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Sächsische Dorfzeitung : 08.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186809081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18680908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18680908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-08
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.09.1868
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AimSa«, Nr. 70. s. F-pl-mbn 1868. vreßVt vterteljährllch L»>N-r. K» beziehe« durch «lle kgl. Poß- Auftalte» Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Nedigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger- E. Heinrich. — — > >»- >«« "'»M Polittsche Weltschau. Deutschland. Die preußische Regierung-Presse ist die Antwort auf die national-liberalen Klagelieder nicht schuldig ge blieben, deren wir in voriger Nummer an dieser Stelle gedachten. „Neuerdings" — sagt die ministerielle „Prov.-Korresp." - „hat ein Theil der Liberalen Wege betreten, welche nicht geeignet sind, die Regierung in ihrem Streben nach deutscher Einigung zu unterstützen; Liberale Blätter tragen vielmehr leichtfertig dazu bei, preußisches Wesen und preußische Zustände zu verdächtigen und dadurch die naturgemäße Annäherung der Geister zu er schweren." Im weiteren Verlauf warnt der sehr langschweisige Artikel vor ungerechten Schilderungen preußischer Zustände, wo mit man den „Gegnern Preußens nur Waffen in die Hände gäbe" und schließt mit der Aufforderung, hübsch artig zu bleiben und jede- Opponiren zu unterlassen, denn in Preußen werde ja liberal, vielleicht zu liberal regiert. — Muß man nicht über diese Unverschämtheit, mit der hier ein Regierungsorgan der öffentlichen Meinung ins Gesicht schlägt, wahrhaft sta men? Nachdem zwei Jahre lang Männer wie Twesten, Lasker und national-liberale Genossen sich aller Wünsche, aller gerechten Ansprüche und For derungen in freiheitlicher Beziehung enthalten, werden diese Ver trauensseligen jetzt, wo massenhafte Klagen aus den alten und neuen Provinzen ihnen endlich die Augen öffnen und sie zur Umkehr mahnen, von derselben Regierung, der sie blindlings folgten, wie Schulknaben abgekanzelt. „Leichtfertige?» Handeln", „verdächtigen", „den Gegnern Preußens Waffen in die Hände geben" — welche stärkere Vorwürfe könnte man einer politischen Partei wohl noch machen? Nicht die National-Liberalen sind es, welche den Gegnern Preußens die Waffen, in die Hände geben, sondern dies thun die reaktionären Maßregeln der Herren Mühler, Eulenburg rc., die jetzt selbst-den Freunden dieser Regierung zu arg werden. Vielleicht ist es recht heilsam für die national liberale Partei, wenn sie begreifen lernt, welch', unbedeutendes Werkzeug sie bislang in den Händen der preußischen Regierung war, und wie letztere, nachdem „der Mohr seine Schuldigkeit aethan", ihn nun gehen heißt. Wir wollen hoffen, daß diese Erfahrung ihre guten Früchte.tragen möge. Erfreulicher als die Auslassungen jenes oben erwähnten ministeriellen Blattes ist die Nachricht, daß dieses Jahr in der preußischen Armee die Einberufung der Rekruten um drei Monate verzögert wird, damit im Bundesbudget Ersparungen gemacht werden können. Es darf daraus entnommen werden, daß man bestrebt ist, den vielbesprochenen drohenden Ausfall in der BundeSkasse zu decken, ohne zur Ausschreibung erhöhter Matrikular-Beiträge zu schreiten. Preußen. Üeber die vorstehend gemeldete Hinausschiebung der Rekruten-Einstellung äußert die „Nordd. Allg. Ztg.": „Würde man diese Maßregel wohl ergreifen, und würde man die Reserve — wi( glelchfalls angeordnet ist — bereits im September ent lassen, wenn man mit Kriegs- oder Annerionsgedanken sich trüge? Wenn französische Blätter immer und. immer wieder auf die Eristenz unserer wohlgeübten Armee als auf eine Drohung für daö friedliche Frankreich Hinweisen, wenn sie verlangen, Preußen solle mit dem Abrüsten beginnen, so ist die Abrüstung, soweit Vrnßigstrr Jahrgang Lll. Swartal. l eine solche zulässig ist, tatsächlich in der Ausführung begriffen- Damit wird gleichzeitig der Beweis geliefert, daß wir nicht über Eroberungsplänen brüten, sondern dre Erhaltung des Frieden-, dessen wir ebenso sehr bedürfen, wie die Franzosen, redlich wollen, wahrend wir damit zugleich der Welt sagen, daß wir in der momentanen Schwächung unserer Streitkräfte keine Ursache finden, uns Besorgnissen hinzugeben oder gar vor einem plötzlichen Ueber» falle uns zu fürchten. Denn Norddeutschlandö Streitkräfte be stehen aus NorddeutschlandS gesummten Volke, mag eS augen blicklich bei den Fahnen sich befinden, oder nicht; aber dlese- Vock will den Frieden ebenso ehrlich, alS die berufenen Leiter seiner Politik." Wir nehmen von dieser Erklärung deS Bis- marck'schen Organes hauptsächlich deshalb Notiz, weil man in politischen Kreisen bereits davon 'pricht, daß die Maßregel der später» Rekruten-Einstellung, abgesehen von ihrer finanziellen Bedeutung, v rnehm Lich zu dem Zwecke ergriffen worden sel, um sie diplomatisch zu verwerthen. Ob man aber an Frankreich von Berlin auS die Auf forderung wegen ebenfallflger Avrüstung richten wird, wie dies vor dem Kriege 1866 mit Oesterreich geschah, möchten wir denn doch sehr bezweifeln. D^nn das hieße nicht den Krieg vermeiten, sondern ihn provoziren wollen. — Der volkswirthschaftliche Kongreß zu Breslau hat folgenden Antrag deS l>r. Rentzsch (Dresden) angenommen: In Erwägung, daß 1) die steigenden Preise für die Produkte der Forstwirthschaft den Waldbau immer rentabler machen, 2) daß die wachsende Intelligenz die W'ütig- keit ausreichender und gut bestandener Wälder für da- Klima, den Stand der Flüsse und die Fruchtbarkeit deS Boden- mehr und mehr erkennen lassen, 3) daß in Deutschland bei jedem'alls ausreichendem Waldbestand meist dasjenige Areal dem Waldbau unterworfen ist, das nur bei dieser Bewirthschaftung den höchsten Ertrag zu geben vermag, 4) daß endlich ausgedehnte StaatS- forsten für die Erhaltung größerer mit Wald bestandener Areale Bürgschaft leisten, ist für den Waldbau volle Freiheit deS Be triebes, sowie unumschränkte Verfügbarkeit der Eigenthümer über die Benutzung des Grund und Bodens zu fordern. Ferner wurde beschlossen: In Erwägung, daß die Schuldhaft als wirksame- Zwangsmittel nicht zu erachten und die Aufhebung derselben keine Verschlechterung der an sich reformbedürftigen Erekutionsordnung des Ewilverfahrens involvirt, vielmehr als wesentliche Verbesserung derselben betrachtet werden muß, daß hiernach durch Aufnebung der Schuldhaft an sich keine Lücke in der Gesetzgebung entstanden ist, geht der Kongreß über den Antrag des Breslauer Kaufmanns- Vereins, bezüglich einer Reform der ErekutionSordnung behuf- Erlangung eines Surrogats für die Schuldhaft, zur Tagesordnung über. — Hinsichtlich der Elbzölle wurde beschlossen: Die Auf hebung der die Schifffahrt bedrückenden Elbzölle ist geboten, denn diese letzten der verwerflichen Durchgangsabgaben in Deutschlar d erschweren den Güteraustausch und stehen mit den Prinzipien deS freien wirthschaftlichen Verkehrs in Widerspruch. Die Aufhebung ist um so mehr geboten, als die Elbzölle im Widerspruch mit den Vorschriften der Verfassung des norddeutschen Bundes stehen. — Nach Versicherung , offiziöser Blätter hat sich der KultuS- Minister doch noch nachträglich gedrungen gefühlt, die früher verweigerte Bestätigung der Wahl deS l)r. Kreyssig zum Direktor der Kasseler Realschule beim Könige zu befürworten, so daß nun- 70
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