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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010811024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901081102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901081102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-11
- Monat1901-08
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Dieser Blatt wird de» Leser» von Dresden und UmgeblMg am Tage vorher bereits alß Lerugrgebahr: ^-Mt dir»«!,, Mt. 'erüdeinen M»r,r»Z: dir B«iebrr in vrpsd« «ü> der nü-Liien Wnardiw,. wo di« Lltra^ma dur-b eisen« Boten »d« »emwni!i°»Lrr ertvlat. erdaiten d»t Blatt an Wochrntazen. dir nicht aut Sonn- oder Vriertaae lolae». in M»i rdeilanasaden »Nr»»« und «»„,»» waeirellt. rar RjlSaade einaelandter Schritt- vier «eine Berbindlichleit. »rrniprechanichlnd: «M l«r.U und »ir.»v9«. rrl„ra«».»drrii«: «»cheiAte» »re«»,». zuzestellt, während eS die Post-Lbo«n«kie» <n» Morgen m einer GesauimtauSgabe erhallen. -snreigen tanf. ^egr^ürrSet 1856 Urvlas r»orr Kispfrtr Ld Rerchavdt Die Annainne von NntündiaunMN eriolat in LerKLUPigeichatiSIlellk und de» i1?edenannabmesiellen m Dreiden did Nachmittaad LUdr Sonn und >',e!?r»aas nur Marienmode INI von li d,-',iUdr Die livaltiaeAruno .eile era « Sikdeni so Via. Nn iündwnnaen aui der Privatieite Zn>- Sd Pia.- die Livulnae Zeile ol» -iiw,e,andl' oder auf Leniale Kd Piq. In Nummern nach Sonn und idrier' loaen i de» sivalliae Grundzeiten so. bei «a und »n L»s. nach dtMiwerem Tarn. Audwirlise Luttruge nur aeaen Loraui-be.adlunr. BeiepdUUier werden wit rv Li», dcrechne!. FMus Lodlvr L vo Luil8t-1'i8o1ii6? kermLnevtö von»okmiu^^-^inritktuu^^n. »» 0i-68l!sn, Viotoi-iL8li-. 20. »MW, 8p62iaIMt: . ^e. IBori», VeiilKrmdLiliUliiiL. ZBrvVÄvi», MorltLStrASS«; I, kerglipk. 33?v. V»wÄv»«x-, «U«r„- unä ALv«.«1^viue, LeHrttr«, Äv«1««I»v rwä IrrLN-ett-sr-»«!»« «r. 221. Äie««l: Neueste Drahtberichte, Hosiiachrichten, Kohlrnversorgung Dresdens. Haus- und Grundbesitzervercine Deutschlands, Militärgericht. Stietencron vor dem Kriegsgericht. Frauenehre. Sonntag, 11. August 19V1. Neueste Dralitrueldungen vom io. August Frankfurt o. M. Graf Waldersee ist heute früh M/, Uhr nach Homburg adacreist. Vor den: Hotel und auf dem Bahnhofe war eine zahlreiche Menfchemncngc versammelt, die den Grafen mit Hochrufen begrüßte. Homburg. Graf Waldersee tras gegen 0 Uhr hier ein. Am Bahnhöfe waren zum Empfange anwesend der Kaiser, der Kronprinz. Prinz Eitel Friedrich, die Herren der Hauvtauartiers und der Reichskanzlei. Beim Einsahren des Auges prnientirte die Ebrenkompagnie. Der Kaiser küßte Waldersee aus die Wangen uiü> begrüßte die mit Waldersee eingetragenen Offiziere. Darauf schritt er mit Waldersee die Front der Ehrenkompagnie ab und be gab sich mit dem Grafen unter den Hochrufen der Menge nach dem Schlosse. Im Schlosse wurde Waldersee von der Kaiserin und den jüngeren Prinzen begrüßt. Homburg. Die Prinzen Ad a 1 b crt, A uau st Will, elm und Oskar sind gestern Abend hier einaetroffcu. Der Kaiser gedenkt, sich heute Abend nach Eronberg zu begeben, um der Feier der Urbersühning der Leiche der Kaiserin Friedrich in die Kirche zu Cronbrrg beizuwohncu. Münster. Der Sarg mit der Leiche des Gesandten v. Ketteler ist hier eingetroffcn. Die Leiche wird i» den Dom uberaeführt und vor dem Hochaltar aufaebahrt. Bremen. Wie „Kösmann's Tel.-Bur." aus authentischer Quelle erführt, trifft das (5 hinagcschwader unter dem Kom mando des Kontre-AdmiralS Geißler morgen Vormittag ll Uhr in Wilhelmshaven ein. während das 1. Geschwader mit dem Prinzen Heinrich sich direkt durch den Kanal nach Klel begiebt. Stuttgart. Dem .Schwad. Merkur" zufolge hat der ReichStagsabgeordnctc Kummer,zienrath Mauser in Oberndorf in Folge Platzens einer Patrone m dem Augenblick, da er ein Ge wehr abschoß, eine schwere Verletzung am linken Auge er litten. Man hofft icdoch, das Auge retten zu können. Dessau. Durch den Zusammenbruch des DackfftistleS der Mhrensadrik in Coswig wurden gestern Nachmittag 20 Perionen verschüttet; >1 von diesen wurde» schwer. 10 leicht verletzt. Memel. Dem „Memeler Tampfboot" zufolge stellte der Holchändi« Aron Bernstein in Tilsit leine Zahlungen ein. Adorf. Gestern Abend gegen 10 Ubr entgleiste ein nach Plauen fahrender Güterzua bei Nebersreuth. wobei die Bremser Weidenhammcr aus Hof und Roth aus Reichcnbach schwer verletzt wurden. Budapest. In Folge anhaltender Regengüsse sind die siebenbürgische» Städte Fogaras und Schäßburg durch Ucber - ichwemmungen stark geschädigt. Der Eisenbahnverkehr Foaaras-Hermaiiiistadt wurde eingestellt, da das Hochwasser zwei Elsenbahnbrücken weggerissen hatte. Budape st. Der russische Artillerie-Offizier Krosinskh wurde wegen Spionage verhaftet. Paris. Das Blatt.Patrie" meldet, cs herrsche unter den Mitgliedern des sogenannten Rothen Syndikats in Montceau- les-Mines neuerlich eine Gährung. Das Blatt spricht sogar Von Flintenversteilung auf der Zeche .Magny". Paris. Der.Figaro" meldet: „Der Botschafter Eonstans hatte gestern eine Unterredung mit dem Sultan, von der an genommen wird, daß sie eine Erledigung der d iv l o m a ti s ch en Zwischenfälle zwischen beiden Länder» herbeisührtc. Indessen hält sich die 2- Division des Mittelmeergeschwaders in Billcfranchc zur Verfügung des Marinerninisters und znm sofortigen Auslaufen für den Fall einer ungünstigen Wendung der Angelegenheit bereit. Ter Minister des Acußeren Tclcassv verlangte in einer Unterredung mit dem Botschafter Munir Bev von diesem eine deutliche Ant wort der Pforte auf die von Eonstans gestellten Forderungen vor dem 20. August. Neapel Die wiederholten Schritte der hohen Geistlichkeit de, den Angehörigen Erispi's. diesen zum Empfange der Sterbesakramente zu bewegen, blieben erfolglos. Frau Erispi machte dem Kranken nur eine leise Andeutung, erhielt aber zur Antworr: .Laß sein, ich werde es mit meinem Gott schon selbst ousmachrn!" Alvenev. (Graubünden) Bei Filisur stürzte der Eingang de§ Tunnels der Albulababn ein, wober 14 Arbeiter im Tunn et einges chI oss en wurden. Bisher sind 4 Lobte und 1 Ver wundeter ausgegraden worden. 60 Mann arbeiten an der Rettung. Die Ursache des Einsturzes ist die vorzeitige Entsermmg der Gerusl- stützcn vom Mauerwcrk. ^ , L uz cm bürg. In Nicderkorn wieltc sich ein Esser in ch t S v r a m a ab. Ein Metallarbeiter schloß seine Frau nr der Wohnung ein nnd steckte diese alsdann in Brand. Unterdeffcn begab sich der Mann an einen Eoenbahnübergang und ließ sich von einem heranbrauiendcn Zuge den Kops vom Rumpfe trennen. Die Frau ist bei der Jeucrsbrunst umgekommen. London. Die Morgcnblätter besprechen drc Prokla- mation Lord Kitchener's in Artikeln, die ihr als einer gerecht fertigten und vernünftigen Maßnahme vollen Beisall spenden. Wenn die Proklamation, was unwahrscheinlich sei, ihren Zweck verfehle, müßte nach der Meinung der Blätter zu noch strengeren Maßregeln gegriffen werden. . „ , Kvnstantinopel. Gestern Abend fand eine Versammlung der Botschafter statt, worin über die wiederholten Eingriffe der türkischen Lakaldchörden in die Beschlüsse des internationalen Sanitätsrathes Berathungen gepflogen wurden. — Der rsber- ceremonienmeister Ibrahim Bcy machte Namens der Pforte dein französischen Botschafter Cvnstans neue Vorschläge bezüglich dcS Rückkaufes der Konstantinvpeler Quaibauten. Der Botschafter lehnte die Vorschläge ab unter Hinwies daraus, daß er aus der Lösung des Konfliktes auf Grund der von ihm bereits präzisirten Bedingungen bestehe. Phillppvpei. Nach Meldungen ans Konstantinovel ist dort eine Anzahl Armenier, bei denen revolutionäre Schriften gefunden wurden, verhaftet worden. Die Verhaftungen werden auch mit den Maßnahmen zur Sicherung der öffentlichen Ruhe anläßlich der bevorstehenden Feier des Jahrestages der Thron besteigung deS Sultans in Zumimnenhang gebracht. New-Aork. Der Präsident des amerikanischen Arbeiter- bundes erließ eine Bekanntmachung, worin er die Versicherung giebt, daß er der Vereinigung der Stahlarbeiter seine moralische und pekuniäre Unterstützung gewähren werde. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 10. Angriff. - * * Sc. Maiestät der König zeichnete gestern Nachmittag die .Lustige Kunstausstellung" auf der Seestraße mit einem längeren Besuche aus und sprach sich, sichtlich belustigt durch den harmlosen Humor der künstlerischen Parodien, wiederholt überaus beifällig über das Gesehene aus. Zugleich stellte der hohe Herr einen weiteren Besuch in Aussicht. —* Se. Ercellenz der Herr Staotsininister v. Metzsch trifft heute zu längerem Aufenthalt aus Schloß Friesen ein. —"Herr Polizeipräsident Le Maistrchat einen mehr wöchige» Urlaub angetreleii. —" Deni Stratzenwürtcr August Pannasch in Tresdcn- Gruna ist die silberne Rettungsmedaille verliehen worden. ^ —* Ueber die KoI, lenversorgung der Stadt Dresden >m Monat Juli ist der vom Sekretariat der diesigen Handels- und Gewerdekammcr zusammmengeffellten statistischen Uebersicbt Folgendes zu entnehme»: Es guigen in Tonnen zu 1000 Kilogramm auf den hiesigen Bahnhöfen und auf der Elbe ein an Steinkohlen tauch Coaks. Anthracit nnd Briouetlss 20,680 Tonnen. Hiervon kamen 1--075 Tonnen aus dem König reich Sachsen. 18 702 Tonnen aus den Provinzen Schlesien. Sachsen und Brandenburg, Mt To. aus den Provinzen Westfalen und Rheinland. 206 To. aus Böhmen und 280 aus Großbritannien. Die Einfuhr von Braunkohlen (auch Brigucttss belief sich auf 51 886 To. Hiervon kamen 65 To. ans dem Königreich Sachsen. 40 To. aus «sachsen-Altenburg. 3540 To. aus den Provinzen Schlesien. Sachsen und Brandenburg. 48411 To. aus Böhmen. 21 To. aus dem Königreich Bayern und der Provinz Pommern. Born aesammten Kohlencingana sind im Zwischenhandel :163 l189) To. Steinkohlen wieder versendet worden. Tic Herkunft dieicr Kohlen ist unbekannt. —' Die Bevölkemngszabl von Dresden mit Albertstadt wird für l. August auf 406 350 geschätzt. — Auch in dieicn Herbstserien werden an der Universität Leipzig für Studirende der Medizin Ferienkurse abgrhalten —"Die städtischen Haus- nnd Grnndbeiitzer- vereine Deutschlands beschlossen nach längerer Debatte . „Ter Vcrbandstag setzt eine» Ausschuß von sieben Personen nieder, von denen drei Bauleiter sind. Der Ausschuß erhält den Auftrag. Vorschläge für die allgemeine Einiühmng einheitlicher Bezeich nungen sür die Hausthcile zu machen " Tie ciitsvrechcn- den Unmennungcn sollen nach den Vorschlägen des Rrfcwnlcir solgendec Maßen sein: sür Souterrain — Ticsswck. für Parterre --» Unterstock, sür Entresol —» Zwiichenftock, für Beletage ----- erster Stock u. s. w.. für Mansarde --- Kniestvck. für Entree --- Eintritt, sür Korridor ---- Vorplatz. — Schulz-Berlin begründet sollenden Antrag dcS Vereins Berlin-Süden: „Sämmllichcn Verbands - vereinen wird dringend empfohlen: 1. Bei ihren Orts- und Landcsbehördeii de» Standpunkt zum Ausdruck zu bringen, daß — abgesehen von ganz blonderen durch örtliche Arbcitsverhältnisw gebotenen Arlsiicchmeiällcii — jeder behördliche Eiugriss in die Entwickelung des Wohnungswesens durch Förder ungen und Bevorzugungen des Baues von Wohnungen fürPrivar- perwncn und Beamte eine Ungerechtigkeit gegen die aiideren, nicht bevorzugten Geiellschastsichichten oarstellt: 2. dr.für dewrgt zu sein, daß die dem HauSbesitzerstande angebörendcn Mitglieder städtischer Kollegien in dieicr Frage den vorbezcichneten, der Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit entiprechenden Standpunkt wahren." Der Referent führte zur Begründung an: Den frei willigen Helfern der Sozialdemokratie (Bodenreform«» u. A.s haben sich die unfreiwillige» zugesellt: die Regierungen und Stadtverwaltungen, welche den Sozialdemokraten durch Erfüllung ihrer Wünsche Vorschub leisten. Wir stecken schon zu weit im sozialdemokratischen Zulunftsstaate: kein Wunder sei cs daher, daß die Autorität schwinde, wie der Kaiser kürzlich ausgesprochen habe. ES fehle ein Bismarck, der mit starkem Arm den sozialdemokrati schen 'Ansturm niederhält. Statt dessen zeige sich bei den Behörden eine Nichtachtung des im städtischen Gnlndbesik niedergelcoten Kapitals, wenn man dessen Gleichberechtigung anshebe. Das 'Aus land müsse glauben, die Wohnungsvelhöltnisic seien himmel schreiende. In Wirklichkeit seien dieselben, besonders in Berlin, bei den großartigen sanitären Einrichtunaen, großartige. Eine Wohnungsnot!) bestehe nicht, höchstens für die durch die lchwarzen Listen gekennzeichneten Micthsprellcr. Mit den Maßnahmen zur Wohnungsreform und mit dem Baugenoffenlchaftsweien arbeite man nur an der Vernichtung der bestehenden Staats- nnd Gesell schaftsordnung. Tie Hauptursache der Wohnungsnot!) liege an der Versteuerung des Hausbaues. In Berlin seien die Arbeitsleist ungen um 100 Prozent gefallen, die Löhne der Maurer ui» 40 Prozent gestiegen. In längeren Aussüluungen wendet sich Redner sodann gegen die Bestrebungen, den Staat und dir Kommunen zum Bau von Arbeiter- und Beamtenwohnungcn zu veranlassen. Tarnst schädige man den Hausbesitz und leiste dem Sozialismus Vorschub. Darum müsse der Grundbesitz znsammen- hallen. damit Männer in die Parlamente und Stadtvcrlrctunnrn entsandt werden, welche den Must und die Kraft haben, die be rechtigten Interesse» des GrundbesrtzeS zu wahre». Rechtsanwalt Dr. Maeccker beantragt, den 'Antrag der beute gebildeten Kommis sion sür das Baugenossenschafts-Wesen zu überweist». 'Auf Antrag des Hausbesstzervercins Dresden wurde hieraus be schlossen : „Der Perbandsdirektor wird beauftragt, die bisher be stätigten Beiiiistungen um Erlangung gleichmäßiger Behandlung der privaten Hausbesitzer mit den Baiiacnoffenschaften von Seiten der Laiidesversicherungsäintcl in ledciii Falle sorttwcl-.cn." Tie össciitlichc^Vcrhandlung des Verbandstages wurde dann init den üblichen Taiikesredc» geschlossen. — Es folgte noch eine geheime Sitzung, in der die Wahl des Berbandsdircltors n. i. w. vor genommen worden ist. Ter nächstjährige Vcrbandstag wird voraussichtlich in Düsseldorf stattnnden. —* Durch einen Erlaß des Preußischen Eistnbalmnrmisters Wim die Aushebung aller S o m in erka r tcn. 'Aujchluß-Rücklabr karten und festen Rundrcisekar 1 cn innerhalb der preußischen Bahnen vom 1. Oktober ds. I. ab angcordnct. 'Auch die Sondcrzügc mit besonders ermäßigten Fahrpreisen kommen mit Schluß der Sommersahrplanzeit in Fortfall. — ' Einen eigenartigen Anblick gewährte am Freitag 'Abend auf der Blumenftraßc ein etwa 40 Mann starkes R adsohr Kltttst und Wissenschaft. s* Wochenspielplan des König!. Opernhauses. Sonntag: „Tristan und Isolde". Montag. „Samson und Dalila". Dienstag: Geschlossen. Mittwoch: „Tic Regiments- kochter". Donnerstag: .Manru". Freitag: Geschloffen. Sonn abend : „Der fliegende Holländer". Sonntag: .Die Folkunger". - Das König!. Schauspielhaus bleibt noch bis mit 7. September geschlossen. f* Der Internationale Kongreß zum Schutze des litterarischcn und künstlerischen Eigenthums in Vevey hielt zwei Sitzungen ab, in welchen die verlangten Abänderungen der Berner Konvention berathcn wurden. Et» vorläufiger Ent wurf der neuen Konvention sei nunmehr ausacarbeitet und soll nebst den Motiven und dem Bericht üder die Verhandlungen den Regierungen »nd Gesellschaften der Vcrtragsstnatcn zugestcNl werden. Ein Sondcrbericht hebt hervor, das; einige außerhalb des Vertrags stehende Staaten Geneigtheit zeigten, der internationalen Bereinigung beizutretcn, während Andere sich noch immer ab lehnend verhalten. Ter deutsche Drlcairtc Dieffenbach rescrirtc über den Schutz der chromolithographischen Werke und verlangt Gleichstellung derselben mit den m Artikel -i ausgestellten Werke» der Lithographie. Ans Antrag Osterrieth (Deutschland) erhielt eine Sonderkommission den Auftrag, eine Denkschrift über die Frage betr. der mechanischen Musikinstrumente anSzuarbeiten. f* Hermann Sudcrinann, der seit kurzer Zeit zur 'Nachkur im Engadin weilt, hat ein neues Bübnenwerk vollendet, das in dem kommenden Spätherbst seine Erstaufführung erleben wird. Titel und Inhalt der Novität sind — natürlich! — tiefes Geheimnis;. s MetneKriegS-ErlebnisseinCbina. Die Expedition Leymour. Aon Lorvctteu-Capilain Schliever, TheUnstmer an der Expedition und Führer der deutschen ,.Himsa">Abtbeilung. Mit zablrelihen Photo- arapblen. Karten, sarbtgen ;Wtttlrntst»SdciIoacn und ca. 80 Original. Illustrationen von Marinemaler Schön. Preis nur l M. (Verlag von Dtlhrlm Köhler. Minden in Westfalen.» Eorvetten-LopilainSchlleperschü- d«ct m packender, stellen «eile erareffendcr Welle die Erlebnffs« d« ErredUwn 4^MWgr,.die enüedlüben Vraummkeilcn der Born »nd die Strapazen, die cm Jeder zu ertragen hatte. Die Schiieper'tchenKriegserinnerungcn in Lliina verdienen, m die breiteste Schicht der deutschen Volkes zu dringen, »in Zeug- nitz abzulegen non dcm Wutb und der Tapferkeit deutscher Truppen in China. Aranenehrc. VonFrädsricEarmon. Neun Mr! Tiefe, undurchdringliche Nacht; die letzten Töne der Trompeten sind verstummt, die Feuer der Buvaks ersterben langsam, und bald lagert ein tiefes Schweigen, das Schweigen der Trauer, über dem schlummernden Posten! Trotz des tapferen Widerstandes ist die französische Armee besiegt und zum Rückzug gezwungen worden; doch trotz der Niederlage ist der Must der Soldcktcn nicht gesunken. Trotz der Anstrengungen dcS Tages reinigt man im französischen Lager die pulvcraeichwärztcn Ge wehre und putzt die Säbel. Als der Leutnant IacqueS Frcnon. der die Vorposten in dem kleinen Torfe R... befehlig!, die letzten Befehle erstellt hat, kehrt er in die Herberge znm „Weißen Roß" zurück, wo er sein Hauptquartier aufgeichiageu hat. Er ist zcr- schlagen vor Müdigkeit und schickt sich eben au, ein Bischen der Ruhe zu pflegen, als er plötzlich den wüstenden Galopv eines näbcrkommcndcn und dann Halt machenden PserdeS vernimmt, und eine Minute später tritt sein Bursche in's Zimmer und reicht ihm ein versiegeltes Schreiben Erstaunt nimmt Frenon den Brief, öffnet ilm, sicht nach der Unterschrift und stößt einen Schrei der Ueberraschung aus. Das Billet ist kurz, in aller Hast geschrieben: „Ich bin bis morgen früh in Channcrcttcs. Wenn Sie mich je geliebt, kommen Sie gleich nach Empfang dieses Briefes. Wer weiß, ob wir uns je Wieder sehen. Ich werde Ihnen Alles erklären. Ich liebe Sie — Her- mance." Hermance! Sie schrieb ihm, nach all' dem Leid, das sie ihm angcthan! Hermance de Fienco, die Tochter eines Großgrund besitzers, den die Ueberbandnahme der Phylloxera auf seinen Wein bergen dem Ruin in die Arme geführt — und Jacques Fcenon, der damals Unterleutnant war, hatten sich in Reims, svo er in «Garnison stand, kennen und lieben gelernt. Doch da er zu arm war. hotte er um seine Versetzung nach Sllaier gebeten, wo cs mit der Beförderung schneller ging. Hatte er sich erst die Leutnants- treffen verdient, so wollte er zurückkehrcn und sie heiratbcn. Er reifte also mit einem Empteblunosbrics des Generals Eimeuse, seines Protektors, ab und schlug sich wie ein Löwe. Tech bald liefen die Nachrichten nur noch svärlich ein. »nä eines Tao'S meldete ihm ein Brief die Verbeiratbung Hermances mit d-m General de Eimeuse. Vierzebn Tage später war der Krieg mit Preußen ousgcbrochcn. sein Regiment war nach Frankreich cchruo. berufen worden, und jetzt befand er sich Nvr Reims, kaum zmn Meilen non jenem Haust, wo er einige Wochen so unendlich atziä- sich gewesen! sind jetzt schrieb sie ihm, siebte sie ihn an, zu lommen. nnd tagte sinn, daß sie ibn liebe!... lind plötzlich bemächtigte sich seiner ein wabusinniger Wunsch, diese Frau wiederzuscben und ich ihre Infamie vorzuwcrscn!... Doch tonnte er den Posien ver lassen. den man ibni annertiaute? Nein, tausendmal nein!... sind doch - - wenn er am nächsten Tage siel ? Hatte er stin Reffst ans diese — vielleicht letzte Zuiaiiiinentiiiist? Ter Posten wurde während der Nacht gewiß nicht nugegrissen! In einer 2lnnd<- konnte er zurück sein!... Ein schrecklicher stampf spielte sich in stincm Herzen ab... Schließlich verließ er. von der Liebe be legt, scheu nnd leichenblaß sein Zimmer, sattelst sein Pferd und sprengte im rastudsle» Galopp durch die schwarze 'Nacht dahin! Endlich klopfte er nach einem wilden Ritt mit dem Griff seines Säbels an die kleine niedrige Thür in der Mauerivgnd. Tie Thür öffnete sich: „Jacques!" — „Hermance!" — sind die simge Frau fällt weinend in seine Arme. * * » Wenige Minute» später sab er sich im Salon zu den Füßen der jungen Fra». Er verfluchte sic nicht mehr. Er kannte jetzt die traurige Geschichte ihrer Ehe. Er wußte, wie sie unter dem despotischen Druck ihres Vaters, der sich mit dieser Heirath wieder zum reichen Manne machen wollte, Herrn de Eimeuse gehcirothei hatte. Doch sie liebte Jacques noch immer, nnd von jetzt ab wollten sie sich nie mehr verlassen. Frenon bürst ihr entzückt zu. als plötzlich zuerst ferner, dann immer näher klingender Kanonen donner a» sein Lbr schlägt. Mit einem Satz isi er ausgcspriingen. und stürzt nach seinen, Säbel. Kein Zweifel, der Feind greift an. er rückt an, er kommt näher, und er, Frcnon, isi nicht auf scincA soften.
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