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Dresdner Nachrichten : 11.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189201118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-11
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.01.1892
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L««ed»«tt Mr V»IU». wttEINw, »,«L»»»a«e»r. BSrVndrrtt» ArrmbrnliKr. M, Smt Hursicka» nämae Auinakme dkl, wjrd nick» aeaeden Au«' " ndt,iz»a»zmtiiä^« «e^k» ' üür "M'Mu ... klick,ab« einaelandier LLntI Hucke km« «erdnidiichkeil. Lmmili»« ll«»ii>ak>i>na. >e>a» <l!,kUni»,unae» nedme» 'aniaiillche i Lwbaiie SermttteluiiaLllellku a» Nr N !i7. Jahrgang. Aufl. Ü4,0U0 Stück. vunR vreAkisn-ki., Ilvekstr. 27,' N«n>«^e»'l> «m« II, SI00. >Lvt»rZLdrlS« »arraurdt«. »N4«»,k«,i, N„, I l«»i pelxirn. «u.uua «>. „ «„«t« .LvtMIor» ,ck Dresden, 1892. krsiblistc-u unä kranoa. Lrrl?lLu1, vrssüell, VLll»tr»ue 28. l!. llEner (tl»,riU>äc>t l8Lb ruu l)r. ütruvoi, «mplisklt i8rLLorr»»I»1ts-i2««Lg^ j . , tteiit»' »onaiuri 8rea«»-L«ii»> »»»«A»iu>« t»Ikl»r»r Dato!- ung "luIstro-ILsi, lveUnnirt Odrlit» l88L, ^>Ii»n» ^ U»1»UI» Oolpr.-i >887). 2a tmkva il> a«e »»lomualo - «xorkslr» Ulli cksa j I^berM»» ^ gocVsIltsI' 'S E ^6A/SSS E RR^6aurnenplatten '/>l/-7A»-r ck/^^ss/s «Ms-nng^f^g csvso/s 2<o^w s t t j n s r - 8 t r. ü»-»ll,>-1rie. von 1 IlM Nr. 11. ZpitAkl: Rs'mr. LLsyer in Wrillianin. vsn Dnäsru Ltst3 1 Mark un- nnsaeivollen. xrompler Dcrsn»-t nncti ? keiW-ärtillel. Ilerreni!>««Ien,il» ea,» ln xrosssr LuZvalck vom ksiulaetzifteu di« seiustev Vvuro. A Uokspt lTNNLV. VHL> Iit t < IS,» 11,1» a u »V0 L ASM ZMOMMM. I^al. HokLxotüsLs, auslvllrls. ^ IZP« iif UI rroiikfftN'. Neueste Trahtuachrichten. Minister von Gerber. Jnsluenza-Barillns. Tagesgeschichte. Sliwinsli-Eoncert. Otto Ludwigs Schlitten. Briefkasten. Plauveciaiche. Aernschretb- und Acrnsprech-Berichte. Das Militärgericht verurtheilte den Soldaten wegen Ermordung seiner Geliebten zum Tode. Berlin. Die .Post" giebt unter Vorbehalt eine Nachricht aus Schwerin wieder, wonach zwilchen Preuße» und Meclleubuifl- Schwerin demnächll eine erweiterte Militär-Konvention in Kraft trete. Würzb urg. Kaul aus Bayreutb Wien. Am Dienstag beginnen die Beratbungen über die Handelsverträge. Eine prinzipielle Opposition wird nur von den Zunge,echeu und Antisemiten erwartet. Bon den Elfteren baden sich 16 zum Wort gemeldet. Wien. Itach polnischen Blättern wurden bisher in den Gouvernements Wilna und Grodno 94 katholische Kirchen ge. schlossen und in Kasernen oder orthodoxe Gotteshäuser nmge- wandelt. Madrid. Hur Ministerrath wurden gestern dle Vorgänge von ch'ereS besprochen und energische Maßregeln beschlossen. Ten letzten Nachlichke» aus Lerer zufolge halten die Anarchisten auch einen Anglist aus die Kasernen versucht, seien jedoch alsbald in die Flucht genchlagen worden. Einer der Unruhestifter habe einem aus dem Theater kommende» Bürger mit einer Sichel den Kops abge- lchuttlen und sei sofort verhaftet worden. Tanger. Der spanische Kreuzer „AlphonS XII." ist hier einartrofscii, wo sich bereits der französische Kreuzer „Eosniao" und das englische Kriegsschiff „Thandcrer" befinden. Ein englisches Geschwader liegt zur Beobachtung vor Eadix. »»»„«siikt «.»>. «»«»»».> >»««»>, »L2.0i>, Llaatäb. 251,10. Lomb. 8ü.vn. «alblln- —,—. ««,,»,» —.— «»»,». U,». Wut»«. —,—. Llieooto ttl-.iia. D e«»» »k. IN.tu b»»r« Nb.M Settniklrckie» lM.Zl). EUll. ,1» w. p » «r, g. Januar. WaareiiberiLl. Baumivolle >n New-t-ork 7",». ko tu N»» Ortran« 6'»,. Schmalz loco s.«u. do. >Ro!u u. Brolder«! 6.87. Svtck -.kan oi«»r üdlcaao d.ga Bork Ctucaav ve> Januar 11.27. Zttckri rbünüi, Uo«oo.»r>u,. z-/„. Mai« Mcw vi. gebruar bl. ver März St. rr. Mai k-v'--«. Roll« WuUcrweizen loco !i><i^Kar?' >»» Uw-) Nr. 7 IL'I.. Mckl « D )w L. Gelrcidetraibt s. Kururr v?r gkd'.rmr . Noikcr iLraeo vcr Januar I0L'„. !«I gebruar 103',. bcr März rer'.,, ver Mat 124'/, Kaftee Nr. 7 wv orck. ver Ücbruar rr 12 ver SlpliI rl.o?. OerlltchcS oud Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoilirche bei und crlheiite hieraus mehrere Audienlen. — Das Besmdc» Sr. König!. L>obcit des Prinzen Georg hat erfreulicher Wette derartig schnelle Fvilschritte gemacht, daß uns der Zustand des hohen Herrn als ein ausgezeichneter bezeichne! wird, der nur noch geringe Svineil der jchwcrrii Kiankheit anzcigt. — Se. Köuigl. fvvheit Prinz Johann Georg hat sich gestern Abend zur Wiederaufnahme >einer Studien nach Leipzig zurückbegeben. — Um 5 Uhr fand gestern Nachmittag im Palais aus der Langcstraneami lienta > et statt. — Ein schönes Wort unseres verstorbenen Kultusministers Dr. v. Gerber wird unö von einer ihm im Lehen nahe besrenn- deten Seile mitgekheill, mit dem .Htnzuiugen. baß cS nicht einmal, sondern oft von ihm ausgesprochen worden sei: «Es sollten an ollen dcnrichen Schltlen in goldenen Lettern die Namen prangen: Luther, Goetbe und Bismarck." Wenn das eckt deat'che Empfinden des verstorbenen Ministers überhaupt eines Z.ugiusscS bedurft hatte, w wäre es tu diesem herrliche» Wort geboten. Exc. Tr v. Gerber hat sich in der daiikbmen Erinnerung nn lein edleS und humanes Denken und Fühlen, mit welchen er oft nicht nur ganze ss -milien beglückte, sondern auch Existenzen schuf, ein herrliches Denkmal in weilen Kreisen geichassen. Zwei aus bcr Menge seiner Wvhllhatrn derailsaegriffene Züge mögen sein Wesen nach dieser Seite hin charakterisircn : Ein Geistlicher einer Mittelstadt unseres uigereil Vaterlandes entdeckte vo, Jabren unter innen Konsirmanden eine» sehr begabten Knaben. Er bot dessen Mutter, einer wenig bemittelten Äitlwe. an. den Knabe» zum Besuch der Fürslcnscbulc vorzubereiten und ihm eine Freistelle in St. Asm zu verschaffen. Die Wiltive nahm sreudia an und die F>eistclle wurde auch last sicher zugeiagt. Als die Vorbereitungen mit großem Eriolge be endigt waren, wird das erneute Gesuch um Aufnahme abgewicsen weil der Knabe die gesetzliche Altersgrenze überschritten halte. Die wiederholten Bitten um Dispensation verballen nutzlos und die Sache ist aufgegeben und verloren. Da scknüit zuletzt die Wtltwc ihr Bündel und reist zum Minister selbst. Erst freundlich abge- wiesen, erlaubt sie sich die schüchterne Frage: „Haben E) cellenz auch Kinder ?" Bei dieser Frage kann sich Lr. v. Gerber einer tiefen Rührung nicht erwcdrcn .Gewiß", antwortet er. „und die Sorgen um sie sind mir die heiligsten und liebsten." Nach einer kleinen Paule und nachdem er den thränenfcuchlen Blicken der Äitlwe wiederholt begegnet ist. sagt er kurz: „Die Sache ist ab. gemacht! Ihr Sohn geht nach St. Afra!" Mit einem Hände druck entläßt ec die überglückliche Fra», deren Sohn heute ein tüchtiger Arzt in Sackscii und datz Glück seiner opsersreudigkn Mutter geworden ist. — Ein anderer Schüler desselben Geistlichen batte ei» kleines äußeres Gebrechen bei vorzüglichem Geiste. Ter Geistliche meldet ihn für die Landcsjchule Gumma an. wurde aber deö Gebrechens wegen abgewiejen. Kurz entschlossen begab sich der Geistliche iclbst zum Minister. „Meinen Sie nicht", fragte Dr. v. Gerber, .daß den Knaben bei vorauSsichftichen Neckereien der Ausenhalt im Internat unerträglich werde» muß?" .Exccllenz", erwiederte der Füuviecher, .ich habe volles Vertrauen zum guten Geiste unserer Landesschule." .Haben Sic den Kleinen mit?" .Aa. Exerllenz!" »Bitte, rufen Sic ihn." Ter Knabe tritt ein und schaut den Minister treuherzig a». Lbnc Weiteres schließt ihn der Minister in die Arme mit der Frage: .Willst Du gern nach Grimma. Kleiner?" — .Ja, Herr Minister!" Und der Knabe kam nach Grimma und ist heute ein trefflicher Jurist ln einem sächsischen Landgericht. Die Herren Räche richteten in diesem und anderen Füllen nach dcS Gesetzes Strenge, der Staatsminister ober disprnsirte hier in väterlicher Herrlichkeit und Güte. Gott segne eS dem Heimgegangenen im Frieden der Ewigkeit hier an den Seinen", schließt unser Gewährsmann seine Millbcil»ngen. — Die Entdeckung des Influenza-Erregers, von der jüngst schon öffentlich die Rede war, ist im Institut für Infektionskrankheiten in Berlin bekannt gegeben worden. Der Fund des Influenza» Enegers ist an zwei Berliner medieinischen Arbeitsstätten inner halb einer kurzen Spanne Zeit gemacht worden, ohne daß beide mit einander in Beziehung standen: zuerst fand ihn im Koch'scten Institut Prioa docent Dr. Pfeisscr und wäbrend dieser mit der 'esteren Sicherung und der Ausgestaltung seiner Entdeckung be- tchäsligt war. machte im städtttchen Krankenbause Moabit Dr. med. Ea:w» den nämliche» Fund. Daß der von Beide», Dr. Pfeiffer mW Dr. Eanon. gesundene Mikroorganismus der nämliche ist. seinen Forschungen von der Untersuchung des AuswurfeS von Jnfluenza-Kranken. Derselbe zeigt bei ausgesprochener Jnstiienca eine eigenartige Beschaffenheit. Er ist lehr ausgiebig, geballt und oft schleinng-citrig Aus den Eigenbeilen des Jnslurnza-Erregers erklärt es sich nach Pfeiffer, daß das Bucterium, obwohl an vielen Orlen eifrig nach ihm »usgespältt wurde, der Beobachtung ent gangen ist. Er ist zunächst bei Weitem kleiner als irgend eines der bisher bckanmen Kleinlebewesen. AIS Zwerg gnlt unter ihnen bisher der Bacillus der Mäuse-Septicnmie. Ter Erreger der Jnfluenca aber — es ist gleichfalls ein Bacillus — ist nur V» bis '/r mal so lang wie dieser bei gleicher Dicke. Häufig begegnet man den Jnftuenzastäbchen in einzelnen Exemplaren. Ost aber sind ihrer eine ganze Reihe in Kelten angevrdiiet; oft liegen sie i» Form von Schkiniäden Eigemliümlich ist ihnen, daß ihre Endpole sich stärker färbe», als die Milte. - ein Umstand, der manche Be obachter. die den Jiiftueuzn-Bacilleii begegnet sind, gelammt hat. Ebaiakteristtt'ch für die Jiisluenzastäbchcii ist noch deren Unbeweg lichkeit. 9k»ch der Auffindung der Jnftuenzastäbchen hatte Dr. Pfeiffer »ach dem hergebrachten Gange der bakteriologischen Forsch ung die Jiisluenzabacillen in Reinculturen zu züchten. Hierbei zeigte sich ein zweiter Grund, aus dem erklärlich wurde, daß bisher die Jnfliicnzastäbchen übersehen wurden. Es ist dies die ganz ungewöhnlich geringe Größe der Eolvnieen; dieselben sind— sie stellen kleinste Trövtchen dar — so klein, daß sic leicht ganz über sehen weiden; zu Anfang sind sie überhaupt nur mit .Hilfe der Lupe wahrnehmbar. Als Nährboden hat sich Glycerin-Agar am ersprießlichsten erwiesen. Ihr aa»z besonderes Gcpräg?, durch das sie sich von allen anderen Bakterie» unterscheiden, bekomme» die Enfturen der Jiislucnzastäbcheil dadurch, daß die einzelnen Evlouieen nicht wie wnsl zusammensliebeii. sondern jede für sich gesondert bestehen bleiben. Tie Ergebnisse der Untersuchung des Airsiruirses von Lebenden sind durch Leichenbefunde durchweg bestätigt worden. Jiisgesanimt hat Dr. Pseisser sechs Leichenöffnungen von Kranken vorgenommcii, die an Influenza gettorben waren. Bei allen hat sich an den wesentlich in Frage komme,wen Stellen, im Leeret der Brvuchsc». in sogemmnlen peribronchilischen Herden, im Eiter bei Briistlell-Erkrniikuiig. bei einem sogenannten Gangrän-Herde, das Vorhandensein der Jnflueiizastäbchen darthun lassen Es blieb Dr. Pseisser noch übrig, mn seine Entdeckung bis in s Kleinste zu sichern, ruft den von ihm gejundencii Influenza-Bacillen Ueber- tragimnSversuche vorzunehmen. Erperiiiienlirt werden kann in dieser Hinsicht naturgemäß nur an Thierem Tr. Pieifser bat es bei Affen, Kaninchen, Meerschweinchen. Ratte». Tauben. Mäusen versucht, künstliche Influenza hervorzuruse»: gelungen ist es mir bei Affen und Kaninchen, doch sind die Versuche noch nicht so weil gediehen, dnß sic jetzt schon vcröffcnilicht werden könnten. Zum Schlüsse ging Dr Pseisser aus die aus seiner Entdeckung sich er gebenden Mnßiliihiiien zur Verhüiung der Influenza ei»: als weierilltchste will er die sorgfältige Beseitigung deS AusivurfeS von ünslueiizakiaiiteir betrachtet wiffen. 'Nack Tr. Pseisser bc- rrchicfte Dr. Kilaiato, belaiml durch leine Forschungen über Teta- nnm - Jmmuuftät. noch einiges über die Reinzüchtlma der Jnsiuenra-BaciUcn, Dr Kttato ist bei diesen Versuchen Dr. Pseisser zur Hand gegangen. Zum Schluß nat Herr Dr. Eanon aus, iini auch scineneirs über die Erfolge seiner Versuche zu berichten Ter Redner hat sich mit Vlutunkei'uchungeii bei Jnftiienzakrankeu be schäftigt und in I? von Le» Fällen denselben Mikroorganismus im Btrue gesunden, bald vereinzelt, bald rn größeren Haufen. Nach dem er lO Fälle nntcriucht und in 8 den Bacillus gesunden hatte, kam er zu der Ansicht, daß deftelve jedesmal in. Blute verkomme und mit der Influenza in direkter Verbindung st eben müsse. — Die Dresdner Franeu-Orisgruvoe vorn Allgemeinen Deutschen Schril verein zur Erbackung des TeutichlliuinS im Auslände, veranstaltet für dielen Winter ihren l, geselligen Abend Dienstag d, 12. Jan. bei Hinschoss. gr. Brndcrgasse. Herr Tr. Pildor hat einen Vortrag zugeiagt und außerdem werden musikalische und deklamatorische Vorträge geboten. — In der Zeit vom öl. Dezember Mittags bis zum 2. Januar Mittags sind bei denPostanstcilken in Dresden rund 1,019,100 ge wöhnliche Brr r fp ostsc n d u ngen, darunter -105,ONO in der Residenz eingclleserke Briefe :c. zur Bestellung bez. Ausgabe ge langt. Auf jeden Tag, von Mittag z» Mittag, entfallen mithin gegen 509.550 Briefe, d. i. das 7'/Eriche der zu gewöhnlichen Zeilen täglich eingehenden Sendungen. Ta angenommen werden kann, daß dir Zahl der nach auswärts gesandten Briefe auch in der Ncujahrszcit mindestens nicht geringer gewesen ist, alS die Zahl der angckvnnnencn, so wird die Äesinnnitzahl oller Briefe, welche die Bewohner Dresdens beim Jahreswechsel abgesandt und empfangen haben, aus mehr als 2 Millionen Stück zu berechnen sein. — Von dem bekannten liebenswürdigen Humoristen Gustav Schumann in Leipzig, dem Schöpfer der Bliemchenliftcratur, und dem Maler Arthur Lcwtn sind tm Verlage von F. G. MhlinS in Leipzig zwei Serien Toselkarten erschienen, die an Origi nalität nichts zu wünsche» übrig lassen. Die eiste Serie betirelt sich „Allerband Sport" und schildert aus 15 Karlen, die sich in länglichem Format und hellbrauner Lederfarbe präseiitircn, in launigen Vierzeilern und äußerst gelungene» Zeichnungen die ver schiedenen Epoiispezialitäten, wie sie heutzutage bald in dieser, bald in jener Foim betrieben werden. Tie zweite Serie, „Gut Holz!". Fritze Älienichcn'sKegelci in lllTaselkartcn, ist dcn Kegel- brüdeni gewidmet, die neben dem Kegelsport auch Len Tasclsreudcn bulvigen. Auch dainit haben Dichter und Zeichner eine allerliebste Neuheit geschaffen, die von den betheiligtcn Kreisen mit Freude begrüßt werden dürste. — Im Vcrcinslokal -Hirrschofs'S Restaurant" veranstaltete vorgestern Abend der Verein ebemalig Einjährig-Freiwilliger .Allemannia" seine diesjährige Christbeschcrungsseier unter reger Betheiligniig Die Veranstaltung zengle in all'ihren Tlieilen von gutem Gelingen. Gemeinschaftliche Tafel leitete die Festlich keit ern. wobei der stellvertretende Vorsitzende. Herr Buchvündlrr Kühtmann, die frohe Totcirunde unter Darlegung deS reichen Fest programms in humoristischen Worten willkommen hieß. Nach bcr Tafel, die mehrere Ansprachen und Taffellieder würzten, traten die kunstbegubten Mitglieder des Vereins in buntem Wechsel in Aktton. Unter den viele» humoristischen Darbietungen zündele in Sonder heit die Cavalleria Rusttcana. zu welch' wohlgelungenem Scherz der erste BcreinSvorsitzcnde. Herr Direktor Carl Erkens, den Text geschrieben hatte. Die Waniamwesi, vier Zwerge ans dem deutschen Schutzgebiet in Ostasrika. eine Mvstericn-Sammluiig. von Dr. Schliemeher vorgcführt, und Allotria clivorra non specittcata bildeten andere Nummer» dcS ,gewählten" Programms. Erst in später Stunde kamen bei dem Llchterglanze eines große» Tannen- bauines die WcihnachtSgaben zur Berlheilung. wobei Herr Buch händler Kühtmann die .Verdienste" der etnzelnen Mitglieder und Gäste in das gebührende Licht setzte. — Jur Coniervativen Verein wird morgen Abend 8 Uhr. und Montag« 11. Acinuar. einen Vortrag halte» über das Thema: .Wie bekämpw» wir das neue sozialdemokratische Programm und die Sozialdemokratie überhaupt?" — Im Dresdner Kunftgewerbevcrcin hält am 1ö d.M. Abends 8' « Uhr Herr Dr. I. L Spoiisel einen Vortrag über: „Die sranzösische Innendekoration in der erste» .Hälfte des IS Jahr Hunderts". — Der Radfahrervercin „Wanderlust" feiert am 15. d. M in den Sälen des „Tivoli" sein 4. Stiftungsfest, wobei u. A. Solo-, Duett- und Reigcnfahren stottsiudet. — Anläßlich der in Leipzig staftfindenden internationalen Ausstellung für das Rothe Kreuz. Amreebedarf, Hngiene, Volks- crnähnmg und Kochkunst spricht am 5. Fedr. Nachmittags 3 Ubr Geh. Rath Professor Lr. v. ESmarch auS Kiel über die A us- gaben des Rothen Kreuzes im Kriege und im Frieden Am 6. Febr. Glicht Oberstabsarzt Dr. Kroker, Lehrer an der Kriege akademie z» Berlin, über Miliiärgesundheilsosteze, am 7 ireb, Slabsarzt Tr. Diffus über die Ausgaben freiwilliger Krankenbfteger im Kriege, am 8 Febr, Tr. Asmuß. Vorsitzender des Leipziger Samaritervereins. über die erste Hilfe bei UnglückSsällen, an: 9. Febr. Stabsarzt Dr. Pake» über die Trinkivaiserrrage der mobilen Armee. Möglicherweise svricht über ein Tbema der öffentlichen GeslinddeftSpslege an einem Tage auch der Altmeister aus diesem Gebiete. Professor Tr. v Pelkeukoser aus München. Es liege» Anmeldungen von Ausstellungsgegenstände» aus solgenven Städten des Auslandes vor: Paris, Madrid. Florenz, Amsterdam. Brüssel, Libcur. Gent, CharlcSroi, Almclo, Liege, Düffel, O'tende. Span, Eccloo, Namur, Gembloux. AnverS, Sewing. Monaco, Perpignan und Morat. — Ei» bedauerlicher Unfall hat am 7. d. M. in der Sprit- iabuk von H. Päßter in Jrcibera stattgeiunden. Es hatte sich herausgestellt, daß ein Apparat mit durchgehendem Schlangenrohr eine schadhafte Stelle auffvies. Behufs Ausbesserung war der Spirtius abgelassen und der Apparat bereits gespült worden. Nach dem der Dampf hernusgelassen worden, ging Herr Kupferschmied Weise i» den Apparat hinein, um denselben zu untersuchen und kam auch ohne Nachtheil wieder heraus. Um einen größeren Druck zu erzielen, ließ man dann noch mehr Dampf als vorher durch den Apparar gehen, in welchem sich dabei Gase angcsammclt baden müssen, denn plötzlich schlug eine starke Flamme aus der Oeffnung des. Apparates heraus und verbrühte die Umstehende». Am Gesicht - und an den Händen wurde Herr Knvferschmicd Wette crbeblich verbrannt: der Lehrling des Herrn Weise, ferner die Herren Lager halter Fischer und Fabrikböttcher Wisel erlitten ebensallS Brand- ' wunden. — InPtauen i. V verunglückte ain 6. d M. ein Schlitten, in welchem die Herren Rittergutsbesitzer F. aus N. Pastor K. von dorr und der Kutscher dcS -Perm F. Platz genommen hitlcn. Die Pferde scheuten plötzlich, sodaß der Schlitten zum Schleudern kam und an einen Prellstein geworren wurde. Infolge deö Falles aus denr Schlitten Hape» Herr F. und sein Kätscher schwere Ver letzungen erlitten Herr Pastor K. erlitt nur Abschürfungen im Gesicht — Zur Auftrcbuitg der Falschmünzcrfamilir Butze in Crim mitschau (es sitzen Mutter und zwei erwachsene Söhne hinter Schloß und Riegelt ist weiter inftzutbeilen. daß bei der Haus suchung eine Anzahl zum Tlieil fertiger und balbsntigcr Zwei markstücke. Zehn- und Zwanzigpfennlgri. wie auch die Stanzen und Pressen dazu vorgefimden wurden. Es stellt nunmedr auch fest, daß die seit Anfang November v. I. vielfach kursirciidci! Zehn- und Zwanzigpfenniger von dieser Werkstätte berrühren Als die Poüzet den I'l Jahre alten Butze aus der Straße arretirte. öft er cbe» salschcs Geld ausgeaebc» hatte, konine man ihn nicht dazu bewegen, den Mund zu öffnen. Mit Hilfe eines Zeitungshalkers gelang eS endlich und ein falsches Zweimarkstück kam zum Vor schein. Er schlug und biß um sich, so daß er gefesselt transportir! werden mußte. — Von dem Nachmittags halb 7 Uhr von Adorf nach Chemnib abgehenden Pcrsonenznge wurde am vergangenen Freitag in de. Nabe der Station Schön eck ein mit Klötzern beladener Schlitten überfahren. Das Fuhrwerk wurde nebst dem Geschftrsührer von der Lokomotive zur Seite geschleudert, während die Pferde unver letzt auf dem Uebergange stehen blieben. Beschädigungen waren am Eisenbahnjiige nicht zu bemerken. — Tage«orvnunq vcr »wetten ttammrr. Monta». Den li. Januar. MMaa» 12 Udr. «Illacaiclne vorkeratbimg über ba« KSiital. Dekret Nr. 32. de» «iilwurt einer revlbirle» Gesi»beorl>nun- für Da» «vnl«- retL Lachten betreffen«. Wetterbericht dcS K. S. Meteorol Instituts in Chemnitz v. 10 Jan. Orr. ' W>»0 j Metier. I r». »bemuttz . ,748 V letchl debe<N l— I «len . . N nxrrtchw Schnee , vran ... 17 w tetch! beoeitt 2 - I »elertbra! — l — l — ! ^ deruiailnft 12 0 letchl Neaen ,-f- I Nietl 13 N80 letchl Meari, -s- v «derb'k» 7,7 oxu slnrk woMg i-j- :) Aut tliik» vnrwiei'kiiv trübe», t-twch Iiinreiic» Marae» u»v Voruittla« '„late aeslern Mittag erneuter Schnee!»» mU frischem Otlwinv u»0 gemveralm- adnalnur. Dresden, am in. Januar. Baromeirc pan Dvtiker Wleaand vorm BSIot» (Wallt!eitle 2>. Nachmittag» 2 wir: 7t" MNUmelec. I gefalle». Aue iichlcn : Berauben ich. Idettnomrlrngravb »ach «Icaumnr. Temverakur : höchtle Slsvunkt, »tedrigtle 1 «r. «Sne Bedeckt. Liiowriiivlnd. G M — 3-14 8s - Orr, voll wind j Wetter. »v. Bodo . . . 7ü-> 0 Irickg beiter - 6 oavaranba ,1» still »etter -2" Memel. . wi 0 sritld bedeckt - 1 oamburu. 18 8V Ichi. bedeck» - I Sderbonig >7 a mW» Lckinee a Berit» . . >7 V fanviiil, bedeckt - i vtüiickie» . 1t, V fritch bedeck« - 5, rasieSneschichrr. Teutsches Reich. Wie der Neuen Stettiner Zeitung ge schrieben wird, sind infolge der Anregung höheren Orts, die neueste Geschichte zu berücksichtigen, im Abfturiciitcnexamcn tckwn über das Jnvaltdenaesetz Fragen gestellt worden. Nenerlich habe man sogar bei einer Lebrerinnenprüfung eine ganze Reihe von Fragen gestellt über taktische Stellungen und Bewegungen in den Schlachten bei Fehrbellin, bei Mollwitz, bei Jena, bei Königgrätz, bei Gravelottc und bei anderen Schlachten des 18 und 19. Jahrhunderts. Weiter» hin habe man nach der Zahl und den Namen der Kinder Kaiser Wilhelms 1l. gefragt, sowie auch darnach, welches der Kinder die schönsten Augen habe. Daß derartige Fragen, wenn sic wirklich gestellt Wochen sind, den Absichten der leitenden Behörden zuwidei- laufcn, liegt ans der Hand. Es heißt denn auch, der Kaiser, welcher vo» diesen Frage» Keiuittuß erhalten, habe sich »nmuthig darüber geäußert, daß mau seine Aeußerungcn über vaterländischen Geschichtsunterricht io mißverstehe. Zur Begründung des Disziplinarverfahrens gegen den Grasen Limvurg-Silulin mit der Dienstvorschrift, nach der die zur Dis position stehenden Beamte» des Auswärtige» Amtes zu litterarischen Veröffentlichungen in jedem einzelnen Falle die vorherige nehmigung entboten müssen, bemerken die „Hamb. Nachr"
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