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Dresdner Nachrichten : 04.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-04
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1895
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-««Hl.1t f»r V.tttil, ledr. «usväniaV-luftta-e nur a«arn Amausdccalmma. »uüintiauna'n ukkniki, immMk «tnmttkl umositilki, an > stiir.»imaal-c cniaklandlrr Scknit- Iiückk Icmk Äkrdiudlilnkli a!»r»Iprr-t,N-U, Wr. »1. 40. Jahrgang. Lsl«k« 8 8»Kr»«L»HV«Ii>, v r»I»« »r»»«I, kein a«I>«Im-. »»»>!««« «I» >»„ U»u II»«r«» 1««kt«u ,i«I5»«I> »IO- , ' I>N»tI«>«» 8»,»»>«»«>, r«»>-N UI« V«r<I»«»»» »l,,« »«><->>»>r>I«i> »U»« 1»«i»iii«Il«, », I >>.»» oi>»« N»»>»>>I«r« I»I!i> I»»»«« »«I I» 1«>»«>u »II«, »,«»u»»«u n«r<t»n. ^ I N»««k« »»>. > unü l. i» >» Uo, > >,»> K«I> «I. 2 I Dresden. 180.',. <v. «.-l' > ^ ^H//V VoUüawmollLter, ><-Ic>8Z- thLtixor. Mrausctilo-t-r I LrvLpscls ^rutis un<! . fruoc >. 73,1101» ^ »m Uetzrnuell. '< Q»rt IR«li>-»iu-. 7 vresch-u-X., 1 I 12. kr. 27 . <i-'»rv->pr»^l>Lm! II. Xr » 1-edsrmKS Mdmsseliiavn MN «»«L.dlk ll. Sr««muuw, Wnu»8«!liiii«iil»>>r l'vni«j»r«< kor: I, Ils«,. 1887. Mi m xelüttsrtö swi'tisklt in zxrü»«tv» kvi'olsnolia-kNntei'Km«. lUtltlv», K^I»s viikriLiuss 'soi!»U<»mittoI ^ou T^iit-idrlNU^i» von klknäsa, K luiposn ; ^,'v^on ILniit«« I»H» « H»« «jor vor," !»>eäo»»ol» Ivi.rpsNkvilo L» iinonldoltrlivlr l»or jo ism l«> iv3v!»i«it«-i uu«l Kinrlor; boi A I». kssil N >1 4H«^»« >», H-tlski- ^ üvr kiu'lor. 1'udo HO l'l^. nn»1 7^, Vorsun-U Ni«ol» rtUfflviui.--. A L«j. SolspotdvLe 0rs8üsll. Svoresvwor. ». Lawpvrt in nUsu Xrtvn Itilten. ^vüii'mett, lluiiü^ UuIu n. c-m ^s^^srra^»rr<rr>.»rr^rrrrrrrrr^^r-»j»^«»^,r»L««qa;-^rr^»«, >r.4. M«ek: Politische 'N'cujaiirSansvrachen. Entsülirung. Betrügerin. §<»«>»111 tül' 8vk1itt8oliuktili>l6l', ÜVNNI nuä Xiinlwl» >1i§8t 2 «8. V'IvolitK UU8 '1'irol. imbtm clttin Xm,i§!. 5ieI>I^8K. Freitag/4 Januar. Vwsuml,richte». EiliweisllNst der Stadtverordneten, Struinvfindnstlic, Gerichtsverhandlungen. „Der Friedensstifter". Clavier Coneert. 2ln die geehrten Leser! Bei der bedeutende» Auflage der „Dresdner Nachrichten" ^st es nothwendig, die Nefteltungen auf das erste Vierteljahr L8V5 I-cl dein betreffenden postanite sofsrt bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Lortlieferung bez. rechtzeitige Teillieferung des Blattes »licht gerechnet werden könnte. Die Bezugsaebühr beträgt bei den Aaiserl. j?ostanstalte»i in» Deutschen Reichsgebiet »iertekjShrkich 2 Mark 75 Wf., jin Gesterreich-Ungarn 2 Kt. 53 Kr. und im Auslande Mark 75 H?f. »nit entsprechendem j?ostzuschlage. Alle Postanstalten in» Deutschen Reiche, in Gesterreich- jUngarn und in» Anslande nehmen Bestellungen auf unser ! Blatt an. ,ifiir Iresden ninnnt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 Wf. (einschließlich Lnerleliahr zum Ereile Bringerlohii) entgegen. 'Reu- »ind Abbestellungen, sowie die Anzeigen über ersolgie Wohiiungsverändernngen in Dresden, »volle man entweder persönlich aiibkingeil oder schriftlich — nicht durch ^crn- snccher — a» die GrschüstSstellc gelange» lassen. Gtschiislslltüt -cr „Vrts-Ntr?lachrichlclp, Marienstraste 38, Erdgeschost. Voltlische». Die Ansprachen der Staatsoberhäupter bei den diesmaligen Nelijabrseinpfängen machen einen recht reservirte» Eindruck. Man sucht in ihnen vergeblich nach einem Reflex der inneren und äubcrcn Lage, der auch nur mit annähernder Deutlichkeit das vir tuelle Bild der thatsächlichen Geschehnisse wiedcrivicgclte. Es scheint, als ob die gesnmmtc europäische Politik noch immer nicht auö dem Zustand dcS Abwartcns herausgcrommen sei, in den sie der russische Thronwechsel verseht hat. Man weih vorerst noch nicht, ob der Schwerpunkt der nächsten Entwickelung in die Ressorts der auswärtigen Acmtcr satten wird, oder in den Zustän digkeitsbereich der Ministerien des Innern: ob eine verstärkte .Ecrvorlchrnng der kriegerischen Allüren cintrctcn oder die innere Wohlfahrt der Roller zum Angelpunkt der Reg iernngsknnst gemacht werden wird. Die letztere Möglichkeit ist jedenfalls diejenige, auf welche die Nothwendigkcit dringlich hinwcist. Allerorten ist im Innern gerade genug Ziindstoss angejammelt, m» die ganze Ans- nierksanikeit der Regierungen mit der Irnge z» beschäftigen, welche Maßregeln zur Verhütung einer Erplosion zu lcesscir seien. Es kan» auch keinem Zweifel niitcrlicgeii, das; überall an den snliren- den Stellen dieser Stand der Dinge wohl gewürdigt wird. Wenn trotzdem die NenjahrSeiilvsängc so gut wie gar keine Anspielungen ans die vorhandenen innerpvlitischcn Schwierigkeiten gebracht haben, jo wird das auch mit ans Rechnung der allgemeinen incnschlichcn Neigung zu setzen sein, das; man von dem. was un angenehm ist, io lange zu schweigen sucht, als eine Aussprache darüber nicht inibcdingt durch die Verhältnisse geboten wird. Auch in Berlin ist der Empsang der Generalität vorüber- Mangrn. ohne das; unscr Kaiser die Gelegenheit zu einer An spräche von politischer Tragweite benutzt hatte. Die Leute, die stets das GraS wachsen hören, wollten freilich schon vor einige» Tagen wissen, bah etwas ganz Besonderes im Werke sei. An die Tbatsache. daß der Kaiser kurz vor Neujahr eine Unterredung mit dem pursten .vvhenlvhc gehabt hatte, knüpfte die allezeit sprung bereite Kombination weitgehende Schlntzsolgcrnngcn und die Leiv- pagcn der Sensation hielte» schon tagelang vorher die Ohren und die federn gespitzt — Alles nmsonst. Wie nämlich überein stimmend berichtet wird, hat der Kaiser sich lediglich über Tragen der militärischen Disziplin verbreitet. Freilich ist nach früheren Erfahrungen nicht ausgeschlossc». da» der ominöse „Zettelschreiber", der als Bcxirgcist in hoben Berliner Kreisen hernmspnkcn soll. ' tritt und Dinge vssenbart. von der e Sterbliche nichts wissen. Der „ , . . ohenlohr nicht grün zu sein und wird sich daher gelb geärgert haben über die Tbatsache, das; -er Kaiser de» neuen Reichskanzler bei der Dcfilirconr mit besonderer Auozeichnnng behandelt hat. Der Fürst war unter allen Grat» lauten die einzige Persönlichkeit, der beide Majestäten die Hand reichten, indem sic eine Sinke vom Throne hinnntcrtrate». Mög lich also, das; der Zettelgeist sich infolgedessen veranlasst fühlt, gegen den Fürsten Hohenlohe irgend etwas anznzettcln. Der Präsident der französischen Republik hat sich in seiner Neujahrsansprache im Allgemeinen innerhalb des Rahmens ge halten. der in den letzten Jahren in Frankreich bei dieser Gelegen heit üblich gewesen ist. „Ein Land, das Herr keines Geschickes ist und das Bewlltztscin seines Wcrthes und seiner Macht hat, ehrt sich selbst, wenn eS seine Friedensliebe nnd seinen Willen betont, sich ganz den Werken der Freiheit, der Gerechtigkeit und der sozialen Brüderlkchkeit zu widmen." erklärte Herr Casimir-Perier dem päpst liche» Nuntius, der die Glückivünschc der ausländischen Bertreter übermittelte. Ta« ist schön gesagt, müßte aber doch erst in der Praxis ciprobt werden. Insbesondere die Gerechtigkeit leidet unter der dritten Republik arge Notli. Die Herren Republikaner baden ihr die Binde von den Augen genommen, so daß sie die großen und die kleinen Spitzbuben unterscheiden kann. Die großen Spitzbuben umschmeicheln die sehend gewordene Göttin und er kaufen sich ihre Gunst. So laufen sie nnbehelligt im Lande um her, sitzen in Amt und Würden und tragen da« Band der Ehren legion im Knopfloch, während die kleinen Schächer die Strenge des Gesetzes erfahren, daniit da« Land sieht, das; die Justiz un parteiisch nnd »nerl'ittlich ist. Gewisse Anzeichen lassen daraus schließe», daß Herr Casimir-Perier ernstlich gewillt ist. der über hand nehmenden Korruption innerhalb der Regierung nnd Per Wallung cntaegcnzlltreten. ES ivird ihm aber wohl gehen wie dem amerikanischen Präsidenten Mr. Eleveland, der längst dir Er fahrung gemacht hat. daß niebi als ein Herkules dazu gehört, nm den Augiasstall eines beutegierigen modernen Parteire^mentS ähc cln säubern. Je sanier aber stände im Innem werden, zt für die sranzösischen Machthaber die gefährliche Bei- snlhnng, die bestehende» Schäden mit dem Mantel desEhanvinis inns zuzndeckcn In dieser Beziehung scheint Herr Casimir-Perier nicht ganz io taktfest zu lein wie sein Vorgänger. Seine Erwicder nng ans die Begrüßung des Generals haussier ist zwar sormett in keiner Weise zu beanstanden. Sic bat aber sür Denjenigen, der »wischen den Zeilen zu lesen versieht, doch einige chauvinistische Anklänge. Da nach einem in bestimmter Form austretenden Ge rücht die Wiedererrichtung der Patriotcnliga unmittelbar bevvr- stchcn soll, so wird Herr Casimir Perier voraussichtlich bald Gelegenheit haben zu zeigen, wes Geiste« Kind er eigentlich ist. Zunächst erscheint es nicht gerade als Bestätigung der versicherten Friedensliebe, daß die verflossene Pntriotenliga den ncnestcn Wind für günstig genug hält, um mit seiner Hille wieder nnter Segel zil gehen. Die Ansprache des italienischen Königs gipfelte in dem Satze, das; er ans de» Senat zähle, der in seinem Schovßc die Elite der Nation vereinige. In diesen Worlen liegt eine nnverkennl'arc Spitze gegen die Deputirtenknmiiier. deren nnfrnchtharer Radikalis mus eine stete Gefährdung der össentlichcn Wohlfahrt deS Lande« bedeutet. Der König crknndigtc sich zugleich nach dem Anhang, den die Oppvsitionsbcwegnng gegen Erispi im Lande habe nnd gab seiner lebhaften Genngthuuiig Ausdruck, als ihm crwiedert wurde, die Mehrheit der Wähler verhalte sich ablehnend dagegen. Da überdies Erispi bei dem König einen überaus herzlichen Em- psang fand, so wird man schwerlich fehl gehen, wenn man ans diesen zllsammenwirkenden Umständen den Schluß zielst, daß die Anslöinna der Kammer beschlossene Sache sei. In der That ist diele Maßregel die einzige, die Helsen kann. Ter augenblickliche Zustand, daß eine Volksvertretung, anstatt ihre parlamentarischen Psiichle» zu erfüllen, eine von zügelloser Leidenschaft diktirte per sönliche Hetze gegen den leitenden Staatsmann betreibt, ist aus leden Fall ganz nnhaltbnr, eincilei, ob die vorgebrachtcn Beschul digungen bi« zu einem gewissen Grade ans Wahrheit beruhen oder nicht. Das Land verlangt dringend Reformen. Diese cndllch in die Wege zu leiten, ist die oberste Pflicht der italienischen Regier ung nnd Volksvertretung, eine Pflicht, der gegenüber zunächst alle anderen Rücksichten schweigen müssen. Die Mag»aren werden über die Ansprache König Hninvert'S nicht sonderlich erbaut sein. Im Ungarlande steht der Parlamen tacisinns noch in üppigster Blüthe. Tic zweite Kammer ist das Wickelkind der Nation, das »in so zärtlicher gehätschelt wird, ic lanler es ichrcit und strciinpell. Auch der Ncninhrscmpfaiig ist in Ungarn cnn parlamentarisches Ereignis;, nicht, wie unsere demokrati schen und freisinnigen Blätter mit Genugthnnng konstatiren, ein „höiischcö". ES ist aber auch danach. Diesmal rasselten die Schlagwörtcr besonders zahlreich mit Rücksicht ans die Demission des KabinrtS Wckcrle und die Eljcnrnfc verstärkten sich in dem selben Maße, in welchem die Versicherungen der Redner, daß der ungarische Liberalismus „alle össentlichen Freihcitsrechtc" zu wahre» willen werde, lunhdriicklichcr wnrdcn. Tic »»garischen Liberalen haben niclstü gelernt und nichts vergessen. Sie werden auch im neuen Jahre sortsabren. der Krone gegenüber trotzig erhobenen Hauptt-ö die Anne zu verschränken, nm ans der anderen Seite den „stolzen Nacken" vor den Elementen der Straße desto tiefer zu beugen. Anssaklen könnte, daß in keiner der NeniahrSansprachc» ein Hinweis ans die unveränderte Fortdauer des friedlichen Charakters der internationalen Lage enthalten ist. Es wäre aber verfehlt, ans dem Schweigen über diesen Punkt einen Schluß ans das Gcgcntheil zn ziehen. Die sachlichen Momente, welche bisher den Ausbruch des KriegSgcwitters vcrhindect haben, bestehen unverändert weiter, nnd wenn auch mit der Möglichkeit einer allmählichen Verschiebung des Schwerpunktes innerhalb der europäischen Politik gerechnet werden muß, so liegt doch kein Grund vor. sich diesen Prozeß andcrs als in einem natürlichen, durch die Verhältnisse selbst bewirkten Verlause vorznslcllen. Die innere Lage der Staaten ist überall zu niikiar. als daß sic nicht von ungewissen kriegerischen Abenteuern abschrcckcn sollte. Die soziale Gefahr rückt der Gesellschaft immer näher ans den Leib, und diese hat daher eine über die nationalen Grenzen hniaiisrcichendc Soli darität znm Zweck der Erhaltung ihrer Cristen;. Nur der König der Belgier hat ans diesen Punkt offen Inngcwicscn, indem er bei dem Nciljahrsempfcing den Ernst der inneren Lage betonte und die OrdnunySvarteien zum festen Zusammenschluß gegen die sozia listische Gefahr ansforderte. Dieiclbc Mahnung ist unter den hentigcn Berhältnisscn überall nm Platze. Aernschreib- nnv Aernsprkch-Vertchte vom 3. Januar. Berlin. Prinz Arnulf von Bayern ist gestern Abend nach M'mchen. Prinz und Prinzessin Heinrich sind heute Abend nach Kiel züruckgekehrt. — Der Fürst zu Fürstenberg hat endgiltig abgclehnt, eine etwa ans ihn fallende Wahl als Vorsitzender der dciitfchen Kolonialgeskllscbaft an Stelle deS Fürsten Hohenlohc-Langenhnrg anznnchmen. Neben dem Fürsten Wied nnd dem Prinzen Aren berg wird jetzt auch der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg- Schwerin als eventueller Nachfolger des Fürsten Hohenlohe ge nannt. — Nachrichten aus Frirdrichsiuh kanten übereinstimmend dahin, daß das Befinden des Fürsten Bismarck ganz zufrieden stellend sei. Er fühle sich wohler als im vergangenen Sommer vor seiner Abreise nach Varzin: er mache täglich Spazierfahrten im Snchsenwaid im offenen Wagen. Das WechnachtSses fe . ^ . st nnd der Lylvcitcrcibend wurden dieses Jahr in FriedrichSrnh rn ruhigster Weise begangenzwar vereinigte diese Zeit wieder olle Familien angchörigen im gastlichen Landhai»c in Friedrichsrnh und auch die näheren Freunde des fürstlichen Hauses hatte,; sich cingcsnndcn. allein, es lag wie ein Schleier auf Aller Gemüther, da die Er innerung an die Herrin des Hauses noch zu frisch »m Gedächtnis; ist. Gräfin Rantzau-BiSmarck verweilt jetzt mit ihren Kindern die meiste Zeit bei ihrem Vater. — Die „Giietener Zeitung" meldet, daß an Stelle des nach Stettin versetzten LandgerichtSpräsidcnte» Jnehnisch der vielgenannte bisherige Landgenchtsdirektor Brause Wetter in Berlin zum Präsidenten des Landgerichts in Gnesen er nannt worden iei. Die „Voss. Ztg." hält die Meldung für imbc- mündct, da Brausewetter dcni Dienstaltcr nach nnter den Berliner LandgcrichtSdirektoml noch ff Vordermänner hat. Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." hält ihre Auffassung ans recht, daß ein Abgeordneter in eben dem Augenblicke nicht in Ausübung feines Berufs handle, wo er sich bemühe, die Basis seiner Beruss,mSnl»i»g zu zerstören. ES komme indes; weniger ans den Weg. als daraus an. daß das Ziel erreicht werde. Stelle der Reichstag selbst die erforderliche Abwebr und Sühne Ein richtungen her, so könne die Frage der Zuständigkeit der ordentliche» Gerichte vorläufig offenarlassen werden. Die unbedingte Noth- wendigkeit, daß nicht bloS etwas, sondern etwas Wirksames zur Vermnthlichc Witterung: Trübe, schneeig, Wind. Hebung des llcbelS gethan werde, sollte aber von de» wohl gesinnten Preise stärker erfaßt und vertreten werden. Die Unv- lcissung der rechtzeitigen Tmchsührung von Reformen führe, wie ihre nnzntängliche Erledigung, lediglich zn schärferen Schifften. Zn je festeren Wurzeln das llcbel gelangt sei, nm ff» heroinbe' müsse auch die Kur gewählt werde», die allein noch Erfolg venpreche. Uno in diesem Falle handle cs sich nm die Ausgabe, die Cristen z bedinguiig des Reiches zn wahren und dementjplcchcnd nm cinc gcbietcriscye Pflicht der Regierung. Berlin. Tic Dresdner Bank nnd S. Blcichrödcr reichten einen Prospekt über sächsilchc 3 prvzciitige Rente von l8ffl in der Hohe von 76 Millionen ein. Berlin. Von der Ansprache des Kaisers bei dem Neu;a!»s empsang der Generalität verzeichnet der ..Perl. Börien-Eonrici' nnter Reserve noch folgende Aeußernng: „Wie rm Ighrc 1870. w stehen wir auch jetzt ernsten Ereignissen gegenüber. Aber diesmal ist cs nicht der Feind von außen, sondern der Feind im Lande selbst. Gott aber wird nnS Helsen, über ihn zn triuniphiren und »liiere feste Stütze dabei ist umer starkes Heer." — Die Reform des Milrtärstrnsprozesses soll nach einem Stuttgarter Blatte aus unabsehbare Zeit vertagt sein. Berli n. Der Ebesrcdnktenr des hiesigen „Bazar". Ziemsscn, ist heute gestorben. Köln a. Rh- Der „Köln. Ztg." »vird aus Petersburg das Folgende über die Entlassung Kriwofchein'S gemeldet: Ter Minister wollte verschiedene Verträge über Brennholz- nnd Lokomotwen- Lieferung vollzogen sehen, ohne sic vorher der gesetzlich vor- geschricvenen Prüfung durch die hierzu bestimmten Herren zu imterwcrsen. Der sür die Richtigkeit von dergleichen Verträgen verantwortliche hohe Ministerrnlveamtc machte den Minister ans das Nngeietzlrchc dieser HandlnngSweiie ansmcrksam nnd verweigerte schließlich den Gehorsam. Darauf tündigte der Minister ihm in harscher Weise seine sofortige Dienstentlassung an. Ter Beamte begab sich mit den fraglichen Papieren znm ReichSkontrolcnr und ziü» Finanzminrster Witte, der noch weiteres Material gegen den Minister in den Händen hatte. Nachdem sich der Kaiser eingehend über die Sachlage hatte berichten lassen, Netz er Kriwoschein den Befehl znaehcn, sofort seine Entlassung cinznrcichen. Ter Minister wurde vollständig überrascht. Die Nachricht, daß er schon früher ans eigenem Antriebe seine Entlassung erbeten habe, »st unrichtig. 'Von seinen Kollegen vernichte nur der Kriegsminister, dem die Sache falsch vorgctragen war, beim Kaiser ein gutes Wort sür ihn cinznlcgen. fand aber kein Gehör. Der erwähnte nnd von dem Minister entlassene Beamte nnd noch l3 andere Beamte des inneren Ministeriums Hallen währenddem selbst die gerichtliche Untersuchung gegen sich beantragt. Der Kaiser genchuilgtc dies ^ überhauvt erwies das ganze Auftreten dcS inngen Ezaren, daß er dem ehemalig beliebten russischen Vcrtnschiingsimlem durchaus ab hold sei nud. was uichl minder ist, bei unsauberen Angelegen beiten noch ichncller und cncrgiicher dmchgreist als icin Vater. Der Entscheidung über den Nachfolger des Ministers siebt man mit Spannung entgegen: eS beißt. Iwanstchenlffw iei bcicits so gut wie ernannt: dericlbc wurde von Wille emvwblcn. Weimar. Ter ncngcwäbltc Landtag ist zum 27. Januar cinberufrn Nati b o r. Eine Prostitnirtc wurde in einem neuen EiS- kcklerban in Klein-Zabrze ermordet. Ein Znhälter wurde als der That verdächtig verhaftet. Karlsruhe. Ter russische Gencraladjntani Vieeadmiral Kracmcr wurde Mittag vom Großherzog empfangen, um die Thronbesteigung des Ezaren zn »otisizircn. Eine halbe stunde spater überreichte der russische Gesandte v. Kvtzcbne sein Be glaubigungsschreiben. Insterburg. Ei« Großsencr bat die Kistensaknil von Matbcsius vollständig zerfförk. Der Schade» bcläuff sich am 1X1,000 Mk. Bei den Löscharbcitcn wnrdcn fünf Feneiwebnnäniiel durch einen Einsturz einer Gicbelwand verschüttet: drei retteten sich aus den brennenden Trümmern. Die beiden anderen wurden erst nach zweistündiger Arbeit, der eine todt, der andere ühwer verwundet hcrauSgezogen. Wien. Ans Sofia meldet die „Wiener Fr. Preise": Tei llntcrsuchungsrichtcr des Militärgerichts erließ enzen Beielü zni Verhaftung Stambulvw'S, unter dem Verdarbt der Betheilianng an der Ermordung des Ministers Beltschew. Einige sienide Per trete» mahnten von einem solchen Schritte ab Stambniow be findet sich noch aus freiem Fuß. Wien. AuS zahlreichen Gegenden der Monarchie wcrden ! Schneestnrmc »nd Verkehrsstörungen gemeldet. Am nblin,nisten ivüthet das Unwetter sin östlichen Ungarn: die Stadl üiskole; ist seit zwei Tagen »in jeden Verkehr vollständig abgeschlossen, viele Dörfer sind verschneit. Auch hier herrscht mit gestern ein Schncc- sturm. Triest. In dem Prozeß wegen der am 12. November vor dem Munizipalgebaude begangenen Erzcsse wurden 7» Slovcnen und ein Italiener zn Aneststrascn von 3 Wochen bis herab zn 8 Tagen vcrurlbcilt. B»daPest. Heute fand hier eine ich» interessante Trauung statt. Der reichste Plantageilbesitzer von Batavia, der Holländer Karisnhn heirathetc eine Ebansvncttsängerin Sophia Lcngyel. die er in Paris kennen gelernt hatte »nd der er nach London. Berlin, nnd Wien gckvlgk NM. P a r i S. Die Nachricht von der Vechaffniig des Bieedircktors dcr Sndbahn, Ecrband. bestätigt sich nicht. Mit dem TiiGlor Felix Martin wurde der Snbdirekwr Babin und der Ingcnieui Andre verhaftet. - Ans Madagaskar wird gemeldet, daß die Be letzung von Tamatavc durch die ftanzösischcn Triivvcn gesichert »st. Eine Depeichc le M»rc de BilarS ank Sansibar vom 2. Januar sagt: Tic Regierung der HovaS habe seine Mittbciliing mit einem Protest gegen die Einnahme von Tamatave nnd die Vertragsverletzung beantwortet. Unter diesen Umständen bleibe »bin nur übrig, sich zunickzuzieben. Ein Engländer. Nomens Lornet, ist 12 Kilometer von Tamatave entkernt von den HovaS ermordet worden. Pari S. Prot. Richlhose» in Berlin wnrde von der Akademie der Wissenschaften znm korrespondirendcn Mitglied »» der geologische» Abtbeilimg ernannt. P a r i s. Ter ehemalige Waiieiibansdirelior Robin »vird von de» Sozialisten im Loire Departement als Kandidat für die Dc- putirtenkammer ausgestellt werden, um der Nachfolger Burdean's zn werden. R o m. In Reggio di Calabria und in Milizzo wnrdcn starke Erdstöße verspürt. D»c Bevölkerung flüchtete aus die Straßen Arco. Tie Beisetzung des Köinas von Neapel fand heute in feierlicher Weise in Gegenwart der Erzherzoge, der männlichen Verwandten des. Verstorbenen, der Herzoginnen von Parma und
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