Unterhalts und Intelligenz-Blatt. 10. Stück. XXIV. Jahva. Sonnabends, den 5. März 1836- Vermischtes. Es ist merkwürdig, daß das Einschlagen der Gewitter in Kirchthürme im Februar gerade auf dieselbe Weise wie im vorigen Jahre wiederkehrte. Auch in Groenla in Holland und in Arnheim brannte, wie in Nordheim, im Hannöverschen, am. 12. Februar die Spitze des Thurmes.nieder, und mit denselben Erscheinungen wie im vorigen Jahre. Desgleichen schlug es zu derselbm Zeit in mehrere Kirchthürme im Westphälischen, zu Münster , Em merich, Dülmen und Greven. Es heißt, das werde so fortgehen, bis überall Blitzableiter angelegt seyen. In dem Thale von Waldenbuch im Würtem- bergischen zeigt sich jetzt eine so unermeßliche Menge von Zugvögeln, wie sie den Jagern und den älte sten Leuten noch nicht vorgekommen ist. Wenn sich «in Zug in Bewegung setzt, so zeigt er oft eine Länge von mehr als einer Viertelstunde. Die Vögel, welche bis jetzt geschossen wurden, waren sämmtlich Berg- oderWintersinken (krin^iNa mon- tikrmßiUs), deren Heimath das nördl. Europa ist. In Brüssel blutete ein junger Mensch heftig aus der Nase, und kein Versuch wollte gelingen, dem Mel Einhalt zu thun. Da siel es einer alten Frau ein, daß plötzliches Begießen mit kaltem Wasser auf den. Nacken helfen solle. Sie schlich sich also hinter dem jungen Mann her und goß ihm ein Glas Brunnenwasser auf den Hals. Das Mittel half; das Bluten horte auf, aber der junge Mann stürzte, vom Schlage gerührt , augen blicklich todt zu Boden. -- Ein weniger gefährli ches , zwar unerklärliches , abei sicheres Mittel ist bekanntlich folgendes: man umbE den kleinen Finger derjenigen Seite, deren Nasenloch blutet, zwischen, dem Nagel und dem ersten Gelenke mit einem Zwirnfaden einige Mal fest, und das Na senbluten hört auf. Man ftp jedoch nicht zu eilig damit, und hemme das Blut nicht ohne Noth zu früh. So lange der Puls voll bleibt, das Gesicht roth ist und die Kräfte noch nicht abnehmen, hatS kein e Gefahr, und ist das Nasenbluten oft wohlthätig. Das neulich erwähnte Doppelkind zu Klausen ist wieder gestorben. Merkwürdig war bei demselben , daß, so lange es lebte, das eine stets schlief, wah rend das andere wachte. (Das wäre mit der Zeit «in vortrefflicher Nacht-oder Feuerwächter geworden.) In Graubünden ist kürzlich ein Mann.einer Schnee-Lawine dadurch glücklich ausgewichen, daß, er sich platt auf den Boden legte; sie rollte un-« schädlich über ihm weg' Unweit des Merfelder Bruchs bei Dülmen in Westphalen, wurde vor Kurzem ein brauner Adler von 7^ Fuß Flügelspannung geschossen,. Die stanz. Regierung hat in. Hamburg 500,000 Pfund Pökelfleisch ankaufen lassen; auch, sind da selbst di« Preise des Bleies bedeutend gestiegen. Eine Nachricht, welche für die Handelswelt nicht unwichtig seyn kann, ist die, daß d«r Vice» könig von Egypten fein Monopolsystem «ufgegcben, viele Handelsbeschränkungen in Syrien aufgehoben, und unter andern die Seide ganz freigegeben hat. Kürzlich wurde aus Neapel berichtet, die Fürstin von Schwarzenberg sey daselbst auf eine unglückliche Weise gestorben. Jetzt erzählt die Rhein- und Myfel-Zeitung, der Fürst habe eines Abends seine Gemahlin im Theater in sehr eifrigem Gespräch mit einem Engländer gesehen und habe darauf eine Pistole hervorgezogen und seine Gemahlin auf der Stelle erschossen. Die Fürstin, eine Tochter des Fürsten Moritz Lichtenstein, war 23 Jahre ast, seit sechs Jahren vermählt und Mutter von zwei Kindern. Der Fürst ist der Majoratsherr der Hauptlim'e des Hauses Schwarzenberg. Und was geschieht mit ihm?