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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 23.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186910236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18691023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18691023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-23
- Monat1869-10
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MnkmbLMr AachrichtMatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Z» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Gelehrsamkeit zu glänzen. Dennoch bekam als er nach Rom zurückkehrte, vom Ordens» general eine Nase. WaS hatte er Unrecht- gr» than? Er hatte an der Tafel de- MinifterA' Menabrea mitgegessen und mitgetrunken und it» da- Hoch auf Italien mit eingestimmt. Da» war sein Verbrechen, weil der König und sein? Minister noch immer im heimlichen Bann find. Die Polizei-Präfektur in Paris halte neuliH Auftrag erhalten, eine Frau und deren Tochter ausfindig zu machen, die lange im größten Elend? gelebt batten und zuletzt völlig verschollen wa ren. ES handelte sich darum, diese Unglückkk- chen in den Besitz einer Erbschaft von 500,00V Francs zu setzen, die ihnen aus der Ferne zu gefallen war. Oeffentliche Aufforderungen hal ten zu nichts geführt, und so wurde ein junger-, gewandter Polizeiagent beauftragt, Vie Erbe« aufzuspüren. Er erbat sich 14 Tage Zeih unld nach Ablauf dieser Frist nochmals 14 Tage unlk bann noch einen ganzen Monat. Sein Vor gesetzter machte ihm über seine Ungeschicklichkeit Vorwürfe, er verstehe seine Sachen nicht. „Gut/* versetzte der Agent, „ich ziehe mich zurück; alleiuc ich erlaube mir die Anzeige, daß ich vor acht Tagen mich mit der Tochter vermählt habe, uüy bitte daher um Auszahlung der 500,00V Front» und um meinen Abschied." — Ein Correspondent der „Church RewS", ei nes Londoner protestantischen Blattes, macht über den Kirchenbesuch in der Londoner City fol gende Mittheilungen: „Am vergangenen Sonn tage habe ich drei Kirchen in der City besucht- Jn der ersten bestand die ganze Gemeinde au» einer alten Frau und den Kindern einer Armen schule; in der zweiten war gar kein Gottesdienst, und in der dritten wartete ein kleines Häufleinr Andächtiger vergebens auf den Prediger." Der Krieg in Cuba hat einen Charakter ent setzlicher Verwüstung angenommen. Die oberste Junta der Insurgenten hat Befehl gegeben, alle städtischen und ländlichen Besitzungen in Flamme« zu setzen, und den osficiellcn cubanischen Blät tern zufolge ist von Hm. Miguel Aldama, dem nahen Verwandten einer in der Pariser reiche« Welt sehr bekannten Familie, die Weisung er- theilt worden, alle seine Pflanzungen und Im mobilien, die eine ungeheure Summe «prüfen- tiren, in Brand zu stecken. Herr Aldama ist in der That einer der bedeutendsten Grundbesitzer Cuba'S und sein Entschluß scheint von dem Wunsche dictirt worden zu sei», zu beweisen, baß die Jnsurrection den Krieg bis aufs Aeußerst? örlsetzen wird. — Als bezeichnend für die Zu- iände in Cuba theilt ein amerikanische- Blatt mit, daß dort der Golddollar der Vereinigten Staaten jetzt den Werth hat von tausend Dollar Papiergeld der spanischen Regierung. Ja 20 ober 25 Jahren wird Washington sein wie Hannover oder Cassel, eine entthront? Stadt.' Der Präsident der Vereinigten Staaten, der mit allem Zubehör der Regierung in Wm- Möchten doch Alle, die unsre armen Abgebrann ten noch mit Kleidern unterstützen wollen, diese zugedachte Liebesgabe in Geltz verwandeln I Durch Gelb, selbst daS kleinste Lcherfletn, wird den Armen gewiß am besten nun geholfen, da sie dadurch in den Stand gesetzt werden, die nöthig- sten Bedürfnisse der Hau-wirthschaft sich wieder anzuschaffen. Kamenz, 20. Octbr. Heute wurde im Kram laden deS Herrn Niem- zu Offling der in den fünfziger Jahren stehende SuSzugler Christel vom CommiS Theodor Lämßer auS Liebenwerba er schossen. Lämßer wollt« den Christel, der sich zudringlich zeigte, schrecken, und beim Erfassen des dastehende» Jagdgewehre- entlud sich dasselbe und Christel stürzte mit zerschmettertem Kopfe todt darnieder. Berlin, 21. Octbr. Der Abg. Virchow und die gesammte Fortschrittspartei brachten in ver heutigen Sitzung d«S Abgeordnetenhauses für den Schluß der allgemeinen Budgetdebatte eine Resolution nachstehenden Inhalt- ein: In Erwägung, daß 1) geordnete Finanzen nur durch Verminderung der Kosten für den Bund her stellbar sind, baß 2) eine Kostenersparniß nur im Militäretat möglich ist, unv daß 3) die allge meine Kriegsbereitschaft nicht auf gegenseitiger Eifersucht der Völker, sondern auf der Haltung der Kabinett bastrt, wird beantragt: die Regie rung möge auf Ersparnisse im Etat der Bun- deSarmee und im diplomatischen Wege auf eine allgemeine Abrüstung hinwirken. Am 17. und 18. Octbr. hat in Steiermark, Kärnthen und Krain ein ziemlich starker Schnee- fall stattgesunden und, da er von einem Sturme begleitet war, in den Gärten und Weinbergen großen Schaden angerichtet. AuS Triest vom 18. Abends wird telegraphirt: Seit heute Mor gen rast, hier ein heftiger Sturm mit Regen. Um ziO Uhr brach in Capo d'Jstria ein Or- can loS, welcher mehrere Dächer abriß und in den Gärten namhafte Beschädigungen anrichtete. Ein griechisches Trabakel wurde umgeworfen, die Bemannung jedoch gerettet. Die ungarische Regierung hat 32 Lehrer aus Reisen geschickt, 16 gehen nach Sachsen und Preußen, 16 nach Südbeutschland, um die Ein richtungen der deutschen Mittel- und VolSschu- len kennen zu lernen. Die Schillerstiftung hat ihre Ehrenpreise an deutsche Dichter und Schriftsteller verliehen. Lebenslänglich erhalten Carl v. Holtet 500 Thlr., Carl Beck 300 Thlr., AlernKder Jung in Königsberg 300 Thlr. und Fräul. v. Her der, die letzte Enkelin deS Dichters, 100 Thlr. Unter den Jesuiten in Rom ist der Pater Secchi eine astronomische Celebrität. Sein« Or- »enSbrüder sagen von ihm, er koste der Gesell- chaft täglich mehr als dreißig andere Confra- reS. Als in Florenz die Aerzte und Natur- örscher versammelt waren, schickte ihn der Or- denögeneral auch dahin, um durch seine enorme Vermischtes. Dresden, 21. Octbr. Diezweite Kammer hat heute den Gesetzentwurf, die veränderte Er- Hebung deS ChausseegeldeS betreffend, nach län- gerer Debatte einstimmig adgelehnt und einen Antrag de- Abg. Eule angenommen, welche fich im Prtncip für gänjllche AufhetMg det tzhauffeegeldeS ausspricht. Von dem Niß. vr. Wigard ist ein Antrag auf Einführung von CivilstaNdSregistern und der obligatorischen Ci- vilehe eingebracht worden, über welchen die Kam mer Borderathung im Plenum beschlossen hat. Abg. JSrüel hat beantragt, sür KohlrntranSporte auf den StaatSbahney den Einpfenniglarif ein- zusühren; dieser Antrag wurde an die Finanz- deputation verwiesen. Die Regierung gedenkt, dem Vernehmen nach, Wt Landtage demnächst eine Vorlage über den Wiederaufbau deS HofiheäterS zugehen zu lassen, worin 500,000 Thlr.. als Beitrag des Landes gefordert werden ; den übrigen Theil, Ver; aller dings in; Falle Ver Verurtheilung der Magde burg« Feuerversicherungö-Gesellschaft zur Zah lung der Versicherungssumme, nur ein geringer sein könnte, sollen die Hofchatouillen und die Stadt Dresden tragen. Voraussichtlich wirb diese Angelegenheit in den Kammern Anlaß zu sehr lebhaften Debatten geben. AuS Fraumstein wird geschrieben: Seit eini- gen Tagen ist Frost und anhaltender Nordwind bei unS vorherrschend und unsre armen Abge brannten würden beides schwer empfinden, wenn nicht werkthärige Nächstenliebe durch Zusendung warmer Kleidung Alle reichlich bedacht hätte. Kleidungsstücke find in solchen Massen für unS eingegangen, daß nicht nur reichlich Jedem da von zu Theil wird, sondern daß wir fast bitten möchten, die Zusendungen derselben nun lieber den armen Lichtensteinern zuzuwenden, da der Bedarf hinlänglich doppelt überstiegen ist. Vier zehn ComitSmitglieder sind fast den ganzen Tag beschäftigt, Colli auSzupackcn, Kleider zu sorti- ren und aufzuhängen. Nachmittags von 2 bis 4 Uhr werden dann die sämmtlichen frühem Bewohner von je fünf, der Reihe nach folgen den Häuser, richtiger bezeichnet Ruinen, herbei gerufen und herzubestellt, um sich Kleidungs stücke, wie sie solche brauchen, den Bedürfnissen entsprechend auszuwählen. Bereits sind sämmt- liche Calamitosen einmal versehen damit, und die Deputation hat auf acht Tage dir Abgabe von Kleibern eingestellt, um vor allem nur sämmt. liche Colli zu öffnen und einen Ueberblick über daS gesammte Material zu erhalten. — Be- denkt man, wie schwer und sauer eS manchem ürmen Abgebrannten werden wird, sein HäuS- chen, bei der geringen Brandkaffe, die auf dem selben verzeichnet ist, wieder aufzubauen, wie viele Mühe rö ihm kosten wird, nur daS nö- thigste HauSgeräth zu erschwingen und wieder anzuschaffen, so ist es gewiß kein« unbescheidene Vitt«, die wir au-sprechen, wenn wir sagE: v
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