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Dresdner Nachrichten : 13.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189407134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-13
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1894
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»str Politik. >!»>»». iZ»»iarit,»rett»b>. nd»rich». »»«mökiilillk. l«tu,»,kbukr v>«UcIiäLU»1,M 74>o. »nick dir »dvii M. 2 >d im Ausland mil enlwrrä»ndrn, ^onaiiNiiao Änaab«» von Äiikun^iaiiiwrin Vtanniln 3Lv Kor», d aUinRaNm». ,-onnia«« n «oin, ,,-t UdrMnia,« Pu Rkuliadi »r nlotnia. d nur a» Liockicninacn bi» r Ü!,> Raa»n»laa>!. Dir tipainac 0>iu„dj«,lk iua^iadrlLlb,,, idPi« .'in«ou» taa« od»r nach Neiilaurii U> P'o. Ilnt'im «rin« Oina»'., eictte «oP>». Antundiaun,«" au, d,r Pnnanen» Z«>lc Ai Pi». Au»waUiar Aimiäae «u r «rar» r<oia»st^-ak,„no Nikund-aunac» »kiiinrii iammtiiid« nambattc1>ermiNcI»nattiellen an. pur -tuckaadr e:n,,iandlki tzchult- »iliar kcmr?-r,P>ndl,it>kr>i Lr»»spr»«1,Ii»U» Ulr. l l. 39. Jahrgang. Lki»I»^OlL L O«., 11ok1lol»ri»urvn Loluvr T »« »«»«, IZSidtvrldi. IRnrslrsiIcaul 4>tu»»nltt!t. L»I ZL?i««ü7 ! mit. un>l "htl" blmriohtunu. livt»,«- ^ Lautiert«»« Iivu vt«. 8 eiuptioklt in zrrö»»l«»r :j LsntlurrL ÜMZsr. >k»!,kz,? ksdmss« ..«Ml" t 8t!llk^I1i»^ImiUill, K Ilua1ion3tNt5»e 12. « P«rmk»nsn1« ^usslsllung 7. ^vor2üx1.94«r>vuliplton ^ « .: » 7. ^ ^ ß 8 Va»l»»nmon!>t>r. >- . !» t>> >l»8or, -.'>'i.iltsc^----r «I t'r^uot'' Iritis m.a 7. si.7,».,»««» 7. i»> Eolniueti. 1 u» » l1ts.-aIcn-X.. » 12. Ir -7 — . , » .- »»«u-prinZ,»-»-II, >' -tt-8 I ^.tc'.'delk, .1. ÜMDMIH <!itittMttt>8Äi»v ^ 8 iwi-'W IIitr«''IiI.'t,'. ui»-u«>','i,rli'-li tu, Kilitür--. 'l'»ur»,<-n. «! 7» Ita-Itslirar sie. ,!>:» 3ll> I!«,, I'i ,„„I >', . r,r>ni--t 7. !s A«. 1.04, >1«. I.'i>> uu>i 73 l'I. Vor^mär „.«'I, .lu^u iN?. »r ä Itv. Nl v^Iott, I Li ^ o ^ b » t l, « , . V»»i88vriv-HI»n»k»<'tui' t>. II12 8 812. Xüiüinl. Ilut'livt'. Wr i>ic Ladc- und Rcischison. Die arehilc» tcscr der „Dresdner ri.ichrichte»' in Dresden, welche unter LZlatt durch die hiesige «Nesehästsstetle beneden nnd datselde »ach de» dian»n»«7r-.^«»r«;»tI>n>t'.ort«'i> iiachaesendcl ;» bade» wünsche», welle» der Unterzeichnete» rtzeschaslssicile darnber Miltliciluna zugede» la,ie» deduss I «»>»««-« dcz. .^ustell- una durch' die Itaiserliche ^ost. Dein Uederweisungsaiilrage ist deutliche rianie» . Mrts u»d Mediuingsangadc beizusüae», auch ist die erforderliche Neberweisiingsgedudr (im >. Monat des Viertel, jahres -» Öfil in» 7. Monat 4» Vis>- »»d i»> 5- Monat :» »ebn etwa noch ,» entrichtender !öeziiasaedi>kr vor der Ni'reise an uns tinzuschiche». Die wertden ansträrtigen Dezieher ssosr 7ldon»entenl daarac» wolle» sich in alcichcr 7lngrlege,cheit nur an das Postamt ihres tvohnortes »'enden, bei welchem idr lausendes 7lbo»nci»ent erfolgt ist. Ucberweisnnge» inncrdald des deutsche» dreichsaebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebüdr ron .'.„'vfg.. im verkedr mit Mesterrcich »nd sremdcn Landern gegen eine solche oon > Mark ausgefuhri. ,für die ans dveisen befindlichen Leier unseres IZlaltes, welche idren dlufentda t und somit ihre 7Idrctse daufig wechseln, dringen wir unser krvi»»-.1I»«»»»«;u»v»t in geneigte Lrinnernng. diirch welches idnen nach jedem 7l»fcntdalisort unser Slatt alltäglich von unserer Aeschäftsslcllc direct durch Kreuzband dis a> k> Gewicht ca. röoaeni bis in die Ivohnnng zugestellt wird. Lei einer sesistebenden ^riseroule empstelslt cs sich, unserer Geschäftsstelle bei der rastest»»., des Keife Kbonncmenls ein Verzeichnis; der wechselnden Adresse» zu übergeben; sieben die Adressen vor beginn der Keise nicht fcst. so sind von der Keise aus vorkommendc Blenderungen rechtzeitig an unsere Geschäftsstelle gelanaen zu lassen, um dieser die richtige.Zusendung zu crnioalichcn. Der Bezugspreis eines Keis«. 7lbo»ncnicnts icinschl. oer versendungsgebübr) betragt »ttotratlicif : Mk. 4<> Vf>t- für Sendungen im deutschen Reich mit Einschluss sämmtiicher vado- und kirrrovtc Mcstorreichs: ä Mk. „ach den Län der» im lveltpostverein. Kei kürzerer oder längerer Reisezeit werden obige jKeise der Rerechnnng zu Grunde gelegt. HeMMelle der .Msdner MchiAcil". Mctricnstrrlisü 38. 1 ^ jitiiLlibta ^U8>viil> st.>l,is;regcln rnin Schuhe des Mitlelsmiide? li.'winaclnichieii. Maicslälrn i» ^,lm»dün. >><iild>lö- und «iclvcrlikknmniet. Pnndcölcgcln. Bcziriövcrein, Gcrichtgvetl»indlnngcn. Tagegstrschichlc. Wolilllbiligkeils Cvnccrt. Btlvedcrc-Cr'licvrl, Rnnsiverei». cms drin lmpiivlistlnn Bmiiikrcis der rkvolutionären Ideen ;» be freien, sli'sjt die Imge der wirtlischaftlichcn .Hebung des Mittel- uml 8p«i -«vkLIt fsp Nr7lS4. ZpttkÄ: ?st!i.-,a. Freitag, IS. Juli. PolitifcheS. schwere soziale >katasirot'l>cn von der Art, wie sie zur Zeit den modernen GesclUchastskvrvcr 1,ci»li»chcn, dringen die Geiaiir mit sich, das; die Zlleincnte der .Ordnung in gerechter Erbitterung iiber die Ansschreiliingen des revolutionären Fanatismus den ganzen Nachdruck dcS Widerstands ans die ankere Unterdrückung des Nebels legen, während die organische Ausbildung der inner lieben ^cbcnstrasl der staatserbaltenden Klassen mehr oder weniger bernachläjsigt wird, solange die Erregung andauert. 2a begreiflich und entschuldbar ein solches Perbalten sein mag. so gefährlich ist es unter den bedrohlichen Verhältnissen der Gegenwart, bei denen in jedem Verzüge Gefahr liegt. Es ist daher ein Gebot des össent lichcn Interesses bei den festigen Zuständen über dem Eifer in der rücksichtslosen Ahndung jeder gcscllschastsfcindlichcn Ausschreitung nicht die höheren sozialen Gesichtspunkte ans den Augen zu ver licren und insbesondere keinen Augenblick zu vergessen, daß die beiden feindlichen Pole der oberen Zehntausend und der „ent erbten" Massen nur durch einen lebensfähigen Mittelstand vor einem zerstörungsschwangeren Aufeinanderplaken zu bewahren sind. Wie mit Flammenfchrist erscheint ans dem Grunde der blutigen Wirren und zum Lümmel schreienden Schandthaten. welche die lesttcn Monate der Zeitgeschichte zu einem Brandmal der Eivilisa tii'N gemacht haben, die eindringliche Mahnung an die Träger von Staat und Gesellschaft in allen Kulturländern: „Sorgt für die Er haltung des Mittelstandes!" Wenn dieser Mahnruf, den der,.Gott in der Geschichte" am Ende unseres Jahrhunderts mit stets zu nehmender Schärfe den Ereignissen in den Mund legt, nngchört verhallen sollte, dann dursten die revolutionären Treiber ihren sozialen Cichtwcchscl vielleicht eher zur Präsentation vorlcgcn können, als sic selbst es sich träumen lassen. Ohne irgendwie die drohende soziale Gefahr zu überschätzen und dadurch der Groß mannssucht der Sozialrevolutionäre einen Köder vorzuwerscn. darf sich eine verständige Bcurthcilung doch nicht der Thatsache verschließen, dag die von sozialdemokratischen Einflüssen beherrschten Massen das neue Land der Verheißung bereits in unmittelbarer Nähe vor sich zu sehen glauben. Tie Krast dieser Einbildung ist so stark, daß sic vermeinen, sic könnten die bestehende Gesellschaft in nicht zu ferner Zukunst zwingen, die Küste des sozialen Amerika zu betreten. Tiefe sich immer fester wurzelnde fanatische llcbcrzcug- ung der Masse», daß es so kommen müsse, datz der Gesellschaft durchaus keine andere Wahl bleibe, als früher oder später sich unter das kaudinischc Ivch der allgemeinen Verstaatlichung spannen zu lasse», ist ein moralischer Jattor, dessen unwägbarer Einfluß bei der Fortentwickelung der sozialen Verhältnisse nicht außer Acht gelassen werden darf. Wenn die bezeichnete Auffassung nicht durch die gefährliche Anziehungskraft eines fatalistischen Gcschchcnlasscus über weitere Gesellschaftskreise Macht gewinnen soll, so muß durch positive Maßnahmen vor aller Welt klar und deutlich der Beweis geliefert werden, daß die Erhaltung einer ans vernünftige Selbst bestimmung gegründeten Gesellschaft nicht blvS eine Frage der Macht und des materiellen Interesses, sondern zugleich eine ethische Forderung ersten Ranges ist. für deren Verwirklichung kein Schweiß der Edlen zu thcuer, kein materielles Opfer zu groß nnd keine ideelle Hingebung zu hoch ist. Wie steht cs nnt der Würdigung der gekennzeichnete» Ausfall ring an den maßgebenden Stellen in unserem Vaterlandc ? Wäh rend die Fürsorge sür die berechtigten Ansprüche der arbeitenden Klassen nirgends etwas vermissen läßt, ohne darum die Letzteren standcs, die doch eigentlich das ganze Interesse der gebildeten nnd besitzenden Klassen mitsamml der Regierung beschäftigen sollte, immer noch bis in die höchsten Kreise hinein aus eine bis zur Gleichgiltigkeit gesteigerte frostige Ausnahme. Man be gniigt sich noch vielfach, die Nützlichkeit und eventuelle Nothwcndigkcit einer slaallichcn Unterstützung des Mittel standes plaionisch anzuerkennen, stellt aber zugleich die an geblich enlgkgcnstchcnden Bedenken derart in den Vordergrund, daß es zu keiner energischen erlösenden That kommen will. Oder möchte man eNva im Ernst behaupten, der staatliche Schutz des Mittelstandes werde auch nur mit einer annähernd ähnlichen Intensität betrieben wie seiner Zeit die Arbcitcrschutzgcietzgcbung, Zug um Zug mit geradezu bewunderungswürdiger Präcision trotz der Berge von Schwierigkeiten, die sich je länger, desto mehr vor dem Unternehmen aufthürinten, in'S Leben gerufen worden ist? Wie sehr die gesetzgeberischen Reformatoren des Mittelstandes bisher mit der Schneckenpost zu reisen gewohnt sind, beweist u. A. der Umstand, daß zwei der wichtigsten Forderungen auf diesem Gebiete, die Reform der Produktenbörse sür den landwirthschaft- tichcn Betrieb und die Erleichterung der Kreditbeschaffung stir das Kleingewerbe, noch immer über das Stadium der theoretischen Er örterung nicht hinausgelommcn sind. Wie oft ist schon in Schrift und Wort nachdrücklich verlangt worden und wie nicht minder oft haben Katastrophen und Aus schreitungen der schlimmsten Art — man denke nur an das jüngst beleuchtete berüchtigte Rundschrcibc» der Berliner jüdischen Firma Mühsam nnd Eo. — die Berechtigung des Verlangens bestätigt, daß endlich die Art an die Wurzel des unseligen Tisierenzspielcs gelegt werde, mit dessen Hilfe das Kapital an der Börse die Hcrr- schast über die Getreidepreise usurpirt hat. „Es ist heute etwas ganz anderes um die Begriffe Vorralh und Bedarf und Angebot nnd Nachfrage", sagte Gras Arnim-Mnskan in einer kürzlich von ihm herausgegebcnen Broschüre: „denn wenn die crstcrcn die Prcis- bildungssaktoren sind, wie sie dieses thatsächlich sein müßten, so könnte ich beispielsweise mit 10,000 Mk. Kapital auch nur für 10,000 Mk. Waare in Bewegung setzen. geben dagegen Angebot und Nach frage bcz. Tisserenzrcgnlirung den Ausschlag, io kann ich mit den selben >0,000 Mk. Kapital für IM-, oder sogar stir 200,000 Mk. fingirtc Waare ans den Markt wirken lassen und doch jederzeit mich durch einsache Tisserenzzahlnng aus dem Geschäfte meinerseits vollständig herauSziche», während zugleich durch die dadurch her- vorgerusene Preisbewegung eine außerordentliche Preisbceinstuss- uug des Marktes staltgesunden haben kann. Der frühere Waaren- handel ist zum Werthhandel geworden, und deshalb beruht das Termingeschäft vielmehr aus Kredit, welcher die Preisbildung regelt, anstatt daß sür diese Vorrath und Bedarf maßgebend ist. Man fragt nicht mehr ^ Liefert mir der Mann nach Vertrag guten Weizen and guten Roggen? wildern nur: Ist er im Stande, die Kursdistcrenz zu bezahlen, die bei dem Geschäft herauslommen wird?" Gewiß ist es nicht mehr als recht und billig, wenn unter solchen Umständen von landwirthschartlicher Seite eine An amt» sicher Ueberwachnng der Produktenbörse durch sachverständige Ver treter der Landwirthichast nnd der Müllerei unter Vermittelung der LandwirthschastSknmmcrn gefordert wird. Ter bisherige Ver laus der Ereignisse rechtsertigt freilich nur zu sehr die kaustische Zweiselsuchl, die sich alter aufrichtigen Freunde des Mittelstandes gegenüber der Frage bemächtigt har, ob der Staat in absehbarer Zeit dem gewissenlosen Börsenspiet ernstlich zu Leibe gehen werde. Tie für die Stärkung des Mittelstandes nicht minder bedeut same Erleichterung der Kreditbeschaffung sür das Kleingewerbe ge hört ebenfalls zu den mittelstandliche» Forderungen, die in der PrariS noch immer vergeblich der- Erfüllung harren. Neuerdings ist diese Frage wieder in Fluß gekommen durch eine an den Prä sidenten der Reichsbank gerichtete Eingabe, aus welche Tr. Koch die Antwort erthcilt hat, daß die für sich allein des Kredits der Reichsbank nicht fähigen kleinen Geschäftsleute wohl daran thäten, sich genossenschaftlich zu verbinden, um sich am diesem Wege der Vvrthcile des erstrebten Kredits zu versichern. Tas beißt das Kleingewerbe von Pontius au Pilatus verweisen. Ohne Zweifel ist zwar die „Vergesellschaftung" ein unerläßliches Mittel, um den Kleinbetrieb die Vorthcilc des rationellen Großbetriebes zu sichern und ihn neben dem Letzteren nicht nur möglich, sondern, woraus cs hauptsächlich ankommt, auch notbwendig zu machen. Ein ander Ting ist aber, ob der Weg zur Selbsthilfe, wie er in der Bildung von Genossenschaften gegeben erscheint, in allen Fällen ans eige ner Kraft der Interessenten beschrittrn werden kann, oder ob nicht vielmehr der Arm des Staates helfend ringreiscu muß. Tic Er fahrung lehrt, daß die staatliche Hilfe wegen des bereits weit fort geschrittenen Lchwächezustandes oes Kleingewerbes nnrntbchrlich ist. Zugleich ober ist auch ein lovalcs Entgegenkommen von Seiten der haute banguo erforderlich, die, anstatt ihre Mittel zur Stimu lation der Börse zu benutzen, eine würdigere Aufgabe in der Unterstützung des allgemeinen nationalen WirthschastslcbcnS er blicken sollte. So ließe es sich denn auch bei einigem guten Willen sehr wohl ermöglichen, daß, die großen Banken durch Absonderung dceentralisirtcr kleinerer Institute auch den persönlichen Kredit der kleineren Gewerbtrcibenden bis zu einem gewissen Umfange be iedigtcn. Wenn aber überhaupt etwas Durchgreifendes geschehen soll, muß es bald geschehen. „Doppelt giebt, wer schnell gicbt!" . lese Wahrheit kommt nirgends nichr zur Geltung als in der Lage des Mittelstandes, wie sie von der Noth der Zeit unter dem Drucke der großkapitalistischen Entwickelung und dem Einfluß der manchestcr- lichcn Gesetzgebung gestaltet worden ist. Krnlschreitz- uu- Kernsprech-Verichte vom 12. Juli. Berlin. Fürst Bismarck hat heute Nachmittag, wenn die Dispositionen nicht noch in letzter Stunde geändert worden sind. Frietzrichsruh verlassen, ui» sich zunächst nach Schönhauken zu be geben, von wo aus in einigen Tagen die Uchcrsicdelnng nach Varzin erfolgt. — Ter deutsche Botschafter in Madrid isi, nachdem die spanischen Eortes gestern durch König!. Tetrel geschlossen wor den sind, ohne daß die zur Begutachtung des dcntsch-spaniichen Handelsvertrags eingeietzle Senatskommiision ihre» ^Bericht über diese» Vertrag an das Plenum erstattet hatte, beauftragt worden, der spanischen Regierung unverzüglich zu erklären, daß sich die Kaiser!. Regierung nicht länger a» den Vertrag gebunden erachte und daß sie den Versuch, zu einer handelspolitischen Verständigung mit Spanien zn gelangen, als gescheitert ansicht. - Tie offiziöse „Norddeutsche" tritt der von drrEenttninsvressc zur Tchan gctrage ne» Zuversicht entgegen, daß der ,.Durchlöcherung des Ieiniten geretzes alsbald das Prcisgeben des Iesuilengetctzes 'olgeir werde" und sagt weiter: Tas Argument stir die Zurückbernsnng der Ieiniten, daß durch sie die sozialistische Geiahr geschwächt werde, steht aus schwachem Fuße. Ter Jesuitenorden ist nicht zur Be kämpfnng einer halb wirthichastliche», halb politischen llmsturzbeweg »na, sondern behui'S Zurückziehung der Evangelischen in den Schooß der römischen Kirche gestiftet und er wird, wenn er in die Bekämpfung der Sozialdemokratie eintriit. sein Hauptziel nicht einen Augenblick ans den Augen verlieren. — Ter preußische Kultusminister Tr. Bosse, der heute sein 02. Lebensjahr vollendet begicbt sich in de» nächsten Tagen nach Karlsbad, um dort gegcr sein Gallenstein-Leiden sich einer mehrwöchigen Kur zu unter ziehen. — In den letzten Tagen ist er» Kartell fast säiiiiiillicher Brauereien NvrddeutschlandS zn T lande gelvnnne», welches be zweckt, dem sozialdemokratischen Bierbopkott cntgegenzutrcten. M agdebnrg. Eine Versammlung von läO Elbschitsern be schloß die Gründung eines Verbandes nnd Frachtkartells sür die ganze Elbe von Außig bis Hamburg mir zahlreiche» Ladehurcaus. Ausarbeitung des Statuts und Vollmacht zu weiteren Verhand lungen wurden einer 21gliedrigen Kommiision übertragen. „Kette", „Nordwest" nnd „Vereinigte Schmer" waren zugegen uno stimmten zu. T a n z i g. Nach Feststellung des Staalskommissars sind vom 8. Juli dis heute aus der Weichsel von Brahemünde bis Danzig bei Flößern und Stromarbcitern bakteriologisch 0 Eholcrasällc. von denen 2 tödtlich verliefen, konslatirt worden. B a v r c n t h. Gestern Abend erschoß sich der Sclondclcutnant Weber vom 7. Infanterie-Regiment. Ter Beweggrund der That ist unbekannt. K a s! c l. Im Psarrdori'c Kreuzebcr hat ein Bauer seinem leib lichen Kinde beide Hände mit dem Beile abgebaurn, weil dasselbe einen Zwcihnndcrtnrarkschcin. den Erlös sür eine Knh. zerschnitten batte. Tie Mutter, die das Kind im Blute schwimmen sah. ist an einem Schlaga»fall verstorben. Ter Rabenvater wurde verhaftet. K arlSba d. Prinz Ferdinand von Bulgarien ist hier znm Kurgebrauch cingctrossen: er sicht äußerst angcgrist'cn aus. Graz In einem Nachbarorte erplodirlc durch einen Blitz strahl der Pnlverthurm. 7 Personen wurde» getödtct. P a r i s. In der Kannncr lief gestern Abend das Gerücht nm. daß die Polizei ein neues anarchistisches Komplot gegen die Kammer entdeckt habe. Eine Frau sollte von der Tribüne eine Bombe werfen. Tie Zahl der Polizeibeamten im Gebäude ist des halb verstärkt worden, obwohl das Gerücht nachträglich dcmentirt wurde. Amsterdam Ein Telegramm meldet, daß der natürliche Sohn des Sultans von Lombok Selbstmord begangen habe. Tas Ultimatum sei angenommen: die niederländische Erpeditivn kehre infolgedessen zurück. K v nstantinvvc I. Bei dem Erdbeben sind auch die Ge bände des Kriegs- und Finanzministeriums erheblich geschädigt worden. Auch in Peru. Galata nnd in den Vorstädten sind einige Personen dem Erdbeben zum Ovstr gefallen und mehrere Häiiicr cingestürzt. Ferner ist au> den Prinzeninseln starker Schaden an- gcrichtct. ans der Insel Halki sind alle Häuser nnbewolmbar ge worden. I» der Marineschule, die cbenialls sehr beschädigt wnwc. sind 0 Personen getödtel worden. Tie Dörfer bcr Umgegend habe» stark gelitten, auch einige Eisenbahnstationen sind getrosten worden. Tas Eentrnm derErdcrschüiternng ist vernnsthlich Briisia. K o n st an tin v v c I. Tas Erdbeben, welches sich gestern Abend wiederholte, richtete ebenfalls großen Schaden an. Nach den bisherigen Schätzungen sind über 200 Personen gctödlel. nahezu 1000 verwundet worden. Ter direkte Tclegravhcnvcrkchr ist gestört, die Geschäfte ruhen vollständig. Pera. Das Erdbeben ist im Abiiehmen begriffen. Gestern wurden zwei, heute kein Erdstoß verspürt. Tie Bevbacblnng des Observatoriums läßt ein Abnehmc» der Erichntternng voransseben. Tie Bevölkerung ist noch nicht vollständig beruhigt. Viele Per sv»cn lagern noch auf de» Feldern. Bei der Forlschannng der Trümmer sind bisher mehrere Verwundete hcrvorgezogen worden Amtlich wird inikgeheilt, daß die Sopbientirche nnd andere bervo> ragende Bauwerke unbeschädigt geblieben sind. Ter Sultan hat die Vertheilung von Unterstützungen angeordnet. Tic Berliner Börse verlies ruhig und teil. Am einzel nen Gevieten waren die Umsätze Icvliaitcr als in de, letzten Zeit, namentlich sandcn in dreivrezciitigen deutschen Anleihen nmmng reiche Käufe für das Ausland zn anziehenden Kursen statt. Auch verschiedene inländische Eiscnvabnc» hatten bei »etter Haltung gulc Umiätzc, österreichische Bahnen ans Wie» teil, verschiedene Meid »»gen über die geplante Verstaatlichung der österreichischen Nvrdwcst- hahii »nd der südiiorddrnlschcn Verdindiingsbalm wirttrn ans diesen Gebieten anregend: gute Meinung hemchie seiner sür itasie»n>he Bahnen und Princc Henri. Von Bergwerken Hllttcnalticn bevor zngt, Laurahütte l Prozent bölicr, Kvhlenakticn ruhig, aber fest Von fremden Renten italienische Rente besser, Türtcnloosc gleich- falls höher, da die vorliegenden Nachrichten die Vermehrung der Treuer als gesichert erscheinen lassen, Russen »nd Ungarn still. Merikancr etwas schwächer. Auch SchüsfahrtSaktien etwas avge- schtvcicht. Banken sehr still, aber lest. Im Kaisavcrkchr erhielt sich starkes Begehr für deutsche »Anleihen nnd Prioritäten hei heiseren Kurien: von sremden Fonds waren Italiener nnd Tüiken bester bezahlt. Indnstrievapierc vorwiegend seit. Privatdistont 1 Vr Pro zent. Rachvörie ziemlich seit. — Wetter: Vormittag Rege», später aufgeklärt, Südwcstwind. 8»«»r«»r» ». M. CUüuii.t Srcdtt L8L. Diskonto I«.70. Dresdner Bant iL8.«c>. Lombarden —. Laura in.so. ll„a. Gold W>79. Ponua>Oei> 23.70. Aialikiier Nonbard —. Reichsda»? —. gelt. >3 ltbr Rente tov.sc. Italiener 7b.ar. Tränier a«»,,. Vonnaieien ri.ir. Lutten A.55. Lüttenioole irz.so. Otloinanvaiik «1200. Slaaisdatm «3.7s. Lombarden 223,75. R»lna Dresden. Tic Stadtverordnete» sprachen sich heute »Abend gelegentlich der Bcrathung über die »Verträge wegen der Eiscnbalmbautcn gegen die ziikiimtigc Erhebung eines »Brückenzolles ans der M aricnbrückc ans Gegen die Erhebung sprachen die Stadtverordneten Götte und Riedel. Psims's «8»«- Kinder»,>»q. LL Ärts-ner Mslktrti Gebr. Pfund, Hautzncrlls. 7».
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