Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.01.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360116025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936011602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936011602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-16
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«»»«».«utpab», Sk.« Vvnner-tas, l». sianuar isss Gegrünoet 18SH ve»uft«s»»ürr »ei »»II» ,wklm«Nger gu- Druck ».Verlag«Llepsch L Relchardt, Vre»den<A. I, Marien- sttiluna tret Hau« m°naili-i! «m. s.ro, durch g„ß, ;s/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto lass Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte« beim Vberverstcherungsamt Dresden P°l>be,u„ NM. ».,» rlnlchllefllch dl «p>. Poslgebihi cohne V»sl»ullettung,gtdichr> bei siebenmal mbchenllschem versand. S>n,kl- nummer l» Val. tlnjelgenprels« II. PreUttsle Nr.«: NIiMmeIer,eII« I» wa> breitt »l,d Val. «achldsle nach Llallel o. gamillenan,eigen u. Eleliengesuche MMImcler- ,eUe « Val- css.-webühr so Np!. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Tretdner Nachrichten Unveriangie Schrislslacke werden nlchl aulbewahrt Sewjetrußlanb baut eine mächtige Mite >s Auch die Mlenverleidigung moMaltet MoSka«, 10. Januar. Am Dienstag nahm der Stellvertreter des Volks« kommissars siir Verteidigung, der Marschall der Lvivictunion T u chat sch e ws k t, zu dem Militärhaushalt siir 1»3» Stellung. Tuchatschcwski leitete seine Rede mit der Be merkung ein, daß der MilitärhanShalt 1v3ü zwar nicht klein sei, aber noch gering angesichts der Aufgaben der Landes verteidigung. Dabet bekräftigte Tuchatschewskt im wesentlichen die außenpolitischen Ausführungen Molotows und wieder holte die üblichen sowsetrussischen Lügen über deutsche An« grtsfSabsichten, wöbet er als angeblichen Beweis u. a. die deutschen Leistungen aus dem Gebiete des Flugwesens, dcö Straßenbaues und dcö Eisenbahnwesens erwähnte. Weiter wteS Tuchatschewskt aus die japanische Militärmacht hin und betonte, dab deshalb die Sowjetunion aus beiden Ironien bereit sein und „im Westen wie im Osten mächtige Armeen"' mit steigernder Kampfbereitschaft haben müsse. Aus diesem Grunde sei die Rote Armee zu einer neue« Organisationsart libergegangeu. Während bisher die langdienenden Kadrearmeen den kleineren Teil des Heeres ausgemacht haben und die kurzdiencnden Mannschaften zahlreicher gewesen seien, betrage seht die zwei bis vier Jahre dienende Kadrcarmee 7Ü v. H. des gesamten HeereSbcstanbeS. Damit sei eine gewaltige Erhöhung der Kampfbereitschaft erreicht. Tuchatschewskt bemerkte dabei, „wir können seht, wenn eS die Regierung wünscht, auf scdcm beliebigen Punkt eine kampfbereit ausgerüstete Macht aus stellen". Ans die Kl»tt« eingehend erklärte Tuchatschewskt: „Wir schasse« «ine mächtig« Hoch« seeslotte n«d richte« vor allem ««ser« Bemllhnnge« aus die Unter seeslotte. Doch werde« wir sernerhin neben dem Ausbau der U-Boot-Flotte auch unentwegt unsere übrigen Seestreitkräste entsalten. Unsere Flotte muß un bedingt stark und mächtig werden und ans dem allge meinen Nivea« einer bewassneten Macht stehen." K N st e n vc r t e i d i g n n g und Seeslugwesen sind zahlenmäßig um ei» Vielfaches vergrößert und mit neuen Flugzeugen modernsten Typs vervollständigt. „ES tst selbst verständlich", erklärte Tuchatschcwski, „daß wir bei der Ver stärkung der Hochseeflotte alle notwendigen Schlüsse für die Verteidigung unserer Küsten im Westen und im Osten ziehen." Dann ging Tuchatschewskt auf die Vermehrung der mechanisierten Einheiten der Noten Armee ein, ferner auf die Schaffung neuer Trnppenstandvrte und Kasernen so- wie die Verbesserung der Luftabwehr und der Fliegerei, die das kriegsbereiteste Kampfmittel der Noten Armee dar stelle. Er betonte, dab die Fallschlrmtruppe« 66 600 Mann zählte«. Der Gcsamtbestand der Noten Armee betrage augenblicklich 1,3 Millionen Mann unter den Waffen, was gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung um 35NNÜN Mann bedeute. Zum Schluß betonte Tuchatschewskt mit Nachdruck, die Kampf bereitschaft der Roten Armee sei größer als die jeder anderen Armee. Sie werde unter Führung Stalins im Ernstfälle siegen. Der Rede TuchatschewskiS über den NlistungSstand der Sowjetunion folgte ungeheurer Beifall, an dem sich Stalin ganz besonders beteiltgte. Au» der Versammlung wurden Hochrufe auf Stalin als dem Führer der Weltrevolution ausgebracht. Wird Bateslio MMrn? Senlatien-Mibungen Misch« Blätter vrndimoläuog anaarar Sarlloar Sodrittlaltnng Berlin, 16. Januar. Englische Zeitung«« gebe« heute i« sensationeller Aus machung die Nachricht wieder, daß der Marschall Badoglto, der bekanntlich erst Ende November de« Oberbefehl über die italienische« Truppe« in Abessinien übernommen hatte, nach Rom zurückkehre« werde. BadoglioS Gesundheit hätte im abessinische« Klima so gelitten, dab er nicht länger an der Front z« bleiben vermöge. „News Chro «tele" stellt sest, dab die italienische« Truppe« seit der Uebernahm« des Befehls dnrch Badoglio sich saft bis zu de« Stellung«« zurückgezogen hätte«, vo« denen sie anSgegange« sei«». vo« einem Siege unter der Führung BadoglioS könne keine Rede sei«. - Als Nachsolger nenne« die englischen Blätter de« General Graziani. de« Kommandeur an der Süd front, «nd dann «och de« Unterstaatssekretär im italienischen KriegSminiftertum, de« General Batftroechi. Sen sei. Flüchtlinge aus den Grenzgebieten erzählen, daß die Godjamtrnppcn sich gegen die abessinischen NegicrungS- truppen erhoben und ihnen bei Debra MarkoS, der Haupt stadt von Godjam, eine schwere Schtappc beigebracht hätten. Die Lage für den Kaiser sei derart ernst, daß er zuverlässige Truppen aus Addis Abeba zur Unterdrückung des Aus standes abgesandt habe. Der Lage in der Provinz Godjam wird in italienische« Kreisen die gröbte Bedeutung beigemessen. Wie cS heißt, werde der älteste Sohn beS angeblich ver gifteten NaS Hailu gegenwärtig in Addis Abeba scharf be- wacht, da man befürchte, daß er mit der Unterstützung von Helfershelfern versuchen werde, aus der Gefangenschaft zu entkomme». * Reuter erklärt in einer Meldung aus Addis Abeba, daß dort die italienischen Berichte über einen Ausstand in Ser Provinz Godjam teilweise bestätigt wurden. Man glaube aber, daß die Schwierigkeiten jetzt behoben seien. Infolge der abessinischen Zensur seien weitere Mitteilungen nicht erhältlich. Deutscher rvrbeettranr siir Stallen- undekaimtet» Soldaten Rom, 16. Januar. Zur Zeit finden in der italienischen Hauptstadt zwischen deutschen und italienischen Vertretern Verhandlungen über die Pflege der deutsche» Kriegergräber in Italien und der italienischen in Deutschland statt. Die deutsche Abordnung hat in Begleitung dcö LegationSsekretärS Freih. v. N e u r a t h von der deutschen Botschaft und dcö KrctSleitcrs der AuS- landSorganisattvn der NSDAP, Pg. Kirn, am Mittwoch, nachmittag im Nationaldenkmal Vittvriano, am Grabmal des unbekannten Soldaten, einen Lorbeerkranz ntedergelegt. Die Mitglieder der deutschen Abordnung wurden an den Stufen des Nationaldenkmals von dem Korpskommandanten General Cei. dem außerordentlichen Kommissar der italieni schen Negierung für Kriegcrgräberpslege, von Vertretern des Auswärtigen Amtes und von der ganzen italienischen Ab- ordnung erwartet und zum Grabe des unbekannten Soldaten geleitet. Neuyork ohne Licht Neuyork» 16. Januar. Infolge Kurzschlusses mit darauf folgendem Brand im Hauptkrastwerk „Hell Gate", dem zweitgrößten der Welt, und insclge fast gleichzeitiger Kurzschlüsse in zwei anderen Kraftwerken war am Mittwochabend ganz Neuyork nörd- lich der 50. Straße stundenlang ohne Licht. Der größte Teil der Wohn- und Geschäftshäuser, Theater, Lichtspielhäuser und Hotels waren plötzlich in Dunkelheit getaucht. Der Verkehr auf den Straßen kam völlig zum Stillstand. Die Untergrund- bahnzüge mit ungefähr 6NlM> Fahrgästen lagen über eine Stunde in den dunklen Schächten sest. Auf dem Broadway vor der U-Bahn-Station Times Square und anderen Ver- kehrözentren stauten sich riesige Menschenmengen. Ueberall herrschte heillose Verwirrung die durch einen Wolkenbruch noch erhöht wurde. Auf den U-Bahnhöfen entstand stellen weise eine Panik; die Männer zündeten sämtliches Papier, dessen sie habhaft werden konnten, an, um die Ausgänge zu finden. Die Stadtverwaltung wars sofort alle Polizei, und Feuerwehrkräste von SSUNN Mann an die gefährdeten Punkte, besonders in das EinkausSviertel der ö. Avenue, da man Plün derungen befürchtete. Abessinien stellt „LobeSbataittone" aus Addis Abeba, 16. Januar. Die abessinische Heeresleitung ist im Begriff, sogenannte „T o b e S b a t a i l l o » e" aufzustellen, die alS Kampftruppe gegen die italienischen Tanks bienen sollen. In Addis Abeba werden junge abessinische Krieger dazu ausgebildet, durch überraschende Uebcrfälle a»S größter Nähe italienische Tanks zu erobern, indem Ne diese mit brennendem Petroleum übergießen. Aus diese Weise soll die Besatzung gezwungen werde», aus den Tanks herauszukommen, um so eine leichte Beute der Abessinier zu werden. Die Ausbildung -er „TodeSbataillonc", die später auf die ganze Front verteilt werden sollen, geschieht unter Benutzung der von de» Ita lienern erbeuteten Tanks, die nach Addis Abeba geschafft worden sind. Tausende von jungen Abessiniern sollen sich zum Eintritt in diese „TodeSbataillonc" gemeldet haben. «razianis offensive . Rom, 16. Januar. Die ersten ergänzenden Meldungen der italienischen Sonderberichterstatter zu der Offensive de» Generals Gra- ziant gegen die Truppen des NaS Dcsta sprechen von einer dreitägigen Schlacht, die am 13. Januar begonnen wurde und am 15. mit einem vollen Sieg der Italiener be endet werden konnte. Nach der Darstellung des Vertreters -es „Piccolo" in Mogadischu ist mit dem Wasfenersolg GrazianiS der geplante Vorstoß des NaS Desta auf Dolo vereitelt worden. Die abessinische« Truppe« zwischen Lauale Doria «nd dem Dana Parma «erde« immer «och hartnäckig «nd erfolgreich versolgt. Graziani habe In den Tagen vom 12. bis 14. Januar mit einer ununterbrochenen Reihe von Angriffen die heftigen Widerstand leistenden und sehr gut ausgerüsteten Abessinier nacheinander aus ihren stark befestigten Stellungen geworfen. Die Italiener, die während der dreitägigen Schlacht vo» der Luftwaffe und von Tankabtetlungen tatkräftig unterstützt wurden, beherrschten bereits das ganze Sarra- gebiet und näherten sich damit den Hauptmasten -es Feindes. Austtmid »ram »m Rem« ln Wtam rnndvprnok 6a» Arlagidartodtarrlattar» 6a» vdlS «ömara, 16. Januar. In ASmara Ist am Mittwoch die aufsehenerregende Nachricht eingelausen, dab in der Provinz Godjam ei» Ausstand gegen die abessinische Regierung in Addis Abeba ausgebrochen sei. Gerüchte über vereinzelte Unruhen in dieser Gegend waren schon lange verbreitet. DI« Provinz Godjam, in der der Tsana-See liegt, sei, wie es heißt, stet» Addis Abeba seindlich gesinnt gewesen, so daß vor einigen Jahren -er Herrscher von Godfam, RaS Hailu, vergiftet wor- „Sie Scllvkrre «et und bcgrnbcn" Ergebnisse »er Lmömer fkabtnellMimi London, 16. Januar. DaS Ergebnis der gestrigen Kabtnettssisiung wirb von der Morgenpreste ausnahmslos dahin ausgelegt, daß «tue Oeliperre gegen Italien zur Zeit nicht in Frage kommt. Gleichzeitig wird angebeutet, daß die britische Regierung «un mehr lm Begrisse sei, weitgehende Vorbereitungen zur Durch- sührung eines neuen AnsrüstnngSprogrammeS z« «ressen. „Daily Telegraph" schreibt, baß nach Ansicht der britischen Minister ein durchführbarer Plan entwickelt werden müsse, bevor eine burchgrciscnde Maßnahme in der Oelsrage ergriffen werden könne. Das voraussichtliche Er gebnis der Genfer Besprechung werde deshalb eine eingehende Sa ch v e r st ä n d i g e n u n t e r su chu na aller Folgen einer Oclsvcrre sein. Dabei müßten folgende Gesichtspunkte be rücksichtigt werden: 1. Das Berhalte« der Bereinigte« Staate«. Die britische Negierung warte anf die Inkraftsetzung dcö amerikanischen NcutralttätSgesetzcs, bevor eine Reihe von Problemen gelöst werden könne. S. Di« innerpolttische Lage Frankreichs. Die Beziehungen zur Regierung Laval seien derart, daß sie zu einer engen gegenseitigen Zusammenarbeit ermutigten. Nichtsdestoweniger müsse mit der Tatsache französischer Neu wahlen im Herbst gerechnet werden. Darin seien unbekannte Möglichkeiten enthalten. ». Die AnSwirknng der bestehende« Sühnemaßnahme«. Mdn sei der Ansicht, baß die gegenwärtigen Sühne maßnahmen und besonder» die finanziellen sich als wirksam I erweisen. Gleichzeitig glaube man, dab eine Oclsperre auf lange Zett keine ersichtliche Wirkung anf Italien» Feldzug l auSüben werde, da Italien genügend Oelvorrätc für sieben Monate besitze, und da ferner die gegenwärtige „FeldzngSsaisvn" durch die Negcnsälle in drei Monaten zu Ende gebracht werde. „Morning Post" meldet, baß in der gestrigen KabtnettSsitzung keine große» Meinungsverschiedenheiten zu tage getreten seien. Selbst diejenigen Minister, die an dem Fallenlasscn der Pariser Friedcnövorschlägc führend be teiligt seien, hätten keine Begeisterung für eine Oclsperre an den Tag gelegt. Selbst Eden sei jetzt, wie man glaube, der Ansicht, daß eine Oclsperre keinen nützlichen Zweck erfüllen werde. — Die sanktlonSscindlichcn Blätter „Daily Mail" »nd „Daily Expreß" berichte» mit Befriedigung, baß die Oelsühnemaßnahmen setzt tot und begraben seien. DaS arbeiterpartciltche Opposltlvnöblatt „Daily Herald" greift die Negierung wegen ihrer abwartenden »nd schwankenden Haltung an. DaS Kabinett lnbc erneut leine Schwäche an den Tag gelegt und versuche sich den unzweideutigen Vervfltchtnnqcn der Völkcrbnndssatzung zu entziehen. „Jetzt ist cS Zett siir die öffentliche Meinung, diese Verschwörung beim Wickel zu nehmen und zu crwüracn, ebenso wie sie de» Pariser Fricbenöplan erwürgt hat. Will Baldwin einen zweiten Aufruhr der öffentlichen Meinung, um zu erkennen, wie unklug eS sein würde, die Völkerbunds- satznng ein zweites Mal zu hintcrgchcn?" Bundeskanzler Schuschnigg «ach Prag abgereist. Bundes- kanzler Schuschnigg tst am Donnerstagvormittag vom Wiener Ostbahnhof nach Prag abgereist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite