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Neueste Nachrichten : 14.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189809149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-14
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Neueste Nachrichten : 14.09.1898
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W -s.-k·ky.sss»itz«iiixx.xkxzk.sp. ipsisx «« Hi» .«.5.«.5.-.5«.-o«xid«ssvugsi.å-kgkux; VII. 60000 About-guten. lIIFM syst-It. · « 11, XVIII-F nusszsj seht, Vgl« «. »» » » s«« « « K! e O Ilmt I Nr. csxfJkdchis n WOUPLMHITJZJMLJIILIIMIDM g ««« szks—»««szsz»sz»sz— g achscns. HHHFHHTTTIZLDJEUJHZYFJFJIQoFM xbzxwszszszszj’"k—s——ut VVWVMÆ Hkksfkszoäxeæsz DIE-Daim- . · z, qmi kuk Akt! Haus o l w a « h ZILEUJZTETEIJZTLJEEIIXHTTZTLNZOATTILISUIH II: v I In. » »---3L- s - j V M« sie· sei-m Ists-s- um« u soc-·«- tmuqs m« Anssretzung im Sinne der anarchtsttschen Bewegung aus das Alles schärssie vorzugehem Anarchistische Redner und Agitatoren müßten mit schtoeeen Strafen betegt werden, anaxchtsttsche Blätter in den Ländern, Von wo sie bezogen werden, specisll in Amerita und England, untetdtllckt und verfolgt werden. Auf die italienische Regierung müßte insbesondere dahin etngetvirtt werden, das; die dortige Polizei dte gesährlschen Messerheldeti ntcht aus dem Lande treibt, sondern möglichst hinter Schloß» und Riegel hält, um Europa vor» dieser hoc;- qesiihrltchen Sippe zu bewahren. Was die Strafverschärfung an langt, so müßte dieselbe weit mehr der A d s ch r e c! u n g s the o r te huldtgen, als dies bis: fest der Fall ist, und zwar müßten die zu ver hiingendcn Gefängnißstrafen oo r Alle. m. dur ch iö rperl i ch e Ztichtigung und Fasten verschäxft werden. Die snarchisten haben gar kein« kenn-in nie Organisation, keine leitende Behörde, die Ideen don da« unsinniqen qanda er That haben aus) in ihren Kreisen an Baden verloren. ichtiqer als die Feststellung d« kloliiischen Ge2nnung, u der der Uttentister M) bekannte, Mike di« ntersuchung es Geisteszustandes des , set-baden. Am; ein krankes Gehirn kann unseres Erachtens den Gedanken ausdrütem eine harmlose, alte, iranie Frau, die Niemandem etwas Zu Leide gethan hat, aus ossener Straße am hellen Tage anzusehen un ihr das Leben zu rauben. Wenn wir auch meinen, das; der Fall vor Allem die Jreenärzte zu beschäftigen haben sollte, so zwei ein w r doch nicht daran, daß man sich bemühen wird, ihn politisch zu sructisicirem daß man ihn zu eines: Desse gegen alle undequemen Parteien auszudeuten suchen wird. Kein» Verständigen könnte ein solehes Versahten dilligem FDt·Av-tsvlft-kts- i C« kann nicht ausbleiben, das da! ntedertriichtige Verbrechen »« gms wieder die Frage hervorruft, ob ntthts geschehen und was M gqchkhen kann, un( derartige Unthaten zu verhindern. Die Er »,»«»«·« vgxusek heim: in de: Presse bereits eingesetzt. Abs! e« ist ebenso natürlich, das; zunächst dabei kein« anderen Gedanken zu Tage »»»»»» qls dte seit zwei Jahrzehnten bei nur zu vielen derartigen znkzjssxu ohne Ergebnis erörterten. Die ~Germ artig« war svfvtt »; »» Hand, zu» erklären: »Da giebt es nur etn Mittel: so oft dte Mschkkchk Gesellschaft ntedergeschrnettert vor einen! so ungeheuerliehen Msznisz steht, sollte sie stch bewußt werden, daß es. nur e i n e Rettung qiebt und das ist Christus, die Rückkehr Iu den Lehrer! des Christen tsuni völlige Freiheit der Kirche und ihrer göttlichen Sendung-« Mit Mpzxkg Worten: den Zustand, der am vollständigsten in Spanien her- Wjs ist, wp ·- die meisten und die verruchtesten anarchistischen Un isetea verübt werden. Nicht werthvoller ist der hier und da auf« taahende vorwurfsvolle Hinweis, daß bei uns das Soeiatistew gpsxsz aufgehoben sei. Während es bestand, ist, worauf dte »statio·nal-Ztg.« heute mit Recht hinweist, der anarchiftische Azschkqg site die Einweihung des Rledertvalwstdenkmals gemacht Musen, der, so die! man weiß, nur durch den Regen vereitelt wurde; während des Bestehens des Soctaltstengesetzeit ist von Anarchisten der Pplizeirath Rumpf in Frankfurt a. M. ermordet worden. Nicht gerade der Versuch, ein neues Soctaiistengesez wohl aber der Versuch, cine Verschärfung der allgemeinen gefehgeberisehen Abwehrmittel gegen die Untergrabung der Staatbordnung herbeizuführen, ist »vor vier; Jahren nach der Ermordung des Präsidenten Carnvt durch die deutsche( Socialdemoiratie hervor-gerufen worden, indem sie durch eine heraus-s fpkdernde Beurthetlung dies-g Berbrechens die sogenannte »Umsatz«» vorlage« provocirtei m« Wiss. wie diese durch ein Zusammenwirkens sehr verschiedener Ursachen scheitert« Es scheint, daß die soctals temotratischen Blätter aus der damaligen Erfahrung etwas gelernt haben: ihre ersten Aeußerungen über das Geifer Verbrechen unter scheiden sich wenig von denen der übrigen, der »bürgerltchen« Presse. Mit Bezug» auf praktisch d u r ch führ ba r e Abwehrmaßregeln gegen die anarchtsiifche Seuche schreibt uns unser Berliner Bukeaux Jm »Börsen-Courier«: Der Eindruck des Gcnser Dolchstiches weist politische Erörterung» und Erwägungen zunächst weit« zurück. Dennoch wrd da wohl er Vorschlag; dort die Befürchtung auftauchen, das; man der Anarchistens Gefahr urch neue Fceiheitibeschräniungen zu begegnen suche. Wir mdchten Angesichts der Erfahrungen, die seit zwanzig Jqcgeen in elles Welt mit einem solchen System igemacht worden sind, den edanken von uns weisen, das; wieder der Nederschlag de; Schreckens und der Er schittternng bei einer neuen Motdthnt ein Gesetz zur Beschränkung irgend we cher politischen Jeeiheitensein könnte. Deriei Wege« werdet! immer nur unschuldige und anständige Vertreter politicher deen Kreisen, niemals aber irgend einem destialischen Wicht die Mörder snde in en. Von deutschen Preiseau6lassunklen, soweit sie die politische Bedeutung der That bebande n, seien folgende mit qetbeilh Wir lesen in der »Bei-tin» Zeitung«: Diesmal ist es ein gelriintes Haupt, eine Kaiserin, die der Mord sialksl Fett-offen, und da kam: es nicht ausbleiben, das; sich mit dem Mit« ges siir das Opfer de« Thlti bei qllen Freunden bürgerliche: Freiheit ie chwerc Besorgniß site die politischen Folgen des Vekbkecheng ver bindeb Die reaktionären Pläne, die nach Carnots Ermordung auf.- tauchten sie weyden wieder ans Tageglicht gezogen und mit viel stär lerem Lsiachdruck verfolgt werden. Juden »«.öambnrger NachrichtenQ Eine weitere Frage aber ergiebt sieh, wenn wir die Blutthat unter dem völkerrechtlichen Gesichtspunkte betrachten. Sie ist auf schwelger ischenHGebiete von einem dort lebenden oder doch dort vertoeilenden italienischen Anarehisten begangen worden, nnd der Zweifel liegt nahe, ob die eidgenössifehcn Behörden in diesem Falle allen dem neutealen Lande obliegenden Pflichten der Ueberivachnn der gefähtlichen Bande, die sich mit Vorliebe der republikanischen Freiheit und Un gebundenheit erfreut, nachgelommen sind. Wir wollen nigt eine dor etlige Anklage schmieden, aber es ergiebt sieh doch aus man en früheren Erfahrungen, daß die schioeizerischen Beziirden nicht gerade mit besonderem Eifer darauf beda t find, politische Verbrechen die sich grundsätzlich über das Strafgesetz hinwegsetzem unter das er forderliche scharfe Angenmert zu nehmen. .Jn den ~Berliner Neuesteu Nachrichteisitt Zur Verbiendung der Köpfe, zur Aufhetzung gegen alles Bestehende Baden wahrlich auch die Führer der deutfchen Socialdemotratie ihr öglichstes gethan. Freili , wenn dann kein Halten mehr ist, wenn es zu Schandthaten kommt, welche ihnen imbeqiiein werden können, dann will man die Geister, die man gerufen, von den Nockschöffen abschiitielm dann verleugnet man die Mörder! Aber Entsehuldigungen hat man trotzdem für sie in reichstem Maße, wie z. B. der »Vorwärts« bei der Ermordung Carnotg gezeigt hat. Frankreich, Spanien, Italien, die Schtveij haben ihre Gesefze zur Unterdrückung anarchistischek Uniteiebe toesentl eh verschärftx wir n Deutschland haben dag Soeialisteiigesetz auf gehoben! Man hat sich dabei beruhigt, das; bei uns Ntordansehläge weniger vorkommen als in jenen Ländern, man hat sogar anarkhistisehe Conventitel und Blätter alg harmlose Phantastercien gcdnldeh Die furchtbare Mahnung deg heutsgen Mordeg wird hoffentlich iiberoll die Tleberzeicgiiitg toiedcr foftigen, as; man den Skhandthatesi von vielleicht nur· vetfilhrtcnScheusalen mehr an der Quelle cntgegentreten muß, aus der die Umsturzideen stammen; diese Quelle ist die Sorialdemotratir. Jn der »Verliner Börsensåeitnnsflt Wie eine solche Frau von den narchisten als Opfer ausersehen werden konnte, ist unverständlich, man mttszte denn annehmen, das; die blutige That nnr bezweckt» den Herrscherhäiisern die Existenz des Anat chisntus wieder in Erinnerung zu bringen. Dann wollen wir hoff e n, das; dieser Zweck in vollem Umfang« weit tiber das Wünschen der Anat chisten hinaus, erreicht werde. · » « Sehr beachtenswerth ist schließlich noch eine Thatsachtz auf welche die »Tägl. Rundschau« hinweist: Bei der Genfer Mordthat fällt das Mißverhältnis; zwischen Unthat und S t r afe besonders ins Auge; denn der Mörder, der seige und rnchs Ilos eine wehrlose Frau, die keinem Menschen was zu Leide that, hin «mordete, wird, da Genf die Todesstrafe nicht kennt, der einfachsten Forderung der Gerechtigkeit, die Gleiches mit Gleichem zu lohnen ge· bietet, entgehen und Genfer Staatöpensioniir im Zuchihaufe werden. Schlechter ist noch kein Mord an einer fürstlichen Person gesiihnt worden und man muß sich fragen: Wen der übrigen Mordbuben soll diese Strafe abschreckens Ja, wenn diese Strafe mit der Beigabe der neunschwänzigen Katze verschiirft werden würde, dann könnte sie ihre Wirkung - für die Anderen thun; aber daran ist in der freien humanen Schweiz nicht zu denken. Wir aber fordern die Priigelstrase für diese Mordgesellschaft und lachen des Hunianitiit3dusels, der sich nicht gegen Jene zu wehren weiß, die stch längst aller Hnmanitätss gefiihle entschlagen haben. « Eg könnte sich höchstens darum handeln, daß die Mächte stch in internationaler Vereinbarung zusammenschließen würden, um einer seits einen starken Druck auf die romanischen Länder, speeiell Italien, in der Richtung auszuüben, das; dort im Hinblick auf die Ueberroachung und Bekämpfung der anarchistischen Bewegung eine wesentlich verschiirfte Gesetzgebung zur Einführung käme, und andererseits England und die Schroeiz zu veranlassen, eine schärfere Fremdencontrole hezügL der An- und Abmeldung einzu führen, allen Ausländerm die sich essen zum Anarchismus bekennen, den Aufenthalt zu verbieten und verdiichtige Elemente, welche das Asylrecht mißbrauchen, sofort abzuschieben und ihren Heimathss behörden sitzt-stellen. Ferner könnte auf einer derartigen Conferenz beschlossen werden, alle Anarchistenvereine aufzulösen, deren Ber sacnmlungen von vornherein zu untersagen und gegen jede öffentliche J« d« »Dslttichen TagessseitungN Die Predigt des Hasses gegen alles Bestehende hat den Mordbuben in solche Raserei bineingetriebem das; scch seine Wuth mit dem Dolchc Lust machen mußte - sei es auch gegen eine auf der Erholnngsreise weilende Frau. Die hetzer und Ausreizer aber hören von der That mit stiller Genugthuung, verzeichnen sie im Nevolutionskalender unter den Grossthaten der Menschheit und waschen im Uebrigen ihre Hände in Unschuld. Möge die neue Frevelthat die Gesetzgeber aller Staaten aus riitteln, das; ge sich endlich entrannen, um solchen fluchwürdigen Ver brccheii vorzn engen! « Jm »Vorwärts«: Wenn wir als Gegner des Mordes in jeder Gestalt auch das poli iische Attentat stets verdammten, so haben wir doch die psychologischen Motive solcher Handlungen zu ergründen gesucht. Bei der That, der die Kaiserin von Oesterreich zum Opfer gefallen ist, versagt jeder Ver such, die Motive zu ergründen. Wenn die Telegraphenbureatts melden, das; ein Anarchist Namens Luecheni der Mörder ist, so wollen wir abwarten, ob siir die anarchistische Gesinnung des Thäters Beweise bei gebracht werden können. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, so beweist dies silr dcn politischen Charakter: des Attentats noch« gar nichts. Weitere Trauerkundsebuugein De: »Reichsanzeiger« schteibtt ~Seine Majestiit der Kaiser siiblt Sich mit den Fürsten und Freien Stiidten des Reiches, wie mit dem ganzen deutschen Vol! in innigstet Theilnahme an dem namenlosen Ungliick geeint, das übe: den allverehrten Kaiser Franz Josef und über die Völker des verbitndeten Oesterteichdlngarn hereingebrochen ist. Mit der tiesschmerzlichen Trauer um die ihrem Hohen Gemahl und ihrem Lande so jäh entrissene edle Fürstin aus deutschem Blut verbindet sich die allgetneinste Empötung gegen den seigen Mörder, der den Boden der befreundeten Fchtttøeiz durch die fluehtvürdigste That des Anarchismus entweihet! onn e.« - Kunst und Wissenschaft. « Kdnialiches Sol-aus ielhans (Neustadt)- Schiller nannte M suuftfragmentz als es i m im Jahre 1794 vor Augen kam den »Toto des HerkuleoC Und er bat reibt. Ein Herkuieo unter den Diamtlkischen Schdpfungen der Weltliteraiur ist die Fnustdichtung Goethes, die vie ganze geistige Wer: bei ihrem Erscheinen in Vsivsgung fetzte und die, solange die Menschheit echter wahrer Kunst diildigh alle Welt mit Bewunderung erfüllen wird: Diese Faust- WEUIIS ist mehr als jede andere Gemeingut aller Völker geworden. Sie ist in die Sprachen aller eiviiisirten Völker übersetzt worden· Es sxkstirt sogar eine hebriiische und vlämische Faustüberseyung Sie innig über die Bühnen allerGroßftiidte der Welt und sogar in der VUVCUi Abdub amids bat man der Dichtung des großen Franken die wie eine ssendarung Mohammeds den Giäubigen erschien« geiaufcht Literaturhistoriter und Pdilosovhen der erinanischen des! spmCtlkschen und der slavischen Rasse baden ungessihlte Wände« von Fsiufterkliirungen geschrieben, und das wird noch in den kommendenj Jtbkhunderten der all sein. Aus diesem ewig srischen Ouell der» BESEWVUUAY ivie Fchelling Goethes «Faust nennt haben die Dichteri «« Linde! geschöpft. Ein Tknne an« diesen: Dis-u hni si v r« ei M ihnen Kraft verliehen. Man kann den Faust nie eiiu er dies. Jtnmer gesällt er von Neuem« sagte gestern im Neustädteqis part guter. biuter mir eine Dame zu ihrem Nachbar Dieser weise Zussvruchi «« Mk« W sUf das Wort gefällt« Miit einem Moferschen Lust sskkizzkspmktzaeikdszdockgt hier visit «« its-in. gis-ex es ist wahr. Man« - sisissnkssgxksssszixdsckikmsg "«««--kik"« das gestern fich in der Faustvorstellun versasrcitmxletl Fast« fllntn b« Ausführung mit einer andii tigensslufinerlsamkeit alshfäßv g; in einem Gotteshause und verrät-me eine ewalti e· r r if· d sesjsäskksunädcäs sit-Eile Zleedeiiisftleiidige Junend Init densi ernsten: Leiste n V«- n tsik..iixs»ig«sx-ssisxkks«sssikssispksss nnd gfchütternd ertönen. «« « usw« o mch «« « « i! Dr « besten BiidnesiegteetktfsktsitdfäElDTßZTUYlZ Isiebätisnaknseitisirkssifsin des; UUIWIM Kdni lichen Scheust-tell) use schmälern wolle: sit til-M? del dieser Messe und diesem Cis-semble Die it· Be n n« « Inst« wenige Ausnahmen die altdertdnsisssschpek Sees-Indus; W! Saldaäi Gretchen. Schon vor einem Decenntum YOU« Rolle tu der seiten des damaligen Liebling« der-Leipzig: Mit« Erst« s« seine« site« name. «« spat-usw«. heit sogar noch in mancher Beziehung gewonnen. Herrn Waldecks Faust war der verzweifelt r ngende Mensch, der sich gegen sein Schickfai titanenhaft aufbäumh der den Kampf gegen die Schranken feiner geistigen Existenz zu führen wagt. Schade nur, daß Herr Waldes! es oft mit dem Text nicht so ganz genau nahm, was gerade bei einem Gedicht wie ~Faust« gar Manchem unliebsam auffällt. Jm Gegensatz zu dem Geiftestitanen Faust steht der trockene Schleicher, der Famulus, der ärmlichste von allen Erdensöhnen. Herr Müller istattete dieses Prototvp verknbcberter Gelehrsamkeit, das noch lange fnicbt ausgestorben ist, mit all jener Erbiirmlirbleit aus, die zugleich iSvott und Mitleid erregt. Die Leistungen der .übrigen Darsteller (Franz-Valentin, Swoboda-Siebel, ScbendlersMarthe 2c.) können wir hier übergeben, da sie die alten, d. h. dieselben vortrefflichen wie früher waren. Das·.öauvtinteresse lenkte sicb aus die Rolle bes Mephistopheles, die m den Händen eines bisher in Dresden un bekannten Schausvielers lag. Herr Eekelniann vom Rigaer Stadt« theater gab ihn. Und man muß gestehen, dieser Mephistopheles ließ nichts an dämonifcher Kraft zu wünschen übrig. Vielleicht über teufelte ihn in manchen Seenen Herr Eckelmann etwas gar zu sehr. Lliian ist gewöhnt, bei diesem Goethesehen Satan immerhin nocb etwas Gittmüthigkeit und Liebenswürdigkeit zu finden, d. h. nur in gewissen Seenem Gerade dieses Etwas laßt auch den Teufel sympathisch er scheinen. Auch bglauben wir, daß manchmal Herr Eckelmann das Mienensvieh me r als gut war, iibertrieb. Doch abgesehen von der artigen Kleinigkeitem die schließlich als Kleinigkeitskramerei ausgelegt werden könnten, war dieGesainmtleistung eine kiinstlerifcb durcbdachte und durchlgefiihrtr. Mit einem Durchscdnittsdiiephisto hatte man es hier sicher ch nicht zu thun, bas bewies vor Allem die Schülerscenq die den Anspruch auf eine vollendete Leistung machen kann. « Curt Müller. « Residenztheater. Wir konnten uns estern aus den ange führten Gründen leider ntcht auf eine Besprechung der neuen Overette »Der Overnball« die am Sonnabend tinter großem Beisall im Residenztheater in Scene ging, einlassen. Wir wollen heute die Unterlassungssünde naehtriig ich gut mail-tut. Wenn wir so schlechthin sagen Richard Heubergers »Opeknball«, so ist freilich der Qlntheil des Comoonisten an dem. Opus etwas zu hoch taxirt, denn was bei »Fledermaus«· »Boceace»io«, ~?Bettelstudent« und anderen bedeutsameren Kindern ber leichtgeschiirzten Muse, bei denen Niemand nach dem Vater desg,,Buches retherchiry bei denen viel mehr ber eigentliche »Lebensspender« zweifellos der Combonist war, Mht das geht reist Z) ohne weiteres bei sedesn anderen Werk an« des: a: tm:- msncv - masa eu- eiiu Zwei« sein - stammt weder von den Autoren des Libretto, der Herren Bictor Lson und Hugo v. Waldberg, noch von dem Autor der Musik, sondern von Alsred Henneqniih dem Cam 7. Au ust 1887 im Jrrenhause zu St. Mands bei Paris verstorbenen) Versaister der der Oyerette zu Grunde liegenden stark gepsessertem aber an wirkungsvoller Situationskomrk reichen ~ R o s a-D o m i no s « der. Dieses zur Zeit des trefslichen Kamikers Engelhardt auch aus unserer Hoibiihne oit gegebene Stück leuchtet am crkenntlicbsten im s. Akte der Oberette durch, und siir dasselbe svricht cs ohne Zweifel, daß man biet« gar nichts vermißt, wenn der Comvonist das omponiren vergißt, d- h. wenn so ziemlich alles Dialog ist. Ohne uns nun näher auf den Jnhalt des nacb dem die ~Grenzlinien der Anstiindigkeik ziemlich weit überschreitenden Schwank zugesiutzteii Buches der Overette einzulassen, sei dasselbe vor allem dadurch charakterisiry daß die Frau des kockeren Duincnil ihrer Freundin, der Frau des nach einer ~echten Pariserin« sahudenden Provin lers Aubier als Moral hinstellt: jeder Mann bctriigt seine Frau und der Unterschied ist nur der, daß sie beim Klugen nicht hinter seine Schliche kommt, während der Damme sich er wischen laßt. Die Situationskomik im Stücke ergiebt sich daraus, daß die beiden Frauen durch von ihrem Kammermiidchen (.Vortense) geschriebene Billet-s doux ihre Männer zum Opernball mit obkigatem Glis-obre sepsrso laden und daß dieses selbst sieh zu einemßendezsvous mit einem jungenCadetten als drittertiiosa-Domino dort einsindet. Dazu nun noch eine Episode eines verliebten, alten Pantosfelhelden mit einer mit dem Kellner aus Du und Du stehenden Chansonnette usw. So spielt das ganze in einer Atmosphäre, siir welche den richtigen »Ton« zu finden, in ösierreichischen Landen Meister Strauß (~Flederinaus«), jenseits der Bogesen dem Com ponisien des »PariserLeben« usw., dem liiderlichenLiebling derGrazien O ss en b a ch gegeben war. Daß Richard Heuberger lein Dritter in diesem Bunde ist, spricht in vieler Hinsicht zu seinen Gunsten, im vorliegenden Falle, Angesichts des Umstandes, daß er sich nun einmal den Stoff erkoren, freilich nicht. Die Musik trisst wohl ost sehr wirksam und hübsch den Charakter des Leiehten, Gesiilligem Tiindelns den, aber das Mousseux des Champagners fehlt, das Prickelndq Nervenetregende geht ihr ab; sie ist Alles, nur nicht das, was sie» »in müßte, um in diesem Falle »siilvoll«e.zu sein, nämlich seit-pl. Zwischen Text und Musik ist also zweifellos inhaltlich eine Aus: und daher lot-unt es auch, daß einzelne, an siMnz reizendesiunmee utchtdiesirklieheiufckktssetidetsrrtim Unholds-111
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