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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19140531024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1914053102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19140531
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1914053102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-31
- Monat1914-05
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Re. MI. M. Us. Z. Aus Senat-»I- st. Mai Wu. -sqaheo M l. » Ist-hac- nuqv an I e Tq es knun » Dmduek senkavesWMckF so Is» vierten deuch ITWFJZTWIIT « LL « « «- UHHHYH ast « « . · . es . ur- esq- s me« le 15 I. monatll mebr. HHYHZZFJETQVLYENGEL-Es Größte V erbreitmtg in S achsem UszsxzkzxkgkgxzzkzxkzkzHAVE-HEFT »si- n -!LI.«1’ IN « » »Nun ——-- un Nah-« IV . .II MQ »Um- this - Jus-is klscägüwk« --.-- « VIII-II von sit-eigen Ist Itsan FIIEAMUYK M aus-Mqu- zttäsquäesåstiqkäieusn Ins-onus- Expedtt Dmiuametieu und Mittamgr. u w « · Z ohne Jlluftr. Beitqu 75 , « « M · It Oeffentltbuiymx fuss. A am sauft-; Neuein- monatL l. ORDNUNG-käm LI. Lug-S ohne llustr. Beilage . 1.53 · . ON - Nach dem muss-»m- in Kraut-. möchennich 1 MI. Einz. Damit-· 10 M « Uhu M und Mtgqchästiftelle Fervhmtdstrase ts. FOMIWZ Reduktion Nr. 18 897, Expedttton By 18 Ass, Verlag Nr. 18 ZW. Texegr.swm Neue-sie Dresden -Dz» u ems- sama-Frühmes « «- 10Iestisen l. sources-Ausgabe Ins-Sink « Samt Romas flehe Seiten II und M Brief- Mm und Auskunft-stelle Mr Reife und Verkehr Seite XDVHWLWSFFUWQ LYMI UND SMA ssftsgs seiten U mil- ts. « er sw« Pfingsten. Von Immanaol lloyn (Betliu), Pfarrer an der KatieriwilbeTms Gedächtnistirchh Mitglied des Reichswqu Jesus von Naeareib war aestorbeu, begraben. txt-ex derweil nun die Priester und Schristaelebrten sich beglückwünschten- daß der Berhaßte aus der Welt sei und keinen Schaden mehr anrichten könne, pochte d» Totgeglaubte bei seinen Jüngern leise ans Tor und strich wie mit Geisterbtlnden iiber die Saiten ihrer Seele. Da singen sie an zu klingen, Schauer über Schauer rann durch ihre Seele- und wie nach harten Winters Leid mtt schallendem Reigen die Frühltnasstiirme losbrechen, sp«k,mch zuletzt von den Lippen der Apostel der Jubel qcsqnnt er, den sie verachtet und verworfen, ist doch her Heilige Jsraels, der Menschheit Haupt und König. Da war Jesus sür dde Seinen zum lebendiamachens M Geist geworden, und ntit ihm sog Heldenmut nnd Willenskrast, Erbarmen nnd Lebensbossnnna, zog die Freiheit in ihre Seele ein. Mit finstern Gedanken zog Paul-us seinen Weg nach Damaskus. Daß man doch das Kreuz ans der Erde reißen könnte und nicht immer dieses wahnst mittige Gerede von einein gehenkten Messias Instan ltörcn müßte! Merktvtirdig nur, wie seine Junge-, Männer nnd Frauen, Reiche und Arme, sich liebten nnd vorbildlich lebteni Und wie die eigene Seele unter dem schweren Joch von tausend Satzungen nach der Freiheit lechztel Und wie die bleichen Ge stalten, die er in glühendem Fanatistnus dahinge opfert, immer auss neue in schlaslosen Nächten an sein Lager traten, nicht blos- tranria und anklagend, ach, das wäre noch zu ertragen, aber nein, sieges gewiß, mit verzeihendem Lächelul Und schon horte er in all sein«-zweifeln nndSttirtnen hinein dieFraae des wunderbaren Mannes klingen: Saul, Saul, wad ver solgst du mich! Und endlich begriff er: Lieben ist gött lichcr als Haksan der Geist ist mächtiger als der Buchstabe. der Freie ist seliaer als der Sklave. Ber neben können, auch wo man acntordet wird, furcht bar unterliegen und doch den Frieden Gottes und die Gewißheit welttiberwindenden Siege-s in der Seele tragen, heißt das nicht in Wahrheit leben und König sein-? Da war stir Paulus Jesus zum ledens digen, befreienden Geist geworden. Wie oft haben sie auch seitdem das Geisteswesen Jesu nicht verstanden und es in Unverstand sesseln nnd tnechten wollen! Heidnische Herrscher boten Henker-, Scheiterhauer und wilde Tiere gegen die Anhänger des Nazareners ans. Ehrtstliche Kaiser er kiihnten sich, Fragen des Glaubens und des Denkens mit selbstherrlichem Spruch zu entscheiden oder glaub ten die Heiden durch Bluttausen sür das Christentum gewinnen zu können. Papste suchten den lebendiaen, freien Christusgeist in die Enaelsburg einzuschließen Anläßlich der Festtage enthält heute unser Blatt auf Seite 17 bis 20 eine Pstngftbeilage mit den folgenden Beiträgen: Abendsqu der sieben Stifter von Heil-est Gutenberg. Schwer Morgen von Stefem Zweig. - Zwei Gedichte von Camill Hoffmann. - Chinesifche Gärten von Paul Web - Der Bote aus Esa- von Felkx Sitle Der Artillerkst von Selma Lage-Mk - Leua von Gabriel- Reuter. Sommer im Norden von August Strükdberg. - Die Mauer von gesenkt-er von Pier-e Zoti. . Rund um sen Kcenztum Unter Bäumen. Eine schöne Geschichte wäre das, wenn der Him inel am Pfincstivnniaa ein müeriiches Gesicht machst-! Das niedlich-Kein- in Graus eine Woche fah es wirklich io aus, als müßten alle Ausfliiae ins Wasser fallen. Denn es ist klar, hu Pfingsten will man ans flkdgem Auch wenn man das ganze übrige Jahr zwischen den Mauern bunte-[ net-fini- wehev einmal die hellen Pfingstbirken draußen, so hielt es einen nicht länger, man wandeei los. Man bricht anf, um den lieben Sommer zu grüßen. Der heilige Geiftz Ist sich über die Apostel einst in »Hu-eigen Zungen niederließ, durchglüht noch den-Feiertag. Eis ist dss richtige Wanderfeft des Jahre-; die Munde Wen· scheint unterwegs, die Leute vom Land kommen ins die Stadt, die Stil-biet fahren ins Grüne- die Mensch-« beii mischt sich uneins-void Und die Wetterpropheeemi die bekanntlich jedesmal rech; beneiden, wenn fie; nicht gerade irren, zeigten sich diesmal- dschstesgdaiti Die Unschövteften Temperaeuritüvee nieit und breit- Wfiicfrotene Nasen. klappernde säh-n ,«Seestnrme,« nnd dom, damit er ja nicht in die Lande entweiche lund von den Massen prosaniert würde, eine dreifache Mauer herum, und ihrer viele, die sich evangelisch nennen, meinen bis auf den heutigen Tas- der Geist, der einst brausend vom Himmel fuhr, vermöge nur aus den Kritcken der Bekenntnisse, die menschliche Klügelei ibm zur Verfügung stellte, durch die Lande zn schleichen. Wahrlich, es ist das beste Zeichen fiir die unvermitstliche Lebenskraft des Christusgeifteh daß er alle menschlichen Erstickungsversuche immer noch überstanden hat. Wohl rächt sich jede Sünde gegen den Geist an ihrem Täter: er wird geistlos, derslos; aber damit zu dem Schaden der Spott nicht fehle: er, der Geist, den sie rnechtrn und fesseln zu können wähnen, lacht ibrer und sprengt die Bande und fährt zu denen, die ihn besser verstehen. Den kirchlichen Majoritäten schwächt die Ge toobnheitsbrille leicht das geistige Sehvermögen, und xso sind oft genug die geärhteten Ketzer die Träger des religiösen Lebens und Fortschritts gewesen. Ost; genug bat der Geist des Herrn, dem es in der Kirchen maner zu eng und zn dumpf ward, die Fabritriiume und die Rathaussäle zu feinen Wohnstätten erwählt, und die Folge war, daß hier und nicht dort Tuch tigkeit nnd Barmherzigkeit emporblidbiem Ich sage kein Wort gegen die Kirche als solche. »Dein Volke muß die Religion erhalten weiden« —- bei Gott, nicht als Kappzaum für die Massen, sondern als Quelle der Kraft und des Trostes fiir die Seele. des Mannes nicht minder als des Weibes, des Ar beiters wie des Denkers. Die Religion wächst nnd vertiest sich aber nur in der Gemeinschaft Der einzelne, der Ginsame wird gar zu leicht zum Eigen brddler, der sich in Seltsamkeiten verliert. Die Kirche hingegen, der das Evangelium anvertran ist, besitzt an ihm einen Schatz von Geist und Wahrheit, der immer noch die Feuerprobe besteht, ans dem jeder Mensch nehmen kann, was er braucht: große Gedan ken, ein reines Herz, Lebensboffnung und Willens kraft. Nur die Kirche soll sich nicht als Vormünderin der Menschen gebärden. Sie soll nie vergessen: der Buchsmbe tötet, nur der Geist macht lebendig. Datum soll sie die Geister freilassen Sie soll ihre Pforten weit aufmachen, damit jeder, der mit Ernst Christ fein will, sich in ihr heimisch fühle, er komme aus politi schem oder titchlichem Lager, woher er wolle. Sie soll das alteEvangeliumz von derGoitesmnd del-Menschen«- liebe mit neuen Zunger in der Sprache der Gegen wart predigen, damit der moderne Mensch Mii: biet wird dir etwas geboten, wag du für deine Sorgen und Arbeiten, dein Zweifeln und dein Fröhlichiein brauchen kannst. » O komm mit Bmfeu, heiliger Geist, Komm, Flamme, singende, rasche, Und sprenge die Gtüfte und wecke zuweist Der Leben en Herzen-nicht Nimm fort des Kirchenstaubes Schicht Von den frischen, den ewigen Lehren, Dann käm-en die Kinder mit frohem Gesicht, Wir Alten mit neuem Beschrew Wir kämen sur Kirche jahrein, jahraus, Mit Danken und Händefaltem Bald würde der Heiland in jedem onus Von neuem fein Gastmabf halten. das waren Anzeichen- die Mnen den Mutf das-Fest sich zu blawierew -· Wind man wenigstens im Freien sitzen können? Nun, wobst nicht - ivie es ein Picknick richtig ver vlanigst im Grase, wenn man nicht das Zinseran bekommen will; aber immerhin unter grünen Bäu men. Das ist schließlich auch etwas. Anders wäre es erschröcklich. Besonders, ba« man doch Logiers besnch erwartet. sn Pfingsten hat, wer sich nicht Monate skiiber banor saiviett, am bestimmt Loaiers gäitr. Was fängt main aber mit ihnen an? Im Vot mittag gebt es ia noch. Da zeigt man ihnen bie Sehenswürbigskeiten -der Stadt, darunter Schiller-, irn Babetuche aus ber Wanne steigend, has historische Gerüst, hinter demv sieh die Hofkirche verbergen soll, und den letzten bildenben Künstler Dresdenh der noch keinen Titel hat. Das sind Eindrücke, die auf jeden Zugereistenserscknityrwbsunsb nnvergeßlish wir ken. Für den Nachmittag reichen sie leider nicht aug. Nach der Pladsnusik ans sbem Altniartt gibt es Braten mit frischem Gurtensaslat, unbdann heißt es: Aus« lasse dir etwas vaosanteg einsallenl Wo nimmts zwaan NachmittagskasseeP « z , An letnem Nachmittag sites Jahres bat diese Frage eine so tiefe Gewichtigkeit wie eben an diesem Sonntag, an dem man unbedingt irgend etwas -«unternehmen« muß. Doch, wozu gin es so unzählige Gartenteitaurants, in denen man seinem Gast vom Lande oder aus vlitt fremden Stadt das Leben von der eleganien und zugleich gemiitlichen Seite zeigen kann? Ob, ein Menschenbeobachier vermag stunden lang an solch einem Tisch unter Kaltanienbäumeu köst liche Genüss; zu erleben, wenn zur Milistärmusik die Leute vorbeitdefiliereu oider sich in seiner Rübe nie derlassen. Die kleinen Komödiendes Daiciuö spielen sich da nor ishm asb wie auf einer Bühne. . Rein, wie putzig siwd doch die meisten Menschen au einem FeiertaglsKaum haben sic gut ausgeschlafen und-sich gut angezogen, wisse-kommt sie plötzlich die Lust, ganz anidcrs fein zu wollen, als am Werteltag. Daflchxeitet baß Biäulein Frist Durst-ed die wäh rend der nüchtern-n Woche redlich bei einem Anwalt Briese tivpt, und inaiikwisre geneigt, sie für eine ve xiihiiiie Heroineju I «ltcn. Sie hat einen modernen SOutenWt Wide Heuußeratdentlich kiwntleidet Mr IZO Zeit Its-at Sk. M» Wö: oth- llllngs M bi« , «s— »Es loh Konten Direkka iellk JE- traust-. loy. rle lllllllllllllllllllsllllllllilM ge I lsasllm " sitt M Wis. itiouca 111-II us- Wust Mkk IM letzt-M Juni Wer-Kapelle JOHN merk I. m toa J tmekt zgjelrettm ad us Ic. Z e I- t stehende-gen VII-I- je Lichtanla k; II arg-ZU has-si- Ilsspslls Komm singend du großer Residenz Erst let·e, gleich Nachtigallen, Dann bkich in den Grund, was nicht weichen mag, Mit braufcnbem Tubaschallm Bring einen hoffnungslens herbei, Den Herzen der Geringsten, Und leg' den versäumen Himmel frei, Komm, fröhliches, seliges Pfingsten! Die Smceaengfzcnen auf dem sinke-Ich Dir-unser Was die Geretteten erzählen. 1032 Todes-oper Allmählich wenden die Einzelheiten der furcht baren watsnstropbe an der Mündung des Linsenko stromes bekannt und fügen sich zu einem Bilde vol iler Schrecknsisse etc-samtnen In neueren Kabeltelses zgrammen werden wieder andre Zahlen genannt als gestern, aber die Masse der Todesonser ist nicht ge ringer, sondern noch größer aewovden. Wie eine Depesche aus Montreaf meldet, gab die Canadians Pacificckyesellschsaft gestern früh die Zahl der bei der Katastrophe Umgetontmenen mit 1032, die der Geretteten unt 856 an; die Geretteten setzen sich ans 18 Fahvgäsden erster Klasse» 131 zweiter und dritter Klasse und 206 Mannschaften zusammen. An Bord befanden sich nach der Angabe der Gesellschaft im ganzen 1887 Personen, nämlich 87 Fahr-taste erstser, 158 zweiter und 716 dritter Klasse, sowie 482 Mannschaftem Eine Mitteilung des Kapitänö des Regiemngödanwfers ,Heuveka«, sder zuerst die Un glücksstätte der »Empreß os IrclanM erreichte, besagt, cr halte 50 Leichen und 60 Ueberlebende nach Fatherpoint gebracht. Als er vom Funken telegraphisten in Fatherpoint vom Unglück hörte, habe er sofort setne Mannschaft eusammengerufen und sei mit seinem Schiffe nach der Stelle gefahren, wo der Darunter gesunden war. Dort habe er ver schiedene kleine oote aufgefischt, sowie Männer, Frauen und Kinder aus sein Schiff übernommen Die aufsallende Tatsache, daß so wenige Frauen und Kinder gerettet worden seien, erkläre sich daraus, daß die Stewards nicht mehr genügend Zeit hatten, die Fahl-gäbe zu weiten- Alle Bericht-e stimmen darin übeveim daß die Katastropbe sich innerhalb einer Viertelstunde oder m noch kwapvever Zeit voll-wa. Da aber fast alle Fasse-stets nichizabnend im Schlafe lagen, war diese eit zu kurz, um ein erfolgreiches Rettung-Meers zu owngleem - Wir erhalten noch die folgen-den DrabA erleben- » · . · » « od London. w. plai. Erim-Der der Dresbuer Rucken Nachrichteu.l Man hatte biet Aber das Verhalten des Kapitäus der »Hu-Mad« bisher keine get-miet- Mlttellmcgew Nun trifft eine seußettmg des Ehefarzteg der .Ompres«, Dr. Graut. ein, ans der desto-geht« daß der Kapitän Leut-all sich vollkommen korr e tt verhalten hat, während der Kapititu des Kohleutchisses außerordentliche Unvokstchtigkeit an den Tag legte. Grant ieilte folgendes mit: Nutz nachdem nuier Schiff Fathers Peint verlassen hatte. herrschte bekanntlich dichter Nebel nnd das Schiff konnte nur langianc vorwärts kommen. Acht Minuten vor 2 Uhr ereignete sich der Zusammenstoin Die Lichter des not-wegs ichen Kehlenichiiics wurden unt einige Minuten vorher von der Nachiwache gesehen nnd dem Kapitän iignaliiieet, det sich anf der Kont niandobriicke befand. Der Kapitän Kendall ließ daraufhin ioiort drei Sirenen- Sisnale geben, mn auszudriicken, daß er seine hohe Stöckelichuhe nnd einen äußerst engen Rock. Vor dem Spiegel zu Hause hat sie sich ein Lächeln zugeseahdas Judith haben konnte, wenn sie vor dolo sernes tritt. Sie sieht alle Blicke auf sich- Und das genügt ihr. Das brave Mädel gibt sich damit zu ·sriesden, daß die Leute glauben, fie wäre ein verteufel tes Frauenzimmer Es ist ihr beinahe so, als wäre sie es dadurch schon. Abends kehrt iie zu ihren Ge lihwictern nach Hause zuriick vor Torschluß muß sie daheim sein -, ißt eine mit Leberwurft gestrichene Besinne sutn Nachtmahl und träumt von dem Erfolg, den sie-errungen hast« Gleich hinter ihr, von ihrer stolzen Linie gebannt, ipaaiert der einundzwanzias jährige Gduard, der jeden Sonntag, ob es regnet oder die Sonne scheint, ein Monokel trägt utrd ein seidenes Taschentuch, dessen Zipfel aus der Rocktasche hervorlugt Er ist überzeugt« daß all-e Welt einzig iihn betrachtet. Darum hat er einen so assekiiertcn z Gang unsd gibt sich Müh-, unbefangen zu erscheinen. lSclbstverstiindlich fiillt es keinem Menschen ein, ihm die nähere Aufmerksamkeit zu schencken,. denn Portos »kasseniiinali·.!ge, auch wenn iie als Kavaliere ver ikleidet sind, pflean - nicht Aussehen zu erwecken. Eduard allerdings meint, daß man ihm die siebzebn Ahn-en, die er nicht hat, von ferne anmerkt und sich fragt: wer man nur der iefcho junge Mann sein, der es auf das hübsche Mädchen vor ihm fo blitz fcharf adaefehen hat? Er fühlt sich ordentlich ge schmeichslb und in seine Miene aeritt etwas wie Wohlwollen nnd Duld. Or wäre in solcher Verfas innn«imsiawde, einem alten, grauhärtiaen Deren auf die Schulter zu klopfen. I » Einer Droschde entsteigt eine sehr dicke, siemlichi allwo-lich Felleidete Dame, unsi- in ihrer Begleituns eine ehr’ anne, doch nicht minder antiauiert aus-. sehende Dame: Sie verbreiten einen mächtigen Ge-’ ruch von LaocndeL Die ältere Dame stiiht sich aus einen Stdn-und hat eine überraschende Aehnlichkeit mit Friedrich dem Großen. Feldberrnbag.nmsi:ert sie die Gesellschaft ringsqu Bas, alle ische Ibo iebtk Und keiner springt auf, w ihr 111-ais tu machen. Mit erhobene-n Kopie schreiten die-beiden Damen- mischon den Stichen-durch und rufen-wach den«ti«ellnern, die sich ilüchten.s Otfensbar kenn-en sie schen-die Moden-Herrschaften die unaeniein viel Hei-. Marichrouie iortietzr. Das Kobleuichiss erwiderte dqrapiz man weiß aber nicht gemac. was. Nun ließ Kapitiia Keudall drei weitere Sireueuiisuale gebet-, um wiizuteileu, das ee it pp pe. Das Kohceuichiii erwiderte nicht-, touderu iiihrte seine Au u iih ern u q weiter aus. Der Kapiiiiu Keu dall ordnete mm an, mit größter Geschwindigkeit eine dreheude Bewegung aussuiiihrem um den Zusammeustoß zu vermeiden- Es war aber schon zu split dag Koblenschifi inbr mitten in die Seite der »Ein preß«. Die Offiziere der »Empresz« verstanden id sort die Situation nnd sahen, daß das Schii ver loren war. Man versuchte, Rettnnasboote ber nnterznbrinnen. Das erste Rettnnasboot kipp te um, mehrere andre wurden iosort hin unteraeworien, nnd bei dieser Ope ration kamen mehrere Personen ums Leben. Einer der Osiisiere wntde dadurch getötet. Unordnung brach indessen nnter der Maunichait nicht ans. Der Kapitän nnd seine Oiiiaiere harr ten bis zuletzt ant ibren Posten ans. Es danerte nicht lanae. denn dass Schiii sank ichon nacb 14 Minuten. Eine iebr kleine Anzahl von Passagieren konnte mit Rettungsgürteln versehen werden und fast alle wurden in Nachtaewäudern ins Meer geworfen. Der Kohlcndampicr hatte unterdessen Boote ausgesetzt Diese waren aber rasch gestillt und konnten nicht die genügende An zahl Menschen aufnehmen. Was die Rettung-s -hoote der »Es-www anbetriftt. io konnte man nur titnt aussetzen. Man darf nicht vergesse-n daß die Passagiere sich erst wenige Stunden anf dein Schiff befanden nnd es gar nicht ordentlich kannten.« Der Arzt erzählte dann noch, wie er einigen Hi i n deryn das geben« gerettet habe. « New-York, Zo. Mai. Die Explosion, die nach dem Zufammenftoß auf der »Eulpreß of Jreland« erfolgte, erschauerte das ganze Schiff. Tie Men schen wurden wie Namen aus dem Schiffe ge schleudert Dr. Johnftoue, der Oberamt der »Empreß«, erklärt, der »Storftad« fei zu fchnell von der »Empreß« abgestoßem wodurch das Schiff in folge des Eindringens vou Wasser zum schnellen Sinken gebracht wurde. Andre Passagiere be stätigen, daß Kapitän Kendal fich wacker ge-. h alte n h a b e. Die Explosiou im Maschinenraum bseschleunigte den Untergang. Die eincktürzendcn Wasserwafsen kippten das Schiff vollständig zur Seite, wodurch es den Passagieren unmöglich war,die Türen der Kabinett zu öffnen. Viele sprangen über Bon und versancken sogleich. Andre erfaßten Teile des Wracks unid versuchten diennna fordern und mit dem Trinkgeld kneausertu IDag darf man nämlich, wenn man so vornehm outs sieht. Schließlich entdecken sie einen Tiicb, an dem nur ein eimelner Herr sitzt. Sie lassen sieh triebe-, ohne von dem Unglücklicben Notiz hu nehmen. Sie laben iyn in ver Mitte tin-d sprechen durch ihn hie durch. als wäre er Luft. Er ist besinnt nnd rniti »Herr Ober, zahleni« Damit baden die beiden Damen erreicht, wag sie wollten . . . Die kleine Elle ist mit Manto und anie da. Die kleine Ella zählt sechs Jahre Die Mann- be stellt- slir sie einen Eigiasfee, eine Schololadetorte visit Schlaqsabnr. einen Stacheibeerluchen und noch einiges andre. Weil die Ella doch all dies so leiden schaftlich gern ißt. Die Tante asehi dabei in die Lust. »Wie Kannst du das Kind io verderben, du ver ltünpelst ihrden Ma-gen«, sagt sie vorwurssvoll, aber leise. Denn neben-an iiiit ein Lentnann der sie bei fälliq betrachten Gewile rot und tätsrbelt die kleine Ella tm der Warme- obwobl sie fie viel lieber bei den Daaven zausen mächte Doch muß sie kinderlieb erscheinen. Die kleine Ella wehrt sich gegen die un gewohnte Liebkosnsna und wirst dabei die Himbeer iimsnade der Manto um. Die tote Flüssigkeit spritzt aus und ergießt sich auf das neue hellem-ne Kleid der Dante, die entsetzt ausspringi und, den Ofsizier völlig veMismd, der til-einen Ella eine Ohrfeige her untevbani, daß das Kind aufheult Die Musik spielt gerade oianissinun Ein Mädchenpensioncn M im weit einen stisch umschatt, iichertundlacht aufgeregt, die Augen aller sind so ausschließlich auf die Dim beertraaödie gerichtet, daß es Gans und Mind zwei Obergnmnasiastem ruhig waaen können. der blonden Beria einen Zeit-ei zweite-dem auf dem nur die Worte sieben: »Wir schreiben Ihnen bannte-ost lagernb untere Urewige Liede ans den ersten Biictl« Ein paar Nachmitiaasitnnden iin Schatten ab blübender Kastanien siiw eine amiisanie Erholung. Da rollendie Bilder des riibrenden menichlichen Leben-s vorüber, wimmeln von Gestalten. man sann aus Blicken und Mienen cause Romane lelen usw« wenn man- bevor-it arm ist- Mk herrlich ernst-I- Dee Gase vom Land umwi- das er Mr und die Musik dabei-die Haupt-facht sind. Aber der Gros iiiidter weiss, daß sie nur ein Born-and sind, sich unter Bilaenmslöstlitieeeusmstevbnliem 111- sen(
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