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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331201029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933120102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933120102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-01
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«SW»«». Dezember iss» kll «nzrlgenpKlIe! »0 mm drelte anindzrN« »L Big. autwSttt «0 VIg. Abschlag und Rabatte nach Lotts, gamilienanjelgen und Elellengeluche er mäßigte Prelle. VII.-Bebühr üo Psg.—Nachdruck nur mlt Ouellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schttltlttlcke werden nicht aulbetvahrl »«,u^geöühr «et ««glich »weimaNge» 8>» llellung sret Haut monatlich NM. d.eo, durch Pastbetug NM. ».N> etnichließlich »« VIg. Postgebühr (ohne VostjusteUungtgetührs bet siebenmal wbchentllchem versand, ittniel- nummer 10 Pf» Gegrünöet 18S6 Druck ».Verlag r Ltepsch L Relchardt, Vreebrn-A.l, Marken straße )S/tt. Fernrus2!21l. Postscheckkonto loäS Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dre»den und de» Schiedsamtra beim Vberverstcherungsamt Dresden Stallens Plan zur Mkerbun-srefvrm Ni« «wßmMe Wen Genf, 1. De». Im „Journal d« G « « tv «" werbe« am Freitag die Richtlinie« eines Planes verössentlicht, der angeblich von der italienische« Regierung sttr di« grnnblegend« Umgestaltung des Völkerbundes ausgear beitet sei» soll. Der italienische Plan soll einen Bruch mit dem bisherige« System des vorwiegende« Einflusses Eng lands und Frankreichs ans de« Völkerbund zur Folge haben nnd davon ansgehe«, daft bisher im Völkerbund England sich die Unterstützung seiner Dominions» Frankreich aber die der sranzösischen Staateugruppe gesichert Hütte» während Italien und Deutschland im Völkerbund allein stünde«. AuS diese« Gründe« soll die italienische Regierung die Absicht haben» den Grundsatz des Bier« müchtepakteS in das System des VölkerbnndSrateS ein zubauen «nd eine« oberste» Rat der Grotzmüchte »u schasse«. Der bisher allein herrschende Grundsatz der Einstimmigkeit soll völlig ansgegebe« »erde«. Rur tlmn Mserwt bilden die Beschlüsse des Viererrates sollen Einstimmigkeit ersor- der«. Die kleineren Mächte würden aus diese Weise nicht mehr das Recht haben, aus Grund des Einstimmigkeits grundsatzes jegliche Beschlüsse des Völkerbundes unmöglich »« machen» da die Beschlüsse in Zukunft nur mit Mehrheit gefaßt werben sollen. Darüber hlnauS soll die italienische Regierung die Absicht haben, die Moskauer Regle rn«g i« den obersten Biererrat auszunehmen, der somit z« einem Fü «serrat ausgedehnt würde. Litwinow in Gibraltar London, 1. Dez. Der russische Außenkommissar Lit winow passierte aus der Heimreise von Amerika am Don nerstag an Bord eines italienischen Dampfers Gibraltar. Er wird bekanntlich einen Abstecher nach Italien machen, um dann nach Moskau weiterznrrtscn. Litwinow ver weigerte jede Auskunft über seine Absichten in Italien. Mustrlelle ArbMebemrbtinbr ausgelöst Berlin» 1. Dez. Im Anschluß an de« Ausruf der NeichSreglerung und des Führers der Arbeitsfront an alle schassenden Menschen haben die maßgebenden Vertreter der Industriellen Arbeitgeberverbände in einer am gestrige« Tage abgehaltencn Sitzung beschlossen, die industri ellen Arbeitgeberverbände anszulösen und in ihre Liquidation zu treten. Werb Bell«» zum Smmr BmndungM Speyer, l. Dez. Bet der Leitung der von dem schweren Brandunglück betroffenen Zclluloidwcrke ist folgendes Bei leidstelegramm des Führers AdolfHitlcr cingegangen: „Den Hinterbliebenen der sieben Verunglückten mein herz liches Beileid, den Verwundeten baldige Genesung. Adols Hitler." Ferner hat der Leiter der NTBO., Walter Schu mann, der toten Kameraden in folgendem Telegramm gedacht: „Habe mit großem Bedauern vom Brandunglttck Zcllnloidsabrik Speyer Kenntnis genommen und bitte, den Angehörigen mein «icsgesühltcS Beileid zu übermitteln." Die Beisetzung der Opfer der Brandkatastrophe findet am Freitagnachmittag statt. Gmpfanv Hitlers beim ReichSprastbenten Berlin, 1. Dezember. Reichspräsident v. Hinden burg empfing gestern nachmittag den Reichskanzler Adols Hitler zum Vortrag über schwebende außen- und inner politisch« Fragen. Sachsen aus -erAusstellung „DerOsten" vrabtmolckung unaoror vorllnor SvtzrUtloltnng Berlin, l. Dez. Im Nahmen der Ausstellung „Der Osten, das deutsche Schicksalsland", die am Montag in Berlin eröffnet wird, ist auch das sächsische Grenz land berücksichtigt worden. In einem Teil der Aus stellung werden Erzeugnisse aus dem sächsische« Grenzland zum Berkans gelange«. Bei der Eröffnung der Ausstellung am Montag werden Ansprachen gehalten vom NcichSinncnministcr Dr. Frick, dem Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP., Alfred Rosenberg, und einem Vertreter der bay rischen Negierung. Die Ausstellung ist die erste große Schau über die Leistung, Kultur und das Schicksal des Ostens und seine Verbundenheit mit dem Reich. Heute reicht die deutsche Ostmark von Tilsit bis Passau, von der Ostsee bis zum Bayrischen Wald. Für diesen ganzen Raum und sttr das ringende Deutschtum auch lensetts der Grenzen wist die Ostaiisstellung Äerständnis erwecken und die Verbundenheit zwischen West und Ost stärken. — Der Reichspräsident von Hindenburg, ein Sohn der nördlichen Ostmark, hat die Schirmherr schaft der Ausstellung übernommen. Im Sinne des Wir kens unseres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, der dem südlichen Ostraum entstammt, wird die Ausstellung eintrctcn für Frieden, Ehre und Gleichberech tigung des deutschen Volkes im Osten. NwlWiimMret beim vrlnWen Simnmlnllter Warschau, 1. Dez. Der Vorsitzende des ZentralauS» schusscs dcrDeutschen in Polen, der frühere Senator Haöbach, wurde am Donnerstag von dem polnischen Vize innenminister Dolanowski empfangen. Gegenstand der Unterredung war die vor einiger Zeit dem Innenminister überreichte Denkschrift. Der Vizeinnenminister erklärte Senator HaSbach, daß die in der Denkschrift berührten Fragen der »«ständigen Stelle zur Prüfung zugcleitct wer den würden. Vertagung -es Htrtsteser Prozesses? Bochum, 1. Dezember. Der Verteidiger des früheren preußischen WohlsahrtSmInistcrS Hirt fieser in dem am SN. Dezember vor dem Bochumer Landgericht anstehenden BcstcchungSprozcsscS, Rechtsanwalt Dr. Sack sBerlins, hat beantragt, den Prozeß zu vertagen, da er infolge seiner Ver- teidignngstätigkcit im Reichstagsbrand st tster- prozeß nicht in Bochum sein könne. Ausbruch eines mexikanischen Vulkans Mexiko, 1. Dez. Ein schwerer AnSbrnch des Jzalco«, vukkanS in San Salvador hat über weite Gebiete Schrecken gebracht. Ein breiter Lavaftrom hat bereits sechs Bauernhöfe in der Nähe der Stadt Jzalco ver schüttet. Aschenregen ergießt sich fortwährend anf filmt« lfche Städte der Umgebung. Die in der Umgebung des Vul kans wohnenden Mensibe« sind von einem panikartige« Schrecken ergriffe« «nd fliehen «ach entsernten Gebiete«. Vollstreckung eines Todesurteils. Im GcrtchtSgesäng- niS Küln-Kltngelpctz ist Freitag früh der 82jäbrige Elektro techniker Gottlieb Schor sch htngertchtct worben. Er hatte am 8. Mat 1»82 seine Ehefrau und seinen vierjährige« Sohn ermordet. Slt BlikitürltosabMtN »er WS. bmikstn Ehemalige Kommunisten fasen aus Leipzig, 1. Dezember. Zu Beginn der FreitagSvcrhanb- lung werden die Beschlüsse des Senates über die in der letzten Zeit von Di mit ross gestellten BcwetS- anträge verkündet. Der Senat hat beschlossen, noch zwei Zeugen aus Hennigsdorf zu vernehmen, und zwar eine Frau Kraft geborene Schmidt und den damals im Obdach- loscnafyl diensttuenden Beamten. Abgelehnt wird die Vernehmung Thälmanns «nd die Vernehmung der früheren Reichskanzler v. Schleicher «nd Dr. Brüning sowie des Vizekanzlers v. Pape» und des frühere» Rcichsministers Dr. Hugenberg. Die Vernehmung einiger weiterer Personen mit dem Namen Timitross wird ebenfalls abgelchnt, da als wahr unterstellt werden kann, daß der Angeklagte mit dem wegen des KathcdralenattcntatS verurteilten Dimttrosf nicht iden tisch ist. ES folgt dann die von dem Angeklagten beantragte Verlesung von Berichten von Polizeibehörden, in denen über einen bevorstehenden kommunistischen Ausstand andere Auffassungen nicdcrgclegt sind, als ver schiedene Zeugen bekundeten. Die zur Verhandlung kommenden Berichte aus Mccklcnburg-Strelttz, Braunschweig, Kiel, Nürnberg und verschiedenen anderen Stellen besage», das, besondere Vorbereitungen znm bewaffneten Ausstand Anfang 1V38 und vorher nicht beobachtet worden seien. Daraus veranlaßt der Obcrrcichvanwalt die Verlesung der Pvlizetberichte von Stuttgart, Hannover und Dortmund, in denen unter Anführung von Bewcismaterial aus, geführt wird, baß die Kommunisten in diese« Bezirke« eifrige Vorbereitungen sttr eine« bewassneten Aus stand getrosse« hätten, der etwa Ende Februar oder Nnsang März anöbrechen sollte. Im Anschluß daran kommt es wieder zu einem hef tigen Zusammenstoß mit Dimttrosf, der dem OberrelchSanwalt zürnst, er solle nicht auSwcichcn. Der Vorsitzende verbittet sich erregt diese Bemerkung und droht Dtmitrofs mit AuSschl u ß aus dem Saal. — Der Senat geht nun znr Vernehmung von einzelnen Zcngcn über, die darüber Bekundungen machen sollen, inwieweit im Februar von der Kommunistischen Partei Vorbereitungen für einen bewassneten Ausstand getroffen worden sind. Ein großer Teil dieser Zeugen wird ans der Untersuchungshaft vvrgcsiihrt. ES handelt sich namentlich um Zeugen über -ir Borvünve tn Annaberg und anderen Orten, über die die vernommenen Kriminal, beamte» und der Untersuchungsrichter dem Gericht scho» Bericht erstattet haben. Zunächst wird der Strafgefangene Kaldcnbach gehört, ein politischer Instrukteur und Leiter des Bezirke« Annabcrg in Sachsen der KPD. Gegen Mitte Februar, so sagt er aus, kam die An- Weisung der Partei, daß eS fetzt an der Zeit sei, ein- ,«greisen, nnd die Verbindung mit der sozial- demokratischen Arbeiterschaft herzustellen . mit dem Ziel» baß bann Massenstreiks vorbereitet ' werden, an di« sich Generalstreiks «nd dann wieder der bewaffnete Ausstand anfchließe« fallen. Das ist nnö in einer Sitzung mttgeteil« worden. Die letzten Anweisungen wurden von einem Referenten der Bezirks- lcitnng gegeben. Die Frage lautete: Entweder KommnniS- Mus oder Nationalsozialismus. Mir waren der Meinung, daß in den er st en tagen de» März die Entschei- düng sollen würde. Der Generalstreik sollte nach Möglich- kett noch vor der Wahl zum Ausbruch kommen. Da» Signal zur planmäßigen bewassneten revolutionären Aktion, nicht etwa zu einem Putsch, würbe, wie man uns sagte, aus dem I n d u st r i c g c b i e t gegeben werden. Der Gies »er besseren Sbee Der Zeuge erzählt dann weiter, daß den Genossen klar gemacht wurde, wie notwendig die Bewaffnung der gesamten Partei sei. Ein entsprechender Befehl sei anch gegeben worden. Was in der Darstellung des Zeugen nun folgt» ist eine überzeugende Schilderung der inneren Wandlung dieses von seine« Genossen früher verhetzte« Funktionärs zum neue« Leben» znm neuen Staat. Die Mitteilungen, die sich auf die innere Wandlung be ziehen, sind in der Art der Darstellung so überzeugend, das, der Gedanke, dieser Strafgefangene wolle sich durch eine solche Aussage nur etwa seine Strafe verkleinern, durchaus entfällt. „Ich hatte", so erklärt er, „für den 4. März eine Sitzung selbst etnbernsen, bin aber nicht hingegangen. Für uns stand die Tatsache fest, daß ein entscheidender Kampf zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus kommen müsse. Ich hatte an diesem Tage die Rede des Reichskanzlers lm Rundfunk gehört. Seine Ausführungen lagen in der Richtung dessen, was die Arbeiterschaft selbst wollte. ES ging auch der Kampf der kommunistischen Arbeiterschaft im Grunde nicht nm ein System allein, sondern um die Hauptfrage der Schaffung einer besseren Lebenshaltung der Arbeiterschaft. Die Ziele, die der Reichskanzler ent wickelte, liefen letzten Endes auf nichts anderes als auf die Beseitigung des K o r r n p t i o n S s y st e m s hinaus, gegen das sich auch der Kampf der kommunistischen Arbeiter gewandt hatte. Hinzu kam, daß doch eine Möglichkeit ge geben wurde, Arbeit zu beschaffen, nnd daß sich alle die Pläne ohne jedes Blutvergießen vollzogen. Das ließ mich zu der Ueberzengung komme«, daß in diesem Augenblick der Sieg bereits entschiede« war. Ich habe mich zunächst abseits gestellt, immer «och hängend au meiner kommunistische« Ideologie. Um nicht wieder in die kommunistischen Kreise zurückzu kommen, beschloß Ich, nach dem Rhein lande zu ziehen. Ich habe die Angcn dort osseilgehaltcn und bemühte mich, fcstznstellen, ob -le Versprechungen des Reichskanzlers nur Bluff waren, wie man nnS das so htngestellt hatte, oder ab er wirklich versuchte, seine Worte in die Tat nmznsehcn. DaS Wichtigste war für mich die Erkenntnis, daß e» eine Möglichkeit gab, die VolkSvcrelnignng durchzuführen. Man griff mit voller Energie durch und verhaftete Leute, die untertarifliche Löhne zahlten. Ich habe auch gesehen, daß die Arbeiterschaft gemeinsam mit den Unternehmern nicht unterdrückt, sondern mit voller Begeisterung durch die Straßen zog. Damit wurde für mich die kommuni stische Ideologie erschüttert." lvcl Schluß der Redaktion dauert die Verhandlung noch an.) 7» Kommunisten verhaftet Bielefeld, 1. Dez. Die Bielefelder StaatSpoltzei- stelle hat mit Unterstützung der örtlichen Polizeiorgane in Minden und Umgebung eine größere kommunistische Organisation ausgcdcckt. 7» Kommunisten, darunter Organi- sattonsletter, Kassierer nnd Kuriere, wurden verhaftet. Ferner wurde illegales Druckschriftenmatertal beschlagnahmt. Die Beteiligten wurden dem Richter wegen Hochverrats zuaefllhrt, der bereits gegen eine größere Anzahl Haftbefehl erlassen bat.
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