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Dresdner Journal : 31.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186508317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-31
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 31.08.1865
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Ak 201 Donnerstag, den 31. August. 1865 ItkrUot»: » VKIr. — 1* »—K-A.Z l» '-tzjskrl.! 1 ., 1» .. .. ., kol —1 slo*»tU«k i» Vr—Lo: Id Rssr. l St«»»p,lro- -U*»*k>* It*»»»*r*i 1 Ass». 1 *«K1*U kl»«*. MastnUmwretse: RI» 1«» R«UM *i*«r g—z>«It*o*n 2.11« r 1 UUr. v»t« „Li*?*—»«" 61* L«U*r tz «rschewr»; Vv*b. »lr »*r Y»*I» m»a V«t*rt«U»> ' Lk**6» NK 6*» «*I^»6*» '«*«. DresdnerLoumal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmauu. OsrnltnvnnultzM« «MWÜrtB. L«t>«lU: t». S*^»o»r»rr»n, Ooo»«ll-»Io»L- 6*» vr«i<io«r ^ollro»I»; ,I>«o仫.: 8. L»<il.»», L. L»»d»rU-LIt««»: t Vooi.»»; >*rU«: O»oeiv»'»<:l>« I!uok- k»o<II., li»r«*»r»»'» Luraitu; Lr«m«»: L. 8c»i.or,»j 1.ov>» 8r»»oi»; kr»n^farr «. Lovkd.; Klo: Lvoi.» liLvior»; kort»; l,L«r«»n., (28, ro« 6« boo» eosoo»); t'o. tlo»i.ic»'» Uuckk., Vt*>: Comptoir <1. k. tViooer Loituox, 8t*s»o»pl. 88». strrau»grdrr: Udot^i- Kp-iNlioo 6»» Or«»<1o»e ^oorool» vr*»a*o, st»ri«mtr—«« ls*. 7. Monnements - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für veu Monat September wer den für Dresden in unsrer Expedition, für alle übrigen Orte im Bezirke der k. sächsi schen Postverwaltung bei den zunächft gele aeae« Postanstalten angenommen, vür Dresden beträgt der Preis auf diesen Mo nat IS Rgr., für auswärts (innerhalb Sachsen) SKX Rgr. DieJnfertionSaebühren betragen bei« „Dresdner Journal" für die Petitzeile oder deren Raum im Jnseratentheile I Rgr., unter „Gingesandt" 3 Rgr. Aäiigl. Lrptdttis» des -rerdier Zoirials. (Marienstraße Nr. 7.) Amtlicher Theil. Bekanntmachung, dir Zulassung von Dachbedeckung-materialien au- drn Fabriken von König und Lohse in Niederau und L. Haurwih und Co. in Stettin al- Surrogat harter Dachung betreffend, vom 25. August 1885. Rilchdr« dir Dachpappenfabrik von Stalling und Co. in Niederau auf die Firma König und Lohse übrrgrgan- gen ist, so hat da- Ministerium de» Innern auf des- fallfiges Ansuchen und nach vorgängiger Erörterung be schlossen, die unter dem 27. Februar 1861 bekannt ge machte Anerkennung der Dachpappen au- der erstgedachtra Fabrik al» Surrogat harte, Dachung auf die Dachpappen au- der Fabrik von König und Lohse hiermit zu über tragen. Demnächst hat da». Ministerium de- Innern auf Grund der angrstellten Untersuchung und vorgenommenen Breunversuche beschlossen, auch ») da- patentirte Lohsr'sch« Dachb«deckung--Fabrikat au» dr,selben Fabrik, somie »> di. «,pd-I^.»d-»k< LH.... di. d°l^.«ib.d.ch.N,s»" i» «...Id. »ach Mahgabe der Verordnung, da» Abdecker« von Ge bäuden mit Dachpappe und Dachfilz betreffend, vom 28. September 1859 (Gesetz und Brrordnung-blatt desselben Jahn- 15. Glück G. 321) und unter den au- dieser Verordnung sich ergebenden Beschränkungen bi- auf Wei teret und mit Vorbehalt de» jederzeitigrn Widerruf-, al- Surrogat der harten Dachung anzuerkennen. M»t Bezugnahme auf tz 3 der angrzogrnen Verord nung wird dieß hierdurch zur öffentliche« Krnntntß ge bracht. Sczenwärtig« Bekanntmachung ist in allen. - 21 de» Gesctzcs, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851 gedachten Zeitschriften in Gemäßheit § 14,d der Ausführung-Verordnung zu gedachtem Gesetze zu« Abdruck zu bringen. Dresden, am 25 August 1865. Ministerium de- Innern. Für den Minister: «ohlschüttrr. Schmiedel. Nichtamtlicher TheU- Uedersicht. IrlezraPhische Rachrittea. Aritnug-schau. (Englische Blätter über die Gastetner Uebrrelnkunft.) LaieSgeschichte. Wien: Ernennung von Obergrspa- Feuilleton. Der Eharakter der AankeeS. (Fortsetzung aut Nr. 200.) Der Neu-Engländer liebt die geistige und moralische Bildung, da- ist dasjenige Merkmal, welche» ihn am stärksten von andern Anglo-Amerikanern unterscheidet. Die ander», wenn sie nicht geradezu mit ihrer Rohheit prahlen, suchen in der Regel die Bildung mehr um de» Schetne- willen und find kirchlich und bigott, um für sittlich zu gelten; dir Banker» wollen in der Regel ge bildet sein und find moralische Rigoristen, so wett fich Beide» ohne allzugroße Anstrengung und Entbehrung erreichen läßt. Beide haben keine wahre Begeisterung sür da» Wahre, Gute und Schöne, natürlich mit einzel nen, höchst rhrrawerthen Au-nahmen; der Banker aber bringt »erhältnißmißtg uageheure Opfer für di« Pflege dieser drei höchsten Güter, und da» ist da» Höchste, wa» ihm sein Naturell erlaubt. Die übrigen Anglo-Ameri kaner dagegen bekämpfe« in ihrer großen Mehrzahl da» vesr» dieser Güter und streben höchsten» nach de« Besitz ihrer täuschenden Oberfläche. Heuchelei und Lüg« find ihnen zur andern Natur geworden, natürlich auch hier mit einzelnen vortrefflichen Au-nah«rn, zu welchen vir hier al» eine Klaffe die Quäker der Mtttelstaatrn rech ne» müssen. Der klein« Staat Massachusetts zahlt, wäh rend all« seine übrigen Au»gab«n in Fried«n»zettra kaum ein« halb« Million übersteige«, sür seine öffentliche« Schule» anderthalb Milli»»«» jährlich, und au» Privat mittel» fließt wentgsten» da- Doppelt« dieser Summ« jährlich für Erziehung-werke. Derselbe Staat gründete die erste« Blindere., Taubstumme«- und Blödsinnigen- anstalte« im Land«, «ad zwar «ach de» Muster der beste« europäischen, und macht« Propaga«da sür Et«, führ««» derselben a«ch i» allen übrigen Staaten. Seine nen. Baron v Gablenz. — Salzburg: Fackelzug für König Ludwig. — Berlin: Keine Truppenverminde- rang in den Hcrzogthümcrn. Gcneral v. Manteussel'S Nachfolgcr. — Köln: Candchatcn für die Erzbischofs- Wahl — Rahden: Abweisung. — Nürnberg: Vom Schützenfest. — Hohenschwangau: Hvfnach- richten. — Hannover: Zollverhandlungen mit Bre men. — AuS Baden: Schulangrlegenheitrn. — Weimar: Vom Hofe. — Dom Main: Gehalts- erhöhung für Thurn- undTartt'sche Postbeamten. — Pari»: Das französische Geschwader nach England. Tagesbericht. — Florenz: Lanza'» Entlassung ge nehmigt. Keine Aimcerrduction. Ein gefangener Eng länder befreit.— Mailand: Unruhen. — L»ndo«: General Brown -f. Deportation. Bischof Colenso. — Kopenhagen: Reichsrathseiöffnung. — War schau: Großfürst Nikolaus. Einziehung der Pfarr« güter. Brandstiftungen Schleswig-Holstein (Zur Gasttiner Convention. vrr- mischte») JnvereLvgelegenheiten. (Da» Landcstmmobiltarbrand- Versicherung»wesen betreffend.) Urvenuunaen, Versetzungen re. im -ffentl. Dienste Vrrtdner Nachrichten. Vrovinztuln «-richten (Leipzig) Statistik und LolkSwirthschaft Rrnilleto«. Inserate. iagrtkaleuder Lörsru- unchrichten. Telegraphische Nachrichten. München, DirnStag, SS. Lugvst, Rachmitt. Die „Bavrrsche Zettnna" widerspricht der Nach richt, da- infolge der Sasteiner Uetzereiuknnft der Antrag der Mittelstaate« bei der LnudeSversa«»- lang zurückgezogen werden solle; i« «egenttzetl sei der Bund.StagSgesaudte Bayerns angewiesen, auf baldige Berichterstattung feiten des schleSwia- holsteiuscheu Ausschusses hiuzuwtrkeu. Ebenso sei »S aurichtig, da- die Negierungen Sachseat und Bayerns an den Lerhaudlnugen über dir Feststel lung der «asteiuer Louventio« Anttzeil gehabt Hütten. Hawbnrg, Mittwoch, Al. Anguft. Eine» relegratn» «nS GchleSwig znfolge, welches der heutige „Hamb. Torresp." bringt, würde Herr v. Zedlitz unter de« Veueralgouoerueur p. Maa- teuffrl au der Spitze der Eivitverwaltnug deS Her- z»gthu«S Schleswig bleibru. Paris, DieuStag, SV. August, AbeudS. Die soeben erschienene „Patrie" sagt in eine« Artikel über den Gastetner Vertrag, Frankreichs Ehre »er biete ihm die Billigung desselben. Basel, Mittwoch SV. August. Sestern Abend stie- der von Luzern kommende Etsrubahvzng auf einen in Zofiaarn haltenden Süterzug, zertrüm merte und warf mehrere Wagen um, erlitt aber selbst wenig Schaden Rur der Locomotiveaführer und ein Baseler wurden verwundet. Loudon, Mittwoch, SV. Anaust. AaS New- Kork ist der Dampfer „Damaskus" mit Meldun gen etagetroffeu, di« bis zum 1V. August AbeudS reiche«. Politisch« Nachrichten von Wichtigkeit fehlen. Der WechselcourS auf London staud am IS. d. M. AbeudS 1S7; «oldagio 432; BoudS 1VS4. Baumwolle 44 sehr fest Dresden, 30. August. Wir die französische, so spricht sich auch die eng lische Presse sehr schroff und erbittert über die Ga- stetnrr Ueberrtnkunft au», doch zeugt ihr Unheil nicht eben von einem besonder» tiefen Studium der Sache, Irrenanstalten, Zuflucht-Häuser, Waisenhäuser, Hospitä ler, Strafanstalten und Armenpflege find fast alle mu sterhaft zu nennen. Seine Polizei übertrifft selbst die englische in Rücksicht auf öffentliche Gesundheitspflege, Reinlichkeit und Anstand in drn Straßen, Wegebautrn, Fürsorge für Rath- und Hilflose, Artigkeit gegen das Publicum, Verschönerung der öffentlichen Spaziergänge u. s. w. Es giebt in Boston allein zwei große Biblio theken, die eine von 700,600, di« andere 150,000 Bän den, drre« Benutzung Jedermann unentgeltlich freisteht, und deren Auswahl wenig zu wünschen übrig läßt; und e» giebt in drn Neu-Englandstaaten Hunderte solcher öffentlichen Bibliotheken, beinahe in jedem Township eine, mit mehrer« Millionen gutauögrwählter Bände zu sammen. von Massachusetts ging auch die erst« An regung zur Reform de» Schulwesen» nach deutschem und schweizerischem Muster au». Horaee Mann bekam die Aufgabe zur theilwrisen Durchführung diese» Muster» in den öffentlichen Schulen, und e» wurden für den Staat vier Lehrerseminar« für volk»sch«llehrer gegrün det, rin Beispiel, welch«- in andern Staaten nachgrahmt z« werden beginnt. Die Aufmerksamkeit, welche von ganz au-grdehat«n Kreisen Gebildeter den Schulen und ihrer Verbesserung gewidmet wird, ist höchst erfreulich und mit vielen Opfern an Zeit und Kraft verbunden. Die Gesetzgeber lassen fich häufig von au»grzeichneten Sachkennern Vorlesungen t« ihrer Hall« über Schul- u. Erztehungstvesrn halte«, und der Natursorscher Agasfiz hatte diese Au-z«ichnung mehrfach, wobei er für Eta- führuag de» „g«genstä«dltchea" oder „Anschauung-unter- richt»" wirkte. In Boston entstanden auch die erste» amerikanischen Ktadergärte», et» vom Verfasser diese» ringeführtrr deutscher wurde sofort von mehrera Seite» ia rngltscher Sprach« nachgrahmt. Die übrigen fünf Neu-Englaadstaaten folge» de« und die „Englisch« Eorrespondenz" charaktrristrt die Uitheile der Londoner Blätter ganz treffend, wenn sie sagt, dieselben seien mehr al» gewöhnlich unparlamen- tartsch, und cs herrsche in den Artikeln viel Neigung vor, kriminalistische Ausdrücke auf die Politik anzuwcnden, und die Definitionen au- dem Etrasgesetzbuche zu entleh nen. — Die „Morning-Post" möchte gern wissen, ob man die Lsterretchsch-prrußische Convention drn nicht deutsche» Mächten, welche die Verträge von 1815 unter zeichnet, specirll notificrren werde. Da- europäische Gleich gewicht scheine in eine ganz neue Phase zu treten; da könnten die andern Mächte nicht mit gleichgiltigen Blicken zusehen. Da- preußische Volk werde seine „deutsche Idee" niemals verwirklichen.. .. „Eine mit dem Schwerte zu geschnittene Politik werde auch durch da» Schwert unter gehen." — Die „London Review" bemerkt: „Herr v. BiSmarck wird wahrscheinlich jetzt eine Weile ruhen, bis Europa und Deutschland sich an da» Schauspiel einer preußischen Armee, die im ausschließlichen Besitze einer im Namen Deutschland» genommenen Provinz ist, ge wöhnt haben. Dann erhält vielleicht Oesterreich eine zweite Geldentschädigung für die Aufopferung seiner An sprüche auf Holstein, und die ganze Geschichte wird vor über sein. Die Gastetner Convention giebt den Ein wohnern von Schleswig und Holstein einen direkten Be weggrund, die Einverleibung in Preußen zu verlangen. Wie jetzt die Sache steht, habcn sie die Kosten dc» für ihre „Befreiung' untrrnomm.nen Kriege» zu bezahlen. So verhielt r» sich auch mit drn Lauenburgern; aber da durch, daß sie preußische Bürger wurden, sind sie von der Schuld befreit. Diese Lektion wird, wie man ohne Zweifel hofft, an ihre Nachbarn nicht weggrworfen sei«. Den Echlerwig-Holstetnern kann eS in der Thal nicht darum zu thun sein, «in« schwere Geldbuße zu erlegen, blv» um Unterthanen «ine» Schattenherzog» zu werden. Sie thun weit besser daran, Preußen auch dem Namen »ach zu werden, da sie r» der Sache nach doch werden müsse». Sie sparen so ihr Geld und mehr Freiheit werden sie doch in der einen Stellung nicht haben, a>» in der andern. — „DailpNewS" schreibt: „Bei diesem jüngsten diplo matischen Zusammenstoß der zwei deutschen Großmächte hat Preußen, wie gewöhnlich, allen Vortheil davongctra- -en. Dir Staatsmänner der beiden Länder find zwar für die Forderungen der Schicklichkeit nicht gleichgtlttg ßrblleben, und dir in Gastei» getroffenen und in Salz burg bestätigten Vereinbarungen find daher in die Form «ine» Cowpromiffe» gehüllt worden. Aber da» Publi cum wird wissen, welcher Name einem Abkommen zu geben ist, bei dem die greifbaren Gewinnst« auf der einen, die Zugeständnisse auf der andern Sette sich b.finden. Die Besetzung und Verwaltung Holstein» ist einfach eine Last für Oesterreich, welche» eine GcbietSerwrrbung im Norden Deutschland» weder hoffen «och wünschen kann, und die Geldentschädigung, die «» sür die Abtretung sei ner Mitbefltzrrchtr in Lauenburg erhalten soll, so will kommen sie dem Ftnanzmtnister in Wien sein mag, wird vermuthlich nur langen, um die Kosten der österretch- schen Besetzung Holstein» zu decken. Die preußische Be setzung GchleSwig» hat einen andern Charakter; sie giebt der preußischen Regierung ein Mittel, ihre Zwicke in bei den Herzogthümern zu gewinnen, indem sie direkt auf da» Volk in Holstein wirken kann und indem sie ein materielle» Pfand in Händen hat... Und außerdem ist da» gesammte Herzogthum Lauenburg an Preußen auf ewige Zetten abgetreten." — Der „Adverttser", der die österreichsch preußische Convention eine „Nachahmung der skandalösen Thetlung Polen» in Miniatur" nennt, wittert noch größere» Unheil. Wie immer, muß der Kaiser der Franzosen dabet eine Rolle spielen. E» habe sehr viel zu bedeuten, daß Loui» Napoleon gerade in dem jetzigen kritischen Augenblicke plötzlich au» dem Lager von Chalon» nach der Schweiz grgangen sei. Er schiele nach dem Rhein. Nur ein einzige» Hinderniß könne sich noch einer unheilvollen Vergrößerung Frankreich» entge- genstcllen — die Opposition England». Ihrer Majestät Minister müßte«, obgleich die «at«ot« ooeäi»!» nach Ge bühr würdigend, gegen jede weitere Vergrößerung de» französischen Kaiserreich» ein entschiedene» Veto erheben. von Massachusetts gegebenen Beispiele, da er für sie alle der Mutter« und Musterstaat ist. Es herrscht zwischen ihnen ein Wetteifer, sich einander in Anstrengungen für alle BildungSzwecke zu überbieten; und dieser Wetteifer pflanzt fich auch in alle diejenigen Staaten und Theil« von Staaten fort, wo die Banker» die Oberhand haben, und wirkt al» rin wohlthätige» Beispiel auf diejenigen Staaten rin, wo die» nicht der Fall ist. Zweier lei Einrichtungen sind allen Bankerbevölkerungen ge meinsam, welche der Bildung schon Erwachsener die nen: dir öffentlichen Vorlesungen und die Debattir- grsrllschaften. Die erstern erstrecken fich über alle Ge biete der Wissenschaft und Kunst und werden von be liebten und berühmten Fachgelehrten, Phtlantroprn, Auf klärern oder Schöngeistern gehalten, an welche zu diesem Behuf« Einladungen ergehen. Die Zuhörerschaft findet fich auf dem Wege der Subskription zusammen, und da» Honorar sür einen Vortrag ist ansehnlich, von 20 bi» 100 Dollar». Die „Leeturer" sind eine ansehnliche Zahl, und die meisten leben von ihren Vorträgen. Charlatane können darunter nicht lange eine Rolle spielen. In den Debatttrclub» finden fich die jüngern Männer de» Orte» zusammen und verhandeln über einen allgemein verständ lichen Gegenstand in geregelter Disputation, um sich Rede gewandtheit und Jdernklarheit anzuetgnen, welche im hiesi gen Leben so nützlich find. E» wird dabei natürlich viel leere» Stroh gedroschen; aber immer in ziemlich beredter Form. Der Banke« geht auch in die Kirche, mehr, um für seinen rastlo- tiftrladen Geist Beschäftigung, al» um für sein Gemüth Erbauung zu finden. Sein Prediger muß et« tüchtiger Redner, rin gewandter Dialektiker, ein Mana von vieler Bildung und Lebea-erfahrung, grdankrnmäch- ttg «ad formgerecht sein; blos« „Salbung" thut «- nicht. Originalität »ad Kraft werden an ihm hochgeschätzt. Di« Im Uebrigcn tröstet der „Adv." sein« Leser über den Ausgang de» österreichsch-preußischen Zwiste» mit rinem Gedanken, der nicht ganz englischen Ursprung» zu sein scheint. Die Holsteiner seien von jeher aristokratisch ge wesen und wären r» bei rinem glatten Uebergang zur freien Selbstregierung geblieben. Aber der preußisch« Despotismus werde sie „aufkratzen" und demokratisch machen, so daß sie an der allgemeinen nationalen Be wegung inniger« Antheil nehmen und zur Mitarbeit an der künftigen deutschen Revolution heranreifen würden. Die» liege zwar nicht im Plane, sei aber da» unvermeid liche Resultat der preußischen Politik und sei gut Tagesgeschichte- * Wien, 29. August. Die heutige „W Z." meldet wiederum die Ernennung mehrer Oberg« spane für Ungarn, und zwar find der wirkt. Geb- Rath Graf An ton Forgach zum Obergespan dc» Nrogradrr Comitate», der k. Commissar im Arvaer Comitate, k. k. Kämmerer Graf Franz v. Pongracz zum Obergespan desselben Co- mitate» und der k. k. Kämmerer Heinrich Graf Zichy zum Obergespan de» Wieselburger Comitate» ernannt worden. — Feldmarschalllcutnant Baron Gablenz hat seine Abschiedsaudienz beim Kaiser gehabt und im aus wärtigen Amte, nach wiederholten Conferrnzrn, seine Schlußinstructtonen entge,)enr>cnommen. Da tndeß die Rückkehr de» Grafen MenSdorff von der Feier der Grund steinlegung in Koburg sich etwa» verzögert, so wird er, um fich von demselben noch persönlich verabschieden zu können, erst in einigen Tagen auf seinen Posten in Holstein abgehen. Salzburg, 25. August. (B. Z.) Ein stattlicher Fackclzug bewegte sich gestern Abend gegen 8 Uhr au» der Stadt nach Leopoldskron, um dessen erlauchtem Be sitzer, dem Könige Ludwig I. von Bayern, zur Vor feier deS hohen Geburt»- und Namen-feste» ein Ständ chen zu bringen. Die Salzburger Liedertafel, voran eine Militärmufik, hatte sich dem Zuge angeschlossen, eine große Mrnschenmenge begleitete ihn. König Ludwig I. schloß heute sein 79. Lebensjahr ab. Die Rückreise Sr. Majestät bleibt auf den 2. September festgesetzt. ll Lerliu, 29. August. Vielfach begegnet man der Angabe, daß von dem preußischen Truppenkontin gent, welche» gegenwärtig in drn Herzogthümern steht, zwei Jnfanterieregimrnter nach Preußen zurückoer« legt werden sollen. Nach Mitlhcilungen von bestirnter» richtetcr Seite ist das völlig ungrgründet, und würden ebcnsowentg die preußischen wie die österreichschrn Trup pen in drn Herzogthümern verringert werden. Nur eine Verlegung der Truppen, namentlich de» Magdeburgschrn Dragonerregiment» nach Husum und Umgegend und de» Magdeburgschrn FüstlierreglmentS nach Flensburg ».Schles wig, sowie der Garnisonen von Altona (60 prruß. In fanterieregiment) nach Eckernförde wird erfolgen. Eine Verstärkung der in Lauenburg garnisonirrndrn Mann schaften wird für jetzt nicht eintreten. Auch über die Zusammensetzung der in Schleswig aufzustellenden Bri gade sind noch keine Bestimmungen getroffen. Man will wissen, dieselbe solle 6000 Mann zählen und zwar zwei Infanterieregiment«! zu drei Batalllonen von je 800 Mann, ein Dragonerregiment, zwei Batterien Artillerie und eine Compagnie Pionniere umfassen. Die au» Lauen burg zu recrutirende Mannschaft soll rin Schützenbataillon bilden, welche» nach weitern Vermuthungen dem Garde« corp» einverleibt werden soll, da» dann 30 Bataillone zählen, während die Zahl der Bataillone der Linie als dann 260 betragen würde. — Der Generalmajor v. TreS- kow ist infolge der Ernennung de» Generalleutnant- Freiherrn v. Manteuffel zum Gouverneur von Schles wig vollständig in dessen bisherige amtliche Stellung — Abthrilung für die persönlichen Angelegenheiten im Krieg»- Ministerium — ringetreten. K-lv, 28. August. Zur ErzbtschofSwahl melden die heutigen „K. Bl.": Wie eS heißt, soll in der Ver sammlung de» Metiopolitandomcapitcl» vom 25. d. M. folgende neue Candidatenliste zur Vorlage bei Sr. Maj. Frauen schwärmen für ihren Prediger und überbieten fich darin, ihm ihre Anerkennung durch allerhand Aufmerk samkeiten und gelegentlich auch Geldgeschenken zu bewei sen; zumal wenn er sich in seinem Amte die so häufige Brust- und Sttmmenangegriffenheit der hiefigeu Prediger zugrzogen habcn sollte. Die Geldgeschenke fallen da»» gewöhnlich so reich au», daß derselbe ein Jahr lang auf «ine Erholungsreise gehen kann. Die Gehalte der Geist lichen sind ansehnlich, die Kosten der Mitgliedschaft bet einer Kirche überhaupt beträchtlich. Nicht selten ist da» Kirchgebäudr (deren c» nur kleinere, aber in um so grö ßerer Zahl giebt, im Durchschnitt eine» auf 1000 See len) Eigenthum de» Prediger»; immer ist r» freundlich, im Winter geheizt und der Fußboden mit warmhalten- drn Teppichen belegt, selbst bet den streng puritanischen und m.thodistischrn Sekten, welche jede Ausschmückung desselben und den Gebrauch der Orgel verschmähen. Or gel und Organist find gut, ein vierstimmiger gemischter Chor von bezahlten oder freiwilligen Sängern immer vorhanden. Kirchen, welch« überhaupt Glockcnthürmr ge statten, haben (mit Ausnahme der bischöflichen) in der Regel nur eine Glocke. Die Mitgliederzahl ist in der Regel gering, und Bau und Reparaturen am Gebäude kosten viel. Der Aufwand wird in durchaus freiwilli ger Weise bestritten, in der Regel durch Versteigerung der Sitzplätze, welche bei beliebten Predigern oft 1000 Dollar» und darüber da» Jahr für «in« Familie kosten. Dem Banke« gehört allerdings die Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeind« zur „Respektabilität"; «acht aber keinen wesentlichen Unterschied, in welcher, und ob selbst in einer freisinnigen. Di« Reichen haben meist ihre er- rlufiven Kirchen, in welchen mit der Frömmigkeit eben so gut, al» mit dem Rrichthum Schau getrieben wird. Im Ganzen aber muß man au» den schweren Opfer«, welch« den Banker» ihre Kirchlichkeit kostet, au» ihre«
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