Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 14.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19140614012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1914061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1914061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-14
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dx»esKer Nzytzfte NaCIJIiEHIEu m, Mo two-. 10 An· YW Und hielt in seiner «- und nun Es war Anfrasen well von Egenchm ein. auff diese Stute per- Mcszllllllg n Und Io aufgeben. Unter der bekannte sp hitzzm ceraisejt kWVg die Er Preis En- Ob er T Werden Zegenheit I Thnten :g« Ver l« ensu zckh Und kti Ein åU ver kr etwas n«ervös Mich :en- der Zudem denbukg Irbeiten, Itkh über b fleißig Existenz lächelnd Innüden US Beste c ZU. qui »..·-aelsells oset fsi Dresd M M Ase-Zwilli- Tusws s ss kl» Mr das sue-taub 40 Pf- EsssssssssWsz sc Kassdgxxkxgsssszdsths GENUS-Jan nach Izu-. confi- eZahx so vg. ausefeesks pp» answä ts werde- uur qeqen spanisan unq aufse wmem äu- das Trick-einen q- emmmtku Tagen und Wes wir nicht summiert- lelegfonlichö luiDabe und sppkskkllunq von Ameisen tfl aufs-l If nfre resdner »si» skgsgszsssgs FZIJJMJMJHZ«-«.gg:l-:chssskasssp weh Originals-teilen und its-hatten an. «Im m H- Nmmuer umfaßt 10 Geldes-. Roqu »Hu 7 und s. Dresduer Cypris-Umsc- Sei-Lebst geistschsskL Im Rylenqqkten··qqn Kanoniitltt Bon unser-u tot-Mitarbeite- Bier-, is. Juni. Kaiser Wilhelm ist deute tu Konovischt zu zwei- Wkgem Aufenthalt als Gast des Ersberzogss Thronsobgers Franz Ferdinand etngetrossem D» Vogegnunsg wird in politischen Kreisen jeder aktuelle Anlaß abgesprochenx es sei weder beabsich tigt, die allgemeine Politik in den Kreis neuer Er örterunan zu sieben, noch sei insbesondere die Be sprechuan einer neuen Mittelmeewolitil in Aus skcht genommen, die aus der Anwesenheit des Groß- Wnirals v. Ti ro i tz in Konopischt von übereiirigser Sekt- gesolgert wurde. Der Anlaß sum Besuche , des Kaisers Wilhelm beim Thronsolaer sei einsach M, daß beim letzten Besuche des Kaisers im vorigen Herbst die neue Einladung siir eine Zeit »Hm-, wo die vom Erz-verzog mit besonderer Vorliebe gevsleate BlumeMcht ihre herrlichsten Viüten zeigen kann, über die denn auch Kaiser Wksheim sein Entzücken geäußert bat. Das ist die offiziöie Lesart, der man diesmal in der Hauptsache wirklich Glauben schenken dars. Die Verab-» redung ou dieser Begegnung ist in deri Tat schon tm herbst v J. ersolat Das hindert natürlich nicht, daß in Konoutscbt auch noch von etwas anderm als von Blumen ge svachcn werden wird. Der Dreibund wird ge wiß nicht aufs Tavet kommen, denn bei der un cxschütterlichen Festigteit dieser Vereinbarung ist darüber nichts weiter zu sagen. Dagegen kann man wohl, ohne aus Provbeiengabe Anspruch zu machen, mit Recht annehmen, daß die unmittelbar bevor stehende Zusammenkunst des Zaren Nikolaus mit Kdnig Carol in Con skanza den Gegenstand der Erdrteruna ebenso hilden wird wie die Lage in Albanien Warum sollten gerade die beiden bohen Herren von Dingen nicht sprechen, von denen heute jedermann spricht, der sich überhaupt mit Politik beschäftigt? Was dem Monsieur tout la monde gestattet ist, wird wohl auch dem Kaiser Wilhelm unxd dem Erz herzog Franz erlaubt sein müssen. Bleibt noch die Anwesenheit des Admirals Tir pitz in Konopischtt zu erklären, der weder zur mind nischcn noch zur albanischen Angelegenheit in näher-er Beziehung steht. Jn dieser Hinsicht braucht man sich mit der fimpeln Bemerkung, der Erzherzog habe in feiner Eigenschaft als Admiral der österreichischen Seemacht den deutschen Großadmiral persönlich ken nen lernen wollen, nicht zu begnügen. Eine Ber liner osfiziöse Information im »P. Ll.« gibt aus drücklich zu. daß der Erzberzog mit Herrn v. Tirpitz über Fragen des Kriegsschissbaues und über die E r sah r u n g e n , die bei der Entwicklung der deutschen Flotte von der Marineverwaltung ge macht wurden, sich zu unterhalten gedenke. In dchat ist es bekannt, daß dem Erzherzog alle Flottenanaes lmenhciten sebr am Herzen liegen, und ebenso be- W- Herr Viglgeschrey oder , , Der Mann, der keine Zeit hat. Tie zeiigemäße Erneuerung Holbergs durch Karl Mo r h u r g e r, der die Comödien des Dänen itzt bei Georg Müller in München in einer frischen, ;11verfalfchten, unpedantischen Uebertragung heraus )!illgt, hat das Dresdner Königliche Schau pielhaus veranlaßt, gleich zuzugreisen. »Der iiimuy der keine Zeit hat« erlebte also 150 Jahre »ich des Dichters Tod hier seine fröhliche Urstand. M fah durchaus nicht aus« wie eine litterarisehe «iusarabung. Vielmehr glichen ihre Züge ganz dem mecksilbrigen, frischen, kühlen Magister-, dem nordi chcn Vetter Goldonis und Adepten des großen liivliere lind es ergab fich, daß man in Dresden sitt Stil für Holberg gefunden hat. Was gar nichts V Einfach ist, wie es scheinen könnte. Dieser Stil verlangt eine treuherzige Annäherung an die Steg kilicomödie, hogarthische Zeichnung alltnenfchlicher iltelteiieu und Schwächen, Abkehr vom Realismus teuer Comödie. Weil, was zu Holbergs Zeiten »L- ein Meer des Naturalismus in Dänemark ein «Mch und pietiftischen und zöpfischen Wust ab- Idivemmte für uns Heutige eine Stileomödie vom Willen Wasser ist. Nach dem ersten Viertel des neunzehnten Jahr tllnderts war Ludwig Holderg in Deutschland so W tvie nerschollen. Als Jens Peter Jacobsen, der shjvskgcßlirhe seinen Landsmann in der Begegnung FIU Marie Grnbbe zeichnete, mit dem Silberstist, so sIsTJL to überlegen, so leidenschaftslos, so unrotnantisch, hieb es uns eine hübsche Euisode mit einem Unbe -3EoNntetn Aber ietzt wird man sich für diese meister- We Portriiiskizze erwärmen. Der Mann, der sich ist-m Kadetten zum einzigen Comödiendichter eines Mir-Es erhob, hat die hundert Menschlichkeiten, die er PWFHEII läßt« in aller Herren Länder gesammelt und ikdlerr Ein feltsatner Kauz. Immer sieht er zehn W fUllfzehn Jahre junger aus, als cr ist. Beson- . W wenn er krank gewesen ist, weil er mit Murren irnt Magen gar zu lana aus die Walze ging. Hat er dkez Goldstücke beisammen, gleich gibt er sciujctbsn , Fisnnmeries Kathsder auf in Kopenhagen. Laßt die d.-cntdooll Schüler, die zumeift doch die Kollegiengelder tm Lehrer schuldig bleiben, der nicht älter ist als ste, 1 M wandert. Dies bleibt feine einzige Luft. t Fknuenlicbe ftdrt ihn nie. Keine Sepnfüchte halten i Größte Verbreitung in Sachsen. Neueste Dresden- Reduktion und Hauptgeschäftsstelle Ferdknandstraße 4. Fett-sprechen Reduktion Nr. 18 897, Expeditton Nr. 18 688, Verlag Nr. 18 528. Telegr.-Adr. kannt ist eg, daß Herr v. Tirpitz an der Gntwiclluna der deutschen Seemacht in hohem Maße unmittelbar beteiligt war und ist, seine Ansichten und Erfahrun gen demnach hoch eingeschätzt werden können und von besonderem Werte fiir alle sind, die sich für Flotteni fragen —gans abgesehen von ihrer poli tisch e n Bebeu tu n g interessieren. Darum die Einladung an Herrn v. Tut-M Es ist nicht zu be streiten, daß man diese Erklärung annehmen kann, ohne besorgen zu müssen, damit irregeführt zul werden. Der Kdnig von Schweden in KonopischU Entgegen allen bisherigen De mentis versichert die ~Bohemia« aus Grund von Mitteilungen aus sehr guter Quelle, daß der König non Schweden, der zurzeit iu Karls lsad zur Kur weilt, heute gleichfalls in Konopischt erscheinen wird. Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so erhielten die Tage von Fionopischt eiue demonstrai tive Bedeutung gegen die Monarcheubegegnung in Constanza Wie Russland mit Rumänien, so wiirde der Dreihund mit Schweden Fühlung suchen, das ja nicht minder von der russischen Gesahr bedroht ist« iHai doch König Gustav selbst einen Konslikt mit keinen Ministern nicht ge«schent, um sein Land gegen en befürchteten russischen Ueberfall schleunigst stark Zu machen. In Paris hat denn auch »das Gerücht von er Ftirstenbegegnung zu dritt lebhafte Beklemmun gen ausgelöst. Der gestrige Tag in Konopiskht war der Befieh tigung des Schloßparkes, namentlich seiner eigen artigen Baumgruppen, gewidmet. Um 8 Uhr abede war im großen Speisesaale Tafel, nach wel- Wr Cerele gehalten wurde. Nach desm Tee im assensaal hatte sich der ErzherzogsTshronsolger längere Zeit mit Herrn v. Tirpitz unterhalten. Der grisechische Ministerpräsident bat in der Damm-er wean der Griechenverfolgsunaen in Klein asien den Türken unverblümt mit Gewalt aedrobt und an die niationale Entrüstuna über die Tränen der bedrängten Volks-genossen unter briaulendeni »Beisall appell«i·ert. Diese Gmpöruna hat etwas Heuch lerisches an sich. Denn dieGrisechen haben mitdenVer· solaunaen der Muselmanen in Mazedonisen begonnen undbrauchensichnichtzu wunsdern,wenn ihnen Gleiches mit Gleiche-m durch die örtlichent ürkischen Gewalten vergolten wird. Die Pforte selbst steht dieser Ver geltung fern und bemüht sich anscheinend redlich« sie zu unterbinsdsem ihr Arm reicht aber natürlich nicht bis in ssedeg kleinasiiatische Dorf. Der wahre Grund, weshalb Griechenland auf einen Konflikt mit der Türkei zutrcibt, wird und in folgender eigenen Drabtnachricht dsaraelegt: »»’ O- London, Is. Juni. (P r i v.·T el. der Dresd ner Reuesten Nachrichten.) Die heute hier ans Athen, Konstantinopel und Sosia vorliegenden Mclsdungen an die »Timseg« und den »Da«ily Tele graph« lassen ernstlich befürchten, daß der dritte Balkankrieg nur eine Frage von Tagen ist. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Lage im nahen Orient als sehr kritisch bezeichnet Die Ursache der Krisis ist weniger die angeblich grausame Verfolgung der Griechen in der Türken als der Wunsch der griechischen Regierung, die ———" Türkei zu hindern, daß fie eine maritime Boo macht im Aegäischen Meere werde-. Griechen land iit bestrebt, die Türkei in einen Krieg su verwickeln, bevor die von der türkiichen Regierung eingekauften Schlachtschisse in den Dardanellen erscheinen. Wenn jetzt ein Krieg ausbricht, wer den diese Schiffe an die Türkei nicht aus-geliefert werden dürfen. Die griechiiche Flotte würde aber die beste Gelegenheit baden, die relativ schwächere türkische Flotte zu vernichten. Anderieiiö wird es der Türkei hier nicht übel genommen, wenn fie bestrebt ift, die ftrategiich wichtigen Punkte von den Griechen su iüuderm um so mehr, als auch Griechenland seinerseits das mochmmnedanische Element von den strategifch wichtigen Punkten entfernt. Der hiesige griechische Geiandte suchte in einer langen Unterredung Grey klarsumachen daß die Ursache der jetzigen Krtie eine dnlaariichstürkifche Verfchwörung gegen Griechenland fei. Zugleich führte der Ge sandte auf die Türkei den Aufftand in Alba nien zurück. Es ist hier bekannt, daß Grey von der griechischen Politik nicht sedr erbaut ist, unsd es scheint, daß er dem griechischen Gesandten eine kühle Antwort gegeben und Griechenland geraten hat, sich mit der türkischen Regierung zu verstan digsen Die »Times« nützen die drohende Kriegs gefahr auf dem Balkan zu einer gemeinen Hetze gegen Deutschland aus. Sie lassen « sich nämlich aus Konstantinopel meLden, daß die : Verfolgungen der Griechen in der Türkei auf · Befele der deutschen Militiirtniiiion inkionstantinonel erfoigen, weil diese die Griechen ’ als Verräter betrachte, die in einem Kriege für ; die Türkei zum Ruin werden könnten. Außer « den «Timed« aber ioricht kein andres Blatt eine derartige Verleumdung aud. Jn Berliner unterrichteten Kreisen hofft man, daß bei der »zwar ernsten, aber nicht unmittelbar be drohlichen« Lage ein kriegerischer Zusammenstoß Lieb noch werde vermeiden lassen. Inzwischen bat ie griechische Regierung die Großmächte ersucht, in Kon stantinopel Schritte zu unternehmen, worauf dann auch daselbst zur Mäßigung geraten worden ist. Auch die Türken haben sich mit einer Note an die Groß mächte gewandt, und um den Notenkrieg voll zu machen, hat Griechenland osfiziell in Konstantinopeb Finstellung der Verfolgung-en und Schadenetsatz ver-il angt das schlanke, bloude Männchen auf. Gedichte und Lyril sind ihm zeitlebens zuwider. Und wie er durch die Niederlande, durch ganz Frankreich und Italien tiplxreln denkt er nicht einmal daran, dasz in ihm sel er ein Dichter stecken könnte. Freilich einer von aristophaniseher Art, der aller Lyrik bis ins Alter ’ abgewandt bleibt und schließlich als geseierter Dra matiker die Möglichkeit besinnt, Frauenzimmer und Liebesleid und Liebessreud’ aus dem Theater ein für allemal zu bannen. - Wenn ser uns jetzt als dem Deutfchtum Verwandter und Blutsbruder von Manchem empfohlen wird, ist’s ein dicker Irrtum. Ueber die ~tydsk Comödie« hat er sich immer lustig, die deutschen Schauspielertruppen bei feinen Lands leuten samt ihren Stücken lächerlich gemacht. Zu» einer Zeit, als das Deutsche in Tänemark die’ Sprache der Gebildeten und des Hofes war, heizte der Professor und Satiriler Holberg den danischen Nationalismus und brachte ihn zum Aufgltihen. Seltsam, dieser Sohn eines norwegifchen Soldaten, der den Dänen die nationale Comödie zimmeri. Besser Tänisch sprechen kann, als die Diinen selber, einer der wenigen, die ihre Sprache schreiben, der sie förmlich Ineistert. Ten man, da er als Dreißiger non der endlosen Wanderschaft heimkehrt, mit einer Professur fiir Metaphysik, als Pfründe, beschenkt, wiewohl er zeitlebens nichts so sehr verhöhnt hat, als die fcholaftische Philosophie, zu der auch das gehörte, was man in Kopenhaaen um 1720 Meta physik nannte. Holberg nimmt »den Zehrpfennig und liest ein Colleg etwa wie Mephisto dem Schüler Wer bei ihm hört, wird der Welt und dem Leben gewon nen, schwört aller Scholastik ab fiir immer. Aber wie der Professor eine Handvoll Goldstücke beisammen hat, rückt er wieder aus. Spiell, weih-z die Reise leichter macht, ein paar Monate den Hofmeister eines reichen dänifehen Jungen. Und lernt auf dieser Reise auch Dresden unsd Leipzig genauer kennen-. Auf der sächsischen Universität hört er Vorlesungen bei einem höchst komischen Theologeu und Moralisten, weile aar so kurzweilia zusteht dabei. lind fiiat den Pedanten, der nicht ahnt, wie er sich da bei einem Studenten eine Kapitalanlage schafft für lustige Un sterblichkeit, feiner Sammlung meiisehlikl)-allzmuenskh licher Torheiten sorafakn ein. Und dann kehrt dieser Däne aus Norwegen heim Ju Frankreich hat er Molidrcs Stückc, Elcganz und Manicrcn cingefochk In England, Holland und Deutschland Gelehrsamkeit und die Möglichkeit, iu fremde Sprachen und Litteraturcn tief einzu- Schließung der Athener Börse. Aus Athen wird noch telegraphiert: Wie »Agence d’AtheneZ« meldet, hat die Regierung nach Verstän digung mit der Nationalbank und dem Börsenrat die Schließung der Börse in Athen angeordnet, solange die Lage unsicher wäre. Sechs große, von der Regie rung gecharterte Dampier sind ununterbochen mit dem Transport von Flüchtlingen nach den Aegäischen Inseln beschäftigt Daß die Griechen es auch jetzt noch nicht besser machen als die Türken, zeigt eine Nachricht aus Saloniki, wo der General gouverneur angeordnet Hat, daß das gesamte Per sonal der ausländischen Handelsnesellschaften der griechischen Nationalität angehören müsse. Alle aus ländischen Angestellten, die btnnen zwanzig Tagen nicht sitr die griechischc Staatsbitrgerschast optteren, sollen entlassen werden. --——————L—Q dringen. Jn Rom mit Comödianten eng beisammen gelebt und die tausend Einfälle des Bajazzo undl Trussaldino noch um ein Dutzend vermehrt. So ans geriistet, trifft der Professor der Philosophie und Bes redsamkleit als ein lunger Dreißiger lder immer zehn Jahre Jünger aussieht) in Kopenhagen ein und schreibt in vier, fünf Jahren etliche dreißig Combs dien, die ihn weltberühmt machen. Dieser eifrige Lerner und Sammler, der wie ein Handwerksbursche gewandert nnd als ein eleganter Herr zurückgekom men ist« Mit einer ausgesprochenen Vorliebe für alles Französifche Nun sieht man den Professor Holberg, um den sich die Salons der mondänen Damen reißen, nur noch in Samt und seidenen Knie strümpfen. Mit dem Galanteriedegen, den Dreifpitz unterm Arm. 1 Es folgt die Zeit eines Pietisten aus dem dänis sehen Thron. Da wird dem großen Satiriker, der in alle dunkeln, trüben Ecken keck hineinlenchtet, das Handwerk gelegt. Holderg ist im Leben ein ganzer Realist. Nimmt die Professur nun ernsthaft, schreibt eine nmfangreiche dtinische Geschichte. Eine Geschichte des Judcntums, eine allgemeine Kirchengeschichte, eine ganze historische Bibliothek. Und wird dabei ein reicher Mann und Rittergutsbesitzer, der - es ist menschlich seine stärkste Satire ein eigenhän diges isiesurh bei dem nächsten König einreicht. um die Verleihung der Var-wie Voll-erg, der Vas auillist des Adels, der Dichter des Don Ranndo de Colibrados Freiherr Ludwig v. Holberg freute sich der Würde, die er geschickt verteidigte. Trug, als längst englische und deutsche Moden in Dänemark einge zogen waren, sein elegantes, zierliches sranksösisches «vabit. Und blieb trotz Klopsiock der Dichter in Däneiiiark. Denn dort wußte man schließlich wieder, was man ihm verdankte. An seinen Komödien sind die danischen Schauspieler aus dem Groben geschlif sen worden. Der Professor, der den Poeten immer so abhold war, wie der Frauenliebe, der nnrubige Weltreisende hatte Dänemark in ein paar Jahren icin nationales Traum nnd eine Nationalin ne cr richtet. Aber ein beweglicher, ironischcr Hagestolz blieb er bis ans Ende So sieht der Mann aus« Und die Komödien genau wie er und seine Erlebnisse Echte Stilkomö ien eines Realisten. Eine vollständige, höchst lustige Sammlung aller bis 1730 bekanntgewordeneu mensch lichen Torheiten und vieler daraus sieh ergebender Konflikte. Machtgier und Dünkel, Geiz und Schwad sucht, Wichtigtuerei nnd Gelehrtenanmaszunm alsche s Das Eintagsministerium. Nibot macht Viviani Platz Des Ministerpräsidenten Ribot Herrlichteit bat nicht lange gedauert. Mit einer Mehrkeit von « Stimmen wurde seinem Kabinett as Miß trauen ausgesprochen, da die Mehrheit nur einer Regierung vertrauen will, die sähig ist, die Kräfte der Linken zu einigen. Während im Senat die mini sterielle Erklärung mit sast einstimmigein Beifall aufgenommen wurde, gab es in der Kammer bei der Stelle itber die dreijährige Dienstzeit, die nach der Erklärung ~nvch nicht wieder den Gegenstand von Erörterungen bilden' sollte, StandaL Die Sozia listen riefen ~Niedek mit den drei Jahreni« und die reaktionären Parteien suchten sie durch Beifallstunds gebungen zu übertönen. Die ziemlich dürftige Er klärung enthielt dann noch neben einigen Flosleln über die Erhaltung des Weltsriedens vermöge einer unversehrten Wehr-macht Komglimente fiir d e »kost bare Freundschaft« mit Englan und das unveränder liche Bündnis mit Rußland und sündigte Gesetze über militiirische Jugenderziehunf und strammere Organisation der Reserven an. D e linken Parteien suchte man durch die programmatischen Worte: Auf rechterhaltung des weltlichen Charakters des Staates, »die man Riboi nicht recht zutraute, soziale und steuerliche Gerechtigkeit smittelst einer a gemeinen Einkommensteuer) und durch eine-n Appell an alle Republitaner zu gewinnen. Gleichwohl stimmten nach längerer Debatte die geeigneten Raditalen, die republitanischen Sozialisten und die geeinigien So zialisten entsprechend der ausgegebenen Parole ge schlossen gegen das Ministerium. Die Minister verließen nach der Abstimmung, die von der ganzen Linken mit stürmischemßeifall begrüßt wurde, im Gänsemarsch den Saal und unterbreiteten Poinearå alsbald ihr Rücktrittsgesuch das natürlich angenommen wurde. Ein eigener Drabtbericht unsrer Pariser Reduktion gibt Aufschluß darüber. was nun werden solle O Paris, Is. Juni. sPrtv.-Tel. der Dresd ner Neuesten Nachrichten.) In der Geschichte der französischen Ministertrisen ist es zum erstenmal geschehen, dafz ein Kabinett nicht wegen seines Programms, sondern wegen des Mangels an Vertrauen, das die Kammer den neuen Männern dar-bringen soll, scheiterte. Ribot bat trotz seiner Energie, die er im Verlaufe der Debatte aus wanidte, seine Vergangenheit nicht siegreich ver teidigen können. Gegen die heftigen Vorwürfe, dsie von der republikanischen Linken dem greifen Senator entgegengeschleudert wurden, sah sich Ribot völlig machtlos und scheiterte schließlich. Mit ihm sind auch Bourgeois und Del casså schwer getroffen worden. Beide Politiker leiden heute unter der Annahme, daß sie ein reaktionäres Kabinett unterstützen wollten obwohl sie selbst Radikale sind. Jn die Opposition gegen Ribot mischte sich auch der Unwille über Posnearös persönliche Politik- Dem Präsidenten der Republik find die Radikali Sozialisten und besonders die äußerste Linie sehr gram, weil er schon zum zweitenmal sich im ersten Augenblick weigerte-, eine Regierung einzusetzen, die dem Wunsche der Kammer entsprach. Als die Sozialisten am Schlusse der Sitzung die Rufe ,,Nach Versaillesi« ausstiegen, da klatschten auch zahlreiche Radikale mit. Nicht ganz mit Un — M fLyrit und echte Gespreiztheit, alle irregeletteten »Sehnsüchte, Goldmacherei und Rittertümelei, Dezen aberglaube und flitterbehangenes falsches Grie en ’tum, Bauernswbheit und städtisches Stutzertum Ein ganzes Leporelloregister. Und als Jllustrattonen dazu die häufig glän end charakterisierten Vertreter aller menschlichen Scswächem Tupische und Sonder linae. Aus allen Ständen und in allen Lebensaltertn Alles in allem: ein Schatz, der in den Kellern des Theaters brachgelegen hat. Dies muß auch feststellen, wer in Holbetq nur den Schüler des Meist-ers Molidte sieht, dem er als ebenbürtig schon bei Lebzeiten irriget Weise gleich gestellt wurde. Deutliclger hat das Talent selten dem Genie gegenübetgestan en. Bei Molidre (zu dem Holbergs Neuerweclung eine Vorstufe wieder werden kann) die unzerstxiitbare, ers-hatte Ewigkeitggestaltung heb Typischen, Menschlichen, bei Bolberg die Typixtes rung des Zeitgenössischem die jeweils doch er !Aussrischung, Umformung, historischer Erklärung be darf. So gewiß die Satire aus das A·dvokatentum, wie es in Holbergg Zeit sieg breitmachte, in jDein Mann, der keine Zeit hat", rillant ist - Mo idre hätte den falschen Sachwalter aller Zeiten nnd aller Völker daraus gemacht. Hier fühlt man doch einmal die Abneigung Holbergg gegen alle Philosokhih ohne die auch ein gebotener Komödienxcbreiber er Eitel keit der Eitelkeiten nicht aus en Grund sehen ann. Von allen Komödien Holdergs ist »Der Mann der keine Zeit hat«-, mit dem unabänderlichen pro-to agjtato, die geeignetste-, den Dichter wiedereinzsus führen. Hier wird das srankösische Vorbild beson ders deutlich. Pernille, die eibliche Schwester der Toinette, die ihren Herrn durch die Ansniützung » ieiner besonderen Torheit völlig beberrscht, steuert die »kleinen Geschicke eines für Folberg selten schäsers haften nnd eines komischen aared durch allerhand Klippen in den Hasen. Auch die Verkleidungdszenem die dazu notwendig werden, sind ganz Moliåre nach aebildet. Holbcrag besonderes Eigentum indessen, der Herr Vielgeschrey, der eingebildete Ueberbeschiiss tiate. Hier ist ein dem Moliöre fast ebenbürtigesi Stück Menschenmacherkunst. Weil Herr Vielges schrey in seiner Schwäche nnd Torheit zeitlos if. Der Neurastheniler, der sich stets überpackt, nie sert g wird mit Arbeit und ins Grunde nich-is schafft- als die Sclbstdelastnng. Es Ist vdn Ei marktqu Reis, wie drum-I Fisch»e»r,«gt·ojtu Käutthy » der immer New-»Im km MDM seid-checks moaatllch sc If« Mtishtuch so MI. can-, durch sum wett m tin-auseinan monatlttå 70 c » vierteltäækly Mo MI. frei den-. Mit er Dschentllchen ellaae »F um- erte Fucci-« oder »Du-Odiu- Jckeqeu Mitm- ic ts v. aus-auch mehr. sostbezuq in Deutschland nnd den destan coloniene Ausg. A lut «Jllnftt.f2tneste« moka 00 Pf. d ljühkLLWM « Z ohne sllustr. Beilage 76 , · « US , Jst Oestenefduufatm sing. A mit .sllnstt. Neu-ste« monatLl. OKFRWIULCM st. llngJZ ohneJllusin Veiqu- · Uss . tsf « Nach dem Auslande in sprengt-. wöchentlich 1 M Einz- liuuak 10 Pf. 133001 ssgtt n e verst. Juni W txt-. .elp«ig BATIL Icttousf winkt 1« "- likgzs zzj
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite