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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 19.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192105195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210519
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-19
- Monat1921-05
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt W ««d Walienburger Anzeiger. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts Nr. 114 Donnerstag, den 19. Mai 1921 Truppenverstärkurlgen für Oberschlesien hat der Rtparalionskowwisfion do« 15V Mikio««« Goldmark in Lie Reichsretierung die sofort!,e Zahlung Devisen angeboten. Bankkonto: Vereinsbanl zu Colditz Geschästsltelle Waldenburg Sa. Gemeindegirolanto Waldenbuig 1S. und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Revolution aufnehme, um so leichter ihr Sieg sein werde. Sie will also den Bürgerkrieg herbeisühren, dessen Folge die Anarchie und die Herrschaft des Feindes sein würde. Schamloser ist noch niemals ein Volk von den eigenen Genossen verraten worden. Im Zentralausschuß der kommunistischen Partei haben die radikalgesinnten Elemente endgültig die Oberhand gewonnen. In der letzten Sitzung der kommunistischen Partei ist der Ausschluß Levis mit 36 gegen 7 Stimmen beschlossen worden. Auf Beschluß des Zentralausschusse« soll die Partei sofort in höchste Alarm bereitschaft gesetzt werden. Diese Alarmbereitschaft läuft auf eine Unterstützung der Polen hinaus. In der „Freiheit* werden die kommunistischen Hetzer für unzurechnungsfähig erklärt. Ein Aufruf der Unabhängigen warnt die Arbeiterschaft davor, den kommunistischen Parolen zu folgen. Diese Parolen seien irreführend und leisteten den nationalistischen Bestrebungen zum Nachteile des revolu tionären Gedanken« Vorschub. Der polnische Aufstand sei ein Ausfluß des polnischen Chauvinismus und habe nichts mit einer proletarischen Revolution zu tun. Die deutsche Arbeiterschaft wolle nicht« mit den kommunistischen Putschi sten zu tun haben. Korfanty denke nicht daran, die Räte republik zu errichten, sondern strebe nach Erfüllung der nationalistischen Ansprüche des polnischen Bürgertums. Diese Anschauung entspricht der Wirklichkeit. Trotzdem verdäch tigt die Partei der Unabhängigen die deutsche Regierung, daß sie den deutschen Kriegshetzern nachgebe und den Krieg in Oberschlefien entfesseln wolle. Die Unabhängigen unterstützen durch ihr Geschrei von den „Treibereien der deutschen Nationalisten* den Landes feind. Toller treiben es die Syndikalisten in einem Auf ruf in ihrem Organ „Der Syndikalist*, worin die Arbeiter aufgefordert werden, die Herstellung von Kriegsgerät zu verweigern. „Dem Militarismus keinen Mann und keine Waffe* heißt es in diesem Aufruf. Gleichzeitig werden aber d>e Arbeiter aufgefordert, die Soldaten der Entente als „verführte Menschenbrüder* zu behandeln. DiefeS Schlagwort läuft darauf hinaus, daß das deutsche Volk die Vergewaltigung durch die Entente stillschweigend dulden solle, weil die ausführenden Organe dieser Vergewaltiger blos „arme verführte Menschenkinder" seien. Höher kann man die politische Dummheit nicht treiben. Das deutsche Proletariat soll in erster Linie den deutschen Bürgerkrieg beginnen und der besseren Einsicht der „versührten Menschen brüder* überlassen, wann sie den Bürgerkrieg in den Ententestaaten beginnen wollen Die „friedfertigen" Polen können ihre Helle Freude an den deutschen Kommunisten, Unabhängigen und Syndikalisten haben, denen die Millionen heere unserer Feinde kein Dorn im Auge find. »olttifch« ««»»scha» »«««<» XeW. In einem von Stephan Großmann herausgegebenen Tage buch greift Erzberger das Kabinett Fehrenbach-SimonS heftig an. Er nennt er da» teuerste Ministerium der Welt, weil es uns durch das Londoner Ultimatum b Milliarden Goldmark gekostet hat. Erzberger hat den Feinden durch seinen Friedensschluß die deutsche Krieg»- und Handelsflotte und die HeereSauSrüstung ausgeliesert und die Sstprovinzen preirgegeben. Er sollte also nicht mit Steinen werfen. Die deutsche Regierung, die sich auch während der Feier tage mit den Ereignissen in Oberschlefien eingehend beschäftigt hat, hält an der einmal eingeschlagenen Richtlinie fest, die Ordnung der Verhältnisse in Oberschlesien den Allier- ten zu überlassen und nichts zu untersehmen, wa» den Polen al» Vorwand dienen könnte, von einem deutschen Angriff zu sprechen. Man wird in Deutschland abwarten, welches Er gebni» die angekündigten Besprechungen zwischen Briand und Lloyd George haben werden. Einen Hilferuf an die Kulturnationen der Welt haben die deutschen Parteien und Gewerkschaften durch einen Funkspruch gerichtet, in dem er u. a. heißt: Am 3 Mai 1221 hat ein Teil der polnischen Minderheit, unterstützt durch landfremde Scharen, zu den Wassen gegriffen, um durch Ge walt der Entscheidung über da» Schicksal Oberschlefien» vor- zugreifen. Seit diesem Tage ist die friedliche Bevölkerung Oberschlefien» allen Schrecken und Grausamkeiten de» bi» auf« kleinste vorbereiteten bewaffneten Aufruhr» autgesetzt, der durch Mord, Raub, Plünderung und Verschleppung gekem»- zeichnet ist. Die Interalliierte Kommission hat stet» Mittel gefunden, die freie Willensäußerung der deutschgefinnten Be völkerung OberschlefienS zu zügeln. Den bewaffneten Re bellen gegenüber findet sie nur papiern« Bekanntmachungen. Während Italiener und Engländer in treuer Pflichterfüllung ihr Leben eingesetzt haben, steht die starke französische Truppe tatenlos dem Aufstand gegenüber. Französische Soldaten verbrüdern sich offen mit den Rebellen. Die deutsche Presse wird mit schärfster Zensur an wahrheitsgetreuer Berichter stattung verhindert. Die polnische Presse hetzt unter derselbe« Zensur tagtäglich gegen alles Deutsche, bringt täglich neue blutrünstige Aufrufe und darf ungehindert die der Autorität hohnsprechenden Verordnungen der Aufständischen veröffent lichen. Ohne jeden Schutz find wir von der durch den Frie- denSvertrag damit beauftragten interalliierten Kommission der Gewalt der Rebellen auSgeliefert. In dieser Stunde der Nvt und Verzweiflung wenden wir un« mit dem ganzen sitt lichen Ernst einer vergewaltigten Volke» an dir Kulturnationm des ErdballeS mit dem Rufe: Tretet ein für unseren so fortigen Schutz, helft uns zu unserem Rechte! Der polnische Exekutivausschuß, an dessen Spitze Korfanty steht, hat an die Jnteralliiertrnkommisfion i« Oppeln ein Telegramm folgenden JnhaliS gerichtet: „Ober- schleken hat sich 12 Tage lang im Aufstand befunden. Da« polnische Volk hat niemals den Anspruch erhoben, durch Ge walt zu triumphieren, aber e» hat sein Leben sür seine heili gen Rechte (!) hingegeben. Der Nutschuß gibt zu, daß i« der Leidenschaft de» Aufstandes die Grenzen der Klugheit überschritten worden find, aber unsere begeisterten Streikräfte find nunmehr bereit, einen Rückzug anzutrrten, groß genug, um zu sichern, daß die Feindseligkeiten mit den Deutschen so fort aufhören, vorausgesetzt, daß da» Gebiet, da» sie räumen, von alliierten Truppen und nicht von deutschen Truppen be setzt wird. Wir werden keinen Zoll Boden an die Deutschen überlassen, aber wir werden ihn der alliierten Kommission überlassen. Wir bitten demgemäß, daß die geräumte Zone von den Alliierten besetzt werde, so daß Lie polnische Be völkerung nicht unter Bergeltungimaßregeln zu leiden hat, wie sie bereit« »orgekommen sind." Die Reichrregierung ist in London, Rom und Pari» wegen der Vorgänge in Oberschlesien vorstellig geworden unter Beibringung einwandfreien Material», da» sich auf die Quellen bezieht, au» denen der Polenausstand in Oberschlefien genährt worden ist. In Nicolai in Oberschlefien wurden nach dem Abzug der Italiener sieben Deutsche, die sich an der Verteidigung b« Stadt an der Seite der italienischen Besatzung beteiligt hatten, erschossen. Oberpräfident Hörsing hat am Dienstag eine Verordnung sür die Provinz Sachsen erlassen, wonach der Druck, die Her ausgabe und Verbreitung von neuen Zeitungen, Zeit schriften und sonstigen periodischen Druckschriften ohne die vorherige Genehmigung des Oberpräfidentrn Hörfing ver boten find. (Nach der deutschen ReichSverfaffung besteht im Deutschen Reiche Preßfreiheit.) Air die „Trierer Zeitung" erfährt, wird ReichSrrnährungS- minister vr. Herme» in der Woche nach Pfingsten im be setzten Gebiet weilen, um mit den Organisationen der Ver braucher und Erzeuger über die Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung de» besetzten Gebiete» Füh- vr. Hermes will eine Reise i«S besetzte Gebiet unter nehmen. Die Einfuhr vo« Kaffee und Tee wird freigegebeu. Die deutsche» Partei«« «ud Gewerkschafter» i« Ober- schlesie« habe« einen Hilferuf a« die Sulturuationeu der Welt gerichtet. Die oberschleslsche Krage soll i« einer «eueu Konferenz geregelt werden. Die Pole« greifen die deutsche Front bei «reuzburg au. Korfanty bietet die Räumung vberschlesiens au. Die Schulgemeinde« iu Sachsen solle« aufgehoben werden. Für die württembergische Einwohnerwehr gibt es keine Gelder mehr. Frankreich will keinen bewaffnete« Eingriff Deutschlands in Oberschlesieu dulden. Lie italienischen Wahlen brachten ein« kratze Mehrheit für Giolitti. Leni« beabsichtigt «ach 8«gla«d zu reise«. Lie Amerikaner flehen iu der oberschlefischeu Krage auf feiten Lloyd Georges. Wittentttgsbevicht ausgenommen am 18. Mai, Mittag» 12 Uhr: Barometerstand 760 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermo«,eterstaud 4- 22,»° e. (Morgen» 8 Uh« 4- 20° L. Tiefste Nachttemperatur 13° L.) Ke«chtigkeitSgehalt der Luft nach Lamprecht» Polymeter 54°/o. Taupunkt -s- 14°. Windrichtung West. Niederschlagsmenge st» den letzten 24 Stunden bi» früh 7 Uhr: 0,o mm. Daher WiUerungSansfichte« für den 19. Mai: Meist bewölkt. "«varvenvnrg, 18. Mai >921. Die Lage in Oberschlefien hat sich während der Pfingst tage weiter verschärft. Daß e» sich bei dem Vorgehen Korfanty „in eine nationalpolnische Bewegung handelt mit dem Ziele, Oberschlesien vom deutschen Reichskörper lvszureißen und Polen, zu dem es noch nie gehört hat, einzuverleiben, ist jedem Einsichtigen klar. Nur die Kom- munisten in Berlin benutzen auch diese Gelegenheit, um dem deutschen Volke in den Rücken zu fallen und in landes verräterischer Weise die Geschäfte des feindlichen Auslandes zu besorgen. In einem Ausrufe erklärt die kommunistische Partei, daß das deutsche und polnische Proletariat im oberschlesiichen Kohlengebiet Schulter an Schulter gegen die Grubenkapitalisten kämpfe. Sie flüstert dann der deutschen Arbeiterschaft ein, sie solle den Generalstreik er- klären, Po'itische Räte wählen, von den Betrieben Besitz ergreifen und sich zum Schutze der Betriebe bewaffnen DaS oberschlesische Proletariat kämpfe als Vortrupp für die polnische und deutsche Räterepublik. Bis jetzt h«t noch kein polnischer Arbeiter Stellung gegen Korfantys Aufrührerscharen genommen. Die Proletarische Solidarität besteht nur bei den deutschen Arbeitern. Die Leichen zahlreicher aus dem Hinterhalt erschossener und gemordeter deutscher Arbeiter lassen die Solidarität der Polnischen Arbeiter jedenfalls in einem sonderbaren Lichte erscheinen. Die Polen sind neben den Franzosen das chauvinistischste aller Völker. Der Aufruf in der „Roten Fahne* verlangt von der deutschen Arbeiterschaft, sie solle die Vorbereitung des „imperialistischen Krieges" verhindern und sich einer etwaigen Mobilisierung widersetzen. Sie solle den „Kriegs treibern* auf die „Tatzen* sehen. Unter diesen Kriegs treibern meint sie aber nicht etwa Korfanty, sondern die »Ludendorffs und Helfferichs*. Die deutsche Arbeiterschaft soll jegliche militärische Rüstungen in Deutschland verhindern. Er kann d«r im harten nationalen Abwehrkampfe stehen den deutschen Arbeiterschaft Oberschlesien« nicht laut genug zugerufen werden, daß, während die kommunistischen Führer sie Waffen- und wehrlos der entfesselten Wut der Korfanty schen Räuberhorden ausliefern, sie gleichzeitig kalten Blute« zusehen, wie Korfqnty Verstärkung auf Verstärkung auS Polen erhält. Die kommunistische Partei trachtet danach, "er deutschen Verteidigung den Dolchstoß in den Rücken iu versetzen Sie will damit die proletarische Revolution -v Deutschland herbeiführen. Sie erklärt, je rascher die deutsche Arbeiterschaft den Kampf um die proletarische Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungeu, Langenleub«- Wederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. T scheint täglich mit Ausnahme der Ta»« nach Sonn- und F sttagen. Annahme von Inseraten bi» VorrmIO Uhr de« A »aabetaoe». Bezugspreis monatlich 4.70 MI., im vor- a„ zahlbar, durch die Post bezogen monatlich 6 Mt. En,ein« Nrn. 20 Psg- Sonntag-Nr. 25 Pfg Jnse- ratenprei- 1 Zeile 7 b Pfg-, Rellamezetle 88 mm breit 2 Mart, d»dttigespaltene Zeüe im amtlichen Teile 1^0 Mk. H'nweise auf Anzeigen und Eingesandte 1 Petit-Z-ile bO Pfg- Nachw Uungrgebühr 2b Pf g Gegründet"^ Fernsprecher Nr.'ü.'" Postsch^ sich Nr. S. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Anzeigenannahmeschluß Borm. S Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« SS Geschäftszeit: Vormittag 7—1, Nachm. 2—S Uhr. Malen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto ster; In Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herrn Lmv Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahle»! In Wallenburg bei Herrn Linus Friedemann und in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten.
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