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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010316028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901031602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010316
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901031602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
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DiH» WM wird de« Sesam von Dresden ^ ^ «d Um-ebm»- am Tage vorher bereit« als ^ vTlT V^ ^GHUW »erugrgedllhr: »I bk «»»iekrr Dre»d«» und d«r »ÜLItoi Umsrbim,. wo dt« 8«tn>a»»a dm» etoe»c Voten «derKonmitlgonLn rrlolat. «rbatten da» Blatt an rSoLentaaen. di« nttt »ui Sotm- od« Seierta,« sol,«n. t> DAeiltmDgLdev UA«AA >ssh «WMsowttttA. am »o<*»">» «tnaNandter GSrtN- Wwlewr Sk^uÄeÜ. v«r»idrrch»«i»l»t: «mH «r. U und Nr. «M. L«Ie,ra««-»dr«Iie: Nachrtchie» -«gestellt, während e> die Post-Abonnenten am Morgen in einer «esammtau-gabe erhalten. Anreizen, caril. KsgvLnS-t L8S« Verlag von Stepfch K Uotehardt Die Nunadme von Lnkündiannae« eriolat in derSauvtaetLäsisltklle und den Nebenannabmeitellen in Dresden bis Nachmittag» SMr. Sonn und fteiertag» nur Marienirrade « von n bi«>/,i Ulir. Die l ivalttge Brund »eile ica. » Lüben« 20 Pia , An lündianngen aui derPrivalieite 3ciic 2S Pi».: die sivallige Zette als „iLinaeiandt' oder a»f Teriieile so Pia. In Nummern »ach Sonn - und Arier, tagen I- de», sivalttge <8ru»d»eiieu 30. «0 be». 00 und so Pi,, na» deionderem Tarif. Nnrwärtige AuittLge nur gege« Lorausbeaibiung. Belkadltitter werden mit 10 Pfg. berechnet. Hülir, ülOklUllNIUt Sl 60. M DepMeiiliMe ä«r DüNlLLÜSll krsK«rür« 2. WarmplLLv doi lliuäsru unä Li-vuedssusu äurok Rlstlvn-, 8pwl» u 8»rietMÜrn»« n bossitiqt wau »m «ckosUstsa imt äon borüdiutsu IdI««ULl»«»Ir»Ui vr. XuelismüsiLisr'L ^VunuxrAxLra-tsn «lla arrerlrarmt virlcsamsteu tinc! uosobäailedstso lüittsl. »l« >«^I i» Niro Nlr »«<>eem»ua uo«ntdebrU«d! Uleinverirsui unä Vsrsanäl kür 8g.ebssn: 8sll»iiolil8.tli!ll11ielle, Nr. 7S. t»i«,tl: Neueste Drahtberichte. kung, Victoria-Salon. Schwurgericht. Zrahms und die Frauen. „Fiesco", Orchester- Neueste Drahtmeldungen vom is. März. Berlin. (Priv.-TelJ Reichstag. Am BundeSraths- tische: Graf Bülow, v. Richthofen. v. Thieimann. v. Goßler und v. Tirpitz. Auf der Tagesordnung steht der Ergänzungs- Etat pro 1901, der für vie Cliina-Erpedition 123 Mill. Mk. und außerdem noch einige kleinere Positionen enthält, für das Dienst gebäude de« Reichskanzlers, das Kainmandanturaedäude in Mona x. — Reichskanzler Gras Bülow: Wir sind der Regelung der Verhältnisse in China ein gut Stück nähergekommen. Wenn die Verhandlungen einen langsamen Fortgang nehmen, so gereicht das weder den Regierungen noch ihren Vertretern in Peking zum Vorwurf, denn: Viele Köpfe, viele Sinne. Der Wunsch der Mächte, ein gemeinsames und vernünftiges Friedens' Programm auszustellen, ist größer als gewisse Differenzen. Wir haben die Hoffnung, daß die Solidarität aller Kulturvölker die Meinungsverschiedenheiten, die sich inzwischen herausgestellt haben, überwinden wird. Der Kanzler reiumirt sodann den Gang der Verbandlungen, und namentlich weist er die absolute Nothwendig- keil wer strengsten Bestrafung der SauptübelthSter nach, wenn es auch Mandarine mit so und so vielen Köpfen seien. Man niüsse den Gebräuchen des jeweiligen Landes Rechnung tragen; deshalb habe auch die Errichtung eines Sühnedenkmals an der Stätte, wo der deutsche Gesandte ermordet ivurde. verlangt werden müssen. Die Vorbereitungen ' - - - - - In Bezug auf die Sühne-Mission, mit dem Prinzen Tichtng an der Spike, babe Se. Majestät der Kaiser ganz neuerdings nach China ein Telegramm gerichtet. Der Kaiser sei darnach bereit, die Sühne-Mission zu empfangen, aber nicht, ohne daß China sich zuvor den Kollektivforderungen der Mächte gefügt bezw. deren Erfüllung sichergestellt habe. Ihre ernste Aufmerksamkeit widmen die Regierungen der Entschädigungsfrage, die ja allerdings große Schwierigkeiten biete. Die Verpflichtung, Entschädigung zu leisten, habe China allerdings ohne Weiteres »»»erkannt. Gut achten von berufenen Kennem der Verhältnisse seien eingefordert worden; daS Ergebniß derselben sei, daß ein Eingreifen der Mächte tn die innere Organisation Chinas möglichst rn vermeiden sei. Auch ein Heranztehen der inneren Steuern zur Sicherung der Ent schädigung sei mißlich, ebenso ein Heranziel des sogenannten Likin. Anders stehe Mächte, die in China wesentlich nur Interessen gtse-Äbmachuna treffen können. Aust die Man- dieses deutsch-englische Abkommen nicht: ich Sonnabend, 16. März 1961. yen der inneren es mit den Seezöllen: t Sicherstellung der Entschädigung ein völlig befriedigendes Ueber- einkommen noch nicht erzielt. Keinesfalls werde die Sicherheit der Garantie für die bisherigen chinesischen Ausländsanleihen ge fährde« werden. Sache der chinesischen Regierung werde demnächst sein, Vorschläge zu machen, wie sie die von den Mächten fest- znstellende Eimchadigunassumme aufbringen will. Macht China solche Vorschläge nicht, so werde es Sache der Mächte sein, sich darüber zu einigen. Man hat nun die Frage aufgeworfen, wie lange untere Truppen noch in China bleiben werden: das wird aber allein abhängen von der Weiterentwickelung der Dinge in China, von dem militärischen und politischen Verhalten Chinas. ,von seiner Lonalität. Mit bloßen Versprechungen ist es nicht gethan. auch nicht Mit den schönste» Noten Li-Hung-Tkchang'S. (Heiterkeit.) Wir wollen ernstliche Thaten Chinas sehen, sobald wir ernste Garantien erhalten, ziehen wir das GroS unserer Truppen zurück. Dort zu bleiben in Pctschili ist für »ns kein Vergnügen. (Heiterkeit.) Liegen uns genügende Bürgschaften vor. so verlassen wir Beischiff mit dem aufrichtigen Wunsche, nicht wiederzukehren (Heiterkeit): wenigstens nicht mit unseren Soldaten, sondern nur mit unseren Kaufleuten. Aber auf Winkelzüge und Spiegelfechtereien lasten wir uns nicht ein, wir lassen uns nicht vorzeitig hmauSkomplimentiren. Ebenso steht es niit den« deutschen Oberkommando: wir behalten es dort nicht länger, als die Lage es erfordert und cs den Wünschen der Mächte entspricht. Bis dahin werde Graf Waldersee mit seinem Geschick und feinem Takt seines Amtes walten. Noch ein Wort über die diplomatische Lage tn China. Alle Mächte wünschten baldigen Abschluß der Sache. Nichtsdestoweniger bestehen, wie ich schon vorhin sagte, gewisse in der Natur der Dinge begründete Differenzen. ES gii China ist in der Loge eines Schuldners, der mit seinen Gläubigern verhandelt, aber einen Akkord noch nicht erlangt hat. Daher darf China nicht durch anderweite Abmachungen handeln in rrsuäsm orsäitorum. China hat uns die Abmachung mit Rußland vorgelegt. Wir haben imr antworten können, daß wir Abmachungen würden bedauern müssen, durch welche die Leistungs fähigkeit Chinas geschmälert würde. Diele Antwort kann uns leine andere Macht verübeln. Mttbestimmend für unsere Antwort war die Erwägung, daß, wenn auch in anderen Fällen solche 1. daß wir auf volle Erfüllung der Friedensbedingungen Mächte bestehen müssen und 2. daß wir in allem Sonstigen China an die diplomatische Vertretung der Mächte verweisen, da diese VertretunädaS Concert der Mächte repräsentirt. China hat zwar in seiner Mitrhetlung die Mächte um Rath gefragt und mit dem Hinzukügen, daß. wenn es die Abmachung zu vollziehen sich weigere, es dann in seiner Existenz bedroht sei. Auch daraufhin hat eS von uns nur die Antwort erhalten, baß wir China an die diplomatische Vertretung aller Mächte in Peking verweisen und der chinesischen Regierung anheim gegeben haben, alle Anträge an die dortige Konferenz zu richten. Welche Wirkung diese Antwort haben wird, ist eine andere Frage, wir können das ja auch in aller Ruhe abwarten. Man hat nun auch gesagt, wir seien jetzt in China iiolirr und wir müßten diese oder jene Macht als Stütze gebrauchen. Das kann ichon deshalb nicht richtig sein, weil wir,a stets für das Concert der Mächte eingetrete» sind, also nicht ijolirt sein können und weil wir niemals Sonderansprüche dort geltend gemacht haben. Unzutreffend ist es auch, daß unsere Beziehungen ru Ruß land alterirt seien. Wir haben «ur Zwecke kultureller Natur in China. Rußlaüd hqt sie auch, daucbeu ober auch polltische. DHe Zwecke können sehr wohl neben emander bestehen. UnvcriShnliche Gegensätze zwischen uns und Rußland bestehen in China ebenso wenig wie irgend wo anders. Wir können selbstverständlich auch mit anderen Mächten in China mit Nutzen zusammen arbeiten, so mit England, daher das Aangtse-Abkommen. dasselbe enthält keinerlei geheime Bestimmungen: für Rußland liegt in diesem Abkommen kein Grund zum Mißtrauen, denn dasselbe legt uns keinerlei Verpflichtungen gegenüber oder zum Nachtheil anderer Mächte auf. Ebenso gut sind unsere Beziehungen zu Amerika, rankreich. Japan. Wrr erkennen, was Japan anlangt. gern die Großmachtstelluna an. welche dieses hochbegabte Volk durch seine Intelligenz und seine Waffenerfolge errungen hat. Auch mit unseren ... se Verbündeten Oeslerrei Hand gegangen, wie unerschütterlichen Star es nur auf baldigen standes in China und unlere gerechte, verlohnt . - >ae . . ,,, und Italiens sind wir in China Hand in esichts des das von selbst versteht anaes des Dreibundes. (Bravo.) uns kommt rieben an. Sicherstellung unseres Bcsih- rung unserer Handelsinteressen. Durch Haltung wollen wir die Gegensätze zu mildern suchen zur Erreichung der gemeinsamen Ziele der Mächte, zur Förderung dieser Politik. Berlin. Eine englische Spezialmlssion, an deren «spitze der Herzog von Abercorn steht, wird sich Ende dieses Monats an die Höfe von Berlin. Petersburg und Wien begeben, um die Thronbesteigung des Königs Eduard zu nottfiztren. Im " alle das Befinden Kaiser Wilhelms sich bis dahin derart gebessert .rt, daß er die Gesandtschaft empfangen kann, wird sie sich zunächst nach Berlin begeben und dann erst »ach Petersburg »iien: im anderen Falle wird sie zunächst den russischen Hos be uchen. Darm stadt. Ein von der großen Mehrzahl der Abgeord neten der Zweiten Kammer Unterzeichneter Antrag ersucht die Re gierung, den hessischen BundesrathS-Bevollmächtigten zu lnstruireii. bei dem Abichluß der neuen Handelsverträge möglichst auf eine ausreichend« Erhöhung der bestehenden Getreide- und ViehzöRe, sowie der Zölle auf andere landwirthschaftlichc Produkte und einen ausreichenden Zollschutz der desselben bedürftigen industriellen Zweige hinzuwirken. Paris. Im Ministerrath unterbreitete der Kriesgminister seine» Kollegen ein neues Programm für den geschichtlichen Unterricht in den Militärschulen. Dieses Programm stellt als Vorbild für die republikanische Armee die Armee der Revolution hin und besteht daranf, daß die Mitglieder der Armee, besonders die Offiziere, sich nicht nur dem Kriegshandwerk widmen, sondern auch die intellektuellen und moralischen Vorgesetzten ihrer Unter gebenen sein sollen, indem sie diese zu ihren bürgerlichen, sozialen und moralischen Pflichten antreiben. Lausanne. Die Zeugen Dsroulsde's und Buffei's verein barten in der letzten Nacht ein Abkommen, durch das angesichts der Thatsache, daß den beiden Gegnem Ausweisungsbefehle nebst Hattandrohungen zugeaangen sind und das Duell durch die Polizei absolut unmöglich gemacht ist, der Zwischenfall Döroulsde- Buffet für erledigt erklärt wird. Däroulöde reiste heute via Gott hard nach Mailand, Buffet gleichzeitig nach Basel. London. Im Unterhause protestirt Harcourt bei der Be- rathmn) desKriegsbudgets gegen den Versuch, England in eine militärische Nation zu verwandeln, und fragt, ob England im Begriff sei. mit den großen Militärstaaten Europas zu konkurriren. Biilfour entgegnet, das Anwachsen des Kriegsbudgets sei der Ver antwortlichkeit zuzuschreiben. die England auserlegt sei. und zieht Harconrt's Idee m's Lächerliche, daß England neue oder geheime Verpflichtungen eingegangen sei. England habe ein großes Reich und die Kolonien zu vertheidigen: es gebe auch Verträge, die von der gegenwärtigen Negierung nicht eingegangen und dennoch bindend seien. Niemand könne wissen, wann England mif- aesordert werden könne, jene Verträge zu erfüllen. Balfour schließt. Brodrick werde als Derjenige bezeichnet werden, der das Heer für alle möglichen Zwecke tüchtig gemacht habe. Indem er dies gethan habe, habe er mehr vollbracht, als durch eine geschickte Diplomatie gethan werden könnte. Jenen Frieden zu sichern, müsse» wir sicher sein können, wenn wir die Achtung der Machte besitzen sollen, die unsere Freunde und in mancher Hinsicht unsere Rivalen sind und die unsere Feinde werden könnten. (Beifall.) London. Im Parlament sind Schriftstücke über die An gelegenheit Wolseley-Lansdowne vertheilt worden. In einem im November 1900 an SaDburv gerichtete» Memorandum erklärt Wolseley. der TitularvoM, eines Oberstkommandirenden sei mehr als das fünfte Rad am Wagen. LanSdowne bespricht das Memorandum und sagt. Wolseley habe sich über die thatsäch- lichen Wirkungen der im Jahre 1893 vorgenmmnenen Veränder ungen ein falsches Bild gemacht und nicht genügend die Beschränk ungen gewürdigt, die der Regierung ' System auferlegt seien. Brodrick äu.. von Wolseley's Memorandum dahin. Umfang seiner Pflichten nicht voll lassen, sich um die Mobilmachung und den Nachrichtendienst, für die er allein verantwortlich sek, zu kümmern. Brodrick's Meinung sei, daß das neue System gut sei. Er wolle jedoch, bevor er ein endgiltiges Urtheil ausspreche, abwarten, wie Roberts darüber urtheile. Sofia. Der Minister des Innern hat. wie hier verlautet, angeordnet, daß den makedonischen Schützenvereinen die Waffen abzunehmen und ihre militärischen Hebungen zu verbieten seien. New-?)ork. Der „Sun" bringt die Meldung, daß Li-Hllng-Tschang Rußland in der Mandschurei-Frage nachgebe. Ottawa. Das canadische Budget zeigt keinerlei Aender- ungen im ZoIltarif. Yokohama. Dos Oberhaus nahm eine ehrfurchtsvolle Antwort ans die Botschaft des Kaisers an, in der daS Haus die Zustimmung zu den vom Kaiser geäußerten Wünschen ausspricht. Die Steuervorlagen wurden sodann an die Kommission zurückverwiescn. das parlamentarische sich bei der Besprechung olkcley habe den wahren nt-. Er habe eS unter- Knnft und Wissenschaft. s* Im Königl. Hofschanspiel sab man gestern Abend einen neuen FieSco: Herr Franz spielte zum ersten Male den stolzen Lavagneser. Da die Rolle schon früher dem Künstler zuaetheilt war. ehe sie Herr Blankenstein spielte, scheint eS sich bei dieser Neubesetzung um einen Akt von prmzivieller Bedeutung zu handeln, d. b. Herr Franz wird sich nach dem für den 1 temdet - - Leidenschaft bestach und selbst den papiernen Reden des Pseudo- republikaners etwas Ursprüngliches zu keiner besonderen Versicherung.. Die besten tl Künstln im letzten Akt; daS. allmähliche Erkennen der , des Reiche»' ndem ein Gefal selbst. WaS an dem wie neuerdings auch« hat, daß er sich eiw aller Vorzüge des neuen Fiesco . am allerwenigsten Herrn Franz , . der sowohl als lugendlicher Held, ivant schon so oft Treffliches geboten . riss „leisten" kann, am meiste« .t werden muß, daS ist sein Temperament, diese seltene Gabe der Allmutter Natur, die für jeden Künstler unendlich viel bedeutet. Freilich liegt in ibr sehr oft eine Gefahr verborgen: das Tem perament beeinträchtigten Stil, der für die künstlerische Wirkung — daS darf nie- veräeffen weiden l — schließlich doch ausschlag- tst. DaS sab, man gestern wieder an dem Fiesco de» Bei aller dramatischen Machtentfaltung fehlte dem diese» heldischen Mannes die große Linie, die bki^b fast immer hinter der geistreichen Auf- ... zurück. Der wahre Adel de» Stils, einer lichtvolle», die Umgebung tchkett ^ ln der und er die der pß nnen. Dazu bald gerat ^ den Eint - ^ _ manche schöne Wirkung « gestern nicht an feinen 8 an den Affekrstellen der Par! brachte, ldungen er am Schluß d«S LeonorenS, im ente, die daS ieScofs erklären, «lle gerecht . e. batd ndlung des > den eö seinem lte. durch da» Feuer eben vermochte, bedarf Momente hatte der Ämen der geliebten Züge LeonorenS. daS langsam ausdämmernde Bewußtsein der unglückseligen Tbat wußte er erschütternd zum Ausdruck zu bringen, der berühmten Anrede „Jahre voraus, Leonore. genoß ich das Fest jener Stunde, wo ich den Genueser» ihre Herzogin brächte," lieb er ergreifende Accent«. Im Uebrigen gab die Vorstellung, die als Ganzes einen beträchtlich sicheren und künstlerisch vornehmeren Ein druck hinterließ, als die letzte Ausführung der Tragödie, zu kritischen Erörterungen keinen Anlaß, da alle ihre Rollen wie früher besetzt waren. — DaS HauS war leidlich besucht, der Beifall aber an allen Aktschlüffen überaus reich und herzlich. V. Der Orchefterverein Philharmonie bot in seinem 3. AusführungS-Abend (VereinshauS) alS Hauptwerk eine Sinfonie in 6-moll von Fritz Spindler, von dessen ca. 300 Werken sich nur einige wenige «salonstücke lebendig erhalten haben, darunter der bekannte, in populären Concerten oft gespielte Liusarenritt". Line total andere Physiognomie als in diesen Stücken zeigt Spindler tn dem gestem gehörten sinfonischen Werke. Hier tritt uns der seriöse, in der gediegenen Schule F. Schneider'» «bildete Künstler entgegen, ein Musiler, der sich orm und Stil versteht und ausschließlich vornehmen sich hingiebt. Schade, daß wir diese Vorzüge nicht originalen Eingebungen, höherem Schwünge -affenSkraft. denn so ernst und sorgfältig, wie orwurf auch nimmt, fesselt sein sinfonisches Ge- erckend mehr in der Arbeit, al» in der Phantasie chen Inhalte. Diese« Empfinden war denn fühlbar emelneS, daß da» Werk bet aller wohlgelungenen wu Ausführung lebhafter nicht ansprechen und über irkungen nicht hinauskommen konyte. > Bedeutende- machten dagegen die Ouvertüren zu Cherudini's iibert S .Alphorn» und Estrella" und eine ohengrin". die unter Herrn Bornschein'» Leitung Auffassung und sicherer technischer Beherrschung rkungSvoll zum Vortrag gelangte». DaS Orchester bewies diesen exakten, von Fleiß und Hingebung erfüllten Darbiet ungen von Neuem die volle Berechtigung, größeren Aufgaben sich widmen und in erfolgreiche Konkurrenz mit guten Orchestern treten zu dürfen. Zu Höhe- und Glanzpunkten des Programms wurden die von Herrn Kammermusiker Michael Svedrofskv dargebotenen Borträge: Ooncart militairs (1. Sah) von Lipinskn und Othello-Fantasie von Emst. Mit völliger Beherrschung der in dem einen wie in den« anderen Werke gehäuften technischen Schwierigkeiten, mit der Bravour und Brillanz eines bedeutenden i „Johannes Kaweck in seinem vereinig und inv Svindl« biw« unS und dem vo au^etnso gewvl ren den Meisten aleichkam. Viele aber überragte, dle" man in lauten« Lobe gewöhnlich als besondere Erscheinungen von virtuoser Be deutung zu preisen pflegt. Die Ausnahme war glänzend und rauschend. Um die Begleitung machten sich Hen Bornschein und das Orchester besonders verdient. U. 8t. s* Zu dem öfter besprochenen Thema Brahms und dieFrauen" erzählt Max im Hamburger „Lotse" veröffentlichten Aufsatz „Persönliches über Johannes Brahms", warum Brahms nicht unter das sanfte Joch der Ehe gegangen ist. Eines Tages schenkte Brahms dem Freunde zahlreiche Notenblätter — eigene und fremde Kompositionen. Auf einigen Notenblättern, so schreibt Kalbeck, fand ich Anmerkungen von zarter Hand wie „Dle unvergeßlichen Tage vom 5. bis 11. September, in denen ich dies mit dem Meister studirte" und Aehnliches. Für abgethane Liebschaften besaß Brahms keine Spur von Pietät. Sichtbare Andenken und Reliquien seiner Schwächen waren ihm ^Trödel" oder „Kram". Nach seinem ungebundenen und, wie mir vorkam, flatterhaften Wesen — den Frauen gegen über — hielt ich ihn lange Zeit für einen eingefleischten Jung «selten uud glaubte, er iei aus lieber,engung ledig geblieben, dem war ab« nicht so. Zu meiner größten lleberraschung sagte er mir .eines Tages, daß er sehr gem geheirathet hätte, auch em habe. Das blick davor —was « heirathet?" fragte er skeptisch. Als er sich eine» Hausstand hätte gründen können, habe er die Mittel dazu nicht gehabt, und als er m d« Lage gewesen wäre, hätte er die Lust vnloren. „Nach einem Hamburger Musiksest", so erzählte «mir, „saß ich bei Tische neben einem wundewollen Mädchen, um das ich mich schon all'
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