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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904020702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040207
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-07
- Monat1904-02
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestcllt. während cS die Post-Abonnenten am Morgen m cuicr Ge'.amtausgabe erhalten. LerugzgeMr: «texreliwr«« bei tl>a»» zweimaliaer tzuiraaun« durck uniere vot»n >«»»»»» und an Sonn- und Mont»,«» nur einmal) » Ml. X» Pt. dur» au-wüni», Vom - miMonäre , Ml. b«t. S Mk. 50 Vt. v«l «lnmaN,«r Zuliellunu durch l»e votlVMk. todn»««ki»llaeld>. im Au»- land mit «»»rrreldendem Zulchtaa« S! ochdruck aller Artikel u. Oriainal- WtlttUunae» nur mit deutlicher Ouellenanaadet.Dreud.Rachr.') iulaNiu. Nachtrtiatich« Sonorar- aiitprüche blctden unberütküchitat: unverianute Manur'lrivic werden nicht auidkwadrt. Aelearamm-Adrelle: «achrtchte» »re«de». L858 Verlag von Kiepscl) L- Relciiardt. Mresgen-tanf. Amiadme von Ankiindlaunaen bii »achimitauK 2 Ulir. Sonn- und keieriauL nur Marienlirabc ss von lr bis > »r Ulrr Tie Nvaltiae Brund «eile lca. n Silbe»! zg Psg.. An kündiounae» auf der Pnvatieite Krrie Ls PI« : die 2ivatnar.»ieile als ..rLiri- aeiandt" oder aut Textieite so Pi„. ünNuniniern nach Sonn- nno gcrcr lagen i der. Lwaltige Grnndieilcn so. «o b« so und so Pig. nach l>e- iondcreln Lauf. Ausiuartluc Siur- »üge nur gegen Boransbcialnung. tVetegbUlller werden nur w Hig. berechnet. kternlvreckanichlutz: Ami 1 Nr. 1t t»ld Nr. L0SU ?üot08rLAdl8edv LpyarLt« km > «isekf.. S 20. KluK. v^esrlen-?l. xr. ?Isuen8cIie8ti'. 20 Rr. 88. Zllm Hcrero-Anfitaad. Neueste Drnhtberichtc. Hosnachrichie». Festabend der Stndenrenrch ist, Gerichlsverhand- iniige.r. Zur vilusiutbcheu Krisis. Der .Galsranb" vor Gericht, Deutscher Knnilierbnnd. Loililtini, 7. Aeliruar Der Aufstand der Herero. Der schnelle und durchschlagende Erfolg, den unsere brave Schutztruppe in den schwierigsten Verhällniflcir und einer un geheuren numerischen Uebcrmacht gegenüber erzielt hat. verdient die höchste Anerkennung. Glänzender konnte unser nat anales Ansehen in Afrika nicht gewahrt werden! Obgleich nähere An gaben über den Vormarsch der Kompagnie Franke, die den Entsatz der von den Neoellen bedrohten Orte bewirkt hat. noch nicht vorlieaen, so ergibt sich doch ans der ganzen Lage, das; es ein mit großer Tatkraft und Kühnheit ansgesiibrter Vorstoß war, die sich jetzt in schwer zugängliche Gegenden geflüchtet haben, zu verfolgen und so nachdrücklich zu bestrafen, das; olle Stämme in Südwcslasrika es nicht io bald wieder wagen werden sich gegen die deutsche Herrschaft zu erheben. Be> der großen Ausdehnung des in Betracht kommenden Landgebiets und vei den natürlichen Schwierigkeit«», die es bietet, wird auch diese Ausgabe nicht leicht sein. Eine wenig erfreuliche Ueberraschung berestet die Meldung, daß der Gouverneur Oberst Lentwein, dessen Ankunft in Swakopmund als unmittelbar bevorstehend gemeldet wurde, in dem engl scheu Hafen Port Nolloth oen Dampfer „Eduard Bohlen" nicht erreicht hat. Es ist auffällig, daß die Nichtabrcise dcs Gouverneurs erst jetzt dem Kolon.alamt gemeldet wird. Zur augenblicklichen Lage im Aufstandsqebiet bringst die „Nat.-Ztg." einen Art kcl, dem folgendes zu entnehmen ist: Daß die Herero nach den ersten schwachen Versuchen eines ernsten Widerstands mit ihren Werste in die Berge ziehen würden, wurde voransgesagt. Nun beginnt ein schwerer Guerillakrieg in unwirtlichen Gegenden, der monatelang dauern kann und dauern wird. Doch auch im offenen Felde sind mit der Entsetzung Otjimbingwes, Okcchandjas und Wurichnks noch nicht entfernt alle Aufgaben unserer Truppen gelöst. Die Frankesche Kompagnie 12. Kompagnie der Schutztruppej, die ihren Standort in Omarurn hat und gegen die Bondelzwarts nach Süden abgernckt, dann aber der bedrängten Hauptstadt von Rehosoth, dein Sitze der deutschfreundlichen Bastards, her zu H Ife geeilt war, ist bereits «ach ihrem schwcrbcdrängten Garnisonssitz äbmarschiert. Hoffent lich gelingt cs ihr, noch zur rechten Zeit das kleine Omarurn mit leinen geringen Verteidigungskräften zu retten. Das „tzabicht''- tlarps acht nun nach der Rettung Otjunbingwes und Okahandjas ebenfalls weiter ins Binnenland vor. Es wird die Sicherung der Bahn, die ja allerdings teilweise stark beschädigt ist. bis nach Ekahandja hin übernehmen. Oberleutnant Win ekler, der ?,-ihrer des ersten Schnhtruppentransvorts vom „Ernst Woer- mann", befindet sich bereits ans dem Marsche nach Karibik. Ahm nt eine zweifellos sehr schwierige Ausgabe znaedacht. Er soll im fernen Osten das seit 16. Januar belagerte Gobabis entsetzen. Der ganze Bezirk um Gobabs zählt nur 89 Weiße l86 Deutsche b Burenj: der Ort selbst liegt in de. Luftlinie über 200 Kilometer östlich von Mindhuk im Gebiete der OvambandjernS gegen die Grenzen der Khauas zu. Die Arisrcchterhaltnng der Verbindungen noch rückwärts w rd unter diesen Umständen für Oberleutnant A ncklcr sehr schwierig sein. Da seine Truppe von GobabiS heute noch wochenlange Tagemärsche entfernt ist, so wird wohl der kleine Lrt inzwischen von den in jener Gegend vorläufig noch nicht beunruhigten Hereros genommen sein. Immerhin fällt dem deutschen Detachement aber auch in d escm ungünstigen Falle eine w cht ge Aufgabe zu: es soll die Grenze sperren und oas Ausrncken der Anfständ scheu auf englisches Gebiet zu verhindern suchen. . . . Es dar« n cht eher Friede werden, bis die Aufständische» die ve> diente Züchtigung erholten haben. Jetzt schon gilt es, das Blut von über Kundert schändlich ermordeten und verstümmelten An siedlern ml» Frauen und Kinder», das Blut von mehreren Dutzen den druticher Soldaten, die im Kample geblieben sind, zu sühne» Unleie Truppen weiden in de» nächsten Monaten unter schwie rigsten Verhältnissen Ihre Pflicht er'üllen. Um so beschämender ist es iür uns Deutsche in der Heimat, wenn in diesen ernsten Stunden, in denen unsere mllitän'cheEhre engagiert ist. auch von »ichksozialdemolratiicher Seite in der alten Verständnislosigkeit für Deutschlands Stellung als Welt- und Kolvnialmacht osten dos Thema dislniicit wird dos; wir das „weitloie Snbweslasriw" auf- gelien oder verkarsten iollen. So elwrs ist leiver in Denochlrnd immer noch, aber auch nur hier, möglich. Wenn die vor» Auf stande dnrchwühlle Kolonie, entgegen den Ansichten aller Kenne, des Landes, wirklich früher keine» Deut wert gewesen wäre. durch bas deutsche Blut, das vort geflossen, wäre es uns allein schon zur» kaslbaren Besitztum geworden. Der AnsiedlungSgelellichart für Dentrch-Südwestrfrika in Berlin ging folgendes Telegramm ans Windhuk zu: Die Farmen .Hoffnung" und .Unverzagt" sind vollständig geplündert, wahr'cheinlrch auch die Farm „Kaalnrns". Ter Leiter der Farmen .Hoffnung" und .Unverzagt", Alrsch. wild vern, ßt, icdeniallö tot. Der Generalvertreter Maui, die Beamten Hellmer, Lanterlwr» und Lanich sind eingerogcri. Fra» Alrsch und die Familie Maul sind wohlbehalten in Windhuk. — Der nnhere sächsische Hniaren- Lentnant Zürn, der in Okabandja das Koinmarido hatte über nehmen nrüffen. da der Bezirkschcs wegen Eitra,ilnng nach der Küste abgeretst war. hat an; 4 d. M a» seine Veiwaiidten in Leipzig folgendes Telegramm gesandt: 5 Tage belagert, jetzt ent setzt. Alles wohl. Dora. Ralo». Interessant tst daran vor allem, daß die Belagerung von Okaharrdia nur stins Tage gedauert hat — Der Soh» des Kaufmanns Finster in Breslau der in Windhuk die Wörmannsche Filiale leitete, richtete an seinen Vater solgendes Telegramm: .Hände» Herero glücklich entronnen, schwer verwun det, icdoch jetzt außer Gefahr." Leipzig. lPriv.-Tcl.j ' ' Kr Neueste Dralitineldnnllen vom 6. Februar. All der ostastatischen Krisis. Petersburg. Soeben ist die Nachricht eingegangen, daß Baron v. Rosen die russische Antwortnote der japanischen Negierung überreicht hat. Diese Note war am 4. Februar dem Admiral Alexejew telegraphisch mitgeteilt worden, der sic dem Baron Rosen übermittelte. London. Tie Post- und Teglegraphenverwaltung hat heute vormittag bekannt gegeben, daß Privattelcgramme in geheimer Sprache nach irgendwelchen Plätzen Japans nicht angenommen werden können. Port Arthur. Die Gerüchte von der Verstärkung der ristsiichcn Truppen in der Mandschurei veianlassen die hiesigen Ehirreien. sied osten gegen ein Bündnis Chinas mit Java» auszrr- rprechen und dem Wunsche nach völliger Nenlraluät Chinas Aus druck zu gebe» Mst dem Damprer „Kasan" der Freiwilligeaflortc sind bifi 1800 Rekruten eirrgetrosteri. Wladiwostok. Die plötzliche Abreise der hier lebenden Japaner, die sich durch keine Ueberredungcn der Ortsbehörde und durch keine Versprechungen, daß man für ihre Sicherheit sorgen werde, zurnckhaltcn lassen, wird auf geheime Verfügungen der japanischen Regierung znrückgesiihrt. Ter japanische Han delsagent fördert ihre Auswanderung, welche den Charakter einer eiligen Flucht annimmt. Japanische Geschäftshäuser verkauf ten an einem Tage ihre Waren im Werte von Hunderttanscnden von Rubeln aus, wobei sie die Sachen, die sonst 1 Rubel kosteten, für 10 oder sogar für 5 Kopeken abgaben. Die Stadt ist ohne Friseure, Wäscherinnen und weibliche Dienstboten. Einige Werkstätten sind geschlossen. Zwei Dampfer mit etwa 1500 Per sonen sind bereits abgcgangen, 2 weitere Dampfer für die Auf nahme der zurückgebliebenen Japaner werden erwartet. In der Stadt herrscht eine erregte Stimmung, besonders infolge des Fehlens irgend welcher Nachrichten, selbst amtlicher. Singapore. Die japanischen Kriegsschiffe „Nißhin" und „Kasuga" sind von hier nach Norden in See gegangen. Leipzig. Eine bedeutende Anzahl großer industrieller Etablissements in Leipzig und Nmaebnng hielt in den letzten Tagen Voibeiplechniigeii zwecks Errichtung einer eigenen B e t r i e b s kr a » ke »ka i i e ab, die niinhhäirg'g von der Orts- krankrnkasse eine leichtere Regelung des Veihällnistrs zum Aerztc- neiband ermöglichen und eine Verbilligung der Beiträge für A beitgeber und Arbeitnehmer anbalme» soll. . . Das Kriegsgericht verurteilte den Feldnebel Krüger vorn 139. Infanterie-Regiment wegen fori gesetzter So l d a t c n m i ß h au dl u n g in 37 Fällen zu li Iahe Gefängnis und Degradation. M u n ct> e ». Die F r rm a I r i ed r i ch Kru p P hat dem Museum von Meisterwerken der Naturw ssenichafl und Technik in München den Betrag von 50000 Mk zur Verfügung gestellt und wird d-e Saruminngen des Museums durch historische Originale und werioolle Modelle bereichern. Essen. lPriv.-Tcl.j Im Dortmund-Westfälischen Kohlen- verein ist ein Ä e r g a r b c i t c r st r e i k ausgcbrochen. Auf den Obcrnhäutzencr Schächten ist gestern abend und heute früh kein Mann angcfahren. Tic Arbeiter reißen die Aufrufe der Kom mission von den Säulen und fordern in Anschlägen zum Genera! streik auf. Heute nachmittag ist große Versammlung. Die Lage gilt als ernst . K o n st a n t i u o p el. Auf die gestrigen Erklärungen der Boi- chaster der Ententemächte hat die Pforte vorläufig mündlich er- widert, daß das von ihr vorbereitete Reglement für die Gen darmerie der makedonischen Vilajets nach dem Muster des seiner Zeit von den fremdenMilitärs für Kreta ausgearbeitcten Entwurfs vom Sultan bereits genehmigt sei. Es wird über setzt und vervielfältigt, um dem Genoaruiercckommandanren und scrncu Gehilfen mitgeteilt zu werden. Die Schwierigkeiten hin sichtlich des chiffrierten Depeschenverkchrs zwischen dem Zivil- agenten und den Konsulaten der drei Vilajets wurden nach deren Angaben behoben. Die fremdländischen Gehilfen des make donischen Gendarmeriekommandanten wurden von ihren Bot schaftern dem Kricgsminister vorgestellt. Die Beziehungen zwischen der Pforte und Bulgarien sind infolge der Amnesrie- irage und der Aufrechterhaltung der Ausncchmemaßnahmen tn letzter Zeit ungünstig geworden. Die Abreise des bulgarischen Agenten Natschowitsch ist jedoch unwahrscheinlich; er steht vor läufig noch in regem Verkehr mit dem Mdiz. Caracas. Am Orraoco und am Golf von Paria wurden am 3l. v. M. heftige Er d e r i ch ü tt er u n gen wahrgenom- men. Tie Häsen Gnivia, Gaanta »nd Cumana sind für den aus- wärtlge» Handel wieder geöffnet worden. Oertliches nnv Sächsische». Dresden. 6 Februar. —* Se. Majestät der König jagte heute mit Sr. König!. Hoheit dem Kronprinzen, dem Grafen zu Solms-Wildenfels und einigen Herren vom Dienste auf Spechtshausener Revier. Die Jagdgesellschaft benutzte zur Fahrt dahin einen Sonderzug, welcher 8 Uhr 10 Min. vormittags den Hauptbahnhof verließ. Die Rückkehr erfolgte nachmittags. Im Residenzschloß fand dann die Jagdtafel statt. —* Dem Führer der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Herrn Kontorist Heinrich Stelzner in Meißen, ist die Rote Kreuz-Medaille 2. Klasse verliehen worden. —* Der Vorstand dcs Sächsischen LehreroereinS hat in einer Petition um Genehmigung einer angemessenen Ver tretung der sächsischen Bolksschullchrcrschast in dem zu schaffen den L.an dt agsgc fetze gebeten. Diese Petition ist den beiden Kammern, dem Gcscimtininisterium, sowie besonders noch dcw Kultnsministcrium — letzterem zur Kenntnisnahme — überreicht worden. —* Aus den Kreisen der Martin Luther-Gemeinde wird uns geschrieben: „Dem Kirchenvorstande der Martin Luther- Gemeinde m Dresden sind vom Rate als Patron der Kirche drei ihr völlig fremde Geistliche ans Bautzen, Markranstädt und Lengefeld im Erzgebirge zur Wahl für das erledigte Pfarramt ooreeschlagcn worden. Ter Kirchcnvorstand hat alle drei Geist lichen abgclehnt, ohne sic zu einer Gaslprcdigt einznladcn, da d'e Gcnrc nde in ihrer überwiegenden Mehrheit den Archidia- kvnns Zillinacr zum Pfarrer wünscht, welcher seit dreizehn Jahren als Prediger, Seelsorger und Ärinenpfleger und durch sein Beispiel segensreich in der Gemeinde gewirkt hat. Es ist nicht nur 'n der Martin Luther-Gemeinde, sondern auch in weiteren Kreisen der Bevölkerung Dresdens eine ziemlich lebhafte Erregung darüber entstanden, daß dieser allgemein beliebte Kanzelrcdncr nicht befördert werden soll. Man beabsichtigst Petitionen an den Rat und an das Landeskonsistorium, welches Kunst und Wissenschaft. Wochen-Spielplan der König!. Hofthcater Opernhaus. Sonntag: „Joseph in Eghten . Montag: Zum Besten der Genossenschaft dentlcher Bühirenanaehäriger: „Carmen"; Carmen: Fr. Gritheil-Schober. Kaisers. Königs Kammersängerin als. Gast. DienStag: „Figaros Hochzeit". Mitt woch: „Die Me stersingcr von Nürnberg . Donnerstag: ,,Der Bajazzo", „Auf Japan', „Sizilianijche Baucrnehre". Freitag: „Aida"; Radames: Hr. Marak als Gast. Sonnabend: „Dristan »nd Isolde". Sonntag, 14.: „Der Trompeter von Säkkingen". Montag: ,D«r fliegende Holländer". — Schauspielhaus. Sonntag: „Stella und Antonie". Montag: „Novclla d'Andrea". DienStag: „König «Saul". M ttwoch: „Nur kein, Leutnant". Donnerstag: „Die Jüdin von Toledo". Freitag: „Köwa Saul", Sonnabend: „Novella d'Andrea". Sonntag, 14.,: Nachmittags halb 2 Uhr: 5. Bolksvorstellnna: „Des Meeres und der L ebe Wellen": abends halb 8 Uhr: Neu einstndiert: „Die relegierten Studenten". Montag: „Stella und Antonie". s* M ünche n. Franz Lenbach ist an Unterleibscntzün- dung schwer erkrankt. Wenngleich das Leiden langwierig sein kann, besteht geringe Hoffnung auf Erhaltung dcs Lebens. s' Der .Gralaranb" vor «rrtcht. Zu dem gestern mrt- getelllen Verlaus des BelridiaungSvrozesses des Direktors Cou rier» in Newport gegen die Redakteure der Münchner .Freistatt", Daimegger und Conrad, ist der Inhalt de» Zeugenaussage des Intendanten der Münchner Hoiblldne, Herrn v. Possart. außeroidcotlrch interessant, wett er einigermaßen den Standpunkt präzisiert, den einer der ersten BühnerichesS Deutschlands der ,Parsl>al"'Fraar gegenüber einnimmt. Herr v. Verklärt, dem vom Vorsitzenden die Frage vorgelrgt wurde, ob v die Tal Toaiicd» al» eine gemeine, niedrige Handlung ankede. und ob er auch der Ansicht lei. daß Conrled »ich« au« Kunsiirileiessr. sondern au» schnöder Gewinnsucht gehandelt bade, um al- geriehener Lvetnlan» den .Parsifal" a»»,»ichlach»,„. und daß er sich damit ans eine Stuf« mit einem internoiionnlen Mäbchenbändlrr genelll bube, anlwortet u. a : Zunächsi bitte Ich. endlich einnial die Frage» trennen zu wolle», ob Conrtrd überhaupt nicht den .Parsisal" zur Aufführung bringen durste, oder ob nur PtetätSgmnde dagegen spreche». Nach amerikanischem Geich bat Conried legal die Berechtigung gehabt, de» .Prrsifal" aiifznfnhren »nd in, uns kann jetzt »nr »och die Frage in Betracht kommen, ob Co»- rled den Pietätsstandonirkt zu wahren hatte und ob er dafür, daß er die- nicht tat, die Angriffe dcs Dr Conried verdiente I h möchte zunächst etwas anführen. was dem Gericht »ad dem Be klagten nicht bekannt zu sein scheint, was aber sein Verhallen in wesentlich milderem Lichte erscheinen läßt. Conrad, den ich nur zweimal geirhen habe, Hai »ämitch im In»i v. I. durch seinen Genrralagenleii Emil Leder in Berlin die Erklärung abgegeben, daß, wenn unter den deutsche» Hostheaterintenoariten sich nur fünf sinden wnrden, die die bindende Erklärung abzngkbc» vermöchten, daß sie im Jahre 19l3 von dem ihnen dann znilchen- den Recht der Aufführung des .Parsisal" Abstand nehmen, er »och nach der Generalprobe in Newvork von seinem ihm zustehe» den Recht , urücktreten würde tBkivegung.) Ich lege dieser Erklärung nicht viel Wert bei, da die meiste» Jatendanlen natürlich noch nicht wisse» könne», ob sie im Jahre 1913 »och im Amte sind und ob im Jahre >913 irgend ei» Laiidrssiirst sich bereilsiaden wurde, einer solche» Veroflichiung zuzustimmeii. Jmnicrlii» hat Conried eine solche Erklärung ab gegeben. Richtig ist. daß allgemein die Ariichannnn herrscht, daß Werke eine- Mannes, der der Nation io viel geschenkt hat ivrc R'chard Wagner, auch im Sinne des Meisters ausgksiihrt werden müssen, und so siebe auch ich als Deutscher, als Intendant und als derjenige, der seinem allerhöchste» Herrn, dem Regenten vieles Landes, die Schaffung eines Theater», wie eS das Prinz-Reaerrten- Theater ist. verdankt, auf dem Standpunkte, dir Werke Richard Wagner» lo zu geben, wie er e» verlangt. Ich söge aber bin;», daß Ich diele Anschanuna bade, al» Intendant, als ein seit 1865 an dr» Werken de» Meister» hängender Künstler. Als solcher kenne ich keinen Unterschied in den Werken der Kunst, gleichviel, welcher Art die Erzeugnisse auch sei» mögen. Wenn , B Herr v. Kanlbach ei» Gemälde schafft, es seiner Frau schenkt und ihr es» eigene» Zimmer datür erbaut, damit sie es mit anderen »> ge- stört genießen kann, so hat niemand ein Ngchvildangsrechk daraus Gewi« ist ein Unterschied zu machen zwischen einem Gemälde »nd einer Komposition. Ei» Kaiilbachiche? Bild kann niemand nach- machen. Eine Partitur dagegen kann kopiert »nd dann i» gleich- fall» würdiger Weise wie am UrsprungSorte zur Geltung gebracht werde». Aber trotzdem stelle ich beides auf eine Stufe, wenn ich den „Parsifal" vor mir habe. Der Meister hat erklärt, daß Bah rerrtl, allein würdig sei, den „Parsiinl" vorzusübren, weil seinerzeit keine andere Bühne in bezug ans innere Einrichtung uiw. seinen Anforderungen entsvrach. Wenn er bente das Prinz-Regcntcn-Theater. das die äußeren und auch ein wenig die innerei, Vorbedinfliingcn da,n besitzt, leben wurde, so würde e r v i e l l e i ch t d r e s e s e i n c A » s i ch t ä » d e r». Angesichts solcher Bühnen, welche die Lebensbedirignizgen für die Wagnersche» Weile besitzen, also eine würdige Besetzung, ein verständnisvolles Publikum, verdecktes Orchester »iw., winde er vielleicht seinen Einsviuch znrückzrehcn, aber talsächlich hat er lein Verbot nicht zurückgenoniineii und so hat inan seinen letzten Willen zu achten, und ich bekenne gan; offen, daß. wenn im Jahre !9l3 die Schntzsiist nicht verlängert wird und mein allerhöchster Herr, der Prinz-Regent, mich fragt, ob ich den „Paisifal" wobl anffübren möchte, so werde ich meinem allerhöchsten Herrn in tiefer Elufnrcht erwidern: König!. Hoheit. daS Hans Witlelsbach hat Richard Wagners Stern zuerst er glänze» lassen und cs entwischt der Tradition, seinen Wille» zu ehren, weshalb ich ans eine Aufführung des „Parsisal" im Prinz Regcnten-Theater lieber verzichten wurde. lBravonrfc im Zn schanerrani»!. Das ist meine Meinung. Aber ob wir Conried ans diese» Standpunkt stelle» dürfen, ob ei» amerikanischer Theater- direktor diesen Standpunkt teilt lHcitcrkeitj und ov er wegen seines abweichende» Verhaltens wichen Angriffen auSgesctzt werden dcirs, selbst im berechtigten deirrschc» Enthusiasmus, das möchte ich be zweifeln. Denn so schlimm sicht die Sache in Rewhork doch nicht. Conried kan» sagen, daß er die Aufführung des .Parsisal" so würdig wie möglich gestaltet bat Wenn ferner den denftche» Künstlern in dem Artikel ein Vorwurs gemacht wird, so muß ich diele ebenfalls in Schutz nehmen. Con rieb konnte keine arncukaaischen Künstler finden, die dem „Parsifal" gerecht zu werde» vermochten: nur deutsche waren dazu im stände, »nd wen» sie daher seinem Ruse folgten, so kann ich für sie darin keine Schändung erblicken. Gewiß, ich verdamme Herrn Burg skalier, ich beklage, daß van Roh hlnüdergeaangcn ist. aber es sind andere Künstler dabei, die kein Tadel trifft, weil sie vorder »ichiS »iit Baprentb zu run gehabt baden, bezw.. weil sic Vav> rrulb nickt allein ihre Größe verdanken. Auch wa» meiuen Oder-
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