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Dresdner Nachrichten : 02.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-02
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1879
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Dresden. Donnerstag, 2 Mftredatteur: Vr. ir»»U Drnck und Ei Für da« Feulll.: LnelvI» «»»»«,»»». Tageblatt für Wlttik» Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremöenliste. der Herausgeber: «eranftvottl. Redaeteur: eioliarett in Dresden. BkLtaistel» in Dresden. Migensmme«. GonntsS» »>« mm,»» l» u»r. s» vikuftadt nur,o »Ich«», »aqcn: »rote »I.fter».-« Nr. l> d>» Nachm. LU»«. — Der Raum einer ein- ftalllzrn Pettttetl, kauet tb Pjgr. EiugUandt di« ,^-Ilk LU Psa«. Line Lar»»«, slir d«» »iich ft l°»i,e erscheinen »er Inserate wird nicht »egeden. «utwilrtige «anoneen- «uüriigk v»n un» und«» kannten AtrnikN und Per tonen »»jrnren wir nur »ro/» Prftiiumerando- riai>I»»g dnich Brief« Marien oder Posleinzad- Iu«ji. Acht Tilden lösten IS Psae. Jnleratc für die Montaus - Nummer «der nach rmei» Festtage Lic Petit,teile l!0 Psgc. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für den Januar lauten: Unbeständig, zeitweilig aufklärend, abnehmende westliche Winde. Kälter. «eneste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Petersburg» 1.Januar. Gestern fand in der Preobra- schrnLkifchen Kathedrale Gottesdienst zum Andenken an die im ver- gangenenJahre vollzogene Ueberschreitung desBalkanS statt, welchem der Kaiser, der Thronfolger, die Mitglieder der Kaiserlichen Familie, alle Generäle, die höheren Offiziere der Garde und andere an der Ueberschreitung beteiligten Truppen beiwohnten. Abends fand Diner im Winterpalais statt, zu welchem Generäle und Stabs offiziere der Garde geladen waren. Der Kaiser hielt eine Ansprache, worin er der Tapferkeit der Gardetruppen gedachte und seinen herz lichsten Dank aussprach. Nach enthusiastischen Hurrahs wurden Toaste auf das Wohl des Kaisers und der Armee ausgebracht. Petersburg, 1. Januar. Im Jahre 1880 findet eine große nationale Ausstellung in Moskau statt; dieselbe dürfte mit großen Feierlichkeiten verbunden sein, da selbige mit dem 25jährigen ÄegierungSjuüiläum des Kaisers zusammenfällt. Dresden, 1. Janugr. — Die Neujahrscour am König!. Hofe verlief gestern in her gebrachter feierlicher Weise. Die nach dem König!. Residenzschlosse führenden Straßen waren von den Galawagen der Staatsminister, bes diplomatischen Corps, der Generalität und anderer Personen der höchsten Gesellschaftsklassen belebt. Zahlreiche Offiziere und Beamte ln Frack und Uniform (darunter in schmuckem Jägergrün) durch eilten die Straßen. — Ueber den Eisgang auf der Elbe sind folgende telegraphische Nachrichten eingegangen: Budweis, 8 Uhr Vorm.: Eisgang bei 115 Cm. über Null. — Prag, 11 Uhr Vorm.: Eisdecke fest, auf her Wottowa Eisdecke bei starkem Wasserwuchs. — Prag, 11 U 15 M. Vorm.: Gestern 10 Uhr Nachts Eisgang der Wattowa be gonnen, Wasserstand ziemlich hoch, im rapiden Steigen. Moldaueis bei Prag noch ungebrochen bei 8 Grad Wärme, Wetter heiter. — Budweis» 1 U. 55 M. Nachm.: 8 Uhr früh Eisgang der Moldau bei 115 Cm. über Null. - Eine Verordnung des Ministeriums deS Innern beschäftigt sich mit den Sparkassen und constatirt, daß eS trotz wieder holter Revision an den bisher bei Bestätigung der Sparkassen« Regulative befolgten Grundsätzen festhalten müste. Bei manchen Sparkassen sei der Wunsch nach eigenem Gewinn bei dem Streben «ach Erweiterung der Kassen maßgebend gewesen, der wohl- thätiae Zweck derselben aber, sa selbst die Rücksicht auf baS Kre- dltbebürsntß de- Publikums in den Hintergrund gekretttr. Dieser Auffassung solle durch die Festsetzung eines Maximalbetragrö für die Einlagen einer und derselben Person in den Regulativen ent- gegengewtrkt werden. - Im k. Iustizministerium ist man estrig bemüht die zur Einführung der neuen ReichSinstizgefetze nothwendigcn Organisationen zum Abschluß zu bringen und namentlich die per sönlichen Entscheidungen zu treffen. Selten ist wohl an den Chef unserer Justizpflege, Herrn v. Slbeken, eine dornenvollere Aus gabe berangetreten. Schon die Einweisung des Lande- in Ge- richt-sprengel. die damit verbundene Einziebung resp. Verlegung einzelner Justizbehörden erregte bei den hierdurch benachthetltgtrn Gemeinden, wie man sich entsinnt, manche Unzusrlrbenhett. Jetzt aber beißt eS, mit den persönlichen Verhältnissen der einzelnen richterlichen Beamten zu rechnen. ES ist noch ein Gebeiinniß. wie stark daS Oberlandesgericht besetzt, wie viele Vicepräsidenten ernannt werben sollen« Wobl ist man im Justizministerium im Allgemeinen mit den Wünschen der sächsischen Richter bekannt; man weiß, welche älteren Beamten eS verziehen, in den Ruhe stand zu treten, welche z. B. in die sogen. Restbeputatlon de» OberappellattonögerichtS zur Aufarbeitung der am 1. Okt. 1879 noch rückständigen RechtSstreltigkriten elntreten. und welche in den Relchsbtenst resp. in die neuen Gerichte. daS OberlandeS- und die Landesgerichte übergehen und sich versetzen lasten wollen. Aber bei so mannichiach verwickelten Verhältnissen und so viel seitigen persönlichen Wünschen ist eS nicht zu vermeiden, baß für die Betheillgten manche Schwierigkeiten entstehen. Zu dem Chef der Justizverwaltung darf man sich versehen, daß er die Staatö- intereffen unbefangen wahrt, die richtigen Leute an die richtigen Stellen setzt, selbst wenn nicht alle Wünsche zur Eriüliung zu bringen sind. Eint ausgedehnte Pensionirung richterlicher Beamten, deren Arbeitskraft noch lange frisch sich erhält, würde B. die Staatskasse mit vielen Tausenden von Mark an Pen- onen belasten. Andererseits liegt eS gewiß ebenso im Interesse er Rechtspflege, baß billigen Wünschen unserer Richter Rech nung getragen werde, damit diese sich mit Lust und Liebe den neuen schwierigen Aufgaben, bte ihrer harren, wie das Slch- bineinarbeiten in die neuen Gesetze, widmen. Jedenfalls darf man im Intereste der vetbeiligten hoffen, daß die schwierige Ordnung der persönlichen Fragen der Richter so rechtzeitig zum Abschluß gelangt, daß die zu Versetzenden bei Zeiten sich an ibren neuen Wirkungsstätten Quartiere miethen können. - Von der Kgl. Amtöbauptmannschaft werben die Strom« aussichtsbeamten zu strenger Ueberwachung bezüglich de- aeiäbr- ilchcn Gebabrenö von Personen angebalten, welche sich auf E t S- sch ollen stellen und diese dann nach Art der Flöße fort bewegen. Dies dark einzig und allein von solchen Personen geschehen, die völlig schifffahrt-kundig sind, außerdem aber auch eine Schaluppe zur Seite der Scholle mit sich sichren. -Da- Muster eines treuen Diener- ist brr Kammerdiener deS Herrn Klostervoigt v. Poiern. Göttlich Garten, so heißt ver Wackere, hat nunmehr seinem Herrn ein halbes Jahrhundert lang treu gebient. Gestern beging Gatten sein sosäbrigeS Dienstsubiläum. zu welchem er natürlich von iämmtlichen Gliedern der v. Posern'scven Familie reichlich be schenkt wurde. Mit welchen Gefühlen der Genugwuuna, wie sie nur da- Bewußtsein treuer Pfltchterfüllung Hervorrufen kann, mag der Jubilar an seinem Ehrentag« auf die durchlaufene Bahn zurückgebitckt haben' — Die Sylvestern acht ist hier in Dresden recht belebt, aber ohne alle Störungen verlaufen. Die Witterung begünstigte den Verkehr großer Menschenmasten aus den Straßen ungewöhn lich. Einer solchen warmen Sylvesternacht können sich nicht die ältesten Prosit-Ruftr erinnern. DaS Publikum. vaS sich aus dem Altmarkte und den angrenzenden Straßen, sowie auf andern sreien Plätzen versammelt hatte, um gemeinschaftlich den Anbruch de- Neuen Jahreö zu erwarten, schwitzte zum Tbeil unter seinem Pelzwerk, ueberröcken und Paletots. Als daö Neue Jabr einge- laute» wurde, sftmmten die Menschenmaffen ftierllch ein „Nun tanket alle Gott .'" an. dann beglückwünschte man sich zum JabreS- antritte. ES verdient Anerkennung, baß hierbei die sonst üblichen «obbelle« last durchweg unterblieben. DaS mit Auremveln ver. bundene Händeschütteln, das fremden Damen ins Gesicht gerufene wilde „Prosit Neulahr" war nicht zu bemerken. Natürlich äußerte Nch das Glückwünschen tn lebhaften und mitunter urwüchsigen Formen, aber wie kann Daö bei DolkSscenen anders sein? Von Ausschreitungen seeocv, von Fenster- und Laternencinwerien ist nicht daS Geringste bekannt geworden. Diese-Abthucn beS Rohen bedeutete einen Sieg der öffentlichen Meinung, den man nicht gering ansct'lagen soll. Er wurde nicht durch Strafen, sondern durch elnmüthige Kundgebung der Volksstimmen erfochten. Die einzige Perkon, die rechte Ungcbührlicbkeiten beging und über die man sich allgemein beschwerte, war der Westwind, ein stacker un gestümer Bursche, der den Röcken der Frauen arg »ilispicite und viele Laterncnscheiven zerbrach. In den Restaurationen ging eö ungemein lebhaft zu. Es entsprach unwillkürlich dem ernsteren Geiste, der durch unser Volksleben setzt geht, daß der Anbruch deS NeusahrS «» einer großen Anzahl öffentlicher Restaurationen mit einer besonders ernsten Feierlichkeit begangen wurde und daß man sich nicht bloS daraus beschränkte, sich grogbustende Neujahrs- küsse zu geben. Eö fehlte nicht an Ansprachen. Mahnungen und Begrüßungen bald ernsteren Inhalts, bald tu launiger Färbung. Die Gastwirtbe spendeten nicht selten ihren Stammgästen sreien Grog. Punsch, NeguS und Glühwein. — Nochmals kommen wir auf eine Mittbettung in Nr. NM d. Bl. zurück, welche die HetzungSanlagc der Anncn - Neal - schule betraf. In einer Zuschrift theilt Herr Stadtratb Heubner mit, daß die Erkrankungo- und BeurlaudungöfäUc im Laufe deS Schuljahres in der Mehrzahl nicht mit den Heizungö- Verhältnissen der Schule in Zusammenhang zu bringen seien; die Ursachen der Beurlaubungen waren: rheumatisches Fieber. Nervenleiden, Verletzung des Fußeö durch Uevcrsahrcn. Tobeöiall in der Familie und ein HalSlciden, doch auch dieses Leftlcre braucht nicht absolut aut die Luftheizung in der Annen- scvule zurückgeiübrt zu werden, der Ursprung könnte viel leicht richtiger und mit Wahrscheinlichkeit im Hause deS Betreffen den leibst zu suchen sein, da ihm zu jener Zeit ein Kind an der DlphtheritiS gestorben sei. Herr Stadtbaurath Frlcv- rich fügte Dem noch bei, daß s. Z. die Wirkung der bcrrg- ten HelzungSaniagrn von Herrn Bezteköarzt vr. Niedncr unter sucht und die Luit derselben in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit normal befunden wurde. Verstopfung der Helzkanäle sel nicht denkbar, die Heizung würbe dann von selbst ausgehört haben, was thatsächlich nie stattgeiunden habe. Die schwarzen Flecke an der Decke seien natürliche, bei allen Helzarten zu beob achtende Erscheinungen. Im Uebrigen habe die betreffende An lage während der letzten Heizperiode zu irgend welchen Klagen keine Veranlassung gegeben. — Am vorigen Sonntag hielten Seminaristen deS hiesigen Friedrichstäbter Seminar- zum Besten eines wohltdätigen Zweckes im Gasthole zu Luchau bel Glashütte ein Eoncert ab, welches bcisälliL sukgeuowmen wurde. zahlreich besucht war und sehr beifällig i - Am Li. v. M. sollen sich l8 der bebeukendcren sozial demokratischen Agitatoren nach Newyork elngcschifft haben, auch soll tn Leipzig in der sozialistischen Partei eine Span nung zwischen Liebknecht und Bebel immer greller hervortrcten. — El. ei — wird mancher biedere Bürger gestern Morgen gedacht haben, alö er unter den amtlichen Publikate» der Rrmenbehörde Etwas laö, das eigentlich sehr delikater Natur ist. „Der Möbelhändler Riedel soll unter Anwendung von Zwangö- maßregctn zur Erfüllung seiner Gatten- und Vaterpfltchtcn an- gchalten werden und wird deshalb öffentlich gesucht." Armer Kerl - wenn sie Ihn nun erwischen, was und wie wird bann vle Armenversorgbevörde lunterzrichnet Kunze, Hvimcinn) mit Ihm thun? O du heiliger Zopsstyl, waö hast du hier ange richtet ! — In Neustadt ist nun auch ein großer, weithin sichtbarer Thermometer und zwar am Blockhause, hart am Brücken ausgange angebracht worden. Herr Mechanik»- und OpttkuS Pest ei ist der Vcricrtiger desselben unb da gerade an dieser Stelle täglich Tausende verkehren, welche die AugusiuSbrücke passiren, so erfahren diese, noch bevor sic den scharfen Nordost aus der Brücke um ibre erstaunten Nasenspitzen streichen füdlcn, bei wie viel Grad dieses Ercigniß vor sich geht. — Daö Sammeln der abgeschnittenen Cigarren- spitzen ist doch recht einträglich. So bat Herr Hosschauspieler Löbcr iin Laufe deS verflossenen Jabreü von seinen zahlreichen Bekannten nicht weniger alö 40 Pfund solcher Spitzen gesammelt und baiür einen Erlös von 24 M. erzielt, die er der Unter- stützungökaste hllfSvrdürttigkrSchauspielcrkinder überwicö. (Man weiß, daß keine Eben außer bet Handarbeitern unb Israeliten so kinkergesegnet sind alö die von Schauspielern.) Binnen kurzer Zelt hat derselbe Kindersrrunb >5,000 alte Briefmarken gesammelt, die nach China gehen. — Die ln der bevorstehenden NeuIahrSmesse tn Leipzig statt- flnbende Garnbörse wird am 6. Januar ihren Anfang nehmen und wie seither tn den Räumen der „Leipziger Börsenhalle" ab» gepalten werden. — Am Sylvester hielt invlasewitz der Kavlller «n Folge der von der Kgl. Amtöbauptmannschaft verhängten Hunbesperre seinen Umgang unb fing eine ziemliche Anzahl Hunde weg. welche sich der Vorschrift zuwider ohne Maulkorb auf der Straße herumtrleben. Die meisten Eigenthümer lösten ibre Hunde durch die übliche Straft sofort wieder ein. — Der Deutsche «st der wahre Pionnler deS Weinbaues. Welt hinten in Nordamerika, am Mississippi und Ohio und im lernen Kalifornien pflanzen betriebsame deutsche Kolonisten die Rebe an. Nach Mexiko führen jetzt deutsche Landbesitzer massen haft Rebstöcke ein und vom Cap senden uns deutsche Weinzüchter die Früchte ihrer Arbeit. In Italien und Griechenland find cS vornehmlich deutsche Gesellschaften unb Einzelpersonen, welche die Weinkultur beben und fördern unb einen erportiähigcn Wein erzeugen. Die griechtschen Weine der deutschen Weinbau- geiclischaft „Acvaia" in PatraS finden immer mehr die verdiente Anerkennung und werben auch hier vo» namhaften Aerzten ihrer Reinheit, verbunden mit stofflichem Gehalt und wärmendem Feuer wegen Leibenden und NekonvaleScenten zur Stärkung unb Er quickung empfohlen. Der hiesige Vertreter der „Acbaia", E. Barth, gr. Schießgaffe 1) hat von Hrn. vr. E. Geißler griechi. scheu Wein (LeSbler) chemisch untersuchen lasten. Daö Resultat vieler Untersuchung «st folgendes: „Alkohol 17,76 Proc.» Extrakt 6.71 Proc., Asche 0.209 Proc., freie Säure 0,60 Proc., Säure de» Destillats 0,026 Proc., unvergobrener Zucker 4 Proc., Gly cerin 0.90 Proc., gebundene Schwefelsäure 0,:i46 pro Mille, ge bundenePhoSpboriäure 0,599 pro Mttle. Dreht im PoiariiationS. j üpparat 2,50 links. Vorstehende Zahlen sind sämmtiich solche. ! wie sie eine»» südlichen, zucker- und alkobolrelchen Weine zuko'n- mrn; sie beweisen, besonder- die vinköbrehung im PolsrisattonS- apparat, daß der Wein rein ist. ES ist noch hervorzubeben, daß der Wetn nicht gegypst worden ist." In den Handel kommt der Achaia-Wein in 4 verschiedenen Sorten. Der wetße und rvtbe I Malvasier schmecken litbls». zirat tüft, aber kraftvoll und feurig, und sind uamcntlich aiü Deitert-nnb Frübstückoweine, sowie al» Stärkung-« u,r> Reizmittel iür Genesende aeelanet. Der.Achmer" i lgrlech. Sherry) ist trockener, last herb, sehr kräftig, während der 'LeSbler (Mowrodaphnc), roth, etwas süßcr, poriwciuäbnftch isi» Noch sei bemerkt, daß E. Barth neben griechischen Weine» auch die vorzüglichen Ligucur- und Esjcuzen-Fablilate von C. ChryseUuö in Leipzig führt. — In der Halcuig'schen Brauerei In Zittau in berWeber- siraße schlich sich am Sonnabend Abend der gegenwärtig arbeits lose 20jährige Brauknecht Karl Wünsche aus JohiiSdorr. der in dieser Brauerei gelernt l at und sich nun ab uni. zu daselbst zu einem Gratiötruvle einsanb, in die Kammer des Blerschröterö. erbrach dessen Klelter-Lade und stahl :!-10 Mark in Goldstücken. Er war eben beim Fortgehen, da kommt der Schröter nach Hause. Wünsche rctirirt am die Treppe nach dem Boden. Kaum gewahrt der Bestohlene die Bescherung, so bringt er dieselbe mit den ge hörten Schritten auf der Treppe in Verbindung, springt hinaus unb es gelingt ihm, ein Stück des Rockkragens des Verwichen, der sich zum Dachsenster hinanögcflüchtct hatte, zu erreichen. Doch suchte sich dieser zu bettele» ein starker Ruck und er war trel — allein die angewandte Kraft war zu stark gewesen und anstatt nach dem Ncbciidachc, taumelte er nach dem Dachrande zu. Zwar eriaßte er noch glücklich die Dachrinne, aber Schreck und Angst lähmten seine Kräfte. Da plötzlich gicvt auch die Dachrinne nach und mit gellendem schrei slürzr er hinab auf daö Pflaster dcrJüdcnstraße. Hier wurde er auigehobcn. Seine Beine waren unverletzt unb so geleitete man ihn nach der Polizei wache; seine Verletzungen sind innerliche, biö aut einen Arm- bruch. DaS geraubte Geld fand sich in seiner Rocktasche. — Bei der am :!0. Deccmber tn Blaicwitz stattg-ttmdenen Gcm c i n d e ra t h s-E rg an z u n g sw a h l wurden die ve», OrtSvercin vorgeschlagcncn Kandidaten gewählt. Von 2:;4 Stimmberechtigten hatten sich nur 18 an der Wahl bctheiligt. Von den Gewählten gehörten bereits 4 dem Gemeindercitb an während Tischlermeister Ernst Mehnert aiS neues Mitglied Antritt. — Zur Fortsetzung des bereits vor 10 Jahren begonnenen Straßenbaues im Bah rat dal (Verbindung von der böhmischen Grenze biö Pirna) hat die neulich in Pirna statt- gefundene Bezirtsveriammlung eine namhafte Summe bewilligt und beschlossen, einen befürwortenden Vortrag ui» Gewährung teö Fehlbetrags beim Kgl. Finanzministerium zu ballen. - In der Apotheke zu Moritzbur g (Th. B. Hebrich) werden ictzt drei Specialitäten sabricirt, die sich Dant ihrer Vor züglichkeit gewiß ein ansehnliches Absatzgebiet erobern werden. ES sind dieS ein guter Magenbitter zur innerlichen Desinfektion, eine Räucheressenz zur äußerlichen Desinfektion und — rolhe Tinte, welche sich, gut verkorkt, unverändert schön erhält. — Am Sonntag verendete in Steinvach ein toller Jagdhund, der dein dortigen RittergutSpächftr Baumann gehörte unv leider GottcS eine Diensftnagd in Kitzschcr und tünt Hunde ln demselben Orte, sowie drei Hunde in Beucha gebissen hatte. Von den betreffenden Gemeindevorständr» sind alle Vor sichtsmaßregeln angeorbnet worden. — Ein Meißner Tischlergeiclle hat sich in diesen Tagen an seinem vormaligen Meister höchst gemein gerächt, indem er demselben einen Büffcstcknank für 180 Mark Wcrtb mittelst Stemmeisen vollständig ruinirte. Er ist bereits zur Verantwor tung gezogen worden. - Am Montag sind in Röhrsdori bei Kamenz die HäiiSlernahrung Gottlieb HaascS, Wobnhauö und Scheune des Schmieds Gotthelf Anders und die Scheune deS Gutsbesitzers Fr. Licker niedergebrannt. In der letzteren ist daS Feuer ans- gedrochcn. — Ein eigenthümllcher Drohbrief fand sich ams Montag Morgen an einem Hause in Geringe-walbe angeschlagen. In demselben ward zur Versicherung gegen FenerSgesahr cnttge- sordcct. da eine iin Briefe näher bezeichnest Reihe Häuser im Jahre 1870 „weg müsse". Man ist darüber scvr in Unruhe. — OeNent liehe Gerichtssitzungen. Eine fatale Niederlage mit dein gestellten Strafantrage gegen den Restaurateur Heinrich Haucke in Drüben mußte der Gemeinderath zu Dcubcn erleben. Derselbe klagte seinerzeit gegen H. und brachte zur Be gründung der Klage vor. daß dieser sich einst dahin geäußert habe, der ganze Gemeinderath zu Drüben sei bcsch—; Haucke bestreitet ganz entschieden, daß In dieser Form seinerseits eine Bemerkung gefallen sei, vielmehr habe er nur bei Gelegenheit einer etwas hitzigen Debatte die nach Lage der Sache einlcnchiendc Aeußernng, die ganze Geschichte l nämlich mit der Iagtverpach- tung) sei besch-, getban, dabei aber nicht iin Entferntesten an die Herren vom Gcmcinderatbe gedacht. Um den letzteren entgegen- zukommen, bat H. seinerzeit dieselben um Zurücknahme deS «trat- antragS, doch blieb sein Wunsch vergeblich unb cö wurde dem Rechte freier Lauf gelassen. Doch konnte schon der Richter erster Instanz nicht zu einer Verurtbeilung deS Privatangeklagten ge langen, denn er sprach Haucke frei und legte der klägcrischen Partei einfach die Kosten am. Damit beruhigte sich ledoch der Gemeinderath nicht und in Rücksicht hierauf kündigte derselbe daS Rechtsmittel dcö Einspruches an. Daö Gericht gewann jedoch ebenfalls die U eberzeugung von der Schuld deS Privatangeklagten nicht, Haucke blieb nach wie vor freigcsprochen und der Deubener Gemeinderath muß nunmehr die Kosten erster und zweiter Instanz tragen. — Der Schlosser Wild. Nietzsche! i» Potschappel will durch aus nicht zugeben, daß er am 7.Jnli v.J. bei Gelcaenbclt cineSHoch- zeitSschmauseS in der rotben Schanke zuDöhlen dem schankhauödiensl- j habenden GemcinderatbSinftgllede Döhnert, nachdem derselbe einen j Fortblldungöschüler aus dem Saale gewiesen und sich dem pp. s RIetzschcl vorher genügend legltlmirt hatte, mit einigen sehr gröb- i lichen Aenßerungcn. die in Rücksicht ans einen etwas zu volkS- l thümlichen Ausdruck hier nickst wiedcraegeben werden können. > entgegcntrat. Angesichts der behördlichen Stellung, welche der Beleidigte zur Zeit cinnabm, wurde R., denen Bebauptung. die gerügten Worte wären gegen eine ganz andere Person gcrlchftl > gewesen, nickst den geringsten Glauben verdienen konnte, zu 5 > Tagen Hast verurtheilt. Sein Einspruch änderte nichts an der Sache. — Fanny vcrchel. Haak geb. Maschke inRadebcrg mackste einst in Bezug an« die Klägerin verehrt. Kunkel zu einer Nach. : darin die ungcreckstiettigteBenierkung: „Die hat inclnen Mädchen j die Flasche genommen" und muß diese vorlaute Aeußerung trotz ihres Einspruches mit 9 M. Straft und den nickst unerheb lichen Kosten beider Instanzen sühnen. - Der MustkuS Heinrich Hermann In Striesen muß wegen einer beleidigenden Aeußerung seinen Geldbeutel, abgesehen von den Gcrickstskosten. um 6 Mark erleichtern. Die Viktualienhändlers,, Emilie vercbel. Dunttch sündigte gegen daS Verbot des unbefugten Branntweinschankes und wurde ihr deshalb eine Kontribution von 20 M. aukerftgt. Der Einspruch blieb ohne Erfolg. — „Adolpb. thu'ö doch nicht!" bat die Frau vcrehel. Fritzschc ibren Gemahl, als dieser früh morgens um :r Ubr seinen Regenschirm mit dem Köpft deS MusikuS Saitmachcr eine webmüthlge Bekanntschaft machen ließ und In ähnlicher Weift ließen noch zwei andere Herren, Namens Freieölcben und Schippan, in nächster Nähe deS Saitmacher'schen Kopfes ihre Fäuste voltigiren. Alicr- dinaS waren die drei Huschläaer schon vor und bet dem Lunche»
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