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Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194002015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-02
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- Monat1940-02
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten mtt Handels« UN- Industrie «Zeitung Skhrlstleltung, Verlag und SauptgeschästSstelle: Dresden A, Aerdtnandstraße 4 Donnerstag, 1. Februar 1940 48. Jahrgang Anzeigenpreise: Geundprel«: dl« 1 spaßige wm-Zelle Im An« ' zeigcnleil 14Rpf, Stellengesucheundprivat« Famlllenanzelgen 9 Rpf., die 79 ww beeile ww-Zeile im T e x l l e l l 1,10RM. Nachlaß nach Mälftaffel I oder Mengenslaffel v. Äciefgebühr für Ziffer« onzelgen 30 Rpf. ausschl. Port». Zue Zeit ist Anzelgenprelslisle Nr. 9 gültig. Haldmon.l.voRM. Postbezug m»n«N.r/X)RM. rinschl.Zl^Npf.postgebühren (hierzu 3d Rpf. ZusteNunq«grbl>hr«n). ttreuzbandsendung: Znlonb al« ZeUung-drucksache rs Nps„ Ausland 1FX) NM. für die Woche Elnzelnunnner 10 Äps., oußechalb Tr»b'Dre«dtn« 1A Ups, Postanschrift: Dresden «l,PW«ch * rernr«f:0risvettehr Sammelnummer 24üvl, Fernverkehr 27981-27S83 * Telegramme: Aeuefte Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Berliner Schrlstlellung: Berlin WZ5,Vittoriastraße 4° Nichlverlangle glnsendungen an dl« Schrlstlellung ohne Rllckxorl» werben weder zurückgesanbt noch oufbewahrl. - Im Falle HSHerer Gewalt oder LelriebSstSrung haben unsre Lezleher lelnen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« enlsprcchenben Enlgeli« Ttr.ri * Rohfioffsicherheit auf unbegrenzteZeit Erklärungen des Gtaatssekretärs Landsried über die Mobilisierung der deutschen Wirtschaft — Handwerk unter einheitlicher Führung Kamps bis zum Sieg Tie Schlagzeilen fast aller Blätter der Welt künden nach der Ftthrerrede vom unerschütterlichen dcnt- lchen LiegeSwillen »nd vom Entschluß deö Reiches, eine klare und kompromisslose Sicherung seiner Lcbenö- rechte zu erkämpfen. „Dcuischland wird leben und sie gen" s-ltbener Bettung „Kathemcrini"), „Ernste War nung au England" („Gazeta de Nottcias", Rio de Ja neiro), „Tie englische Admiralität wird bald die Auf erstehung der deutschen U-Boote verkünden müssen" IMadrider Blatt), „Hitler erklärt seine» Gegnern: Sie werden Gelegenheit haben, Deutschland kcnnenzulcrncn" lRigaec Zeitung „RitS"), „Der deutsche Kanzler be kräftigt seinen Entschluß, den Kamps blS zum Siege weiterznsühren" („Libre Belglquc") — daö ist nur eine kleine Auslese anö den Titelzeilen der Weltpresse, und sie ist Zeugnis siir die Erkenntnis der Entschlossenheit des deutschen Volkes, den Kampf dnrchzuscchtcn. Ten Kampf um Deutschlands Lebenö re ch t e und Lebenöraum, den die Plutokraten in Loudon uud Paris dem deutschen 80-Millionen-Volk be streiten. „40 Millionen Engländer breiten sich über 40 Millionen Quadratkilometer anö, während 8V Mil lionen Deutsche auf 800 000 Quadratkilometer zusam- nieugcdrängt sind. DaS ist das Problem, das gelost werden mnsi", hat daö italienische Blatt „Tcvere" zur Führerrcde geschrieben, und überall in der Welt haben gerade die Darlegungen Adolf Hitlers zu diesem Punkte der ungleichen und ungerechten 'Verteilung der Güter der Welt die größte Beachtung gesun den. Hier schwärt eine Wunde der Welt, die sich schlie ßen muß, wenn die Welt eine gerechte und natürliche Lrdnnng haben soll anstatt des Systems von Ver sailles, das das genaue Gegenfeil einer solchen Ord nung ist. .Für diese Ordnung kämpft Deutschland. Für Versailles, diese Ausgeburt westlich-plutokrakischeii Hegemvnicwlllens über die Völker, streiten Deutsch lands Feinde, die heule Versailles als das Vorbild eines Friedens ihrer Art preisen und noch ein „Uebcr- Veriailles" verlangen. „Die Bestimmungen des Ver trages von Versailles waren weder hart noch unge recht", läßt sich wahrhaft eine schöne englische Seele in der Zeitschrift „Scotsman" vernehmen und macht gleich zeitig das offene Eingeständnis, daß Frankreich in Ver sailles noch wcitergchcn wollte. Wir Ivissen, was man fu Paris damals noch wollte, und wir wissen, daß man kies Henle nun gemeinsam mit England „nachholcn" ,lochte: Tie Zerstückelung Deutschlands nach kein Muster deö Westfälischen Friedens. Ter Führer hat Herrn Chamberlain, der diese Wünsche in seinem Herzen trägt, aber andere Worte über seine Lippen kommen läßt, die Maske vom Gesicht gerissen «nd die britische Heuchelet enthüllt. ES gibt Zeugnisse aus britischem Munde genug, die die Worte -Idols Hitlers erhärten, und so steht auch seht wieder im ,Scotsman" l lnvarz ans weiß zu iesen, daß Deutschland in leine ursprünglichen Kleinstaaten ansgetcilt werden müsse, und Herr Chamberlain wird dies nicht mit Miß- sallcn lesen, noch weniger Herr Taladicr, der sich in Haß und Wn! gegen das Reich überschlägt. Aber dann wird Chamberlain wieder nach alter britischer Phari- säersttle mit züchtigem Augenausschlag vor daS Parla ment treten und vom Kamps für Humanität und Zivili sation sprechen, während seine Minister den Hunger- krieg gegen Fraucn.und Kinder betreiben, linier vollem Beifall der englischen Kirchcnsürsten, wie des Erzbischofs von Canterbury, der schlicht erklärte, daß „die bürgerliche Bevölkerung mit leiden müsse, da man das Heer des Feindes sonst nicht tresscn könne". In einer Zuschrift an den „Nieuwe Rottcrdamsche Courant" wird lebhafter Verwunderung über diesen seltsamen Standpunkt eines Erzbischofs Ausdruck ge geben, aber in Deutschland verwundert man sich darob keineswegs. Ob Minister, eb Bischof, ob Lord oder Citmnillionär oder beides zugleich, cs sind alle die gleichen Repräsentanten einer Plutokratic, die ihrer Goldgier alles opfert, Freiheit und Glück der eigenen LandSlcnte, Freiheit und Recht anderer Völker. Nichts bezeichnender siir das Regime dieser Plnto- kralic als die Meldungen anö England, daß znr gleichen Zeit, in der alle Zeitungen im Regierungsauftrag ver künden, daß der britische Arbeiter harte nnd große Opfer bringen müsse, bekannt wird, daß englische Kapitalisten 28 Prozent Dividende beziehen, daß die Hinterbliebenen der gefallenen englischen Matrosen, mit wenigen Schilling abgcspeist, hungern müssen und ver hungern können, während ein Baldwin, neben seinem Jahreseinkommen von fast 100 OOO Mark ans seiner Firma noch eine Pension als ehemaliger Minister präsident von 20 000 Mark bezieht und sedcr Erbe des Namens Nelson allein seines Namens wogen jährlich 50 000 Mark erhält. Ue englischen Arbeiter frauen wissen nicht, wlt sie noch bet der Teuerung Brot und Milch kansen sollen, aber die Frauen der Plutokratie drängen sich, wie in einer Gerlchtö- vcrhandlung über Skandale in einem Londoner Nacht klub bekannt wurde, in diese Klubs, und die Londoner Luxushotels preisen eö als soziale Tat, daß sic Zimmer zu dreißig Mark die Nacht ast'junge Ehemänner und Söhne der Plutokratic, die der englischen Wehrmacht angehören, vermieten, während Soldatenfrauen ans die Straße geworfen werden, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können. x DaS ist das Gesicht der britischen Pluto» kratie. Sie zeigt daS gseich« Gesicht auch gegenüber anderen Völkern, die sie ausbputen will, denen sie kei- neu Lebcnsranm zugestehen, ckwnen sie die Kehle zu schnüren will. Sie hat viele Völker ins Elend gestürzt nnd sie will nun auch Deutschland tnö Verderben stür zen. Aber daS Verderben wirb über s i e selbst kommen, und Deutschland wird sein Lebensrecht crstreitcn und sein Reich sichern ohne Ko.mpromisse in der Klarheft einer ^ndLültigen Entickiei» düng. V ^.N. Britische Exportblockade wirkungslos Große Fortschritte der deutschen Selbstversorgung XNom, 1. Februar „Tribuna" veröffentlicht heute eine Unterredung ihres Berliner Sondcrkorre'vondcnten mit Staats sekretär Landsried über „Die Mobilisierung der deut schen Wirtschaft". Hierin betont Staatofckrctär Land- sricd, daß die neuen englisch-französischen Maßnahmen gegen den deutschen Export das Exportprogramm Deutschlands nicht tm geringsten beeinträchtigen könn ten, da die RcichSregierung Mittel und Wege zur Ver wirklichung deö Exports in dem ihr geeignet erscheinen den Ausmaß finden werde. Die ncutra len Staaten würden aus eine weitere Belieferung durch Tcutschland größten Wert legen, um so mehr, als die französische nnd die englische Industrie, die nicht einmal ihre Vor- kriegslieserungen ausrechterhalten können, sich bisher als unsähig erwiesen, gewiße deutsche Lieferungen zu ersetzen. UcberdicS habe sich die deutsche Wirtschast be reits in Fricdenszciten in so starkem Ausmaß den Er fordernissen der Wehrmacht angepasst, daß die Um stellung aus die derzeitigen Notwendigkeiten des Krie ges etappenweise erfolgen konnte. WaS die lebenswichtigen Rohstosse anbelangc, so sei Deutschland aus unbegrenzte Zeit versorgt. Uebcrdics habe die Autarkie große Fortschritte gemacht. DaS deutsche Volk stehe heute, wie Staatssekretär Landsried abschließend betonte, vollkommen geschlossen hinter dem Führer nnd kenne nur ein Ziel, den sieg reich e n A b s ch l u ß des Deutschland ausgezwnngcnen Krieges. In diesem Bewusstsein nehme das deutsche Volk die notwendige« Einschränkungen aus sich, da eS die Gewißheit habe, daß alle diese Opfer zum Siege der deutschen Sache beitragen werden. Erfolg eines deutschen Spähtrupps X Berlin, 1. Februar Daö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen geringes Artillcricseucr. Ein eigener Spähtrupp vernichtete am 30. Januar eine feindliche Sicherung im Grenz gebiet westlich Saarlautcrn und kehrte ohne Verluste zurück. Die deutsche Lustwassc setzte die Ausklärungötätigkeit gegen Großbritannien fort. Men unterstreicht deutsche Siegessicherheit Das Echo der Führerrede in Italien — Deutscher Standpunkt vollauf gewürdigt Telegramm unseres Korrespondenten Rom, 1. Februar Die Rede deö Führers wird in den politischen Kreisen Rvmö als das bedeutendste Ereignis der Außenpolitik angesehen. Sic hat nicht nur in den maß geblichen Kreisen, sondern auch in der breitesten Oessent- lichkeit den Eindruck des unerschütterlichen LiegeSwillenö des deutschen Volkes und der eisernen Entschlossenheit seiner Führung von neuem bestätigt. Tie Rede war nach hiesigem Ur teil von dem Gefühl außerordentlicher Sicherheit ge tragen, das der Lage Teulschlands entspricht. Tie ge samte Presse gibt die Rede ausführlich wieder und bringt in den ttcberschristen die italienische Auffassung zum Ausdruck. Sv heißt eS im „Giorualc d'Italia": „Hitler bestätigt den unerschütterlichen Glau ben des deutschen Volkes a » den Endst e g." Tie „Tribuna" schreibt: „Hitler kündigt den westlichen Plutokratien den Krieg ohne Gnade an." Ter „Teuere" saßt die Beurteilung der Fülirerredc in folgenden Worten zusammen: „4 6 Millionen Engländer be sitzen 40 Millionen Quadratkilometer, 8 0 Millionen Teutsche sind aus OllO OOO Quadratkilometer znsammcii- gcdrängt. Hier liegt das Problem, das gelöst werden muß." Ter Berliner Korrespondent des halbamtlichen „Giornalc d'Italia" berichtet seinem Blatt: „Tie Feier des 7. Jahrestages der Machtergreifung konnte nicht feierlicher und würdiger sein. Es war eine kriegerische Feier, die alle Tculschcn, von den Ministern, den hohen Parteiführern und den Spitzen der Wehrmacht bis zu den Arbeitern nnd Frontkämpfern, zu einem Block ver schmolzen hat." Tic Schicksalhaftigkeit des Kampfes, der Tcutschland ansgezwungc» worden ist, nnd in dem es um das Lcbcnsrecht des deutschen Volkes geht, wird von den Italienern voll verstanden, und die italienische Oesscntlichkeit begreift schon deshalb die vom Führer entwickelten Gcdankcnaänge in ihrem ganzen Umfange, weil das italienische Volk selbst von den pluto- kratischcn Wcslmächten ausgehungert werden sollte. Ta- Her ist auch die Stellung Italiens in diese in Kriege, wie Mussolinis „Pvpvlo d'Italia" noch ein ¬ mal darlcgt, an der Seite TcutschlandS. „Italien ist Partei in diesem großen Trama, das die Welt er schüttert", schreibt das Blatt des Tuce, „Partei in dem Sinne, daß cs unter dem Truck seiner inVersailleS mißachteten und von dem ruinösen Völkerbundsexperi- ment mißverstandenen Notwendigkeiten zuliesst an der Entwickelung und dem Ansgang des Konfliktes inter essiert ist." Ta der Krieg ein Wirtschaftskrieg sei, so führt der „Popolo d'Italia" aus, und da England ibn auch als Wirtschaftskrieg zu führen gedenke, betrachte Italien sich auch als im Krieg, und zwar im Wirt schaftskrieg, befindlich. Eö dürfe keine Schlacht in diesem Wirtschaftskrieg ver lieren, wenn cs nicht seine Unabhängigkeit verlieren wolle. Bei der Wiedergabe des ersten Anslandcchos der großen Führerrcde stellen die Korrespondenten der römischen Blätter die riesige 'Begeisterung und restlose Zustimmung des deutschen Volkes'der großen Ver legenheit und Ratlosigkeit in England und Frankreich gegenüber, wo man erfolglos bemüht lei, die beweis kräftigen Argumente des Führers von der „Macht und dem Recht Großdcntschlands" zu entkräften nnd zu ver drehen. Großes Interesse habe in London, wie der dortige Vertreter des „Givrnale d'Italia" hervvrhebt, Hitlers Erklärung über die Gemeinsamkeit der Ausfassung und der Interessen zwischen Tcutschland und Italien ausgelöst, eine Er klärung, die manche in den vergangenen Wochen von Zeitungen und Zeitschristen geäußerten Hossnnngcn nnd Ansichten zerstöre. Auch ohne die Worte des Führers zu verstehen, hätten die ausländischen Hörer, wie „Lavoro Fascista" in einer Londoner Korrespondenz betont, der von Begeisterung getragenen Kundgebung im Sportpalast folgen können und sich dabei von dem Enthusiasmus nnd dem Glauben überzeugen können, der den Führer umgebe, sowie von der Stärke des Bandes, daS Adolf Hitler mit den Massen vereine. Alles in allem könne man in den Worten des Führers den unbeugsamen 'Willen deS Reiches sehen, sich nicht auf Kompromisse cinzulassen. Churchill bucht wettere 31V00 Tonnen Verluste Wachsende Versenkungsziffern an der englischen Todesküste X Amstcrdam, 1. Februar Die SchissSraumnot Churchills, der er durch Be schlagnahme aller Handels- und Pasiagierdampscr sowie der gesamten englischen Wersten zu entgehen sucht, nimmt rapide zu. Die jüngsten Meldungen ergeben einen neuerlichen Verlust an englischem nnd neutralem Schiffsraum von über 81 000 Bruttorcglstcrtonncn. In London wird mitgctcilt, daß der britische 2178-BRT-Tampfer „Giral da" bei den Orkney- Inseln gesunken ist. Tie Besatzung von 10 Mann hatte sich in ein Rettungsboot begeben, das aber kurz vor der Küste kenterte, so daß alle umkamcn. Der englische Dampfer „Stanburn" (2800 BRT.), der Montag von deutschen Flugzeugen au der cngltlrheu Küste an gegriffen wurde, kenterte und nur zwei Mitglieder der 21 Mann starken Mannschaft konnten gerettet werden. Von dem britischen Tampscr . B ancrc st" (4450 BRT.) kamen Mittwoch 808-Rnfe: der Tampscr befindet sich an der Sst 'dkiiste Schottlands in Seenot. Unter den britischen bewaffneten Handelsschiffen, die am Dtcnötag an der englischen Ostküste von deutschen Fliegern angegriffen wurden, befanden sich nach hier eingcgangcnen Meldungen der britische Petroleum- dampscr „B r i t i s h T r i u m p h" (8500 BRT.) und der britische sioblendampser „Cor ton (4558 BRT.). Der belgische Dampfer „Eminent" traf mtt der elf Mann starken Besatzung des norwegischen Dampfers „Tknde" (410 Tonnen) in Brügge ein. TaS nor wegische Schiss war in der 'Nähe der englischen Küste nntcrgegangcn. TaS belgische Fischerboot „st 24" ist in der Nordsee aus bisher unbekannter Ursache unter gegangen. Wie HavaS aus London melde:, ist der grie chische Tampscr „Adamatis P i t h i S" (4000 Ton nen) an der englischen Westküste „gescheitelt". 'Wie die dänische Preße mitlcilt, sind im 80. Januar wieder zwei dänische Schisse vcrlorcngcgangen. Zu gleich mit dem Tampscr „England" (2:110 Tonnen) sei auch der Tampscr „F r e d c n S b o r g" (2004 Ton nen) aus der Fahrt nach England lintcraeganacn. Englisches Vorpostenboot von deutschen Fliegern versenkt XRom, 1. Februar Daö englische Norpostenboot „Ea st D u d g c o n" ist von deutschen Fliegern versenkt worden. Acht Mann der Besatzung sind ertrunken. * Tie gesamte norwegische Preße stellt die Tatsache, baß Norwegen in der letzten Woche sechs Schisse verloren hat, in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. „Astcnpostcn" schreibt, Norwegen habe in einer Woche mehr Opfer gebrächt als die krieg führenden Parteien an der Westfront. Von Rom aus gesehen Bon unserem Korrespondenten Rom, Ende Januar „Nonbelligeranza" Italiens derzeitige Stellung ist von den kompeten ten Organen der faschistischen StaatSsuhrung als „'N o n b e l l i g c r a n z a" — N i ch t k r i e g s n h r e n — im Gegensatz zur 'Neutralität gekennzeichnet worden. Tas bedeutet, -aß die italienische Außenpolitik nicht daraus beschränkt ist, dem Lande den Frieden zu er halten, und daß Italien nicht eine vollkommene gleich mäßige Haltung zn den kriegführenden Mächten ein nimmt, wie es die neutralen Staaten tun oder zu mindest tun müßten. Es liegt allo ein deutlicher Unter schied zwischen der Politik Italiens nnd der der skandi navischen oder der kleinen westeuropäischen Länder, der der Schweiz oder der sndvstenropäischcn Staaten vor. Ein Unterschied, der durch die Größenverhästniße be dingt ist. Während die kleinen neutralen Länder mehr oder weniger Objekt der Ereignisse sind, bleibt Italien handelndes Subjekt der großen Poli tik, jederzeit bereit, cinzugreisen und sein Schwert in die Waagschale zu werfen. Taraus ergibt sich, daß Italien in jedem Augenblick, auch wenn das nach außenhi» nicht ohne weiteres sicht bar wird, seine Interessen geltend macht, und zwar gerade dadurch geltend macht, daß cs jederzeit drohen kann, das „Nvnbclligeranza" anszugeben. Italiens Stellung zu den Großmächten ist durch den Ausbruch des Krieges nicht verändert worden: die enge Freundschaft mit Teut s ch land besteht ebenso weiter wie vor dem Kriege, und die italienischen Forderungen an England und Frankreich werden ausrechlerhaltcn. Tas heißt, Italien dringt weiterhin ans eine Herstellung gerechter Besitzverbäll- niße im Mittelmeerraum und in Nordostasrika. Es ist lediglich eine Ziveckinüßigkeilsi'rage, ob und wann die saschjstische Regierung cs siir richtig hält, diese ihre Stellungnahme auch mit den Waffen zu bezeigen. Ties und nichts anderes besagen der 'Beschluß des faschistischen Großrates und die Rede des Außenministers vor 'Neu jahr sowie der Rapport des Generalselrelürs in der Faschistischen Partei. Muti, vor den Gauleitern Mittel italiens in diesen Wochen. I t a l i e n s I n t e r e s l c n g e b i c t erstreckt sich im wesentlichen auf den Südoslen Europas, ans den gesam ten Mittelmeerraum nnd die ihn begrenzenden Küsten Nvrdasrikas und Kleinasiens. In diesen Gebieten macht sich nicht nnr das Schwergewicht -er polittich- nttliläriichen Macht 'Roms geltend: sie stellen auch einen wesenilichen Faktor im italienischen Wttttchaitsleben dar. Iniolgedeßen bat Italien das größte Interesse daran, daß diesen Landern -er Frieden erhalten bleibt. Tie italienische und die deutsche Politik sind also in einer Frage, von deren Entscheidung das Schicksal von Millionen curvpäitcher Menschen abhängt, einig. Genau wie Deutschland cs beule schon tut, würde Italien diese Politik selbst dann weiterversvlgen, wenn es sich eines Tages veranlaßt säße, in den .Krieg ein zu treten. Es ist daher kein Zufall, daß die Regierungen nnd die Völker der kleinen neutralen Staaten in Deutschland und Italien heute die Garanten des Friedens, in England und Frankreich dagegen die ewigen Ruhestörer sehen. llm den Güdosten In besonderem Maße gilt'daS für -en Balkan. Tcutschland nnd Italien sind mit 60 p. H. nm Gesamt volumen des Außenhandels der Balkaustaaten beteiligt. Tiesc Ziffer zeigt, welches Interesse Tenischland und Italien daran haben, den Staaten des Sndostens den Frieden zu erhalten und damit die ungestörte Fort führung ihres Wirtschaftslebens zu ermöglichen. 'Nach römischer Auffassung geschieht das am besten durch den möglichst weitgehenden Ausgleich aller zwischen den Balkanstaaten bestehenden Gegensätze nach dem vom Faschismus seit jeher vertretenen Grundsatz inter nationaler Gerechtigkeit, d. h. unter vernünftiger Be rücksichtigung -er verschiedenen Wünsche der durch die Pariser Vorortdiktate hart getroffenen Länder Ungarn nnd Bulgarien. Wesentlich ist, daß Italien sein Ziel nicht durch Blockbildungen oder kollek tive Abmachungen, sondern durch zweiseitige A b - k o in in c n zwischen den beteiligten Regierungen zu er reichen sucht, die in ihrer Gesamtheit eine ruhige Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens schassen sollen. ES liegt ans der Hand, daß die Westmächle dagegen gerade daran interessiert sind, die Balkanländer in den Krieg hineinzuziehen: denn sie würden dadurch das wirtfchastlichc Ergänzniigsgebict Deutschlands und Italiens ökonomisch labmlegcn und einen neuen Kriegs schauplatz crössncn. ein diesem Zweck versuchen sie, mög lichst viele Balkanstaatcn, in erster Linie Griechenland und Rumänien, zum Anschluß an ihr Bündnis mit der Türkei zu bewegen. Im .Hintergrund dieser diplomati schen Kombination steht die in den letzten 'Wochen so vielbesprochene große Armee, die sich unter dem 'Befehl des Generals Wcngand in Svricn versammelt. Nun sind die Valkanländcr aber so stark am Frieden inter essiert, daß sie sich unter keinen Umständen von der Linie ihrer bisherigen Friedenspolitik abbringen lassen. Daher wird die am 4. Februar in Belgrad zusamnicn- tretcndc Konferenz der Balkanpakt- Staaten in erster Linie eine entschlossene Friedens- resolntlon ergeben.
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