalliae Grundtkite sei Ps,.. aus Privatseilc 40 Pia., slvattiae Zeile als Eingelandi voii Dresdner Auslraanebrni > Mk , von auSwärtiae» I.so Mt . gannln'n Nachrichten Griindiole» Pia - Die Prelle der Jiilerale lind im Morgen und Abkiidblalte dicielben Aus wärtlge Auluäae nur acoen Lor- auiöbttMuug. — BelcabliUter tosten 10 Mennige. Fernsprecher: Sir. U und Lvbk, Kegeii Iloi'olileiir rsin pilanrlickso unsodäälielivs Llittsl »U8 kiixtolsoea äooauära uocl 6sr Lleorosal^o Iftious vv8ionIo8N8 unter ^usstr wilä sbtnluvnäsr I'Hannoovtolle bereitet. 6las mit Kebrnnebs- »nuieisunx Air. 2,—, bei Linbvnäunx von )lk. 2,25 franko. Lorxestellt im billdoratorium kür mecl. pbarm. Iftüpsiats Lrosclou. IMII-WIM Lin,«a«s- Neueste Drahtberlchte. Hofiiachrtchteu, Beisetzung des Gen.-Lts v. vslstlltl. für Mädchen. Armccveränderuiigcu. Bezirksausschuß, Öberkricgsgericht Schubert. Schul- u. Turnkleidung „Talmhäuser". ölichters Kunstsalo». Sonntag, 8. September IW7. Neueste Drahtmeldmigen vom 7. Septlr. 3«m Stransberger Eisenbahnsrevcl. Berlin. lPriv.-Tcl.j In Lichteubcrg wurde der frühere Bnhnarbeiter Franz Wirsching als vermutlicher Urheber der Strausberg er Eijenbahnkata- strophe verhaftet. Wirsching war aus dem Bah»- dienst entlassen worden, weil er wiederholt Züge vorschrifts widrig zum Ausl>alten gebracht hatte. Unmittelbar »ach seiner Entlassung soll er einem Arbcitskameraden gegen über erklärt haben, „das werde ich der Bali» schon an streichen, an mich soll man denken!" Aus Wirsching patzt die von Schmiedemcister Haube in Strausberg abgegebene Personalbeschreibung jenes Mannes vollkommen, der am 28. August bei ihm erschien, um jenen Echraubeiischliioel un fertigen zu lassen, der unweit von der UngltickSstätte im Walde aufgesunüen wurde. Wirsching, der heute früh von Lichtenbcrg in das Berliner Polizeipräsidium eingcliefert wurde, verweigert sowohl in Lichtenbcrg wie auch hier jede AuSsage. Berlin. Der in Lichtenbcrg verhaftete ehe malige Bahnarbciter Franz Wissing — so nennt ihn W. T.-B. — soll sobald wie möglich dem Schmiedemcister Haube und dessen Gesellen, die nach Berlin beordert wur den. gegenttbcrgestcllt werden. Berlin. Der ehemalige Bahnarbciter Franz Wissing aus Mahlsdors, der heute vormittag unter dem Berdachte, den Bahnsrcvcl bei Strausberg verübt zu haben, verhaftet wurde, konnte, nachdem man ihn um 2 Uhr dem Arbeiter Prowitz gegenüber-gestellt hatte, entlassen wer den. da er nicht der Täter ist. Zur Lage in Marokko. Casablanca. Mehrere Stämme baten um Ein stellung der Feindseligkeiten, um in F r i c d c n S - V c r - Handlungen einzutreten. General Drude gab ihnen bis zum 8. d. M. Zeit, sich zu ergeben. Allein man glaubt, datz der einzige Zweck der Bitte sei. Zeit zu gewinnen. Paris. Muley H a f i d hat sich schriftlich bereit er klärt, die in Mazagan lagernden Waffen und M uni - tionsvorräte in Marrakesch zu behalten und nicht den gegen Frankreich kämpfenden Stämmen auSzulicfcrn. Unter diesen Bedingungen bewilligte die französische Behörde die Ausfolgung der Waffen und Munition an den Abgesandten Milten Hasids. Pari s. Nach den neuesten Nachrichten aus Fez ist die Neise des Sultans träger des Hofes nach Abdul Asiz und der Würdcn- Rabat auf übermorgen festgesetzt. Paris. (Prio.-Tel.) Die Abreise dcsSultans von Fez ist aus morgen angesetzt. Die Nachrichten aus Casa blanca und die Proklamation Mulen Hasids werden im Innern des Landes bekannt und führen zu neuen Auf ständen, so haben die Bern Hassen das Haus des Gonver- ncurs Gharb geplündert, jedoch wurde ihnen die Beute von den Uladaissa nach blutigem Kample abgcnommc». Der Torpedobootzerstörer „Cassini" erhielt Befehl, von Mazagan nach Tanger in See zu gehen, um, wie „Petit Parisien" meldet, den dortigen Vertretern der Mächte von der Ab machung Mitteilung zu machen, die in Mazagan zwischen dem Kommandanten des Kreuzers „Cvnds" und einem von Mulen Hasid dorthin entsandten Kaid getroffen worden ist. London. lPriv.-Tcl.j Ans Casablanca wird gemel det, das, General Drude freie Hand erhalten habe, in das Innere vvrzurückcn, wenn er es für nötig halte. Wilhelmshaven. Ter Kaiser ist gestern abend nach Besichtigung des Schlutzgefechtsmaiiövers der Flotte aus der „Deutschland" hier eingctrosscn und hat sich alsbald an Bord der „Hvhcnzotter»" zurückbcgeben. Die kleine» Kreuzer und Torpedoboote waren vorher ciugelauseu. Alle übrigen Schisse der Flotte sind heute früh vom Manöver zurttckgekehrt. Wilhelmshaven. lPriv.-Tel.) Der seit heute früh herrschende dichte Nebel hat eine Unterbrechung d er F l 0 t t e n U b u n g e n nötig gemacht. „Hohcnzvltern" und „Deutschland" lagen bis mittag beim Elbeseuerschiss 4 vor Anker. Zum Nachmittag scheint sich das Wetter aus zuklären. Wilhelmshaven. Der von einer auswärtigen Zei tung geweidete Z u s a m m e n st 0 st zwischen dein Divisionsbootc ,.I1 9" und dem Torpedoboot „8 74" ist nach den an zuständiger Stelle eingezogenen Erkundigungen unbedeutend. Die Beschä digungen sind nur geringfügig. Berlin. lPriv.-Tcl.j Professor Dr. I 0 c st in Dresden hat die an ihn ergangene Berufung zur Leitung des hiesigen Hygienischen Instituts abgelchnt. Berlin. lPriv.-Tcl.j Albert Basscrmann vom Leksiiigthcater ist vom 1. September UM ab aus fünf Jahre den Nciiihardtschen Bühne» verpflichtet worden. Die Grundlage des Engrgcmciits ist eine Gage von 40 900 Mark bei achtmonatlicher Spielzeit. Bremen. Mit dem gestern abgegangenen Reichspost- dampser „Bülow" des Norddeutschen Lloyd reist eine deutsche Marineexpedition unter Leitung des Marinestabsarztes Dr Stephan »ach Australien ab, um am Bismarck-Archipel die von Dr. Stephan im Jahre 1903 begonnene Südseesorschun- gen fortzusctzen. Köln. lPriv.-Tcl.j Gestern abend brach in der Auerischerk Tämpsmühle ein Grvstscner aus, das sieben Stunden wütete. Zur Lokalisierung des Brandes mutzten die gesamten Kölner Wehren hcrangezogcn melden. Erst frühmorgens gelang es, das Feuer zu dämpscn. Die ge samte Frucht ist verbrannt. Die Maschinen der Getreide mühle sind zerstört. Der Schaden beträgt Millionen Mark. Düsseldorf. lPriv.-Tcl.j Infolge der rastlosen Bemühungen der Taucher, ist es nunmehr gelungen, aus der unteren Kajtttte des geinnkene» Tampsers „Diana" die Leichen zu bergen, mit Ausnahme der beiden Kinder des Maschinisten, die man »och nicht gefunden hat. In der Kajütte sandc» die Taucher ein wirres Durch einander. Beim Zusammenstotz waren die Möbel umge- falleu und zertrümmert worden. Unter den Trümmern lagen die unglücklichen Personen. Die bisherige Unter suchung über das grauenhafte Schifssiinglück ergab, datz das Schiss von dem schweren Schleppkahn umgcwvrscn worden ist. Der Führer des Schleppdampfers hatte das Signal deS verunglückten Tampsers „Diana" nicht beachtet, als die „Diana" an ihm vvrbcifahrcn wollte und die Fahrt leines Dampfers nicht verlangsamt: anderseits hätte fnfolgcdcsscn der Führer der „Diana" die Borbcisahrt nicht unternehme» dürfen. Nach Mitteilung eines aus dem Schleppkahn be findlichen Schissers waren die Auftritte aus der fin kenden „Diana" hcrzzcrrcitzend. Die beiden Frauen hätten sich retten können, stürzten aber in die Kajütte, um ihre Kinder hcraufziltivlen. und fanden mit ihnen den Tod, während der Maschinist vom Deck hinwegge.ichivemmt wurde. Morgen findet die Beerdigung der unglücklichen Opfer statt. Frankfurt a. M. lPriv.-Tcl.j Der „Franks. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: Auf Einladung des Fürsten Bülvw begibt sich der NeichütagSabgeordnetc Payer vvn der deutschen Volkopartei nach Norderney. Wien. Wie die „Pvlit. Korresp." erfährt, wird der russische Minister des Aeutzercn I s w 0 l s k i nach Veendi gung seiner Karlsbader Kur sich zu dem österreichisch- ungarischen Botschafter Grasen Berchiold auf dessen Be sitzungen in Mähren begeben Wien. Ter Neifticr Eduard Zeis er aus Paris ist gestern hier verhaftet worden als Mitschuldiger des Nutzen Nanimow, der in Venedig den Mordversuch aus den Grase» Kamarowsky verübte. Wie sich jetzt herausstellt, handelt cs sich um ein förmliches gegen den Grasen Kamarowsky gerichtetes Komplott, das die Er langung seiner Lebensversicherung zum Zwecke hatte. K vpcnhagcn. Ter König von Griechenland traf vormitlags 10 Uhr aus dem hiesigen Bahnhose ein, wo er vvn der dänische» KönigSsamilie, der Königin vvn Eng land und der Kaiserin-Witwe vvn Nutzland empfangen wurde. Sämtliche Herrschaften fuhren sofort nach Roes- kildc, um das Grab König Christians zu besuchen. London. Wie der „Standard" erfährt, wird das deut > ch c K a iferpa ar bei seinem im November in Aussicht genommenen Besuche in England die Londoner City besuchen. Die städtischen Körperschaften hätten die Absicht, das Kaiserpaar z» einem Empfang und Frühstück in der Gnildhall einzuladcn. Mo stau. Hier ist ein neuer Cholcrafall fest- gestellt worden. Tokio. Wegen der Ratifikation des Vertrages mit N u tz l a >1 d findet heute hier in Gegenwart beS Kaisers eine Sitzung des Geheimen Rates statt. Oertliches nnd Sächsisches. Dresden, 7. September. —* Gestern nachmittag O Uhr fand bei Sr. Majestät dem Könige im BergpalaiS-Saale des Königl. Schlosses zu Pillnitz ein Hvfkvnzert statt, welchem der König mit den beide» ältesten Prinzen, Prinzessin Mathilde und Her zoll Carl Borwin zu Mecklcnburg-Strelitz mit den Damen und Herren »01» Dienste beiwohnten. Einladungen hierzu waren ferner ergangen an das diplomatische Korps nnd die Herren Staatsminifrer und deren Gemahlinnen, sowie an einige Dame» und Herren der Hofgesellschaft. Das Kon zert wurde unter Leitung des Generalmusiikdircktors Geh. Hofrats v. Schuch ausgesührt. Das Programm war folgen des: 1. Teil: 1. -ft Impromptu lAs-Durj, Fr. Schubert: ift Pavillon. E. Grieg: o> Ballettmufik aus „Rosamunde", Schnbcrt-Fischhvf. Herr Alfred Grünseld. 2. sj Weylas Gcfang, H. Wolf: Ift Abendlicd, B. Scholz: o) Siegfrieds Schwert, M. Plüddeman». Herr K. Scheidemantel. 3. »j An dante, Rombcrg: bj Serenade, Gabriel Marie. Herr Wille. 4. Arie aus „Die Schönen vvn FogaraS", Grünseld. Fra» Nast. 2. Teil. 0. Humoristische Borträge: aj Ivo und Ivoiine, Paul Brock: b> Rcmtcremtcremtemtem, Colshoru. oj Herr Dmicau, Georg Kleinecke. Herr Fifchcr. 0. Para Phrase über „Friihlingslstimmcn", I. Strautz-Gniinfeld lWalzcr). Herr Grünseld. 7. Parodistische Schelmenstreiche, Kvri Towska: aj Lcvnvre lnach Bürger): t>j Das Mädchen aus der Fremde lnach Schiller): cj Gretchen am Fahrrad lnach Goethe): 6) Gebet vor dem Balle (nach Körner): 0) Was blase» die Trompeten (nach Arndt). Herr Fischer. — Stach dem Konzerte zeichneten die Herrschaften die aus- ftthrendcn Künstler mit Ansprachen a»s. Hierauf wurde das Souper im grvtzen Spciscsaale eingenommen, nach wel chem der König und die übrigen Fürstlichkeiten Eercle ab- hieltcn. Kurz nach Uhr zogen sich der König und die fürstlichen Herrschaften zurück. — Heute vormittag wohnte der Monarch der Besichtigung der 03. Infanterie-Brigade im Gelände bei Pirna bei und kehrte gegen mittag nach '0 t.' Kunst uns Wissenschaft. f* W 0 ch e n-S p i e l p l a n der Königl. Hof- thcatcr. Opernhaus. Sonntag: „Die Schönen von FogaraS." U/s>8 Uhr.) Montag: „Aida." Uhr.) Diens tag: „Fidelio." (V28 Uhr.) Mittwoch: „Die Schönen von Fogaras." Uhr.) Donnerstag: „Salome." U/28 Uhr.) Freitag: „Die Schönen von FogaraS." U/28 Uhr.) Sonn abend: „Biylctta." lAlsred: Herr Bültemann a. G.j C/28 Uhr.) Sonntag: „Fra Diavolo." tM Uhr.) — Schau spielhaus tbis mit 14. September geschlossen). Sonn tag. 1ö. September: „Die versunkene Glocke." t^-8 Uhr.) f-* Mitteil ilnga»sdc mBurcauderKünig- lichen Hoftheatcr. Im Opern Hause wird Mon tag, den ». September, die Oper „Aida" von Verdi aus geführt. Die Besetzung der Hauptparticn ist die folgende: Radames: Herr Burrian, Aida: Frau v. Falke», Amncris: Frl. v. Cbavanne, König: Herr Puttlitz, Obcrpricstcr: Herr Wächter, Amonasro: Herr Höpsl. P* Königl. Opernhaus. In der gestrigen „Tann- l,äuscr"-Aussttt>rung wurden die Partien der Venus und der Elisabeth von zwei ncuengagierten Damen ge sungen — beide behaupteten sich recht glücklich im Ensemble. Frau v. Falken sang die Benus tonschön, mit ausge sprochen dramatischer Stimme nnd klarer, siniigcmützcr Be handlung des Wortes. Leidenschaftliches Spiel und der Glanz einer prächtigen, an antike Statuen gemahnenden Erscheinung vervollständigten den vorteilhaften Eindruck. Fräulein van Dress er wirkte als Elisabeth glücklicher wie jüngst als Pamina. Sie war ein holdes thüringisches Fürstenkind. Ihrer Anlage gcmätz hielt sie die Gestalt ge sanglich wie darstellerisch rein lyrisch in zarten Linien. In dem groben Finale des zweiten Aktes hätte man dem Organ allerdings gröbere Leuchtkraft gewünscht, es ist jedoch das Zeichen eines guten Geschmacks, datz sic nicht durch Forcieren das Organ zu vergröbern sucht. Den Fehler, nach dem Direkt Tanuhäniser aus dem Fenster de- Fclstsaales einen Grutz zu senden, macht auch sic, Elisabeth könnte aber beim besten Willen den Geliebten nicht er spähen. denn die Fenstermand stützt aus einen ziemlich stei len Abhang. Einen Wolfram von wundervoller Edclrcise bot Herr P e r r 0 n. I>g. 1' lieber Zu mp cs nachgelassene Over „Snwitri" sind, sv schreibt man aus Schwerin, unrichtige Nachrichten in die Presse gelaugt. Aus bester Quelle ist zu berichten, -atz die Oper bei ZumpcS Tvdc in der Kom position völlig fertig war, cs mar bei einem kleineren Teile des Werkes nur noch die Instriimentatio» z» ergänzen, was durch einen Freund ZuinpeS, den Musikdirektor von Rötzler in Frankfurt a. M.. bereits geschehe» ist. So ist die Oper denn auch für die Ausführung durchaus fertig. Am Schweriner Hvsthcater hat mau bereits mit den Proben zur Uranssührung begonnen, die voraussichtlich Anfang November unter der Leitung des HofkapcllmetstcrS Kaehler erfolgen wird. Znmpc hatte sein Werk der Herzogin Elisa beth, Gemahlin deS Herzogs Johann Albrccht, geborene» Herzogin von Weimar, gewidmet, die seiner Knust stets be sonderes Interesse zugewandt hat und ja auch eine Freun din der SchillingSschcn Musik ist. Man hält in Schwerin „Sswitri" für das bedeutendste Werk des verstorbenen Komponisten und Kapellmeisters. Ein Arzt und Orchcstermitglied aus fürstlichem Stamme. Eine bemerkenswerte kleine Erzählung kommt aus dem Münchener Prinz-Regenten-Theater. wo zurzeit die Wagner-Festspiele stattsindcn. Bekanntlich wirkt in dem Orchester des Hauses, wie seit mehreren Jahre», so auch diesmal wieder der kunstsinnige Prinz Ludwig Ferdinand mit, der, seines Zeichens Arzt, seine künstlerische Befriedi gung darin sucht, im Orchester des Prinz-Rcgcuten-Thcatcrs allabendlich unter de» Geigern seinen Platz einziliiehmen An einem der letzten Abende nun wurde vor dem Prinz- Regentcn-Thcater eine Frau beim Passieren der Straf,c von einer Droschke überfahren. Man brachte die Verunglückte in die Portierloac des HanscS und rief de» Prinzen herbei: dieser legte der Frau den ersten Notverband an und kon statierte einen Vruch des rechten Beines und des linlen Handgelenkes. Während dieser ärztlichen Mühewaltung des Prinzen ging säst der ganze zweite Akt der Oper vor über. nnd erst zum Schluss des Aktes nahm Prinz Ludwig Ferdinand seinen Platz wieder unter den Streichern des Prinz-Regenten-Theaters ein. Er erkundigte sich im Ver laufe des Abends wiederholt nach dem Befinden der Frau und trug schliesslich dafür Sorge, datz sie in einer Droschke nach ihrer, Wohnung gefahren wurde. -f* König Eduard über Richard Wagner. Aus Maricubad wird der «N. Fr. Pr." berichtet, datz König Eduard bei einem Wagner-Konzert den Kapellmeister dcr Kurkapclle Schrcycr in ei» längeres Gespräch gezogen ha!, i» welchem er sich über Wagners Musik üutzcrte. Der „Kar srcitagszaiibcr". sagte der König, zahle zu de» herrlichste» Chorwerken. Er erkundigte sich sodann, wo die einzelnen Mitglieder der Kurkapellc sich im Winter künstlerisch be tätigen, »nd als ihm Kapellmeister Schrcycr mittcilte, datz er selbst wahrend des Winters reise, sagte der König: „Sie müssen nach London kommen, aber dann, wenn Wagners Ring ausgesührt wird. Das ist unter Hans Richters Leitung eine überwältigende Schöpfung. Hans Richter zählt zweifellos zu den besten Meistern der Musil, die wir besitzen." f-Ein Beiter des Zaren aus der Bühne Wie aus St. Petersburg berichtet wird, soll Großfürst Konstantin, der Vetter des Zaren, die Absicht haben, wieder einmal auf der Bühne zu erscheinen. Schon vor einigen Jahren hatte er zu sammen mit seiner schriftstellerisch begabten Gattin den „Ham let" ins Russische übersetzt und war zur allgemeinen Berwun derung in der Rolle des Dänenprinzcn ausgetreten. Jetzt hat er, wie berichtet wird, „2»o vnöi«" von Sienkicwioz übersetzt, und er will die Nolle des Helden Dicinius kreieren. Großfürst Konstantin hat außer diesen Uebcrsetzungcn von Dramen auch bereits eine Sammlung „Dichtungen", die mit seinen Initialen gezeichnet waren, herausgegeben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite