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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19090124029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1909012402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090124
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1909012402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-24
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DrxsdnerNeueftEakjMPOhrichtelic Nr. Y23. L. klusqqbspez Olusiaz ke 100 000 this« Sonntag U. Jgzigyr 1909 Unabhängige Tageszcitunxp singe-est: kse entdeckt» tot-sekun- mm fl- dvesdei sinds-vom « It» M: satt-Ists is Hi« fld da« Inland s« 11. Vieltaus- csst TO· spsvtifvtigzs citat-IRS«- fis-Adepte n, Im» an« l VII» is: ist ils h« i. Bei lebet- Wkmgen und sagtest-ause- tmssm as« com. Wust-e. gehabt» II If. . umso( you ans-Ums werden Inn im» gwashi-schlang aufgenommen. M« das seidene« ou Nummern tagen Ins Mise- svlti nich. Ists-»Im Tote· pooutschesnsqabe souJnlekaien ans-Ism- tlnite Dketdnes sah cnsnsskisqesAnnahme-Costa, fes« s Issttmesunsucesi szspkslodosos i« Ja· sub Inst-nd seh-ok- Juietsu II crtktnolpnlses Its status« is. Tiefe Mlckilne csllslsassitiihitus alte aussah! «« se: tvieitiqeu l. Guitton-KIND« zalamueu « Seiten. Nest» sieh« Seite« so msv u. states· «! nxmcslait und Frauen-seltsam Seiten 17 not) IS. Ykkikkqfsen Sei« U. Stank-egoistisch( Nachricht» sein· N. Ins dem Vekeiukltbey Seite U. Dialnantmficver. e. Reichs. As. Komm! T» Siaattiietreiiir ins Inland-kamt. Dernbnra kennt feine Pannettlveitner oder ioiste sie doch wenias heut« kennen. Er ist need nietit lanae aenna der eikirie fern. nrn nicht in kamen. das« man dort ichneit bei der kiand ist, wenn ed ionii naht. ans einer Miicte einen Elefanten an machen. Er blitte daher. elpe er von den Diamantenitinisen in DenticbsStids wkttasrita sprach, doppelt znrtteklialiend nnd vorsich tig iein müssen· Aber« nnn bat er bereits iiber dieses Thema dreimal gesprochen, einmal in einer Riesens taaetiiutnkn einmal in Dresden nnd dann irn Neichdi saal vor dem Kaiser. Namentlich die letzteren Hier-see mkxpkki icheinen die Börienipeiiilanien in einen kiiritilirlkcn Veaeisterstnnstaiitnei versetzt zu haben. wobei es dahinaesteilt bleiben man, wieviel an dieser szicqeiiternng echt, wieviel gemacht ist in« dem Streife. Leicbtgiäiibine aus den Leim zu locken. Natürlich sag es den: Staatsietretiir seen, mit seinen Mittei lungen über die Diamantensctirde eine solche Wir kung here-vermuten. Aber er hätte wobi als ersah kener Rbrienmann damit rechnen nnd sub deshalb eine größere Zurückhaltung auferlegen nitisicru Eint« nsilde Ltansse namentlich in den erst itinast an der Berliner Börse einaeiiibrteti Otavbsliinens nnd Eisenbalnsptilnteilem aber anch in den Anteilen der Dcicisckten Koloniaiitiieiellitdast silr SiidtvestasntaY und verwandten Werten entwickelte sitt) am Freitag« an der Sierliner Liörsr. Die Sinn-Anteile, die erst vor wenigen Tagen von einem iiebcrnabrnetonsorz tium zum Finrse non i79, der sit: kcichiich Ums, gute, cinaciiilirt worden waren, sind sprung-reist: bis auf Stdn Hostie-gen. Andre Kolonialvaoiere prositierten an dicier bedeutenden Preisstetgerung nnd mit wah rem Fseikereiser wurden diese plötzlich nettes-stande nektSnekulationsobiette von aklenSeiten »pouisiekt«. Solange fiel) dieses neneste Bdrsenspiel aus die eigentlichen, gewerbsrnäßiqen Bötsenbesucher be» schränw könnte man es ja. wie manche andre Ihn« liclse Erscheinung. hingeben lassen. Es ist aber sehr zu lsesürtiiteth daß sich, sngeteizt but-if) den winken den leichten Gewinn, sehr bald auch das Publikum an dieser itiirmilchen Spekulation beteiligen und fiel) Koloninlssnxsiere zu gewaltig hohen, weit til-er den wahren Wert dinanfgeschrniibten Knie-sen anshnlsen lassen wird. In solchen Fällen pslenen sich die ge wandten nnd gut unterrichteter! Blirsenbesukijer recht» zeitin ans der Llsfiire zu ziehen und das Privat.- zsublikrctsi in der Falle sitzen zu lassen. Man hat diese Ersrljeinisng bei dem Goldminensielier an den Viirsen von London und New-York wiederholt de obaclpten Filum-n. Wieviel Existenzen dort dadurch vernichtet worden sind. läßt lieb auch nicht annähernd seinigen. Die Folgen davon sind dort noch gegen« wiirtig zu spüren und lollten bei uns warnend, ab· schreclcnd nachts-irren. Csstsiißtc Sachsen. Reduktion und Hanptqefchäftsstellt lekdinandskkade 4. derntltetdeLZkdFY3!·O-kF. spcdppjeptjkiou m. Um. seist-I Its. der vsn Bienen« aeilidrien vereinigten desitlilieii Linken nnd der Llllilcliochen clnler tlllegerd Flilmltikz statt· Das waren He ionellnnllten Punltnlionekh die bald das-ans vom fisendolndel, der sie nsltaeierli l hatte, nerlenqisey cion den Jssnsilciiechisn aber Hei-kiffen will-den. Tom! war ed still. is stiller Liadenl IN? und unter Tgkxcn lkilllo »nmiecl)ilidllche BelprechlsitneM zwilchen den er trelerss der Dentlsäjeci nnd Tichetllen stattfanden, die leide-eh nlchi Inn! Hele liil)rleis. Dann oekllulne ed Küche: zwei-ital mll Verliändiattnqstoniereissen die nlelchialld eraednldlos vertiefen. den! im! Baron Blenerlli das Experiment! im Wege einer Enqncle llber ein Sprachen-lesen erneuern knallen und im! gleichfalls dnnxlt nisln relilliert Da wird svislpl nichld til-km bleiben. old denäsrofien Litukl z« wagen nnd das Gesetz lssl kniest, ohne rollte-editing, einzudringen. In! Vor— lamen- lollen llch die Kräfte· weisen; denn offen ge» ice-luden. handelt ed llch del dein Snrarlleiiqeietse für; Böhmen nlchi um Reehidq londern um slilakiltiragesm lind man muss hoffen, daß das Linken-sie der Deutschen, das fiel) bei der Sorachelsfraae mil dem des Staates« deckt, als miichllqek lieb erkveiien wird als das Jntekclle net Tlcheebetn Ruffisäse Polizei. Von unsern« Peteröburqek kxkfiokrelvondcntez Veieköbukck M. Januar. Hört man itn Astkilqnde oon der ruifiiclicn Poli zei sprechen. io qeichiekti das aewiiliiitird unter Hin· weiten, die an die Gepflogenheiten der altcimviikdis aen Jnquifitionen erinnern. Die kniiiichc Pisiitei crietyeiiit nach diesen Berichte-i stets dort, wo man sie am wenigsten erwartet, und immer zu einck Zeit. do ilsr Auitaitchen eine neinliche iiederrnfchuna schafft. Sie fuieit ioziiinqcti allenthallien die Rolle der« Jiaiioius ex maaixinsC Eine gewisse Literatur Eis-neigt noch heute in den Gelyetmnifien der Tritten teilungC die iie mit allen Schreiten der Esset-lock- Lsolmefiadeii ausgibt. In Aklrtlichteit sind alle dteie Schreckttiiie einer iiberreiztcn Tit-entlaste längs! überwunden. Die rni iiiche Polizei von deute hat sich des myitiichen Cim eakters tiollstiiitdia entiediatx iie beweat siebaui durch« ans reaier Ilsasid nnd ihre Erioiqe sind zum großen Jlseidle invdersåteimingichtslnitc lebet-Bann sichtbatn zn een ai · , wie ie s aner e i ren evi fion äwieien hat, eine neue äbart yolizewteger Hin« itir dreitaenmcht Die Fälle. in denen die Polizei tnii Verbrechen! bisher« und niederer Art neu-ein same Sache aetnacbt bat, häufen sich. Auch die Petersbucaer Polizei bat ihren Vogt-an zu dieier Zeit-e der Slandaichronik geliefert. is der Peters bnrger Stadtdaisptmann enerai Deaiithewdts er· fahren hatte. das; eine Oliv-kahl setz-de derjenigen Be« unnen- die et feines Verltanens iir besonders wür dig hielt iedniiiblielben Ainiöniißb auch a trieben nnd aus ttüden Einna meanellen geschöpft Habe, weilte er in de; ersten Entriiit na seinen gilt-legt a nehmen. Er blie- kveil man its-I des allerd ei; en Ver· trauens versicherte. Nichtsdeiieweniaer bleib: die Tatiackze bestellen. daß and) die Peterksbitraer Polizei« uerwa tun« von jener Krankheit. die das Moskau« Fenartemcnt nahezu vertrichtet bat. ernriiicu wor en ist. Die rufsiicldeti Volizricharaen beziehen ein ac mdczu Lämmer-liebes Gehalt. Es ist vollständig ans« qeicblosscm das; ste auf Nebencinkijnftc Versteht leisten können. Da lient die Gefahr icbr nahe. das; sie in der Wahl der Quellen. ans denen dsefe Reisen« In Die-sen nnd Votum! tnsuqilty s ff» pro Dunst! M« 111, Or» Basis. dates unsre Ukoslnsifksitalen man« ils c!- GL pro Qnqkml us N! im Basis M« sei Seil-se »Ist-sein««- NenefM ed» nm s» Rom» »Das-III« » Fliege-te Illinoi- Ie to If. st- Monai mehr. Leiche-pag m Denn-many was« des dumme« state-nett Ins. A san Essig-»Musik« ins-im s« M. ve- Onqcr. US Mc · s ohn- Illsistr. ist-la«- . M . · . Als · Ja ccttctteltiiilaqscss Wiss. A aus«-Un. Wache« man-n. 1.60 W» Itsctsstt ckcc II« lIOIJI shnkslliiftr. Ins« e · L« · . · - OR) · It« de« stumm» se( seen-J«- or. seist! Mk. Haksan-a 10 Si· eznkiiusie fließen. iticht uorfiebtta aenua find. Es te; luer ein Leituiel erzählt, das uns ganz betondee eltaraktertstistli ertkliettm ein ttttlsnn usar ein Polizei« visit-let. der als besonders tiichttaer Beamter statt. Tdnlich entdeckte er im tta mote mit de r tii eno lution Bomben. Proklamationem tiinttch machte er Oandittrlliinaem tauml) erhielt er Todesurteile znon den ~siietsolntinnstren«. Er behauptete. rnan Habe pxin Attsrntat aut tbn netnaebt und ertcliten ditentlich znur nokls mit einer Etstortr. lind als er einmal allein dnreb eine tlltee alten. fiel ein schuf; - man lief bin-tu und fand den all-m eitrtaen Beamten lsltstessd am Linden. Ein Schutt hatte feinen linken Vfrm gestreift. Ter Liortall tourde dem Gotte-erneut nach Vnltasva berichtet. der den Beamten zu einem htilwren Posten und einer Geldbelohnuna empfahl. Ter lkretdrlief tvaate es, Zweifel an der Echtbeit jenes Uebel-falls zu äußern, was zur Folae hatte, daß er degradiert. der »oilitlltnetreue« Beamte da« neuen alt; Priftnm nach Poltawa verietxt wurde. Allein der Kreis-des ietnc es durch. date die Altare dem linterikikiiiinagritliter für besonders wichtige Anaeteaenlpeiten itberaelietr wurde» Nun stellte sieh heraus. daß alle Litnnbenfuttdc Trolibriese und Prollamattonen eiaene illrbeit jenes Beamten waren. cbenfo wie das Xlttentat der NenolutionäreK Die eben erzählte Veaebenbeit stellt durchctts nlebt cieretnzclt da. Ott nnd oft liat der Kampf mit der Uienoluticsn tsnlanteren polizeilichen! Elementen als Deckmantel ftir iltre Prtnataefelitttte set-trat. Man erinnere stch nur der Ervroprtattonem te ftc nicht fetten als aut tnstienterte Suektaketitiiete der· attsitellten Ilutd ltter ttetat fiel) eine mittlitde Konte auenz ans dem Attgnalnnezustandr. Die Ausnahme« aeriktvtsbarkett ist eben nur fetten ln der Baue, den Telitten in all ihre Bett-ils nottut-neben. Die Oder· flttrlilielikeit aber. die bier Notwendiakeit aetoorden ist, bat dem tierbreclteriiiipen Treiben so manches Exc ttttinbeamten willtnmnienen Vorfttutb neleiftet Ernatorenreoiftonen können solche Piiftstande wohl better-n. fie auszurotten vermeinen sie nicht· Das vermag nur eine ordentliche Gericht-wackelt. Politifchk Ucbcrsicht Deutfkbes Reich. Mcntclicnware »in Akt-usw«. Jota-indes preis· wette Angebot in frischer ausländifchcr Ware wurde uns heute: im Original vor-Meist: Reiches-un. den So. l. Ums« Grcnzamt der Deutschen Fekdgjbeitkrsscnttalftclle Berlin« Neube r u u. Junius-Genus« s. Kurze Brief— und Telearantniisldressck Greis-must N e u be r u n. BUT-Nr. BUT-VO be Antworten anzugeben. P. P. Wir lxeitatten uns mit Geqentviirtiaetti cr nebsnst Fltzltteiien, das; wir in der Lage find. für das Fruljtobij 1909 rutbeniiclie Arbeiter, die den Aufseiithalckiliesckniintmmen in Deutschland nicht unteriieqeky soivohl in größeren als:- auch in kleine ren Partien abzugeben. Dlnf Wunsch steilen wir UUch Ackxljdittkpvotnifche Arbeiter. Da M) biete. Leute sur die Befcbäftimtna in Ihrem Betriebe sehr an! sinnen. teilweise in derartigen Betrieben Lkcaflctgc Die Pslteht der deutschen Prcsie ist es. dad Publi kum oor einer ähnlichers schmerzlichen Erfahrung nach Möglichkeit zu Mühen. Es liegen oordcrhasrd innere Gründe ilir eine so außerordentliche Titels iitelgerittig der genannten Kolonialoauiere Mir-liter idings nicht vor. Seil-it wenn ed ntit den Dtamauteni stunden in Liiderihbrteht in teder dinsirht ieine Mich· tigieit haben sollte nnd srunerlichtlieh daraus gereih net werden dürfte, das; es sich da nicht um eine our— will-ergebende. sondern um eine dauernde Erscheinung handelte. ilt die gegenwärtige wilde scrausse in keiner Weile gerechtfertigt, abgesehen davon, dafi die Otanii Gesellichast selbst davon nur sehr mittelbar orosii iieren würde. Waltricheinlich wird Herrn Dernbstra selbst etwas dringlich zumute werden, wenn er leiten wird, was er mit seinen Mitteilungen itber die Dia manteniunde indirekt angerichtet hat, und er wird vielleicht die erste sich iluu dietende Geleaenheit er greifen, nrn reichlich Wasser in den Wein der Worten» degetsterung zu schtittetr. Bis dahin must die Presse dies tun und dari nicht locker lassen, den! Publikum! die Augen zu össnen und reinen Wein etnziischenken Zu einem iibertriebenen Ootintismcts liegt weder in bezug aus DeutstipSlidrvestasriia im allgemeinen noch aus die dortigen Diatnantenseirätze tm besonde ren nach den bisherigen zuoerliissigen Feststellungen ein hinreichender Attlaß vor. Es wäre nur ein recht emosindlicher Rlicisthlag unvermeidlich, wenn man fiel) voreillg dazu hergeben wollte, oielleicht einmal in einer scrnen Zitkuust winlcnde Gewinne schon ietzt hu kömmt-kirren. Die gescheiter-te Sprachcncnquctc Bot: unterm Miene: ickxskortcfvondeutew f Wien, N. Januar. Die Lage in Oeitcrreich iit ltbon wieder eine recht itnqeiniiilichc Die Risgieruiig hatte, nsie hier mit· geteilt wurde, die sit-list, einer Versammlung von pariamentarileheu und krrteinoiabeln aus deutichen und iicheediiclieii Kreiien die Grundzüge eines iiieietxcs zur Regelung der Svrarhenverhiiltniife bei den landes- Htirftlimeii Tiehdideii in Vöhinen und eines lässest-des xiiber die Kreiseinteilunq in diesem likonlande zur e igutachtuntzfvorzulegecu Die Enqueie war ltir den W. » .M. in sisiiclii genommen, dürfte jedoch kaum stati siindem da die Denilchen vorerst die Ordnung der Tier« hclltniiie bei der Prager Poiidirekiion verlangen durch Wiederheriteilunk des Zuiiandeä wie er im Jahre 1899 dnrclillnqiilitnkei sertläksing der Badeniichenssracheiu verordnungen bestand, während die Tirhechen i re leit her via indes. aber emitssa lcsxxism gemachten Beute zlige auf ipratblirdem Gebiete auch in Zukunft nichk aufgeben und von dem widerreilitlich nat-eintreten! nichts zurlictiiebeii wollen. Unter iolchcii Verhältnissen! hiitte die Eimuete ohnehin zu keiner Verständigung geführt und es bleibt der Regierung nichts übrig, als das Sisrackienneieh ohne vorherige Lieguinchtuna der Parteiiiidrer dem Reiehsrate vorzulegen. Nur lieißi es, das; auch im Schuhe der Regierung ielbft die Ver« hältnisse nicht qellärt sind und der deutsche und ticbecdiiede Landsmannrniniiter iich liber manche Punkte noch nicht aeeiniqt beben. Das Scheitern der qevlanten Surachenenaiieie ifi wenn man to innen darf - ,nlcht der erste Fall in unterm Haus«-«. Jin Jahre 1890 fand unter den Vlusph sten des Grafen Taofie eine Lkeriiäsidinisnq indischen ÜU Rund um den Kretkzturny Vor dem Schaufcniier einer Buchhandlung sinni inaiidcichiiges Schauen versunken eine junge Dame. Sie trug ein schwarzes Samtiqckeii und eine weiße Von: sie hatte rote Wangen und einen hellen Blick. ~Proiiitiz natüriichN h« ich die Damen der Hain-t- und Reiidcnzftadi Flüstern, -Provinz, to trägt manjch heil) nicht! Mag sein, jedoch auch die Provinz will leben »und Slüettich sein. Saal, ob sieh dad runde Kinn in einen tieriragen bettet oder n eine Federboa Und diese junge Dame iiveiß nicht, ob sie aus Pulsnih stainmte oder Döbelnh diese iunge Dame war sehr ledig. Zcb bin neugierig. Das ist - leider - mein Berus. So möchte ieh gern sehen, tvad diese iunge Dame aus der Provinz, die tvie ein junger Bitt« lianni sschlank in breit— Schuhen steht« sit: geistige Be· dlirfni e hat. Man gar ja die Provinz - zn Unrecht übrigens - in dem erdacht, das; sie nur die Marlitt mag oder die Eschitruth litt finde die Marlitt übrigens sehe nett nnd die Estsstrittb scheußlikh und sage das aus die Gegilir hin, mich bei der Kritik wie bei den jungen atnen gleicherntaßen zu blamieren), man tut der Provinz damit aber bitter unrecht. · Ich war einmal in der Provinz two, fees iih lieber nicht) in einein Goetbeoereim Es sit— in jeder halbtvelgs anständigen Stadt einen oetbes ver-ein. Da as man mit vertetlten Rollen Manna Banns« Man denke! Manna Vannaii Die Erin nerung daran verläßt mich mein Lebtag nicht» Mvnna Vanna war damals Hang, lang is« bei-i; modern. Sehr modern· Es war eine rveihevolle Stunde. Die Herren darunter ein leidhastiger Pro iester, lasen. Und die jungen Damen lasen ans) und wechielten sieh in der Monna Vanna ab. Da lernten sie dad Gruselrr. Sie wurden immer sthon VII! sriiber rot, als ed in diesem Stitete nötig ist. nnd der Herr Proietsor trat rnieh aus Verseben drei mal ans den Fuß, anstatt der Manna Banner, die er meinte. ci- atte einen prächtig großen Fuss, der liebe alte Herr. Die Miitter aber sahen da nnd striettetu Sie tranken skasiee nnd bdrten andiichtig zu nnd machten ein Gesitbh als ob sie Lebertran einnlihniem Aber sie wußten. wag Viniusig n« was g· tich schnitt« waren nnd ihren Tdchtern nnd dem .erein. er den Namen Goethe trug. Und sie hielten tcvstk KOM big Punkt dreiviertel gehn. Da nahmen die siiitter eine lede ihren Beutel mit dem Sirickzeug und ihre Manna Vaniia und fehiekten fich zur Deimkehr an. Die lungen Herren aber, die zum Minnedienlt nerplliehtet waren, legten draußen in der Garderobe ihrer Manna Vanna den Mantel um, die einen tatenlls lchen und listig und lehieiten nach den Miit tcrn wie die Psiautnendiebe Das waren die wirklich Literarisehew Die andern, älteren, waren dreister und griffen kecker zu. Einer lheut’ kann ichlls ia er gihlem ohne indiskret zu leinl driickte feiner Manna anna logar ein Briefchen in die Band! Der kannte feinen Goethe! Und sie? Glauben Sie vielleithh meine Damen, daß sit, wie ed ihre Pflicht war, das Bikleti sogleich eniriiftet an die Mama abgeliefert hätte? « Wenn Sie das glauben, dann haben Sie keine Ahnung davon, wie lehr die Literatur den Charakter verdirbt Nein! Manna Vanna lief; das Briefchen bliizichiiell in ihre eigene Tasche nerlihwinden und machte dabei einksiefiedt wie eine wahrhafte Madonna Nun fragte ich mich damals und frage mich heute wieder: Jft zu lo etwas vielleicht ein Goethe· verein da? Sie werden mir alle zustimmen. wenn ich lage: Nein! « Aber irovdem mufz ich gestehen: Jch habe damals vie! gelernt. In der Literatur nämlich. Wad meine verehrten Leier-innen mir hoffentlich manch mal nach anmerken werden. - —- Daih - Herrgotti - da siiilt mir ein, ich habe la die innge Dame mit der weifäen Federbva und, »dem ithwarzen Samtiaeiett vor er VuchhandlulaH stehen tollen. So geht's mir immer. wenn mich die Erinnerung übermannt. Gewiß ift lie iångfi iiber alle Berge! Nein, wagrhaltim da ficht lie nach und lcheint sieh kaum los· rei en zu kdnnen non dem Fenster. Und nun weis ich auch, was ihre Blicke teilen. Gd ilt nicht etwa ie ~Eleltra«, wie ich sogleiih ver mutete. Denn mein erlter Gedanke war natürlich: Die junge Dame ilt R» Stranßwoche Fiel-leer ge kommen und ihr erlier ang ili leibftverlt ndl eh naih der VuihYndlung um lich mit einem Terthiich zu verleiten. ieht ed nicht tdltlieh aus wie es da hiinsstt Genau la giaurigilehtirn wie auch fein Inhalt it. das ltdiine eib im raten Kleide und dem legt-sorgen Haar, der Bitt! lo ttnlter raehediirltend un ne en ihr. anl lautioien Speien lgleitliend der Minder. dem lie den Weg zur hliittaen at weilt. Dach nein, die sunae Dame dort am Ssaufenlter hat z· Ilntiae Zedanten nicht. Ein lrtedlikbes Lächeln lpie t um ihre taaen nnd wie iih ihrem Miete folge, da fehe ich, das; es etwas ganz andres ift, das ihre Aufmerksamkeit inslnipriiid nimmt. Die untereHälfte des Schaufengters ift angefitllt mit bunten Bildern, Bildern von iibfehen inngenDamen in Trarhten aus aller Der-ten Ländern und diese find’s, die unsrer Sekdnen angeftrengte Aulinerkfamxeit in Anspruch sue wen. T Jth war geht enttäufcht So war ed aifo kein literariftheC ein rnusikalifchikiiiiftlerifihes Jnteresfky idas die junge Dame fo gefesselt hatte, es war ganz, rein ach wieder« einmal die Frage, die fiir das zarter«- IGe ehieeht nun einmal d e wichtigfte bleibt: die To lettenfrage Die Schöne suchte fiel) offenbar dort »in dem Schaufenfter ein Maslenkoftlim heraus. Das also war des Pudels Kern und ich war auf diefem liinwege mit meinen Gedanken auf einmal mitten in den Karneval geraten. · Nun sollte ich eigentlich ein betriibted Lied an stimmen iiber den Niedergang des Ftarnevalsi Jch sollte hier unter dem Strich darüber weinen, das; Pierrot und Kolombiiie bei uns heute fkhon am Lin fan des Karnevals traurig im Winkel stehen, wie friiger erst am Aichertniitivoclt Aber ich habe keine» Luft zu Traurigkeiten Ich finde diefe Klageliederz komisch, die jede-I Jahr um siege Zeit dem armen Pritäzen Aarnevai gesungen wer en und glaube, daß die elt, soweit fie überhaupt Talent zum Jsrohlinn hat. M) heute noch genau fo prächtig ainüfiert wie dnnnetnalix wie drunten in Venedig oder wie zu Miin am Rheine. Es kommt eben ichiiefzlikh und zu allerleht doch nur auf das Temperament zum Ver« gnitgen an und davon hat, meine ich, unsre Zeit mehr ald genug. Jn alten guten seiten freilich und ald die ganze Stadt noch qleichiam eine einzige Familie war, da maq die Mumtncrci noch eine Luft ganz andrer Akt iaewefenscin Wenn in Leifziq beiipieidweix die langen nrkchen mit dem P lage durch die asieu zogen und a und zu itn Uebel-matt auch ein Mägd lein davor spanntem das fich zur» Ehe noch bid dato nicht deatiemtr. Wenn in Alt-Nürnberg das Schar· daktlauien andnb und alle Gaiicn von adenteueri lichen und pdnntaitifchen Gestalten winnneltetn Wenn alle die niieriichen Gestalten pldåalich lebendig win dem «; sey» Pl: luetxggnvzlkkkli nltdwletitftifkjoeskcstfixinlisib wenn a rom k a - then vol-kleidete nnd der wiikdiae Ratsderk als Klaus-tät. leistete Eslåcilckedxteiit die nßcieäiltiet wenn ern! ae e er nae Meekiungrauensätderjsaft dritten, Inn« nnd Klar« Oe: als in! u se s dar( die sage« switfcess F:l—Tn·i)««fYjE;l?h:ne PJZTzsietinnZtTikch ais Pfaucn oder Papagcieki fort-isten. ~ « »» » Die Zeiten find freilich iiiiigst dahin. Sie: findZ vie! länger als man gewöhnlich annimmt und sie werden auch fchwetlich wiederkommen. Denn die Vetqnüqungcn in dieser freien Form gut) eben ein ganz nqiiitlichek Ausfluß der engen clmndendeit in der mittelalteriichcn Sind( gewesen. Anderieits nbct spielte fiel) dann-is such das ganze gewerbliche Leben in vollek Ocfieniiichieii ab, qui Gassen und Tiiiärkietr. was Wunder, wenn auch das Vergnügen sich aus den engen finfteten Hdiuiern an den freien Himmel flüchtete. Aber, wie gesagt, ich sehe darin keinen Grund zu. wehmütigen Klagen. Andre Zeiten andkeFrenden- und an Freuden fehlt es uns wahrhaftig n i. Auch nicht an der J-ähigkeit. sie zn genießen. Unsre junge Dame z. B. dort am Schausenster hat augenscheinlich ihre· Wahl getroffen: denn eben tritt sie, ein nsenia Hugo-ist, in den Bnchhandlunqsi laden ein. Stil) weite: es ist die schöne ichsvarziiiigige Spanier-in dort aus dem Bilde, die sie gelockt liest. Sie ist gewiß, in diesen! Kdstiim zn siegen nnd alle ihre Freundinnen aus dem Ftasinoisalle iodet iiss in der NessoiireeiDi ausznstechen Sie hat die sesie Absicht, itch anf dem Piaskenseste königlich zn amiisierem nnd ljiibsch nnd zietlich wie sie ist, mit ihren rosigen Tisatmen nnd den lilanken hellen Dingen, seh’ ich sie schvn an: Arme eines Ritter-'s oder Prinzen dutch den Saal hinsliegein Jn einer kleinen Stadt, wo alles sich kennt, ist so ein Maskenball ost viel ainilsanteix Dort macht?- noch Spaß, fiel) zu vermummexi und die Freundinnen zu iäiischeiu Als was kommst du denn, Licschenk ——- «Ich?« - Hlatiltllch als Tltolerlnc sagt unsre lunaeDamh dieselbe, dle soeben lu dem Bukbladen verschwunden M, und dabei sehe ltb soeben, wlc fle hochrot und mlt vor Aufregung klovfendem Herzen dle fchdnc Sxliznletrln dem Buchhiindler zum Eis-packen be· ze ne. Ja. in, die kleine, iiebeitswiitdiqe Hinter-list, das Rätsel, das Geheimnisvoll« das if« sie. was sama! hie Damen am Maskenspiel ergötzt. Dann aber iockt das Unbekannte. das Erlebnis, as große, auf das wir Menichen alle warten. Das finden wir fkeilics ein-r anf der öffentlichen Rciiontr. Of« aber stets erfreulich in? Nun. hoffen und Iviinichen wir staut-tote, syst it? is: eilte: messtfckiåinån List-sinnst wu ,vtve sit us enaek enet keine! Fehl·
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