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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 12.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110212010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911021201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911021201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-12
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Nr. C. I. Ausgabe» Qui-ta- i« 12. Hex-»nur Mit. resdnerNeuefteNakkrljjikft Erstl sgyvssi sites-vors 12. Fabr. Ists. rot. - Ins. gegxgkkspzkzeuhabends · « - Ost-i« « ( «« Mk' Ho) stnd Zu u. cestraßk z» z« T; «I"gussc—W -ssss4llfttaßc. I ischsnlij Izrätk titsche-a isse s Mk dovo I. - auf-IV bcrl - Um» , Lltor 44 Pf» slssnlcollok Filum. 111 ltslts s s« sagst. « «« spozialgotichttx Mäulqe Pkslsx ohsgllcds Ists-u. ists-away, z.- . zut- Vortllgunk « 111-III· skoisoztsgosF Vlusskalien Pugliens-m- beeilt-M» ! F i! T EZT FFF skä gä EEä :E Es« IF· LZL IT«- : Z « H -· Fz ILEI D R E s D is: N in. hast-staut (Psn., l. s. XI. Um) Telephon Mk. 77d07 «k6 Bdelwei Anaeustkasse Co. ssasssiqpstulisa TsIIIF Halle« Isllcli Pola-W« rtlche Lichteffcktr.xkic Ente Nennen wir alle ins atxe 1 Ighaus ZZZJZF lich qmüsoniekjufent iebi Sohlen-Fasse 2 IV Etat-stund« its-i Mäaclislinfi III« Täglich: stige Zier· Musik. s- sagst« blos, Um« m den 12. Fest» Bcnnojbsxrfks tut mit groß. Rufs s. O. Lasten. Ists Arie-»lst "Spi·cgcliålc) Souatsks s cuer Ball. cauzmarkeu X As Ast« freier Sah. ton vom Magkenbal IN· fehenswekti Ma- lass-uns I«-sz.’:’t’.«:P·3-T’;.«. sciuskspfissskr. : iefmarken ist» nun-merk e( e Auswahl vecfeadn »S;IMBk xit ENI si..-,-sp"-«Mi . --«--.·--« utke tolos- uste to et t r Dresden Indbororte Hiwksk stets-Iris II II» sitt das Anstatt« II II· spie-Its FOR. Die zwelspsttttse Nektars-Zeit· tllrDkesdks m»·p»«« 1 Its» itte ausn- rts hsl i. set Wieder· M» »» sagtest-missen Ist-act satt) costs. chitin szszw xi 11. ulerate von aufwärts werden nur gegen »»p»«htuus lUIIUWUIIOEL Für das Ertchetseu s- Wuen Tagen nnd clästv Mkd Itltdt sarantterh stete dspskiqabe costs-Miste« UUOIIIMQ ttire Orest-ne: ,«z-psrttqenssusuettelleu- tvwte fttmtttchetlanoaeem Wie-en Im In· nnd Its-stand nehmen Laterne· In Originals-retten und ital-wen sit. »Diese Nin-me« km» its« I nnd to, Denszntsk l! Haken· sll ii kR i VIII-an »Es! aus» Das Stkafcemt net Zukunft Staatsanwalt Dr. Brich Walten (Dresdens Der Turiner Psvchiater Lotnbroso bat bekanntlich »Am-· aufgestellt, daß die Ver-breche: und sogar immte Arten von Vetbrechern innerhalb des kkkikhenaeschlechkes M« Warst-werte, ichon antwo- Wiich in somatistber und vstzchticher Oinsicht er- Wbake Klafie von Menschen bilden. Es w» die; »Hier, tastender Versuch, in das Jnnenleben des zctitechets wissenschaftlich einzudringen. J» ihm» Hamburg« hat sich diese Lehre als nicht hqtthqk Wiesen. Eine neue Idee pflegt den Mensckien leicht illebertreibtiitgett cskvzlttcgem Gerade diese, über kiche die Soateten lacheln und Motten, sind nützlich» ei! sie die schwer IF: fassende Zliiitnerkiamteit derj FIZVEIZ aefattgen nehmen» und schliwdszsfikvfvsvsxfssetssts edanten in Fcnexspgsergxqfzpxktng Armen, die feinen Ekkkrstexn wahren Gehalt leichter erkennen läßt. Wie dchopenhaiter in feiner Schrift «Uebek die Irundlaae der Moral« auöfülirh fteiqen in jedem« sch dem »Besten« Menftpekh auf änjzeren Anlaß, er- Hex: Affekt oder aus tnnerer Verftiinmuna nn kistz niedriqm boshafte Gedanken und Wünsche auf. lewiffe Triebe, wie der Sclbfterhaltunastrieln der fadtunqk und Gefchlechtstrieky find uns in der etben Weifc wie den Tieren ungeboren und bilden kuns eln sogenanntes orimäres Ich, eine niedrigfte idicht der Ablager-atmen und Vorftellungem Dieser Uuterfchichtk die also in keinen: Menschen fehlen um, entstammen iene unreinen, niedriaem desinf qk Gedanken und Wünsche, deren Auftreten wir» shall: sprckdetnzak vögjajfkatürliches zu beareifenz then. Diesen stehen Motive aus dem sogenannten lnndåren Ich, aus einer,,Oberschicht« gegenüber, die iim Laufe einer vieltausendiährigett Kultur als Ilaqerunq fittlichernund soziale: Votstcllunaen und kfühle auf teuer Untetschicht aufgebaut bat. Ja diesem Widerftreite der Strebunqem welche enden! vrimären und dem fekundären Jcö aus cheky erwächst das Itnfittlich·e, vdn dem das Ver kekhen nur einen Teil bildet. Nur ein bestimmtes M; von Sittlichkeib ein »cthifcheö MinimumC will kr Staat durch Strafandrohung erzwingen. Der Lcqriff des Unfittlichen und des Verbrechen-s if: im mfe der Kultur nach Zeit und Ort gewissen Diffes mzjerungen unterworfen. : Etwas von jener Unsittlicbkeit und latentcn Kri klnaiitiii wohnt also in jedem Menschen. Deshalb tlden sie die Basis für die wissenfcbaitliche Erfor iuna der Vcrbrecherfeelr. Der eine denkt die Ver kcchen nur in feinen Gedanken, der andre findet ivenq,Verftihrung, Gelegenheit, Mut, sie auch aus- Itühren Hierin allein sind« die Unterschiede. in In: natadiesifchen Zeitaltet desMenfchenaescblechs Nannte man weder das Unfittliche noch da« Ver« retten; es aab aber auch keine Entwicklung. Alle IM- Evolutivn kann sitt) nur in einer bestimmten efellschaftsordnunkn im Staate vollziebenx den trei mdeu Faktor· der Entwicklung nennen wir Kultur. VFrlisYtTr Brief. E Von untern: Fxllliitarlieiier. lina nnd KarneraL Der sallende Stblosnart ichinn nnd Vergnügen. Ader-teurer des Its. Neonailtetiter nnd ·’t·dioten«i Berliner that-n Flaum- m sie Tannen-nickt«- —- Stlttniinnsen obne Enttleidnnn Berlin, to. Februar. Im Tiergarten und draußen an der Dattel, deren sites diirres Schilf notb im Winde rasselt, blühen die lielitriintber und die Grlen - und in Berlin macht tm ferner-at. Die Rbeinlånder arrangieren Fest. Ist Dunst; die Stadt des Sandes und der ewig liber- IMU MUMft ioder wenigstens ihres ewig til-erst Mist( Olusdruelsorganss jeder Tag bringt ein kkkss Valltest und in alten Charlottenburg« YOU« klingt— die Akt: die alten Bäume des nord- Idm Zinsen« sen-Messu- vso-nochzees, de: steilen und unbeachtet hier versutnpstn in ssen der W Mschetn Straßen werden durcbaelegt und neben stillen tidnigssitz ersteht ein Giiterbahnhon Um cGrnft des ersten Kaisers und seiner Eltern drängt Muse: und enger-die wachsende Stadt: was vor Jst-breit, noch toeit draußen- abseits von allem l» bit« lftekeute umschlossen, von allen Seiten be· at« ein land nur -noch, non dem die Wellen «« ttiien Brocken zu« fordern begonnen haben. I liarnenal des - Daseins macht aucb vor toten s« Ulcktt halt, und wo einst die Freundin » Im« gewandert ist, tieqt seht-aussen unt» omitc etstretsen ilatiern von den tablen Bäumen, unter «« «· Backii Heiden-i weint-ans to: qui-um« h AND« en treiben· . Fllner Karneval - sebon diese Wortverbindung spmwrunde etwas komisches, widersinnig Er. Wisse. les-new: - tus heiß: ooch schließt-n ev: Mån non unmittelbaren Zügen der Seele, ein M åstebenlassen sonst tm normalen Leben unter »» »» VIII» ein United-innen alles nicht Natio lMVientchenkdas au sein Recht nerlanansund M! IMU sitb to. etwas in Berlin vor. In diesem « Rede« dessen Große tn seiner riesenbaltenslrbeit »F— l V! einen! ungeheuren sibntbmus das Ganze «; J; Zugs käm: Hielt-Hai- eeigsznesn . «» .·.. .r. e r n nur ene- Mb sondern edensøitst der Fablberliners hat sum Unabhängige Tage-Wurm, Größte Verbreitung in Sachsen. .- Erft Gefellsehaftsordnung und Kultur haben das Un· 1 sittliche und das Verbrechen im Gefolge. Sie erft « schaffen alle Obfelte, alle Mittel und alle Llnreize znut Verbrechen. Mit unfrer anaeborenetn durch " Vererhung hedingtenVeranlagung, mit unsrer keines wegs abfolutein sondern nur relativen freienUiillenss lbeftimmnng werden wir hineingestellt in ein unver rüclbares Milieu voll-er unfittlither slnreisr. Nur» der Befis bat sittlichen Wert, der zur «Erzeugung sittlicher Zweite« dient fWundtL Das Recht aufs Existenz nnd auf Arbeit, diefe fozialen Grundrechte hat der Staat noch nicht gewiihrleifien Hier fließt die reichste Quelle des ilnfittliehen und des Ver· brechen-s. So febiidigt der Staat felber auf die vcrfchiedenfte Weile das sittliche Eva-finden feiner Untertanen. Es foll nicht verlannt werden, das; der Staat sich in einer gewissen Zwangslage befindet, wenn er noch nicht allen sittlichen Anforderungen Genüge leisten kann. Ich beansvrukhe nur. das; der Ver« hrecher mit demselben Maße gemessen und daß feine Unfittlichleit immer im Rahmen der staatlichen Sitt lichkeih von der seine eigene Sittlichkeit nur ein Teil fein kann, gesehen wird. Das ist bisher nur wenig geschehen. Ein blutigroter Faden zieht fich durch die Kriminaliuftiz der vergangenen Jabrtaufendr. Jn nuisitionsgerichie und Herenvrozeffe fteben noch leb haft in unsrer geschichtlicbeti Erinnerung. Unser heutiges Strafenfnstem enthehrt der Ge rechtigkeit zunächst insofern, als es feine ethisch be friedigenden Maße fiir die Zuertennung der Strafen hat. Eine unsittliche, eine verbrecheriskhe Handlung l läßt sich nur unterAmvendnng von Willlür in Jahre, Mionatw Wochen und Tage einer Freiheitsentziehung antworten. Keine Gerechtigkeit bieten Strafretht und Strafvrozeß darin, daß die Verurteilung und ihre Folgen in zahllofen Fällen zu der Verbrechensvers libung und deren Wirkungen in einem Mißverhiilts « nisse stehen. Die Existenz des Verm-teilten wird ver nichtet, feine Fatuilie darbtx die Erziehung der Kins « der wird vernachlässigh die Gefahr besteht, das; sie ·» äbenfaldls dem Verbrechen åerrfiallem Dabei wird « »u-rrh ie Verurteilung des e readers der Schuh« . »« »« des Verlobten snnsielten revariertXSo »bceidi«alefxttx i das Mißverhältnis zwifihen Verbrecbensveriibnng und Verurteilung bestehen und-wird als folebes in stinktiv fehr wohl empfunden. Nie-mal- dürfexc Strafrecht und Strafen-each in ihre: ietztgen Gestalt erwarten, den-Beifall de; Volks zu finden. Kommen noch andre, organisatorische Mängel der Strafjustiz, Unzulånalichkeiten in der Person der Beamten hinzu, so darf man sich nicht wugdernsp wem: das Volk feinem Unmute offen Lust ma i. , Gegenüber der pivchotocriftben nnd sozialen Not wendigkeit des Versprechens, die wir dargelegt haben, Jsind die Strafen wirkungslos und deshalb nicht ac recht. Hierin liegt das große Geheimnis. Nicht die Bestrafung des Verhrecherd sondern die sittliche Evolution des Menichenqeichlerhteh die ihren zwar taugt-toten, aber steten Gana aedt- «beiieri« den Wien schen und »Hu-erst ab« vom Verbrechen. Es wird eine wehntiitiae Erkenntnis tiiniiiaer Jahrhunderte wer-» den, wenn sie angesichts diese: Wahrheit die harten Strafen der iehiqen Zeit an sieh partic-erziehen laiienJ wie wir ed heute mit der Vergangenheit tun. So haben wir den Standpunkt gewonnen. and dem allein wir die zweckmäßig« und Hthiiihe Behand- llnoerniinsttgsetn »reine M - bei ihm reicht es höch stens Zum Verklungen. s sich hier vereinigt, besitzt nicht te Phantasie, nicht den lebendigen Zu ammens ging mit dem Ganzen eines Volkes, sondern hdthstens inne, die auid einmal etwas verlangen. Wenn man den Unterschied sehen will smischen wirklichem und Berliner Statuen-at, braucht man nur einmal die gaschingsnummeru der Mtinehner und der Berliner ettuÆen zu vergleichen. Die blühende Phantasie- und ttzlo gkeit hiesiger Produkte beweist die ganze Gewaltsiemleit und Unmdglithteit der inimer wieder holten rsuche. in Berlin so etwas wie einen karne oal zu Messen. Die Lust ist hier zu sthars sit: der artige Dinge: und künstliches Oewiichs rade dieser» Sirt siihrt meist zu Resultaten wenig ssner Form. Uebethaupt ist es merkwürdig, wie wenig leben diger cigenwnids in Dinaem die nicht dem bloßen harten Daseinszweck dienen, hier in Berlin m: finden E. Selbst bei der Jugend. Die Entwicklung dieser tadt ist etwas so unerhörtes Neues, so Etaenes, das; man eigentlich meinen sollte, ed müßte hier ein neues Geschlecht heranwachsen, das wieder etwas Eiaenes bedeutet. Man iiihlt es nirgends. erlebt immer nur Wiederholung. Adanchmal in amtilanter Form» -——»aber es hleibz Wiederholung. Da hat lieb » eitkiels eile ietzt in er ersten Etaae eines Tales in er oizdanxer Straße ein· neues tzabavetrauss getan «,s r benteurer des GeistesC Ein neopathes tisrhes Kabarettc in dem die einzelnen Mitglieder eines. Klubs ihre neugeborenen Dtidtunqen vor tragen. Ein-es der iibltchen Berliner Peretnszimmen bei , rauchikn Yasbeleuthten in einer· Fensterniskde ein Pult tnt e nem nicht mehr san« itinairiiulitden Tischtuch bedeckt - und tin-as an» lieben. bei alkohol halt sen und alkoholsreien Getrantetr. die Neovatkei ttierk Mannlein und Weiblein - lanae Haare i den Frsterem kurze oielsach bei den letzteren. Resorms IF!- iider mit itdtiibteriien Potretsortsesunaen —- nötmiidtben und Studenten, daneben iener Typus Wei liehkeid den man Resormkokotten nennen könnte. IF; mdaliihen Toren darunter eike Unzahl Ge xte X, in denen tderlel eiaene eloudere Tit e r udpttiguna arren vor denen man mensgise oder kttnstlerisl dFtttHkeiten erwarten kann. ann · beginnen die ortr ne. Verse, DsalM« Draniens « starke, Bortragssraamente mit dem s nen Selbst« « beim-sitzen( junger Jahre, dem Neu-Sein einer « neuen eueratton dargebracht. Und man bortdt und « horrdt und wartet aus neue-Niveaus irgendeine, J Redaktion und Haiipistfshcftistelle Zerstampft-sehe O. Berufs-kecker: Reduktion Nr. 8892 Erz-edition Nr. um. Berlin« Nr· Mk. --« - lung des Recbidbrechers ableiten können; aus dem Verhältnisse ded Menschen zum Mitmenschen. als der allgemeinen Menschenliebe. Für eine entebrende Verurteiluna nnd iiir eine Verachtung des Vers· urteilten bleibt kein Raum. Nur von Sicherung-- maßnahmen zum Schutze der Gesellstkiait kann die Rede fein. Unter dielein Gesichtspunkte haben Stras rechr. Strasnrozeß und Strasoollzug eine völlige Um« bildung zu erfahren. Aber alle diese Maßnahmen stehen erst in zweiter Linie. slbauldsen hat der Staat das Straireiht - urn einetlhlösuna desselben handelt e« sub! - durtb soniale. durch sittliche Arbeit an sich selbst. Hat er dieie geleistet, so wird seine eigene Sittlichkeit seinen Angehörigen zugute kommen. Das sind keineswegs gesetzgeberische Utopietr. Mit Ein« iiibrung der Isigendgeritdtse hat der Staat solche soziale Arbeit an sich selbst geleistet. Hierin liegt die tiefere ethische Bedeutung der lugendaerichtr. Der Strassweck tritt zurück. Der Staat schritt« seine iStrasbesugnid ein und widinet sich mit Unterstiltzuna der allgemeinen Wohltätigkeit dem Erziehungöiverke an Kindern und Jugendlichen Soziale Arbeit löst schon hier das Strasrecht ab. Damit ist der Weg siir die weitere Enttvicklung voraezeichnet Verbrechen zu verhüten niachi ieliger als Verbrechen zu be strafen· Llls reisste Frucht der Kultur erscheint das soziale Mitleid. Ed hat reliaidssen Charakter. Die religiösen Gefühle des Volkes werden in dieses soziale Mitleid eingehen. Dem Verbrecher wird es zuteil werden. Dann wird er nicht mehr Verhretljer heißen, weil auch von ein-ein Strgsrerhtc nicht mehr die Rede ist. Das soziale Mitleid wird die Mensch heit vom Verbrechen erlösen! Der Kctinvrinz in Funken. De: deutsche Kronprtnz mußte jetzt, der »Poft« zufolge, auf seiner Jndienreise zwei Tage das Bett hüten. Es: wird sich voraussichtlich am U. Februar zum Luftwcchsel nach den S u n d e r b u nd g begeben und dort auf Biiffel jagen. Es fragt sich freilich, ob man nicht einen besseren Erholungsanfenthalt für den Kranz-ringen hätte wählen sollen. Ueber die ;Snt;.derbuud3 wird uns« nämliih von London ge· dta set: O- Londom U. Februar. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten NatbricbtenJ Der. deutsche Aronprinz scheint nacb der Ansicht biesiger Kenner der Verhältnisse aus den Sunderbunds ziem likd scdlecht beraten zu sein. Die Sunder bund« sind eine Hauptstiitte der re voiuttonären Bewegung in Bengaiem Vor einem Jabre wurde dort der Magistrat Vlllenl von einein Revoiutioniir erscbossem Die Stadt gilt ais besonders heilig, eine große Anzahl Fakire treibt sitt) dort herum. Bemerkenswert ist, daß vor mehreren Jahren die Eiienbabngesellscbast eine große Eisenbabnstation atn Ganges, an der Lan« dungs st eile der Darunter, gebaut bat. Der Flus- bat aber durch seine Veränderungen der Ge seilsedast einen Stretcb gespielt; beute liegt der Babnboizwei Meiienvon der Landungss steile der Dainoser entsernt Die Sunderbundg tind eine Menge Inseln, die von Kaniilen durchzogen werden· Die Einwohner Kaltuttas besuchen sie sn crboiungszweckeiy wobei sie aber die Inseln selbst nicbt betreten, sondern nur aus Danwsern in den sie utngebenden Its-J- xlgikss xnn an» kprmloieseußekunkh auf Frechheit. Brunft oder irgend etwas dergleichen Es konnut aber undis- Diefe iungen Menfkden beberrfchen alle iedr das For« male und wiffen fedr genau d e Aufgaben der neuen Großftadtdtkdmnat was sie darüber dinaus an Gigeneut geben geddkt tin toefeniiieden unter die nat-Fa- vek have-ratsam. Mit weitaus-Faen dem ruft wird das ieyte Kleidungdftiiet adge egt worunter dann freiticki der ewig alte Frühling su iage kommt. Bei diefen Gelegenheiten kommt dann auch gewöhnlich die Drantatit zu ihrem Recht. in fofern unter den suddrern immer einige niidt zu den Geweidtseu Eh rende fied befinden, die angesichts folchebr Unsinitte arteiden mit fidndden Wihen und ftdnd er Feiterteit ihre nitbtsneopatheiifchen Gefühle zum Aus tue! bringen. sie werden punäcdft durtd das entwaffnende und in des Nicht« dnrtddodrended Gektidl surtickichlendernde Wort »Riotent« ent tva fnet, und dann nacd Zahlung idrer Zeche and den Alaska-taten« entfernt. Worauf die Vorträge ihren weiteren Verlauf nednten di! fte in: todte: Stunde mit der alllgemeinen Uedeksiediuna der Dich· ier und idrer Gefe en in das Eafö einen wenigst-end äußerlichen Abschluß Nutzen. Vielleicht ift aber die verhältnismäßige Darm« losigtein die hier trotz der aefchlofsenen Gefelligieii zutage tritt, ein wenig durch Herrn v. Jagdn- mit edililibqi. Den Polizeipriifidenten von Berlin laffen offe ar die Lordeeren des Papfted in dem Kampf qeqen den Modernidmiis in jeder Form nicht schlafen: un: auch dad Seinige zu tun, hat er sich erstirbt-isten, den Kann-f gegen die Unsitili keit in feder Form aufzunehmen. Sein erfted O er war der Dichter der Miadame Bauern« nnd der ~Ber-f fntiunaen des heiligen Antonius« Gnfiave atmet-ern Die Zeitschrift »san«, die Paul Caffirer raudgidt und die wirklich fo etwas wie eine »Seit fchrific ein Blatt ftir tvirttich seitgendffifches zu werden Meint, veröffentlichte eine Ueberfetzuna der Tages-Her ded jungen standen. Die-erste Nummer xumrde sofort-im Straßensandel verboten und danu tin-Jenas mit Bei-dran— eteatk der qortfehunqseri Zins es nur insofern dekerkald die nkriniinierten te en »nur« fchivarz ü erfirichen wurden nnd inii diesem Skdmuck versehen den germanischen Bin-Fern in die Hände gegeben werden dürfen. Man ein, fett dem berühmten propes Ftanberts wesen der ltnfcdtiisteit der ,Uedaine·sousrv« datifiqnur der Ists-eurem: II Dresden und Bororten mouatlich sc M» pro Quarte! ist) sit. Treibens, dumä unsre Provinz-Athlet! mouailich ds M» pro Quart-il M! Mk. frei band. M« de: Beilage »Ob«-teile sie-ehe« oder mit der Beilage .·Dresdue·. Nil-ges)- Olsiiek ie is W. pro Monat mehr· ssfiisezuq m Deinichiaus nnd den denifchen Roloniest lass. A mit .Jlufi-.Nene«fie« man-sit. S( Pf» pro Quart· 252 Mk, « s ebne sliukir. Beilage , 69 . « « 206 « « J« ceseerreihusssatsg Insk A satt-stinkt. Neuebe- monatl.l.6oBkr· direct-sit. cis It, Inst? shnestiufir. Beilage . 1.42 . · US « III) des« Auslande per fremd. or. Wockn l Mk. Eins. stumm. 10 U« Kanälen tanzen. De: Aufenthalt auf den Insel« selbst, die mit Urwald bewachsen Kuh. if( äußerst ungeiund Es is: bedauerlich, das; de: Kronprinz sich nach einer Krankheit dorthin sm- Erhotunq begibt. Es ift·freilicMPOb-nnzunehmen, daß der Kronprins die Inseln fe l bft quch nicht betreten wird. Llllkrhkind Unfug. Von unserm Pariser v-Mitarheiter. Paris, O. Februar. « Die Kamme: hat schon wieder einmal iiber di· Wiederaufnahme der während des Streits ent lassenen Eisenbahner beraten. Es ist ihre Marotie Es scheint ihr undenkbay daß eine strenge Maßregel liinger als ein Vierteljahr ausrechterlialten wird. Die Nordbahngesellschast wehrt sicb gegen die Vergewaltigung ihrer Rechte mit aller Energie. Sie hat an die Regierung ein Schreiben gerichtet, das würdig und entschieden diese Einmischung des Parla ments znriickweisr Unter den Eisenbahnerm die das Parlament wieder eingestellt wissen will, sind Hilfs arbeiter. die, wäre kein Streit ausgebrochen, anch längst wieder entlassen wären. Dann handelt es sich nm eine Anzahl probeweise eingestellter Beamten. »Die Nordbahn sagt nicht ohne Ironie, daß sie diese Leute nicht definitiv einstellen kann, die während ihrer Probezeit den Betrieb im Stiche gelassen haben: die Probe sei eben zu ihren llngunsten ausgesallenx worin bestehe dann die «Probe«, wenn die Gesellschaft nicht einen Teil der probeweise Eingestellten abq lehnen dürfe? Der Rest der nicht toiedereingestellten Eisenbahner setze sich ans R a« d e l s s ii h r e r n zu« sammen; es sei nicht möglich, gerade diese Leut( wieder an die Arbeit zu stellen, die snstexnatisch widei die Interessen der Gesellschast tätig seien. Unter solchen Umständen sei es der Gesellschast nicht möglich« siir einen ernsten Dienst zu garantierem Schließlich verlangen die Herren Deputierten von links sogar die Wiedereinstellung von Eisenbahnerm die selbst nicht darum einkommen, vernintlied weil fis inzwischen anderswo Stellung gesunden haben, und daß sogar ein inzwischen G e st o r b e n e r wieder ein gestellt werden soll, beweist, mit welcher Oberfläch lichkeit die Aampagne zugunsten der Eisenbahner von« den um den Dank der Arbeitermassen buhlendenj Deputiertem Extriegsminister Berteanr an der« Spitze, geführt wird. » » - Uebrigens hat man festgestellh daß die Gegen-» kamoagne, die. seit kurzem vom »Matin« wider die verstaatlichie Westbabn geführt wird, offenbar in( Ylnftrag der übrigen Eisenbahngesellschastem denen vor einer V e r st a a t l i ch u n g bange ist, nicht min der un ausr i ch tig ist. Daß aus der Westbahn ges· hörig Unordnung herrscht, steht außer Zweifel: der »Matin« wollte das aber seinen Lesern bildlith noch etwas schlimmer verführen. Als dieser Tage in einem Pariser Vororte ein Giiierzug zwei Stunden haltmachte, machten die Photographen des -,Matin«, einige gesiilsehte Ausnahmen; sie hielten sogar eine: Kuh ein Bündel Stroh hin, bis sie die Zunge heraus streckte, und am andern Tage erschien ein grauen hastes Bild: »Wie insolge der Unordnung die Kühe. die nach Paris befördert werden sollen, unterwegs galt) verhungern, weil man sie tagelang aus der trecke liegen laßt, wenn nicht gar vergißt« Zusitllig gandelte es sich diesmal um einen ganz regulären ransoort . . . Es wird aber mit allerhand Waisen gekämmt. Uebrlqens stebt ein Streit in Auösichh wie man ihn selbst in Frankreich noch nicht gesehen hat: die Rlchte r von Samt-Malo wollen in den Uusstand treten. Weil sie ibre Gehälter nicht erlangen kön- Schauolatz geändert: damals ward er in Frankreich verklagt, heute ift er für die deutschen Behörden zum Einschreiten reif. - Ade: nirht nur der große Lehrer Maupaffanis erreqt das Mißfallen Hsrrn v. Jason-s, auch die Künstler der Bühne un des Brettls erfreuen sich feiner forqenden Obhut. harrt) Walden bekommt nicht die Konzeffion fiir die Direktion des Luftfpiels haufes -· und die fchöne Taucherin Serene Nord, die, nachdem ihr im ~Winter arten« ihr Schwimm ksaffin Planke, ietzt im Zirkus Busch auftritt, hat von Ider Polize sogar ein neues Koittirn erhalten näm »lith vorqefchriebem Ihr schwarzes Trikot qenügte nicht: tun »die Markierung der Formen« zu verhin dern, mußte fie alle möglichen Schleif-den und Jack ihen und ähnliche »flatternde Sittlichkeitsrequifitenc wie man diefe Dinge fehr fchön genannt, anhringen - die fie aber toahrend der Produktion als Hinder ntffe euerqiich entfernte. Die Oeffentlichkeit atntisierte sich, die Polizei aber veröffentlicht energifch folgenden Ums: »Durch die Presse geht die Nachricht, daß die im Zirlus Busch auftretende Sthwimmkünstlerin sich bei der ersten Vorstellnng eine von der Polizei vorge schriebene Betleidung der Brust abgerissen habe. da sie durch diese in ihren Arbeiten gehindert worden sei. Das ist vollkommen nnrithtig Die Polizei hat vielmehr i— wie das für alle Varietöliinstlerinnen iiblich ist nur eine Umhiillung des Unterlttroers vorgeschrieben Verboten hat ihr die Polizei ledig» litt) eine cntkleidungdszene vor ihren Sehwitnmi produktiven« die aber mit ihrer Sehwimmtunst nich( das mindeste zu tun hat und wohl nur eine gewisse Stimmung itn Publikum erzeugen sollte! - s Ueber die «gewisse Stimmung« Zu urteilen, bin. ich nicht in der Lage: wie man aber schwimmen soil ohne eine vorherige ~Entileidungsszene« - das zu ergründen ift mir nnmtigltkh gewesen. Für das Frei( »bad im Wannsee eröffnen sieh· jedenfalls die berrli (- sten ikersoettinew wenn eine hohe Polizei etwa· dort er Meinung ist, daß an Schwimmptodutttoneu vkrberiges Entkleiden überflüssig ist. Man ftelle sith p astisch einmal das Resultat einer solchen Verfügung vor -es schaudert-s den Reinen. Die Stttlicbleii aber ist gerettet und Thron und Altar wieder ein tdnegatzgk dem sonst nnauobleiblieb drohenden Verfall«
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