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Dresdner Nachrichten : 14.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189801147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-14
- Monat1898-01
- Jahr1898
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- Dresdner Nachrichten : 14.01.1898
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v«»»o»»«bübr NMckiüil^, Mr »so. dur» die ri< »„u»»I»r »»» AnIUn»,«-»«-!, dir die n,>»«,-' »iummer ellotiU in de» LaMacichMlsiielle, Manem'rc SS.» in dknNkbenannaiimkiicllc» v. Born, «dijzllbr Nackm Smmwa-.- nur üanenm. ss v II-'/,i Utrr Mittaa:-. 4l n ze ia e »taris. D>envatntlkvp.midceile ca »Tilde») ISP' .Anluudiaucc/nauldcrPin al leileZkitkSc, P«. « Derrctccilc..mNcrm ktom" Uinaciandi) <o Pi. Mrmw «ritc lurWoiUaae oder imi!» .-eillacre,, » P>. Mir -lamiNnmacknimeli tcc AP> - eir.srvüriiac Äuü.aae nur »eacn Vorauobe»»!,!»»». keicablailerwird m >oP>.bcrechiiet. tzür Üiiiilsabe cml>c«a»dlkr Lchrül. iwike keine BerlnndlMeit. 7,ern«»ica>aiitcklut«: zrnit > Ur. ll u. Nr. --«UV«, lie Trerdiier Nachrilliicn cr'chcuicu läcl <d> Moiucus ^vUus vviiUor, Vre8<!6si. VLllstr. IS, 43. Jahrgang emz-Irsblt in grSsntsr kku8«nkl: tättevruv Oelei» um! Ile^No, I4ü«»I»«ll- ull«1 L.SII«! » D- « . ^ > Tclcgr.-Adresse: Aachncbtcn, Tresden. ValllcamMenLtsr, Mids»- tbirti^ee zeernuacbloser Idürsotlljesser. »tO.OOO 8t. Ull üsddäuvti. 1'r>'S>«vet„ xrntrs u.trLrreo. .--.K'ti*. U »kl.vl-.LL^, H vr« »«>« u tiortsjr».lt'n«lr., I^olr^ s1«<k»4r. ^ Ik'orat-prsctlLm: II, >r. 2100 » Ä ». ,^rLL^r-L.rrLkrL.^.'tL7^. - BtdSEiWÄM-WS-^^r« : II»8!t«n-Vvrleili-In8tit»t äll-« llcrelrk.: ü. MUer L Io. i, kslten rrielr bei Leckart bc-tc-ns eurplcürlen. kstsntlis rsll»-^lIl>lI«S88LI' H «irkt. nntinvptisek >>»'! eriri8olu>»cl. vor/.liKlied.'>tc'>i slitl>-I rur K 8 »llüvrvirniiK,- von /.äIinc-n nvck Lerrvitt/eunje iii-len Ku»ä- iF ^ xoruetivü. VordsutniNAnmiUel regen Lelx-». slunälcr-inlclreiten. H s L °"7L'L WIlWKtl! IM,. 8»M». K ''s: k. ÜWIÄMlM, s ^ Vrv8<lon-.41t8t., .4la^«kr»Il8lrri88v 42, II. K enipbeblt sieh cler geelrrteu Lomerrrrvlk. »' » Qianuiittt: lüi u. » k«>eIit»iiuuA proiu,»t. »' !« HM" »oltei. liiolci', d»iri8«i>v mn! 8t«ii'>8tlie tüi- < <»8<iimk«>8t>' k-mntis'dlr i>> l;w8>tor ^u^^vntil I'IvQlitl rui», 'F'ii'ul. 2!4 ^ivlil«8».'«d»t»'»8i8iv 2!4, nvk'-n liem XHni^I. ^eklo),^. UI» KtiisiiBs' Äcucralilsiniuk' Milan. Hosnachrichtr«. Hofball, Landtaasverbandliiuacn. Dri'odcns .Ltcib-sMmhmas;li>l,c Witteumg: I 1 ß »,»„», 1 vßk» Z.S» lichkcit, Trichinen. Gerichrsvclbandningen. Nicodb-Concert. tlleiwurcc-Lonccrt. I Neblig, mild. Z-M-. 1.0 vt^» Politisches. Mir dci» Auoduick ..Plunimienies" tie;eich!ict ücr Bolloimmd eine gewiiie Tmle vmi Bnmniclniizeii. die mir einer cingc>v»i;ellen Scheu vor jeder eruilen Arbeit die scheinbar nie versagende Fällig keit vcrbinden. sich ..ans'tinniv" die nölbigen Mittel zm» bcanenicn Leben ;» verichassen. nbwvbl alle Welt, die sie tennt. nber;c»gt ist. das: die L!,il»scheinlichteit der Nückersiattung gleich llinll ist. Terauige ..tbinnvgcnies' giebt er- >v uemlich unter allen Ztänden. Bo» den Peribnlichkcite» dicics Schlaaes dar« nnsirertig der Er'tonig Mita» van Serbien ans den tluilnn Ansvrncb mache):, den höchsten llieterd in> Munpivesen crzieli in liaben. Eine :fcii tong war Herr Milan in, grajsen 2lrvine der tllöeli uenchivnnden und in Serbien selbst hatte man 'ich bereite- in den Gedanken ein gelebt, dah man ihn tnr einige Helten glnctlich los sei. Da mit einem Male taucht der sriihere serbische Landesvater wie ein Galt aus der Maschine in der Gestalt eines nenernannten ..Gencralim mus der serbischen Armee" in dem Getriebe de, aktuellen Ereignisse wieder ans. mit der nnerbittlicben Entschlossenheit, ans den Geld beulet seiner geliebten Landeskindcr ani Grund des llrechtslitels seines neuen Amtes weitere schnnnngslnse Angriffe ;n verribcn. TaS ist eine Wendung der Tinge in Serbien, die die enra Väischc Ausinertianitei! narb längerer Panie rvieder crnmal ani den kleinen vcrtractten Ballanslaat nril seinen mehr als halbwilden Zustände» und Instinttcn lenkt. Ai an balle im Westen inneres Xonlincnts über grnsicrc Sorgen das serbische Staatswewn in der letzten Zeit gan; aus den Äugen verloren, .«kanrn. dag der im Vorjahre eingetrctene .'iabinetswechsel. der die Radikalen vom Staatsruder enlsernte und einen neuen - -itich non gcinägrgterer Sinnesart an die Stelle setzie, ern schläfriges ,'Ntercise zu erregen vermochte. Aiiinnehr zeigt cs sich aber, das; auch bei jener letzten Regierungskrisis ebenso wie bei allen vorhergehenden reit ieiner Abdankung Ecrr Milan die Hand im Sviele gehabl har. Ter jetzige Mmislernräsidcirt. ein gewisser Tr. Georgiervilsch der Herr Halle seine Totkordisserkation sehr vasscnd ribcr die Holter methoden der ssaiduten und ihre Verwendbarkeit in der viattischen serbischen Politik schreiben können : Stofs genug bot ihm ja der letzte grotze Haidlikeirhrozes; mit seinen ichenglichen Einzelheiten — hat sich als ein gesngiges Wertzeiig Milarr's erwiesen, indem er ihn atz- Gcncralissniiiis der Armee wieder nach Serbien einzrischmnggeln sich herbcilrctz. Die so geschaffene Lage hat bereits ihre „pvliliichcn" Komrnentare ersahren. Es sind alsbald z'llarrnnachrichten ans getaucht, die besagen, in Serbien stehe Alles ani dem 'köpfe als wen» das nicht immer der Hall wäre! . die Verhältnisse seien völlig rrnhaltbar geworden wann liegen sie sich jemals halten? — mrd überdies siehe auch die Hnknnsi der Dlrnaslie Sbrenowitsch ernstlich in Hrage, da der ginge -tönig Lllerander tjessmrilg und menschen'chen .zeworde» sei. sich von jedem ersten Peslen gängeln lasse und lörverlick und geistig zusehends dahin lieche. Deshalb sei die Wiederbeiheiligung Milans an der Regier ung in irgend einer Horm unbedingt von Röthen. Gleichzeitig wird daraus hingcwiescn, dag Generalissnnus Milan ein erlrärier ..Zreurrd" Oesterreichs und deshalb ganz besonders geeignet sei. das Land vor einer Anslicierring an den rnisiichcn Ernilug zu bewahren. Die lctztgcdachte Ilntersicllnng. dag Oesterreich an der Per sönlichkcit, des Ertönigs Milan irgcuo welcbes Pnterc'se nchnrcn könnte, ist vrompt von oisiziöicr Seite in Wien zurnctgcwicsen worden Tie österreichiichgingariiche strcgicrung hak in bündiger Horm durch ihr visiziöics Organ crt'tärr, dag sic allen inneren Veränderungen in Serbien vollkommen scinstchc. Inhalt und Form des Tcnrentis waren io gebalten, dag darnach auch nicht der leh'estc Zweiicl über die wahre Wcribichntznng .Herr» Mitan's von Seiren der nraggcbcnden Wiener 'irei'c zrirüllbleiben lorrnte. ES sind lediglich unberufene Gebcrdcnwäher und Geichichtenkrägcr aewesen, die den plrrnrvcn Versuch unierirommen halten, vaerrn Milan als Vertrauensmann der österreichisch-ungarischen Regierung htnzusleücn. Eine Täuschung und Irreführung der öffentlichen Meinung nach dieser Richtung ist durch die offiziöse Wiener st und qcburrg in erfreulicher und allgemein berntngcnder Weise verhütet worden. ES steht nunmehr fest, dag die begreifliche Neigung Herrn Milan'S und seiner strealurc». als österreichische Liebkinder zu gelten, in Wien auch nicht das leiseste Entgegcntornmen findet. Hiernach dürsten auch die weiteren Meldungen über die angebliche Haltlosigteit der serbischen Hustände und den nnbesriedrgenden Gesundheiiszustand des stönigs Aterander zu torrigircn sein. Die fragliche» Nachrichten und dein Vernehmen nach — und die höchste Wakrscheinlichteil ivricht »ist die Richtigtrüt dieser Version durch die Prcgtoiaken des stouiorliums Milan Georgiewitich verbreitet wachen, um die Rothwendigtcrt der Ernennung Milarr's znrn GencralissinrnS der Armee in möglichst Helles Licht zu rücke». Von einer ernstlichen Ertranlung des stönigs Alexander ins- bklondcre hat iousr niemals eiwas verlautet. Nur einmal vor 2 Jahren etwa wnrde der Gcinndlicitszustand des sungcn'Alexander ebenfalls in die össentliche Distnision gezogen, und zwar unter merkwürdig ähnlichen Umstände». Damals wollte nämlich Herr Milan ebenscrlls an» die zarte stonslitiition seines Einzige», die das Regiere» nicht vertrage, seinen Ansprnch ans Wiederbctheiligung an der Regierung des Landes stützen. Er kam zu dem Zwecke eilends nach Wien gefahren, mngte dort aber zu seinem Leidwesen ersahren. dag ihm der radikale Ministerpräsident kurz enlichlvisen einen Strich durch die Rechnung gemnchr hatte. Der findige Herr batte nüintich schleunigst eine Wiener ärztliche Autorität nach Belgrad berufen und — Alexanders angeblich tränke Majestät einer eingehenden Untersuchung unterwerfen lassen, deren Ergeb nitz lautete: „Urge'mid, blos ein bischen tnrzsichtig und schüchtern". Dieses ärztliche Zcngnig lieg der Mstnistervräsidei.t Herrn Milan in Wien überreiche» mit dem wenig reivetivollen Bedcnien. dag seine Anwcienhei! r» Belgrad dadurch überflüssig geworden sei. Rach alledem dürste es wohl tlae sein, dag der 'Anlag zu der Ernennung Milan s zum Generalissimus nicht aus dem politischen Gebiete z» suchen iit. Ties wird auch iu einer Wiener storrcspori- denz, die die erwähnte offiziöse Rote ergänzt, ausdrücklich sest- aestellt. Es liecht dort ans Grund guter Information über de» veraang der Angelegenheit, dag man lediglich zu dem Zwecke, um irgend einen Titel aufzusinden, auf Grund dessen dem ewig geld- bedürsligen Exkönig auf's Neue ein Gehalt ausgesetzt werden könnte, ans die seltsame Auskunft verfallen sei. ihn zum Generalissi mus zu machen. Damit ist für die ernsthafte Politik die ^achc Machst abactban. Herr Milan als ..Generalissimus der serbischen Armee" ist eine blutige Satire au» Alles, was die Begriffe militärische Tüchtigkeit und Ehunhastigkeit ariSdriicken. In schlechtere Hände ionntc das serbische Heer überhaupt nicht gelangen. Ats der letzte serbisch-bulgarische strieg entbrannt war, bllcb Herr Milan binter dem Oien sitzen, ans höherem Pflichtgefühl natürlich, weil er 'eine tvilbme Pcriönlichteit »einen Giänbiger» erhallen mnsste »ns den zahlreichen gebrochenen weiblichen Herzen, die damals schon innc» halb und angerhalb des Landes nach dein Ungetreuen iammerten und deren Zahl seitdem Legion geworden ist. Als Milan dann ichlieglich durch das von ihm geirihrtc Lotterleben seine Nerven so vollständig zerrüttet hatte, das: er abdanteir mngte, tlrat er nicht das Geringste, um seine schweren moralirchen Deietie z» verbessern. Im Gegentbeil, er trieb es womogtich »och arger als zuvor und verwickelte sich immer tiefer in schmutzige «Veld- und Liebesaiiairen. behielt aber gleichzeitig ein allzeil wachinmesArige am Serbien, wo er ab und zu einen Staatsstreich anzeitclte und zu verschiedenen Malen mir Hilfe des schwachen Alexander den Der geblichen Vernich machte, wieder das Hei: in die Hand zu bekommen. An die Hinan zerr des ausgeiogenen Landes stellte er dabei immer höhere An'oidcrringen und als diese zuletzt nubr mehr bciricdigt wnrdcn. stimme er ierncrn regierenden Herzensiolnrchen. das im Gegensatz z» Milan ein braves und warrames Lebe» stchri. nach und nach sogar die Halste der Eiviilstte ab. Trotzdem cnrging er »ich» der» Schicksal, von einem Gläubige,, der die Werihlonglcil einer Milan'ichc» Wechielniiteuchrin zu >eincm Schaden erialne. hatte, ans össcnilicher Slrage Handgreiilich darribcr belehr! zu werden, dag auch Mnic'itätcn a. D. ibre Schulden hezalrlen müssen, widrigenfalls der Rcivctt vor ihrer königlich,» Wurde elendiglich znrn Terrsel geht. 'Mit einem Wou. das gan: Verhallen Milarr's nach seiner Äbdantung tonrrle nur dar» dienen, die tieie Veracht ung, die das Land für seinen ehemaligen Herr'chcr emviand. noch nm ein Veirächlliches zu steigern, 'odag iogar der ehemalige Regent »'iaraichanin. der während der'.khinderjährigteit Alcrander's die üiegicmng führte, es nicht stst itöiln'g erachtete, vor Mita» den Hut zu ziehen, als er itzin später einmal i-i Paris ans der Slrage begegnete. Wenn Serbien gleicbwom ,'hp st-tz, «zeiatten tagt, dag ein solcher Mustertn-rve als Generaltssimus an oie Spitze der 'Armee gestellt wird, so tarn, man daraus nur den Schlug ziehen, dag Milan und seine Serben im Grunde genommen einander wert!» sind. Das ist aber auch 'Alles. Sollte Herr Milan elrva Neigung veuvnrcn, sich m die liobe Politil zu milchen, io weiden ihr» die Groginächte au» Grund des rmsiich-öiterreichiichen Ein vernelrmens schon den Standprrntt tlar niachen. Verhält er ilch dagegen Hübich ruhig, io mag er getrost als Geneialininins der serbischen '.'rnnee die Eintunste seines »erren '.'lmtes verpulpern Ustter dreier Voransietznng würde sogar nichts dagegen einznwcnden rein, ivcnn leine Serben die pon ihm versetzten Insignien seiner ebemaligen königlichen Würde, ,'irone, Seevier rrnd ttieichsaviel. wieder cinlösten und Ar'ilan II von Neuem riui den Thron erhöben. Arriu'chrcib- «nd ^ernsprcch-Bkrichtr vom 13. Januar. * Prag. Landrag Ter deutsch raditaic Abg Iro erklärt, an eine dauernde Pethestigung der Teritscherr an den Lanvkags- vcrhandlnngcn »ei nach der Stimmung i» dcittichcn täreiien nnbt zu denken. »r> lange die Svrachenverordnnngen ganz oder rlreilweiie in .stroit bleiben. Es folgt hieran»' die Bcrattmng des 'Antrages Gras Vonauon. be:r. die Einsetzung einer Sorachentoinmniio» Prinz Lobtowitz beginnt die Begründung dc^- '.'lnlrages in > zechncber Sprache. »Ruse: ..Soll denisch reden!": Prinz Lobtowitz »äbrt in denlichcr Sprache fort. Die Ezechen inicn: .Sott ezccbiich rrden! > Prinz Lobkowitz »äbrr nnle, grogcn» Lärm in denrubci Sprache fort und malmt zur Vcriövnnng. Während der folgenden Rede des dentsch-volt'lichen 'Abg. Schnker findet ein hestigcr 'Ani- tritt zwischen der» 'Abgeordneten Soli und Brzoznowstn statt. Schnker erklärt, die Deni'chen seien gegen den 'Antrag Bonguon. da sie die stompetcn; des Landtages iii'dieier 'Angelegenheit nicht anerkannten. Ter deutsch noltlicbe Abg. Prade greift den Statt Haller Gra» Eondcnhove an und lagt, wir werden trotz aller Tcnnn ziationcn immer denisch die „Wacht am Rhein" singen. »Die Sitzung dauert forr.i Paris. Ter „Ion," meidet: Die Verlraiinng Piegnatt's crwlgte wegen IälichnngSverdacbts. Es handle sich angeblich nur einen nicht zur Post beförderten Rohrvostbriei. welcher die 'Adresse Eilerhazh'S trug, ans dem Beziehungen Eilcrhazh's ;» einem srenrden Aiilitürattachs hervorgehen sollten. Picgnart habe, rnn dem Briese ein Echtbeitsmerkmal zu verleiben, vorgeschlagen. einen falschen Poststempel daran» zu setzen. Ein-» Meldung des .. Ternps" zufolge »vnroe Eiterhazp Pension!»» Tie E'teihazn srenndiiche Presse »erlangt wegen des heutigen Briefes die Berhastnng Zola's oder die Unterbringung deiselben in citic Irrenanstalt "Paris. Kammer. Ter Ministcrnräsident Msline erklärt, die Regierung werde Zola vor Gericht stellen General Billot weist 'Namens des Heeres die Angriffe Zola's berachtungsvoll zurück. Das Hans nahm lricrani eine Tagesvrdnnng. welche z» der Regierung Vertrauen ansspricht, mit Ast! gegen l II Sliminen an "Paris. .Kämmer. «Schliff;.) Ter Ministerpräsident MAine weist die Forderung Eavaignac's zurück, das gcbeime Attenilnck nritzntheilni, ans Grund dessen DreninS vernrtheilt wurde. Schließlich lehnt die Kammer mit st17 gegen 192 Stimmen die Tagesordnung Cavaigncic ab, welche die Zögerung der Regierung bedauert, und nahm die gemeldete Tagesordnung an. Tie .Kammer nahm ferner mit 231 gegen kM Stimmen den Zusatz Mn» an, der die Regierung zur Bcendlgung der Campagne nnffordert. und nahm schließlich mit stl2 gegen 122 Stimme» die vollständige Tagesordnung an. Berlin. Reichstag. 'Ans der Tagesordnung steht die erste Berathung des AntrariS Prinz v. 'Arcnbcrg und Genossen, best. Ergänzung des ^ tr a »gese tz b n cbs (lor Heinzc). Ter beantragte Gcietzenlwnri enthält Iranvt'ächlich scharfe Be stiminungen gegen Kiibbter, Zuhälter. 'Arbeitgeber oder Tienit bene», die nnter Mischrauch ibrer Stellung '.Arbeiterinnen zur Unzucht zwingen: feiner gegen das Festhalten nnsitlticher Schmie». Abbildungen mrd gegen unsittliche theatralische und sonstige Vor stcllnngc», auch soll die Altersgrenze stst die ans Antrag strafbare Verführung unbescholtener Mädchen von Ist auf 18 Jahre erhöht werben. — Aba. Spahn «Ccntr.): Das Reich müsse sich seiner Pflicht, die Sittlichkeit zu schütze», bewußt sein. Nirgends kommen die Ehescheidungen so häufig vor, als in Deutschland, und wie schrecklich verbreitet sei die Prvstit»ticm. st» namentlich in Berlin, aber auch anderwärts in den großen Städten im Reiche. 'Auch die große Zahl der Selbstmorde hänge vielfach mit der Unsittlich lest zusammen. So gut wie das Reich gesetzgeberisch vorgegangcn sei gegen Nahrungsmcktclvcrfälichnng. ebenso sei es noihwentng. hier, wo es sich um das Gewissen handle. Eingeichritten müsse vor 'Allein auch werde» gegen die Unsittlichteil, die sich in Lttier.:,.-: und Kunst breit mache, in Bilde,» und Trnäiclniiten. Wichtig,, als gesunde Finanzen ici. das; innere Ingens ,'utti.h genino vleib,. ,Lebhafter Beifall , - ANg, Schal! ,tvni.- erst,st:, reine Freunde hätten icch nnr deshalb dem 'Anträge nicht an-»/!,Hst,sie», wci: glaubte», daß dieie letzte Session des Reiche tags nicht i>.r,u gcthan ici. dieie Frage zur» '.'lustrag zu bringen, auch ici avzn warten, wie weit die Vorarbeiten der Regierung geoiehen Wen. Vor 'Allen, mnizien die sittlichen Imvondcrabiüen'auch in, Staat» leben znm 'Ansdrnct gebracht werden. Tausende, namentlich ", den gebildeten Ständen, befänden sich aui dein Boden des »nn ch>, Plateriaiisnnrs E, hoffe, der Reichstag werde gegen narnrapitn-p. 'Ansichten vroresiiren. wie irc ngmentlich in den Großstadien Herrschte». Bebe! »agc freilich, das Hebel sei ans dem Lande ebenst» gwi: als in Len Städten: aber ans dem Wagner ichen Buche, an» das sich Bebel bernii. gehe gerade hervor, daß die Uniitttichtc'it ans dem Lande ern von den Städten daliin ein ge'chlevni rvcrdc. Von der Gesetzgebung allein »ei »rcilict» ein Erivlg nicht zu erhoffen. Es bedürfe der Turchdringung der Volts »eele mit dem^Elirisienthm». Dem dahin gerichteten Strebe!« »»ehe gerave die So^ialdemotratw einzig gegenüber. Tie Erhoimr»; des gest'tzlicben Sclnikalters »n> innge Nrädchen von Itt aus 18 Jahr ier nicht nnbedentlich. La daonicb oinnntliche Eipreiinngen seitens der 'Mädchen und ihrer Angehörigen erleichker» wnrdcn. Trotzdem stimmten seine Freunde auch diesem Vvr'chlage zu. wenigstens die 'Mehrzahl derielhen. - 'Aba. Di P ieichel «ni.«: Einzelnen Theilcn des vorliegenden Gesetzentwurfs tonnten seine Freunde znitimrncn. anderen »übt. und wahrscheinlich werde die Regierung den be treffenden Beilininrnnqcn auch nicht zriitrninicn. io daß die Geiahr be'iehi. das, das Ganze, in's Wasser »alle. T-, Entwurf tollte' daher in verichiedene Enlwnrie zerlegt und über jeden derselben' besonders avgc'itimmi werden. Redner erklär! sich rin Allgemeinen mit der Gruppe de«' .'irivpelei Paragraphen einverstanden. Gegen 8 '82 dagegen, der die Schul,'grenze ger junger, Maschen -rhölr:), wolle, wurden von medizinischen Sachverständige» gropc Bedentcn gehegt: er lwliattc sich daher hier einen 'Antrag uns Wiederherab ietzniig der Schntzaltersgrenze vor. 8 182». der sich an»' den Miß brauch der Stellring als Dienstherr oder '.Arbeitgeber bezieht, sei r.i «einer Fassung geradezu ei«« Monstrum und leiste den ärgsten Dennnziationen »nd Ert'ressnngcn Vorschub Er lege den Be treffende!! gerade;» eine Schlinge nm den Hals. Gegen 8 181, best. Festhalten n. i. w nnzüchtiger Schriften. 'Abbildungei, u. s. iv äußert stiedner ebensalts erhebliche Bedeuten Bei 8 181» und 1«. bet«, öffentliche 'Ausstellungen von Darstellungen und betr. öffcnl- lsttre Veranstaltungen non Vorstellungen, welche das Scham oder Sittlichteitsgeinhl erheblich verletzen, iei zu bedenken, das; doch Scham und Sittlichteitsgesühl nicht dasselbe ici, und daß vielleicht der Eine sich verletzt »üble, wo der 'Andere sich freue. «Gelächter- rcchts »nd irr, Eeittriim. , Es giebt doch gewiß Darstellungen, die: wir 'Alle liier im Hanse ruhig aniinchen lönnlen. während sich das Schamgefühl Anderer verletzt fühle» tonnte. «Große Heiterkeit.) —: '.Abg. Bebel Soz.,: Der Entwirr» gehe leinen Freunden tbeils ;» weil, lhcits mehl weit genug Die .Kommission müsse n. A. prüfen, ob der Strasgeietzparagraph 175 über die widernatürlich: Unzucht, gegen den sehr häufig gesündigt werde, noch nrffrcch» zr« erhalten «ei oder erweitert werden minie Thatsachc iei, daß wegen ä 175 niemals eingeichritten werde Dhätc die Polizei in Be,!"- >hre Pilichl. es gäbe einen Skandal ohnegleichen. Ein andere« Pnntl ici die gesetzwidrige Duldung der Bordelle in Lcivzöz Homburg. 'Altona. Ereseld, Nürnberg u. » w. Es seien da übe» das Bordellivesen öffentliche Reglements erlassen, vorgeschriebe:. « welchen Straßen und Häniern die Personen wohnen Dürsten Ja Hanrbnrg werde das Bordcllwc>en iristernatisch begünstigt. An« der einen Seite einer Straße, nabe dein Klostertbor Babnbo« «,« «An «Stist »rir Hamburger Brirgcrtöchler. a»i der anderen Seite der Straße nickt weniger als I«« bis >5 öffentliche Häuser. In« irnnnnen Mittclaller, wo leine Sozraldenrotraiie vorhanke- gewesen, seien die Zustände doch nicht besser gewesen. Vorne!»»« Herren hätten damals Dobvclc'hen cingehen dürfen, sogar in: Lrrltikr's Duldung. Herr Spahn habe aus zahllose Eneickeid urigen verwiesen: wisse er denn nicht, daß die Ebe vielrach als reines Geichäst betrachtet werde ? Wenn eine so zu Stande er brachte Ebe wieder geschieden würde, io betrachte er das nnr als Segen Herr Schall spreche von der Sunde der Prostitution: d> selve wnrde aber gar nickt exiittren. wenn es nicht eine große'?l> zahl Männer gebe, die die Proslikriirten in Nahrung setzten Red »er beleuchtet sodann die Gewalt, die sich die Polizei über die Pi ititniiien anrnaße und sogar, wie der Falt .Koppen zeige, über Ge weibliche Bevölkerung überhaupt. Zu erreichen »er zu Gunsten tr" Sittttchteii jedenfalls nichts, rvcn» nicht das andere Ge«chieck! n, : demselben Maße gemessen werde. Dci Polizei gebe an« die-em Gebiete rede Qualifikation ab: das zeigten auch die bekannten anderen Vortonimniise in der neuesten Zeit in Berlin 'Nur eines nütze: man gebe den Frauen dieselben politischen und wiittnchan lichcn »Rechte wie den Männern, und man sorge iür noch icbän, reu 'Arbeiterinnenichntz. namentlich durch Verbot der Mitnahme von '.Arbeit i» das Hans. Die Uriache der Prostitution sei >>« letzter Instanz die bittere Noll». Das Verhalte» der Polizei «et vit skandalösem Treiben gegenüber aniiällig nachsichtig: weil rend Vereine und maiseierndc Arbeiter streng beanfficktigl würden, habe inan in Dresden, als dort die .Kegler Zn'ammcnknnst abhiel teil, die schlimmsten öffcnttichcn Erzene ruhig mit crngeiehcn Z«r dehnbar seien die Bestimmungen gegen unsittliche Bildwerke. Es ici möglich, daß der Stnbl des Herrn Prondenken und das Fcn'ler -es Bundesraths im Reichslagsliarffe als mit Daritellringen ge schmückt erachtet werden, die als unsittliche zu bezeichnen seien. Redner erwähnt noch eines Anirnis zur «»'»niidung eines Fach organs an alle Bordetlhcntzer zur Hebung des Gewerbes und zur Förderung der Stairdesintereffen. Infolge des internationalen Ebmakters des Gewerbes werde das neue Organ bald eine große Bedeutung erlangen. «Heiierteit.) — Abg. Fürst Radriwill «Pole führt aus. daß eine gute Seelsorge dem Ucbel der Prostitution steuern könne. Er habe das in Rom erfahren, wo die sranzöfffche Bevölkerung sich beklagte, daß der Klerus die Mädchen in der Hand habe. (Zuruf: „Das haben sie wohl anders gemeint" ) — pHelter keit.) Redner empfiehlt, den Antrag mit seinem mäßigen Inhalt anzunehmen. — Weiterberathung morgen: ferner Fortsetz ung der gestern abgebrochenen Berathung über die Novelle zur Civilprozcßordnnng. außerdem Anträge betreffend die Eidesleistung und betreffend Berufung in Strafsachen. Berlin. Eine interessante Knndgc'bnng iür die Verhärtung der deutschen Flotte fand heute hier durch Vertreter des Haiidest- rind der Indnmic des großen und kleine» Gewerbes, im Holet
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