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Dresdner Nachrichten : 01.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187612017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-01
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1876
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«r.«S6 M7-7.tU.4Lr ^ s, t» »,r aivk», »»«ktnikrat, »u. «>,»,». »««iLltpicl» »tertk»«»r- Itch»»tar» »«Pf,» .durch »I« »,» , «-rl 1» «1,7. at»t»l.Numm«ri>">Pf,«. Soovo^vl. gllr dt« Rück»»»« »>»,«» I»ndte« Manuscriplc «acht sich dt» Artauto» Utcht »erbtndttch. r>»1»ra«»n>L»»al>mk au». Wirt»: L»^»»».t«I» »ock V» I»r t» Hamdura, vir« ltn, Wir», Lctdila. V»tcl, vrr»lau, »raulsurt a. M. — lixck. dl»»»» I» vcrlt», L»t»»l,, vite«. Hamdurg, h>a»t,urt a. Mim» K«n. — v»u>« td 0v. I„ guiulsurt a. M. — I r. rot»» i» ttlirmnt». — »»- »»».liuOtt», ÜuIUar t (.0. t» Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung,Heschäftsverkehr. Wörsenbericht,Iremdenliste. 21. Jahrgang. Druck und Elgcnthum der Herausgeber: L is«t«l»arckt in Drevder Dresden. Dresden, 1876. Freitag, 1. Dee. Sl»«r»l« wer»«» «l»r»»». Tiro«« i:i dt« Ab. » Udr ,n».,ommr», S»»»la»I di« Miiiag» l» Udr. 2» riiuiiadl: ,rod« Ntolirr- ,»gk a d>» Nachm. 4 Uhr. — D«i »laum «tnrr «tu- I»»I»,«n P«tt»t»tle koittt I» Via«. iktilg'Iandt dte -seit« «o Pi ie. «ttnc warauttr U>r da» »achulajit»« Ertch't- »e» dcr 2»l«ratr wird nicht q»,edr«. »kuawiriia» Annankrn- «uilraa« von UN» und» Iiunltn 7,ir»>kN undPrr- fancn tnirrirc» wir nur acacnPlänumcrando« p.al,I»n>l durch ririis. marl.n odrr >Lo!letn»al- lun». Acht 2U!„n Io>t>» IL P!»«. 2»Ic>alr tlir dl» Monioad N>>u,»»r »drr nach riurm flriua.'t dte Petltjntr 2« Pi,r. Für den Monat Lecember werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Maricnstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politische». Noch ist im Reichstage das Finale der 2. Lesung der Justiz- gesetze nicht verklungen, da hebt in der „Prov.-Corresp." der Kapell meister bereits den Stock, um die Introduktion zur 3. Lesung zu beginnen. Die schrillen Töne der Piceolopseifen wechseln mit dem dumpfen Gebrumme des Fagotts. Was der Reichstag beschlossen, findet keine Gnade vor den Augen deü halbamtlichen Organs. Nach seiner Darstellung ist die Rechtssicherheit in Deutschland erschüttert, geordnete Zustände sind unmöglich, schwere verbrechen liegen in der Lust, Michel kann sich nicht die Schlafmütze über die Ohren ziehen, ohne den geladenen Revolver neben sich gelegt zu haben .... Alles hat der böse Reichstag außer Rand und Band gebracht. Seine Mehrheit wird ausgescholten wie ein Schuljunge, den dcr Lehrer beim Nesterausnehmen erwischte. Wir brauchen nur auf die Zahm heit der Beschlüsse veü Reichstages hinzuweisen, um die Lächerlich keit der Darstellung der „Prov.-Corresp." zu erkennen. Was angeb lich alle sittliche und staatliche Ordnung auflöst, ist bereits in einem guten Theile Deutschlands Recht nS. Nur Preußen lag so lange unter dem schweren Joche der Reaction, daß die Beschlüsse des Reichstages als ein freiheitlicher Fortschritt erscheinen. Wir in Sachsen, die Laiern, die Würlemberger, die Badenser, die freien Städte, Oldenburg, die Thüringer, Braunschweigcr und andere ReichStheile müssen, damit die zurückgebliebene Nechtventivickeluiig Preußens nicht zu jähe Schritt« mache, nicht nur auf jeden Fort schritt im NechtSlebcn so gut wie verzichten, sondern auf manchem Gebiet« noch Rückschritte thun. Trotz alledem besorgen wir, daß bei der 3. Lesung noch manches Stück annehmbaren Rechtslebens durch die Dynamitpatroncn des BundeLrathütisches in seine Atome zer sprengt wird. Wenn aber in dem Artikel der „Prov.-Corresp." immer vom „Bundeörathe" di« Rede ist, der Dies und Jenes nicht zugeben könne, so weiß man, daß der „BundcSrath" in solchem Falle nur das bequeme Thcaterversatzstück ist, hinter dem sich die junkerliche Reaction des leitenden Staates verbirgt. Das letzte Mittel, niit dem die „Prov.-Corresp." dem Reichstage droht, ist die Verschleppung der Arbeiten bi» kurz vor das Weil,nachissest. Die Abgeordneten sollen mürbe gemacht werden durch die Aussicht, den häuslichen Vorbereitungen zum Feste der Liebe so lange wie möglich durch Arbeiten in dcr Stadt der Einschüchterung entzogen zu sein. Daß über eine Begräbmßordnung ein Ministerium dazu ge bracht wird, seine Entlastung einzureichcn, ist wohl nur in Frank reich möglich. Und doch ist dem so. Dcr Begräbnißscandal tritt als solcher immer unverkennbarer hervor. Eö handelt sich darum, ob denjenigen Inhabern deü Ehrrnlegionordens, welche auf ein kirch liches Begräbniß verzichten und ihren Leichnam der Erde übergeben lasten, ohne daß ihn ein Geistlicher begleitet, gewisse militairische Ehrenzeichen erwiesen werden sollen oder nicht. Die Clericalcn ver langen, daß bei solchen Freidenkern das Ehrenlegionskreuz über haupt nicht salutirt werde. Das widerspricht ober selbst dem pfäffisch geknechteten Sinne Mac Mahon's. Die Minister arbeiten eine Begräbmßordnung der Ehrenlegionsrittcr nach der anderen aus, die bald dem Präsidenten, bald der Kammer nicht behagt, und über diese Frage, die, wenn sie in Deutschland spielte, von den Fran zosen als eine gusrc-Uo All«.-raaucko mit verdientem Hohne gcbrand- markt würde, brechen bei unseren geistreichen Rachbarn Ministcr- krisen auö, die Mac Mahon bloS deshalb beruhigt, um nicht den Gewerbtreibenden daö Weihnachtsgeschäft zu verderben. Im Grunde ist das ganze Cabinet Mac Mahon s in clericaler Wolle gefärbt. Der Eultusministcr Dufaure preist in der Nationalversammlung den Liberalismus des heiligen Stuhls, al» hätte derselbe niemals den Syllabus und das UnfehlbarkcitS Dogma erlassen! Wäre Schadenfreude eine Eigenschaft deutschen Wesens, so müßten wir uns die Hände reiben vor Vergnügen, zu beobachten, wie die geistvolle Nation der Franzosen so kurzsichtig ist, ihr Seelenheil den Jesuiten zu verschreiben. Schon jetzt haben diese ein Netz von gegen 14,000 Klöstern, die weit über 100 Millionen im Vermögen besitzen, über Frankreich ausgcbreitct und cs gehört zu den Unbegreiflichkeiten im Menschemvescn, daß dieses Volk eö nicht faßt, welche Gefahren dem Staate, dcr Gesellschaft und Familie aus diesem Ucbcrwuchcrn dcr schwarzen Gesellschaft drohen. Uebcr die Frage der Beschickung der Pariser Ausstellung soll demnächst der deutsche Bundeürath sich schlüssig machen. Mittler weile faßt man in Oesterreich die Bethciligung der dortigen Industrie recht praltisch an. Der Kaiser Franz Joseph hat bei mehreren Wiener Kunstindustriellm Bestellungen im Betrage von 200,000 Gulden, Erzh.rzog Karl Ludwig solche im Betrage von 150,000 Gulden ausgegeben. Die betreffenden Objekte sind speciell für die Pariser Ausstellung bestimmt und sollen dann in das Eigenthum des Kaisers und des genannten Erzherzogs zurückgehen. Ebenso hatte bekanntlich der Verein deutscher Privat - Eisenbahnen die Fabrikanten von Locomotivcn, Waggons und anderen Eisenbahn- Material eingeladen, die Pariser Wclt-AuSstcllung zu beschicken und zwar mit dem vorzüglichst ausgestatteten Materiale. Auch sie würden diese Ausstellungs-Objekte ihnen später abkaufen. Damit ist es nun, wie es scheint, auch Nicht«, aber die Manier gefällt uns, dcr Industrie die Kosten solcher AuSstellnngen zu erleichtern, wenn sie weiß, daß ihre Produkte sichern Absatz finden. In Amerika find die Führer der Demokraten dcr Ansicht ge worden, daß die drei Südstaaten eine Mehrheit für den Candidaten der Repuplikancr abgeben, daß aber der Congreß die Stimmen dieser drei Staaten wegen offenbarer Wahlfälschung ausschließen wird. Inzwischen greifen die Republikaner zu den Waffen ; kein Mittel ist ihnen zu schlecht, ihre schamlosen Kniffe durchzusetzen. Den social' demokratischen Schwärmern für die republikanische Staatüform kommen dies« Skandale herzlich ungelegen; sie beweisen aber nur, daß unter jeder StaatSsorm die Leidenschaften der Menschen dir gleichen sind. In einer Monarchie mildern sich aber die Ausbrüche dieser Leidenschaften dadurch, daß es da wenigstens einen festen Punkt giebt, der hoch über dem dunklen Getriebe der Parteien, un antastbar, erhaben und unparteilich den Staatsbürgern die Bürg schaft gesicherten Fortschritts bietet: „daü constitutione!! gemil derte Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 30. November, ^6 Uhr. Der Reichstag setzte die 2. Lesung der Strafprozcßordnung fort. Er nahm tztz 132 «bis 233 in der Commissionsfassung an. Ein zu tz 132« vom Mg. Or. Haenel gestellter Antrag: nicht bloS dem gerichtlich bestellten, son dern auch dem vom Angeklagten gewählten Vertheidiger die Gebühr ren aus der Staatskasse zu zahlen, vorbehaltlich des Regresses an den Verurtheilten, wurde vom bairischen Justizministcr Oe.Facustlc bekämpft und vom Hause abgelchnt. Die von der Commission cin- geschobencn tztz 148« bis e-, worin eine Erleichterung und Erweite rung deü Beschwerdewegs bezweckt wird, wenn dcr Staatsanwalt die Verfolgung des Dcnunzirten ablehnt oder sie ungenügend ein- trctcn läßt (wobei der Denunziant jedoch die Kosten für die Unter suchung seiner Beschwerde vorher deponiren soll), werden im Lause der Debatte vom BundeLcommissar als unannehmbar bezeichnet, vom Hause aber unverändert angenommen. Fortsetzung morgen. Berlin, 30. November. Der „NeichSanzeiger" publicirt eine kaiserliche Verordnung, welche die Neichstagöwahlcn auf den 10. Januar 1877 festsetzt. Wien, 30. November. Graf Andraffy hat sich heute nach Pest begeben, wo er bis zu Weihnachten verweilt. — Die Demarka- tionscommissare meldeten von Alexinatz nach Konstantirwpel, es sei keine Aussicht vorhanden, ihre Ausgabe vor Mitte de» Decembers lösen zu können. St. Petersburg, den 30. November. RussischerseitS ist Fürst Milan in Serbien wiederholt bedeutet worden: Rußland denke nicht daran, die Pläne der panslavistischcn Agitatoren zu unterstützen. Es werde Serbien schützen, falls dasselbe unter Ruß lands Schutz berechtigte Ansprüche geltend machen wolle. Niit Dem aber, waö Rußland vertrete, hätten die mit der serbischen Königskrone verbundenen wüsten Agitationen, die alle faktischen Verhältnisse nutzer Acht liehen^ Nicht« zu thun. Der serbische Ge sandte, v. Mamwvic«, überbrmgt denn auch hierher die Versiche rung«» Milansi> daß Serbien sich der russischen Anschauung unterordne. Locale» avd Sächsische». — Dem Cafetier auf der Brühl'schen Terrasse, Johann Sa muel Torniamenti, hier ist daö Ritterkreuz 2. Classe dcs Albrechts- ordenS verliehen worden. — — Einer der ältesten Staatsdiener, Geh. Rath Just, beab sichtigt, sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückzuziehen. Zu seinem Ressort gehört das Brandvcrsicherungsivcsen, Bauangelegen- hciten und die Thierarzneischulc. — Der bislang an der hiesigen Kreuzschule thätige Oberlehrer, Herr vr. Hausmann, ist zum Direktor der Rathstöchter schule erwählt worden. — Unter mäßiger Bethciligung der Bürgerschaft gingen gestern die Stadtverordneten-Wahlen vor sich. Kurz nach Eröffnung des Wahllokals, sowie unmittelbar vor dem Schluffe, endlich einige Zeit in der Mittagsstunde hatten die Wahlgchilfen erheblicher zu thun; im Ganzen drängte sich die Wählerschaft nicht mit dein Eifer an die Urne, der durch die Wichtigkeit des Wahlaktes wohl geboten gewesen war. Vor den Wahllokalen hatten sich Exporteure mit Stimm zetteln postirt, die sie den Abstimmenden oft mit Beharrlichkeit auf- lunöthigen suchten. Man hatte die Auswahl unter 5 Wahllisten: Die Bezirksvereine, dcr Gastivirthverein. die Vereinigung unabhän giger Bürger, der Rcichsverein und die Partei, die unter dem Feld- geschrci „Keine Nullen!" in die Wahlschlacht zog, hatten ihre Ex porteure placirt. Dieselben suchten sich bisweilen die Wähler abzu fangen. Wenn der Vcrtheilcr dcr Neichsvereinsliste seine Candidaten anpries, stichelte gewiß ein Concurrcnt, daß dies eigentlich die „Ber liner Liste" sei; wenn dcr Vcrtrauensengel der Partei „Keine Nullen" dieses Stichwort erschallen ließ, so antwortete gewiß ein Anderer: „Gewinne sind auch nicht dabei." Meistens glückte jedoch dieser Bauernfang nicht. Am besten scheint wiederum die Pir naische Vorstadt, dann die Neu- und Antonstadt an dcr Urne ver treten gewesen zu sein. Andererseits haben wir einen Fortschritt zu constatiren. Die Beeinflussung dcr politischen Parteien war kaum zu bemerken, wenn auch der „Reichs-Bercin" mit seinem pseudonyme n Auftreten bis zur letzten Stunde scheinbar harte Anstrengungen machte. Bor Allem aber sind verschwindend wenig Zettel der Bezirksvereine ohne Corrccturcn abgegeben und man sagt uns, zu unserer besonderen Gcnngthuung, daß diese Corrcctu- ren unseren Empfehlungen durchweg zu entsprechen scheinen. So viel sich beurthcilen läßt, sind gewählt: Ackermann, Chalybäus, Engert, Heger, Herschel und Schöne, mit geringeren Majoritäten auch andere der ausscheidenden Stadtverordneten. Unter den neu Vorgeschlageneu scheint von Schwarze die meisten Stimmen zu haben, dann llr. Schmitt, Diaconus Peter, Schröer, Lingke, viel leicht auch Kaufmann Weller und Geh. Rath v. Charpentier. Da gegen haben Herr Advocat Matthäi, Kaufmann Schote! und Nr. Moldau, wie es scheint, nur wenig Stimmen erhalten. — Im dritten Wahlbezirke (Marlcnstraße) erhielten Stimmen alö Ansässige: Rothe 725. Wohlrab 708, Kunde 608, Hauswald 606, Schöne 680, Adler 66.',. Richter 640. Schröer 630, Akermaun 633. Woband 612. Engert564. Ritze 330. Lingke 263. Friedrich >84. Schaffrath >51. Rüger 131, Strödel >29. Alö 1lnansSIsige: Schmitt 746. Cbaltbäuö 736. Knoop 700. Peter 630, Bösenbcrg634, Hornickcl 503, Heger 500, Krame 565, b. Schwarze 565, Rost 558, Aibanuü 544, Zeidler 510, Schotet 465. Meyer 453, Matthäi 425, Weller 340, Gerde« 305. Klöp pelt 238. Werther 2>3, Burclhardt Iv>, Küchenmeister 150, Rink 128, Käuffer 125, Hosman» 100, Herschel »0, Hartung 00». Elsenrrtcb 94. ' - Die dttentliche Sitzung der Stadtverord neten den 20. »November unter Ponitz de« Vtccvorsi. Jor dan begann mit der Fortsetzung dcr Bcratbung «brr den lll. Bericht deo Flnanz-Olucschusjco > bcr den Hauühaltplai, pro l87? und zwar über daö aUgcmeine Bolkäschulwelen. Bon einer Er höhung deö Schulgeldes, die der Stattcaw sür die Bürgerschulen beratschlagen, wird vor dcr Hand Abstand genommen, dagegen erliärt sich das Collegium aus Antrag Stabtb. Be rthc l t o mit der Deckung eines etwaigen Deficit« dein, Bvlküschulwcscu aus dem Rcscrvetvnb und mlt der Retucirung dcr Anzahl der Freistellen bei een Bezirks- und Bürgerschulen von 25 Proc. bez. >0 Proe. aus 22V» Proc. bez. 7>,::Proe. sür da« Schuljahr >877 einverstanden. Der Bolköschuletat ist in de» letzten Jahren ganz bedeutend cmgcwachsen; die Ausbesserung der Bolkc-schullchrer. gehalte trägt dazu Im Wesentlichsten bei und da von einer Min derung der einmal gewährten Gehalte nicht die Rede sein kann, so stellt die Schulverwaltung gegenwärtig aut Wunsch de« Ratheo über die Frage Material zusammen, ob die Art tc« A uirückeno der Lehrer au« einer In die nächste höhere Gchalt«klasse nicht einer Modisication miicrllcgcn könne. Bcmcrkcnöwerlh war. daß namentlich die Schulmänner. Stadlvv. H cgcr und Bcrlhclt sich gegen Erhöhung dcr Schulgelder und Reducirung dcr Freistellen erklärte»: crstcrcr sprach sich auch ernstlich dagegen aus, daß man im Schocßc de« Rathco rciglrtchcn Beschlüße ge faßt habe, ohne den bestebcndcn Sct'ülauoichnß auch mit zu be fragen. Einer in endlosen Wiederholungen sich verlierenden Debatte macht endlich ein wohlibäriger Schluß-Antrag der Sraktvv. Gottschall und Ebristo p b ein Ende. - Hierauf folgte die Berathung üdcr da« nun wohl zur Genüge bekannte W a I d s ch l öß chen - B erba » u » g sp roj ect, bei welcher wiederum Herr Jordan den Vorsitz an Hrn. Vlcevorslcmb Lehmann abtrat. Erst sehen und dann reden, batte Stadtv. Schöne In letzter Sitzung gesagt und tarauibin sind die Stadt verordneten hlnausaepilgert und haben sich die Gegend und den Wald und die ausgestellten BerinessungSslangen angeseben und dann - darüber na.l gedacht! So viel Gcsichlopunkte bezüglich dieser Frage ln den 2age«blättcr„ eröffnet wurden, so wenig Reue» ward während der Verhandlung vorgcbracht, nur Stadtv. vr. Meng, der kühnen Tone- sür daö Prolcct eintrat und be züglich der schon erwähnten in den Tageöblättern laut gewordenen Stimmen gegen da« Prolect von Lüge, Verleumdung, persönliche Gehässigkeit u. s. w. sprach, brachte eine statistische Zusammen stellung aller Winde, die seit io Jahre» über Dresden gewebt haben sollen und glaubte damit Alle«, was betreff« der Salubci- tät auch von wlsicnschastlimen Autoritäten getagt worben, hin fällig gemacht zu haben. Von den 22,000 Winten, die Vr. Meng zusammengezählt bat. sind nur lOOO Rort-Ost-Winde gewesen, also solche. welche die Walbluit von den dortigen Höhen der Stabt zrifübren. Da indessen sich Stimmen für daö Proicct erhöbe», die zuversichtlich ohne iede persönliche Beeinflussung unhrflten, jo präg man gern vor der Hand «ch mir dem schließ- ItcpcnResultate tcrVcri'andlung versöhnen, nach welchem das gegen das Broirct lautende Ansschußgutachten abgelchnt und Im Sinne dc» Stattrathö die gcschl 01scne Bauweise aus dein be kannten Areal genehmig t wird und ein Zusatzantrag deö Stadtv. Schöne, der aut die baldige Beseitigung oder Verdeckung der hinter den: Waltschlößchen ersichtlichen alten Schuppengebäude l'inzlclt. Annahme findet. Freilich mit großer Majorität hat das Prolect nicht gesiegt, denn 27 gegen 25 ist äußerst schwach und wären noch nur zwei von de» schiente» Gegnern tcö Vcrbau- ungvprojecttS dagewescn. eö wäre wohl ander« gekommen. Wie peinlich gerate diese Abstimmung für Manchen gewesen sein mag. taiür sprach ein Umstand bet derselben. ES ward die Gegen probe gemacht, wo also, wer bei der ersten Zählung gesessen hatte, nunmehr ausstcbcn mußte. Stadtv. Waldmann con- statirte dabei ,Lur Geschäftsordnung", tao einer seiner College» sitzen geblieben sei. der vorhin schon gcsessen habe. Trotz de« von verschiedenen Seiten erschallenden Rufes: Namen nenne»! ward dcr Name diese« probleinattschen Stadtverordneten nicht bekannt; der Vorsitzende nahm zwar Gelegenheit, die Herren nochmals daraus aufmerksam zu mache», daß eo sich bei „Gegen proben" nicht um Reuabslirnmung, sondern nur um Eonstatirung des vorherige« Abstiminiingocrgebnissc« bandle, ging aber im klebrigen rasch über die Sache weg. WabUcheinIia, werben die Gegner noch höhere Instanzen anru'cn; wenn die« aber nicht geschieht, oder — crsolaloo bleibt, dann möge man in den beiden städtischen Collegien nie vergesse», wclchc Vergür bergen i »1 >i> hier der ünstlgung Waldschiößchcn- Socletät zu Tbcil geworden (die früher selbst zu den «etc» erklärt hat, daß eö ihr nie beikommenwerde, auf dein hier fraglichen Areal überbaust zu baucn) und cbcwo nachsichtig sür andere Bauende sich finden lassen, wie man e« hier entgegen den Bitten so vieler ehrenwert! er Männer gewesen ist. Ueber kiese beiden Nummern der Tagesordnung l at man nicht weniger al« 3',2 Stunden gesprochen! Ratürli h wurden die weiteren szNummern nittHastcriedigt. — DerRceurö dcöStadtv. Pieper bezüglich seine« Ausscheiden« aus dem E »liegst»» ist von dcr kgl. Krci-Hauptmannschait alö „verfrüht" zurückgewlesen worden; Herr Pieper hat ibn — so viel wir bei dem Geräusche Im Saale verstehen konnten — nicht wieder erneuert und bleibt sonach stn Collegium. — Am verschiedene Berichte de« Finanz-AuöichusseS bewilligt da« Collegium zur Reinhaltung der gcs flatterten Plätze und Reinigung dcr Schicnßen 8»<>o bez. 3600 Mark; zur Be schaffung von Inventar und Lehrmitteln für die 8 Fortbildungs schulen 800 Mark. 5007 Mark iür dcrells auögciübrte Baulich keiten und 202 Mark alö NnterbaltungSauswanb für dieses Jahr sür die höhere Töchterschule und die Vcibchaltung eines Hilfs arbeiter« in der Kanzlei für daö Mobiliar- und Jmmodillar- branddcrsicherungöwcscn. Ferner wird vom Collegium Gcnch» mlguiig da^u crthciit, daß nach Vorschlag de« Stattrathö 3 Preise zu je >000 Mark sür die aui Grund dc« noch zu bearbeitenden Programms Im Wege der öffentlichen Concurrcnz eingehenden besten Vorschläge für die Bebauung de« frctwerbcnden militärfiökallschcn Areal« in Alt- und Neustadt-Dresden anöge- setzt werden; dies wird Indessen nur nnkrr dcr Voraussetzung ge nehmigt, daß daö kgl. Flnanzmlnisterium daö proscctlrtc Vcriah- rrn in gleicher Welse unterstützt, und endlich erklärt man sich mit der Ergänzung de« für cstitrctcnten Hochwaß'crstand erforder lichen Nothbrnckcnmatcrialö unicr Bewilligung von 5110 Mark, sowie mit dessen Versicherung gegen FeuelSgeiahr einverstanden; daß iür die Folge eine sorgfältigere Ucberwachung deö Material« statlffnden möge, wird alö Erwartung ausgesprochen, da daö alS „abhanden gekommen" vcrzciä nete eine solche vermissen läßt. Am Schluß der Sitzung wird noch rer IV. Bericht über den Hauvhattplan pro >877 der nur Zahlen und nichts Mttthcil- same« weiter bietet - nach Form und Inhalt angenommen. Schluß der Sitzung nach '/,N Uhr. — Die WohifahrtSpolize« hat bekanntlich in vorletzter Woche eine Razzia aut Hobl- und FlüsstgkettSmaßc. Maße kür Kohlen u. s. w. und die Maßrahmen für Holz in Scene gesetzt und co ergab sich eine vcrhättnlßinäßig leider große Beute. An 240 verschiedenen Stellen wurden 653 verschiedene Maße weg«» »„ genommen. ES gab darunter >52 ungestempelte Blcchmaßr, et.,« liche mit eingelassenem Doppelboden, mit und ohne verstärkte— oberen Rand, 7> nngcstemptlte Ztnnmaße, 191 bloö am ob'
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