Suche löschen...
Dresdner Journal : 21.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186603213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-21
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 21.03.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1866 ^65 MiM Dns-llerMnnmI chsn DlserEuprekfr: Vf VerantwoMcher Redaetem: I. G. Hartmann. Mäst tme. n. Mn i bei Markt. *u «e» DreStze«, 20. März. Wir haben schon mehrfach ronstatirt, daß die ofst- ciösen preußischen Blätter in neuerer Zeit «ine andere schaftliche ck 2VK rn errn Bau anderweit ver, Mittel Zähne, npulver Zahn- >llc Un- >en ei« >es An ¬ part., er m allen üllcn und , Dresden rtbs-ver» afchauung mvsodlm. Lrschrtura: ^»gltek, mit Xnonnbw« <l«r Nonn- nvä kotaetaG»» ^b»aä» kltr Lon LalWonLo» Da» Tagesgeschichte. Wien, 19. März. (W. Bl.) Der Herzog von Nas sau ist heute früh abgereist. — Der zum Director der Creditanstalt gewählte Groffohändler Herr Weiß ist höchsten Orts bestätigt worden. — Nach bester Infor mation kann die ,,C. T." versichern, daß die österreichi sche ostjasiatische Expedition nicht verschoben ist. Nach den bisherigen Bestimmungen werden die k. k. Kriegsschiffe die Reise Ende April oder Anfang Mai Er, ittel zur ar Ent- huppe». 21. März. and ua- «r, KNd »ach °I- Sinai in mächtiger Bergform auf, an dessen Fuß auf weiter Ebene das Lager der Israeliten aufgeschlagen ist. Am Eingänge des Lagers weilt der vom Berge rückkehrende Mose, beim Anblick „des Kalbes und des Reigens" ergrimmt die Tafeln des Zeugnisses zertrüm mernd. Der Vordergrund müßte mehr Kraft haben, besonders aber macht sich ein Zwiespalt zwischen Staf fage und Landschaft fühlbar; erstere bedingt noch eine andere und zwar idealistische Auffassungsweise der letz ter«. Im Uebrigen ist das Bild hübsch und mit Sorg falt durchgesührt und besonders der Hintergrund, in treuem Anschluß an Localstudien, gut gtmalt.— Nicht ohne Feinheit in der Stimmung sind verschiedene kleine Landschaften von Krüger, Höninghaus und Lich tenberger, denen sodann Bilder von Thessel, Zeh, Oeser «. s. w. anzureihen wären. Unter den neu zur Ausstellung gekommenen Thierstücken sind einige Arbei ten von Guido Hammer hervorzuheben, in welchen mit Liebe und Derständniß die Natur des Wildes in verschie denen güt charakterisirteu Individuen wiedergegeben ist. Von den übrigenFigurenbildern der Ausstellung verdient eme recht ansprechende Genrefigur von Paul Thumann in Weimar Erwähnung. Da- Bild, welches ein wallachi- schesMädchen, eine schwarzgelockte, gluchäugige,tiesbraune Schönheit in einem malerischen Nationalcostüm vorführt, ist, abgesehen dabei vom landschaftlichen Beiwerk, ge schickt, groß und breit behandelt und zeugt von einem lebendige«, warmen Farbensinn. Endlich ist eine An zahl Aguarellen von Oehme, Williard, Rein hardt, Zielcke u. s. w. ausgestellt. Die wirkungS vollsten Plätter darunter sind die von Erwin Oehme, von NeuM besten Begabung bekundend. Meist sind eS anziehende malerische Motive, welche durchgängig mit gttKN technischer Gewandtheit behandelt sind. Die Wkkittla der MMer würde Noch nachhaltiger sein, wenn ückert j« i. Gewerb- r inChem- in Lenge- itzer Franz ul. Bertha* ürgerschul- nenberg «. -ch. >sarzt vr. rn. Förster b. Herrn- a Kell in >r- Johann . a. D. in Bursian Gasiwirth n Stützen kamen; ein Beyer in hmidt geb- b. Kirchen- Ferdinand Friederike :n. —Frau chin Behr Seraphim en. — Hr. r Dresden. »i in Kötz- FeurLLe^sn. Die Ausstellung des sächsischen Kunstverrins. Die Ausstellung des sächsischen Kunstverein» auf der Brühl'schen Terrasse bot, mit Ausnahme weniger Werke, über welche an dieser Stelle berichtet worden ist, in den letzten Monaten ein sehr geringes Interesse. Seit eini gen Tagen ist der Charakter der Ausstellung ein an derer geworden, und verschiedene Arbeiten sind ernge- troffe«, welche mehr oder weniger die Aufmerksamkeit der Beschauer zu fesseln wissen. Von Werken der Maleret ist zunächst eine Land schaft von Franz Drebrr hervorzuheben. Dieselbe zeigt eine künstlerische, gleichmäßig schön« Vollendung, wie sie heutzutage and besonders in unsern AuSstellun» g«n höchst selten gefunden wird. Das Grundmotiv de» Gemäldes ist der Umgebung Roms entnommen. Den Vordergrund bildet et« hügelige» Terrain mit einigen, zwischen Baumwerk zerstreuten ländlichen Wohnungen und Ruinen. Darüber hinaus rollt sich die Etrmpagna auf, während weit draußen am Horizont zwischen edel und kühn geformten Berglinie« das Meer aufblaut. Ruhig heiter liegt die Landschaft in» warmen, sonnen» gvlddurchsponnenen Duft südlicher Lebeu-fülle da. Die BrhandlungSwctse de» Bildes gehürt der Richtung an, in welcher die Poussin» ihre Triumphe feierten, d. h. die Naturformrn sind von dem Künstler in dichterischer Weise zu einem freien Raturbild verwendet, welche Richtung der Landschaftsmalerei man di« „historisch«" nennt. E» gehört eine bedeutende und selbstständig« schöpsrrische Kraft, eine große Vertrautheit mit der Na tur und überhaupt eine vollständig« Beherrschung der Mittel dazu, um in dieser Richtung Erfolg« zu erzielen. Nur zu häufig mangelt dem KünMer jede tiefere Em pfindung, und die Behandlung artet in eine conventiv« Haltung bezüglich der Herzogthümerangrlegenheit ange nommen haben. Im Februar konnte man darin täglich die unverblümtesten Drohungen gegen Oesterreich lesen; Preußen ward als entschlossen zum Kriege dargestellt, sofern Oesterreich seinen AnnerionSforderungen hart näckigen Widerstand entgegenstellen würde; die öster reichischen Truppen in Holstein sollten den ^Weg der Bundestruppen" gehen; die europäische Lag« und die finanzielle Schwäche Oesterreichs, verbunden mit dessen inner» konstitutionellen Unfertigkeiten, machten eine Po litik der Action grrathen und verbürgten ihren Erfolg. I« diesem Sinne, wir wiederholen es, wurden offitiöse Darstellungen durch die ihnen offenstehenden Zeitungen von Köln bis Memel hin verbreitet. Jndeß, diese Aeußerungen ließen keinen Erfolg in Oesterreich er blicken, wo die öffentliche Stimmung nicht nur vollkom men unempfindlich gegen derartige Drohungen blieb, sondern auch allmählich den Gedanken ergriff, daß Oesterreich einer Actionspolitik Preußens mit Aufgebot aller Kräfte begegne« müsse. Seitdem war in den preußischen Organen eine Veränderung zu beobachten. Es wurde eine Politik der Handstreiche" in Abrede gestellt, die Differenz mit Oesterreich als eine weitaus sehende, vorerst nicht zum Consticte führende ausgege- ben, militärische Vorbereitungen stellte man in Abrede. Der Gedanke einer Bundesreform ward an Stelle der still stehenden Verhandlungen mit Oesterreich gesetzt und ihm der Charakter der Friedfertigkeit und des BundeSinteresses vindicirt. Der gewünschte Gegensatz der preußischen zur österreichischen Politik scheint nun mehr zum Eclat gebracht werden zu können. Die „Neue Preußische Zeitung" enthält heute zw«i Artikel,, in deren erstem die Bundesreformfrage mit der Entscheidung über die Herzogthümersrage in Verbindung gebracht und schließlich in einem Satze, der Jedem, welcher die Erinnerung für alle dir zahlreichen Appellationen an die preußische „Macht" im Gedacht« niß behalten hat, eine hohe Ueberraschung bereiten muß, gesagt wird: „Was bleibt unter solchen Umständen zur „Vermeidung einer Friedensstörung übrig, als die Ap- „pellation an die deutsche Gesammtheit, gebildet von „den Regierungen und der berufenen deutschen VolkS- „vertretung," — während der zweite Artikel die „ernste Thatsache" constatiren will, „daß Oesterreich uud Sach sen rüsten," Preußen „bisher nicht". „Bei Rüstungen in so kritischen Situationen trägt Derjenige die gan^e Schwere der Verantwortung, welcher dieselbe« be ginnt. Er zwingt den Andern zu Gegenrüstungen." So die „Neue Preußische Zeitung" — Zur Beruhi gung derselben und Richtigstellung der „Thatsachen" dürste gewiß dienens, swenn sie den Berichten, welche sich in Mobilisirungeu zu gefallen scheinen, kein un bedingtes Vertrauen schenke« wollte. Die ,, Mar- fchallSconferenz" in Wien würde sie dann nicht mehr beunruhigen, als sich seiner Zeit die öffentliche Mei nung in Deutschland durch das „Generalconseil" vom 28. Februar in Berlin zu der Auffassung bewegen ließ, Preußen stkhr im Begriff, da- Schwert zu ziehen. Was in Wien vorgeht, können wir natürlich nicht genau wissen, aber von Sachsen wissen wir bestimmt, daß es militärischen Arrangements nur die Aufmerksamkeit zu- wendet, welche nun einmal für bundesmäßige In standhaltung seiner militärischen Kräfte erforderlich ist. Diese Fürsorge wird auch die „Neue Preuß. Ztg." nur für eine pstichtmäßige ansrhen können, umsomehr, wenn sie in gerechte Erwägung nehmen will, wie unbefangen seit Wochen die preußischen Blätter die Chancen eines Krieges zwischen europäischen Mächten erörterten — wvbri nach Angabe der verehrlichen „Neuen Preuß. Ztg." ja der „Handel mit Kleinstaaten" sehr lebhaft werden sollte! — und dem entsprechende Nachrichten über militärische Bereithaltungen verbreitet wurden. ,Ln solcher Lage" — wir schreiben Wort für Wort aus der ,,N. Pr. Ztg." ab — „ist unser« Regierung dafür ver antwortlich, daß sie nicht Überrascht werde." Uud in sol chen Zeiten seine bundesmäßige« Pflichten treu und zuvorkommend «rfüllen, ist Etwa», was Nach den klaren Bestimmungen der Bundesgesetze nimmermehr al- Feind seligkeit aufgefaßt werden könnte. E» würde die» Sach sen gewiß nicht zum Vorwurfe gereichen oder ihm die Anklage aufladen, als provocir« r» zu „Gegenrüstun- gen". Diese könnten nur gegen den Bund gerichtet sein und das darf man von der Regierung keines Bun desstaates annehmen. Die osficiöse „Constitutionelle Oesterreichi- sche Zeitung" spricht sich in folgender Weise über die in Schleswig publicirte Hochverrathsver- ordnung aus: „Wir wollen keinen Augenblick daran zweifeln, daß die gedachte Verordnung lediglich al» ein Ausfluß der Ehrlichkeit aufzufaffen, mit welcher Preu ßen die Verträge von Wien und Gastein auszuführen entschlossen, und wir wollen keinen Augenblick glauben, daß jene Verordnung etwa nur deshalb auch die öster reichischen SouverLnrtätsrechte in ihren — nicht gesuch ten — Schuh nehme, weil die preußischen Souveräne- tätsrechte genau auf derselben Grundlage ruhen und von ihnen getrennt gar nicht eristiren. Aber wir dür fen, um zu erhärten, daß auch Oesterreich „seiner Ver tragspflichten sich erinnert und gewissenhaft nach den Anforderungen derselben handelt", auf den sehr ver schiedenen Standpunkt Hinweisen, auf welchem Oester reich und Preußen in den Herzogtümern stehen. Preu ßen betrachtet sich nicht blos schon jetzt — in Gemein schaft allerdings mit Oesterreich — als den vollen, son dern als den eventuell allein möglichen definitiven Sou verän von Schleswig-Holstein; Oesterreich dagegen nimmt nur die Ausübung der Rechte der Souveränetät und nur bis dahin, wo der definitive Souverän gefunden worden, in Anspruch. Oesterreich bestreitet Niemandem die Befugniß, ein Recht auf die Souveränetät zu be haupten, es verlangt nur und wird diesem Verlangen Nachdruck zu geben wissen, daß bei Geltendmachung des betreffenden Anspruchs Niemand die gesetzlichen Gren zen überschreite und Niemand seine« eigenen rechtlichen Besitz antaste und störe. Glaubt das Haus Augusten burg ein Recht auf die Herzogthümer, oder wenigstens auf einen Theil derselben zu haben — uud es gab eine Zeit, wo gerade Preußen das Vorhandensein eines sol chen Rechts mit besonderm Nachdrucke betonte — so wird Oesterreich es nicht hindern, innerhalb der ange deuteten Grenzen für seine Geltung zu wirken. Glaubt hft.preußische Krone mit tiuem derartigen Rechte aus gerüstet zu sein, so wird Oesterreich auch diesem Rechte seinen Lauf lasten. Oesterreich gestattet, weil die un bedingte Läugnung und Ausschließung jedes Rechtes eines Dritten schon einfach das Definitivum sein würde, eben jedem Rechte, nach seiner Verwirklichung zu rin gen. Im Uebrigen können wir nicht umhin, den 19 ritterschaftlichen Unterzeichnern der bekannten Adresse an Se. Majestät den König von Preußen aufrichtig Glück dazu zu wünschen, daß die betreffende Kundgebung in die Zeit vor der Verkündigung der Verordnung sür Schleswig gefallen. ES würde sonst Graf Bismarck, statt den Unterzeichnern seine besondere Anerkennung aussprechrn zu können, in der traurigen Lage gewesen sein, auf Grund der Verordnung vom 1l. März mit einer Verurtheilung von 3 Monaten bis zu 5 Jahren Zucht haus gegensievorzugehen. Denn eSwill uns doch scheinen, als wenn die — von der Verordnung „gleichmäßig" zu schützenden — Souveränetätsrechte des österreichischen Mitbesitzes genau so „beinträchtigt" werden würden, wenn man sie, ohne Oesterreichs Zustimmung, an Preußen, als wenn man sie ohne diese Zustimmung an irgend einen Dritten übertragen wollte." Nichtamtlicher Theil. Ueberficht. Telegraphisch« Nachrichten. AeitangSschau. (Neue Preußische Zeitung. — Lonsti« tution«lle Oesterreichische Zeitung.) TageSgeschichtr. Wien: Tagesbericht. — Prag: Vom Landtage. Maßregeln gegen Ercesse. — Pesth: Ver handlungen Ler Deputirtentaftl. — Königsberg: Hilfsbedürftige Kriegsveteranen. — Breslau: Aus schließung eine-Realschülers.— Karlsruhe: Kam- merverhandlunge«. Prinz Karl «ach Wi«n. — Wies baden: Landtagseröffnung. —> Gera: Gchwurge- richtSsttzung. — Dessau: Vom Landtage. Concur» Nulandt. — Pari»: Mexikanisches. General Jus- suf f-. Vermischtes. — Rom: Königin Marie von Sachsen angekommrn. Abreise des russischen Geschäfts trägers. — Madrid: Aufhebung de» Belagerungs zustandes. Vom Kongreß. Schleswig-Holstein. (Schreiben der Budgetcommisfion an die holsteinsche Landesregierung, Oesterreichische Corvette nach Bremerhafen.) Dresdner Nachrichten. Provinziolnochrichten. (Leipzig. Zwickau. Großenhain. Kamenz. Staucha. Pottschappel.) vermischte». EinaesnaßteS. Statistik und BelkSwirthschast. Feuilleton. Jnserste. LageSkalender. virseunach- richten. nell grneralistrende Manier oder in daS DecorätionS- und Tapetenhafte auS; nicht ganz ungegründet ist da her daS unzünftige Voruriheil, welches das Publicum sogenannten historischen Landschaften entgrgenbringt. Daß Franz Dreber alle Requisiten besitzt, um jedes Vorurtheil gegen die von ihm vertretene Richtung zu besiegen, lehrt sein ausgestelltes Bild. Die Elemente der Vordergrundes, die Vegetation, besonders die in der Mitte des Bilde» befindliche, herrlich gezeichnete, leis bewegte, zart ausladende Baumgruppe zeugt von dem eingehendsten Studium, von einer seltenen Der trauthrit mit den äußern Erscheinungsformen, die der Künstler jedoch mit feiner Empfindung dem Stilgcsetze, dem Gedanken unterzuordnen versteht. Franz Dreber, unser sächsischer Landsmann, ist aus der Schule Ludwig Richter'S hrrvorgegangen und lebt seit Jahren in Rom, wo er sich einer großen Anerkennung zu erfreuen hat. Da» ausgestellte Bild stammt aus den 40er Jahren, gegenwärtig ist seine Behandlung noch freier und von ausgebildeierer Meisterschaft. Nack den Arbeiten, welche wir im vorigen Jahre in Rom, im Atelier de» Künst lers an der Passeggiata der Ripetta sahen (Arbeiten, welche für Kunstfreund« in der Schweiz, in England und Amerika bestimmt waren) ist Franz Dreber nicht nur innerhalb der oben angedeuteten Richtung, sondern überhaupt als einer der größten Landschaftsmaler der Jetztzeit zu bezeichnen. Und jedenfalls ist er unter den im Auslände lebenden sächsische« Künstlern derjenige, welcher gegenwärtig seinem BaterlaNde di« meiste Ehre macht. — O. Georgi, welcher hiesigen Kunstfreunden durch treffliche, eigentümlich minutiös behandelte, land schastliche Schilderungen aus dem Orient bekannt ist, hat auch diesmal wirder ein Bild auS seinem reichen Vorrath orientalischer Studien geschöpft. In einem Wolkenfchlrter halb verhüllt steigt in dem Bilde der -nsdralevanuahm« «uimürto: t^tpitg! kn. vn^noirirrn«, OwmIimoiUle ä«o Vreoäovr ckoarual»; »doockan: N Lnar,»», L Sawdarn-LItoo»! ä Vaal." i Svrlw: Onoeivi'ick, öneb- bvuät., Kirin, r,», Kar«»«; Nr»m«r L 8om.or-ri; Irv«!»»: Vvv« Sri,»,»; kriodckvrt ». U.: Kuedb ; Utto: Xooe.» 8So>RU»i karw- e. (SV, rn,«l«»dou»,iti„); t'v. Ka-kk.; VW«: Lowptotr <1. k.>Vi«»,r Lotta oz, 8tek»»opl. 0<7. H«rm,,,«der: König! Lrpoältion ä«, vr»»äoer ckonrn»!», vrooaoo, « Lio. 7. Telegraphische Nachrichten. * Hnmßnrg, Dienstag, LV. Mirz. AnSFraak- snrt geht de« „Kamt. Corr." die Mittheiluna z«, daß zwischen Oesterreich nnd der Majaritiit der vun- deöstaaten ein vollkommene» Einverständniß auf jener Bast« hergestevt sei, welche der BandrSdrrfassung ent spricht und gegen jeden Durchkrecher des Bundes recht» al» einen Stirer de» Landfrieden» gemeinsame» Einschreiten erfardert. Pari», Dienstag, SV. Marz. Drr Prinz Na poleon ist wirder hier eingetroßen. In drr gestrig,« Sitzung de» gesetzgebend«« Kör per» wurde die Debatte über A IS der Adreffe (da- rauere Rsgime) fortgesetzt. Staat-minister Nantzer redete über die Verfassung vo« 18S2, deren verhalt- uiß zur parlamentarischen Negierung, sowie zu den Prinripien von 178- und charatteristrte da» Verhal ten der Regierung bezüglich drr ianern LaudeSfragen. Die Regierung «olle unter drr Fahne de» Liberali»- mu» voraehen, aber ohne sich Ruhestörungen an»zn- srtzen. Emil Ollivier antwortete Herrn Rouher, und schließlich wurde auch da» zweite Amendement zu 8 12 (von 4b Mitgliedern der Majorität) Mit 206 gegeu 63 Stimmen verworfen. (Die Ablehnung deS Amen dement» der Opposition erfolgte bereits in der Sitzung vom 16. März.) Gestern Mittag trat die Donanfürstenthümereon- feren; zusammen. Der „Constitutionnel" erhalt in einem von P. Limayrar unterzeichneten Artikel dir «othwrndigkelt der Union der Donanfürstrnthümer aufrecht und erklärt, -die Konferenz muffe dieselbe zu riuer definitiven machen. Kopenhagen, Dienstag, 2V. Marz. Im ReichS- rathslandßthing protestirte Sjaer dagegen, wenn etwa da» Stillschweigen de» Retch»rath» betreff» der Her zogthümerfrage hier oder südlich der KLnia»au al» Gltichgiltigkett der ReichSrepr-isentatian aufgefaßt werde. Drr LonseilSpräsident, Graf Frij»-Frnsenborg, er widerte, die Regierung betrachte die Enthaltsamkeit und da» Schweigen de» ReichSrath» al» ei» Zeichen wahrer politischer Reife. in Im Ü»wv4« zs Mrt :t „ t» .. " n ltritt?o»t IN» MvnE-k >, V--0«- l» l Pi—-I». Kumm«-»: t t»u»ct>I»x kivm. dieselben noch ruhiger durchgesührt und vielleicht noch etwa- saftiger in der Farbe, tiefer in den Schattentönen wären. Auch die Plastik, welche sonst in der Ausstellung de» Kunstverrins sehr spärlich vertreten war, hat dies mal verhältnißmäßig zahlreiche und dabei gute Arbeiten gestellt. Von großem Interesse ist zunächst eine frisch und lebendig aufgefaßte, trefflich durchgeführte Büste Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde, mvdellirt von A. Do nndorf. Als recht gelungene Arbeiten ferner sind füuWiguren, Christus mit den vier Evangelisten, zu bezeichnen, welche im Auftrag deS „Fonds für Kunst zwecke" nach den Modellen von O. König, Strecker und Andersen, Schülern des Prof. Hähnel, in Sand stein ausgeführt worden und bestimmt sind, die Kanzel der St. Lunigundenkirche in Rochlitz zu schmücken. Ein sinnige- Eingehen i« die Aufgabe giebt sich durchgängig in den Arbeiten kund. ES sind schlanke, edel bewegte, gut chrrakterisirte Gestalten, theils mit milden, theil» energischen Köpfen, ruhig im Nachfinnen versunken oder mit erregter« Ausdruck. Mit geläutertem Geschmack besonders ist die Gewandung behandelt, die einfach und schön angeordnet, groß und klar entwickelt ist. Schließ lich wollen wir noch auf «ine Büste vo« Tänzler auf merksam machen, welche in sprechender und lebendiger Weise die Züge Ludwig Richter'« wietwrgiebt. C Clauß DreSbe«, 16. März. Das diesjährige Palmsonn- taa-co«cert zum Besten de» Fonds für dir Witwen und Waise« der königl. Kapell« verbürgt einen großen musikalischen Genuß durch zwei Meisterwerke verschiede ner Gattung Die Wahl de» Oratoriums „Samson' , —- 18L5 zum letzten Mal »usgeführt — war dir b«st' nach Maßgabe der zu berücksichtigenden Berhältniff antrete«, im Monat September in Schanghai anlangen und einigt Monate in den dortigen Gewässern ver bleiben. Prag, 19. März. (Boh.) In der heutigen Sitzung des Landtags ist die Zuhörergalerie dicht besetzt. Auf dem Platze vor dem Landtagsgebäude befindet sich ein k. k. Polizeibeamter, um das etwaige Ansammeln von Volksgruppen zu verhindern. Auf der Tagesordnung steht der Commissionsbericht über die Revision der Landtagswahlordnung. Berichterstatter Graf Clam-Martinitz setzt die Motive auseinander, welche die Commissionsmajorität zu der Ueber- zeugung führten, daß jetzt der Augenblick zur Vornahme d«r Revision noch nicht gekommen sei, datz aber jetzt wohl der Augen blick da sei, die Bedürfnisse und Wünsche des Landes auezu- sprechen und damit die Revision der Wahlordnung anzubah. neu Und das sei der Grund, warum die Majorität der Commission zu dem Anträge gelangte, sich in einer Adresse an Se. Majestät zu wenden, rn welcher auf die Mängel der be stehenden Wahlordnung hingewiesen werden soll. Er bestreitet, daß dieser Antrag weder geschäftsordnungs- noch landesordnungs gemäß sei. Der Landtag von Böhmen habe stets das Recht gehabt, sich direct an den Monarchen zu wenden, und was dem niedrigsten Staatsbürger vergönnt ist, werde doch auch dem Landtage nicht verwehrt sein. Der Antrag sei nicht blos im Rechte begründet, sondern er sei auch zweckmäßig und entspreche den höher« Rücksichten, welche der Landtag zu nehmen beru- fen sei. In der erste« Adresse habe der Landtag das Vertrauen zu Sr. Majestät kundgegeben und erklärt, daß er keine Pres sion zu üben gesonnen sei; ganz denselben Standpunkt nehme auch die jetzige Adresse ein; auch sic wende sich vertrauensvoll an Se. Majestät und überlasse es der Weisheit des Monarchen, im geeigneten Zeitpunkte das Richtige zu veranlassen. Darum stelle du Adresse auch keinen bestimmten Antrag. (Beifall im Centrum und rechts.) Abg. Herbst, als Berichterstatter der Minorität, wirft zunächst einen Rückblick auf die geschichtlichen Hergänge in der Commission. Die Commission habe zwei Monate lang Sitzun gen gehalten, und erst am S. März, erst drei Tage vor der Drucklegung des Berichtes, sei in der Commission auch nicht mit einem einzigen Worte der Weg erwähnt worden, de« jetzt der Berichterstatter als den einzig möglichen bezeichnet. (Hört! hört!) Was zwei Monate lang gar nicht erwähnt wurd«, könne doch nicht so dringlich sein. (Hort! hört!) Die Adresse sei unklar, aber offenbar enthalte sie doch nichts als eine Bitte um Octroyirung. Er begreife nicht, wie man sagen könne, Laß die Adresse nicht der Landesordnung widerspreche. (Sehr wahr!) Die Landesordnung sei ein von Sr. Majestät erlassenes, al- unverbrüchlich erklärtes Gesetz. (Sehr wahr!) Da dürfe mau nicht sagen, durch Formalitäten und Paragraphen dürfe man sich nicht den Weg zum Throne versperren. Wen« der Land tag in der Adresse die Bitte um eine Octroyirung ausspricht, so sei der Landtag nicht mehr Landtag (Bravo! sehr wahr!) dann habe er die Grundlage verlassen, auf welcher er steht. Der Redner führt weiter ans, was in seinem ersten Minori tätsvotum bezüglich der Adrrffe gesagt ist; er führt aus, daß es nicht constttutiouell sei, du Kroue in die Debatte und in d«n Äreit der Parteien zu ziehcu, man habe sich an die Re gierung zu wenden, so lauge eine Frage im lcg>slat>vcn Wege noch nicht entschieden ist; die Krone habe das letzte Wort zu sprechen. Darum stelle die Minorität den Antrag, nicht in die Äerathung der Adresse einzugehen, sondern sofort in die Brrathung des von der Commissipnsmajorität vorgelegteu Ent wurfes eiuer Wahlordnung einzrureten. (Bravo links.) Bevor die Debatte eröffnet wird, erklärt der Obcrstland- marschall, daß er gegen das Eingehen in die Brrathung nicht» rruzuwendeu habe, da er dieselbe weder im Widerspruche mit der Landesordnung noch mit der Geschäftsordnung halte, da iu der Adresse keineswegs die Bitte um Sanctionnung eiuc« bestimmten Entwurfes gestellt wird, sondern nur die Bitte an die Krone, die Initiative zu ergreifen, um eine Vorlage im verfaffungsmäßige« Wege an den Landtag gelangen zu taffen. Er eröffne allo die Generaldebatte, zunächst über die Frage, ob eine Adresse an Se. Majestät zu richten sei oder mcht. Eine ganze Reihe von Reimern trat ins Gefecht, und eiuer noch weitern Reihe wurde durch deu Schluß der Debatte da» Wort abgeschmtten. Unter den Rednern für den Minoritäts autrag waren, außer Prof. Herbst, Herr v. Pleuer, Hofrath v. Hasuer, Hofrath Taschek, Pros. Sck'ott und Prof. Prinz; auf der Gegenseite sprachen uebst deu Graten Clam-Mariiuitz und Leo Tmru noch vr. Sladkowski, vr. Riyer, Ztllhammtr und Graf Franz Thun. Die Debatte, so lebhaft sie war, be wegt« sich doch m den Grenzen der Mäßigung und parlameo- tarlscheu Würde; nur eine Aeußrruug des Prof. Schrott rief laute uud ernstliche Reclamatioueu hervor. Nach beendigter Generaldebatte wurde über den Antrag der Minorität abaestimmt. Bon vornherein konnte bei der gegen- wärtigen Coustellation nur wenig Zweifel über den Ausfall dieser Abstimmllug herrschen: der Minoritätsautrag wurde mit einem Mehr von 19 Stimmen abgelehnt. Uumittelbar nach der Abstimmung meldeten die deutschen Abgeordneten gegen das weitere Eingehen iu die Adresse ihren Protest au. Die Adresse selbst soll iu der heutigen Sitzung zur Sptcialderathung - WMME. , . .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite