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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020116017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902011601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020116
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902011601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-16
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.01.1902
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LrrugrgedüHl -*-M.ll^> r»t»,it«»«-»»r»tt»r »NchetO»»« »,,«»«» Sqrritztt 1856 Llszf'sr's Lo2LMSLLs2-^iuLss »»«I» »»«I lortt». Avk>»tr«»«k-VIvv^p, f^Lusnsv'. nuf?. Haupt-Gelchäsivsirll«: Marienstr. 38. Mresgen-carif. DI» Annahme von SEnvI,nn^'>, »rloiot in derSauvta-itüilSlirlle un.- >>»» Rkdknannalimeltklltn I» Drvs.i» , In» Naciiiniiraa« sMr. tzonu. iw > »ci»lla,» nur Marirnlmib« W vc>>i II t>Is'/,i UUr. Tie I Ipalila» Bruiid «»>1« cca s Eiidcii! « Pia.. An kündlauna»» »ul drrPrivaticN, ünl - a» Pia.; die »ivaniae 6rU« al- .Sm,k,aiidr' «der au? Lertieüe ro Pia. kW Nummern naä, Lonn- und ffrier io,NI I- de». »ivLlilae Lrundietlei, so, «o de», ao und « Pia. »ail, velonderem Laris. «uSwüktiae «ullrdae nur ,ea»n voraurbctLliluna. velkgblätter werden mit 10 Pf,, der«« »et. krltr Lllbee«, (HZM<-llI,MllliiL, . ema« d-r „lsr«üM llrrmMisi" «wptiedtt 8,cd rgr Looadms von uoä für odie« ILoitume. ?roduM Mr LtMrsu! diroll» »!>»»,«, U»urr,r.oltd„»n>u-»uuttol a«u vor z,, «virv duiir-n » i» »I«r>uir«r l'or-»!>»ni>a-l„s » 7L Läor u> t-i-ub«a»l> » US t'lx. »«IIOionn-» N»r>»»l o,»»,r^lUI«lv UI lull e,, Iia»(-U - I Lu k-bvu d», KDvrni. Itorl«, tNm»r!>t. «lro»I»r>, rr I>»aiue«r- »tno»», i -NIiwrnv r»!I»», I-r. HVoII»»»»»»»», u-apr-r»., liool» m <i»u ^l»o»t»»lt«>o uriii ovovr«!! vro^miuri, p»iilläitivruil»tu. eE° ftlao »t» l> otvdl« «arp«»Ic-n r L Sökao :: Uro«»« »rr»»»« 20 vsll-, Llmst- will NL8vd1vell8vd1o88vre!. h DM7 IStTV. 7WD uur ejelrrruvltvw. dz'ärturit«Uivku. 'IrruiLwtd^ons- uuä Uuuädouitzd. mul . lii xrosss ^.usvadl Ov-tümv uuä »Uvi« tzinMcckll. «Io»«. W'ivvlitt aus Vlrvl, 2S, puit. uuti I. Lbrtgc. Dl» DA - Kabinet Walveck-Rousseau. Hosnachrtrbte». Glatteis. WokiiungSansstellung, »K** BezilkSoblidauveretu. Ursache» der KrisiS, Gerichtsverhandlungen. Trniiierstag. I«. Januar 1002. A«r Wahlrede Waldeck.Roufieau ». Die Gröffn««» der Toguna der französischen Devutittenkomm«. der letzte« der gegenwärtigen Gesetzgedungsvntode, ist durch eine Rech« oratottsch« Kundgebungen der hervonagendsten politischen Persönlichkeiten eingelrttet worden. Der Ministerpräsident Walveck- Rousseau bat eine große Rede in Sainl-Etienne gehalten, lein Kollege, der sozialdemokratische Handeismstiistcr Millerand, hat zweimal gesprochen, gleichzeitig hat dessen .Genosse ', der Führer der regierupgeiähtgen Gruppe der Sozialdemokraten. JaursS. das Wort «griffen. wahrend auch zwei der Haupigegn« der am Ruder stehenden republikanischen Koalition, Msline und Cavaignac, An sprachen an chre Wühler gerichtet haben. Diese Kundgebungen «klaren sich nicht sowohl aus dem Beginne der parlamentanichen Seifion. sondern auS dem Bedürfnisse, rechtzeitig in die bevor stehenden Wahlkampfe einzugrrisen. Die gegenwärtige Volks Vertretung ist am 8. Mai 1698 gewählt worden: ihr Mandat läuft am 81. Mat dieieS IahreS ab. jo daß den geiehlichen Borichrtslen gemäß die Neuwahlen zwischen dem 1. April und dem 81. Mai vorgenommen werden müssen. DaS Hauptinteresse beansprucht die Wahlrede Waldeck> Nousseau'S. Da dieser Staatsmann aller BorauSsichl nach berusen sein wird, die Wahldewegung zu leiten, so hat seine Rede die Bedeutung eines WohlmanlfestrS der Negierung. So wenig man auch mit dem Radikalismus der heutigen RegierungSrepudlikaner, a>» deren weitaus begabtest« Führer dn KabinetSchei sich bewährt hat. zu shmvathisiren veimag, so läßt sich doch vom Standpunkte deS «nbrtangenen Beurlhetlers aus kaum leugnen, dag sich Waldeck-Rousseau zweiselwse B«dtensle um Frankreichs Ansehen im Innern wie besonder» nach Archen erworben hat. Meisterhaft hat «S der leitende Minister der französischen Republik verstanden, diese unbestreitbaren Verdienste in sein« Wahlrede in Satnt- Ltienne in das hellste Licht zu stellen und zu einen, Kampses- programm gegen die Gegner deS hrrrlckenden republikanischen Regiment« zusammen zu tasten. Dich sein «abtnel die längste Regternngszeu unter allen Mmistertrn seit dem Sturze deS Kaiier- reiche« autzuwetien hat, ist auSlchlieblich sein« Thätigkeit zu verdanken. AIS sein Ministerium vor ungefähr drei Jahren an'S Ruder kam. da stimmten säst alle politischen Wetterpropheten in der Uederzeugung überein, daß da» Kadrnet Waideck-Rousseau zu den kurzlebigsten der dritten Republik gehören werde, dag es nur ein AugendltckSdairtu sichren könne, dem ichon der «sie parlamen tarisch« Sturm ein Ende machen müsse Jedenfalls mochte ihm Niemand etn« üb« da» durchschnittlich« Matz hinauSgehende Widerstandskraft zuschreiben, und seine Gegner glaubten vor Allem 1» dem Umstande. dich die Rettung der Republik mit Hilfe d« Sozmldemutratte bewerkstelligt werben sollte, den Keim des baldigen Zerkall» mit Sicherheit zu «kennen. Dennoch hat Walderk-Rousieau sein Mtuitzertum. wenn man von dem Rücktritte feint« ersten «rregsmintstei» Gallifrl absredt. bis heule gerade ln sein« «iprüuglrchen Zummmemetzung. besonders in teuren sozial demokratische« Veslanvchetlen, zu «halten gewußt. vielleicht nur deshalb, well « sich mit einem «an, aichergewöhnltchen Geschick etn gewisse» Matz von Unabhängigkeit dem ioziolintlchen Regierungs element« gegenüber zu bewahren vermochte. Uederhaupt ist wohl im Wesentlichen die Iraatsmänntiche Bedeutung Wolbeck-Rousseau S dort« zu suchen, bah er es in onglerch höherem Grade als seine Vorgänger zu Wege gebracht hat, die zum Thrtl hetnogen zu sammengesetzte Regierungsmehrheit zu führen, dag er sich nicht hat führen losten, ionbern dcch « wirklich regiert bat, während die meisten Ministerpräsidenten vor ihm, die nicht selten der parla mentarische Zuiall an dre Spitze der Regierungsgeichäsle sühne, über da« Niveau der Parteipoltttk, aus der sie hervolgegangen sind, kaum »mporgrkommrn sind und sich zu einer etnignmagen gesicherten Selbstständigkeit gegenüber den jeweiligen parlamen tarischen Machtsaktoren nicht auszuichwingen vermochten. In der sranzdsischrn Republik wird dt« Schwierigkeit, einen Staat zu lenken und zu regieren, dessen eigentlich« Souverän der parlamentariiche MehrheilSwille sein soll, noch ganz augerordentlich dadurch «höhl, datz dieser Souverän ein überaus launenhafter, un beständiger Herr ist, mit dem man aus absehbare Zeit kaum rechnen ob« paktiren kann. In Frankreich wechselt und stuktuirt der parlamentarische MehrheilSwille weit mehr noch al- in anderen Ländern mit streng partameniartichem ReglerungSihstem. weil sich die französische Deputirtentomm« aus nicht weniger aiS etwa einem Dutzend seit organisirten Parteien zulammensetzt. deren Ver hältnis zu einander schwankt, so dag irden Augenblick unter ihnen neue Koalittouen entstehen können, die üb« Nacht den Sturz eine« Ministerium» herbeisührrn. In dem sronzüsiiche« Abgeord netenhaus« gtebt «S opportunistische und intransigente Sozialdemo krat«, ik. h. solche, dre regterungsiähig geworben und solche, dte d« dUr-«rttch«a Revudtrk unveriühnlich gegenüderslehen-: dte radtkalen Repuvtitan« gl,ebnn stch m ioztalisltich« und gemäßigte. Weiter aiedr e« grmägigte LlntSrrpubUkan« und gemäßigte Ncchtl- rtvudlilan«, Non nalstlen und Antrsrmtten. republllannche Klerllale tRalUutej und monarchlilliche Klerikale (Rovaltften und Jmpenalstlen). Während rS dn Mehrzahl der leiten- tzen Staatsmann« d« dritten Republik nicht gelungen ist, ihre Machtstellung » zu gestalt«,, dag sie bcl da Löiung jeda Aus gabe. die sie sich stellen, nicht unbedingt auf dieselbe engbegrenzte Jnterestengemenischaft derjenigen Partelloalltioa angewiesen bleiben, die sie an'S Ruder führte, bat Waldeck-Rousseau wieder holt mit io grotzrm taktischem Geschick operirt, dab er /nicht mehr an den Grenzen lein« parlamentarischen Regierungsmehrheit Holt zu machen brauchte, sondern sogar einen Thctl der ihm sonst grundsätzlich seuidlrltg gesinnten RechtSrepudlikan« bestimmte, der engherzige» Parlewolilik zu entsagen und aus allgemeinen staat liche» Interessen auf die bisher sorgsam erspähte Gelegenheit, das Kabinrt zu stürzen, freiwillig zu verzichten. Das Oberhaupt des Ministeriums hat eS in seiner Wahlprogrammrede als ein grund sätzliches Bestreben seiner Politik bezeichnet, den parlamentarischen Mehrheit-Willen innerlich zu festigen und >o cinhertlich ivie möglich zu machen. Das Ziel der nächsten Wahlen, sagte Waldeck- Rousscau in Saint - Etienne. mutz sein, dem Parlament eine Mehrheit zurückzubringen, die sich aus keine verdächtigen Beschützer stützt und die chre Stärke nur in der Unterstützung der Republi kaner suchen will. Nicht unberechtigt ist der Stolz, mit dem der Minister präsident in lein« Wahlrede die Berdieustc des Kabinets in der auswärtigen Politik aufgezähtt hat. In der Thal hat sich Frank- retchS internationale Machtstellung in der letzten Zeit wesentlich gehoben und man würde es begreifen können, wenn auch politische Gegner, bei denen die nationale Gesinnung stärker ist als das Parirttnlerrsse, Waldeck-Rousseau Beifall zollen mützien, als er folgende den. Thalsachen enlsprechende Skizze der Entwickelung Frankreichs unter dem regierenden Kabinet entwarf. .Dem Svstern unserer Landcsserldcidigung', führte Waldeck-Rousseau in Sainl-Erienne aus, .haben wir eine Krast gegeben, von der die Zukunst Zeugnitz ablege» würde, wenn es jemals nothwendig lein sollte. Das Parlament hat daS dreifache Programm der Ver- lhridtgung unser« Küsten und Häfen, der allmählichen Umwand lung unserer Seemacht und der Vertheidigiiiig der Kolonien an-! genommen, und damit neue Möglichkeiten vorgesehen, von denen wir nur hoffe« können, datz sie sich niemals erfüllen mögen. Neue Fahrzeuge liegen aus unseren Halligen, und die unsichtbaren Schisse, welche die Gesetze der Vorherrschaft zur Sec umzustürzen im Begriffe sind, kommen neu dazu. Neue Werke schützen unsere entferntesten Kolonien, und während Diego Suarez und Mada gaSkar den Indischen Lcean vertheidigen, öffnet sich uniern Flotte tm Mittelmr« ein Halen ohne Gleichen. Unser algeiisches Reich rniwickelt sich. Tuat wird organisirt und lätzt die Stunde vorauS- seden. wo rS mit unserem cenlralasrikanilchcn Reiche verbunden lein wird. Wir haben mit der schwächlichen Uedcrlieserung ge brochen, die verlangte, datz unsere französischen Kaufleute im Aus lände bei den Behörden nur einen wiberwilligen Schutz fände». Ein thatkrästlgrs Vorgehen in Lstasien hat unserem Einfluß ein neues Ansehen gegeben. Die Anwesenheit des italienischen Ge schwader- tn Toulon hat bewiesen, datz wir Zuneigung einzustötze» wußten, und der Besuch des Zaren in Bclheny, datz wir uni« Bündnitz zu verstärken verstanden. Vor einigen Wochen schon konnte ich sagen, darr wir Frankreich morgen stärk« hinter uns lassen würden, at- es gestern gewesen lei. Diese Stärke besteht in dem Vnlrauen. das Frankreich einzuflötzen wußte, und tn dem Geiste der Billigkeit, den eS in all' seinen Beziehungen »ach außen an den Tag zu legen verstand. Aber das Aniehen nach außen verdankt e- auck den Beweiirn, die e» von dn Stetigkeit lern« Einrichtungen zu geben gewußt hat. Indem wir so die Republil befestigen, haben wir für den Frieden gearbeitet.' TrrieS Fuedensdekenntniß darf vom deutschen Standpunkte auS mit voll« Genuglhuung begrüßt werden. DaS Kabrnei Waideck-Rousseau mutz etn aufrichtiges FrirdenSbedüriniß haben, well der Revanche-Gebanke von seinen geschworenen Gegnem ge pachtet ist und jedes Kokettsten mit ihm nur diesen zu Gute kommen würde, und rveil es fern« leine größere Gefahr für den Bestand dn Republik geben kann, als einen Krieg mit seinen un absehbaren Koiffec, uenzen. Den Krieg zu vermeiden, haben die herrschenden Republikaner allen Anlaß, und uni« diesem Gesichts punkte kann man nur wünschen, daß Woldeck-Rousseau und sein Ministerium auch nach den Neuwahlen die Herrschait behaupten. Neueste Drahtmelduugen v»m iS Januar tStack,»« eingehende Devetckren vekinden kick» Leite 4.» Berlin. <Prio.-Tel.) Reichstag. Hei Anwesenheit von etwa 20 Abgeordneten wird vom Präsidenten dir Sitzung «öffnet. Aus oer Tagesordnung sieht zunächst dte Interpellation Arendt: .Öd es dem Reichskanzler bekannt sei. daß Kriegs« theilnehmer. denen aus Grund des Gesetze» vom 1. Juli 1808 die jährliche Beihils» von 120 Mt. bewilligt ist, auch gegenwärtig wieder .Mangel» finanziell« Mittel" die Auszahlung verweigert wild; und welche Maßnahmen gedenkt d« Reickskanzl« zu ergreifen, um schleunigst und endgrlttg diesem Mitzstanve ein Ende zu machenk — Aba. Dr. Arendt iRetchsp.) weilt daraus hin. Wie der Reichstag sin vorigen Jadre. als aus Berlangen hin der Etatansatz >ur Zwecke dn Vet«anenfül>orge io erheblich «höht wurde, der Ueoerzciiaung gelebt bade, daß nunmehr kein anipruchdnechtigt« Veteran dloS wegen .Mangel» an Mitteln" aul die ihm bewilligte Beihitte werde zu warten brauchen; gleichwohl iet dies der Fall. Ihm ielrn Veteranen betannl. denen dte Beihilfe von 1806 luerkannl wurde and sie trotzdem tn« zum Heringe» Lage noch nicht» «hasten hätten, edenio verschiedene Veteranen mit Bewilligungen von 1800,1000; das lei untzaUdag. Davon abgesehen, werbe auch immer vielfach noch zu streng verfahren bei der Abwägung der Erwerbsunfähigkeit und Bedürftigkeit, von der dte Bewilligung der Beitritten abhängig iei. Damit werde der ursprüngliche Zweck der Beihilfen gänzlich ver lebst, wonach die Beiressenven davor geschützt werden sollen, der Armenpflege anheim ru sollen. Für solche Zwecke inüsse Geld L» ietn: ihm scheine eine Einnahmeauelle gerade sür solche Zwecke sehr nahe zu liegen, dte Wehtttcuer, die eine durchaus zweck »lässige und gerechte Ergänzung der allgemeinen Wehrpflicht iei Jetzt aber handle cö sich um eine schleunige Abhilfe: und diese löune nur erfolgen aus dem Wege des Nachtragsetnls; ein solcher von 200000 dis 250000 Mk. werde dnzu genügen. — Siaals sekretär v. Thiel marin: Mir ist davon, daß Kriegslheiliiclimeui die Beihilfe verweigert woroe» sei, nichts bekannt. Der Inter pellant sprlchl von Berechtigten, aber solche giebl es erst, wenn die Beihtlse einem Anwärter von einem besiimmlen Termine ab bewilligt ist; bis dahin gtebt es nur Anwärter. Tie Reglern»:! ist durchaus von Wohlwollen beseelt gegen diese Anwärter, aber das Wohlwollen hat lerne Grenzen in den verfügbaren Mittel». Der Interpellant hat mir leider die von ihm genannten Fälle nicht vorher milgetheili. ich habe mich barüder nalüclich auch nicht Insomnien können. Vielleicht liegt in der Uittelverlheilung ein Mangel vor, io daß in dem euren Kreise mehr Anwärter unberück- sichitgr bleiben, als in dem anderen. Aus die Unler- vettheilung Hai das Reich keinen Einflutz. Das Gesetz wollte und konnte übrigens die Veteranen nicht ganz aus der Armenpflege heraushcben, insoweit sic gänzlich hilflos sind. Das wäre undulch- sührbar. Wie man bei den letzigcn Flnaiizverhattnissen noch neue Ausgaben für Veteranen auf den ordentliche» Etat übernehme» will, das verstehe ich nicht. Abstichen von zwei Steuern, die ich bet der Etatsberatbung genannt habe tBier- und Tabaksteuer!, ist der ganze Sleuerbereich abgegrasl. (Hört! Hört!) Eine Wehr- steucr würde, wenn sie vielleicht auch eingesührt weiden könnte, i» abiehbarer Zeit nicht solche Erträge liesern, wie Herr Arendt sie vorausictzt. Der Schatziekreiär meinte schließlich, daß unter de» Veteranen die Begehrlichkeit durch die Agitation im vorigen Herbst erst recht geweckt worden lei. I» den letzten Jahren habe leden- falls die Reglerung Wohlwollen genug gezeigt, aber bei der gegen wärtigen Finanzlage im Reiche sei es einstweilen nicht möglich, weitere solche Ausgaben aus den Elar zu übernehmen, vielmehr mußten diele lediglich ans den Jnvalldciiloiids angewiesen bleiben. — Avg. Gias Oiiola Inat.-lib.-: Wenn der Herr Schatzselretär sagt. eS gäbe keine Berechtigten, denen die Beiyitten veiwcigeit leien, sondern nur Anwärter, jo werve diele Aeutzerlnig von dem Neichskog wohl nichl als eine befriedigende oder wohlwollende emplundc» werden. Daß Veteranen, denen die Beihilfen bereiiS bewilligt sind, dieselben nicht verweigert werden lönnen, versteht sich von selb»; und ebenso, dav d« Inter pellant die Anwärter im Auge gehabt hat. Besser als der von Herrn Arendt voigeichlagcne Weg des NachlragSetalö sei eine Einigung gleich m der Kommission mit der Regierung über eine lowrlige nochmalige Erhöhung der ichon im Vorjahre er höhten betreffenden Etatpositionen. Die vo»,ähcige Elalmvlulion, daß letn Veteran, soweit er al» unterstatzuiigsdedulstig anerlannt worden sei. auch um einen Tag mehr aus die Beihilfe walken «olle, müsse unbedingt endlich zur Turchsührung kommen. — Avg. Schre mps ikonj^ stimmt ebenfalls rn allem Wesentlichen dieicr Auffassung bei. «olle denn etwa die m den verfügbaren Mitteln liegende .Grenze des Wohlwollens" eine Banlcrotl-Erltärung >eul k Er tonne die Erklärung des Schatziekreiärs nur bedauern und zwar tm Interesse der vcrdündelen Regierungen selber. Letztere machlen in allen solchen Dingen immer nur kleine Schritte und ließen sich dabei immer und ewig von dem Reichstage schieben, ichreben, »hieben. — Abg. Müll er-Sagau «freis.- spricht sich »r gleichem Sinne aus. — Abg. Prinz Carola lh (ul.) äugen sich rbcnsalls gänzlich Im «mne der Interpellation. Da« die Veteranen, um die es sich handle, die sich >m Atter zwilchen 5? und 50 Jahren befinden und also ein langes ArbeitSleven Hutter sich haben, nur noch in herabgesetztem Mage eiwerbssähtg leien, fei klar; wie lange sollten sie »och aus Unterstützung warten? — Abg. Nitzter stoni.) eitlärt gleich,alls. es sei die höchste Zeit, daß für die hittsbevüiiligrn Veteranen allciammt ohne Ausnahme endlich das Rölhlge geschehe. Dre Mittel muffen und werden vorhanden sein, zumal wenn «st der neue Zolltanj Gesetz geworden iei. — Abg. Stadthagen (Soz.): Eure Bethllse vou 120 Mk. sei hier zu wenig: man lallte 360 Ml. gebe». Vou dem .Wohl wollen". welches der Schatzselretär den Veteranen ausgesprochen bade, würden dies« nicht satt. Em zweifellos« Verstoß gegen das Gcietz iei es. daß die Veteranenunterslutzung entzogen oder ver weigert werde, wenn der Betreffende Kaffenunterslutzung erhalte. Redner «llärl sich gegen dte Wehrsteu« und schlägt eine Lrvens- steuer vor. Wenn Herr Nitzler und seine Freunde konirgueiit wären, müßten sie den neuen Zolltarif adlehnen, der dte armen Veteranen tn unnhörter Weise betaue. — Ada. Speck (Eentr.) tritt lür Berücksichtigung der Ansprache dn Veteranen au> dem Wege des NachtragSetatS ein. Die Ankündigung von neuen Steuern aus Blei und Tabak seitens des SchatziekretärS habe die Aussichten des ZolllansS nutzt gebessert. — Adg. Arendt iRerchSp.) bemerkt dem Schatzsekretär noch, io der Art. wie die Veieranenkoge von der Regierung behandelt wcrde^ liege viel AgltattvnSswff sür die Sozialdemokratie. (Ruse: Sehr richtig ! — Damit lst die Besprechung vecnocl. Morgen 1 Uhr: Jitter- pellatwnen üd« Reform des Mllilärpensionswesens, sowie über vre Arbeitslosigkeit. Berlin. iBrtv.-Tel.) DaS Abgeordnetenhaus sühne beule dte Beiprechung der Interpellation Hobrrcht betreffend Schutz de» Deutschthumü. und deS Polen Jazdzewslr, betteisend die Wreschener Schulvorgänge, zu Ende. Das Interesse daran hat sich erheblich adgeichwächt, da» Haus ist schwächer be setzt ats an den Vorlagen. — Adg. Schindler streu. VolkSp.) meint, dte Errranng bei den Polen würde nicht so groß gewesen lein, wenn sie sich nicht tu ihren politischen Rechten bedroht gelühtt hätten. Dte Regierung möge >a formell tn Wrrichcn sich im Recht befunden haben, ab« habe dte polnische Bevölkerung dte Matz nahmen nicdt als eme Dianglattrung empfinden muffen? Den pvlnuchen Eltern könne man es doch nicht verdenken, wenn sie wünschten, da» ihre Kind« auch polniich lernten. Leid« gebe eS in Posen auch deutsche Ehauvtnislen, die Angerniß daran nähmen, datz Plakate in polnischer Sprache angeschlagen würden und pol nische Zettungen eine lebhaste Sprache führten. — Abg v. Stau vh stons.) findet es sehr betrübend, datz eine Pattei des Hauses dem geschloffenen Widerstande der Polen gegenüber sich nicht rückbastslos aus dte Seite dn Deutschen stete. Der küdtt Psünd's «LS LlnSkrinilch. irtsilvrr Asikerkt v»ebr. Ps„nd. ktlißnkr,ir.
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