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Dresdner Nachrichten : 24.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-24
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.05.1936
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Eonntas, 21. Mai 193» N». SahrganK Re. 2« druck u. Verlag: L-tepsch L Relchardt, Vre»den-A. l, Marken- straße ZS/>2. Fernruf2521l. Postscheckkonto I0SS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt»hauptmannschaft Vresden und de« Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden slellung Ire> Hau« monalUch SiM. 3.20, durch Postbe-un Rvi. s.20 einlchlleblich «v,? Rvl. Pollgebühr lohne Polljuslcllung«gebühr> bei ilebcnmol wöchenilichem Perlonb. irinzel- nummer 1b Sipl., aubcihalb Lochleni 2» Rpi. (22 -->i» breit) 11,L Rps. Siachlbii« nach Stallel v. gamilienanjelgen u. Eleiiengeiuche Millinieler- jeile » Rpl. Zilsergeb. so Rps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchriitstücke werden nicht aulbewahrt 0sr kslck»L»lrkse/»»/tren«n/Ltsr srie/Zrt: Sachsen lst für Aufträge zu bevorzugen Besonbere BerlWchttgung bei -er Zufchlagsertellung Berlin, 23. Mai. Nach Trlah der allgemeinen Bestimmungen für die Vergebung von Leistungen, die ab 1. April in Geltung find, Hal der Reichs- und preußische Wirlschaflsmlnister in einem Rundschreiben näher erläukerl, welche Gebiete bei der Auschlagserleilung besonders berücksichtigt werden sollen. In Ausfüh rung der neuen Verdingungsordnung hat der Reichswirtschaftsminister als notleidende bzw. be sonder» auflragsbedürftlge Gebiete anerkannt den Staat Sachsen, die gesamte ehemals entmilitari sierte Zone, die Provinz Schlesien, die Provinz Ostpreußen und Hamburg. Der Minister betont ausdrücklich, baß es sich hierbei nicht nm eine Notgebietserklärung im üblichen Sinne handele und daß andere Folge«, als die Berpslichtnng der Beschassungs- stcllen zu belouderer Berücksichtigung bei der AustragSvergebnng, daraus nicht hergeleitet werden könne«. Der Minifter erkennt an, daß bi« Abgrenzung ge, idiste Unbilligkeiten t« sich schließt. Auch in einige« Bezirke« Thüringens seien die Schwierigkeiten nicht geringer, ebenso hätte« die Bayrische Ostmark, die Grenzmark Posen-West preußen und einzelne Bezirke Hinter- pommernS mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfe«. l.r „Hln-enburg" von -er Am Montag Abfahrt nach Südamerika Frankfurt a. M., 23. Mai. DaS Lustschisf „Hindenburg" ist, von seiner zweiten Nordatlantiksahrt heimkehrenb, am Sonnabend srüh um t,1t Uhr aus dem Flughafen Rhein-Main glatt gelandet. Wie die Deutsche Zeppelin-Reederei mittcilt, wird das Lustschisf „Hindenburg" schon am Montag, dem 25. Mai, zu einer weiteren Ueberseefahrt starten, und zwar nach Rio de Janeiro, wo eS am 2«. Mat eintrtfst. Dadurch wird dem altbewährten „Graf Zeppelin" «nd seiner Besatzung eine wohlverdiente Ruhepause auf der Werst in Friedrichshafen ermöglicht. Auch diese fünfte dieSsährtge Sltdamcrikafahrt ist bereits fast auöverkanst, ebenso wie angesichts der bis- hcrigen erfolgreichen Fahrten des neuen Luftschiffes die Nachfrage nach Plätzen eine dauernde Steigerung ausweisN Am 1». Juni wird das Luftschiff „Hindenburg" in Frankfurt seine dritte Nordamerikasahrt beginnen. Die Festsetzung größerer klar abgegrenzter Bezirke sei aber im Interesse der Sach« nicht z« vermeiden. Sonderverhältnisse der vorgenannte« Art könnten im Rahme» der internen Zusammenarbeit angemessen berücksichtigt werden. Der Minister bemerkt weiter, daß die Bevorzugung auch die Möglichkeit in sich schließe, ««ter veftltvmte« Ddr, anssetzungen einer Firm« d«S mttleidenden Gebiet- «inen etwas höhere« Preis z« bewillige«. Unverzicht bare Voraussetzung sei aber der Nachweis zusätzlicher Selbst kosten gegenüber andere« Bieter«, di« ausschließlich der stand- ortmiißige« Lage zuznschreiben sind. -wetten ASAMife zurück Blumengruß auf ein deutsches Heldengrab Den Einwohnern des englischen Städtchens Keighley in der Grafschaft Aork wurde am Freitagabend eine Neber- raschung durch das Luftschiff „Hindenburg" bereitet. Als der „Hindenburg" herannahte, versammelten sich die Einwohner ans den Straßen. Sie beobachteten, wie bas Luftschiff über dem nahegelegenen Morton-Banks-Friedhof, wo 4ü deutsche in der Gefangenschaft gestorbene Offiziere begraben liegen, seinen Bug senkte. DaS Luftschiff flog dann langsam in geringer Höhe über bas Zentrum der Stadt, wo es ein Paket heruntcrwarf, das von zwei Knaben ausgenommen wurde. ES enthielt einen Straub srtscherNelken, dem ein von Johann Schulte, dem „fliegenden Pater", unter zeichneter Brief beigcsügt war. In dem Schreiben wurde der Finder gebeten, die Blumen auf dem deutschen Soldatengrab in Morton-Bankö niederznlegen, in dem auch Franz Schulte, der Bruder des Paters, bestattet ist. Die Blume» wurden von den beiden Findern sofort nach dem Friedhof gebracht und auf dem Grabe niebcrgelegt. Der Gol- Aberglaube ES gibt Völker in Europa, die darunter leiben, daß sie in den Kellern ihrer Notenbanken zu vielGold aufgespeichert haben. Sic leben wie der Geizhals des Lustspiels, der sich ständig von Dieben umlauert glaubt. In jedem politische» Ereignis wittern sic einen Anschlag auf ihren im Grunde recht unfruchtbaren Besitz. Und läßt vollends, wie gegen wärtig in Frankreich, eine schleichende innere Krise die Herzen aller Sparer um Hab und Gut zittern, dann flüchtet dieses unbeständigste aller Metalle t»S Ausland, neue Sorgen und Schrecken hervorrnsend. So hat sich ein merkwürdiger Zu stand herauSgcbildct. Je mehr ein Staat von dem gleißen den Metall besitzt, um so mehr unterliegt er dem modernen Abcrglanben, daß sein Wohl und Wehe allein davon ab hängt, möglichst viel von der Golderzeugung der Welt für sich zu gewinnen. Augenscheinlich wird heute das kostbare Metall von den Goldmine» überhaupt nur noch zu dem Zweck ge wonnen, damit cS sofort von einigen wenigen Staaten wieder nutzlos In unterirdischen Gewölben vergraben wird. Die jenigen Staaten, die so töricht handeln, können nicht verstehest, daß eS Völker gibt, die sich auch mit wenig Gold wirtschaftlich sehr wohlfühleu. Bon ihnen gehen deshalb die törichten Ver suche aus, Währungen, die mit anderen Mitteln festgchalte» werden, für zweitrangig zu erklären. Aber die Praxis lehrt etwas anderes: Ausgerechnet die GoldhortungSländer leben in stündiger Gefahr der Währnngsabwertnng und sind in der Bekämpfung der Krise am weitesten zurück, während ein Staat wie Deutschland, das unter allen hochentwickelten Ländern den kleinsten Goldvorrat hat, seit vielen Jahren eine gleich bleibe ndeFe st igkeitseinerWährung besitzt, die keine internationale Spekulation zu erschüttern vermag. Gleichzeitig sind wir in der Uebcrwindnng der Krise ohne fremde Hilfe am weitesten gekommen, und es wird niemanden geben, der dies im Ernst zu bestreiten vermöchte. Nachdem man von uns das in den Jahren seit der Stabilisie rung der deutschen Währung geborgte Gold wieder zurück- verlangt hat, haben wir erkannt, daß die Höhe des Gold- vorrateS für die Festigkeit einer Währung überhaupt keine Rolle.spielt. Ausschlaggebend für die Sicherheit eines Geld- systemS ist einzig und allein der Wille einer Regierung, nichts zu unternehmen, was die Währung irgendwie gefähr den könnte. Dazu gehört in erster Linie, baß der Staat seine eigenen Ausgaben niemals dadurch zu decken versucht, daß er die Notendruckmaschine stir seine Zwecke in Bewegung seht. Und in Deutschland ist diese Garantie in ganz anderem Maße vorhanden, als in parlamentarischen Staaten. Nicht notwendig ist, daß Einnahmen und Ausgaben des Staates jederzeit völlig in Uebereinklang stehe». Gerade dann, wenn große nationale Aufgaben zu erfüllen sind, die die Steuer kraft der Gegenwart überschreiten, kann sich der Staat die notwendigen Mittel im Wege des Kredits und der Anleihen in dem Umfang verschaffen, der mit der Sparkraft in Uebcr- einklang steht. Er handelt bann wie jeder Privatmann, der seine wirtschaftlichen Unternehmungen nutzbringend er weitern will, ohne im Augenblick bereits über die erforder lichen Mittel zu verfügen. Wir haben in Deutschland diese Methode im Zuge der Arbeitsbeschaffung mit großem. Erfolg für. Staat und Wirtschaft angewendct. Durch eine moderne, zielbcwnßtc Kreditpolitik haben wir nicht nur Millionen Volksgenossen Arbeit geschossen, wir habe» auch die Stcucrkraft und die Sparkraft der Nation so gesteigert, daß wir alle kreditmäßigcn Vorbelastungen mühelos abzubccken vermögen. Gleichzeitig haben wir damit der Welt gezeigt, wie man den alten Angsttranm überwinden kann, die Ab hängigkeit vom Goldc als WährnngSgrundlage könnte eines Tages den Goldumlauf nicht mehr in Ucbercinstimmung mit den gesteigerten Geldbcdürfnisscn einer wachsenden Volks wirtschaft bringen. Tatsächlich leben heule alle jene Völ- kcr, die an der freien Goldwährung festgchalten haben, fort während unter dem Alpdruck, der jährliche Zuwachs der Golberzeugung könnte nicht mit der wirtschaftlichen Entwick lung Schritt halten, so daß eines TagcS der Weltgoldvorrat Knabenmör-er Seefeld Wgerlchtet Gtn umfassendes Geständnis angesichts des Ledes - Weitere Meede zugegeben Schwerin, 23. Mai. Der vom Schwurgericht Schwerin wegen Mordes znm Tode verurteilte Seefeld ist am LS. Mai in Schwerin hi«, gerichtet worden. Da sich bei Seefeld Zweifel avfgeta« hatten über seine mögliche Identität mit einem kommunistische« Geheimagenten gleichen ÄamenS, wurde Seefeld acht Tage vor feiner Hin, richtnna zu einer Vernehmung der Geheime« Staatspolizei überstellt. Im Zuge dieser Vernehmung, die in bezng auf seine poli tische Tätigkeit negativ verlies, legte aber Seefeld ein um fassendes «md eingehendes Geständnis ab. Er gestand, außer den bereits gerichtlich sestgestellten zwölf Morde«, eine große Anzahl weiterer Knaoenmorde nnd Verbrechen. Ebenso aestand er, die Tötung der Knaben mit einem von ihm selbst znbereitete« Gist vorgenomme« zn habe«. Er führt« unter den Auge« der vernehmende« Beamte» einige Male im Experiment die Herstellung seines Giftes vor. Nach Abschluß der Vernehmungen wurde Seeseld wieder den veyvrde« in Schwerin Überstellt «nd dort — wie oben bemerkt — hente htngerichtet. O Hier»« drahtet unser« Berliner Tchrlstleltung noch: Die Hinrichtung eines so verabscheuungSwürdlgen Sub jekt», wie cS Seefeld war, zeigt den Unterschied zwischen der Justiz des nationalsozialistische» Deutschlands »ud der ver weichlichten Rechtspflege, die das Weimarer Snstcm kenn zeichnete. Trotzdem Seefeld dringend m o r b v c r d ä ch t i g war, wurde ex unter dem System aus der Haft ent. lass?» und konnte sein scheußliches Treiben sortsetzen. Dar auf, daß er vielen Eltern das Liebste, das sie besaßen, ihre Kinder, genommen hatte, nahm man keine Rücksicht. Kein Verbrechen ohne Ltrase! Das ist der Leitsatz des nationalsozialistischen Rechts und entsprechend diesem Leit- satz Halle Seefeld sein Leben verwirkt. Das früher Dutzende von Eingaben beim Parlament nicht erreichten, -en Schutz der Bevölkerung vor asozialen Elementen, das hat der natio nalsozialistische Staat als Selbstverständlichkeit von Anfang an cingcführ«. Wer sich a m Lebe »sein er Mitblir- ger vergeht, muß anch dafür büßen. Heute wäre eS nicht znöglich, daß sich ein so grotesker Fall wiederholen könnte, wie er sich nach dem schweren Eisenbahn attentat von Leiferde ereignete. Damals, im Jahre lüä7, hatte, wie man weiß, ein jüdischer Landstreicher namens Schlesinger einen 0-Zng znr Entgleisung ge bracht. Der ruchlosen Tat sielen zahlreiche Personen zum Opfer. Trotzdem selbst ein führender Mann des herrschenden Systems sich unter den Toten befand, brachte es die Systcm- prcsse fertig, einen Feldzug zu entfesseln, indem man sich zn der kaum glaublichen Behauptung verstieg, daß nicht der ugendltche Landstreicher der Schuldige an dem Attentat sei, sondern die „saturierten Bürger",.die.für den „Armen auf der Landstraße" nichts übrig hätten.'. Man verstieg sich damals ogar zu der Behauptung, baß Schlesinger gär nicht verurteilt werden dürfe. An die Stelle solcher EntartnngSerfchelnnngen, die einen Mörder einer Kommission von Psychoanalytikern überantwortete, um ihn der verdienten Strafe zn entziehen, ist jetzt wieder das natürliche Rechtsempfinden getreten. Aus diesem natürlichen Rcchtscmpsindt», heraus wurde auch bas vom Gericht gegenSeefeld. vMärigtH Dädesurteis vollstreckt. Heute veilase: Oie krem und ikreMelt
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