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Dresdner Nachrichten : 05.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-05
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1871
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,Lrs<5elns, Ulrich sltth 7 Uhr iu D„»d«n Auserate »»rdto angenommr»: bi» «ben»S 6, S»nntagS» lös» Mittag >2 Uhr Martenftraßel», in Neiesiadt: VUl Abends 5, Ubr -SuchSrixkerei v«n Job. Päfiltr. «r. «lost-rgasseti. «ufla ger »»^»«« Eremplare. .-'t .<<.7 - Tageblatt sür Unterhaltung und GcMtsverkchr. Druck und «ßenthum der Herausgeber: ittepsch ck Reichardt in Dresden. Berantworü R-dacleur: Nulms Neichardt. MonnemeE IkNert»Mr,ich«,«M bei uunilgeldlt-« kstserung iu'« Hau». Durch die P»ß di«cielj!i.,rl äL'/»«M, Einzelne Nuinmr» 1 Ngr. Knseratenprnstch Für den Raum »st»« ge'palkenen Zell«: « Ngr. N»ter, Cingelem»»' di« Zeile r N» Auswärtige Aunoncen-AuftrSge Nr. SOS Sechszehuter Jahrgang. MM» von unö unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumeranvd - Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. 10 Silben kosten 1 Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma anweisen. Mitredacteur: »MMSWMM Theodor DrMsch. Tresse«, Sonntag, s. November 1871. Dresden, ü. November. — Der Präsident dcöObcrappellailonögcrichtS 0r. Conrad Dicket hat dav Comthurkrerrz zweiter Klasse deö Verdienstordens erhalten. — Unter den Vasten, welche der letzte Krieg auch sür taö von den Venvüstungen deö Kriegs vcrichont gebliebene Vatcr- land herbcigesührt hat, waren nicht die geringsten die Unter stützungen der Familien der eingczogencn Reservisten und Lanbwchrmänncr. CS ist bekannt, daß die Satze, wclckw datz Buntrogrsctz d,riür bcstimnit, nickst auvreichen, das, die einzelnen Gemeinden sic vielfach erhöbt haben. Nun wird jetzt am rlicicbS- lag ein Antrag vorbereitet, der dahin gebt, datz diese an solche Neservistenfamllien aufgcmcnbcten Sununen aus den französi schen Kriegsentschädigimasgeitern wieder erstattet leerten. Da für diesen 'Antrag die Mehrheit iin Rcick'Stag gesichert ist, wird er ohne ZweiiA an den Bundeörath gelangen, der dem Antrag eM nicht freundlich gestimmt sein soll. Nun erhob sich aber unter den Abgeordneten, die diesen Antrag einbrachten, eine groß« Differenz über folgende» Punkt: In einigen Staaten, namentlich in Preußen, haben die Gemeinden und einzelne Ge- meindevcrbande diese Untcrsiützungögeider an die Familien Un gezogener Soldaten vorgeschoisen. In Sachsen aber und an dern Ländern sind diese Summen vom Staate gezahlt worden. CS wnrde nun anfangs beabsichtigt, vorzuschlagen, daßanS den »ranzfischen Kriegistzeidcrn bloS die Gemeinden und Kreise, nicht aber die Staaten Vorschüsse erbaiten sollten, um die Ko sten der bezahlten UntcrMtzungögclder zu decken. Die Aba. Ackermann und Günther setzten ledoch durch, das, die Gewäh rung derartiger Vorschüsse auch an einzelne Staaten geschehen solle: denn es sei ungerecht, einen einzelnen Staat deshalb un günstiger zu stellen, weil in ihm zufällig nach seiner Verfassung die Vcrthcilung dieser Gelder von staatöwegen und nicht wie anderwärts von gcmclndcwegen eriolgt sei. Der Abgeordnete Günther wirb wieder aus dem nächsten Landtage auf dem Wege der sächsischen LandeSgcsetzgebung bestrebt sein, zu erwirken, datz vaS Land Lachsen die bereits für die Unterstützung bedrängter Sotdatensamilien aulgewenbeten Summen als LtaatsauSgabe behalte, hingegen ans den neuen Geldern, welche daö Reich aus der tramösischen Kriegsentschädigung dem Bundesstaate vorschlcsit, denjenigen Gemeinten eine Entschädigung gewährt, die üb?r daö gesepllche «rfordenriß hinaus die Familien von Reservisten und Landwchrleutcn unterstützt haben. Cö ist er freulich zu vernehmen, das; sich in gleichem Simm bei einer an deren Gelegenheit der Leipziger Abgeordnete I)>. Stephan! aus- sprach, nämlich, daß dad Reich die Cntschädigllng stir Einguar- rieruna und Lcrvice aiü Reick'Spflicht zu übernehmen und keinen Unterschied zu machen habe, ob der Staat oder tic Gemeinte blöder die Kosten dieser KrlegSlcistung zu vergüten gehabt habe. In Preußen betragen diese Leistungen der Gemeinden und Kreise nach den anerkannt niedrigen Sätzen allein 22 Millio nen T Haler. - .',wci Kunstwerke In Betreff der Holzschnitzerei, hat der Mldhauer. Herr Winde, in der zweiten 0tage des Eenccrt- bauicS aui der WaiscnhauSsiraßc ausgestellt. Cin 'Buffet, ge schnitzt in italienischem Nutz da um und schwarz untmclck. Ci» grotzcr Rahmen, ebenfalls reich mit geschnitzten Blumen und Sem Portrait der Frau Kronprinzessin Carola berschen. — CS »vtrb wohl nicht zu häufig Vorkommen. daß das Grab eines Dablngesck'icdtnen ein io zahlreiches Sängcrchor umstAst, als es i» den Morgenstunden des vorgestrigen Tages aui dem Triniiatlkklichhoic der Fall war. -Herr Kaufmann Trübenbach hatte nämlich in seinem TAiamciste den Wnnich auSgciproch.ii. datz dte Kinder der t-cmcindcichrste in tcrPirna- ischcu Vorstadt iin wciclicr der Verstorbene wohnte) mit ihren Lehrern an seinem Grabe arei geistliche Lieder singen möchte», und denselben auch eine Vergütung t.nür auSgeiebt. Diesem letzten Wille» wurde dcun au-o enOprochen, und 2li> stmgeut liebe Sänger und Sätigeriune» crurdeu von ihrer» Lcor.ru dam auScrwäblt, dein Seiigeill ckstastucn die irtzte Ehre uni er- rvriscn zu besten Da Herr Trübenbach sck on de! L ! zelten die Bestrebungen deö Vereins gib Gustar-'A>.olvb Stistmig, rrästlg unieritützt und dem Vcrneinnen nach demselben auch ein nam iX-ites Legat auögefetzt hat, so betbciiigten sich auch die Vor- stände dieses Vereins bei dem höchst ehrenvollen Begräbnisse und alle Anwesenden stimmten gewiß in ihrem Herzen dem vom -Herrn Hviprctigcr I»r. Rühiiug i» gcirohnter geiu- und .DaS denken oic nurucrc Lcmpcrarur oco mcomiiscrcver. L'ie oir rau» Zeit »rährcnden südwestlichen Windrichtungen vcrnrlack'en i große Menge Feuchtigkeit In der Atmosphäre, so datz bei niedrigen Temperatur bäustg Verdichtuilgcn zu Nebel > gemüihvoller Weise aufgelegten Spruche zu LeS Gerechten bleibet in Segen." — Meteorologische Notizen und Wetter- prophezeIhung. Im Monat November schon hebt die Sonne am Mittage nicht luxi) über den: -Horizonte und die Strahlen d<rlelben wirken daher weniger kräftig; eS erwärmt sich die Erdoberfläche an sonnlgcn Tagen durch die dircetc Be strahlung nur bis gegen 20 Grad R., die mittlere Teinveratnr deö November ist daher auch um etwa ä Grad niedriger als die mittlere Temperatur deö Monatö Sctobcr. Die oit längere eine d«c und Wolken entstehen. Anhaltende Kälte tritt nur selten im No vember ein, nur ciuzcinc kalte Nächte und zeitweilig bald vorübergehender Schncefall finden statt. Die höheren Lusk- schichten enthalten wenig Cleclrieität, was aus den Nieder schlägen ersehen wird, in den Luilschlchlen nahe der Crdobcr- fläche ist dieselbe stärker. — In dieser Wockze wird in den ersten Tagen eine kältere Luftströmung raube Temperatur her «machen. dann wird die Windrichtung sich ändern, so datz in der zweiwu Hälfte der Woche meistens bedeciier -Himmel und .wiederholt Niederschläge statthaben werden. ll.nmmMi'in«. — Der Frietrichstädter gcinelnnützigc Verein >var vor gestern dem Schützen Regiment schon bis Wöünltz entgegen gegangen und zwar nicht mit leeren -Händen, auch nicht dies mit poetischen Blumen, sondern mit 28<>o Brötchen und gicich- »lel Würstchen, neott lll Fätzchen Branntwein, waS alles bei dem kühlen Morgen mit doppeltem Dank angenommen wurde- — In Bezug auf den Suite, »neidet das CH. Tgbl., datz die »SächMchc Maschinenfabrik" durch Anschlag an den Choren Ler Fabrik bekannt gegeben hat, pah am 4. c. tSonnabegtz >cgen Auölleserung ei und Feuerwehr- Arbeiter, welche die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen, rcsp. sich gemeldet haben, alö abgcgangen betrachtet werten. Letztere Matzregel soll be reits viele Arbeiter veranlasst haben. die Arbeit wieder aufzu- nchinen. — Wie das Dr. I. hört, hat der durch sein agitatorisches Wirken in den hiesigen Arbeitcrkreisen bekannte Färber Ulcrt nunmehr, einem polizeilictzen Beschlüsse gcinätz. den hiesigen Ort verlassen, nachdem seine gegen dielen Beschluß elngcwcndctcn Ncchtömiitel von den betreffenden Oberbchörten zurückgewicscn worden sind und auch der cingeichlagene Gnadenweg vergeblich gclvescn ist. - -Herr Lingke vom-Hotel-Hamburg überreicht uns 20 Tblr. als Crtrag seiner Schaufenster beim Clnzuge dev Schützen-Ne- aimcntS mit dem Wunsche un» geeignete Verwendung für den schon srüher erwähnten Zweck. Wir werden Dem bestens Nach kommen. Cin geringerer Crtrag ergab sich bei Vermlethung der Fenster in einem Cngroö-Gcschäft auf der WilSdrnfferstraße. Ria» schreibt »ms hierüber: „Kurz vor dem Einzüge wurden wir mit dem Besuche von 4 hingen Damen, anscheinend Eng länderinnen und der höheren Gnellschailokiafse angcbörig, be ehrt, die uns ersuchten, ihnen zur Besichtigung deö Anziehenden Schützcnrrgimentv cin Fenster in unseren Handlungsraumen zi» vermietben. Wir gaben bereitwilligst unsere Zustimmung dazu und gaben den Damen nach beendigtem Durchzugr auf Uwe Frage nach dem Preise die Antwort, daß »vir ihre Entschädig ung zun» Besten der Anziehenden Truppen verwende» würden und ihnen die -Höhr derselben anhAmstellten. Daö Ende war, daß die 4 Damen, nachdem sic, unbcsck'citen genug, statt deö erbetenen einen Fensters deren zweie in Ausprnch genommen batten, zusammen 20 Gr. zahlten." — Das Artilleric-Musikchor glebt heute Nach,nittag, dem vielfach angeregten Wunsche »achkomnrenv. im Saale der Wctn- traude tn der Nlcderlöhuitz «in jwette» Eomett, VN dem sich, wie Immer, der Dirigent vcö Chors, Herr StavStromveter Böhme, durch schöne Svlovorträge »ns der Posaune auözeichnen wird. — Zur Warnung und Vorsicht für Aridere thellt unö ein Abonnent FolgcndS mit: Eine Frau aus meine»» -Hause, Sliitssiratze 2, vierte Etage, kaufte von einer Frau auf dem Markte mehrere Schütten Stroh zur Füllung der Betten. Gestern Morgen kommt diese Frau in grösster Bestürzung zu mir, sagte, in ihren, Schlafzimmer sei ein langes Thier. Ich gehe hinaus und richtig, cd ist eine Schlange von über 26 Zoll lang, der Nucken grau, am'Zauche schwarz und weiß gewünelt, welche sich jedenfalls in einer der Schütten befunden hat. — Die Theatergesclischaft „ThespIS", bekannt durch ihre guten Dilettanten Leistungen und durch daö gesellige Element Huer Gastabeude, bar für die bevorstehende Saison die Näume des Gewerhehanscs autze,sehen und veranstaltet nächsten Mon tag daselbst die erste theatralische Vorstellung nebst Concert vom Miisttdir. Treistier mit anschlietzentein Ball. Der Bau des neuen Theaters aus der CircuSstratzc geht so rüstig von statten, daß die Eröffnung desselben unbedingt zu Weihnachten oder ailcrivätefteuS den Nculavrdtag erfolgen wird, vi» das gcsetzic -)iel zu erreichen, lind die Arbeitskräfte nickst »nr verdoppelt worden, sondern auch Verfügung getroffen, daß in letzterer Zeit tic Arbeit Tag und Nacht in Anspruch nehmen soll. Unter"den zur Eröffnung vorbereiteten Stücken wird ,»r Zeit Auswahl getroffen werden. Cs sind solche: „Fron Fron", „Mannschaft an Bord" und „tn Pfarrer von Klrchstlk." Letz teres, cin Schauspiel, hat vorzüglich iu Leipzig großen BA'-stl geiunde» und macht jetzt Uc 'stunde über viele teuiichc Bühnen. Gestern 'Abend, kurz nach u ni Uhr, wnrde eine amIn- tn lincstl eatcr stehende Laterne von einem Brctwagrn total um- gefahren. Ais der Kutscher iah. weichen Schaden er angcrich tet t-attc inst daß cs am ..crhrochcncn Gasrohre lichterloh braunst, stst, er eilends von dannen, um sich der Bestrafung zu nitzfthen. Der Portier tco -Hotel Bellevue bemerkte das Unglück, eilte turbel und verschloß de» -Hauptbahn, wodurch wcstc'.es Unglück vermieten wurde. — Vorgestern ist rin dein Ncubaur am Luick'scl.» Bade rin Arbeite, dadurch verunglückt, datz er, mit dem-Heraufwinde» von Kalt hcscl'äitigt, die Winde »u ceitig iosgclaffcn hat und dadurch von der Kurbel getroffen und vom Gerüste drei Steck hoch b'naogeschlcudc'-t worden ist. Leider bat dericlbe soicbc Vrrictzungtü davon getragen, daß er mittelst Sieckstorbcs nach Leu» Stadtkra:ikc»d<uisc gebracht werden »nutzte. - In den vorgestrigen Abendstunden Ist aui dem Altmarkte eine O.lmntitcit -Hosenstoff, der vor einem dortigen Vertawsgc- schätt als Probe anSgelegen hat, spurlos entwendet woroen. Da in den Wintermonatcn derartige DIebstäble alljährlich rr gAmäfäg Vorkommen, io dürste es im Inirreffc aller Geschäfts leiste liegen, des 'Abends ihre ansgclegten Modeartikel herein zu nehmen, oder denselben mindestens große Aru'mcrkiamkcil m schenke». - - Die von lniö vorgestern nach den L. N. gebrachte Nach richt der Verlobung der hiesigen -Hosopcrnsängerin Frl. Cmmh Zimmcrmann beruht auf einer Verwechslung mit der Verlo bung ihrer Schwester mit demGerichtSreicreiidar IN. Schmidt hier. - Unter Leitung tcS Herrn Musüeireetor Bcndir wird das Musischor deö wieder zurückgekchrieu Schi'tzcnrcgimcistS Nr. 108 vom nächsten Sonntag an aui dem F-»lsciste!icr Cou- ccrlc gebe» und solche iin Lame dieses Winters zeitweilig irer setzen. - Gestern 'Abend hat lm „Ballhaus" «Baus,»er Strrücl rin von den Offizieren der Insantericbrigcide zu Ehren der Oi'n- zicrc deö Schützenregimcists vcranstaltcics Souper stattgAunte». — Ci» bcdaticnisw'dl'ihcr' Vorfall hat sich am Freitag Abcud in der nennt n Stunde in einem auf der großenF»hngaffe ge- leacnrn Nestauratlonsiveale, wo aliai>rud>ick, eine SanaergAell- scl'o.st ccnccuirt, zugctragoi. Zwischen Militärs, ein gen Grc »lädieren und Schützen, war ein heftiger Wortwechsel cnista». den, woraus eine Hin- und.Herschieberei staftiaud, in Folge dessen ei» Seldak. der stark in die Ecke gedrückt wurde, sich bo- mogrn «and, sc!>..' Waffe bi- :ft zu ziehen, wobei rr leider einen Schützen am Kopse blutig schlug ober, wem, »vir den Augen zeugen Glauben schenken dürfen, taö rechte Ohr bclnahe, wie »vrlland MalchuS, abgeschlagen lxrbcn soll. — In der vorvergangenen Nacht sind in hiesiger Neustadt muthwstriger Welse verschiedene Porccllan- und Blechschilder loSgeriffen worden; eö ist nur zu wünschen, daß einmal der artige Frevler gefaßt und zur Warnung sür Andere recht ordentlich abgestrait »vürdcn. — Vorgestern Abend fand im Saale des Colosseum von dem Krankenkasstnverein „Geselligkeit" eine theatralische Vor stellung statt. ES wurde cin vaterländisches Trauerspiel „Der Kirchenraub zu Großenhain", nach einer wahren Geschichte von I)r. Dietrich bccubestet, bei einer Zuschauermasse von beinabe 600 Personen, anfgAührt. Leider erlitt die Vorstellung Im 4. Acte eine Störung, indem sich ein an der Decke angebrach» tes Consol (Träger» iodiöste und tn den Zuschauer»au», herab au! einen anwesenden tNrst fiel, so daß derselbe bewußtlos au» dem Saale entfernt »verden mußte. — Nevertoir des Königliche» Hostheaterö. Sonntag: Armlde. — Montag: Krisen. N. e. — Dienstag: Ein amerikanisches Duell. Die gelehrten Frauen. Eine voll kommene Frau. — Mittwoch: HanS Helling. - Donnerstag: Die Braut ans der Residenz. ES spukt. — Freitag: Kieöco. — Sonnabend: Eurhanthe. — Der große Bürgerauöschuß zu Zittau hat die Betheill gung der Stadt mit einer Summe von 100,000 Tblr. alv Siammactlenantheil bei dem prosectirtcn Licgnltz-Zittauer Ei- sendahnunternchme» beschlossen, jedoch die Bedingung gestellt, daß die Einmündung der Bahn direct In Zittau erfolge. — Alö am 28. v. Mtö. der um 5 Uhr Nachmittags vor Löbau ankommcnte Zug in Oberkunnersdors angehaltcn batte, setzte sieh derselbe plötzlich während des Aus- und Elnsteigriü der Passagiere wieder In Bewegung, weil unwelt des Anhalte- punkleö von einem Unbekannte»» mlt einer Pseise da» Signal -uin Abiahren de» Zuge» nachgeahmt worden »var. Glücklicher weise erlitt Niemand Schaden. Dem Genödarm Hetn tn Ober- kunnerödorf Ist es gelungen, den Frevler in der Person be ll jährigen Schulknaben Ernst Louis Wünsche von dort zu er mitteln und Ist dieser mlt einer entsprechenden Schulstrclle de legt worden. - 'Am llO. Octobcr wurde ans dem Bahnhose zu Hohenstein der WirthschastSgchilsc deö Gutsbesitzers G. Müller in Erlbach durch Auen schwer beladenen Wagen überfahren, wodurch augru blickllch sein Tod hcrbclgAührt wurde. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 28. Oktober Bei dem Braumeister Krönert hier war der Bicrschrötee Car! Friedrich Wcinert aus fftculöblau beschäftigt. Er bezog alv solcher kein cigentlickzeS Salaie, sondern bekam taS sogenannte „Schröter lohn" (2>-- Groschen für die von ihm verkaufte Tonnc). War Ihm das Bier übcrgcbcn, so ivar eö „sein Eigcnthum", wie er sich auödrücktc und weiches auch Krönertauslagke. Das ihm geliAerte 'Zier hatte er an die betreffenden Kunden abzu liefern inst das Geld dafür zu vereinnahmen und dann an de» Braumeister abzullAer». Er batte darüber An Notizbuch zu sichren, Krönert ein Kundenbuch, in das das von Weincrt ad gelieferte Geld gebucht wurde und leter der Kunden hatte ein sogenanntes Bit.buch, in welches Weincrt die abgeiiAerte Bier guanliiät und daS taiür erhaltene Geld rlntrug. Nun ist es aber vorgckommen. datz er Geld nickst in sein 'Notizbuch Auge tragen und wiederum weniger an Krönert abgeliciert bat, als er cingenoinmen, so daß sich ras Deficit ln verschiedenen Posten am etwas mehr alö loo rbalcr beläuft. Die Sache kam zur Anzeige, Krönert erklärte jedoch, daß er keinen Strafantrag stelle. Weinert erklärte, dah er gegenüber seinem Auftraggeber »och verschiedene Gegenforderungen lvide, als Ni ehr- und Ab- schiagoz-mliliigeii, Eintreten sür schlechte Kunden und so weiter Das Gericht verurthcille den AngeUagtcn zu 46 Wochen Ge iängniß. Si.iatsauwalt 'Assessor Er. Hartmann beantragt die Bestätigung des erste» ErieniitniffcS. Die Vertbcidigung da gegen sirckstc in längerer Nede auszusühren. daß der Gerichtshof den Angctiagten 'rci'vrechen müsse, da gar kein Requisit der Unterschlagung voriiegr; es ici ticö ein einfacher Civilprozesc, uni saus man dies nickst annebme, so sei doch die Anklage bin sällia, da ielli Straiantrag vorläge. Das Bezirksgericht schloß (ich der letzteren Ail.chhrung au und sprach Wcinert frei. - Die Verlcandlung non den Einspruch Moritz Ferdinand Becks langctlagl dertzrhlchsfstgcn'Braiststistungl fiel aus. - Ei» schon mel rma-s wca-cn 'Uctrugs vcsirastcr Handarbeiter, Gottlob Gott- I eli -Hiemanir von t-icr. vei-ust sich einst in Lcffchwitz. ES reg »aste iclw, er wurde vellständi,, durchnäßt und flüchtete sich zun« Schuh in Amn Kaniicsteu. Hier teifft er den rischlcrMätgcr, ercävlte ivm vor: er wäre ei» Gutsbesitzer auö der Nähe von Dresden, dabei noch Koblenfribnuann. Da er ganz durchnäßt war, bat er M-itgci um einen 'stock, den er gleich zurückzu, bringen versprach, und mii-erdem noch um 4 Neugrcscheu. ' " ' cWal 'Beides erhielt er. Dan» ging er zu dem Restaurateur Walther, verlangte von demselben clu.n Thaicr und erzählte, er habe:> Kohicuwagcu im Gasthoic nisten stehen. Auch diesen erhielt er. Wer natürlich nickst wieder kam. war -Hiemcmn. Dav Gericht erkannte a»i 8 Wochen Gefängnis-, was auch heute trotz deö Einspruchs der Staatsanwaltschaft, die mehrere Monate bean- traatc. vom Ger,cksts''oi bestätigt wurde. — Der Handarbcitcr Johann Goiiheli Noack anS Weifsig tagelöhnerte bei dem Lebn- kntsci'cr -Hi Imann in -Hoslcrwitz und hatte deshalb viel In dem dorllaen Gasllwst zum Kronprinzen zu tbnn. AIS nun eine» Tages dem dortige» .Hausknecht Tcichgräbcr die silberne, aus 8 Lhlr. gcwürdcrte ('vlintcruhr aus der v.rschioffcnen Stube gesiohler irortc» war. lcnitc sich der Vertagst, zumal An Flei scher Nofsig ihn halle auf dem Fenstersims fnicen sebc», natur gemäß aui Noacl. Ria» suchte zuerst in der HauSkucchtSstubt alles durch, selbst die Kleider und ebenst' den Angeklagten, als er mit seinem Gespann »ach Hause kam, saut aber nichts. Am ankern Morgen batte Teici-gräbcr früh eine Besorgung, er gellt fort, schließt oie Tbüre ab und cllv er wieder kommt, macht sich Noack - n ihn und fragt, ob rr den» die llllr noch nicht habe. Aist die Verminung d er Frage, hätte er den Hausknrckst dring end und auffällig gebcieu, doch noch einmal zu suche» und siebe da. i» einer Tasche eir.cö der Röcke findet sich daS Verminte, (tzs lag nun die Vcrmuthung nahe, datz 'Noack die Abwesen eit reicht)räber? benutzt und die Uhr an den Platz, wo sic sich s.mv» > Pl! -TH 'l j> / I -i ! - - - I > - i ! ^ »sti - z? lH-:' tr.. ^ ^ ! ' ^! -so ff l -.
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