Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-21
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
§ konr-Mlvsr»mms. Ne«, «pttl. »ork, den N>. Eureka (Ne- rch « dachlos würben. Der Feuerschaden wirb au» eine Million Dollars geschätzt. — Zufolge Nachrichten anS Havanna erließ der neue Generalkapitän Blanko eine Proklamation, worin er erklärt, bas, er Die Politik Lampos iortsrtze. Tageblatt für Mttik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,Fremdenlilte. Mitrebacteur: Vr. Um» Für baS Feulll.: I-inlvlP sU»rtin»nii. Etaenthum! I>tep,et» «L in Dresden Druck und < der Herausgeber: verautwortl. Redakteur: M»Sarivlii i?«i»ivi,ie In Dresden. R»uft,dtn»r«« «»."LMM — Dcr Raum einer es «kschev«, Pr» Inserat« wird nicht ,«,ebe». »«»wlrtlie «nnonce»« «uftrige »»» un» unde» »»antenstlrme« und Per» t»ne» inleriren wir nur «e,en PrLnumeran»«» Anill««« durch vrtq» Marien »der Poste,n,a»< Lna. «cht Slide« talie» I» Plae. Jnlerate sür sie Mantag» - Nummer >»»r nach einem geitta,» ^ PrltUeU. « Pl,e. L» ,» ,» ,» < 1 ÜI O V., > öankgssokäft, > 8<Rlas«,sti'. 11, z;suoiji,t). »I, gporei V^llraut uIIi'rStllntipspi^^^adriese, sollen ete. ^usrak-H ; lu»^ aller (loupuns, Onent^oltl. Lontrol« äer Verioosung aller ZVertti-> r ^papier<!. ^ll»< aucl, ant brietliokem ZVokrv. vomlollstslle NIr Vsokssl., ^ j Uiger «elSsner llänlisr, lüllo, 8pitrsn, 8ok!vi«r, ilamsnkrsgsa, INsn- s ^ botivttsn, Nlisotisn, ssloku», 8ot>l«Iksn, kravattsn, Siorgsnkauden, ^ ! Karden, Crepes, Karen, kliligv Preise. H,1tnuukt. 5. -.-s«svsoVc<- o L4L>xs»schsossse>sSS«-saedssbs->s»s»--> srr.m. A». ^ayrg. Witterungsaussichten: Wolkig, stellenweise heiter, mild. Dresden. Montag, äl April. «eueste Lelearamme der „Dresdner Nachrichten." Konstantinopel, den 20. April. Jnioiae energischer Intervention von viplomatischer Seile, namentlich beS englischen Geschäftsträger» MaleiS, zn Gunsten der Konvention bctressö NovibazarS. erließ der Sultan eine Irade zur Unterzeichnung. Jniolge besten sahen der Großvezier und der Minister veSAenßeren, welche wegen Hinausschiebung der Unterzeichnung ihre Demission beabsichtigten, sich veranlaßt, ihre Portefeuilles zu behalten. Kairo, den 20. April. Die Kommission tür die egvptliche Staatsschuld hat strikte die Ausführung dcr Dekrete vom Novem ber I87V, betreffend Regelung der StaatSschnlbvcrhällnissc, ver langt. Die Dekrete, betreffend neue nationale FInanzproiekte, wurden beute unterzeichnet. Dresden, 21. April. — Als den zweiten der höheren Justizbeamten Sachsens, die es ablehnten, als VIcepräsibcnt des Slraü.nalS des künitigcn obersten ReichvgerichlS nach Leipzig zu gehe», nennt man uns den Herrn Vlrepräsitenten des t/der-Aviuiationögerichto Ur. Otto. Man bedauert allgemein, baß eine so große juristische Autorität wie dieser Beamte diesen ehrende ien Posten and. wenn auch zn respekttrenden, persönlichen Grämen ablehncn zu müssen glaubt. Sachsen wäre mit ihm aufS Würkigste vertreten gewesen sein. Auch Herr Ober-ApprUationsrath Scheele hat eö abgc- lehnt, Mitglied des obersten Reichsgericht» zu werden. — Während die Baumwollspi n »er mit begreiflicher Genugthunng auf die Beschlüsse dcr Zolllaristommisston di cken, welche ihren Fabrikaten bcn erichnten Schutz vor der erdrückenden Industrie Englands bieten, hat sich der Leingarnip inner eine starke Enttäuschung bemächtigt. Diese älteste deutsche In dustrie, die teö LctngarnS. ist zur Heit hauptsächlich in drei Ge genden Deutschlands stark verbreitet: in Sachsen, in Schlesien, in Westfalen. Sie arbeitet überall jcist mit ruinösen Uuter- bilanzcn. sie hatte gehofft, daß die stüs,eien überaus mäßigen Zölle von 2 Thlr. iür roheS und 3 Tblr. für gebleichtes Leinengarn siel eü als einzelne Sätze oder staffclsörmig) wieder hergeslellt würden. Statt besten sind io niedrige Schntzzollsätze vorgescksta- gen. daß keine Aussicht ist, aus der jetzigen Hungerlciderci der- auszukommen. Wohl aber würden mäßige Schutzzölle kür Lcin- garne dem deutschen Ackerbau zu Gute kommen, indem cS ihm den rentablen Flachsbau znstchrte; die deutsche Leinwandspinnerei könnte unabhängig vom AnSianve arbeiten, wäre vor plötzlichen Störungen gesichert, würbe billige Fabrikate liefern. der Hand arbeit Verdienst zuwenven und der Kleininbuttrie Nahrung bieten. Man hofft, daß der Reichstag diese billigen Ansprüche berücksichtige. — Der sächsiichrrseitS au» dem rechten Elbuier ge« zogene Milltärkordon zur Abwehr der Einschleppung der Rin derpest aus Böhmen ist bereits wieder abkommandirt worden; den Abzug des MilitärkortonS auf dem linken Elbufcr erwartet man noch im Laufe dieser Woche. ES ist den energischen Maß» regeln der österreichischen Behörden gelungen, die Seuche aut mehrere Herde zu beschränken und diese völlig abzuspcrren. so daß die Seuche In viel kürzerer Zeit als früher zum Erlöschen kam. — Leipzigs Beveutung unb Machstülle erweitert sich zusehends. ES annektirt jetzt umliegende» preußisches und thüringisches Ge biet. Die Annexion erfolgt freilich mittelst französischer Hilfe. Dein In Leipzig fungirenden Eonsul Frankreichs nämlich ist in neuester Zeit ein vergrößerter ComulatSbezirk zugewicsen worden; cö unterstehen künftig dem französischen Coniut In Leivzig das Königreich Sachsen, der preußische Regierungsbezirk Merseburg, die sächsischen Herzogtbümer, die Fürstenthümer der beiden Schwarzburg und die beiden Neuß. — Da beim hier garnisonirenten 12. Pionnierbataillon die ökonomIsche Musterung in diesen Tagen stattstnbet, wird dasselbe an der KönigSparade nicht mit thcilnehmen und bastir von morgen Dienstag Mittag ab den Garnisonwachdienst über nehmen, in Folge dessen daS FüMierregimcnt Nr. 108 mit allen 3 Bataillonen zur Parade ausrücken kann. — Den Einkommenstcuerpsiichtigen, welche setzt die Bekanntmachung ihrer diesjährigen Einschätzung empfangen, möge Folgendes zur Aufklärung dienen. In den heurigen Steuerzetteln ist nicht die Höhe deö Einkommens, sondern bloö die Einkommensteuer -Klasse bezeichnet. Da nun auch in den vorjährigen Einkommensteuerzctteln die Steuerklassen neben dem Einkommen mit angegeben waren, so werden von den Betheiligten öfters die vorjährigen Klassen mit den diesjährigen verglichen, und man kommt leicht zu dem irrigen Glauben, daß heuer eine Erhöhung der Einschätzung statrgcfnndcn habe. Dein ist aber nicht so, sondern es ist nur die Klassenclntheilimg durch das vom laufenden Jahre an in Kraft getretene neue Einkommen steuer-Gesetz dergestalt geändert worden, daß ein und derselbe Einkommensbctrag jetzt in eine höhere Klasse fällt als früher. Wer z. B. früher nach 1100-1250 M. Einkommen in der 6. Klaffe vernommen war, muß jetzt bei demselben Einkommen nach der 8. Kla^e steuern; eS bedeutet mithin die diesjährige dcr Einschätzung Erhöhung der Klasse nicht eine Erhöhung ^ und keineswegs die Annahme eines höheren Einkommens. Aller dings werden die diesjährigen Einkommensteucrbeträgc die früheren iliii deswillen meist übersteigen, weil vom laufenden Jahre an die Grundsteuer erheblich vermindert, die frühere Gewerbe- unb Personalstcncr aber ganz weggefallcn ist. - Anläßlich des silbernen Ehejubiläums des östcrr. Kaiser- paareö am 23. VS. veranstaltet der böhmische GcblrgSvereln eine Höhenbeleuchtung, die sich bei günstigem Wetter gewiß sehr effektvoll auSnehmen wirv, da die 250 Feuer aus einem ver- bältnißmäßig geringen Raume vertheilt werden. Für Schau lustige dürste sich der Besuch de» Tctschen beherrschenden Quader- bcrgeS oder deö Schneebergeö empfehlen. Ist am 23. dö. schlech tes Wetter, so findet die Beleuchtung am nächsten passenden Abende statt. - In Arnold'- Kunsthandlung am Altmarkt erblickt man jetzt im Schanienster zwei große Photographien auö vem Atelier kr» Herrn Hoiphotograpb Kbbcke i Mottkeplav», da« Portrait der Gemahlin vcS Hrn. Hoischauspleler Portb und die liebliche Figur eines spielenden KInveö, beide Bilder aus älteren kleinen Bisiten- karten-Pbotographien vergrößert und dann aus neue Planier Im Kreideton retouchirt. Die Inkarnation erscheint hierbei bester wie bei Anwendung von Tusche, viel weicher unb naturgetreuer und iinb vie fast lebensgroß gewordenen Porträts in edelster Auf» 'affung wlcdcrgegcben. Die Vergrößerung der ursprünglich kleinen Vorträts Ist unbeschränkt über Lebensgroße hinaus unb die Be» »anbluna im Krcideton höchst künstlerisch. . . - Im Publikum ist vielfach die Meinung verbreitet, als sei nit dem Wucherer, besten wir neulich gedachten, ein hiesiger Israelitischer Bangui», der ein offeneS Geschätt hat, ge neint. ES sei hiermit konstatirt, daß diese Mciiuuig aus einem zrrthum beruht. -Rautenkranz. I«. April 187S. Der gestern er wähnte Schneesall hat in der vergangenen Nacht aufgchört. Ter neue liegt jetzt in einer MccrcShöhe von 2000 Fuß :i5 Eentim. In einer solchen von 2500 Fuß 50 Eentim. hoch. Schnecbruw- schade» in den Waldungen ist glücklicherweise nicht cingetrctcn. Heute ist daS kostbarste Frühsahröwctter. — Der Drechsler Johann Gottfried Trebö nuS Colditz ward am 17. t. bei dcr Golzcrnmühle in Grimma als Leichnam aus dem Wasser gezogen. Seit 2'.l. vor. Mon. ward er vermißt und jedenfalls liegt Selbstmord vor. - Am 18. b. bat sich dcr 22jährige Weber und Maurer Flachowsky in Marienthal tn Folge von Nahrungösorgen erhängt. — Am Donnerstag wurde bei Meßbach eine Mllchmagb angeiallen und um 15 Mark beraubt. — In Brunndöbra hak fleh am 15. d. der Harmonika- macher Köhler die Kehle durchschnitten. Er starb erst mehrere Stunden darauf. — In Trebsen hatte vor 8 Tagen ein toller Hund, dcr erschossen ward, erst drei Hunde gebissen Sic wurden aus amts- hauptniaiinschaitltche Verfügung tn diesen Tagen gleichfalls erschossen. — Oeffentliche Gerichtssitzungen. Dcr Dach deckermeister Gottfried Schulze erschien am 27. Novbr. v. I. i» einem hiesigen Geschält, um eine Lampe abzuholen, und bei dieser Gelegenheit lam cö zwischen ihm und dcr Ehe rau dcS Geschälto- tnhakcrö, Louise verchcl. Meiling, zu einem Wortwechsel, dessen Verlaus die Letztere vecanlaßte. gegen Schulze wegen Beleidig ung und Hausfriedensbruches klagbar zn werden. Der Privat- angcklagte mußsürric Acnsicrung; „Sie lappiges M—, Sie sino so ein ckitgeo Frauenzimmer, daß sich IhrMann iMiden lassen muß" und weil er nicht sofort daS Lokal verließ, trotz seines Einspruchs 15 M. Strafe, sowie die Kosten erster unb zweiter Instanz zahlen. — Dcr Hausbesitzer Gottllcb Fleischer will gegenüber dem von Ernestine verehrt. Dicke erhobenen Sttwansrag wegen Körperverletzung durchaus nicht zugebcn, die Klägerin an einem schönen Oktobcrtage v. I. tüchtig durchgcprügelt und dabei körperlich verletzt zn haben. Dagegen hatte ein Zeuge zur kritischen Zeit bemerkt, wie Fleischer mit der Hand den Kopf der Frau Dietzc in lebhafte Bewegung versetzte und ein anderer Zeuge erinnerte sich ganz deutlich,wieg-, der sich entfernenden D.dicWorte: „Sic haben auch in Ihrem Leben noch keine solche Prügel gekriegt, wie von mir" nachrics. Allerdings schcmcn der Klägerin hin und wieder von ihrer stärkeren Ehehälfte schlagende Beweise der Un- zuiriedenheit geliefert zu werden und damit dürste sich auch die Acnßernng Fleischers: „Sie können einmal solche Schläge von mir kriege», wie von Ihrem Mann" <ln dieser Form will sich F. nur zur kritischen Zeit auSarorttckt haben) erklären lassen. D» Einzeirichter erkannte aus 0 Tage Gcsängniß, sowie eine Geldbuße von 10 Mark und Erstattung terKostcn und hiergegen erhob ver Verurthelltc, Im Termin durch Herrn Advokat Fränzcl vertreten, Einspruch. Der Vcrthcldigec war zwar auch der Mei nung, baß sein strikte lengncnrcr Deiendciib die Dletze geprügelt bade, glaubte aber, daß tie übrigens unbedeutenden Verletzungen von einem der nicht seltenen teta-ä-töto'k zwischen der Klägerin unb deren Gemahl verrührten. Ncbrlgens betonte der Herr Redner, baß eventuellen Falls Fleischer nur zum Schutze seiner von der D. belästigten Frau tie Initiative >nm Dreineinschlagcn ergriffen habe unb somit schon mit einer angemessenen Geldstrafe daS Vergeben gesühnt werden könne. Dcr Gerichtshof zweiter Instanz bestätigte den ersten Bescheid— Der Advokat Zctsing war aw den Strafantrag Marie verehcl. Müllern wegen Beleidigung mIt20M.S traic belegt worden; derselbe bestr itt jedoch imEInspruchS- tcrmln, daß die fragliche Acußcrung eine Beleidigung Involvirc und behauptet zugleich, er habe dieselbe zur Wahrnehmung seiner berechtigten Interessen getban. DaS Bezirksgericht erkannte aui Frcliprechnna. — Dcr Einspruch in Klagsachen dcS Stadtrathcs zu Dresden gegen den HauSmann Friedrich Wilhelm Rudolph hier wegen Beleidigung wurde vertagt. - Bernhard Leipnik. Heinrich Lange und Karoline Schmidt waren in erster Instanz aut Grund von 8 180 deö R.-St.-G.-B. zu 3 Monaten, bez. je 3 Wochen Gciängnlß und waö Lclpnitz anbelangt, überdies noch wegen Hausfriedensbruch zn 30 M. Strafe verurtbcilt. Der in gehest»» Sitzung verhandelte Einspruch war nur bei Lange von Erfolg, den» dieser wurde stras- unb kostenfrei gesprochen. — Angekü » digte Gerichts - Verhandlungen. Heute Vormittag o Uhr Hanptvcrhandlung wider den Restaura teur Wenzel Hübsch wegen Betrugs. 1 l Hauptverhandlung wider Therese verehcl. Berger ged. Müller auS Loschwitz wegen Ticb- j stahiS. Nachm. 4 Hauptverhandlung wtdcr den Bauunternehmer Gustav August Wille aus Berlin wegen Betrugs und Urkunden- äischung. - WltterungS.«eodaü,tu«g am 20. April. MItt. 1 Ubr. Barometerstand n. OScar Bösolt sWallstr. 1'.»,: 758 Millimeter (seit gestern 1 Mm. gefallen). - In Aussicht: Veränderst Tbermometrograpb n. Rcaumur: 11 ° W. — Differenz von gest. zu heute IO ' ; — nledr. Temverat. 3» W., höchste Temp. 13"W.— DieSchloßtburmsahnkzeigteWcst-WInd.- Himmel: hell. - «Idhsb» in Dresden. 20.Aprll. Mitt.: 50 Lenk, über 0. Feuilleton. -s- Die alle Anziehung übte Herr Scknrelghofer auch bei seinem diesmaligen Gastspiel im Residenztheater: daS Haus war voll unb empfing den hochbegabten Komiker mit stür mischem Beifall, der denn auch den ganzen Abend dein Gaste treu blicb. Man gab daS Blitzmädel und cö muß wie schon früher betont werden: Seit Boanmil Davison hat man eine genialere und schüttere Charakteristik in Mime», Gcberden und Bewegungen nicht erlebt, nur daß bei dem verstorbenen Tragöden seine Kunst meist im Dienst deö Ernstes stand, wävrend Schweig- hofer sofort lustig au«- und sehr schroff und verwegen absprlngt, sobald die Sache eine Minute gedauert vast Seine Proteuö- natur erzielt den höchsten Effekt mit dem lüsternen alten basteln den Adbö unb man möchte sich wundern, daß nicht sämmtlichc AbböS der Welt den verschmitzten Künstler aus Lächerlichmacbung tbrc» Standes verklagt haben. Frl. LinnaBenbel, die als Soubrette Schweighofer diesmal begleitet, ist eine sein ferme Dar stellerin. pikant, graziös und in den Zügen geistvoll hübsch, die voller Leben und mit gewinnendem schalkhaften Humor selbst die etwas dreistere, doch auch gröbere Gallmever i» dieser Rolle ver gessen macht. Dabei singt Frl. Bendel »rusikalisch sehr hübsch, korrekt und mit vortrefflichen, Vortrag. Daß baS auch sonst ganz annehmbar gegebene Stück in dieser glänzenden Besetzung eine Reihe polier Hanier machen wird, ist klar. Denn gerade dlc Ver- kleibringSszrnen bieten dem Talent der zwei Hauptdarsteller glän zende Ausgaben. ^ ch Zu Ende der diesjährigen Eoneertialson findet in nächster Zeit im Hotel de Taxe ein Männergesangs-Conccrt zum Besten der Htiiterlasiencir HolIma » n' ö vom hiesigen Schweizer- club unter Mitwirkung der beste» künstlerischen Kräfte statt. Den Billctverkaui bat Herr F. RieS «Kaufhaus» übernommen. ch Wer bei Gelegenheit deS B ü l o w - C on cel te S i» Dres den tie Bemerkung unseres Blattes „Nachahmung dürste dcr SonatcnkulluS ober nicht finden" für überflüssig hielt, sicbt jetzt, daß dos böse Beispiel wirklich die gute «itte erschüttert. In Berlin hat Hr. Pianist Aach drei «sage drei!) ganze Concecte von L. v. Beethoven gespielt, tn München ein Hr. v. Dunieckl die großen Vcniatlcncn ov. 35, sowie die Sonaten op. 101, 110 unb 111. Briefkasten. N, N. .Wie werken die an den Schaufenstern liegenden Photographien auf Glas auigeklcbt? Zwar sind schon verschie dene Versuche gemacht worden, aber es ist doch nicht gelungen, den Klebstoff zu finden, welcher keine Flecke auf den Photogra phien macht und datz Werden von Blasen verhindert. Sollte gewünschte Flüssigkeit den Gelehrten des Briefkastens nicht be kannt sein?" — Den Gelehrte» des Briefkastens nicht, wohl aber Herr» Sänaer In Dresden (Galcriestraße 8), weicher daS Ge» hcimniß des nnsichlbarcn Klebstoffes durch glänzende Beweise gelöst bat unb Ihnen basseibe gewiß sofort — aus die Nase binbe» wirb. B. „Tbellen Sie mir doch gefl. mit, welche Stadt ist größer, Wien oder Berlin? Es handelt sich »in eine Wette, ich sage Wien. Habe ich Recht?" — Das läßt sich schwer sagen. Beide Hanvtstädte haben die Million überschritten, und da die Berlinerinnen weniger zu Kindern geneigt sind wie die Wiener innen, so kann Wien vielleicht 20-40,000 Seelchen mehr haben. Leuchen. „Gebe tin Sommer um 7 llbr tnö Ge schäft und habe daselbst den Tag über Bewegung. Ist eö der Gesundheit zuträglich, wen» ich früh, ehe ich ins Geschäft gehe. Elbbader nchme, da ich den Tag über nickst Zeit dazu bekomme?" — Wer am frühen Moracn längere Zeit Im Bade bleibt, ist, besonders wenn er nickst daran gewöhnt, gewöhnlich den Tag über schlaff unb mütc. Baken Sie lieber Abcndö. .*. 3 Besucher, Bischofswerda. „Wir erlaubten uns vor ca. >/-i Jahr zu fragen, woher bcr Ausdruck Salami, ln Verbindung mit Wurst, kommt. Wir intcressirten unö dafür, weil wir 3 Mann in bcr hiesigen WcibnackstS-Autzstcllulig wäre», altwo eine solche Salami-Wurst von 48 Pstmd ausgestellt war." - Salami ist die italienische Benennung für festgestopste, scharf geräucherte Eselslelschwürste mit Kncblauch mitte» mang. S. B., Weinböhla. „NammvörlS gar aus. In Deinem Briefkasten habe ich gesehen, baß Du den Herren Fähr leuten auch noch hilfst? Stelle Du Dich nur selber einmal anS „tröbchc" Elbuser im Winter bei 15-20 Grab Kälte unb warte eine halbe Stunde, Du sollst schöne mit bcn Zähnen klappern. Du denkst wenn Du den ganzen Tag htntcrm Oien sitzt und die Pelzmütze nur hast, da kann's draußen auch nicht kalt sein. DaS glaub ich. Ober stelle lwcnlgslens Deinen Scimörke einmal hin, dcr kann sich tie Nase einmal absriercn lassen." — Großmaul! bei 15 biö 20 Grad unter Null fährt i»an nicht mit dem Nachen über tie Elbe, höchstens mit dem Schlitten. .*. N. S. „Wie viel enthält ein Scheffel Land Quadrat- Meter?" — „Ein Scheffel Land" ist ein sehr relativer Begriff. Bian versteht darunter eine Fläche, zu deren Bciaung ein Scheffel »Aussaat gehört. Nun hatte aber der alte Scheffel lkaS Gctreidemaß» in den verschiedenen Zipfeln des hell, römischen Reiches deutscher Nation verschiedene Größe. Bei uns in Sachsen faßte er ca. 104 Liter, in Preußen bloS ca. 55, in Baicrn dagegen beinahe 222Vs Liter. Sie sehen, Ihre Frage laßt sich nickst so im Handumdrehen beantworten. »*. V. E. „Kanu man die „Elektrischen Scibstzünderfeuer- zeuge" von dem Spezialltäten-Magazin in Wien auch hier, und In welchem Geschälte kaufen?" — Bei Gebrüder Eberstri», Altmarkt. A b.. Hamburg. „In Nr. 102 Ihres wetthgrschätzten Blattes steht in dem Bericht über die Kasernen „durch die Küchen für verheiratbete Unteroffiztersfrauen". Haben Sir schon einmal unverheirathetc Unterosfizlerösrauen gesehen?" — Heiliger Pavian! DaS ist eiifiach ein I»p8us oalsmi. Uno deshalb hetzen ^-ic 10 Piennige daran: Die Zelten können doch noch nicht so schleckst sein. I. Nietzsche. Wer Zither snicht Esther, wie Sie schrei ben) lehrt und wo ein Zitberkluv tagt, das können Sie, wenn Sic überhaupt leie» können, oft genug in den Annoncen unsere» Blgttcs finden. Nur nicht so flüchtig die „Nachrichten" studirrn. Sie Zitterer. I o h. S. DaS „Tischlerlled" auß dem Verschwender de. kommen Sic tn allen Musikalienhandlungen. Wie dlckschäbclig müssen Sie sein, wenn Sic da erst ansragen. W. W. „Alles was recht ist lobt Gott. Ungerecht fertigt muß es jetockc erscheinen, wenn die Regle der Königlichen Hoitheatrr am l. Oskcriciertage daS Ende der Vorstellung aus '.» Ubr icstsetzte. Hunbectc von Tveatcrsreundc wollen doch für ihr Geld auch den Abend ausgeiüllt wissen." - DaS Neustädte» Hoftheater schloß 0',^ Ubr. Zndeß könnte der Junggesellensteuer immer ein Einakter vorauSgeven. »*«, W i l b. H., Prag. „War die berühmte Madonna mit dem Christnökinde, welche ihrer Zeit mit der von Darmstatt die Fachmänner so lebhaft beschäftigte, schon vor obigen Untersuchun gen in der Dresdner Galerie oder in Privatbesitz? Waren beide Bilder in Dresden ausgestellt?" - HolbelnS Bild war längst zuvor in dcr Dresdner Galerie. Beide Biider waren hier aus gestellt, ein Mißgriff des Herrn Dir. Hübner, der sich empfind lich räckste, denn das Darin stäbter Bild trug bcn Steg davon. »*» Gäste aus den 3 Kugeln wünschen zu wissen, tn wel» chem Jahre der Mörder Schöulelder, der den Maurer Blech schmidt S Sohn ermordet batte, hiugcrichtet worden ist? — Am 28. Juli 1804. Elf a B. „Junge Dame, die für Herrn MatkowSky schwärmt, möchte gern wissen, ob dieser unnahbare Künstler, der alle Herze» bezaubert, schon verlobt ist ? oder warum bat noch Niemcmd in diese blauen Augen geschaut? Mein Busen hebt sich ängstlich, wenn Ich ihn erblicke rc." — Na. warte Elsa, wir werden s Deiner Mama sagen, daß Du Dich um die Augen der Bühnenkünstler kümmerst und daß sich Dein Besen, hu — wollte sagen Busen bebt. Sott denn seber junge Mime gleich tn die Deichsel dcr Ehe Angespannt werben? Unverlobt wird mehr gelobt! H.K.. Seidnitzerstraße. So ein kublätscher Michel von einem Wirth bringt allerdings die Stadt bei den Fremden j leicht in Verruf; doch gehören dergleichen Schlnderhänse glück- j licherweile zu ben Ausnahmen. Ungenann t. „Ich möchte mich gern von meiner Alten scheiben lassen; da daS aber viel Geld kostet, bei mir das selbe aber sehr rar ist, so bitte ich, mir in Dresden doch eine» Advokaten zu nennen, der solche EheschelknmgSproceffe umsonst führt," — Ach waS, behalten Sie nur Ihre alte Schraube; .warum baden Sie sie erst genommen! Schiller sagt- »D'rum
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite