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Dresdner Nachrichten : 05.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-05
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1894
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Ull-W S 3S. Jahrgang, j M8SSm«S« Vsso/- mnk Sp-oi-IiUt kvdlss« odvs Snuvsiplittei. N»»>>Ir«»,«» »««. c»rr„t« tu»r«»r»»«. kkr. 8»r«i>. »L« Mtiiivrstr. LK, I. (Lokv ü»r Tresiden, 1894. kranr kUInav i: Mit rvllk>itzi>neI>MSet I,gcte N g»s vmdeii IZpt-ßil^u M 4allii8 8ekL<UiM IS Xm 8v« IS. Kernen-kronltzuoktor, kvUttlvuui-^ampvv. I-( irertkrrrn, dvsts Llurlis von Llvtiir. Alv^vr, I Von Xincloru «tot» xorn Fonoinmoo. I I^Isxoki« I VI It., '/» bla„oli« SV I'f. „mluu8zraM>xan. I'rcmrz'tar Vor8LN>N naelr au8«'Lirts. ß E « io »!!«„ Msttt»c«», »* ;! (ü. KIMLMtr, '- n^it>«'niE88tr. r. t- ^ >. , 7..dr«r^rrt»t'-r^r^»rV^^ .»«'«».»LV.V pVLdi^r».' IMllllll V ^ van tv VI. .in ^ 8kdl!>l'i'0kli-!>le;'ei',t'!-!>„l>ilü!^8u.l0. s- ItSlii^!. llotupotlioko virilen. AWf' Iii«»»zr«tttl»vr. VV, »/r-k avf- Fenischrelb-und Fernsprech-Berichte. Hosnachrichten, Renne» des RcitvereinS. Tagesgeschiclne. Götze-Canccrt.i Wetter: !»s1» v"v» . Bneskasten. Plaudertasche. I Bewölkt. Montan,». Rovcmver Annschreib- und Aernsprech-Vertchte. Wien. Wie dos amtliche Blatt meldet, genehmigte der Kaiser die erbetene 2lhher»snng des österreichisch-ungarischen Bot- schatterS i» Paris tckraien Horws und dir Ucbenrahme desselben r» Disponibilität. Gleichzeitig wird angeordiiet. dem Botschafter die Anerkennnng des Kaisers »ür leine treuen ersprießlichen Dienste besannt zu neben. — Das amtliche Blatt veröffentlicht senier die Ernennung de« Grasen Adalbert Cziraky zum zweiten ScktioiiSchcf im Ministerium des Auswärtigen. Brüssel. Die Senne bat van Brüssel bis Mechcln die User überschwemmt und bedeutenden Schaden anyerichlct. Aus vcr ichiedene» Gegcnven Belgiens wird das Zurncttreten des Hoch- ive.sserS gemeldet. — Der Schaden, den die Nebrrschwemmung der lebten Taae im Arrondissement Dünkirchen angerichtct hat, wird aus drei Millionen Franken geschäht. R o m. „Seeolo" vervsscntiicht ein seltsames Schreiben des in Lugano lebenden Nihilisten Hörsten Peter Alisow. Der Hörst Witt ans einer nnumstößlich sicheren nihilistischen Quelle erfahre» haben, das; Kaiser Alcrandcr III. thaiiächlich durch kleine Dosen Phosphor vergiftet worden ist. Dieser VergiitungSpiozeß habe am l. März begonnen, die Tbäler seien in Sicherheit. Alisow weist sodann ans einen angeblich am russischen Kaiserhose entbrannten heiligen Jiitrignerikanipf zweier Hvspartcieu hin und schließt: die erste Revolution werde im Palast, die zweite im Volke ans brechen : Rußland stehe bereits in Hlammen. Petersburg. Ein kaiserliches Manifest besagt: „Heute, am 21. Lllvbcr (ff. November), hat die heilige Salbung unserer Braut nach vrtbodorein Ritus zu uuscrcr und ganz Rußlands Beruhigung statlgesnnden, wobei unsere Braut den Namen Alceandra Hcodoroivna mit dem Titel Großfürstin und Kaiserliche Hoheit erhielt." Madrid Der Königin ist folgende Liste eines liberalen Eoncentrations - Ministeriums unterbreitet worden: Sagasta Präsidium: Manra, AnhängerlGamazo's. Justiz; Groizard, früher Gejungter beim päpstlichen Stuhl, Auswärtiges: Abarzuza, rallürter Republikaner und Anhängerj Castelnr s. Kolonien; Puigcerver, Demokrat, Wohlfahrt, Ackerbau und Handel: Lopez Dominaucz Krieg; Cavdepon Inneres; AmoS Salvador Finanzen; Admiral Pasguin Marine. H amburg. gekommen. Der Postdainpser „Dmria" ist beute in Newport an- vertlicher nnd Sächsisches. — Nach dem TrauergotteSdiciiste in der nissischcn Kirche cr- theiltc gestern Mittag Se. Königl. Hoheit Prinz Hricdrich A u g ii sl im Palais am Taschenbcrge »ichrcre Andreiizen. — Sc. Königl. Hoheit Prinz Hricdrich August besuchte gestern die Abendvvlslellniig des Rcsidenzthcatcrs und reiste Nachts 12 Uhr 57 Minute» nach eMbnlleiiort. — Mit Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August be geben sich Se. Excelleiiz Generalleutnant von Raab, ein Stabs offizier und der prinzlichc Adjutant Rittmeister Keil zu den Bci- ictznngsieicrlirhlejtcn »ach St. Petersburg — Ihre Königl Hoheiten Prinz und Prinzeß Johann Georg wohnten gestellt Vormittag dem Gottesdienste in der katholische» Hoskirche bei. Nachmittag halb 6 llhr fand bei dem Punzcnpaar, Parksiraßr 7, Tafel statt, an welcher Ihre Königl. Hoheiten Prinzen Friedrich August nnd Albert tbeilnahmen. — Dem Prvscklor am Stadtkranlenhause, Dr. med. Georg Schmvrl, ward der Titel eines Medizinalaffcssors verliehen. Gleichzeitig ward derselbe zum ordentlichen Mitglied des LandeS- medizmalkollegiiinis ernannt. — Ten am fiskalischen Wasserbauc beschäftigten Arbeitern Friedrich Apitz in Lorenzkirch, Friedrich Hentsthcl in Bobcrsen, Ent Schreier i» Goh.iS bei Strckla und Wilhelm Stäubte in Nnirchrifi ist das „Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit" ver liehen worden. — Nachdem bereits am Freitag Mittag anläßlich des Ab lebens Sr. Maiestüt des -Kaisers Alexander Uk. von Rußland im Beisein des ruisöcheu Geiandtwhaftspersonals. des griechischen Konsuls Imrd der liier lebenden Untcrthanen des Czarenreiches in der hiesige» kaiserlich russischen Geiandtschaftskirchc ein Trancr- gotte >? dic n st abgchallen worden war, dem am Sonnabend Mittag eine lirchlichc Feier ans Anlaß der Thronbesteigung des neuen Kauers rolgte, fand sich gestern um dieMlttaasstiiiidc zum.Zwecke einer Gedentieicr sür den abgeschiedenen Pcberrscher aller Reußen aber mals eine lanha^ischiiljchc BersiiniinIiing in der genannter, Kffche » Georg .. . der Er schiene,ici, Ansprirch erheben zu können — sämmtliche Anwesenden nahmen, dickt gedrängt, stehend an der feierlichen Eeremonie Theil, da cs in dem Gottecchausc keine Sihe gicbt — seien noch beson ders genannt der österreichische Gesandte Gras v. Cbotek. die claatvininistcr v. Tbümmel, v. Mchsch, von der Pianist nnd v. Sehdewstr, etliche Gesaiidlschastspertreter verschiedener Staaten, Jiiicndanl Grai Secbach, viele andere hohe Staatswürdenträgcr, zahlreiche hohe Qisizicre. sowie fast vollzählig die hiesigen Bekenner der otthodop russisch glicchijchc» Kirche und die hier lebenden russi schen Staatsangehörigen. Die zahllosen bunten Hof- und militän- irhen Uniformen, die ernste Traucrklcidung der Damen, das stattlich eingerichlcle Innere des Gotteshauses, seine eigcn- tlnimiiche düstere Beleuchtung durch Wachskerzen bei gänzlicher Abschließimg des Tageslichtes, der wehmüthlg-klagcnde Ton der Wcchsrlgcsänge, die feierlichen Gebete der Priester und ihre tief Wechselgcsänge, die setcrlichen Gebete der Priester und ihre tief ernste» Gewänder (schwarzer Sammet mit Silberbcsast), die das Haus erfüllenden Weihrauchdüflc, die mannigfachen Sondcr- gebräuche beim griechischen GoltesdienslrituS — Alles dleS vcr- sehlte nicht, auch aus die Andersgläubige» einen kiesen Eindruck zu mache». An die übliche Soirutagsltturgie, die sich abwechs lungsweisc aus Gesang des Geistlichen und aus Nesponsorien des durch prächtige Stimmen ausgezeichneten EhoreS zusammensestte, schloß sich gestcru die von den beide» Geistlichen der Gemeinde «Priester Smirnoss und Diakonus Svanowskv) celcbrlrte Seelen messe (Pannichidai, die durch das unzählige Male wicderkehrendc „Ilokfmäi poniilnz" (Herr, erbarme Dich!) zwar eindringlich, aber doch auch etwas einförmig auf Herz und Gcmüth wirkte. Bei dieser Tranermesse öffnete sich plötzlich das sonst mit goldenen Thören verichlosscne Allerl,eiligste der Kirche'— ein Moment von ergreifender Wirkung, da mit emem Male vaS Symbol göttlicher Hilfe, die von Hellem Tageslicht umflossene Gestalt des Heilands sichtbar wurde. Während der Tauer der Messe hielten alle An wesenden brennende Wachskerze» in den Händen, die bei Beginn der Feier verthcilt wurde». Bei der An- und Abfahrt der zahl reichen Hof- und Privatcanivcigcn, die die vornehmen Andächtigen noch »nd von dem Gottesdienste beförderten, hatte sich eine große Menge Schaulustiger vor der Kirche versammelt. — Aus de» amtlichen Äckanntinachungen. Die am 21. Januar dieses Jahres hier verstorbene Frau Cora verw. Wolfs gcb. Schfsert hat dem hiesigen Stadtkranlenhause zum Andenken an ihren verstorbenen Bruder Otto August Seyfsert ein Verinächtniß von lüOO Mark zur Unterstützung Genesender ausgesetzt. — In den letzten Tagen ist beim Verladen von Arsenik in der Nähe der hiesigen Marienbrücke ein Faß, in welchem sich dieses Gist in luftdichten Blrchtroinmcln verpackt befand, in das Wasser gefallen und bis jetzt nicht wieder zu erlangen gewesen. Da dir Möglichkeit nicht ausgeschlossen erschcmt, daß das gedachte Faß früher oder «pater an's Land getrieben oder sanft nusacstmdkil wird, so wird das Publilui» hiervon zur Warnung in Kenntnis; gesetzt. — Nachdem sür die Ende 1s!>5 pachtsrci werdenden städti schen AusfchiffnngS- und Lagerplätze nebst gewölbten Niederlags- rämnkn unter- und vberbalh der Albertbrückc am linken Eibnser KM Mark Jnbresvachtzins nebvten worden sind, wird hiermit ans Donnerstag den 22. d. M. Mittags 12 llhr im Stadthanse an der Kreuzkirche (>. Erdgeschoß, woselbst die Pachtbcdiiigiingen im >j,mmer Nr. ü auSliegrii, Mchrbictungstermi» anberaumt. — Tie Rennen des Dresdner R ci t - V erei ns, die gestern Nachmittag 2 Uhr ans dem Kavallcrie-Excerzicrplatze al>- gehalten wurde», hatten sich überaus zahlreichen Besuches zu er freuen. Zn viele» Tanirnden umstand das Publikum auf allen Seiten den geräumige» Rcnnvlatz. In Mitten demselben, wo die Kapelle des Gacdcrcitei-Ncgimcnts unter Herrn Stnbstrompetcr Stock brav concertirte, hatten sich die hiesigen und auswärtigen Offizierkorvs und viele Vertreter der Aristokratie mit ihren Damen eiirgefundcn, die theils von Eauivagen aus. thcils zu Pferd das interessante, von herrlichem Herbstwettcr begleitete Schauspiel ver folgten. Man gewahrte unter den Bestichem Ihre Königl. Ho heiten Prinz und Prinzeß Johann Georg in Begleitung des prinzlichen Adiutanten Prenrierlentnants von Nostitz-Wall,vitz und der Hofdame Fräulein von Plato. Das Prinzenpaar. das in einem »chmucken Vierspänner vorsi'hr, wurde von dem Vorstände ans das Ehrerbietigste begrüßt, wvtxi Herr Generalmajor Freiherr von Hönning O'Carroll der Frau Prinzeß ein prächtiges Blnmen- houanet »verreichte. Se. Königl. Hoheit Prinz Albert war in Begleitung des Herrn Premierlcutiiaiit von Schönbcrg erschienen. Ferner befanden sich unter den Zuschauern Ihre Durchlauchten die im Gardereiter-Regiment als Sekoiidelentnaiits dienenden beiden Prinzen von Schönblirg. Sc. Exccllenz der vsterr.-ungar. Gesandte Graf Chotck. der Intendant der Königl. Hoftheater Graf Seebach. Generalmajor v. Hübel, v. Wolf. Gras Lnckner, Gras v. Brcza, Gendarmcrievbcrinspcltor Ma,or a. D. v. Hengen- dviff, RegjeriingSrath Ritze, königl. Landbaiimcister Waldow, königl. Flugeladiutant Ma;or v. Eriegern, prinzlichcr Adjutant Rittmeister Keil: das Generalkommando war durch Herrn Major Freiherr« v. Müller, das KiiegSministcrinm durch Herrn Haupt mann Ztt-cke, die KorpSindentantnr durch Herrn Premierlentnant Georai vertreten. Der Gesammtapparat der ssiennen sunktipnirie vortrctstich. Als Schiedsrichter waren Prinz Johann Georg, die Herren Gcncralmcnor Freiherr v. Hönning O'Earroll, Oberst v. Broizem, Major v. Ovvcn - Huldenberg, als Starter Major v. Earlvwitz, als Bnhnzciger Leutnant v. Friesen und an der Waage .Herr Rittmeister v. Mangoldt tbätig, welch' Letzterer der Gcsammlleitung mit großem Ester Vorstand. Am Heller - Jagd rennen, Entfernung Mist Bieter-, betbeillgten sich 15 Reiter. Drei trennten sich vom Pferde, znm Glück ohne Schaden zu nehmen. Erster Sieger ward Leutnant v. Wost vom Artillerie-Regiment Nr. 12. der nachgenannt hatte, zweiter Premierlentnant Holtz's (Art -Reg. Nr 28) br W. „Drakö", dritter v. Hvnning's F -W- „As- berg", geritten vom Lentricrnr v. Arnim (2. l.1 l.j. Z'lnS dem Versiichs- Hürdeiirennen iEnisernnng L'BOMet.) ging Leutnant v Arnim III. (18. Ul.) Sch.-St. „Sceirt" als erster, L-ckondc-Lentnant Müller s (18. Ul.) br. W. „S!v Bob" als zweiter, Sckonde-Leritrrant Gras MielznirSki's (18 Hrij) br. St ..Matrona" als dritter Sieger hervor. Jin Dresdner Jaadn iinen, Entfernung -15M Meter, blich Sck.- Leutnant Graf MiclrpnSki's (18. H»s.) F.-W. „Quintal" erster. Premierlentnant v. Wnthenau'S <G.-R.) br. St. „Bellebclle" zweiter, Sek.-Lcutnant Bröllcr's (18. Ul.) br. W. „Vandnkc" dritter Sieger. Kurz nach ff Uhr fanden die Rennen ihren Abschluß. Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzeß Johann Georg überreichte den Siegern die aus den Ateliers der Herren Elimcner nnd Eckert hcrvorgegangenen. anS wertbvollcn silbernen Cvortsgegcnständcn bestehenden Preise persönlich. In diesem feierlichen Moment durch brach das Publikum die von Gardcreitern gebildete Ebaine, um direkt Zeuge der Preisvertheilimg zu sein. — Nach dem Rennen fand halb 6 Uhr die diesiährigc Gcircralversammluirg des Dresdner Reitvcrcins auf dem Königl. Belvedere mit sich anschließendem frohbclcbten Festmahle statt. — Die Ratksvorlagc über die Errichtung eines städtischen Elektrizitätswerkes ist nicht an de» Raths- und Vcrwalt- uiigsausschnß, sondern an den Vmvailungs- und RatlrSausschlis; der Stadtverordneten verwiesen worden. Referent ist Herr Bau Meister .Hartwig, als Korreferent sür den Rakhsansichnß ist Herr Oberregierungsrath Krieg bestellt worden. — Wie wir vernehmen, bereitet sich die Errichtung eines ehernen Standbildes sür unseren großen Ehrenbürger, den Fürsten BiSmarck vor, der Nachwelt ein dauerndes Zeichen bcreingeiassen würde. Als der erste Redner deö Abends. Herr Neichstagsabgrordnetcr Luders Görlitz im Verlause jeiner An: sübriingei! über die politische Lage, die schon wiederholt geringere» Widerspruch fanden, eine abfällige Aeußerung über den Fürsten Bismarck that, entstand ein derartiger Tumult. d»ß die Venainm lung zur große» Freude der anwesenden Antisemiten polizeilich misaclöst wurde. Beim AuSeiiiandergeben der Menge kam de, Vorsitzende des Vereins, Herr Direktor Schmidt, noch in eine sehr bedrängte Lage, und man machte ihm schlagend deutlich, daß er nicht gleich wieder eine Parteiversammlung in Dresden cinberuscr, möchte. — Ter Königl. Sachs. Militärverein „S ächsis ch e Gre rr a dicrc" feiert Donnerstag den 8. d. M. im Tivoli sein ll. Stift ungsfest, bestehend in Eoncert des l. Leib^Yrenadier-Regiments Nr. 100 nnd des Neustädter Zithcrklubs mit daraus folgenden: Ball. — Das diesiährige Eraebniß der Weinernte auf den der Stadt Meißen gehörige» Weinbergen bleibt, wie cs bei den an haltend ungünstigen WitterungSverhältiistscn lanm anders zu e, warten war, sowohl der Qualität als der Quantität nach weil hinter dem Resultat der vorjährigen Ernte zurück. Die Vorleie ergab aus dem Stadtweinberge 10,002 Pfund Trauben, von welchen etwa 3750 Liter Most gepreßt wurden Ans dem Erafw'sehen Berge hat man von einer Vorleie abgesehen. Das Gesammtergehnin dieses Berges belief sich aus 2118 Pfund Trauben, welche einen Ertrag von etwa NOO Liter Most liesertcn. Der Jahn'iche Berg, auf dem am 27. Oktober gelesen wurde, ergab nur 1081 Pfund Trauben, welche etwa lai) Liter Most lieferten. Die Nachlese am dem Stadtweinberge brachte 5420 Pfund Trauben, welche ungefähr 1800 Liter Most emabcir. DaS Gewicht des Mostes, von dem in diesem Jahre rm Verkauf nur etwa 30 t Liter abgesetzt wurden, betnig bei der Vvrlese 72 bis 74 Grad Oechsle und bei der Nach- lese 61 Grad. — Einer der ältesten Bürger Dresdens, der im 82. Lebens jahre gestandene Inspektor der Königliche» Gewchrgalene. Herr Julius H änis ch, verstarb vorgestern. Ter Verstorbene beneidete die erwähnte Jiispettorstelle über 50 Jahre. — Eines regen Besuches erfreute sich der humoristische Familicncrbend. welchen der K. S. Militärinvaliden- Verein „König Albert" Sonnabend Abend im Tivoli ab hielt. Das reichhaltige Programm wurde von den rühmlichst bekannten O. Jitnghähnel'schcn Sängern aus Roßwem geführt, welche sich besonderen Beifall errangen durch den Ensemble scherz „Der neue Diener" nnd das Duett „Die Einauartierung im Mädchenpcnsioiiat". Ans die Vorträge folgte Ball bis früh 3 Uhr, z» welchem die vollständige Kapelle des K. S. Gardcreitcr Regiments aufsvielte. — Radcberg, 3. November. Falsche Zehn und Zwanzig Pfennigstücke tauchten vorige Woche in hiesiger Stadt aus. auch wurde ein allerdings nrißlnngcncr Versuch gemacht, einen ge fälschten Thalcr an den Mann zu bringen. Vor einigen Tagen hat man nun den Geldpräger in der Nähe von Meinen in de, Person des Formers P. Bitzler ans Görlitz scstgenommrn und an das Königl. Amtsgericht Meißen abgelicfert, wo sich bei ihm noch ca 2o Thalcrstücte varfanden, welche er angab, von seinem in Radcberg wohnenden Neffen erhalte» zu haben, woraus auch dessen Verhaftung und Ablieferung an das hiesige Königl. Amtsgericht erfolgte. Dabei hat sich fedoch her-ausgestellt, daß Bitzler die falschen Münzen zwar in der in der Badstraße hier gelegenen Wohnung seines Neffen angefertigt, aber dazu die Zeit während der Abwesenheit desselben benutzt hat. Bei Durchsuchung der Wohnung fand man in derselben Schmelzticgcl und Formen noch vor und wird die cingcleitetc Untersuchung ergeben, ob der Neffe an der Falschmünzerei bclbciligt ist oder nicht. -Die 2ljährige KindcsMörderin Anna Thekla Otto aus Oelsnik ist, nachdem sie das Verbrechen unumwunden ein gestanden, ihr Kind erstickt nnd mehrere Wochen im Koffer vcr borgen gehalten zu haben, in das Königl. Lnndgerichtsgefängnis: zu Plauen i. V. cingcltescrt worden. — In Svrncrvr tz brannte vorgestern eine dem Gntsbesitzer Meßling gehörige ziemlich große Gctreldeseime nieder. — Am 5,. November werden in Gohlis. Lorenzkirch. Krcinitz «Rittergut: und Krcinr'tz (Ort) bei Sttehla (Elbe) in Vereinigung mit den Posthilssstellcn daselbst mit Fernsprecher vcr scheue Tclegraphenbetrichsstellen mit beschränktem Zragesdicnft eröffnet. — Am Morgen des 1. November hat in Görnitz i. N. ein Dienstknccht ans Eifersucht den dortigen Mühlenbesitzer überfallen und ihm mehrere Messersliciic in die Brust Z'eigebracht, so das tage des greisen Äit-Reichötanzlcrs das schöne Werk seiner Voll endung nahe gebracht sei» möge. — Einen unerwarteten Verlauf für den Freisinnigen Bolksverein nahm, wie bereits in einem Theil des gestrige» Blattes mitgetheilt, die von diesem Verein aui Sonnabend Abend nach der Eentralhalle einberufene öffentliche Versammlung. Der große Saal war schon lange vor Beginn der ongeietzrenzwei Vorträge dicht besetzt und zwar zur überwiegenden Mehr heit von Gegnern des „Freisinns", welche offenbar ge kommen waren, gegen die Abhaltung der Vorträge zu de- monstriren Der Saal wor derartig gefüllt — eine bei den Freisinnigen in Dresden ganz ungewohnte Erscheinung —. daß Jedem nach viertel 9 Uhr Kommenden der Zutritt verwehrt wurde. Auffallend war allerdings, daß der Wirth des Lokales unter die vor der Thüre Harrenden trat nnd erklärte, daß noch genug Stühle frei wären, voll der Polizei aber Niemand mehr derselbe schwer verwundet darniedcrliegt. Der Messerheld ist verhaftet. — Herr Koinmerzienrath Ednaid Be »er in Chemnitz ha! durch den Porträtmaler L. Pöble in Dresden von dem Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Andr>- ein Brustbild anfertigen lassen, um cs der Stadt Chemnitz zu schenken. — In dem Pätz'schcn Skeinbruch in Mb lau war am Frei tag ein belnifs Sprengung der Steine gebohrter Schuß trotz langen Wartens nicht losgcbrmrnt. Obgleich der in diesem Bruche »lilbefchästigte Steinbrecher Kemnitzer anS Netzschkau ge warnt worden war. nicht an das Bohrloch zu geben, ging er doch dahi». um nach dem schuß zu sehen. In demselben Augenblick ging dieser los nnd zcrschmettcrle dem Steinbrecher vollständig den Kovi. — In Postelwitz verunglückte am 2. d. M. im Steinbruck deS Herrn Zieger der 2ff Jahre alte Steinbrecher Lomi; ans Ostran dadurch, datz ibn eine niedergehende Stcinmassc derartig traf, daß der BcdauernSwcrthc gänzlich zerguctscht wurde. Der gräßlich ver frömmelte Leichnam. wurde nach der Schandaucr 'Todlcnhalle überführt. — Am 1. d M. stürzte der Giebel des Diakonats in Lvm matzsch ein. Die herahsameirdcn Steine zerschlugen das Tack der daneben liegenden Kankorwolniimg Verletzt wurde dabei Niemand; die Bewohner derselben kamen mit dem bloßen Schreck davon. Das Diakonat ist zur Zeit unbewohnt, da DiakonuS Voigt vor Kurzen! »erstorben ist. — Wie das „Leipziger Tageblatt" meldet, hat das Ministern,», des Inner» das Dreiklaiiensnstem der Stadt Leipzig genehmigt Die nächste» Stadtvcrordnetenwahlen werden bereits nach dem neuen Modus stattsinden — In P laue n i. V fand einen schrecklicher! Tod ein zwei - Mrigcr Knabe. Derselbe siel, als er von »einer Mutter mit einer nur um l>/, Jahr alleren Schwester in der verschlossenen Wohn, stnbe ans kurze Zeit znrückgclaffen worden war, i» eine am Fuß boden stehende, mit Wacker nnd schmutziger Wäsche gefüllte Wascht wanne «nd ertrank.
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