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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190807072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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Erschein« Dienstag, Donner»««, und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeden und versendet. Bierteljahrsprei» l Marl 20 Pfennige aurschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. ichkXblittt Inserate werden mit IO Psenntgen für die «.gespaltene korpuizeiie berechne! und dt» mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten »Annahme 10 Psenntge Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12.! für Zschopau MIund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 79. Dienstag, den 7. Juli 1998. 79. Jahrgang. Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume des Unterzeichneten Stadtrats Freitag und Sonnabend, den 19. und 11. Juli d. I. geschlossen. Dringliche Sachen und die Anmeldung von Gebnrts- und Sterbc- fällen werden an beiden Tagen zwischen 8—S Uhr vormittags erledigt. Zschopau, den 6. Juli 1908. Der Stadtrat. I. V.: Moritz Drechsler. Freitag, den 10. Juli 1008, nachmittags S Uhr, soll, das anstehende Heu — 3—4 Hektaren Fläche — auf den zum Gerstenbergerschen Gute in Krnmhermersdorf gehörigen Wiesen, an der Waldkirchner Straße, gegen so fortige Bezahlung versteigert werden. Versammlungsort: Gerstenbergers Gut daselbst. Zschopau, den 6. Juli 1908. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Obstverwertnngskurfus. Im Anschlüsse an die Bekanntmachung vom 13. Mai dieses Jahres geben wir hierdurch bekannt, daß der Obstverwertungs-Kursus Donnerstag, den IS. Juli 1008 von vormittags O Uhr ab im Gasthof „Zum goldenen Löwen" in Flöha stattfindct. Etwa noch beabsichtigte Anmeldungen zu diesem Kursus bitten wir umgehend und spätestens bis zum 1». dieses Monats zu bewirken. Flöha, am 3. Juli 1908. Der Bezirksob st bau Verein. ' Amtshauptmann Dost, Vorsitzender. Auf dem die Firma Franz Haberkorn in Zschopau betreffenden Blatt 194 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma erloschen ist. Zschopau, den 4. Juli 1908. Königliches Amtsgericht. Aus Sachsen. Zschopau, den 6. Juli 1908. — Oessentltche Stadtverordnetensttzung. Donner»» tag, den 2. Juli 1908. Anwesend 21 Stadtverordnete, sowie seiten» de» Rate» der stell». Biirgermetster, Herr Stadlrat Drech»ler. Herr 1. Vorsteher Hübner eröffnet die Versammlung abend» nach '/«9 Uhr. Bel dem Vortrag der Regtstranden- Eingänge kommt rin Bries de? Fleischer» und Handel»mann» Loui» Scheller hier, betr. Zulassung zur Fleischlleferung jür öffentliche An stalten betr., zur Verlesung, welcher an den Rat abgegeben werden Von den Protokollen de» Berbandikassenrevtsor» Kleemann soll, über Revision der städtischen Kasten vom 18 November 1907 nimmt die Versammlung mit Befriedigung Kenntnt». Hieraus wird in die Tageiordnung eingetreten. 1 Bericht de» I. und 4. AuSschuste» über den Ratsbeschluß, betreffend die Erhöhung de» Jahresbeiträge» von 20. M. aus KO M. an den Verein sür btldungS'ähige Krüppel. Berichterstatter Herr Or. wsä. Bahr. Dem AuSschußvorschlage gemäß tritt die Versammlung dem vorliegenden Ratsbeschluß einstimmig bel. 2. Bericht de» 1. und 4 AuSschufle» über den Rat»b«schluß, betr. die Ab lösung vom persönlichen Dienste in der Pfltchtseuerwehr. Be richterstatter Herr Prokurist Georg Bär Von dem Rate ist hierzu vorgeschlagen worden, soll» man mlt Einslihrung einer Ablöiung im Prinzip einverstanden lst, solgende jährliche Ab- löjungSsätze seftzuftellen. Bel einem Jahreseinkommen bi» 1000 Mark 10 Mark . . . . 1S00 . 1b . - « - «. 2000 » 20 „ . . . . 3000 . 30 . . . . . 4000 . 40 . . . über 4000 . KO Der 1. und 4. Ausschuß schlägt vor, sich tm Prinzip mit der Einsührung einer solchen Ablösung einverstanden zu erklären. Die vom Rate vorgeschlagenen Ablösung-sätze werden von den Aurschltffen al» zu hoch bezeichnet und de»halb solgende Sätze ln Vorschlag gebracht: Bei einem Einkommen bi» 800 Mark 5 Mark » - - - 1200 « 8 „ , . . » 1K00 , 12 „ und . . . über 1K00 . 1 °/o de» Einkommen». Bet der Abstimmung wird den Au»schußvorschlägen ein stimmig betgetreien. Mit dem Vorschläge de» Rate», die Er trägnisse dieser Ablösung»gebühren bi» aus weitere» zu einer Versicherung der aktiven Feuerwehrleute gegen Unsälle anzu sammeln, ist die Versammlung einverstanden. 3 Bericht de» I., 3 und 4 Au»schuste» über den Rattbeschluß, betr. da» Sonntag, am 30. Aug. 1908 abzuhaltrnde Schulsest. Bericht erstatter Herr 1. Vorsteher Hübner. Von dem Rat ist aus Vorschlag de» SchulauSschuffe» beschlossen worden, zur Abhaltung eine» Schulseste» am 30. Aug 1908 100 M. au» der Stadt- kaffe zu bewilligen, sowie dem Schuisestiond, welcher jetzt S200 M. beträgt, nur 200 M. zu entnehmen und ol» Stamm kapital KOOO M zu belassen, damit tür spätere Schulseste irgendwelche Sammlungen nicht mehr nötig sind, die Kosten vielmehr dann von den ausgelausenen Zinsen gedeckt werden können. Der 1., 3. und 4. Ausschuß schlägt im Gegensatz zu dem Beschluss« de» Rate» vor, den nach Abhaltung de» letzten Schulseste» tm Jahre 19o4 von den städtischen Kollegien ein stimmig gesoßten Beschlüssen gemäß nicht nur 200 M„ sondern 600 M. ausgelaufene Zinsen vom Schulseftsond zu verwenden und wle sonst vom Rat beschlossen, 100 M. au» der Stadt kaffe zur Abhaltung de» diesjährigen Schulseste» zu bewilligen, sodaß Hau»sammlungen, wir die» andere Jahre nötig gewesen ist, unterbleiben können. Der stell». Bürgermeister, Herr Stadtrat Drechsler begründet den Beschluß de» Rate», meint aber, daß der Rat, wenn die Stadtverordneten den Vorschlägen ihrer Au»schiiffe beitreten, dem auch nicht entgegen sein würde. Bei der Abstimmung werden die Vorschläge de» 1., 3. und 4. Außchuss,» von der Versammlung einstimmig angenommen. X .Heuer ist wieder Schulfest!" Da» ist schon seit Wochen der Hauptgesprächsgegenstand unserer Schuljugend, und höher schlagen ihre Herzen, je näher die Verwirklichung dessen, wa» sie freudig erwartet, durch monnigiache Vorbrettungen bestimmt« Gestalt annimmt. Nach Beschluß de» Stadtraie» soll diese» Fest am Sonntage, den 30. August, ftaltfindrn, also auch die»mal, wie vor 4 Jahren, von der früheren Sitte, mit dem Schulseste die Feier de» Nattonalsesttagr» am 2. September zu verbinden, abgrwtchen werben, um auch denjenigen, die am Werktage durch Arbeit gebunden sind, die Teilnahme zu er möglichen. Noch trennen un» zwar Wochen vom Feste; da jedoch nur zwei Wochen nach Schluß der Sommerserten zur Verfügung stehen, so ist «» nötig, schon jetzt die verschiedenen Vorbereitungen einzuleiten. Altem Gebrauche gemäß soll auch da» di«»jährige Fest unbeschadet seine» eigentümlichen Wesen» al» Kinderfest, zu einem Völkische au»gestaitet werden. Haben doch gerade die Veranstaltungen sür Erwachsene in früheren Jahren ganz wesentliche Beträge zu Schuljestzwecken ergeben und über finanzielle Schwierigkeiten hinweggeholsen, sodaß in den nächsten Jahren der schon bedeutend angewachsene Schul- srstsond genügen wird, um die Mittel sür ein Schulsest zu be streiten. Mögen alle diejenigen, die sich zu einem Künstler geeignet sühlen und Herz und Hand zum guten Gelingen dieser Ver anstaltungen bieten wollen, gern und sreudtg der an sie er gehenden Aufforderung zur Mitwirkung Folge leisten I Ferner werden die Damen und Herren, welche ein Herz sür die Kinderwelt haben und da» Lehrerkollegium am Festlage in der Leitung der Spiele und sonstigen Veranstaltungen güligst unter stützen wollen, herzlich gebeten, sich zu einer nächste» Freitag abend» 8 Uhr im Griellschast»jtmm«r de» Katsersaale» statt- findenden Vorbesprechung etnfinden zu wollen. — Da» nach anhaltender Trockenheit gestern «ingetretene Regenwetter hat endlich die ersehnte Erfrischung von Feld und Flur gebracht, wirkte aber störend aus den Besuch de» Jahr markt«» ein. Zwar boten die mit VerkausSständen besetzten Straßen und Plätze da» gewohnte bunte Bild, doch dürste der Zuzug au» den Orten der Umgebung tm Vergleich zu anderen Jahren wesentlich geringer gewesen sein. — Schon manche Familie hat e» bedauert, baß e» in Zschopau bisher an Gelegenheit sehlte, Mädchen bezw. Damen in die Geheimnisse der edlen und doch so außerordentlich ge- sundheitlördernden Schwimmkunst einzusühren. Unter ziem lich beträchtlichen Grldkoften hat mancher Vater sein Töchter- chen in Chemnitz oder anderswo da» Schwimmen, diese ge sundeste Art alle» Turnen«, lernen lassen. In diesem Jahre wird zum ersten Male eine junge Dame, die bereit» mit bestem Ersolge als Schwimmlehrer!» tätig war, hier bet un» in der Zschopau an Damen und Mädchen Unterricht tm Schwim men erteilen. Da der Prei» (stehe Annonce!) sehr niedrig be messen ist, so dürste rege Beteiligung sicher zu erwarten sein. Frau Marte Lehnert, Hotel „Stadt Wien", welche gern nähere Auiikunst erteilt, nimmt Anmeldungen jederzeit entgegen. — Der Verband Sächsischer Industrieller (Sitz Dresden) beabsichtigt, am Dienttag, den 7. Juli a. c,, kV« Uhr nachm, im .Erzgebtrgtschen Hos" zu Thum eine Versammlung von Industriellen de» Zschopau- und Wtltsch- tale» abzuhalten. In dieser Versammlung wird der Syndtku» de» Verbände», Herr Retch»tag»abgeordneter Or. Stresemanu über „Wirtschaftliche Gesetzgebung und industrielle Organisation" sprechen, woran sich «ine Au»sprache der Anwesenden über die aktuellen Wirtschaft»- und sozialpolitischen Fragen schließen soll. — In den letzten Tagen liefen In hiesiger Stadt Gerüchte um von einer exemplarischen Züchtigung eine» Schul- knaben in Scharsenstetn, die, genährt durch einen Artikel in der sozialdemokratischen .VolkSstimme", in ihrer Ungeheuerlich keit in wetten Kreisen der Bevölkerung eine gewisse Ausregung Hervorriesen, obwohl sich jeder von vornherein sagen konnte, daß hier eine gewaltige Uebertretbung zu Grunde liegen müsse. Wir haben absichtlich bi» jetzt hierzu geschwiegen. Da aber diese Angelegenheit nun die Runde durch die Presse macht, sei in nachstehendem der wirkliche Sachverhalt sestgeftellt. Im vorigen Herbst erbrachen zwei Schulknaben au» Scharsenstein ein zum dortigen Rittergut gehörige» Waldhau», stahlen darau» verschiedene Gegenstände und machten «ich hierdurch «ine» schweren Einbruch»dtebstahl» schuldig. Ferner entwendeten sie bet Herrn Holzschneidemühlenbefltzer Pilz eine Fischreuse. Die Sache kam zur Anzeige und der ein« der Knaben, der da» 12. Jahr überschritten hatte, wurde vom Landgericht zu Chemnitz mit 3 Monaten und 3 Tagen Gesängnt» be straft, während der andere, wegen Strasunmündtgkett srei- gesprochen, der Schulbehörde zur Bestrafung übergeben wurde. Die Köntgl. BcztrkSschultnspektton in Marienberg verfügte hieraus, daß besagter Schulknabe mlt einer empfindlichen Schul- strase zu belegen sei. Diese ist denn auch tm Schulhause zu Scharsenstein in Gegenwart eine» Arzte» und mehrerer Zeugen durch den dortigen Gemetndedtener vollstreckt worden, indem der Knabe einige 30 Schläge aus da» Gesäß erhielt, die so gelinder Art waren, daß der Bestrafte sehr wenig dabet ge schrieen hat, ja nach vollftreckter Züchtigung sich ruhig aus seinen Platz setzte, al» ob nicht» vorgesallen wäre. Nachmittag» amü sierte er sich mit anderen Schulkindern und ging mit diesen in die Zschopau baden. Im Hinblick aus die Beftrasung seine» Komplizen ist ihm also eine keineswegs harte, ober durchaus gerechtsertigte Strafe zu Teil geworden. Zwei Tage nach der Züchtigung ist die Mutter de» Knaben, angeregt durch den sozialdemokratischen Parteisekretär au» Annabirg, mit dem Be straften zum Arzt nach Drebach gegangen, um ein ärztlicher Zeugnis zu erlangen, durch welche» der Dieb vom Schulbesuch besreit werde. Der Arzt konnte zwar «ine Anzahl grüner und blauer Flecken aus dem betreffenden Körperteil konstatiere», lehnte aber die Au»stellung besagten Zeugnisse» ob. Nachdem die Mutter mit dem Knaben wieder zu Fuß nach Haus« ge gangen, ist dieser am selben Tage mittag» mit dem Annaberger Herrn nach Zschopau per.Bahn zu einem anderen Arzt ge- sahren, der ebensall« kein andere» Zeugnt» wie sein Drebacher Kollege ou»stellen konnte und ausdrücklich seststellte, daß ein bleibender Nachteil sür die Gesundheit de» jugendlichen Diebe» nicht zu besürchten sei. Der Rückweg nach Scharsenstetn wurde zu Fuß ongetreten. Wie auch hieraus hervorgeht, kann die wohlverdiente Züchtigung nur eine verhältnismäßig gelinde gewesen sein. E» hat keine Blutung staltgesunden, noch viel weniger ist der betreffende Knabe al» schwer Verletzter im Krankenhause zu Zschopau behandelt worden, wie durch die sich immer übertreffenden Gerüchte in geradezu unheimlicher Weise verbreitet worden war. — Wie die „Chemnitzer All gemeine Zeitung" erfährt, sind bereit» behördltchersett» Schritt« eingelettet, um diejenigen, welche den Schulvorstand und einzelne
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