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Sächsische Staatszeitung : 29.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191608291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160829
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-29
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 29.08.1916
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V * »>"<W« <M!»,^>, >^Vff» ^ff< „WW^GM, ,». V>^<^''7»»^»I»«V!l«»>» >»,I > >> .. Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. zeitweise Nebenblätter; PandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters» und Lande-lulturrentenbank, Iahee-bericht und Rechnungsabschluß der Lande-»Brandversicherungsanstalt, Berlaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren, 19t«. Nr. 29« Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden. Dienstag, 29. August abends Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteil» SO Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7ü Pf., unter Eingesandt ILO Pj. Preisermäßigung aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 1s, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark V0 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.S12SL,SchriftleitungNr.14S74. Tie kurz vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden sich auf Seite 8 dieser Ausgabe. * Deutschland hat Rumänien infolge der rumänischen -riegSerllarung an Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. An der Moglena-Front schien sich die Bulgaren in -eil Besitz der Höhen südlich Zborosko, an der Eeganska Planina sind serbische Gegenstöße gescheitert. Die Arbeiter-Brotzulagen, die in den beiden letzten Monaten des alten Erntejahres wegen des Kartoffcl- mangels als Sonderznlagen gewährt wurden, werden nnn- «chr als dauernde Bermehrnng der Brotration zu gebilligt. Ten Städten Sielce, Lublin, Pctrikau, Radom sowie Li anderen Orten ist eine neue Städteordnnng verliehen worden. * Zwischen de» Vertretern der niederländischen Fifchcrei- bercinignng und der britischen Regierung ist ein Ab kommen über die zukünftige Verteilung der von^nieder- ländischen Fischern gefangenen Heringe unterzeichnet worden. Amtlicher Teil. Ministerium des Königlichen HanseS. Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Hermann Max Köchel, Inhaber der unter der Firma Herm. Wilh. Köchel L Sohn in Dresden betriebenen Weingroßhandlung, das Prädikat „Königlicher Hof lieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. SriegSministerinm. Personalveränderuug in der Armee. Beamte der Militärverwaltung. Durch Allerhöchsten Beschluß. 24. Aug. Berger, Obermusikmeister des Jnf.-Regls. 102, der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen. (Fortsetzung des amtlichen Teile- in der Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Die Kriegserklärung Deutschlands an Rumänien. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die deutsche ReichSleitung nicht einen Augenblick gezögert, um Ru mänien auf dessen Herausforderung Osterreich-Ungarns zum entscheidenden Waffengang die gebührende Antwort zu geben. Von heute ab betrachtet sich Deutschland gleichfalls als im Kriegszustand mit Rumänien befindlich. Auch gegen den neuen Feind Osterreich-Ungarns tritt Deutschland an die Seite seines bewährten Bundes genossen, um mit ihm gemeinsam wieder auf dem neuen Kriegsschauplatz Schulter an Schulter zu kämpfen, wie es das schon an der italienischen, russischen und serbischen Front getan hat. Die nicht erwartete, aber immerhin für möglich gehaltene Stellungnahme Rumäniens wird in Deutschland mit großer Ruhe ausgenommen. Leiden schaftslos stellen die meisten deutschen Blätter Betrach tungen über die neugeschafsene militärisch-politische Lage au. Man verhehlt srch nicht, daß durch das Eingreifen Rumäniens das Ende des Krieges voraussichtlich noch hinausgeschoben werden wird, aber gleichzeitig gibt man der Gewißheit darüber Ausdruck, daß selbst das Einsetzen des ungefähr 500 000 Mann zählenden rumänischen Heeres nicht so schwer ins Gewicht fallen kann, um eine ent scheidende Änderung der militärischen Lage herbeizuführen. Für die militärischen Leistungen, welche die Verbands mächte von Rumänien erwarten, kommt sehr viel darauf an, ob die Mnnitionszufuhr dauernd gesichert ist und un gestört aufrechterhalten werden kann. Anderseits werden der rumänischen Heeresleitung auch infolge der großen Ausdehnung seiner Landesgrenzen, die es nicht allein gegen die schlagfertigen Bulgaren, sondern auch gegen die bereitstehenden deutschen und österreichisch ungarischen Heere zu verteidigen hat, Schwierigkeiten erwachsen. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht darf die Kriegserklärung Rumäniens nicht überschätzt werden. Für die deutsche Volksernährnng kommt die rumänische Hufuhr heute so gut wie nicht mehr in Frage, zuma ihr Ausfall durch den Mehrertrag unserer diesjährigen Lrnte, die nm 5 Mill, t höher geschätzt ist als die des Vorjahres, reichlich wettgemacht wird. Eine Gefährdung unserer Ernährung ist also nicht zu fürchten und der britische AushungerungSplan wird nach wie vor aus sichtslos bleiben. Rumänien mag sein Heil versuchen, cs wird ebenso wie alle unsere bisherigen Gegner gegen den Eisenring der Mittelmächte und ihrer Verbündeten vergebens Sturm laufen. Die amtliche Fassung der Kriegserklärung Deutsch lands an Rumänien hat folgenden Wortlaut: Berlin, 28. August. Nachdem, wie bereits ge meldet, Rumänien unter schmählichem Bruch der mit Osterreich-Ungarn und Deutschland abgeschlossenen Ver träge unserem Bundesgenossen gestern den Krieg erklärt hat, ist der Kaiser!. Gesandte in Bukarest angewiesen worden, seine Pässe zu verlangen und der rumänischen Regierung zu erklären, daß sich Deutschland nunmehr gleichfalls als im Kriegszustand mit Rumänien befindlich betrachtet. * o. Die strategische Lage zwischen Rumänien und Osterreich-Ungarn. 1. Rumänien als Kriegsschauplatz. Für den Aufmarsch des rumänischen Heeres gegen die österreichisch-ungarischen Landcsgrenzen ist die Aus gestaltung des strategischen Eisenbahnnetzes von Interesse, das Rumänien an die Grenzen Ungarns nnd der Bukowina geführt hat. Die gesamte West- und Nordwestgreuze Rumäniens wird von österreichischen Ländern gebildet, da Rumänien nicht nur mit seinem nördlichen Arm an Österreich-Ungarn grenzt, sondern mit der weit nach Westen ausholenden Walachei einen großen Teil des ungarischen Landes begrenzt. Auf österreichisch-ungarischer Seite ist es besonders Siebenbürgen, das hier in rumänisches Land hineinragt, und darum auch von Rumänien besonders heiß begehrt wird. Die Transsilvanischen Alpen bilden eine mächtige Scheide wand zwischen den beiden Ländern einerseits, und die Karpathen die Grenze anderseits. Die Transsilvanischen Alpen sind von Osten nach Westen gerichtet, während die Siebenbürgischen Karpathen, welche die Moldau im Westen begrenzen, eine nord-südliche Richtung haben. Das südliche Gelände der Walachei wird von einer Reihe von Flußtülcrn, die von Norden nach Südosten abgehen und in die Donan stießen, in mehrere ziemlich gleiche Teile geteilt. Von Westen nach Osten gezählt, sind die hauptsächlichsten Flüsse folgende: Motru, ein Nebenfluß deS Jui, des westlichsten rumänischen Nebenflusses der Donau. In gleicher Richtung mit ihm fließt der Aluta, dann der Beden, der Argisul, der Jalomita und eine große Anzahl von Nebenflüssen, wie Prahova und Tele gina und der Bruzau.' Der Hauptfluß der Moldau, des nach Norden ausgestreckten Landarmes Rumäniens ist der Serelh, der nicht zu verwechseln ist mit dem galizischen Nebenfluß des Dnjestr. Der rumänische Eereth kommt aus der Bukowina und fließt von Norden nach Süden in die Donau. Im Mittelpunkt der Ebene der Walachei liegt die Hauptstadt Rumäniens, Bukarest. Von der großen Anzahl voll Flüssen sind nur die Donan und der Sereth schiffbar. Im Osten grenzt Rumänien bekannt lich an das Schwarze Meer, verfügt aber außer dem künstlichen Hafen von Constanza über keinerlei gute Schiffahrtsplähe. Die Douauhäfen dienen hauptsächlich als die Häfen Rumäniens. Die südliche Grenze wird von der Donau gebildet, die Bulgarien von Rumänien scheidet. II. Der Aufmarsch und das strategische Eisenbahnnetz Rumäniens. Rumänien hat ein ziemlich guk ausgebildetes Eisenbahnnetz, das außer einem Hauptstrang, der das Land von Norden bis nach Südwesten durchzieht, noch eine große Anzahl von Querverbindungen aller Art auf weist. Der Hauptstrang ist die Fortsetzung der öster reichisch-ungarischen Eisenbahnlinie Lemberg—Kolomea— Czernowitz und betritt bei Kiliseni-Beresti rumänisches Laud. Er zieht sich nun von Norden nach Süden über Roman am Lckufe des Sereth-Flusses entlang nach Bruzau bis Ploesci. Von hier aus geht er nach Süden ab mit dem Endpunkte Bukarest und setzt sich dann weiter nach Westen fort, um über Pitesci—Crajevo nach Turn-Severin, der bekannten Donaustadt, an die westliche Grenze zu gehen. Von hier aus geht die Eisenbahnlinie weiter nach Temesvar—Budapest—Wien. Bon diesem Hauptstrang aus gehen eine Reihe von Nebenlinien sowohl an die österreichisch-ungarische, wie an die bul garische Grenze. Auch an die russische Grenze und an die Meeresküste führen mehrere Hauptlinieu, wie z. B. Galatz, Jassp und Bukarest—Constanza, die noch eine Reihe von Querverbindungen aufweisen. Wir sehen somit mit den drei Hauptpunkten: Galatz, Constanza und Bukarest ein gut ausgebildetes Verkehrsnetz zum Auf marsch und zur Verschiebung der Truppen. Gegen die Transsilvanischen Alpen führt ein Hauptstrang von Ploesci aus, der nach Norden abgeht und die Ber- nuduug mit Krönstadt aufweist, ferner ziehen westlich >avon mehrere parallel dazu laufende Linien in der- clbcn Richtung. Die Linien führen meist in entgegen- lssetzter Richtung an der bulgarischen Grenze. Gegen )ie Karpathen sind auch mehrere Straßen und Eisen bahnlinien in den Tälern der Nebenflüsse des Sereth erbaut worden. III. Rumäniens Heer und Flotte. Rumänien hat nach dem Balkankriege nach dem Borbi d -er anderen Balkanstaaten eine umfangreichere O f.aui- ation seines Heeres Vorgenommett. Es ist die vierte seit wenigen Jahren,, denn schon in den Jahren 1908, 1910 und 1912 wurden Reformgesctz: für das rumänische Heer zur Durchführung gebracht. Augenblicklich inter essiert in erster Reihe die Frage, wie stark nach der üngsten Reform das rumänische Heer im Kriegsfälle ist. Der wehrpflichtige Rumäne muß jetzt 25 Jahre dienen, da die Wehrpflicht, die bis jetzt 21 Jahre datierte, um 4 Jahre verlängert worden ist. Dabei wurde die Re serve- und Milizdienstzeit um je 2 Jahre verlängert. Tie Heercspfl cht beginnt mit dem vollend ten 21. Lebens jahre und datiert bis zum 46. Davon sind 7 Jahre für die aktive Armee, 12 Jahre für die Reserve und 6 Jahre für die Miliz berechnet. Im Kriege werden zunähst fünf Armeekorps mit zehn aktiven Divisionen gebildet. Jede? Armeekorps erhält außerdem noch eine Rcseive- division. Tie fünf Armeekorps haben ihre Leitung in Crajewo, Bukarest, Galatz, Jasst) und Constanza, die zu- gleich die fünf bedeutendsten Eisculahnstationcn bilden. Dadurch ist für den schnellen Aufmarsch der Armeen im Kriegsfälle gesorgt. Jede Infanteriedivision besteht auS je zwei Jnfanteriebrigaden zu zweiJnfanterieregimentern, zu drei Bataillonen, fernerhin ans einer Artrlieric- brigade zu zwei Regimentern, zu sechs Kanonen- batterien. Endlich gehören noch dazu zwei Jäger regimenter und eine Eskadron Kavallerie. Insgesamt hat eine Division rund 14 000 Mann, 48 G.schütze und 26 Maschinengewehre. Tie Kriegsstärke des rumäni schen Heeres ist nach diesen Zahlen nicht genau zu bc- rechnen, da Rumänien über eine große Anzahl aus- gebildeter Truppen verfügt, die im Kriegsfälle zu neuen Formationen verwendet werden können. Man wird vielleicht annähernd das Richtige treffen, wenn man die Kriegsstäike Rumäniens auf rund eine halbe Mil wn Mann fest setzt. Auch für die Luftwaffe ist durch eine neue Heercsrefornr gesorgt worden, da eine Lustsahrabteilung mit Fliegerpark und Flugschule gegründet wurde. Wir haben gehört, daß Rumänien mancherlei Schwierigkeiten mit der Munitionsversorgung hatte; wie weit diese be hoben worden find, ist nicht bekannt gcwo den. Die Bewaffnung des rumänischen Heeres ist folgende: die. Feldartillerie hat ein 7,5 em - Schnellfeuergeschütz von Krupp. Die schwere Artillerie des Feldheeres eine 15 cm-Schncllfeuer-Feldhaubitze. Die Haubitzbatterien haben eine 10,5 cm Schnellfeuerfeldhaubitze von Krupp mit Rohrrücklauslafette. Die Jufauterie ist mit dem 6,5 mm Maunlichcr-Repetiergewehr und die Kavallerie mit dem gleichen Repctierkarabiner ausgerüstet. Der oberste Kriegsherr ist der König von Rumänien. Tie Marine Rumäniens ist von geringerer Bedeutung. Im Jahre 1907 erhielt die Kriegsmarine einen Zuwachs von Fluß- monitoren von 580 t Größe. Im allgemeinen ist das gesamte Material der rumänischen Kriegsmarine vera tet und ziemlich wertlos. Die Marincmannschasten dienen vier Jahre und sind drei Jahre beurlaubt. Welch?» Wert das rumänische Heer hat, das wird erst die Zu kunst lehren, da die Anschauungen, die im rumänischen Heere über Disziplin und Ausbildung herrschen, nicht hervorragend genannt werden können. IV. Die rumänischen Festungen. In der Moldau befindet sich als Hauptbefestigungs- lime die sogenannte „Sereth-Linie" längs des Sereth- Flusses. Diese zum Sammeln des Heeres ge eignete befestigte Linie reicht von den Karpathen bis zu der sumpfigen Donau-Niedernng und hat eine Ge samtlänge von 80 km. Den südlichen Flügelstützpnnlt dieser Festungslinie bildet die Hauptfestung Galatz an der Donati. Sie hat einen Umfang von ungefähr 16 km und ist die sogenannte Gruppeufestuug. I re Werke bestehen ans modernen Panzcrtürm n, versenk baren Lafetten und geschützten UuterkunftSränmen. Sie hat einen Forlgürtel von drei Linien und liegt am linken Ufer der Donau, zwischen den Mündungen des Sereth und deS Pruth. Der Freihafen von Galatz ist seit dem Jahre 1883 aufgehoben. Galatz hat auch Be deutung als Haupthafen der unteren Donauländcr. Diese befestigte Linie erstreckt sich weiter nach Nordwcsten bis nach Aocani, westlich des Sereth. Diese bef stigte Linie, Focani — Namoloasa — Galatz, die den nördlichen Zipfel Rumänien? durchquert und das ganze südwestliche Hanpt- laud absperrt, wird nach Süden, beziehungsweise nach dem Osten durch die Festung Braila so tges tzt. Auch
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