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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250320020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250320
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-20
- Monat1925-03
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Jahrgang, iss «ben--Msgade Freitag, 21. MSrz ISS» Gegründet 1838 Drodlanlchrtft: «»chrichl», »re,»e». g«mj»r,»»e-Sammelnummer: SS S-,1 Nur ckr Nachta»I»rüch»: 20 011. Bezugs.G-bühr«LL?NW»?NS»°1N^';lÄ^^ Die Anzeiarn werd« nach «oldmar» berechnen dt» «nivaMo» tv mm dreile Mz-ig-n-Pm,-- «i^.ÄS.A."S «' , aukerkald Ä0 Plg. Vgertengeblldr >0 PI» Slum» AuNräg» a»a»n Dorauederabl. SchriMeilun« und Kauplgelchüftestelle: Mark» streb» SS.0 Druck u. Verlag von Utvlck . VrlchardI in Dresden. Poftlcheck-Uonlv 10SS Dreade». Nachdruck nur mil deutlicher Quellenangabe :,Dresdn«r Nachr.-> ruldlstg. Unverlangt» SchnlMück» werden »ich« ^uldewadrt. Lord kMM -i-. Die Aussichten -er preußischen Miniflerpriisi-entschastsKan-i-alen Eine Mlrr-erheilerr-Interpellalion an Denesch. — Der Verlaus -es Wirbelsturms in Amerika. — Rückkehr -er Eisenbahner zur Arbeit. Ein Aeberblick über -as Leben LordCurzons London, 20. März, s Uhr früh. Lord Eurzon ist gestorben. lW.T.B.j Der Berstorbcne, George Nathaniel Eurzon, Hot «in Alter von 06 Jahren erreicht. Er ging den üblichen aka demischen Bildungsgang der englischen Aristokratie. Er war aber keiner von den sorglosen und fidelcn Sportstudenten, wie sie das englische Hvchschnllcbcn trotz allen sonstigen Gegen satzes zur Ungebunden!,eit unserer Studenten kennt. Er war hochbegabt, von tatsächlich eisernem Kleist und hatte sich in frühester Zeit ein politisches Ziel gesetzt, das an Glanz »nd Grüße nichts zu wünschen übrig liest. Geblendet von ter Macht und den Neichtümern des kaiserlichen Indiens, Halde er beschlossen, seine Urliste der Erhaltung, Sicherung und Entwicklung dieses ungeheuren Kronlandes zu widmen. Nach kurzer, von Preisen und Erfolgen getrönter Studien »eit im Balliolcollegc zu Oxford, der geistigen Heimat As- quithS und anderer Hundert der Gewandtesten ober Stärksten, wenig befreundet mit den Kommilitonen, ging Eurzon ins leichte Amt eines Privatsekretärs beim alten Lord Salisbury und dann mit 27 Jahren als Univnist ins Parlament. Auch hier konnten ihn die Präliminarien nicht lange aufhalden. Er war der Hvnourable G. N. Eurzon os Kedlestou, sein Spezialstudium war Indien, über das er er staunlich Bescheid wußte, seine Sippen saßen allenthalben in der Regierung: also wurde er mit 82 Jahren — 1801 — Untier st aatssekretär im Jndia Office. Weite Reisen führten ihn Uber ganz Ostasten: er batte mit sicherem Blsck erkannt, das Indien ein Problem war, und daß man es nicht al» einzelnes Objekt, sondern im Nahmen des uralten, schwer ergründlichen und tiefinnerlich zusammenhängende» ganzen Asien studieren mußte. In diesen Reisen und Studien legte er den Grund zu seiner späteren Vizckönigpolilik: die Regierung draußen selbständiger zu gestalten und unabhän giger voM grünen Tisch dcS Indischen AmtcS. Zugleich fessel ten ihn in wachsendem Maste die drohenden Fortschritte des Zarentums gegen die indische Grenze. Er beschloß, dem Bären Halt zu gebieten. Bevor Lord Eurzon den funkelnden Thron des indischen Governor General, inoffiziell Bizckönig genannt, be stieg, fand er Gelegenheit, eine Dollarprinzessin aus Chicago für diese immerhin nicht alltägliche Perspektive zu erwärmen, und gewann mit ihrer Hand die aus einem Warenhaus für Haushaltungsgegcnstände stammenden Millionen, die zur Er gänzung des knappen Gehalts von 500 000 Mark pro Jahr wünschenswert schienen. Er hat mit seinen Mitteln nicht allzu sehr geknausert und wußte seiner Hofhaltung einen Glanz zn verbeihen, der im Durbar von 1903 zur Feier der Thron- bcsteigung Eduards VII. einen selbst unter indischer Sonne unerhörten, fabelhaften Höhepunkt erreichte. Seine indische Negierung ist gekennzeichnet durch die Emanzipierung von London, ferner durch eine Verwal tung s re s o r m, die mit der Teilung Bengalens ungeheure Erregung in die eingeborenen Untertanen trug, und die Ein leitung von Erziehungs- und Bildungsrefor men, die bestimmt waren, dem heutigen Indien seinen Drang zur Unabhängigbeit. z»m Sozialismus, zur Befreiung vom weißen Manne zu verleihen. Mit Unrecht vielleicht und in Verkennung natürlicher Entwicklungsvorgänge wurde Lord Eurzon in den Ariegsjahren für die fortsresscnde Gärung in Indien haftbar gemacht. Er selbst war schon nicht mehr im Amt. Ein ernster Kampf mit Lord Küche ner um den Oberbefehl der indischen Armee hatte ihm, tragisch genug gerade in der Frage der Verteidigung seines Indiens, sein Zepter gekostet und ihn in die bedeutungslosen Hallen des Oberhauses zurückgeführt. In seiner späteren Laufbahn beitete Lord Eurzon die aus wärtige Politik unter Lloyd George und im ersten Kabinett Baldwin: im jetzigen Kabinett Valdwin wurde er verdrängt durch Ehambcrlain. In den internationalen Streitfragen der Gegenwart vertrat er die Auffassung, daß es für England das beste sei, sich gar nicht in die französisch« Kontinentalpolitik und ihren Gegensatz zu Deutschland hineinziehen zu lasse», sondern in „Kplc-nckick Isolation", in „glänzender Isolierung", zu verharren. Für sein Gerechtigkeitsgefühl zeugt die Tatsache, daß er der Verfasser der Londoner Note war. die unter Be rufung auf das Gutachten der englischen Kroni'uristen die Ncchtmästigkeit derNuhrbesetzung nicht an erkannte. Herr Braun und der Verlag „Bolkswille". Lin sozialislisches Geschäft aus -em Rhein un- Ruhrson-s. Berlin. 20. März. Angesichts des SturmlauseS -er Sozial demokraten gegen die Entschädigungs-Zahlungen an die Wirt schaft des Rhein- und Nuhrgobietcs ist ein Fall von Interesse, in dom ei« s,,iald«mokratifchcs Unternehme«, das in dem Nuhrkampf nicht das mindeste zn tu« hätte, Nntznießer des Rnhrentschäbianngökampfes gewesen ist und sich auf diesem Wog« recht erheblich bereichert hat. Am 17. April 1010 wurde der Verlag „VolkSwille G. m. b. H., mit einem Aktienkapital von 21000 Mark in Münster in Westfalen gegründet. Gesellschafter waren n a. der damalige Landwirtschastsrninister, spätere sozialdemokra tisch« Ministerpräsident Braun. Dieser n>ar auch Ge schäftsführer. Bald daraus erschien in dem Verlag die gleichnamig« Zeitung „Der Volkswill«", die gegen das Bürgertum wütete und sich Ansang 1023 auch gegen den Nnhr- »iderstand wandte. In der Nacht zum 24. Juni 1023 wurde «in« Bombe in die Druckerei geworfen, wodurch Maschinen «nd Gebäude beschäftigt wurden. Wie sich später heraus stellte, waren zwei junge Leute die Attentäter. Um eine Unterbrechung im Erscheinen der Zeitung zu ver« «eiben, gab di« Münfterischc Sparkasse sofort 800 Millionen Mark als Kredit an de« „Bolkswillen", der dafür Maschinen kauft«, so daß die Zeitung weiter erscheinen konnte. Diese 600 Millionen Mark sind dann später durch die Inflation aufge- zehrt, dem „Bolkswillen" also die Maschinen geschenkt worden. Damit aber nicht genug. Bon der Stadt Münster wurde auch «in Grundstück zum Neubau umsonst gefordert, das wurde abgelehnt. Doch erhielt der Verlag «in Grundstück zu einem recht billigen Preis«, worauf er ei« großes, modern ein gerichtetes «eneS Gebäude errichtete. Rach der Goldbtlanz vom 31. Dexember 1023 gab der Verlag folgende Werte an. obschon der Bau noch nicht scrtiggcstcNt war: Grundstücks- und Gebäudckonto 102 474, Maschincn- konto 104 000, Schriftenkonto 14 000, Papierkonto II 000 Mark usw. Woher wurden in der geldarmen Zeit alle diese Aus gaben bestritten? Es war doch bekannt, daß der Verlag vor dem Attentat in ärmlichen Verhältnissen lebte. Der Schleier hat sich nun gelüstet. Der Verlag des Bolkswillens hat im Jahre 1923 a«S öffentliche« Mittel«, «nd zwar aus dem Rhein- und Nuhr- sonds. 118178 Goldmark bekommen. Die Zah lung erfolgt« dnrch das Ministerium für die besetzten Ge, biete in der Zeit vom 18. August bis 22. Oktober. 11 Tage nach dem Attentat schrieb der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei, Hermann Müller, einen Brief an den damaligen Reichskanzler Enno, in dem er unter Hinweis aus das Attentat Zahlung aus dem Rhctn- und Ruhrfonds verlangte. Die in Frage kommenden Mi- »fstesten verhielte» sich ablehnend. — Am 21. Juli 1023 ver. langte der damalige Neichsminister des Innern, Oeser, Kabinettsbeschluß. DaS Kabinett stimmte am 7. August grund sätzlich zu, daß von den Richtlinien betr. daS Sonderverfahren zur Entschädigung im Verwaltungswege Gebrauch gemacht werden solle. Das Wtcderaufbmnninisterium und auch das Neichssinanzministerium hatten sich dem Kabinettsbeschluß zu Die katholische Wählerin. Bon einer Katholikin wird uns geschrieben: Jede neue Wahl stürzt die katholische Frau und Mutter in einen gewaltigen seelischen Konflikt, der ihr unendliche Pein bringt. Von der Kanzel aus wird ihr der Auftrag, die katholische Zentrumsvartei zu wählen, Herz und Verstand, der Gedanke an ihre Kinder diktiert ihr: Nicht jene Partei, die sich so fest mit der Sozialdemokratie verbündete! Hände weg von einer Partei, die seit sechs Jahren im Schlepptau derer ist, die von Religio» nichts mehr wißen wollen! Früher — als wir Frauen das Wahlrecht noch nicht hatten — gehörte die Z e n t r n m s p a r t e i zu denen, die eine christliche Erziehung auf ihre Fahnen schrieben. Heute wollen sie cs auch mit Worten, können es aber nicht, weil sic eben anf Leben «nd Sterben mit der rcligions- feindliche» Sozialdemokratie verbrüdert find. Es ist eines jener großen politischen Rätsel, das wir Frauen nicht zu lösen vermögen, wenn Zentrum und Sozial demokratie sich die Hand reichen Hätte der Zentrumsmann Stegerwald mehr Einfluß, dann wäre es auch zn so skanda löser Zusammenarbeit nicht gekommen, aber unter der Füh rung des Herrn Dr. Wirth, unter der Leitung eines Herrn Marx bekommt die Sozialdemokratie immer mehr Ober wasser. Für die beiden letzteren scheint gqnz vergessen zu sein, was im Hirtcnschreiben der westdeutschen Bischöfe vom Januar ISIS steht. Dort kann man wörtlich lesen: „Tie sozia listische Lehre steht im stärksten und schroffsten Gegensatz zu unserem christlich-katholischen Glaubensbekenntnis. Der Sozialismus will die katholische Sittenlehre und das katho lische Sittenleben zertrümmern." Man denke ferner an den Ausspruch des Katholiken Sicbertz, der die Worte prägte: „Eine der unbegreiflichsten Früchte verwerflicher Kompromißpolitik, die Volkswohl und Reich an die Nutznießer der neuen Vereinig»»« verschacherte, war die Ausmerzung Gottes aus der Verfassung. Auf diese Heldentat bilden sich deutsche Sozialdemokraten sogar heute noch sehr viel ein, während das Zentrum sich naturgemäß höchst ungern an diese Schande erinnert." Wenn man aber nur ein Weniges heraushebt aus dem Verhalten der Sozialdemokratie in bezug auf Religion und religiöse Erziehung, must man sich schaudernd von der Partei abwcnden und möchte an der Zentrumspartei verzweifeln, die mit solchen Gotteslästerern mittut. Aber Professor Dr. Mansbach hat am 22. Januar 1020 ans dem Katholiken tage erklärt: Die Zusammenarbeit des Zentrums mit der Sozialdemokratie war aus rein politischen Gründen angängig und notwendig. In allen katholischen Franc« «nd Müttern aber flammt heiße Empörung auf. Nein und tausendmal nein! Es gibt andere Parteien, die aus ihrem Programm den Gottesdienst und Sie Gottesvcrehrung nicht gestrichen haben, warum fand Minister des Inneren, Severing, ^ den Weg? Wenn es bekam den Auftrag, die erforderliche« Ermittelungen, besonders über die Höhe des Schadens, anzustellen. Die auf Veranlassung der Regierung in Münster aufgenommene Schadcntaxe stellte sich auf 180 238 Mark. Wer diese Summe errechnet hat, kann aus den Akten nicht festgestellt werden Sachverständige beziffern de« wirklichen Schaden anf etwa SO VON Mark. Nachdem sich so der Bolkswille zu Unrecht auS dem Rhein und Nnhrfonds bereichert hatte, wurde der Verlag durch Be schluß vom 18. Dezember 1023 umgcgründet, die Firma umgeändert in Schreiber L Co., G. m. b. H., Münster. Von den alten Gesellschaftern blieben nur Ministerpräsident Otto Braun und Kaufmann Schreiber bestehen. Was die Anteile anlangt, so behielt Otto Braun seine 5000 Mark, alle übrigen ihre je 4000 Mark. Nachträglich bemühte sich der Ge» schästssührer Schreiber «och «m «eit höhere Beträge, wnrde aber abgcwiesen. Es wird nun gefragt, war cs überhaupt angängig, daß Herr Braun sich noch im Dezember 1023 als Geschäftsführer eines wirtschaftlichen Unternehmens in das Handelsregister Münster eintragcn ließ, derselbe Otto Braun, der heute als Kandidat für den Reichspräsidentenposten auf der Liste steht. Das unumgängliche Dementi. Berlin, 20. März. Von sozialdemokratischer Seite ergeht folgende Erklärung: Zu den Mitteilungen über Ent schädigungen anläßlich des Sprengstossattentats im Juli 1023 auf die Druckerei des sozialdemokratischen „VolkswillenS" in Münster wird festgestellt: 1. ES ist unwahr, daß der frühere Ministerpräsident Otto Braun Geschäftsführer dieses Unternehmens ist ober mar. Braun ist lediglich Treuhänder »nd als solcher persönlich finanziell völlig uninteressiert. Der Beschluß, den „Bolkswillen" für den aewaltigen Schaden, der durch die Zerstörung der Druckerei des Ge bäudes entstanden ist, zu entschädigen, ist in einer Kabincttssitzung der Regierung Euno-Beckcr-HermeS gefaßt worden, die den Rechtsparteien wesentlich näher stand als der Sozialdemokratie. 3. Der dem „Bolkswillen" entstandene Schaden ist um ein beträchtliches höher als die Sntschäbiguna. Die Angaben, die Entschädigung habe 180 000 Goldmark betragen, sind falsch »nd kann nur durch eine unzutreffende Umrechnung der ans- gezahltcn Papier»,arksummen berechnet worden sei«. „rein politische" Gründe sind, die die Zusammenarbeit not wendig erscheinen ließen, so lege man auf die andere Wagschalc die ethischen Gründe. Wir katholischen Frauen und Mütter verwahren uns mit aller Energie dagegen, daß wir noch weiter von der Sozialdemokratie vergewaltigt werden. Die katholische Kirche will diese Zusammenarbeit nicht! Von uns Katholiken wird gefordert, daß wir unsere Kinder in der Gottesfurcht er ziehen sollen. Ist -as möglich, wenn eine Regierung am Ruder ist, die sogar den Religionsunterricht auS der Schule verbannt? Die es duldet, -aß ein Lehrer für Nacktkultur eintriit? Die Kinder-Straßcnkundgcbungen ruhig zuläßt, bei der Plakate herumgetragen werden mit -er Inschrift: .LLahrbaft hohe Sitt lichkeit ist Gott- un- Teufellostgkcit" oder „Für gottfrcies Menschentum"? Aber eS war niemand in Neukölln, der den Kindern mehrte! Steigt uus nicht die Nöte der Empörung ins Gesicht, wenn man selbst unser altes schönes Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" in braunschiveigischcn Schulen unter anderem Text singen muß und das alte Weihnachlslied verbannt? Keine Zensur ist da, die eS verbietet, wenn man im, Februarheft 1924 im „Atheist" liest: „Die Aufgabe des Proletariats ist, sich aus den geistigen Banden -er Kirche zu befreien, aus den Banden der Religion." Unzählige Beweise könnte man dafür ansühren, daß die Linksparteien der Religion feindlich gegenüberstchcu, «nd diese« schließt sich das katholische Zentrum an! Da klingt eS hochtönend: Wir haben uns die Wahrung und Pflege -er christlichen Kulturgüter auf unsere Fahne» ge schrieben. DaS sind Worte, nichts als Wort«! Wir glauben ihnen nicht mehr, sechs Jahre lang haben wir darauf gewartet, daß diese Worte zur Wahrheit werden. Run sollen wir wieder an die Wahlurne. Je katholischer und wahrer wir sind, um so fester muß sich in uns -er Ent schluß durchringen: Keine Stimme eines Katholiken dem Bru der der Sozialdemokratie! Erst soll das Zentrum wieder zeigen, daß eS wirklich eine christliche Partei ist. Und wenn es uns auch schwer fällt, den jetzt von der Kanzel tönenden Worten zu widerstehen, wir müssen es tum, denn das Wohl und Wehe unserer Kinder, unseres Vaterlandes steht auf dem Spiel. Wir habe« gottlob noch Parteien, die für die Religion cin- treten. Seit die Dcutschnationalc Partei ihren katholischen Ans- schuß lmt, seit zehn Abgeordnete katholischer Konfession in ihren Reihen sind, seit die Deutsche Volkspartci ebenfalls lttr die konfessionelle Schul« cintritt, kann man sich ohne Besorgnis diesen Parteien anschließcn. die offen erklären: Schutz aller christlichen Konfessionen, Erziehung auf religiöser Grundlage muß der Mittelpunkt unserer Arbeit sein.
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