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Dresdner Nachrichten : 18.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-18
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1879
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«»,«« Ir«» 7 U,r U, »»« El»edtti,„ Maeieniieate I». L»»na»meai»»«l» »iecUIialirNq I Mark so Psge„ durch dl» > Mart IL Plue iimjil. «um». w Pl,r. >»ffa,e 34000 »remdl. UI»dirRl>ik,abr etnaelandter 7»a« Milcript« mach« sich di» Stedactta» nicht verbindlich. Snleeaten - Aimalim, iu»»»rt»> Haaleuliel» ». ivaaler i„ üam- »ura. Berlin, Wien. Lei»»!«, Bnlel. vrrtlau, graiiilun a. M. — «ud. Mall« in Berlin. Lktpjia. Wi«n, Lamvura. granlinrt a. M-, Mün chen.— Daud«» <l«. in Heaniiurt a>M. — Bureauxd. „Änvaiid«»» tzNNt". — Il»,»»,Iu>lI>t«,UuUie» » da. tu Varl». Tageötalt für Uoktik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdeuliste. »Mitredacteur: vr. «»»II »1er«,*. FürdaS Feuill.: LliEaalL »»»»». Druck und Elgenthum der Herausgeber: «L Lterteludlrelt in Lre-deu. MN »ata war»« »aNn»«,», 1» »l» «dd« » Uh, »nie»«»«,» «aimlaal dt» «Ui,,» »» Uhr. 2» «euftadt nur an «<>chen«»»en: »I. »lafteraasse «r.» dt» Nachm. «Uhr. 27k>.r «aum »ine. «t»l»al»,ne «na Garantie sllr da» «Ich»« »»,,« «richetne» der Jnier^» wird nicht,«geben. «u«ai>rtt,e «nn-neen.Tluftr«,» .... und verantwort!. Redakteur: Helihlrlvl» K»al»tvnlt in DreSd-n «chl Silben lallen l» Me. In- ieralc sür die Montag» - Nummer »der nach einem Helllagt di« PkUl» h«il« 2<i Pige. ^n- u»ä Vericuuk rülsr Ltsslupsplvrv, pfsnddi-iof«/ Motion eto. ^uZralilunft llllor Loupous. vnont^ottlietis Lontrols der Vorioosung nllor XVsrtdpaxioro. ^.Uvs uued nut Iirieftielivui XVegs. llomlvllulvllv für tVoctiSSl. Loppol 60., s 1» n k ts « « v I» i» 1 t, Lcrlrloss-Ltrusso 14, xogonillmr ftvr 8i>o>'oi^aü»a 187«^. Witterungsaussichten: Veränderlich, meist trübe, stellenweise Niederschläge, Abkühlung. DVtHÄkN. ÄUAll^. ü, v 11i»III81i 11i lt I ^urilsillön uilit Elision von lisitxt'erdvn, l'irllr^vsolririsn, vou Ld. s^utrlcv, ! 1!oituütorriodt für Damen und Herren in der grossen Lla- Roitkllkllstrllsss odgo und der sroion lieitdalrn. Llegnnls Pferds und lall« Oavul.-Uagvrne.) ! Lvsvftirrs. U>Ä88lft0 Prei8v. Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Wien, >7. August. AIS Nachfolger Andrassy'S nennt man l» erster Linie de» bisherigen Ncichofinanzmlnlstcr Baron Hosinan ». SzegedIn, 17. August. Ein gestern In einem Möbel magazin auSgebrochener Brand konnte erst, nachdem niedrere an liegende Häuser mit ergriffe» wäre», bewältigt werden. Der Schaden ist nicht unerheblich. Konilanttnopel, 17. August. Der Khedlve wird am Donnerstag von Egypten hier cintresscn, um dem Sultan leine Huldigung darzubitngcn. Konstanttnopcl, 17. August. Ein Jrade deS Sultans ernennt Laivct. Ali. Laib und Lavaü alv Kommissäre sür ble Unterbandlnngen mit Griechenland. Bukarest, 1«;. August. In den rumänischen Donau- bistrictc» ist von Neuem die Nindcrscuche auögcbrochcn. -s- Unser Dresdner „Schweizclub" bat sein Entree ln der Schweiz ganz brillant gemacht. DaS grosse Eoncert mit Orchester tiür einen wohlthätigcn Zweck), das sie am Sonnabend in Zürich gaben, war, wie ein Schweizer Freund unseres Blattes unö meldet, sür die Sänger vom glänzendsten Erfolg. Dresden. 18. August. — Der Reichskanzler Fürst B iöinarck bat mit einem her- oorrageiitcn Anieritaner, Herrn SOilliani Kelley, Untcrrcbun« gen über die Gold- und Silberirage gehabt. AIS Nesultat dieser Untcibandlungen stcbc» Bcrbandlungcn zwischen Deutschlanbund Nordamerika bchuiS Herstellung eincS leiten Werlhverhältnissco zwischen Gold und Silbcr bevor, d. l). die Einsübrung der Dop pelwährung. Herr Kellen ist nach Paris gereist, um die fran zösischen 'ilegleruiigSkrcise und Gambetla zur Einberufung eincS neuen MünzcongrcsseS zu gewinne». — Berliner Blätter sprechen von dem in Kürze bcvorstcben- dcn Rücktritte dcö preußischen Iustizministerö Ui. Lconvarbt. — Bei dem in Frankfurt a. M. jcszt abgcbaltenen Eongresse des eeutsichen S t e n o g r a p be n b u n d c o ist Dresden durch den Borstand dcS kgl. stenogiavbischcn Instituts, Pros. Krieg, und durch den Vorstand des Gabclsbwgcr Ltcnvgrapvenvercins, Herrn Bürgerschuidirectcr W aaner, vi rtrctcn. — Meorere vier lebende Oestcrrcicher werden den heutigen 49. Geburtstag (>8. »August, ihres Kaisers Franz Josef bei einem Festmabl feierlich begeben. Die Rüikkebr der sechs Ferienkolonien gestaltete sich am Sonnabend auf dem Postvlatz und an der Elbe zu kleinen Volksfesten der ergulckendsicn »Art. ».Man musste die Eltern und Angehörigen der 70 Knaben und Mädchen sehen, mit welchen Erwartungen sie der Ankunft ihrer Lieben cntgegenbliclten, man musste de» Gesang und den Jubel der ankommenden. bald sonnen verbrannten, bald rosigen Kinder hören, alö sie aui Damvischlffen und in bekränzten Omnibussen ankamen, um zu empfinden: vier ist eln Stück reiner »Menschenliebe praktisch ins Leben getreten! Wären doch die edlen Menschenfreunde, deren »Beiträge die Aus führung deö Unternehmens ermöglicht haben, Zeugen der rühren den und ergreifenden Lcenen am dcm Postplave und an der Elbe gewesen! Hier nahm ein gelber Dicnstmann sein Kappeliungelchcn an die Hand und „Kumm', mci »Mar l, kumm'" sagend, führte er ihn nach Hause, der Mutter zu. Dort hob eine einfache Ar« beitcröirau ihre Jta anfänglich zweifelnd empor, küsste sie aber bald tüchtig ab — erkannte sie doch kaum da» muntere, bauö- bäcklge »Mädel wieder, das sie vor :i »Wochen bleich, schwächlich und matt zum Landaufenthalt übergeben batte! ES ist in den st Wochen Alles trefflich gegangen: kein Unglücksall, kein Schlan genbiss. kein Sturz von einem Felsen oder ln einen Bach, keine Epidemie ober dergleichen bat daSil nterncbmen gestört — bas grösste Malbeuc ist ein »Wespenstich gewesen. Obwohl in alle» o Kolonien Aufsicht, Pflege und Verpflegung trefflich und gediegen waren, rühmt man doch die Mädchenkolonic, die Frau SkaLtgärtner Degenbarv ln «Srolisedlib leitete, alö die ausgezeichnetste und man bedauerte nur, daft ble geliebte LankcSmuttcr, unsere mllb- thätige Königin Carola, während der Schulferien außer Landes weilte. Die hohe Frau hätte gewiß an den dasigen Einrichtun gen lbrc Freute erlebt. »Aber nicht bloS gesundheitlich gekrältigt, auch sittlich in Zucht gehalten kevrcn rle Kleinen letzt in Hauö und Schule zurück. Stadtratb Heubner hat an den Scheuer tagen dcS Nachhause» sich durch Inspektionen überzeugt, wie in den Kolonie» auch sittlich erzieherische Tendenzen verfolgt wur den. Aui der Heimreise enubren die kleinen Pilgerzüge manche Liebeszeichen, so beschenkte der Bürgermeister von Kamcnz die Stcnzer Kolonie mit Plefferkuchen. Die Äroßiedlitzer und Rath- mannSdorlcr »Mädchen begrüßten baSPlllnitzerKünlgSschloß vom Dampfschiff auS mit dem Gesang der Sachsenvvmne. »Am spä« teilen traicn die Bärcistelser in Dresden ein: eS waren die >»- bis ILlährlgcn Knaben, bie..Garbe". die mit Bergstöcken bewehrt au» dem Omnlbuö stiegen. Nachdem das Werk glücklich vollendet und die Kinder ihren Eltern zurückgegebcn waren, vereinigten sich ble Unternehmer de» Ganzen mlt ben Lettern und güh- rerinnen der Kolonien zu einer traulichen Zusammenkunft, bei welcher der auSgezetchneten Verdienste, welche die Aerzte Be- zlrkSarzt Dr. Nicdncr, Med.-Rath vr. Blrch-Hirsctitelb und vr. Hübler. sowie Herr Bürgerschulblrektor Kunath lm Verein mit den Vorständen und Vorsteherinnen brr Kolonien sich erworben hatten, ln ansprechenden Worten gedacht wurde. — Der Kronprinz von Deutschland und Preußen ist König geworden. Belm dleöiährlgen Pfingstschleßen ln KönIgS- hütte hat eln dortiger Strobuftabrlkant den besten Schuß lür lbn getban und am 1. d. »M. erhielt der »Vorstand der KönlgShütter Schützengllbe die erlrcuiiche Mltthellung, baß Se. K. Hobelt die „KLnlgSwürtc" annebme. — Die Dclegirtcn des Verbände» gewerbtrelbender Schneider Deutschland», Oesterreich» und der Schweiz tagen gegenwärtig in Berlin. Dresden ist durch seinen Obermeister Barth verirrten. — Das Institut der Militär-Telegraphie, zu dem Olftziere aller deutschen ArmrecorvS aus !e 0 »Monate comman« dlrt wcrdcn. Ist bedeutend vergrößert, nach der Kur«ürstenstraße verlegt und dem Ingenieur-Oberst Fahland unterstellt worden. Der neue EurluS beginnt im neuen Gebäude am 1. Octbr. d.J. — Das Eoncert des Männergesangvereins „SerenitaS t." zum Besten der Ferienkolonien armer Kinder Dreödcnö findet erst am 20. b. M. lm Etadtpark statt. — Gewöhnlich geben 35 Gewichtstheile Milch einen GewlchtS- theil Butter und va ein Liter »Milch elo Kilogramm wiegt, so geben 35 Liter Milch ein Kilogramm Butter. Eln durch Tb. Grieben ln Berlin sür 2 Mark zu beziehende» Büchlein beschreibt nun eln verladren, da» nur 18 vlS 32 Liter Milch lür eln Kilo gramm Butter ertordert, und zwar well durch eine langsam wir kende, auf Filtration unv Pressung berechnete Methode alle in der Mllchsakme enthaltenen Bntterkügelchen gewonnen werben. DaS Buch betitelt sich: Neue Butter- und Käsebcreltung". — Der kaufmännische Verein „Urania" wirb zum Schluß :>zend gelegenen Elbterrassenthelle von Stabt London statt, wo Gäste stets willkommen sind. - Leipzig, 15. August. Großen Respekt kann man vor dem NationcillibcraliSmuS nicht haben. Durch die „Ungunst der Zelt" d. h. durä' den Scheivebrlef, den ibm der Reichskanzler gegeben hat, ist er so mürbe geworren, daß er In seiner neuesten Kundgebung, dcm Auirul bcS,.Reichsvcretns iürSachsen" zu den LanbtagSwablcn. eine vollständige Frontveränderuiig vorgenom- men hat. Nicht mcbr gilt eS den entschlossenen Kamps gegen eine parliculgristische, rclchSieintliche. reaktionäre Regierung, die sich das Volk mehr und mehr enllremdet. »Neben der „Reichö- treue" ist auch „unser engeres sächsisches vaterlanv", „wahre An hänglichkeit iür unser Hclmathlanb und eln Herz iür Sachsens Wohl" wieder zur »Anerkennung gelangt. Ja, im Puukie der „Sachscntreue" — „richtig verstanden" — kann man cö „getrost mit iedcr andere» Panel auinebmen!" Waö will man mehr? Stur die bedrängte Finanzlage dcS Staates und der Steuerdruck, der die »Bürger belastet, gebieten, baß man „liberale, unabhängige" Männer wählt, weiche die Hanv aut den Säckel der Steuer zahler halten und, „wenn eS nölhig ist", aus Sparsamkeit bringen. Gewiß ist das Recept der Sparsamkeit gut. Nur hätte rer NatlonalliberaliömuS sich schon früher, als er noch die herrschende »Macht war, bct seinen Forderungen und Bewilligungen einen Zügel anlcgen, namciiilich Im Rcicholgg mlt der »Bewilligung von »Millionen aus vollen Händen zurückhaltender sein sollen. Die Finanziage unseres Staates würde daun vielleicht eine weniger bedrängte sein. »Nach so vielem Großen und Herrlichen, waS man „geschaffen" zu haben sich rübmt. kommt der Jammer über den dadurch verursachten Steuerdruck zu spät! Uno die »Baumeister, die nach ihrem Plane gebaut und uns in die Be- drängniß bincingeiührt haben, sink) sicherlich nicht die Männer, nnS wieder herauözutübren. — »Noch bei jeder Ausstellung sind Klagen über die Verthciiung der Preise laut geworden; kein Wunder also, daß auch die Prämliruiig unserer Kunsigcwerbc- »AuSstcllung vielfach bekrittelt wirb. Für Leipzig kommt hierbei namentlich der »Buchdruck und ble »BuchlLnberel in Frage und seit dem »Bckanntwcrde» der Preise hat sich deshalb auch der »Besuch der Ausstellung durch Einhciiniiche gesteigert. Firmen ersten Range» hintangestellt, mittelmäßige Leistungen hervorzchobcn: so lautet vielfach der Auöspruch von Sachkennern. Stuck, von den hiesigen »Ausstellern hat darum schon mehr alS Einer die ibm zugedachte Auszeichnung abgeiehnt. Dagegen verricht in den Kreiicn unserer Advokaten Freute, daß daS Justizmlntsicrium nach einer a» dieAdvokatcN'Kammer gelangten Zuiertigung nicht beabsichtigt, die Einlübrung eines Amtöklrideö iür bie Rechts anwälte bei gerichtlichen »Verhandlungen gesetzlich anzuorbncn, vielmehr eS in daS irele Ermessen der Rechtsanwälte gestellt hat ob sic die Amtötracht tragen wollen oder nicht. Waö nun ge schehen wird, ist leicht zu erratven. Die Gerichte, um Ihr Gut achten beiragt, hatten sich, wie verlautet, zum größten Theil sür den schwarzen Frack ausgesprochen. — Der Jahrmarkt In Lorenzklrcven - einer der größten dcö Lande» — wird vom 27. bis 30. dies, abgchaltcn. — Unter Zurücklassung eliicö Brle cS. ln welchem die Absicht, In die Elbe geben zu wollen, ausgesprochen war, bat sich am Freitag Abend daS Dienstmädchen deS HutmachcrS Mühle In »Pirna entkernt. Gleichzeitig verschwanb der Hutmachcrgcselle »B., mit dem sie ein LicbcSberbällniß unterhalten haben soll. Letzterer soll bereits vcrheiratvet sein. — Roßwein. Der Hauptgewinn der Lotterie unserer Gewerbe, und Industrieausstellung ist nach Siebenlcbn gekommen und bat die Göttin Fortuna es gewollt, daß die komplete Zimmer einrichtung eine wenig bemittelte Braut dort gewonnen hat. — Den vereinten »Bemühungen unseres Stadt- uiid Gcmeiiideratl'cS ist eö zu verdanken, daß wir anstatt der alten schadhaiten zweiten hölzernen Mutdensabrbrücte eine von Eiscnkonstruktion erhalten; laut »Bekanntmachung unseres StadtrathcS im Amtsblatt ist mit der AuSilihruiig ble Maschinenfabrik und Eisengießerei von Schindler und Grünewalb in Meißen betraut worden. — Die weithin bekannte, schön gelegene „Rothe Schänke" bei B e rg g i e ß h ü b e l ist am Sonnabend Abend ein Raub der Flammen geworben. Trotz aller Anstrengung war nicht viel zu retten. — Ein entsetzliches Unglück hat einen bei der Reparatur der SIlbcrbacher Kapelle in Plauen I. V. beschäftigten Arbeiter getroffen. Er war am Dache beschäftigt und stürzte von da. weil plötzlich die Leiter brach, jählings herab aut einen hölzernen Gartenzaun, auf welchem er hängen blieb. Mehrere Spitzen waren ihm ttcl in den Leib gedrungen. Mlt Mühe brachte man den Unglücklichen vom Zaune und die Pflöcke aus seinem Körper, wobei noch einer der Pflöcke lm Körper stecken blieb, den erst der »Arzt befestigen konnte. DaS geschah am »Mittwoch, am Donnerstag lebte ver Unglückliche noch, man erwartet aber kaum rin Auskommen. Er Ist Vater von 8 KInvern. — Jener Lehrling Sevlcrt tnOlbernhau, welcher, wie bereit» berichtet, am 10. d. Abend» mittelst einer Bolzenbüchle eine Frau Amalle Neubert in da» Auge schoß, machte am Sonn tag Abend aus Furcht vor ver ihn erwartenden Strale Im bortt- gen Hammerteiche den Versuch, sich zu ertränken, ward jedoch von dem bazukommenden Förster Hörig wieder au» dem Wasser gezogen. — Der Frau von Schönberg auf Psafsroda wurden vor Kurzem 2 goldene Uhren, Ringe und verschiedene Kleiber ent. wendet. Der Dieb muß, wie eö scheint, Nachschlüssel besessen haben. — InPöschwttz gerleth am vorigen Mittwoch der dortige Rittergutsbesitzer FIkcher in eine Mähmaschine, durch welche ibm baS Gesäß und der Leib zerrissen ward. Nach einigen Stunden gab der Unglückliche seinen Geist auf. -In dem zumRIttergutePotschappel gehörigen Stein» bruche verunglückte am Sonnabenb ein Ksähriger Knabe dadurch, baß er da» Schleilzeua an einem leeren bcrgabstehcnden Stein wagen ausdrebte und letzterer ihm über die »Brust ging, wodurch daS unglückliche Kind seinen sofortigen Tod fand. — »AlS am Sonnabend vormitiag der Sanger'sche CIrcuS Glauchau verließ, um per Landstraße »ach Meerane überzusiedeln, brach In der »Nähe deS Felbschlößchenö bie Achse eines mit drei Löwen beladenen WagcnS, lo baß derselbe soiort in den Straßen graben stürzte. Wegen nicht vorhandener Rescrvewagen mußte der beschädigte Käfig mit Stricken zusammen gebunden werden, um das zu verhindern, wovor der allergrößte Schrecken lebendig ward, nämlich das Auöbrechen der Löwen. Zwei Stellmacher wurden sokort mit Herstellung neuer Kättae beaustragt. — Ein 23sährlger Bursche au» Berggießhübel trieb dle Spltz- buben-Frechhelt soweit, daß er In Pirna am bellen lichten Tage auf der Bieltestraße mittelst Leiter in die Stube derHaiidclSirau Seiicrt Anstieg, bie, das wußte er, aus dem Markte ieilhielt. Die »Nachbarn bemerkten setoch bie Frechheit, nahmen die Leiter weg, hotten die Polizei und der kecke Kerl ward schließlich unter rem Bette hcrvorgeholt; da er sich noch renltcnd benahm, ward er gebunden. ESitterungsalveobachtuna am 17. August, Mltt.i21lhr. Barometerstand n. Oscar Bösolt <Wallstr. ivs: ?o> Millimeter (seit gestern 2 Mm. gestiegen.l - In Aussicht: Veränderlich. - Tberinometrograph n. Reaumur: >9 » W. — Differenz von gest. zu beute 14 — niedrigste Temv. 9 M., höchste Temp. 25 »W. Die Schloßthurmiahne zeigte West-Wind. Himmel: trübe. — «IbvShe in Dresden. 17. »Aug.,»Mitt.: 92 Lenk, unter 0. Briefkasten. Marie. „Finden Sie eS nicht auch sehr pietätlos von einem reichen Kavalier, wenn er. der jährlich vielleicht Tausende verschleudert, das Grab seiner Eltern völlig verwildern läßt? Schon olt hat cö mich schmerzlich berührt, wenn ich ben Trini- tatiöllrchhoi besuchte unb Icb sähe inmitten der geschmückten Grä ber eine Grust, wo das Unkraut so hoch wuchert, daß eö mitleidig die bornebmcn Namen zu verdecken sucht, die an der Wand cin- gegraden sind." — Die Armen wollen auch ein Vorrecht vor ten Reichen und dieses Vorrecht befielst darin, daß Ihre Gräber von Uedcndcn Hiiiterlassciicn gepflegt werden. Wandern Sie am JohaniiiSiage und Tottcnsonntage hinaus nach den Friedhöfen und Sie werden finden, daß die Gräber ver »Armen mit »Blu men und Kränzen geschmüctt werten, während die meisten der stolzen Grillte mit großen Monumenten verlassen stehen. »Ab. E. B.. BreItcnbrun n. „Es ist vor Kurzem in Ihrem Blatte vor den Fructstscvoten des Goldregens gewarnt worden. Da ich nun im Lexikon nachsah unv nichts darüber fand, bitte ich um »Antwort darüber, waö iür Folgen bei ver kommendem Genuß herdeigelührt werden unv ob es wohl rathsam ist, diele Schote» rechtzeitig avzuncbmen? Eö liegt mir umso mehr daran, da ich Goldregen im Garten habe und Kinder in der Nähe sind." — Die Schoten sind glitig, der Genuß iührt zu Krankheit und Tod. Wenn Sie also Ihre Kinder lieb haben, so werden Sie denselben bie Schoten aus den Zähnen rücken. N. »N., »Meißen. „Gestern Vormittag erschienen In meinem Restaurant zwei, wie sie selbst auösagtcn. etwas an« geheiterte Hausirer, die, nachdem sie verschiedene» Unfug verübt unv mciiicr Frau eine arobc Beleidigung gesagt batten, von der selben mit einer weitbinschallenden Backpieiie in baarer »Münze auSgczablt wurden. Aus Rache sür diese unerwarteteHonorirung gaben dieselben nun zu erkennen, diesen Vorgang nach tbrer An gabe im Briefkasten Ihres geschätzten Blattes zur Kenntnis, dcS Publikums zu bringen re." — Die Drobung mit dem ..Brief kasten" ist nicht letten, bat aber im Grunde wenig zu bedeuten. »Leun wir merken, daß irgenb so eine boShaite Kröte einem »Andern ciwaS auSwIschen will, so fliegt der Wisch schleunigst in den Papicrkorb. der will auch leben. »A b. P g. „Ersuche ergebenst mir voch gefälligst einen tüchtigen Spezial-Arzt sür Haar- und Kovl'hauttrankhciteii zu nennen, da mir meine Haare so sehr auSmllen und ergrauen» was ich durch ärztliche »Behandlung beseitigt haben möchte".-Dr.Engel- nianii. PiUnitzcrstraße, wird für Haarkrankheiten gerühmt. 8 iähr. A b. „Wir streiten uns über daS Wort dumm. Kann ich von einem Dummen < Dummheiten ausgeschlossen) noch etwas lernen oder nicht ?" — Von einem Dummen können Sie lernen Ihr Glück zu machen, denn — dumm hal'ö meiste Glück. »B. P.. Plauen i. V. „Wie kommt cö, daß bei dieser kolossalen Hitze die Brictträger ln »Blauen, welchen cö im vorigen Sommer gestattet war, sich Drellröcle zu kausen und zu tragen, in der warmen llniioem Ihr schweres Amt verrichten müssen. Ist daS in Dresden auch so?" — Kolossale Hitze? Glückliches »Plauen. Ileberall in Deulscbland hat das »Publikum während der Hundöiage vor Frost mit ten Zähnen geklappert, liniere »Brictträger tragen nicht nur ihre gewöhnliche Uniform, sondern noch Ueberziehcr. X. U. u. Co. „In Folge der in Ihrem geschätzten Blatte vom 7. b. M. enthaltenen Mitthcilung bez. des hiesigen Damm- resp. SchlaminteicveS war im hlesigenAmtsblatte soigen- ger Stoßseufzer zu lesen: O elhirakterlstlsch ist'S, So Etwas zu schreiben, Wem'S In Kamenz nicht gefällt, . Mag da sonst wo bleiben. Schlammbeißer. Man richtet an Sie. weiser »Bricskasten-Sokraleö, die bösliche Anträge, welchem Theile wobl durch bas Akrostichon hcrvor- gchendeS Prädlcat zuzuiprechc» ist, dem Vcriasscr Ihres aus Wahrheit bei übenden »Artikels oder dem schlammbelßenden Poe ten jenes Inserats, welcher sinngemäß den wagebalstgen Versuch gemacht, durch leine Versestümperel die bei vem größten Tbelle beü hiesigen Publikum» feststehende Meinung bez. der Zukunft genannten EchlammvehLlter» zu corrigiren." - Nach Dresden darf Ihr Knüppeldichter jetzt nicht kommen, tm Centratschlacht- viehhöl ist Rindersperre. Mohorn. „Sie schreiben jetzt viel über Schlachten und Verkauf» von krankem Vieh. Wundern würben sich aber die lieben Dresdner, wenn sie wüßten, waö sie Alles essen müß- ten. ES sind mir viele Fälle bekannt, daß, wenn bei einem Guts besitzer Bich krank wird, lange daran herumgetoctert ist und das selbe dann nahe dcm Crepircn ist, da wird nach ben bekannten Aaöflcischern nach Dresden geschickt, da» Stück zur Nachkzcit er schlagen und dann unter der Hand nach Dresden verkauft. So hat jetzt ein Gutsbesitzer, was der »Behörde anonym angezcigt wurde, mehrere Stücke an einen bekanntenAaSfleischer zur Nacht zeit verkamt, darunter eine, man staune, sür ganze l8 Mark. Ob die noch groß gelebt hat, muß man doch stark bezweifeln. Na prosit bie Mahlzeit!" - Leider anonym, aber immer da»kenö- wcrth, um daS »Auge der Behörden zu schärten. »B. Krübler, Erlau. „Hier wurde neulich von einem Herrn der Name deS kürzlich verstorbenen Kliifteivogteö von Poiern mlt dem Tour aus der letzten Silbe auSgcipio- cben. Meines Wissens ist aber die betr. Familie gut deutsch und daher würbe auch der »Name den Ton aut der ersten Silke haben. Wie meinen Sie wohl, daß der Name ausgesprochen wird?" — Im persönlichen Umgänge mit dem soeben verstorbenen, gegen Jedermann stets so leutselig unb liebenswürdig gewesenen Herrn Klostervogt von Posern hat Schreiber dieses nie einen Wider spruch erfahren, wenn er seinen freundlichen hohen Gönner mit Herr von PvISrn (nach tranz. Art, den Accent auf die letzte Silbe» anredete. »Anonym. „Ist dies strafbar? Ein Kleiderhändler will einen Theil seiner Schulden los werken, was macht er? er gicbt einem guten Freunde 0»M Mark unv erklärt bct einem Sachwalter, er wolle sich mit seine» Gläubigern setzen, damit der Konkurs nicht auSbrä-he und 20 Proc. zahlen. Die guten Lie feranten werden autgeiorkert. sich darüber zu erklären. Schlechte Zelten, viele Kinder, hohe Mlethe, beißt eö. nöthlgtcn Ihn. Die Gläubiger sind alle drauf gehuppt unb der gute Freund hat für taö GeldauSzahlcn, ms wenn eö von ihm wäre, 300 Mark ver dient." - Ob das Nraibar istt
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