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Sächsische Volkszeitung : 26.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192110266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-26
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.10.1921
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F«msp»ech«r: «rdaktt,,» 32723 - «efchästsstelle 32722 Postsü-eiür onto: Dresden Nr. 147»? Mittwoch, 26. Oktober 1921 Redaktion und «eschästostellrr Dresden -A. 16, Holbeinftraße 48 n SMliisctie volHMuna vezugspret», vlertelfährllch trei Haus SlnSgabe X mit Illustrierter Vellage I».7S StnSgabe » 1S.SS ^ etnschlietzllch Postbestellgeld. Preis der kinzeluuminer «ll g. Die Tllihstsche «oNSzeitung erichein! an allen Wochentage» nachm. — Sprechstunde der Redaktion: S bis « Uhr nachm. Anzeigen, Annahme von GeschiiftSan,eigen bis I« Uhr. von Aamilienanzeig-tt bis II Uhr von». — Preis sür die Petit-Spaitjeiie aller Anzeigen ».«<> >c. tm Reklameleil 4.-^c. - Für undeuilich geschrieben- sowie durch Fernsprecher ausgegebcne Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit skir die Richtigkeit des Texte» nicht übernehme" Exkaiser Karl gefangen genommen Budapest, 24. Oktober. Nach einet» »euerttche» Gefecht wurden die Ausrührer zerstreut. Ihre Führer slüchteten und überließen die Sarge für die Sicherheit der Person des Kö nig- den Regterun « struppe „. KönigKarl wurde „»irr de» höflichsten Fornieu der Obh »t dcS vbersten Simen- jalui der Nationalarmce auvcrtraut. Die Aufrührer zagen sich bis Tata zurück. Sie haben die Hälfte ihres Kaiitiiigcnts verlöre». Die Bauernschaft hat aus der Linie Bioskc—Szekesschervnr die Schienen «usqerisse», um ein Answeicheu der Aufrührer gehen Süden zu verhindern. Ueber den Rückzug der karlistischen Truppen nach dein Kamps bei Budapest wird geineldet: Die militärisch«? Aktion wird fort gesetzt und führt zu einem panikartigen Rückzüge der .Königstrnp- pen, die zahlreiche Gefangene hinterlasse». Der König samt sei nem Gefolge und die Truppen bestiegen in Eile bereitgehaitenc Zuge und fuhren in der Richtung aus Komorn ab. Budapest, 24. Oktober. Die die Aufständischen befördern den Eisenbahnzüge versuchten, über die Stadt Tata nach Komorn zn gelangen. Die Aufständischen erfuhren jedoch in Tata, das! die Eisenbahnlinie nach Komorn unterbrochen sei und das! die dortige Garnison die Flucht mit Wassengeivalt verhindern werde. Die ungarische Negierung hatte bereits zn Beginn des Putsches einen verläßlichen Offizier nach Tata geschickt, der jedoch von den durchziehenden Truppen Ostenburgs am Sonnabend gefangen wurde. Dieser Offizier übernahm mm in Tata das Kommando und sorgt für die Ueberwachnng des Königs. Ferner ordnet er die ohne Führer zurückströmenden Aufständischen. Die an der Organisation des Putsches beteiligten Politiker und Soldaten fremder Herkunft liehen den König schliesslich im Stiche und suchten nach Söwnerart sich den Folgen des begangenen Verrats durch die Flucht zn ent- ichen. Stephan Rackowski, Graf Jonas Andrass» und Grap sind n Tata in Gefangenschaft der ungarischen Natioiealnrmre gerate«. Die Regierung hat Maßnahmen zur Festsetzung der übrigen Auf wiegler getrossen. Der Staatsstreich Karls von Habsburg Budapest, 24. Oktober. Ueber das neue Unternehmen des ehemaligen Königs Karl verbreitet das Ungarische Telcgraphen- Korrespondenz-Büro folgende zusammenfnssende Darstellung: Die ungarische Regierung erfuhr am Sonnabend morgen, daß König Karl mit der Königin Zita am Freitag in Oedenbnrg angekom- tncn war, die Nebernahme der königlichen Gewalt proklamiert und eine Negierung unter Führung von Stephan Rackowski er nannt hat. Der Ministerpräsident Graf Bethlen rief den Minister- rat zusammen, der einen Beschluss faßte, demzufolge König Karl auf Grund des Artikels 1 des Gesetzes vom Jahre 4929 die Aus übung der Königsgewalt nicht übernehmen könne und das Land unverzüglich verlassen müsse. Die Regierung wurde in diesem Ratschluß bekräftigt durch die Erklärung der Bndapester Vertreter der grossen und der kleinen Entente. Graf Bethlen unterrichtete davon wiederholt den Vertrauten des Königs Rackowski telepho nisch und wies auf die unabwendbaren verhängnisvollen Folgen eines etwaigen Einzuges des Königs in Budapest hi», doch ant wortete Rackowski stets mit Drohungen. Die Regierung strebte eine unmittelbare Verständigung mit dem Könige an, mn ihm den Ernst der Lage klar zu legen, entsandte sie am Sonnabend abend den tbulkusminister Basz, der ein Schreiben des Reichs- Verwesers Horthh überbrachte, in dem er sich ans die Vaterlands liebe deS Königs berief und ihn zu bewegen suchte, das Land nicht ins Verderben zu stürze». Dem Schreiben war auch eine Note der Entente und die Bekanntgabe des Standpunktes der kleinen En tente beigefügt. Basz wurde nicht zum Könige porgelassen. In dessen setzten die aufrührerischen Truppen den Vormarsch gegen» Budapest fort unter Führung des Obersten Lehar und des Majors Osteuburg. Die Regierung wollte ohne Blutverlust sie anshalten und kies; die Schienen anfreihen, die jedoch durch die Ostenbnrgi- sche Vorhut wieder hergestcllt wurde». So erreichten die Aus rührer BndaörS. Die Regierung war daher gezwungen, energische Matznahmen anzuwenden. Nach dein erfolgreichen Gegenstoß bei BndaörS wurden wieder friedliche Mitteilungen versucht. General Hcgedüs, der sich in der Umgebung des Königs befand, wurde nach Bnöapcst gesandt, »in sich versönlich von der Lage zn nverzengen. I» Budapest wurde Hegedüs in Anwesenheit des englische» Ge sandten Holst über den Standpunkt der grossen und der kleinen Entente unterrichtet. Der Ministerpräsident bat, dem Könige einen wahrheitsgetreuen Bericht zu erstatten und ihn zur Aende- rnng seines Vorhabens zu überreden. Hegedüs kehrte zum König zurück. Da jedoch keine Antwort erfolgte, mutzten militärische Matznahmen getroffen werden, um die Gefahr eines Handstreiches abzmvcnden. Die Regierung schreibt die Verantwortung dafür denen zn, die bereit waren, aus selbstsüchtigen Gründen das Vater land in den Abgrund zn stürzen. Die Bedingungen der ungarischen Negierung Budapest. 24. Oktober. Bei den Verhandlungen, die heute vormittag zwischen den Vcrtretern der Regierung und jenen des KöniaS stattlanden, überbrachte der RcgierungSvertreter, bevoll mächtigter Minister Kanya und Fcldmarsckall Sarkann die Be dingungen der Regierung, die folgendermaßen lautete: 1. Bedtngunallose Wafsenstreckung. 2. Die militärische» Ratgeber de» König» find vor da« Kriegsgericht zn stelle». 5. Die Mannschaften werden entwaffnet nnd amncstiert. 4 End gültige Abdankung de» König». 6. Der König bleibt in Ungarn, bi» die Frage seines Abtransportes geregelt sein wird. 6. Der definitive Aufenthaltsort und die Modal täten der Abreise Werren von den Großmächten bestimmt. 7. Die politischen Ratgeber de» König» werden vor da» Kriegsgericht gestellt Budapest, 24 Oktober. Au» zuverlässiger Quelle verlautet, daß der Plan der Regierung dahin geht, den König zur feierlichen und endgültigen Thronentsagung für sich und leinen Sohn zu zwingen, und ihn so lange in Ungarn internieren z» lasse», bi» »i« Asylsrage geregelt sein wird. Die Schweiz und Karls Wortbruch Bern, 24. Oktober. Die schweizerische Presse erklärt ein- knütig, daß der Exkaiser Karl mit dem Flug nach Oedenbnrg zede Rückkehr nach der Schweiz endgültig ver wirkt habe. Dieser Auffassung stimmen auch die katholischen Blätter bei, die bisher immer für Karl «inqrtreten waren. „Journal de Genöve" weiß mitzuteile», daß bereits vor drei Wochen der italienische Geschäftsträger dein Bnndesrat von dem Verdacht Kenntnis gab. daß Karl einen neuen Streich vorbereite. „Gazette de Lausanne" fragt vorwurfsvoll den Bundesral, wie er dem Königswort eines Habsburgers Glauben schenke» konnte. Das Blatt erinnert dabei an die Affäre des Exmonarchen mit Sirius Vvn Bourbon. Auch die „Baseler Zeitung" kommt ans diese Angelegenheit zu sprechen und er klärt, mit Karl, der durch seine Haltung gezeigt habe, daß er seit der Asfäre mit Sirtns von Bourbon der Gleiche geblieben sei; niit diesem König sei die Schweiz fertig. Die Mobilisierung der Tschecho-Slowakei Prag, 24. O'tober. Ter Präsident d«r Republik hat auf Vorschlag des Ministers für die nationale Verteidigung und nach Anbörung der Negierung cine teilweise Mobilisierung „'«geordnet- Es Wird befohlen, daß diele sofort verkündet nnd durchgesührt werde. Der Minister für die nationale Verteidigung hat infolgedessen die sofortige Vornahme der mit der Verkündung diele? Paten!» ver bundenen Arbeiten angeordnet und den 27. Oktober als ersten Mobilmachungslag bestimmt. Dr. Nenner über die Schuld d«>r Enken e Berlin, 2.7. Ottover. Ter ehemalige Slaatstanzker Tr. R e n - »er, der sich gegenwärtig in Berlin befindet, erklärte gegenüber einen« Redakteur deS „Vorwärts" folgendes: „Blag sich Karl mit seinen Banden gegen Budapest wenden, wo die Aufnahme, die er sinden wird, zweifelhaft ist, vder gegen Wien, wv er mit dein siche ren Widerstand der revolutionäre«« bewaffneten Macht und der be waffneten Arbeiterschaft zu rechne«« hat, ans alle Fälle handeli es sicll nicht bloß um eine österreichische vder ungarische, svndcrn ui» eine europäische Angelegenheit. Die Tscheche-Slowakei nnd Jugoslawien können diese Vorgänge nicht unbeachtet lasse««. Auf alle Fälle leiten sie cine AnseinanderseNung ei«« zwischen Ungar««, nnd der Kleinen Entente. Was aber die grotze Enteilte betrifft, so mutz osscn ausgesprochen werden, das; ihr bisheriges Ber halten an der gefahrdrohenden Lage Schuld trägt. Das Ränkespiel, das inoffiziell von französischen nnd eng- lischcn Kreise««, offiziell von italienischer Seite seit Monate«, in Budapest betrieben wurde, «vor von den alliierten Negierungen wohl bemerkt, aber nicht abgestellt worden. Was sich nun daraus ent wickelt hat, bedeutet sür die Grotze Enteilte selbst die alterschwerste Verlegenheit. Die Versündigung, die man an Oesterreich begangen hat, dessen Ansprüche ans das Burgenland «»an diirchznseücn ««»- tectiest, hat nun die Lage geschasst'««, die den Frieden und die ruhige Entwicklung ganz Mittclenrvpas auf das schwerste bedroht." Die Entente gegen die Nettauration der Habs burger in Ungarn (Eigener Drahtbericht der «Sachs. V o lk S z e ii g.") Rom, 2S. Oktober. Wie vcriantct, erhielt die italienische Regierung aestern seitens Englands und Frankreichs die Versicherung, daß die Alliierten eine Restauration der Habsburger in Ilnuarn nicht dulden werden. Man erwartet dann» liier ein baldiges F as'o des Unternebm nS. Italien selbst unternahm eine energische Demarche in Budapest. Tirol in Bereitschaft Innsbruck, 2t. Oktober. Hier wurde angesichts der Gefahr eines monarchistischen Putsches ein republikanischer AnSschnß ein- gesebt. Am Sonnabend wurden alle öffentlichen Gebäude durch bewaffnete Arbeiter mit Maschinengewehren bcsent. Auch die Garnison stand in Bereitschaft' Zu Zwischenfällen ist cs bisher nicht gekommen. Allgemein wird geglaubt, das; die Monarchisten den Angenblick zum Lvsschlagen verpatzt habe««, da die Beivasf- nnng aller republikanischen Organisationen jetzt durchgesührt ist. Die Landesregierung ist zn einer anstero,'deutlichen Sitzung zu sammengetreten und beschloß sür de«« Fall, das« eS anch in Oester reich zn eine«» monarchistischen. Putsch kommen sollte, sich von Oesterreich zn trennen. Die beiden Führer der tirolisrhe» Monar chisten Veith nnd Peirer sind in Schutzhaft genommen worden. Die Fraktiorrsbesprechttngen beim Reichspräsidenten V e r l in, 24. Oktober. Der Reichspräsident batte heute »achmittnn eine gemeinsame Besprechung mit den Führern dcr Fraktionen der Sozialdemokratie, des Zentrums, dcr Demokra ten »nd der Dentschen Bolkspartei über die Frage dcr Bildung einer Koalition dicser Parteien. In de» mchrstiindigen Verhnnd- lnngen ergab sich in der o b e r s ch l e s i s ch r n Frage die Aussicht der Verständigung, während in Sachen dcr inneren Politik noch Schwierigkeiten bestehe». Die Frnk- tionsvorsihendc» erklärten, über das Ergebnis dicser Besprechun gen znnnchst mit ibren Fraktionen vrrpgndeln zu müssen. Die Besprechungen beim Reichspräsidenten werde» morgen fvrtgeseht werden. Ein Ergebnis ist erst im Lause des morgigen Tages zu erwarten. Araktionsbera'rmqeri Bertin. 24. Oktober. Heute vormittag baben sämtliche Frak tionen des Reichstages üver die Lösung der Regienmgskrisis be raten. Zwischen den Demokraten und dcr Dentschen Boltspartei fand eine Besprechung über die Frage der Entsrndung eines Kom missars zn den Verhandlungen mit Pole«« statt. De» Blättern zu folge besteht Aussicht ans ein Kompromiß, das dahin gehen soll, die Ernennung eines Kommissars gleichzeitig mit einer Erklärung folgen zn lassen, die besagt, das; diese Ernennung keine A »erkennung der G enfer E nt s ch cidung bedeuir. Das Ergebnis der demokratisch-vollsparteitichen Verhandlungen wird dem Reichspräsidenten mitgeteilt werden, der darauf einen Poli tiker mit der Bildung des Kabinetts beaustragen wird. Die sozial demokratische Fraktion ist laut „Vorwärts" der Ansicht, daß die Entsendung eines Kommissars zugleich auch die Anerkennung der Entscheidung über Oberschlesic» vedenlet. lieber die Haltung des Zenlrnnis weist die „Vossische Zeitung" mitzuteilen, das« es mehr der Auflistung der Deutschen Bolkspartei nnd der Demokraten zn- iiöige. Das Blatt rechnet mit Bestimmtheit damit, daß der Reichs tag am Mittwoch zusaminenlrcte«, wird, wie immer es dann anch mit dcr Regicrnngsfrage stehe. Geheimrätlicher Kulturkampf in Sachsen „Bei dem bevorstehende» BischofSbcsuch sind Empfangsseicrn nnd Ilnterrichtsbesnche in den Schulen ui,zulässig. Bezirksschulrat sofort be- michrichtigeii." KnlluSininisterinm. Das ist der Wortlaut einer telegraphischen Verfügung deS hohen Minisiennms des Kultus nnd öffentlichen UnterrichiS einer hohen, sächsischen Siaalsregierung an das Stadtschnlaml, Bezirksschulrat Leipzig. Wie weit der Knitusininisier selbst bei dieser Beringung beteiligt ist, konnte bis zum Schreiben dieser Zeilen r.ichi festgestellt werden. Bis jetzt ist nur be kannt. das; Geheimrat Wolf, Ministerialdirektor Michel und Gebeilnrat Sieber diese Vecsügnng fabriziert habe». Wir haben weiß Gott nichts Besseres zu tun. Für die Herren Geheimräte existiert gar nicht die Oberschlesischc Frage. Für sie oftn es kein Bange«, nm Sen Bestand des Vater'andes, tciu kraftvolles Eintreten gegen den äußeren Feind; sie haben «reis; Gott nichts Besseres ;n tun. als unter klarster Rechtsver letzung die religiös-kulturellen Gegensätze des dentschen Volkes zn vertiefe», statt auSznglcichen. Man sollte meinen, daß beute jedermann, namentlich aver die Negierenden, das Letzte tun soll ten, »m dann: die innere Einigkeit, den unerläßlichen Burgfrie den berznstelleil und zn wahre», solange wir als Volksganzes in Miseren, Bestände bedroht sind. Nur mit tiefster Em pörung kann «na» zu dieser eklatanten Rechtsver letzung Stellung nehmen. Man denke: einem katholischen Bi schof verbietet man den Besuch in katboliscbe» Schalen, einen, kalkolische» Bischof verbietet man die Ausübung seines obcrhirt- lickien Lehr- nnd HirtenamteS. Haben denn die Herren seil dem kl. August 19Ist also in reichlich zwei Jahre», noch nicht Zeit ; gesunde««, sieh 4» überlegen, wa-, eS beißt: „der Religio«,s»»ie,-riebt wird >«« Uebereiiistiinmnng mi! den Grundsätze» der betreffenden ReligionSgesellschoft, unbeschadet des Anfsichtsrecbtes des SiacneS, erteilt"/ (Artikel 4 49 der NeichSverfnssting.) Wie i» aller Welt soll die katholische Kirche sejtstellen können, ob der Religionsnnterricht in Uebcreinstiininung mit ihren Grundsätzen erteilt wird, wem, man den Obersten den linterrichtsbesnch verbiete!/ Die Katholiken empfinden ei«, der artiges Verbot wie einen Fanstschlag ins Gesicht, »nd man möge sich nur nicht embilden, das' sich die s ä ch s I s ch e » Katholiken ein derartiges Venebme«, geheimrätlicher Knllnrkämufer gebasten kaffe» worden. Am 27. Mai 192l hat dasselbe Ministerium i» einem Erlaß betreffend Verschmelzung der beide«, Schulgemeinden ,n Leipzig nachfolgende» Satz selbst geschrieben: ... . . nach der Verordnung des Ministeriums bon, I. März 192!«,..Nr. II 4.94 E I (Schlnßabsatzs. zu der d,e ge nannte Verordnung von, 22. März 4929 cine Auslegung gibt, soll an de», Bestand der Schulen, die bei dem In krafttreten der NciebSverfaffmig noch nicht in der gesetzlichen Form der allgemeine«, Volksschule nbergefnbr, waren, nichts g e ä i« dort w e r d e n." Ferner befindet sich in diesem Erlas;, der als Verirag zwi schen der Mebrheits. und Mniderbeitsschulgemeiude in Leipzig abgeschlossen worden ist, folgender Ariikel 8: „Auch nach der Vereinigung der beiden Schulgemeinden bleiben die vorbandenen Schulen des talbolischen Bekenntnisses i» ihrem bisherigen konfessionelle» Eba,alter unberührt nnd bestehen fort, bis anf Grund dcr im Artikel 4lt>, Absatz 2, der Neichsverfassmig vorgesebenen landcSgesetzlichen Besliun»»»- gen anderiveitige Regelung getroffen wird . . . Die biSber zu Kubus- und gemeinnützigen Zwecke«, be nutzten Tnrnlsallen der latbolischen Schule», Kavellen und sonstigen Räume baben den bisberigen Zwecke«, bis zn diesen, Zeitpunkte weiter zu dienen." Unterschriebe» iit dieser Erlas; mit den« Namen Wolf, Permntlich ist cs derselbe Gebeiinral Wols, der anch das obige Verbot des BischofSbesncheS verfügt bat. Man muß staunen über das tnrze Gedächtnis des Herrn GebeiinralS, denn er scheint seine,, Erlas; vom 27. Mai, in de», die Anerkennung des konfessionellen Bestandes nnSgesprmhen ist, ganz vergessen zn hüben, sonst könnte er wohl nicht einem katholischen Bischof den Besuch bon katbolische» Schulen berbieien. Den Leipziger Kaiholile,, wurde von diesem Tatbestand in der am Sonntag staligesnndenen Begrüßungsfeier aniüßilch des Besuches des bochw. Herrn Bischofs nach Abschluß der Be grüßungsfeier und »ach Fortgang, des hochw. Herrn Kenntnis gegeben. Ei» Aufschrei der Entrüstung und tiefster Empörung kam i» spontaner Weise zun, Ausdruck Wer diesen Teil der Versammlung erlebt hat, ist sich klar geworden, daß die Leip ziger Katholiken gewillt sind, de.» Fehdehandschuh, der ihnen hier hingeworfen wird, auszunehmen. Sie haben die nachsteheicke Entschließung telegraphisch an das Kultusministerium abgehen lassen:
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