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Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191107143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-14
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1911
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UL Mk. s RIEMANN-IV · O- s I aw . , si- Wuns- Iæskpgkzsggkwssssstkgss »Es-gess- Iqch MIUUMMIMTUMIÄ cis-halfst inten, da diese-s Verhalten nach dortiger Auffassung ’nicht mit den zu Beginn der Berliner Besprechung gemachten Angaben im Einklang stehe. Man gibt zu verstehen. daß die Verhandlungen nur zu einem guten Ziele geführt werden können, wenn die deutsche Kundgebung vor Agadir jeden zweideutigen Charakters entlleidet wird. Das Verhalten der Deutschen vor Agadir ist durchaus nicht zweideutier. Es ist ganz naturgemäß, daß die Mannichait Land urlauh erhält, vor allem müssen auch Lebensmittel eingekauft werden. Die Franzosen regen sich alio wieder einmal unnötig auf. Größte Verbreitung in Sachsen. Rebekka-m und Meschästistelle MWM 4. Fett-sprechen Redaktton Nr. M, can-edition Nr. 4571. Verlag Fr. M in Betracht kommenden Fragen glänzend beschlaaen war, nach zehnstihrioer Richteriiitiadeih die sich immer in demselben Kreis bewegte, infolge der fortschreiten den Entwicklung während er auf demselben Stand punkt stehen blieb, vollkommen die Fühlung mit dem modernen Leben verloren bat, ein «weltfveinder Rich ter« geworden ist. Die juristische Vorbildung aber hat damit nicht-s zu tun. Das ist vielmehr eine Sache, die von der Persönlichkeit des einzelnen abhängt. Es wivd also darauf ankommen, vorzugsweise folebe Persönlichkei ten zu Richter-n zu machen, die eine gewisse Gewähr dafür bieten, daß sie nach der Anstellung ficb nicht nur mit der oberflächlichen Erledigung der laufenden Amtsgescbafte begnügen, sondern sieh bemühen, dau ernd mit den Fortschritten der Allgemeinheit gleichen Schritt zu halten. Im Grunde läuft die Frage der juristischen Vorbildung aus das Problem der Per sonenauswabl hinaus. Bauern bat als erst-er Staat in Deutschland versucht, dieer Problem prak tisch zu lösen. indem es als Maßstab für die Auswahl den Ausfall der Abschlußpriifuna anlegte. Es bat dieserhalb sich manche recht herbe Kritik gefallen lassen müssen. In Preußen besteht das System der »Dreier juriste-n« nur insofern, als Assefsoren mit einem besse ren Prüfunggergebnis als aeniigend früher sur An stellung kommen. Von andrer Seite sind die verschiedensten Vor schläge gemacht worden« um ein wirklich in jeder Hin sicht ausreichendes Richtermaierial zu bekommen. So war oorgeschlagenwovdem nur älter-e, erfahrene An walte, die sich in der Rechtspfleae ausgezeichnet hät ten, zu Richtern zu machen. Ein, wie man auf den ersten Blick sieht, undurchführbarer Vorschlag. Denn erfolgreiche nnd tüchtige Anwalte haben meist ein so hohes Einkommen, daß sie nicht daran denken wer den« ihre einträgliche Anwaltsftellung zugunsten der sehr viel schlechter bezahlten Richterstellung auf-m -geben. Von den mannigfachen andern Gründen, die gean diesen Vorschlag sprechen. fei nur der erwähnt, daß wir bei seiner Verwirklichung nur noch Richter Hasen würdet-, deren Arbeitskraft zum sproßten Teils verbraucht ist. DennidaS der-Macht« überaus. aufreibend .ist, darüber wird wobl kaum ein Zweite bestehen- Nur eine Seite scheint uns bei allensolchen Vor schlägen und Anregungen nicht genügend berücksich tigt worden zu sein, nämlich die der Gesetz gebung. Es ist richtig, es werden oft Urteile ge fällt, bei denen der gesunde Menschenverstand den Kopf schüttelt. Aber viel zu selten legt man sich« wenn man über die Weltfremdheit der Richter schilt, die Frage vor, ob die Schuld an diesen unglückseligen Urteilen denn auch wirklich allein die Richter und ihre angeblich ungenügende Vorbildung trifft. Wich tiger dürfte es sein, daß die Parteien der gesetzgebe rischen Körperschaften sich daran gewöhnen, bei der »Beratung und Verabschiedung politisch neutraler Gesetze, wie es doch die Vorlagen, die die Recht sprechung betreffen, sind oder wenigstens sein sollten, alle oarteipolitischen Momente auszuschalien nnd sich lediglich von dem Interesse der Rechtfprechnng leiten lassen, das mit Parteiinteressen nichts zu tun hat. Wenn die Parteien das nicht fertig bekommen, so stellen sie fich selbst ein Zeugnis bedauerlichen Man- , ,—.———————-.————· dieser Mann hatte doch mehr zu verlieren, als die meisten, die am Weequeuz des Herinleö sich für den goldenen Schein entschieden. Und ich denke mit he .sonderet Achtung und Wehmut der zwei von der YLetdenschaft und Schwärmerei der Jugend durch glübten Romane Sudermanns ~Frau Sorge« und »Der Katzensteg«. Welch ein Gegensatz zwischen diesen Blüten eines ringenden Dichtergemtits und der reisen Frucht des modischen Schriftstellers, dem Roman »Das Hobelied«i Das Temperament de-l Stils und die Art, den Leser heftig zu packen, sind aus jungen Dichtertagen dem Manne treu geblieben, der einst schrieb, um sich zu befreien, sich selbst von einem Müssen zu erlösen, und ietzt mit großerGes riebenbeit beslissen ist, das-Publikum mit pikanten Mischungen zu bedieneni . Es liegt, erschienen in der I. G. Cotiaschen Buch håiöidlunch ein neuer Band Sudermannscher Er z« lunqen auf, der von einer der Novellen den Namen hat: »Die indische«Lilie.« Wie diese sieben Geschichten nebeneinanderstehen, erscheinen sie mir wie Kombatianten in den Lagern der zwei Seelen; und eine ist darunter, die mich um de- Dich ters willen sogar ergreift. Denn sie childert seinen inneren Zwiespalt Wie immer, wenn Suderinann die speniesnetemä sucht, verliert sein Konseprin den TeeiesselsPhantasien »Idea« iman denkt an Boz-Dickenel) die ihm sonst eigene sichere Klarheit: Sein Stil wird dann übertrieben und dombastisch. Doch hier stdet es mich nicht so sehr, denn hier such' ich den Menschen, nicht sein Wert, nnd will es ver stehen, daß Bekenntnisse, aus dein verschwiegenen Busen emposåsewüblh unwillkürlich nach einein Schamtuch das en. Die Allegorie ist siir den Beich tenden bequemer als siir den Beichidiirer. Und ein wenig an umnebeln, bat der Dichter seine Fee Tgech unter der er die Illusion, die Phantasie und ie en unbewnßien Trieb beim Namen ruft, mit der seinen Narkose «verquickt, die des Ostens köstliche Pflanze in Wasser und Feuer ausattnet Das seit den Kind heit-singen ihm anvertranie Ilroma rnst die Erinne- Irungcn seines Lebend wach. Da sehen wir den jungen Menschen zum. Dichter werden nnd. machen seinen inneren Kampf durch: Poet oder Journalist, Harfe oder Richtschwerti " Wollen diesmal nicht rechten mit der Einseitigkeit Sudennanns, dem siir den Künstler im wahren criiiter der Glaube und das Begreife-i sehlti Dann ianineln wir mit dein Jungknappen Apolls in den ersten heißen Rausch derl Sinne. Die kleine Naive des Stadtweaterz ists die jetzt-den Namen Ihea M- cr: erwacht in Er : gelb an politischer Disziplin und an Objektivität anb, « das gleichzeitig als ein Doknment des Niedergangeg s des Parlamentarismuz zu betrachten ist. Die Hofs nung, daß die Parteien sich auf sich selbst besinnen werden, scheint leider sehr gering zu sein« Deshalb muß man von der Regierung verlangen, daß sie un nachsichtlich allen juristischen Gesetzentwürfem in die durch dass Parlament parteipolitische Momente hineingetragen worden sind, ihre Zustimmung ver sagt, wenn darüber anch Vorlage tiber Vorlage unter den Tisch fallen sollte. Die Recht sprechung ist dad allerungeetgnetste Objekt für den politischen KuhhandeL Und man hat ed nur zu oft erlebt, daß an und für sich gute Gesetze dadurch, daß einzelne Parteien ihnen den Stempel ihrer politischen Prinzipien auf zudrücken versuchten, für die praktische Recht sprechung völlig unbrauchbar wurden. Außerdem tritt bei dem Neichstage nur zu oft die bedauerliche Neigung hervor, die gansze Gesetzgebung nach besonderen Maßstaben zu gestalten, die für allgemein e Verhältnisse durchaus unbrauch bar und ungeeignet sind. So ist es doch eine allgemein anerkannte Tatsache, daß die Zustände an den Berliner Gerichten, die deshalb noch durchaus nicht schlecht zu sein brauchen - eine Üb normität darstellen, die im ganzen Deutschen Reiche nicht noch einmal wiederzufinden ist. Trotzdem wird die Gesetzgebung häufig aus die Berliner Verhält nisse zugeschnitten. Erst eine bessere Gesetzgebung, dann wird die Rechtsprechung ganz von selbst besser werden, ob mit, ob ohne Reform der juristischen Vorbildung. Der sranzdsische Botschafter Juleö Egambon stattete gestern dem Staatssetretär des Aeußcrn Herrn v. Kiderlen - Wächter abermals einen Besuch ab. Die Besprechung mischen den beiden Staatsmännernwar »von längerer Dauer. Auch in Paris werden dies-Besprechungen fort gesührt. »Pettt Parisien« schreibt: In Sachen der. Maroktoassäre haben gestern wichtige diploma· tische Besprechungen im isranzösischem Aus wärtigen Amte stattgefunden. Nach diesen Konserenzen hatte der Minister des Aeußern de Selved eine längere Unterredung mit Herrn v. Schoen und kon serierte dann auch mit dem italienischen Botschafter Tittoni, dem russischen Gesandten szolski und dem sxanischen Gesandten Perez Cabal le ro. s Das ~ «cho de Paris« schreibt: Die französisch dentschen Unterhandlungen dauern noch in derselben geheimnisvollen Weise fort. Jm Ministe rium des Aeußern beschränkt man sich aus die Er klärung, daß alles, was über die Unterredungen zwischen den deutschen nnd den französischen Staats- Znängxrn gesagt worden sei, keineswegs auf Tatsachen ern . . Verstkmmmtg in Paris. Die Meldung aus Agadir, wonach die Ossizicre des Kreuzers ,B er l i n« mit den eingeborenen Be hörden in lebhaftem Verkehr getreten ieieu, wird in Paris mit einigem Befremden aufgenom — ,———.——————- nüchterung. Den Helden des Erfolgs umhranft die laute, leere Welt. Mitten im Gewühl und Flirt der Großstadt und seiner hlendenden Triumphe faßt ihn die Sehnsucht, flieht er su sich selbst. Man follte dem Dichter der Mode diefen Sehufuchtgtraum nicht vergessen! Die Einsamkeit der Wüste genügt der Phantasie nicht, fie führt deu von aller Richtigkeit Ueberfatten sechs Schuh unter die Erde, in das Grad. Weil nur im Dichterwahne tot, rnmort Sudermann im Sarge und grollt sich tüchtig aus gegen die Ober welt. Mist fehr originell, doch bemerkenswert auf richtig re net er mit den Freunden und Feinden in der Nachwelt ab. Die Freunde erweisen sich natürlich als perfidy doch wird man mit Erstaunen vernehmen, wie mildhergig Sudermann, der im wachen Zustand die Kriti unverfbhnlich haßte, sich im Tranmtod auf seine Feinde besann. Er laßt frei lich vor allem sich selbst allerlei Gerechtigkeit wider fahren. An feinem Grabe bedauert fein zrimmigster Widerfacher, ihm su viel am Zeuge gefli su haben. Man kdnne nicht leugnen, daß es diefer Tote mit dem Leben-und feiner Arbeit ernst genommen habe. Und es ist eine Auslegung die oerständlicher alg verständig ist, das Endernmnn den Kritiker auch noch lagen laßt, die Gegner hätten den Dichter mit offenen Armen aufgenommen, wenn er lich bloß würde zu ihren Anschauungen bekannt haben. lVielleieht sollte es heißen-, wenn er fich rücksichtslos zu feinen eigenen Anschauungen wurde bekannt haben .. .) Der Frühling ruft den Begrabenen an Thead Band ins Leben suriich · Doch nun, in Jahren der behcibigen Erntem fucht der beliebte Schriftsteller ieine Fee vergeben-. Was mich ergreift, ist-eben dieses Geständnis, daß er sie suchte, daß feine. Seele nach ihr schrie . . . MJung feini Jung feint» Auch Rot leiden, aber jung feint« Und einmal, in( der Vefperftunde des Winter-s, als der TeekeffelY furrt, erscheint ihm der holde Schemen. Flattert lihm den. Weg voraus durch Nacht und Schnee til-erl das dünne Gig. In Lebensgefahr siiirmt der wieder Izum Dichter Gewordene dem Phantom nach. Das sEiC bri t noch ein ver-zwei elter Sprung - da hat er fe ten Bodenzunter den Füßen. Ein Jnfelchen -nur istss »aus gefrorenem Schlamm und Kalmuss knolleu. Er iLithltsieb froh llgerettet auf gefrorenem jSchlamm un Aalmuskno en. Das ist der Rest von allen lichten· Zauberreichen. Wer so bitter-ehrlich Imii sich tu. Rate geht, dem gebührt Respekt. Der Novellenband erzählt in bunter Folge non vielerlei Menfchen und vielerlei Schleif-klein Immer iinannendy immer anregend- Aber das-meine ist bloß Diefe Nin-mer umfasst « Heu im- u und ts. . As NMM si e KLEM« M W- OTT- Die Pachtan unicek Juristen. Die Frage der juristischen Vorbildung unlrer Richter und die Vorbildung der Juristen überhaupt ist ein Thema- das katgefeht die Oeffentlichkeit be schäftigt In den Farbkreiien ist sie Gegenstand stän diger Erwägungen und ftir die große Oeffentlichkeit wird die Frage jedesmal aus besonderen Anlassen aktuell, mögen diese nun in einem aufsehenerregenden Gerichtizurteih das nach dem Rechtsempfinden des Volkes ein Fehlsprucb ist, oder in den Etatsberatuns gen in den Parlamenten bestehen, bei welchen die qugc der juristischen Vorbildung immer einen er heblichen Teil der Debatte zum Justizetat auszu machen pflegt. Bei welcher Gelegenheit nun auch immer die erwähnte Frage aufs Tapet kommt, die Grundfordernng ist immer die, daß die Vorbildung des jungen Juristen möglichst gründlich und dabei zugleich möglichst vielseitig sein soll, damit der Richter in der Lage ist, sich über alle Erscheinungen des so vielgestaltigen praktischen Lebens ein zutref sendes Urteil zu bilden. Ins-besondere wird ver -Iqggt, daß aus die sinanzwisfenschastliche und volkswirtschaftliche Seite der Vorbil dung größeres Gewicht gelegt werde, und man hat deshalb wiederholt vorgeschlagen, die Referendare zum Besuche von Handeldbochschulem zur Tätigkeit i« großen Bankinstituten und industriellenllntcrs « uchmnngen anzuhalten. Aber damit wäre wirklich dem uebel noch nicht an die Wurzel gefaßt. Unser öffentliches und vor allem unser wirtschaftliches nnd Erwerb-sieben befindet sich in dem Zustande nn unterbrochener Entwicklung, die mit den Fortschritten der nimmer tastenden Wissenschaft, deren Errungenschaften sich die Praxis sofort zunutze macht, ebenfalls immer weiter fortschreitet. Es ist nun schlechterdingd unmöglich, die Vorschriften über die juristische Vorbildung stets so an ändern, daß sie den jedesmal anders gewordenen Verhältnissen ded praktischen Lebens folgen. Wollte man das tun,«so würde in das System der zuristisrhen Ausbildung eine solche Unruhe und Unstetigkeit hineinkommen, daß an eine grindliche Andbildung der jungen Juristen überhaupt nicht mehr zu denken wäre. Das nebel, das man beseitigen will, wiirde dadurch nur um so größer werden. ! unscm Erachtens liegt der Fehler-, den alle Reiormvorfchläge enthalten, darin, daß vielfach an genommen wivd, daß mit der Ableguna der Graman und der daran erfolgten Anstellung die Ausbildung der Juristen nunmehr beendet tit. Aber nichts ist falscher als« das. Genau so wie der Arzt oder der Chemiker, der auf den Kenntnissen, die er zur Zeit der Abschlußprüfung besaß, steh-en bleiben wollte, sehr bald ins Hintertretfen geraten wüvde, wenn er nicht den inneren Beruf in sich fühlt, auf der Grundlage der erworbenen Kenntnissc weiter zu bauen unid sich aus eigenem Antriebe fortzubildew gen-m so steht es mit dem Richter. Es ist febr wohl denkbar, daß ein Richter, der zur Zeit der Assessorenpritfunq in allen Der neue Sudermann. Von set-wann Ilion-l (Berlin). « » Seit länger als einem Jahrzehnt wird dermann cudermann non der literarischen Kritik fortwährend hingerichtet Menschen, die dieie wiederholte Proz-o our aeiund überstehen- beweisen damit eine nicht zu verachtende Lebenskraft Auch in diesem Schicksal das, einer Wage gleich, die Gunst eine-s breiten Publikums nnd die Ungnade der literarischen Zeit genossen in zwei Schalen hält, zeigt sich eine inter essante Beziehung Sudermanns zu Kohebue Vor Jahren schon hat ein Rufer itn Streite, Alired Kern den Vergleich ausgenommen- wobei er allerdings Imch meinem Trachten Sudertnnnn viel weniger ) schwer traf, als es seine aegnerische Absicht gewesen war. Denn nicht bloß in der ungeheuren Frucht s barkeit an Einfälle-n auch im unmittelbaren Einfluß auf seinen Zeitgeist ist der alte Kotzehne dem moder nen Schauspielverfasser überlegen. Die Aehnlich kciien drängen sich auf: beide Dichter besitzen den sicheren Instinkt für dad, was dem Zeitaeschmack aes Uthm ist; beide bequemen die Dentlichteit ihrer dra matischen Sprache, die selten an das Disserenaierie und Unaussprechliche der feinsten Gefühle taftet dein Wunsche der Menge an; die das Gebotene leigt iaisen Möchte; beide haben ein wirksames theatralii smoras Asche-s Paib·od; nnd« die Stärke beider ist der Witt, die neiellichaitliche Satire, nicht aroMgia genun um ein Weltbild an spiegeln, aber vortreiiltih im Spott über die tausendfältigen Schwächen der Belt. Ein Alleinberrschender der Bühnen, wie Kot-ebne iit Suderinann nicht geworden, doch im Soielnlan der deutschen Theater neben die Ausführunan feiner Stücke lett Jahren die arbßte Ziffer. Als zeitliche EMHSIUMN wird Ssndermanm wenn ieine Schan iviele längst abgeldst sind, eine gewisse bisiorische Ewigkeit erlangen. te zwei Seelen des M bansen auch ist-der mnn Sudertnm Nur itt die eine« die ihn smn Wams des Erfolgen warnte anmahnch dick« und ten geworden während die andre, die Dichterieele, zwar Nicht starb iSeelen tollen ia nnkterblich sein!)« doch In den späteren Werken schüchtern verblaßte. Daß je geharniichten Gegner Qudermanns sie nun gar U cht mehr erkennen nnd kennen wollen, ist ’ein siche- Zss UnrechtM deute qu die nat-rinnen Schon- Esittkn det eiterliuqsschlachH der «Morituri«- Dnattey der »Johanned«-Tragddie, der Schanspiele das Glück ins Winkel« nnd »Johannisiener« nnd W »der- M—Mersedern«, M ich stähle, Keine amerikanische Einmischung. Die »Kom. Zta.« meldet aus Washington: Das Staatsdepartement stellt in bestimmter Weise die von der franzdsifchen Presse ausgegangene Meldung in Abrede, wonach die Bereintgten Staaten bei Deutschland Vorstellungen wegen des Zwischeusallö bei Agadir gemacht hätten. Die Vereintqten Staaten hätten keine Mitteilung gemacht und keine Benachrichttaunaen von den zwischen Frankreich und Deutschland begonnenen Unterhandlungen erhalten, an denen die Unson politisch kein Interesse habe. Wir haben dte Meldnna des -Echo de Bari-BE so-. fort für vollkommen falsch erklärt· Gegen den Krieg! In Berlin soll in 14 Tagen ein-e Kundqebmm gegen den Krieg erfolgen: darüber erfährt man fol gendes aus Paris: -i· Patis, is. Juli. (Ptiv.-Tel·) Wie der »Matin« berichtet, bat das Komitee des Allgemei nen Atdeiterverbandes beschlossen, die Reife der Delegierten des Syndikatö und des Verbandes nach Berlin auf den 24. bis 29. Juli festzusetzen Diese Reife nach Berlin wird zu dem Zwecke unternommen, um an einem großen Mcetina gegen den Krieg teilzunehmen Diese Kundgebunq ist ziemlich überflüssig; nach den ofiizidien Erklärungen in Berlin. Paris und London dentt niemand an Krieg. . Die Spott-two zwischen Frankreich und Spanien. s Das spanische Verhalten tn Elksar wird in Paris sehr ernst beurteilt. Es war gestern Gegenstand einer langen Unterreduna zwischen dem Ministerpräsidenten Caillaux und dem Minister d e Selv eg. Dieser besuchte danach den in Paris weilenden französischen Botschaster in Madrid nnd erteilte ihm die Weisung. von der Madrtder Regie runa Aufkl ä r u n a über die iünasten Voraänae in Elksar zu verlangen. Inzwischen sind diese Schritte bereits erfolgt· Aus der spanischen Haupt stadt wird gemeldet- -4 Mantis- la Juli. wein-Leu Der hiesige französifche Geschäftsuäqer Martin bat in Abwesenheit des Gesandten Geoffrov beim im niichen Minister des Aeußern Schritte unter- nommen. um Aufklärung-n Aber den jüngsten Zwischenfall in Elkfat zu verlangen. .Etbo de Bausch das diese Information ebenfalls verzeich net, fügt bin-m, es sei notwendig, this Madrid be- sehr geschickt ersonnen, nicht leidend durchlebt Arn eindringlichsten und fachtundigften ist der Snobismus behandelt, diese charakteristische Ausschwitznng des mondänen Lebens. Sowrbl in den Nin-eilen »Die indische Lilie« rrnd »Die leidende Dritte«, als auch —- und hier noch nachdenklicher in »Herbst« wird ein überlebter Lebeinann gezeichnet der nicht eigentlich selebt hat; als den einen und den andern ein spätes hnen ·erfaßt, wie M Dasein glücklich zu bannen wäre, ist ed fiir die ermüdeten Energien su spat· Fragezeichen möchte ich in all diesen Erzählungen, so gefällig sie Leichtqläubiqe überzeugen, hinter den Frauengeftalten auf-richten, die bereit find, ibren inneren Reichtum an leere Männer zu verschenken. »Der Leben-plans ist einer fpannenden Kriminals geschtchie sehr ähnlich; ain Ende aber lenkt der Dichter in da- Kielwasser des Problems ein: Ein W Weib ist ihrer Liebessebnfncht in Trug und Sünde, immer tiefer durch Verbrechen watend, nachqÆ Als sie endlich am Ziele steht, wird ihr Blick q icharsi Für den fernen Geliebten ifrer Illusion war sie aller Rnchlosigteiten fähig gerne en; nien stebt die satte Philistertuqend leibhaftig vor ihr, nnd in der Enttäuschung füzlt die ran ihre Opfer zur Schuld Einerden Auch erfli dieFeeUea nnd ein Menschenkind muß sich Calixt-gelber iW lichen Insel einrichten. Im ~ ich-« ist sehr hübsch der Kontrast lgegeben zwischen dem LieW einer sinnlichen keinen Französin und dem von Tugenden erftickien Lebensdan einer sunäeåi denti schen Pastorgfraih die dein fchw dsüchtiaen iien in langen Nächten fromme Sierbelieder vorlesen muß. Den tun lerischen Preis möchte ich der ,und unfcheinxarften der sieben Erzählume In den andern spart Sudermann nicht mit starben Farben und ibeatralifchen Effekten. Ein ungestörter reiner Klang, ein zarter innerer Stil dagegen ist dem Gedichte in Profa eigen, das sich »Fröbliche Seni« nennt. Sie feiern das Weihnachtsfefn der Gatte, die Kinder, das Gesinde In einer seltsam gesteigerten Heiterkeit Und immer heißt es: ,Dieg fiir Manni« Und: »Was schenkt euch Maria« -Und: »Wer-drei ibr EBM TRADEMARK MAka r n in er gnte Engeltszsrohsinng unter dem schimmernden Baum? Als den ndern beschert worden ist, sagt der Vater: So - nnd nun wollen wir endlich In ihr geben. gar-P MS den Schlüssel, Brigitt’, zinn Gitter nnd sur pe. « "B"’åsBi diese rührend- Vermächmiz sitt-ims- »- snnen verstand ist doch wohl ein Dicht-tm fs- Muse - mag-W ist c- IU spät I Grüßeu Thomas Tom-»- skek zum dritten m kleine Stückejss Dann zog et sein k vor sich hinkt chttgx wenn muss For una macht s m, vent- kaßtiiT « I; wenn wir sichs wenn wir uns s « - tm- au den « genommen und «- : bcplete S - . en Wege beschäfti . )riefe, den et so -. kn konnte ihm .» ein stoße- E «t.l Laus hätwßtc « er new s " s. Hatte et viell . handelt, dessen kv tät-ung va« en Wer . auf MU- V das der lolse «- ritt entgege- « W er M U seku- fvbald 1.. we et vok N Ipf hatte, M ItM wieder w kai- Wink-« I deine gmss snellt Ie! licht nnd Ists-, seit unter Preis! klit. Las-frag leu be- Ikell »s. 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