Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 10.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192606109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-10
- Monat1926-06
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Für Anzeigen, vel Rühttgtrtt nicht übernehm Ar. 132 Nonnerstag, den 10 Juni 192S Fern prech-Antchtub: Amt Vresdt Tel^Adr.: «Nß-auyeeste Nlatewttz Pettt-Zett, «1t 20 n. RrNam« mit 1 V<, AeNamen die 4 gespaltene Zell« iwieriqen Satzarten werben mlt 50 X Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme v^m. 1t Uhr. Für da< Erscheine» ber Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wirb keine Gewähr geleistet. Insertion-beträge sind sofort bet Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige ZetlenpreiS in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers. Eichet-it täglich mit den Vellage«: AmN. Fremd«, und kurüste, Leben ü» Alb, Agrar-Darte, Radi« Vlußestundea, Aus alter »ab neuer Zett, M«bm-Z«tt»»-, Schnittnmüerdoqtv. iver Sezvgsprets beträgt frei monail.Mk. 1.90, durch btepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.r.-. Für Fälle HSH.Gewalt, . Krieg, Streiks usw. hat der Sezieher keinen Anspruch auf Lleseruyg bzw Nachlieferung der I Zeitung ob.Rü-kzahl d.Lesegeldes. Druck: Llemens LandgrafAachft., vresbe».Freital. I RlitsptNÜ Sei unverl. etngesandt. Manuskripten ist Rachporto bei.ufüa 7- - - Fernspr. avfgegeb. werben, Won. wir eine Verantwort, bez. der - ^schwther Anzetaer D»«».» -11« »» «« Iagk-»e«mi« ft» da« Wche Orrsd« wd Dieses vlatt enIHLlt die amtlichen «ekanntmachunoen n.» . , Dlasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, «ochwttz und Laub.««» »at«» ,u Dresden für di« Stadtteil» witz, Niederpayritz, Hafterwitz, Pillnitz, W.itzig «ndSchW^a^k Vertag: alba-mSuchbrucheret »»d De^g-aoAM Hsnemmr S«er * E», Veeaden^sevli. - " sowie der «MlSyaUptMaNNjchast Dresden. Lin Kompromiß vor dem Voiksenischeid Rahezu 3 Millionen Arbeitstage durch Arbeitseinstellungen in Sachsen im Zahre 1923 verloren — Allein im Oonaugebiet annähernd 10 Millionen Marl Hochwasserschaden — Nie Interessengegensätze zwischen Industrie und Landwirtschaft erschweren die Zollverhandlungen - Nie Hannoveraner Professoren einmütig gegen Lessing - Brasilien nimmt an der Völkerbundstagung im Herbst nicht teil Oie Kürstenfrage MlM ZMMMlM < Eigener Informationsdienst, j Zn den letzten Tagen sind, wie wir von gutunterrichteter Seite hören, verschie dentlich Vertreter der deutschen Landwirt schaft von den zuständigen Reichsstellen und auch vom Reichskanzler Dr. Mar; selbst empfangen worden, um ihre Zoll- wünsche und deren Begründung anzu- üören. Der neue Entwurf ist im Wort laut noch nicht fertiggestellt. Die Arbei ten sollen so beschleunigt werden, das; das Parlament sich noch vor den Sommer serien mit dem neuen Entwurf beschäf tige« kann, da die Landwirtschaft erwar tet. das; die Auswirkung des Gesetzes noch bei der diesjährigen Ernte fühlbar wird. Wie vor einem Jahr bei der Debatte über die kleine Zolltarifnovellc treten auch jetzt wieder Interessengegensätze zwischen In dustrie nnd Landwirtschaft hervor. Bei allen Besprechungen mit Vertretern der Landwirtschaft haben die Reichsminister erklärt, das; ein Ausgleich der Interessen der beiden Wirtichafts- gruppen gefunden werden und das; ver hindert werden müsse, das; die' eine Gruppe sich auf Kosten der anderen be reichere. Aufhebung der Preistreiberei-Verordnung Der Haushaltausschuß des Reichstages be schäftigte sich am Mittwoch mit der Beratung eines Initiativgesetzes über die Aufhebung der Preistreiberverordnung und damit zusam menhängender Verordnungen. Das Initiativ gesetz wurde vom Ausschuh angenommen: Es werden dadurch aufgehoben: die Preis treiberverordnung, die Verordnung verbote ner Ausfuhr lebenswichtiger Gegenstände, die Verordnung über Rotstandsversorgung, die Verordnung über Preisprüfungsstellen, die Vorschriften über Markwerkehr und Verstei gerungen (5), die Vorschriften über Zeitungs anzeigen. soweit sie noch in Geltung sind. Oer Aufnahme Deutschlands den Weg geebnet Alls Genf wird gemeldet: Brasilien wird, wie nun bestimt verlautet, zu der Septembertagung des Völkerbundes kei nen Vertreter entsenden und sich bis da hin in der Frage der Ratserweiterung volle Zurückhaltung auferlegen. Die Ent scheidung über die Aufnahme Deuschlands in den Völkerbund wird also im Septem ber ohne die Teilnahme Brasiliens fallen. Jedoch wird Brasilien einen nicht ständigen, wieder wählbaren Ratssitz er halten. Durch diese Lösung ist der in den letz ten Tagen allgemein erörterte Austritt Brasiliens aus dem Völkerbund vermie den und ein Teil der Hindernisse, die dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund bisher entgegenstanden, beseitigt. Die Reichstagsdebatte auf heute verschoben Im Reichstag gab es insofern am Mittwoch eine Enttäuschung, als anstatt der ursprüng lich erwarteten Einbringung des neuen Ge setzes über die Fürstenabfindung das Knapp schaftsgesetz beraten wurde. Man hat sich dahin geeinigt, die Regierungserklärung und die Aussprache über die Fürstenabfindung erst am Donnerstag stattfinden zu lassen und diesen Punkt als ersten auf die Tagesordnung zu sehen. Man rechnet damit, daß die Par teien sich auf kurze Erklärungen beschränken oder doch nur Reden minderen Umfanges halten werden. Für alle einsichtigen Parla mentarier liegt es auf der Hand, datz auch für diesen neuen Gesetzentwurf die Lösung von heute auf morgen im Plenum nicht ge funden werden kann, sondern, dah nur eine schleunige Ueberweisung an den Ausschuß in der Lage ist, neue Reibungen und Kom plikationen zu verhindern. Am Mittwoch setzte man die zweite Lesung des Reichs» knappschaftsgesetzes fort, die sich voraussicht lich noch auf den Freitag erstrecken wird. Fehlgefchlagen Aus Zentrumskreisen erfahren wir, da« der Plan der Regierung, das Fürsten abfindungsgesetz noch vor dem 20. Juni im Parlament durchzubringen, als völlig gescheitert angesehen werden muß, nach dem die Sozialdemokraten ihre Zvstim- mnng zum Gesetz versagt haben. Oer Entwurf der Regierung Das Reichskabinett hat in seiner gestri gen Sitzung den Wortlaut der Regie rungserklärung festgesetzt, mit der heute der Gesetzentwurf über die Fürsteuabfin- Oie deutsche Kohle, ein begehrter Artikel Aus Cardiff vorliegende Meldungen be sagen. daß die Einfuhr deutscher Kohle, die in den ersten drei Wochen des englischen Bergarbeiterstreiks relativ gering war, sich seit Ende Mai in steigender Richtung bewegt. In den britischen Häfen sind mehrere Schiffs ladungen Ruhrkohle eingetrofsen, .die als Vorläufer weiterer umfangreicher ^Lieferun gen zu betrachten sind. Mehrere große Ex porthäuser in Cardiff und Rewcastle haben beträchtliche Abschlüsse auf Ruhrkohle zur prompten Lieferung ohne Klausel getätigt. Ner Eisenbahnschiedsspruch gilt! In dem bekannten Streit zwischen Reichsbahn und Reichsregierung hat das Reichsbahngericht in Leipzig am 9. Juni dahin entschieden: „Tic Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen über die Arbeitsbedin gungen der Reichsbahnarbeiter sieht nicht düng im Reichstage einaebracht werden soll. Die Regierungserklärung wird sich den Blättern zufolge für die Fürstenab- undung durch ein «ondergerichl einseyen und sich energisch gegen den Plan einer entschädigungslosen Enteignung wenden. In diesem Zusammenhänge werde noch einmal darauf hingewiesen werden, daß der Brief des Reichspräsidenten als eine Privatangelegenheit zu betrachten sei. Dor einer Erklärung der Regierungs parteien Heute wird im Reichstag das Kompromißgesetz der Regierung über die Fürstenabfindung zur Beratung kommen. Bei dieser Beratung werden die Regie rungsparteien eine gemeinsame Erklä rung abgeben, in der sie, ebenso wie es die Regierung durch eine Erklärung des Neichsinnenministers Tr. Külz tun wird, die Ablehnung des kommunistisch-sozia listischen Enteignungsgesetzes unterstrei chen, aber gleichzeitig die Durchführung eines Kompromitz- gesetzes der Regierung nach dem Volksentscheid zusagen. Diese Erklärung ist in der Be sprechung des interfraktionellen Aus schusses der Regierungsparteien verein bart worden. Auch die übrigen Parteien traben sich im Reichstag damit einverstanden erklärt, daß noch vor der Sommerpause nach dem 20. Juni das Kompromitzgesetz beraten wer den soll, so das; wahrscheinlich die Beendi gung der Reichstagsverhandlungen An fang Juli nicht mehr vorgenommcn wer den kann. im Widerspruch mit dem Reichsbahngcsetz und der Gesellschaftssatzung. Demgemäß ist die am 16. Januar 1926 vom Reichs arbeitsministerium ausgesprochene Ver bindlichkeitserklärung wirksam." Die Reichsbahn unterwirft sich dem Urteil. Zu der Entscheidung des Reichsbahn gerichts erfahren wir, das; für die Deutsche Neichsbahngesellschaft dieser Streitfall da mit erledigt ist. Sie wird sich nach Zustel lung der Entscheidung mit den Tarifpar teien wegen Durchführung des seinerzeit gefällten Schiedsspruches in Verbindung setzen. Der „Völkische Beobachter" im besetzten Gebiet dauernd verboten. Der „Völkische Beobachter" veröffent licht ein Schreiben der Interalliierten Rheinlandkommission, durch das das Blatt endgültig aus dem besetzten Gebiet ausge schlossen wird. Das Tauerverbot gründet sich auf einen Artikel „Frankreichs wahres Gesicht", der im Avril veröffentlicht wor den war Hie Elend - dort Lleberfluß Amerika und Europa. Es klingt für Europa wie ein Märchen, daß die amerikanische Finanzoerwaltung den Abschluß des Finanzjahres 1925 26 durch di« Ankündigung von Steuererleichterungen vor bereitet. Tas amerikanische Schatzamt muß Maßnahmen treffen, um den Ueberfluß an Einnahmen abzudämmen, den die Blüte der Industrie und des Handels ihm ununterbro chen zufließen lassen. Schon im vorigen Jahre wurde die Einkommensteuer um einen Betrag von rund 300 Millionen Dollar her abgesetzt, um die Staatsübcrschüsse nicht all zusehr anwachsen zu lassen. Jetzt soll kür das am 1. Juli beginnende neue Finanzjahr eine weitere Senkung der Einkommen steuer um 250 Millionen Dollar erfolgen. Und trotz dieser Steuersenkungen hat das Schatzamt die nationale Schuld während des letzten Jahres monatlich um je 50 Millionen Dollar, seit 1920 im ganzen um 4 Milliar den Dollar vermindern können. Während man in Washington nicht weiß, wohin mit dem Geld, müht man sich in Paris und Warschau, die Staatsausgaben wenigstens für ein paar Monate zu decken, kämpft man in Brüssel um Steuererhöhun gen von einigen Milliarden Papierfranken. Während die Industrie und der Handel Amerikas in ständiger Aufwärtsentwicklung begriffen sind, zeigen die englische Kohlen krise, das schwedische Arbettslosenproblem. der Streit um Handelsverträge zwischen be nachbarten europäischen Staaten die zuneh mende Ausbreitung einer Wirtschafts krise an, die niemals in den Nachkriegsjahren überwunden wurde und in ständigem Wechsel bald diesen, bald jenen Staat erschüttert. Ratlos wie Frankreich der Währungskrise« steht England der Kohlenkrise gegenüber. Der Streik dauert an, ohne daß man eine Verständigungsgrundlage gefunden hätte, auf die Arbeitgeber und Arbeitnehmer treten wollen. Es ist verständlich und vom Stand punkt einer gesamteuropäischen Wirtschaft zu begrüßen, daß die englische Regierung das System der direkten Geldunterstützungen für die Bergbaubetriebe nicht länger fort- setzen will. Denn dadurch würde eine künst liche Konkurrenzfähigkeit des englischen Berg baues geschaffen, unter der alle anderen Kohle produzierenden Länder, vor allem auch Deutschland, litten. Aber ebenso ver ständlich ist es, daß sich die englischen Berg arbeiter nicht auf ein tieferes Niveau der Lebenshaltung herunlerdrücken lallen wollen. Und so wird der größere Teil der englischen Industrie, soweit sie nicht als lebensnotwen dig mit spärlichen Kohlenlieferungen bedacht wird, weiter stilliegen, wird die Schiffahrt in den englischen Häsen eingestellt bleiben müssen, bis die englische Regierung den ein zigen Beschluß faßt, der vielleicht die Kohlen- krise überwinden kann, — den Beschluß, auf eine internationale europäische Lösung des Kohlenproblems hinzuwirken, bei dem auf das Gegeneinanderarbciten konkurrierender Staaten verrichtet wird, zugunsten einer ge meinsamen Produktions und Ablatzgrund- . läge.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite