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Sächsische Elbzeitung : 16.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187308165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18730816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18730816
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-16
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.08.1873
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MGschc WMiU. Amts- und Anzeigeblatt für das Königs. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau uud den Stadtgcmeinderath zu .fiohuftein. Die „Sächsische Elb-Jcitung" crschclnt Mittwoch und Sominbeiw und iN durch alle Peüanstaltcn, sowie durch die Srvediiw» diese» Blatte« kür 1» Ngr. vier,el- iäb'lich zu beziehen. - Inserate für da» Mil,woch»bla,t werden bi« Dienstag früh !> Uhr, kür da» Sonnabendsblatt spSteüen« bi» Freitag frnh » Uhr cr. beten. - Prei» für di- einmal gespaltene CorpuSzelle oder deren Naum l Ngr. - AuSwär,S werde» Inserate für die Elbzeitung angenommen in Hohnstein bet Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in de» Annoneen-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nud. Mosse und Haaseusteln L Bögler. 00. Schandau, Sonnabend, den 10. Anglist 187^. O Die rothc und schwarze Internationale. Das Streben verwandter Volköstämmc, sich zn große» nationalen Staatcngcbildcn zusammen zu fügen, gicbt unserer Zeit seit cincm Bierteljahrhundert ihr charaktcr!st!schcs Gepräge. Diese Bestrebungen schufen das einheitliche Italic» »nd bannte» Dcutjchlcmds po litische Zerrissenheit. Die panslavistischcn und pan- skandilmvistischcn Fdccn, so verzerrt »tid »»klar sic kür dcn Augenblick sich noch darslctlcn, wnrzclii doch in dcnisclbcti Bodcn dcö Nalioiialitälcnprincipö. Aber ncbcn dcn Einlicitsbcniühniigcn der ciiro- pitischcll Böller lanscu mivcrlcnlibar Bcstrcbnngcu cnt- gcgciigcschtcr Art her, die darauf hiuauögchcn, der cculralistischcii Bewegung ein Ende zu machcu und das durch iuucre nud äußere Stampfe mühsam Gc- woilticlic zu zerstöre». Die Vcrthcidigcr dieser „sub- vcrsive» Tcndcnzcn" sonder» sich ü»ßcrlich in zwei Grilppcli, die zwar vor der Well erklären, mit ein ander nichts gemein zn habc», die aber dclilioch ihrem innerste» Wesen »ach eng verwandt sind imd bei passender Gelegenheit auch gern Halid iu Hand gehe». Die eine Gruppe ist die der rolhcn Julcrnationalc, die wcuigstcus dcn Vorzug hat, sich selbst mit dem rechten Namen zn bezeichnen; die andere Gruppe wird von dcn schwarzen Ultramvntanc» gebildet, die ihre wahre» Bcstrcblmge» zn verstecke» uud imtcr schöu- ktiugeudc Name» zu verberge» wissc». Beide — die rothc wie die schwarze Internationale — stimme» in ihren Gnmdprincipicn überein, beide sind gleich vatcr- landsloö, gleich hcrrschsüchtig, gleich fanatisch »nd in tolerant. Mag diese Vaterlandslosigkeit von dcn Sozialistcn und Ultramontaucn anch »och so bcstritlcll werden, sic ist doch vorhanden. Wie sollte cS anch anders sein, wenn die erste Pflicht nicht mehr im Gehorsam gegen die Gesche des StaatcS, sondern in der willenlosen Unterordnnng unter die Partcizweckc gesucht wird? Wir erinnern imS sehr wohl, wie eins der Häupter der rothcn Internat oualc Protest im Ncichötagc er- hob, daß die altdcut chcu Lalidc ElsaßLothringcn dclu dciltschcn Reiche wicdcrgcgebcn werden sollten, wäh rend eilt Führer des schwarze» Lcnlrnmö im lchtc» preußische» Landtage die »»mittclbarc Veratilassutig znm dcttlsch-frailzösischc» Kriege leugnete uud der da maligen Begeistern«» des deutschen Volles ein Ar- uullhözengniß ailSstelltc. Das warme Nationalgcfühl fehlt eben dell Schwärzet, wie dcn Rolhcn, beide sind Kosmopoliten im schlimmste» Sinne, Bürger der gan zen Welt, die sic unterwerfen wollen, nm sic zn llc- herrschcn. Denn ans Erlangung dcr Univcrsnlhcrrschaft sind die Bestrebungen Beider gerichtet »nd daher bc- günstige» sie alte kleine» U»znfricdc»hcitc» u»Icr ihrc» Gegner», »ach dem bekannte» Gnindsatzc: „Thcilc und Herrsche!" Sehe» wir nicht, daß die Partikn- laristcn Dcnlschlaiidö die ergebenste» Frcmidc dcr Klcrilalcn sj„d, während die Sozialisten dein fran zösisch gesinnte» obcrclsässischc» Wahlbezirke ihre Leute als Kandidatc» für dm Reichstag empfehle»? Ebciiso stellt sich die Achnlichkeit dcr rothc» und schwarzcn Internationale hcra»S, wcnn ma» sich vcr- gcgemvärtigt, wie Bcidc mit bcsoiidcrcr Vorlicbc auf die ungebildetere» Elemente dcS Volkcö wirken; die Rothc» vorzugSwcisc a»f dic Arbcstcrbcvölkcrimg dcr Städte, die Schwarzcn mchr auf das Landvolk. Hicr wie dort sind cs hohle Phrasen, mit denen man dic Unerfahrenen zn ködcrn sticht. Ob dic Rolhcn von dcr Rcdncrbühnc aus dic Schlagwörter von „Frcihcit und Gleichheit rc." uiitcr dic Massen schleudern; odcr ob die Schwarzen von dcr Kanzel herab dic „bedrohte Gewissensfreiheit" im sallmngsvollcn Tone bejammern, bleibt im Grnndc gleich. Dcr Zweck, Unznfricdcn- heit zn erregen, ist derselbe nud diesen Zweck verfol gen die Anhänger beider Richtungen mit derselben Intoleranz, mit dcinsclbcn Fanaliömns. Möge» dje Sozialistcn m,r nicht so vcrächllich ans de» tinfchl- barcn Papst hinwciscn; anch sic geben icdcii Andcrö- dcnkcndcn, dcr nicht blind an dcn nufchlbarcn Lassallc glaubt, dcm allgcincincu Spott iiiid Hohn prcis. Weil» dic Schwarzcn dic Zcstcn zuriickwünschcn, wo dcr Ungläubige mit Tortur und Scheiterhaufen ver folgt wurde, so stellen sich dic Thalcu dcr Pariser Kommune und dic Grcucl, wclchc heule dic Jnsnr- gcutcn Südspanicnö verüben, den Schaudthatc» dcr Znguisition würdig zur Seite. Wie gesagt, bcidc Parteien stimmen in ihrem gcscllschaftssemdlichcn Treibe», i» dcn Mitteln, womit sic ihrc Ziclc vcrfolgcii, in ihrc» hcrrschsüchtigcn End- zwcckcn anfs gciiancstc übcrcin; >md in dicscm End- zwcck sind bcidc mtcruational — odcr wie man rich tiger saget! sollte: antinational. Beider Einflnß wnrzcll aiif dcmsclbeii Grnndc, auf Unwisscuhcit lind Beschränktlicit dcr Anschannngcil >md daher ist mich das einzige fruchtbare Mittel zn ihrer Bekämpfung ein und dasselbe: wahrhafte Ansllärnug und Bildung des Volkcö bis in dic nntcrsten Schichten hinab! Wem, erst das Volk mit eigenen Augen dic That- sachcu erkennen und das Wahre vom Falschen milcr- schcidcn lernt, dann wird cö sich vcrächllich von dcn Phrascnmachcru abwcndcn, dic ihm cinrcdcn wolleii, daß da« wahre Glück dc« Menschen sich ans anderem Bodcn cntwickclu könne, al« ans dci» der Licbc ziiin Vatcrlandc und dcr Achtung vor dein Gesetz. Tagcügcschichtc. Euchson. Scbandau. Die am 13. August erschienene 22. Nr. der Bade- uud Frcmdcnliste weist 556 Parteien mit 1616 Personen nach. — Am Mittwoch fand auf dem hiesigen Bade ein Concert statt, da« von dcm Meißner Stadimnsik- chorc unter der Leitung teS Herr» Musikcirectvr G. Harimann gegeben wurde. Schon früher wurde uns einmal dcr Genuß zu Theil, dic Leistungen die ses trefflichen Ehores zu hören- und zu bewundern. ES hieße Eulen nach Athen tragen, wcnn wir uns darin verbreiten wollten, den frischen, eleganten Vor trag der verschiedenen Pivgen zu loden, das ist man ja von dem wackeren Ebore nicht anders gewöbnt. Wir danken dem Herrn Musikdirccior Hartmann für den Kunstgenuß, den er unü verschaffte und können weht unterlassen, dic Bitte auSzuiprechen, unS den selben bald wieder zu Theil werden zu lassen. Auf der Festung Königstein findet nächsten Sonntag Nachmittag zum Besten eines milden Zwe ckes Eonccrt statt. Wegen des Nähere» verweise» wir auf die im heutigen Blatte befindliche Anzeige. Dresden. Am Vormittag des 1l. August wurde auf dem Erercicrplatze „zum letzten Heller-' emc Pa rade dcr lönigl. sächsische» Arnllcriebrigade vo» Sr. löttigl. Hvhcit dem Kronprinzen abgenommcn. Die beiden Fcldarlillcriertgimenter standen ^l) Uhr in Paradeaufstcllung westlich dcr Radeburger Straße. Nachdem Sc. königl. Hoheit die Paradclinic abgc- ritten hatten, fand taktisches Exerzieren beider Negi- meuter und sodann Scharfschießen der Batterien statt. Nach Beendigung dcS Schießens defiliricn beide Re gimenter im Trabe, dic reitende Artillerie im Galopp vor Sr. kgl. Hoheit. — Wie dem „Dr. I." anS Pillnitz mitgetheili vird, ist das Befinden Sr. Majestät deü Königs ortdaucrnb befriedigend. Se. Majestät Haden m -cn letzten drei Tagen mit Ihrer Majestät der Kö nigin täglich Promenaden zu Wagen gemacht nnd regelmäßig einen Thctl deS Tages im Garten zugc- bracht. — DaS „Dreodii. Börsen- und Handelsblatt" schreibt: In Folge dcr anhaltenden trockenen Witter ung ist der Wasserstand der Ströme, Flüsse und Bäche ein so niedriger, daß daran« empfindliche Nachihetle entspringen. Dir Elbe ist mit halbwegs größeren Transportfabrzeugen kaum mehr befahrbar und so der Verlehr cm sedr unbedeutender. Dic Personendampfer der Sachfisch,Böhmischen Dampf schifffahrt«,Gesellschaft können manche Stellen des Strome« nur mit der größten Vorsicht und mit star ker Ladung gar nicht pajsiren, so daß sich die Dirck, tion vcranlaßi gcscbc» Vai, dic Fahrten auf der Tour von Tetschcn nach Leitmcrttz, nach je,ter Dres- ocn-Pillntg den rentabelsten, ganz linzttstellen, auf anderen Touret, die Zahl der Fahrten zu vermin dern. Selbst die Mühlen an den größerrn Flüffe», wie Mulde iiiid Zfchopan, leide» sehr an Wasser mangel und können die Aufträge bei writem n cht befriedigen; die Bachmühlcn stellen in nicht geriuger Zahl still, und so ist es, da die Mehlvorräche ohne- hin nur schwach find, nicht unwahrscheinlich, daß wenn nicht bald Negenwetter eintritt, cme Erhöhung der Mehlprcise erfolgt. Den Ermearbeiicn auf dcr andcrn Scitc ist die llerrfillcndc trockene Wittcrung sehr fördcrlich, und Korn, Wcizcn und Gcrstc sind, mit AuSnahtnc dc« Gcbirge«, zum großc» Theil in die Scheunen gebracht, lieber dcn Ertrag der Ernie in unserm Lande liegen im Allgemeinen ganz be friedigende Nachrichten vor. Zeigt sich schon bei Weizen eine weichende Tendenz, so dürften die Preise der Sommcrfrüchtc ebenso bald nachgcben, da l-tztcre besonder« gut ausgefallen find, und dieselben auch m Ungarn, Böhmen ,c. so reichlich und gut geerntet wurden, daß von kort ein ziemlich starker Erpon er folget, wird. Ist auch Roggen in den obengenann- icn üderproduc,re„dcn Ländern schlecht gerochen, so dürste sich diese Embuhe durch gute Ernten in Mittcl- und Nordenropa ausgleichen und somit auch für diese Gattung eine Preissteigerung kaum cuureien. Die Heuernte wird fast ausnahmtos al« ausgezeichnet in Quantität sowohl als in Qualität geschildert, cine Thaisache, die auf den Stand dcr Vichzucht nur vor- thcilhaft Wilken kann. Leipzig. 'Nach einer Bekanntmachung dc« Stadt- rach« soll der 2. September in Erinncrlmg au den großen und entschnrenden Sieg bei Sedan und an sic durch denselben vorbereitete Wiederherstellung deü deutschen Reiches auch hier als nationaler Festtag gefeiert werden und zwar in der Maße, daß iu allen Schulen öffemlicher Festact stattfindci und dic öffent lichen Gebäude gefchmücki >c. werden. UeberdieS blei ben die städtischen VerwattungSbureaur an diesem Tage geschloffen. Nach Beschluß der beiden Kuchcn- vorstände fincci Bornmtag« eit, Fcstgotteöbicnst statt. Der siebente deutsche Proicstantcntag ist in Leip zig am 13, August Vormittag« in der Aula der Univcrsttät eröffnet worbcn. AIS Theilnehmrr waren u. A. die Prediger Richter und Thoma« au« Ber lin, Freiwcl, der Verirrter der British und Foreigi, Unttarian-Affociation in London, und Delcgirte auü ühieago und New-Zork anwesend. Den Vorsitz führte Professor Räbiger aus Breslau. Auf der Tagesordnung stand die Verhandlung über die Fol- gen dcr Emsührung dcr Civilehc. Nach längcren Debatten wurdcn fünf Thesen angenommen, in denen die Versammlung dic Einführung der obligatorischen Eivilehr als uvthwendig aurrlannte und darauf den grfchäslSführendri, Ausschuß beauftragte, weitere Schritte nach dieser Richtung hin zu thun. Ein zahl reiches Publikum wohnte den Verhandlungen bei. Großenhain, 10. Angust. Ai» vergangenen Sonnabend Nachmittag ertranken, wie das „Gr. kl. u. Azgbk.", berichtet, beim Badr» in dcr Elbe i» der Nähe von Scußkitz, dcr bei seinen Aekicrn in Seuß- kitz zum Besuch wcilendc Lehrer Sepfferth aus Zscho- pau und dcr auü Kötzschcnbroda gebürtige Hilfokeh- rer Kühn aus Seußlitz. AIS Ersterer dcm Dampf- schiff zu nahe gekommcn war, wollte ihm Kühn zu
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