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Der sächsische Erzähler : 29.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190207299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19020729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19020729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-29
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.07.1902
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^-87. Dienstag, den 29. Juli. 1902^. Der sachWe ZrzHker, BezirkSauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« «ad Umgegend. Amtsblatt da Szl. Amlshw-NaiMschift, da «gl. SchalWetti«, n. »rS ikgl.H<mW>llMeS zu Blw-en, sowie des Sgl. Amtsgerichts Md des Stadttat-eS zu BtschisSwada. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, DienStagS, Donnerstags und EonnabendS, und kostest einschließlich der Sonnabends erscheinenden ^belle tristischen Beilage« vierteljiihrlich Mark t 50 Pf. Nummer der Zeitungspreisliste Svk>7. Aeewfprechftelle «r DD Bestellungen wrrdm bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungsboten, sowie in der Exsted. d. Bl. angenommen. Sechsaadfüaf-igfter Anserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bis Montag, Mittwoch und Freitag früh S Uhr angenommen und kostet die viergespaltene CorMSzeile t O Pfg., unter „Eingesandt" SO Pf. Geringster Jnseratenbetrag?» Pf. - Einzelne Nummer lO Pf. Gesperrt wird mit Genehmigung der unterzeichneten Behörde vom 28. dieses Mts ab wegen Beschüttung der Communikationsweg von Oberneukirch nach Tautewalde. Der Verkehr wird auf den alten Communikationsweg nördlicher Seits von Oberneukirch bis auf die Bautzner Straße gewiesen. Bautzen, am 25. Juli 1902. — Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. 2. 1VVS, VoriMttt»«-. 11 VLw, kommen in Großharthau eirea 2Vs Scheffel «and anstehendes Korn gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: Lehmann's Restauration. Bischofswerda, am 28. Juli 1902. Der Gerichtsvollzieher d-S KSnigl. Amtsgericht- Politische Wcltschau. Der Kaiser traf am Spätabend deS 24. Juli auf seiner ferneren Heimfahrt von Drontheim aus an Bord der „Hohrnzollern" vor Bergen rin; die Witterung war eine sehr ungünstige. Die Kaiserin Hot ihrer Antheilnahme an dem schweren Schiffsunglück bei Blankenese ebenfalls Ausdruck verliehen, in Gestalt einer tele graphischen Erkundigung bei der preußischen Ge sandtschaft in Hamburg über die Zahl der hilfs bedürftigen Hinterbliebenen und die Art der eingrlritetrn Hilfsaktion. In der Zolltariskommission ließ der Staatssekretär Gras PosadowSky den Sozial demokraten am Freitag abermals eine energische „Abfuhr« zu Thril werden. Er wies gegenüber einer Bemerkung deS sozialdemokratischen Kom- missionSmitglirdrS Hoch, er nehme aus der Kommission den Eindruck mit, daß in ihr das rücksichtsloseste AuLbeuterthum Schutz finde, auf den ganz haltlosen Standpunkt der Sozialdemo kraten hin, für Alles Zollfreiheit zu verlangen, denn derselbe führe zu nicht», auch nicht zu Handelsverträgen. Die von den Sozialdemokraten geforderte Zollsreihrit sei nur durch internationale Vereinbarungen zu erlangen. Die Sozialdemo kraten — fuhr der Staatssekretär fort — ver führen umgekehrt, wie der Marquis Posa bei seiner Forderung nach Gedankenfreiheit, wenn die von ihnen geforderte Zollfreiheit je einmal That- fache werden würde, so würde im wirthschaftlichrn Leben Deutschland» bald die Ruhe eine» Kirchhofe» herrschen. Diese treffenden Ausführungen de» ge- nannten Regierung-Vertreters machten sichtlich Eindruck auf dir Kommission. Im Urbrigen führte dieselbe am Freitag die Erörterung de» Abschnitte» „Edrlr Metalle und Maaren daran»" zu Ende und vertagte sich schließlich bei der gemeinsamen verathung der Positionen 777, 784 und 643 de» Abschnitte» „Unedel« Metalle" bi» Dienstag. Dir Führer der Mehrheit der Zolltariskommission hoffen bestimmt, die erste Lesung de» Tarife«»« würfe» bi» zum 8. August beenden zu können, dann soll in einer Gr'chäftSdrbatte frstgrstrllt Zolltarif und Zolltarifkommission. Unter den extremen Gegnern deS Zolltarifs wird schon seit Wochen daS Gerede stark betrieben, daß der gegenwärtige Zolltarif niemals zu Stande kommen könne. Zur Unterstützung dieser voreiligen Prophezeiung wurde auch gestern und vorgestern von einem „großen Krache« in der Zolltarif kommission in übertreibender Weise berichtet, wobei nur soviel richtig ist, daß der Staatssekretär Graf PosadowSky in einigen Zollfragen, die keine große Bedeutung haben, eine andere Meinung vertrat, wie der Bevollmächtigte der großherzoglich badischen Regierung und wie der Abgeordnete Professor Paasche, auch hat dabei der Staatssekretär ein dringlich vor allzuviel Zollerhöhungrn gewarnt. Nun, wundern darf man sich doch wahrhaftig nicht, daß bei der Berathung von 946 Zollpost- tionen in der Tariskommission die Meinungen einmal gegensetzlich sind, und selbst wenn die Ver treter des Reiches und einiger Bundesstaaten über diese und jene Zollfrage MeinungSdifferrnzen haben, so ist dies noch lange kein Krach in einer die Arbeit der Zolltariskommission störenden oder aufhebenden Weise. Die Kommission ist ja dazu da, um über die Differenzen in einzelnen Fragen zu entscheiden. Gefährdet würde die Fertigstellung deS neuen Zolltarif» durch die Arbeit der Tarif kommission aber nur dann, wenn die Kommission die Tarifvorlage derartig verändert, daß sie für die Regierung wie für die MehrheitSparteien un annehmbar geworden wäre. Auf diesem Irrwege befindet sich die Kommission aber noch nicht. Ganz hoffnungslos wäre aber deshalb die Lage immer noch nicht, denn die Zeit de» Abschlusses neuer Handelsverträge steht vor der Thüre, und in diesem Stadium kann die Regierung schon mit einiger Aussicht auf Erfolg an den Patriotismus de» Reichstage» appellirrn und eine Kompromiß vorlage einbringen. Die Regierungsvertreter, der Reichskanzler, wie auch Graf PosadowSky, haben ja auch wiederholt schon durchblicken lassen, daß gegenüber den widerstreitenden Interesse« der In dustrie und Landwirthschaft die Regierung den Standpunkt de» Kompromisse», de» Vergleiche» vtttrrte, und wir möchten wissen, auf welche Art e» «inen anderen Weg zu einem gesunden staats männischen und nationalen Ziele geben kann. Die in extremen politischen Kreisen gehegte Hoffnung, daß der Zolltarif deshalb nicht zu Stande kommen werden, ob zunächst die geplante Erholungsreise zu machen ist oder ob sich gleich die zweite Lesung anzuschließen hat. WaS die Stellung nahme der ReichSregierung zu den Kommissions beschlüssen erster Lesung anbelangt, so heißt eS, sie werde sich sofort nach Beendigung der ersten Lesung darüber schlüssig machen, welche von der Kommission bewirkten Aenderungen der Regierungs vorlage sie für annehmbar hält und welche nicht. Vermuthlich wird sie alsdann Vorschlägen, in der Kommission bei der zweiten Lesung nur noch die jenigen Positionen zu diskutirrn, über welche bis lang noch keine Einigung erzielt werden konnte, e» würde die» da» fernere Geschäftsverfahren in der Kommission jedenfalls vereinfachen. Der Prozeß über den Zusammenbruch der Leipziger Bank wird ebenso, wie der Sanden- Prozeß und der Kölner Bankprozeß aller Wahr scheinlichkeit nach im Reichstag zur Sprache gebracht werden. An den Schwurgerichtssitzungen in Leipzig haben außer sächsischen höheren Beamten auch preußische thrilgenommen. Kürzlich hat auch der Staatssekretär deS Reichsjustizamts in Leipzig geweilt. Die Berliner Herren werden sich wohl nicht nur daS nöthige Rüstzeug für Beantwortung parlamentarischer Anfragen im Schwurgerichtssaal zu Leipzig geholt haben, rS ist vielmehr anzunrhmen, daß sie die Leipziger Eindrücke zu gesetzgeberischer Gedankenarbeit verwenden wollen, um Vorschläge zu machen, wie künftig der Wiederholung solcher Schläge gegen da» nationale WirthschastSleben nach Möglichkeit begegnet werden kann. Insbesondere dürste der Thätigkrit und dem Verhalten der Auf- stchtSräthe von Aktiengesellschaften ihre Aufmerksam keit gelten. Die Lösung der CrisiS im bairischen Kultusministerium wird für die nächsten Tage endlich erwartet, und zwar gilt der bairische Gesandte in Wien, Freiherr v. PodewilS, als der Nachfolger de» Minister» vr. v. Landmann. Bon einer Auslösung der bairischen Abgeordnetenkammer infolge der scharfen Opposition der CentrumSpartet ist keine Rede mehr, man glaubt, der neue Kultus minister werde da» Centrum schon zu beschwichtigen wissen. DaS letztere kann sich jedenfalls noch immer al» Herr der Situation betrachten, flehte» sich doch auch von der ReichSrathSkammer gestützt, welche soeben in einer Besprechung de» Zwiste» zwischen dem Kultusminister v. Landmann und dem Würzburger akademischen Senat dir Partei de» ersteren und somit auch de» Centrum» ergriffen hat. Dem Borstand de» Berliner RudrrNub» ist anläßlich der Theilnahme de» Klub» an dem Wett rudern in Cork eine Depesche de» Kaiser» au» Soeholt zugegangen, In welcher der Monarch de« Ruderklub -u seinem Auftreten in Cork beglückwünscht. In Ischl, dem reizenden Sommerfitze de» Kaiser» von Oesterreich, haben letzter Tage neue Berathung«, der Ministerpräsidenten v. Körber und v. Szrll über den Ausgleich in Gegenwart d'?F°^? und unter Theilnahme de» Minister» de» Auswärtigen Grafen »oluchow-ki stattgefunden. Dieselben scheinen indrssrn kein so besonder» günstige» Resultat gezeitigt zu haben, denn ,» soll Glicht ge- könne, weil er einem Theile der Gegner zu nied rige Zölle und einem anderen Theile der Gegner zu hohe Zölle biete, ist doch eine geradezu kläg liche und ihre Erfüllung würde dem gegenwärtigen Reichstage zur Führung einer staatsmännischen WirthschastSpolitik überhaupt da- Unfähigkeits- zeugniß ausstellen, und immer mehr Beweise für die traurige Wahrheit bringen, daß die fluchwürdige deutsche Uneinigkeit, die unser Vaterland vordem so schwach und elend dem Auslande gegenüber machte, nunmehr im inner« politischen Leben ihr SchrrckenShaupt erhoben und den Reichstag unfähig macht, seine vaterländische Pflicht zu erfüllen. Dazu werden es aber der Patriotismus und der praktische staatsmännische Sinn der Mehrheit der Volksvertreter nicht kommen lassen, und man wird eine Verständigung in den Zollsragen erstreben. NrAMM September werden Bestellungen auf den „Dachs. Erzähler« von allen Po st an st alten, den Landbrief trägern, sowie unserer Ausgabestelle und Austrägern entgegengenommen. Der Abonnements ¬ preis beträgt wie bisher 1 Ml. SV Pfg. sür LHM das Vierteljahr, für einen G D «chUß» Monat sonach f N*
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