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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360428021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936042802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936042802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-28
- Monat1936-04
- Jahr1936
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Sl-n«av. W. «vrü i»« M-ros kll Gegrüno-k 18ZH «°»ne V°st»u,I«Nung,ge»ah.> ' b«I Il-b-nm-i Amts^auvtl^nnsckaK »'Ue « «»!. Zi„«geb. »0 »l>!. — Rachdru« wdcheutt. verland. Sin-el-Nr. 10 «ps., außer- Amtspauptmannschast Dresoev und des Schteosamte» betm NU, mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten, halb Sachsen» «tt M»e»e«-A»»«ahe 1» «Pf. MberverAcherungsaMt Dresden Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewahrt König Fuad I. von Aegypten t Kronprinz Faruk kehrt aus London heim - VUdung eines Regentfchaftsrates Kairo, 28. April. König Iuad I. von Aegypten ist am Dienstagmittag um 13.40 Uhr gestorben. Da mit dem Ableben de» Königs feit Tagen gerechnet wurde, ist der in London lebende ägyptische Kronprinz Faruk bereit, nach Kairo gerufen worden. Die ägyptische Regierung Hal schon am Montagabend die Bildung eines Regentschaftsrake» erwogen, an dessen Spitze möglicherweise der S2jährig« Neste de» König» Prinz Mohamed Ali treten wird. «estzptens erster König Mit Fuad I. verliert das neue Aegypten seinen ersten König. Es war dem am 20. März 18S8 geborenen Prinzen Fuad nicht in die Wiege gelegt, daft er dereinst den Thron der Pharaonen besteigen witrde. Als dritter Sohn des Khediven Ismael schien er zunächst gar keine Aussichten zu haben, die «hedivenwttrde zu erlangen, zumal sein Vater im besten Mannesalter abdankte und mit seiner Familie nach Italien übersiedelte. Dort erhielt der junge Prinz Fuad eine euro päische Erziehung und besuchte anschließend die Militär akademie in Turin, die er nach einem glänzend bestandenen Examen als Leutnant verlieb. Da die Fürsten Aegyptens dem türkische» Sultan als oberstem Herr» untertan ivaren, mußte sich Fuad auf dessen Anweisung dem diplomatischen Dienst widmen. Er wurde Militärattache ander türkischen Botschaft in Wien und hatte dort Gelegenheit, das Deutschtum kennen und verehren zu lernen. Die wechselvollen Schicksale der ägyptischen Khedivendynastie, die Intrigen der europäischen Mächte und endlich der Ausbruch des Weltkrieges hatten einen schnellen Wechsel aus dem ägyptischen Fürstenthron zur Folge. So konnte Prinz Fuad im Jahre 1917 als erster Sultan von Aegypten die Herrschaft antreten. Als England im Jahre 1922 Aegypten als souveränen Staat anerkannte, nahm der Sultan als Fuad l. den Königs titel an und führte ein schwieriges und umfangreiches Hofzeremontell ein. Der König setzte sich vom Beginn seiner Regierung an für die kulturelle Entwicklung des Landes ein. Er sandte begabte junge Aegyptcr in europäische Länder, um sie dort studieren zu lasse». Später errichtete er in Kairo selbst eine Universität, au die er deutsche, englische und französische Lehrkräfte berief. Kunstwettbewerbe und Ausstellungen wur den veranstaltet, um das Rationalbewubtsein Aegyptens zn stärken. Die Regierung König Fuads stand unter dem ständigen Schatten der Unzufriedenheit weiter Teile seines Volkes mit der englischen Oberherrschaft. Bet der Erlangung der Künigswürde und dem Zugeständnis der äußerlichen Souveränität im Jahre 1922 hatte sich England wichtige Rechte Vorbehalten. So vor allem die Fragen der militärischen Or ganisation, der Finanzgebarung, des Polizeiwesens und der Eisenbahnen. Di« ägyptischen Nationalisten, in der Wafb- Partei zusammengeschlossrn, haben dem König immer wieder Vorwürfe gemacht, daß er England diese Zugeständ nisse «tngeräumt hat. Mehrere Reisen führten den König nach Europa. Er versuchte in London, Paris und Rom Ber- ständniS für die ägyptische Lage zu sind««, ohne sich tedoch von dem englischen Aussichtsanspruch ganz lösen zu können. Diese Reisen haben den König im Jahre 102« auch nach Deutschland geführt, wobei er dem Reichspräsidenten »Hindenburg einen Besuch abstattete. Dieses Jahr war sllr Fuad in außenpolitischer Hinsicht sehr erfolgreich. Eng- lang zog die Besatzungstruppen aus Aegypten zurück, schasst« di« Konsulargerichte ab und verschasst« dem Lande eine eigene Vertretung im Völkerbund. Seit den ersten Jahren seiner Negierung hatte der König als schärfsten Gegner das ägyp tische Parlament bet seinen politischen Ueberlegungen zu berücksichtigen. Die Wasd-Partei gab im Parlament fast immer den Ton an. Als im Jahre 1021 ber „Sirbar", der englische Kommissar für Aegypten, ermordet wurde, war bi«S der Auftakt zu einer Serie von ParlamentSauflüsungen und -Neuwahlen. Als im Jahre 1930 die Nationalisten erkannten, daß England nicht daran dachte, Aegypten die auf dem Papier zugestanden« Selbständigkeit nun auch wirklich bis zum letzten Punkt burchzusühren, wurde ihre Opposition gegen den König immer stärker. Durch einen Staatsstreich proklamierte sich deshalb Fuad l. -nm unbeschränkten Diktator, schickte da» Parlament nach Hause und hob die Verfassung auf, Attentat« und Unruhen wart» bk« Antwort der Wasdisten. In den letzten Jahren ist der König mehrfach ernstlich erkrankt, so baß er auf die Regternngsgeschäste nicht mehr den starken Einfluß anSüben konnte, der ihm 1980 noch -ustand. Im Oktober 1984 war es der deutsche Spezialist Professor ».Berg mann, der den König nach sehr schwerem Krankenlager wieder- herstellte. Der plötzliche Tob des Königs wird erhebliche poli tische Spannungen im Gefolge haben. Das stark« königliche Regime wirb sich kgum fortsühren lassen, denn der Thronfolger Prinz Faruk, der zur Zeit in Eng- land weilt, steht erst im IS. Lebensjahre. Di« Nationalisten werden deshalb aus die Wiedereinsetzung des Parlaments und auf die völlig« Wiederherstellung der Verfassung von 1928 dringen, von der bereit» im Dezrmber des vorigen Jahres erhebliche Teile wieder Geltung erhalten haben. Der italienisch-abessinische Krieg hat das Nattonal- bewußtsetn Aegyptens stark gefördert, und es ist anzunehmen, daß sich London nach dem Tobe König Fuads, der im Grunde immer ein Freund Englands war, zu weiteren Zugeständ nissen wirb bequemen müssen, wenn man es nicht auf eine Machtprobe ankommen lassen will, die jedoch bet der gegen wärtigen Lage des Britischen Weltreiches ein erhebliches Risiko bedeuten würbe. SerzweWter Wlverstanv -er AbeWler Vnidtmeläuvss unserer verUaer 8adrUtIeltunL verNn. 28. April. Ueber die schwere Schlacht, die seit mehr als einer Woche beiSassabaneh zwischen Italie- nern und Abessiniern tobt, werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Danach ist es den Abessiniern, die hier der frühere türkische General Wehib-Pascha befehligt, gelungen, einen so erfolgreichen Widerstand zu leisten, daß den Italienern die Einnahme dtzr Stadt trotz beiderseitiger schwerer Ver- luste bisher nicht gelungen ist. Erfolge -es Generals Sveht- Pascha Selbst mit Panzerwagen, bie bte Italiener einsetzten, war ber erwünschte Erfolg nicht zu erzielen, obwohl bie Italiener schon am lebten Sonnabend nach schweren Kämpfen Sassa- baneh von drei Seiten einschlossen. Die Abessinier holten zu energischen Gegenangriffen au», so daß bie italienische Offensive vor dem Orte Bulla leh zum Stehen kam. Ein Angriff des italienischen Generals Agosttnt auf Bullaleh wurde «»ter »roße» Verluste« für bie Italiener z«rtick»e»iese«. Die römischen Zeitungen geben an, baß die Berluste aus beiden Setten gleich grob seien. Nach anderen Mit teilungen sollen bte Italiener 2000 Mann, den größten Teil davon an farbigen Truppen, verloren haben. Di« italie nischen Zeitungen heben hervor, baß bas BertetbigungSsystem, da» Wehib-Pascha auSgearvettet hat, sehr gut organt- stert ist. Di« italiraischea Trupp«« sah«« sich Draht-rha»«« «ab spanische» R«iter« gegenüber, dir bi« Abessinier in mongtelanger BorbrreitungSarbeit her- stellten. Di« Abessinier haben da» Gelände auch gut »yr An- lag« von Maschtnengewrhrnestern ausgenutzt, bi« nur «m Nahkampf genommen werden können. Die italienischen Be- richterstatter an ber Front heben hervor, daß ber Widerstand, den bie italienischen Truppen an dem von Wtheb-Pascha be- sehltgten Frontabschnitten vorsinden, allen bisherigen Wider stand weit in den Schatten stelle. So heißt es in einem Be- richt der „Gazz «tta del Popolo": „ES ist hervorzuheben, daß die Abessinier im Abschnitt von Saffabaneh mit Methoden und Mitteln arbeiten, bte vollkommen gleichartig sind mit den unsrigen. Das erklärt sich auv -er Anwesenheit Wehtb-PaschaS. Durch seine Teilnahme am Weltkrieg weiß der türkische Be- rater des Ra« Naffibu sehr gut, wie die modernen Heer« in Angriff und Abwehr kämpfen, und dies« Methoden wendet er gegenwärtig an, um bte Kraft be» abessinischen Widerstands zu erhöhen. Der beste veweiS für di« hohe strategisch« u«d taktisch« Leist««» de» abesfinisch«« Widetstaude» ist der gestern von den Abessiniern unternommene Versuch, Dagamebo zurückzuaewtnnen. Deckt doch bieser Ort im Westen Sassabaneh, und es kann .ul» sicher gelten, dab die 7« Kilometer, die diesen Punkt von Sassabaneh trennen, mit allen Mitteln der modernen Verteidigung auSaebaut sind. Denn, so schließt „Gazzetta del Popolo", es wäre ja auch naiv gewesen, anzunehmen, daß der türkisch« Grneralstabschef de» RaS Nassibu nicht vyn den vielen Monaten ber Ruh« an der Südsront prostttrrt hätte, um sich auf den -n erwartenden Vorstoß wra»ianiK gehörig'vorzubtzr«it«n. Der verstorbene Röntg Lüad I. von Ägypten »L v. S -es Saheganss 1926 im Sun-voU Stabsfiihrer Hartman« Lauterbacher i« Köln Köln, 28. April. AIS Höhepunkt ber Woche des deutschen Jungvolks «m Gebiet Mittelrhein sand am Montagnachmtttag auf den Rheinmiesen in Köln-Deutz eine Besichtigung des Jung volks Köln durch den Stellvertreter des ReichsjugendsührerS, Stabsführer Hartmann Lauterbacher, statt. Ueber 18 000 Kölner Pimpfe waren angetreten. Viele Ehrengäste, Ver- treter ber Gauleitung, ber Wehrmacht, der Behörden, Organi sationen und sämtliche Jungbannftthrer des Gaues waren gekommen. Stabsstthrer Hartmann Lauterbacher schritt die Front ab und hielt dann an die Jugend eine Ansprache. Er betonte, daß im gesamten Reiche am 20. April 800000 deutsche Jungen in das Jungvolk eingetreten seien. Das seien etwa SS v. H. des Jahrganges 192«, an den der Slppell zum Eintritt gerichtet war. Das sei das Geburtstagsgeschenk des Jung volks im Jahre 198« an den Führer gewesen. Ehrfürchtig vor der großen Vergangenheit und der großen Gegenwart, tapfer, einsatzbereit und vor allem treu zum Führer Adolf Hitler werde diese junge Mannschaft in die Zukunst schreiten. Anschließend begab sich der Stellvertreter -cs ReichS- jugendsührcrs mit den Ehrengästen zum Opernhaus, wo er den Vorbeimarsch der 13 000 Kölner Pimpfe abnahm. Minister Rofsont bei -er Attterjuvenö Berlin, 28. April. Ter augenblicklich in Berlin weilende italienische Land, wirtschastsmtnister Rossoni besuchte am Montagnachmittag .in Begleitung von Konsul Scarpa daö KameradschastS- kauS der ReichSjugendsührung in Berlin-Wannsee, wo er von dem Leiter des Grenz- »nd AuSlandSamtcs ber ReichSjugend- stthrung. GebietSsührer Schulze, und dessen Mitarbeitern im Austraae des ReichsjugendsührerS empfangen wurde. Minister Rossoni erkundigte sich in mehrstündiger Unter- redung nach den Einrichtungen der Hitlerjugend und inter essierte sich insbesondere sür die sozialpolitische Arbeit der HI. Kreuzer „Gm-en" tu Reuyork Neuyork» 28. April. Aul Montagmittag trafen in Neuyork IM Offiziere und Geekadettcn von der Besatzung des Kreuzers „Emden" «in. Während des sllr zwei Tage vorgesehenen Aufenthaltes wer- den sie bi« Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen. Die Unterbringung des deutschen MarinebesncheS erfolgte an Bord de» im Hasen liegenden Dampfer» „N ew Bork", wo eine vegrtißung durch den deutschen Generalkonsul Borchers stattsand. > Der Reichskrtegsminister ««d Oberb«fehlShab«r ber Wehrmacht, Gencralfeldmarschall v. Blomberg, besichtigt am 28. und 2V. April im Bereich ber Wehrkreiskommando» Vl (Mllnsterj nnd X lHamburg) Standort« be» Heeres und der Luftwaffe.
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