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Dresdner Nachrichten : 10.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189511103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-10
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1895
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lmorö. llt >o V». 1s. jichlMtzG ^ »nriilir- ii. llibiniskskitosii > "7^"'..°^. 40. Jahrgang. Hü1l686ll6lÜ ^ 8üIUld, 2 2. Tresden. 189',. kmigr- ii. llibinisknitosii ». >! ILA 5 <* r» »L ks Preislisten «»-«tl» >uul.7 kr»ucc». ». Larl klLul. vrsss iu V,ll,lr»»«« V. ^ V«rr:»pr -Iw» I. Xo. >47. ^ tV«4-»V»7^ i V. k. 8e«xvi', Vrk86eu-^. Lirssniellstrsi.dk, ZI. t'orlu>i>rvelr-Ai»t II, >'r. 2153. 5 6d»mpL«uvr-k'i»krIK mici ^«IiiIikinUunA Ä <p>«iNrt mit künlzrl. bil»«1„i»n«l«). tz Xi»ä«rl»g»u »a »u»n psrü»8«r^u Orten VN t>»vti»en; n«ll» vor4vn jv-lerrsit '»r8»bee. I*rvkli»t«v vereen«!» trei. — '7'elei:r.-^t1r.: < b«mz»»»»k»«r ltrs»»1vn. Drucken, 8<><>!.tr«si>«, <», !. I,^tO>I« I I>7. I 4n»,»nrrn-ILpeältlea kur »Uo A«i'.nl>2»n. II. MII,t-V«-rk»ut für U e l»r<»>-jn»s ?Uo»kor. I>l>. i:is««ten t ontre!» nnkvi ti»s.n,lio. ^ VMM I V. t oll« et lau «irr ttilet»«. I.»uä»l,lutt»rl». ''«7,»>iV^X7«e.7.'.7^«r»7t7.'r'»v^rrr7^^»rKVr.<iS«s^»7»7»r»4^«»xr klL8VLLI'vll ^eäer Lrt ans äc-n bvOoiitonckstea tilu.-ihiittc-a äes lu- uns ^usliilltlss, empledlon in lsicddaltiKsr XusrrM 7. ^Vlll». Itllil 8eliN, Xr;I U-tlivtrsiulvu, «. >»nn>»»ottt II. ^ VN»»I»^b0ll»t«7lI« Illtt. '» LTrViiVv' «Iviiis«i»ch I «»rvn smpttoklt iu xr«88Nt-li^8wr ^l,8iv.-l!,I killi^t 4'. II n«7«7«t-, 20 ^!inl0N8ti'il88t; 20, Lekv ^l»rL!iarvtIlvN!>trii88v (I irrtbon). Rr. 313. Kpiegtl: '.'lrbeiter-Bersicheruiigö-Gesetzgebung. Hosnachrichle». Landeskultiirrath. Bogenichützenball, OierichlS- verbandliliigen. ,,'Oiobert und Bertram". > zu i»ntersuchen sei», ob und welche BersicherungSarten sich ihrem Ehnrakler »ach vereinigen lasse». Es besteht icdoch zwischen den Reiikciiveisicheriingr» (llnsall, Invalidcii» und Altersrente, und der Kraiikcuversichcriinn ei» tiesgreisciider innerer Unterschied. Bei der Rtiitenversicheriing handelt eS sich um verhältnißmäßig seltene, aber dauernde Leistungen von relativ hohem Kapitalwcrth. Tic Krankenknssen aber haben es mit häufig vorkommenden, vorüber gehenden Leistungen von relativ geringem Kapitalwcrth zn thun. Schon dicsrdrci i» derSachc selbst liegenden Unterschiede zwiickicndeii Renten- Versicherungen und der6rnnkeiwcrsicheriing lassen nach Bodiker's Mei nung deren Verschmciriing nnthnnlich erscheinen: hinzil kommt der wei tere Umstand, das; dicKra»ke»u»tcrstüb»»g tauch während der 13 ersten Wochen nach einem Unfall» sofort gewährt werden muß. wahrend es niit der Unsallrentc 13 Wochen Zeit hat und die Invaliden- nnd Altersrenten sich theils thatsächlich an die Leistungen der jirnnkenkassen tKraiilenhanSpslege) aiischließcn, theilS deren In- anivruchnahme mit M»s;e von langer Hand vorbereitet werden kann. Jur die Krankenversicherung sind lokale, leicht erreichbare und sofort handelnde und lcnt'cheidcndc Organe gar nicht zu ent behren. Man kan» deshalb den Kranlenversicherungsorganismus nicht durch den Organismus der Rciiteiivcrncheriing aussaugen lassen, der wegen der breiteren Schultern, diedieNentenversichming tragen müssen, nicht so allgegenwärtig sein kann, wie die Kranken kasse» sein müssen, und der wegen der Höhe der Obiektc zn gründ licherer und langsamerer Arbeit genöthigt ist Sofern also von einer vereinfachenden Reorganisation der Arbeitervcrsichernng die Rede sein soll, mns; nach der Ansicht Boediter's von der Auirecht- erhaltnng der Krankenversicherungs-Organisation neben der Organi sation der Rentenversicherungrn ausgegangen werden, unbeschadet natürlich der.Herstellung eines engeren Zusammenhanges zwilchen der Krankenversicherung und de» Rentenversicherungen und even tuell gleichzeitiger Einziehung der Beiträge für alle drei Ber- sichernngszwecke. Durch die Boediker'schen Borschläge soll die Markenkleberei gänzlich beseitigt werden: ferne' sollen sie neben der Eoncentration c er Verwaltung und der Vere ufachung des Verfahrens insbesondre eine Ermäßigung der Verwa!. rvgSkosten und eine Verminderung der Kapitalsnnsammlnng hcrbeiführen. Tus Letztere wäre be sonders wünschenswert!). Tenn die Unzufriedenheit mit der Arbeitervcrsichernng wurzelt hauptsächlich in der Hergabe der ver hältnißmäßig recht beträchtlichen Posten kür die Beiträge. Schon die bisherigen Rcchnnngsergebnisse der VersichernngSanitalten haben gezeigt, das; einige derielven, namentlich die der westlichen Provinzen und der vorzugsweise industriellen Bundesstaaten, durch ihre bis herigen Beiträge weit mehr aufgebracht haben, als nach dem Ge setze »vtbig gewesen wäre. Ter Ucbcrfchus; der Einnahmen über diese nvthwendig zu deckenden Posten ist bei manchen Anstalten sogar sehr bedeutend. Eine solche Anhäufung von Kapital über die von den Geietzgebcrn beabsichtigte Grenze hinaus ist von Hebel. Beachtung verdiene» besonders die Bedenken, die nach dieser Richtung hin der Eentralverband deutscher Industrieller in einer Tenkschrist znr Unfallversicherung geltend gemacht hat. Die Kosten der Bersichernngsgcsebgrbnng. wird hierin ausgesührt. erschweren der deutschen Industrie den Wettkampf aus dem Weltmärkte, denn dir anderen Rationen folgen entweder gar nicht, oder nur in viel geringerem Unnangc. versuchsweise und zögernd dem dculschcn Beispiele. Seit Jahren fehle cs daher auch in Tcntschland an einer größeren freudigen wirthschaftlichc» Entwickcluilg: es mache sich eine bedauerliche Gedrücktheit c.ns den nllcimeistcn Gebieten des wirlh'chastlicheii Lebens bemerkbar. Tie in gewaltigem Umfange zunehmende Kapitalansammlung infolge der Bersichernngsgesetze entziehe der Industrie unauSgeietzt dir Ersparnisse und damit die Mittel zur Entwickelung, zum Fortschritt und zum Aufschwung. Unter dem lebhaften Widerspruch der industriellen Kreise sei der Gemeinde- und Rcichsznschns; zur Unfallversicherung falle» gelassen und die ganze Last allein den Arbeitgebern ausgcbürdet worden. Politische». Am ersten Oktober dieses Jahres waren zehn Jahre verflossen, seit ein sehr wesentlicher Theil der deutschen Arbcitewersichcmugs- Gesetzgebung. die Unfallversicherung, in s Leben trat. Das unver gleichlich großartige Reformwerk der deutschen obligatorischen Arbeitewcrslcherung blickt also gegenwärtig in ihrem prinzipiell wichtigsten Theile. der berusSgcnosseirschastlich organisirten Ver sicherung des Arbeiters gegen Betriebsunfälle, ans eine zehnjährige Praxis zurück. Man braucht nur die positiven Ergebnisse derselben hcrvorzuheben. um sich den Segen de§ letzten Jahrzehnts sozialer JriedenSarbeit in seiner Größe zu vergegenwärtigen. Tie Kranken versicherung. welche im Juni 1883 Gesetz und !m Jahre 1893 er weitert wurde, umfaßte im Jahre 1893 7.1 Millionen Versicherte und kam 2.8 Millionen Erkrankten zu Gute. Tic Unfallversicherung, die am 1. Oktober 1885 in ihrem vollen Umfange in Kraft trat iind in unaufhaltsamem Fortschritt auf die Transportbrtriebe. die Beamten und Personen des SoldatenstandcS, die Land und Forst wirlhschast. die in Baubetrieben, ans See- und de» .Hochseedampfern beschäftigte» Personen ausgedehnt wurde, schützte nach der 1891 voigenoinmeiicil Ausstellung l8 Millionen Versicherte, wovon 289,100 für Unfälle entschädigt wurden. Tie Alters und In validitäts-Versicherung, welche am 1. Januar 1891 in Kraft trat, umfaßt nach einer Statistik aus dem Jahre 1891 11.5 Millionen versicherte Personen und 295.200 Rentenempfänger. Die Kranken versicherung hatte 1893 ein Bcrmögen von 83,8 Millionen Mark und 12V Millionen Mark Ausgaben. Die Unfallversicherung hatte 1891 ein Vermögen von 131,7 Millionen Mark und 01Z Millionen Mar' Ausgaben. Die Invalidität?- und Altersversicherung besaß 1891 ein Vermögen von 329,5 Millionen Marl: sie gab 25,5 Millionen für die Arbeiter aus. So sehr diese Zahlen die ersprießliche Entwickelung unserer Arbeitergesetzgebung erkennen lassen, so sind doch andererseits die Mängel in derselben im Lause der Jahre immer dringlicher zn Tage getreten. Zum großen Theil erklären sich diese Mängel aus der Art. wie die sozialen Rrsvrmgesetzc entstanden sind. Die Arbcitcrversicherung wurde durch die kaiserliche Botschaft vom 17. November 1881 cingeleitet. Hierin wurde behufs positiver Förderung des Wohls der Arbeiter eine staatliche Versicherung derselben gegen Krankheit. Unfall. Invalidität und Alter in Aus sicht gestellt. Die Turchsühning dicirs Programms ließ sich indeß nicht im Wege eines einheitlichen, ein geschlossenes Ganzes bilden den Geietzgebnngswerkcs bethätigen. Daran hinderte» nicht sowohl gesetzgeberisch technische als liauptsächlich politische Gründe. Ramrntlich die letzteren geboten, die Velsichernngsgesetzgebiing nur schrittweise in Angriff zu nehmen und nur in getrennten Ab ichnilten dem Reichstage zur Genehmigung zu unterbreite». Aus diesem Wege allein gelang es. den Widerstand, den die Anhänger des Manchesterthums gegen die sozialen Gesetze geltend zn machen suchten, allmählich zu überwinden. So ist es aber gekommen, daß die Versicherungsgesetze, weil sie gesondert berathen und verabschiedet werde» mußten, des organischen Zusammenhangs entbehren, ii» Vergleich zu einander sich sehr komplizirt erweisen und im Einzelnen erhebliche Unzulänglichkeiten enthalten. T er Mangel der Einheitlich keit und Einfachheit wird heutzutage allgemein zugegeben. Ebenso allgemein sind der Wunsch und das Bestreben, diesem Mangel ab- zuhelsen. Die Reichsregiecung, die Regierungen der Einzelstaaten, die Parlamente und die bcthciligten Berusskreisc wetteifern in dem Bestreben, mit brauchbaren Vorschläge» das Probien; der Vereinfach ung und Vereinheitlichung der Arbcilcrversicherunosgcsebgebung seinem Ziele näher zu rücken. Tiefem Zwecke dient auch dieKonfercnz iür die Reform der Reichsversichcrung. die gegenwärtig in der Reichs- Hauptstadt im Reichsamt des Innern tagt. An dieser Konferenz nehmen 20 Mitglieder tes BundeSrathS und Beamte der Rcichsverwalt- ung, I l Beamte der Einzelstaaten, 19 Vorsitzende von Versicher nngsanstalten und Berufsgenossenschaftci;. 2 Vertreter von Kranken kassen und 10 andere Sachverständige Theil. De» Schwerpunkt der Erörterungen dieser Konferenz bildet die Frage der Zusammen legnng der Jnvasiditätsversichernng. Unfallversicherung und Krankenversicherung. Gegen die Zusammenfassung der drei Vcr sichcrungsarten in rin einziges einheitliches Svstem sprechen sehr unrichtige verwaltnngs- und versicherungstcchnische Bedenken, ^as Haupthinderniß der Vereinfachung liegt in dem Rebcn- cinandcrbeslchen des bemsSgenossenschastlichen und des territorialen Pnnzips. in der Durchbrechung dieses letzteren SvsteniS bet der Kiautcnversicherung durch die freien Hilsskasien und in der grund- iätziich verschiedenen Organisation der Unfallversicherung einerseits unv der Jnvaliditäts und Altersversicherung andererieits. Von bavrlscher Seite (von dem jetzigen Kultusmimster von Landmann) ist eine Berwallungsgemeinschatt insofern empsoblen worden, als die Krankenkassen sur die übrigen Bersicherungsträger gewisse Ge schäfte, wie die Entgegennahme von An- und Abmeldungen. Ent- ichädigungsanwruchen und Beschwerden. AuSkunstserthcilung. Vomahme von Unsalluntersilchungen. gutachtliche Acußemngcn uver das Vorlieaen eines Jnvalidilätskalles ;e. übernehmen sollten. Für die Beiherligten, namentlich aber für die Arbeiter, wäre es von großem Vortheil, wenn sie bei allen Vcrsichemngsangclcgen beiten nur mit einem einzigen, am Ort befindlichen oder leicht erreichbaren Organ zu thun hätte». Eine wesentliche Bcrein- sachung der Arveiterversicheruiig würde hierdurch freilich nicht er reicht werden. Prinzipiell weitcrgehend sind die Vorschläge, tvrlche der Präsident des ReichSvcrsicherungsamtes. Herr Dr. Boedikrr. der erivähnten Kommission unterbreitet hat. Diese Vorschläge be zwecken nach den Mtttbeilunarn der »N. A. Ztg." die einheitliche Ziöammensaming der Unfall-, JnvaliditätS- niibAlterSversichrrunas Organisation. Will man den Wünschen aus Vereinfachung der Organisation der Sozialversicherung näher treten, so wird zunächst arbeiten), hätten mit ziirAiissüllnng der letzten 5 oder 3 Ialuc zu dienen, für die ver Beweis dcS Arbetlsverhältniises zur E» lanaung der Grundrente erbracht werden soll Die Sache de» Arbeiter sei es. sich die Steigerung zn sichern, dies sollen sic durch rein fakultative Arbeitsbücher können, wenn sic wollen, in denen sie die Arbeitsdauer und den Lohn bescheinigen lassen. 'Berlin. Anläßlich deS ErinncmngStagcS des Sieges des „Meteor" über den französischen Aviso „Bonvct" fand Heine Abend zu Ehren des Admirals Knorr im „Kaiserhos" ein Tine; statt, woran einige 70 Mariue-Osfiziere theilnahmen. Admiral Knorr wurde von de» Fcsttlieilnehmem begrüßt und vom Admiral Hollniau» ans den Ehrenplatz geleitet. Während der Tafel Nasen zahlreiche Glückwunschtelegramme ein. Admiral Knorr toastete »rn bei; Kaller und schloß mit einem Hoch aus die Marine. Hollinaim toastete aus Knorr. Ter Kaiser sandte Morgens folgendes Tele gramm: ,.Bei der Wi-Verkehr des TageL des Gefechtes bei Ha vanna erinnere Ich Mich gern des von Ihnen als Konimandanl des ..Mcleor" geführten siegreichen Gefechtes und spreche Meinen warmen Glückwunsch zu dem heutigen, rn der Marine säst einzig bestehenden Gedenktage ans." ^Berlin. Bel de» heutigen 15 Ergäiizliilgswaklcn zur Berliner Stadtverordiictciivertammliina wurden die liberalen Kan didaten in 11 Bezirken gewählt; in l Bezirk ist Stichwahl zwischen, , zwei Liberalen erforderlich. s - Danzig. Dem Abg. Rickcrt wurde anläßlich seines 25>ä hinge» - Abgeoldiieteniiibilälims das Ehrenbürgcrrechl der Stadt Danzig v: verliehen. Seine politischen Freunde ließen ihm einen Riclcrl- Z - fond. der bis jetzt den Betrag von 45.00) Mk. erreicht hat. zur i z» j Verwendung für allgemeine Zwecke nach freiem Ermessen Rickcrt'L T > überreichen. 2-: Posen. Der Kanzleirath Krupka von der' Intendantur des, k t 5. Armeekorps, sowie der Intendantur-Sekretär Becker wurden, T: wegen schweren Amtsvergehens verhaftet. ! 3 ' Dar m st odt. Der mit seiner Fra» in Ehescheidung liegende ^' und 5>M Mann sind kriegsgesangen. Ucbergobc erfolgt morgen Vormittag Vor 25 Jahren. K ü »her in, 10. November. Ncu-Brcisach hat soeben kapi- tnlirt: etwa 100 Offiziere 100 Geschütze erobert. Tie 10 Uhr. Versailles. 10. November. Beim Vorrücken der Loire- Armee au» dem rechten User der Loire über Beaugenc», hat Gene ral v. d. Tann, außerhalb Orleans, am 9. gegen dieselbe Stellung genommen und nach konslatirter Stärke des Gegners sich unter Gefecht auf St. Pöravu zurückgezogen. Gegen Mittag verirrte sich eine Abthellung der bäurischen Munitions-Reserve, bei welcher sich zwei Reserve-Geschütze be fanden. und siel in die Hände des Feindes. Gencml v. d. Tnnii meldet, das; sein Verlust am 9. 12 Offi ziere und 067 Man» kodt und veiwundet beträgt. Der Feind gicbt ui einer offiziellen Nachricht seinen Verlust aus 2000 Mann an. Hernschreib- und Fernsprech-Bcrikllte vom st. November. Berlin, lieber die Vorschläge des Präsidenten des RcichS- vcrsichcrungsamtcs Tr. Bvdikcr bezüglich der Jnvaliditäts und Altersversicherung wird weiter berichtet, daß auch für diele Ver sicherung dir Beiträge künftig nach einem Lohnprozeiiliatze erhoben werden solle», in. Weiteren sei es genügend, für die InvalidilätS- »iid Altersrente» den IahreSbedars umzulegen. sodaß. ganz, wie cs schon bei der Unfallversicherung geschieht, jedes Jahr seine Last trügt. DaS vorgeschlagenc Svstem der Grundrente mit Renten steigernng soll die ursprünglich geplante Einheitsrente mit dem im Jnvaliditäts- und AltersversicherungSgesetz zur Geltung gekomme nen Gedanken der Rentensteigerung in einfacher Weise vereinigen Tie vorgelchlagene Höhe der Grundrente (monatlich 12 Mk. für die Männer. 9 Mk für die Frauen) entspricht annähernd einen, gegen wärtigen Ncnten-Turchschnitt. sodaß also wohlerworbene Rechte nicht verletzt würden. Wer jetzt die Grundrente erhalte, bekomme immer noch zehnmal mehr als er geleistet habe Die Voraussetzung für die Erlangung der Grundrente: Stetigkeit in Arbeit, wolle der Bödiker'iche Vorschlag als dem sittlichen Gefühl entsprechend ja durchaus aufrecht erhalten, in der Ausführung icdoch wesentlich erleichtern. Es soll keiner fortgesetzten erzwungenen Sammlung von Beweisstücken bei allen Äeriicherten, auch bei solchen, die nie eine Rente beziehen werden, mehr bedürfen, sonder» erst im Moment der Inanspruchnahme der Rente der Beweis in i«-er glaubwürdigen Form erbracht werden können, daß Jemand dem BerufSarbciterstande angehört und folglich kraft des Zwangs- BcitragSverfabrens seine Beiträge geleistet hat- Militärdiciistzcit, Krankheit, unverschuldete Arbeitslosigkeit, besonders bei Saison« rijenbahnzng überfahren. * MünO chen. Im Prozeß in der Angelegenheit der Leubach'« scheu Bilder wurden olle drei 'Angeklagten, Kunsthändler Zapp Ackermann und Heinemann, freige'prochcn. Tie Kosten werden der Staatskasse auferlegt. Wien. Die Neuwahl des Bürgermeisters ist aus Mittwoch anberaiinlt. Wien. Am schwarzen Breit der Universität wurde ein Be- schluß des akademischen Senats angeschlagen, durch welche» der . Bummel im Arkodcnhofe der Universität bis zur Beendigung der L Tisziplinariinteriiichuil^ über die Vorgänge vor der Rektorats- ? Inauguration am 21. L klober vciboten wird. Viele Verbindungen ^ veranstalteten infolgedessen in vollem Wichs eine» Dcmoiislralions-! » biunmcl auf dem Trottoir vor der Universität. , ? Paris. Im heutigen Minislerrath theiltc der Minister dcS Aeußcren die letzten Depeschen ans Konstantiiiopci mit; Zwilchen! , den sechs Mächten herrsche vollkommene Uebercinslimmnna über' die gegenüber den Zwischenfällen in Armenien zu beobachtende/ Haltung. ' Paris. Ter Ministerrath beschloß, einen Theil dcS Mittel mccr-Geschwadcrs einen Monat früher als sonst nach der Levante zu beordern. Rom. Hiesige Kreise erblicken i» der Lage der Türiei. ungeachtet des ernsten EharakterS derselben, keinen Anlaß zn, Be sorgnis; einer gefährlichen Verwickelung. Ta sämnitlichc Mächte von aufrichtiger Friedensliebe beseelt leien, so erscheine ein nn- Einverständnis; beruhendes Vorgehen derselben im Interesse des Friedens- als gesichert. Nachrichten über eine bevorstehende Sonderaktion zur Sec seitens Englands und ein Anschluß Italiens an diese sei bisher nur die Bedeutung einer Kombination bei zulcaeii. Rom. Ter Vesuv ist wieder in gefahrdrohender Tliätigkcii. Tic Lavaströme überschreiten die Fahrstraße von Torrc del Grcco. London. Nach einer Konstantinopcter Depesche der „Tailv News" sollen in Tiarbekire 5000 Personen getödler worden sein. Der dortige sranzvsiichc Konsul tclcgravhirle, er und andere französisch' Uistcrthane» schwebten in Gefahr. Ter Botschafter Eamhon ani wartete, sollten französische Bürger getödlet werden, so würde er auf den Kops des türkischen Gouverneurs bestehen Die Berliner Börse verkehrte heute in einer Erregung, die zeitweite in eine förmliche Panik ausarletc. Die Kurse stürzten von Minute zu Minute, sodaß es schwer hielt, überhaupt erst die Kurse fcstzustellcii. Die Kursrückgänge au den letzten Tage» sind mit den heutigen Kursverlusten kaum zu vergleiche». Bankaktien, und zwar die leitenden Werthe, verloren von Neuem I l Prozent und Bahnaktien bis lO Prozent, Bahnen wie öslerrcichiichc >a 10 Prozent, fremde Werthe 6 bis 18 Prozent. Ten Anstoß zn diesem rapiden Kurssturz boten in elfter Linie die Meldungen von de» auswärtigen Plätzen, namentlich von Wien, von wo auch heute dringliches 'Angebot in Bank- und Montanwerlhrn an dc» , hiesigen Platz geworfen wurde. Der Andrang der Verlause waid immer stürmischer, zumal auch seitens des ängstlichen Priv.il Publikums größere Vcrkausoldrcs cinlrasen Die Hochfinanz sah mit verschränkten Annen dem Treiben zn und überließ den Marl! seinem Schicksale, erst zn Beginn der dritte» Stunde trat sic mit Iiiterventionsläufe» in den wogenden Kamps rin. nachdem au.- London. Paris und Wien gemeldet wurden war. daß auch doil seitens der Rothschildgruppe mit Intcrventionskäuien vorgcgangcn würde. IlebrigcnS sei zur Beruhigung mitgetheilt. das; nach unseren Jnsvrmationcn der heutige Kursrückgang von der Hochsuionz ziem sich ruhig als eine Reinigung von der ueberlpekulation der letzten Zeit beurlheilt wird und daß man annimmt, daß die Böcke sich bald wieder von dem heutigen Schlage erholen wird. Die am Schluß der Böcke erzielte Ausbesserung der Kucke war freilich immer noch verschwindend gegen den anfänglichen Kursrückgang Banken setzten niedriger ein und sanken dann weiter und weite», bis gegen 2 Uhr ein Halt in der Rückwärtsbcwcgiiiig rinira» Kommanpilanrheile. Kreditakticn. Nalivnalbank. Dresdner Ban!. Deutsche Bank stellte» sich durchweg »! bis 15 Prozent niedrige» Sehr flau war der Mark! für Eiscnbalniasticn. besonders für oster reichliche Werthe und für Warschau-Wiener. 'Alle übrige» Werthe gaben mindestens 5 Prozent nach. Am Montanmachte gingen die Kluse ohne Halten immer tieier. Rückgänge von V. 8, 10 Prozent und darüber waren zu verzeichnen. Renten sebr stau, namentlich Tiirkenloose, welche gegen 8—lO Prozent einbüßten, fcmer Italiener lehr matt. heimliche Anleihen ebenfalls matt. Aus Paris wurde der Zusammenbruch einer großen Banksirma gemeldet, doch schien 2- S
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