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Sächsische Elbzeitung : 24.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191304249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19130424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19130424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1913
- Monat1913-04
- Tag1913-04-24
- Monat1913-04
- Jahr1913
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 24.04.1913
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Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbztitmig" erscheint DicnStaq, DonnerS- und Sonnabend. Die 'Ausgabe des Blattes erfolgt Tags norl-cr nachm. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel jährlich 1.1,0 Mk., 2monatlic1> 1 Mk, 1 monatlich 50 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postanstaltcn, Postboten, sowie die .Zcitiingsträger nehmen stets Bestellungen auf die -Sächsische Elbzcitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „JllnstrierteS Nnterhaltnngöblatt". ÄUi!Et MzeitiiW. Amtsblatt ür ks Nmisiiiidt Amtszniihi, des NchUt HDstjiilmi mit dt« ZtMni j» schliß«», smic sm den ZiMzkmciiidNlit zu H»hzstnn. Verantwortlicher Redakteur: Hugo Lchmanu, Schandau. — Druck und Verlag: Legler 8 Zeuner Nachs. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und freitags bis spätestens vormittag« !> Uhr anfzugebcn. Preis für die 5 gespaltene Pctitzeile oder deren Raum 15 Pfg. (tadel- larischc und komplizierte An zeigen nach Uebcrcinkunft.) Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwtrtsch. Beilage." Inserat en-A n n ahm «stelle n: In Schandau: Expedition Znukcnstraste 154; in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haascnsteiu 8 Vogler, Jnvalidendauk und Rudolf Moste: in Frankfurt a. M.: G. L. Daube 8 Co. Nr. 49. Lchanüau, Donnerstag, den 24. April 1913. 5/. Jahrgang. Amtlicher Teil. LtsfkMt SitjW üer Stadtlittüriiiltttn. Freitag, den 25. April 1»1J, abends '^8 Uhr im Stadtocrordnetensitzungssaalc. T a g c S - O r d u u n g. 1. Riickäusicrnng des Stadtrales auf die diesseitigen Beschlüsse, den Hanshallplan 1913 betreffend. 2. -iachbcwillignng znm Hnnshaltplan 1913. 3. Festsetzung der im Fahre 1913 zu erhebenden Sätze für die Eenicinde-Einndstcuer und Gemeinde-Einkommensteuer. Der Stcrdtvororöneten-Worstotzer. Nichtamtlicher Teil. Politische Tagesübersicht. Der Kaiser gedenkt cm diesem Donnerstag seinen Frühjahrsausenthalt in Homburg v. d. H. zu beschließen und gch von genanntem Taunusbade nach Metz zu be geben. In Metz wird der Monarch Besichtigungen der Forts vornehmen und einer Uebung der Garnison bei wohnen. Am 26. April vormittags trifft er aus Metz in Straßburg zu einem nur kurzen Aufenthalte ein, da er bereits nachmittags über Schlettstadt nach Karlsruhe zu einem Besuche der Großherzogin - Witwe Luise von Baden weiterreist. Von Karlsruhe begibt sich der Kaiser nach Cuxhaven, wo er an Bord des neuen Niesendampfers „Imperator" der Hamburg-Amerika-Linie einen mehr tägigen Ausflug zur See unternimmt. Nach der Rück kehr von dieser Tpur beabsichtigt der hohe Herr, den Maisestspiclen in Wiesbaden und dem Sängerwettstreit in Frankfurt a. M. beizumohnen, am 9. Mai vor mittags ist sein Wiedereintreffen im Neuen Palais bei Potsdam zu erwarten. 1- Verlobung des Exkönigs Manuel mit einer Hoheu- zollcrnyrinzessin. Mit Genehmigung des Kaisers und des Fürsten von Hohcnzollern wurde, wie bereits kurz ge meldet, die Verlobung der am 19. August 1890 zu Potsdam geborenen Tochter des Fürsten Wilhelm von Hohcnzollern, der Prinzessin Auguste Viktoria von Hohen- zollern, mit dem srüheren König Manuel von Portugal, der zur Zeit zum Besuch in Sigmaringen weilt, verkündet. Prinzessin Auguste Viktoria, ein Patenkind der Kaiserin, steht im 23. Lebensjahr. Sie ist die einzige Tochter des Fürsten Wilhelm von Hohcnzollern und seiner 1909 verstorbenen Gemahlin Maria Theresia, geb. Prinzessin von Bourbon-Sizilien. Die Braut ist durch ihre Groß mutter, die Fürstin Leopold von Hohenzollern, geborene Infantin von Portugal, einer Tochter König Ferdinands II. von Portugal und der Königin Maria II. da Gloria, eine Cousine ihres Bräutigams. Sie wird staatsrechtlich nicht mehr den Titel Königin erhalten, sondern nur den einer „Herzogin von Sachsen" mit dem Prädikat König liche Hoheit, wie ihn die Mitglieder des Hauses Koburg Braganza nach ihrem Stammvater Ferdinand von Sachsen- Koburg und Gotha, dem Gemahl der Königin Maria da Gloria aus dem Hause Braganza führen. f Der Montag war im Reichstage still und ruhig, die Abgeordnetenbänke waren nur schwach besetzt. Man war ja schon am Sonnabend in die Einzelberatung des Militäretats eingetreten und die Fortsetzung der Detail beratung vermochte nicht besonders stark das Interesse des Hauses zu fesseln. Wie immer, gab sie auch heute den Abgeordneten ausgiebig Gelegenheit, ihre besonderen Wahlkreiswünsche dem Kriegsminister vorzutragen und ebenso zahlreich waren auch die Redner, die sich in bunter Reihenfolge aus der Rednertribüne abwechselten. Beim Titel „Garnisonverwaltungen" wünschte der Abgeordnete Koßmann vom Zentrum eine raschere Erledigung der Flurentschädigungen. Beim Kapitel „Militärmedizinal wesen" kam der Sozialdemokrat Hoch eingehend auf die Typhusepidemie in Hanau zu sprechen. Generalstabsarzt Dr. Scholtz teilte mit, als einzige Erklärung für die Erkrankungen habe sich einwandfrei ergeben, daß die Schuld an infiziertem russischem Salat gelegen habe. Die Typhusbazillen seien durch eine Frau eingeschleppt worden, die beim Kartoffelschälen in der Küche beschäftigt wurde. Für die Güte unseres Sanitätskorps spreche genug die Tatsache, daß in den letzten 38 Jahren die Zahl der Erkrankungen um mehr als 3ö Proz. zurück- gegangen sei. Beim Kapitel „Verwaltung der Remonte- depots" führte Schmidt-Meißen (Soz.) Klage über die schlechte Bezahlung der sächsischen Remonten. Sächsischer Militärbevollmächtigter Leukhardt von Weißdorf trat diesen Ausführungen entgegen, der Abgeordnete erklärte jedoch, daß seine Darlegung dadurch nicht widerlegt sei. Beim Kapitel „Pfcrdebeschaffung" hatte die Kommission Abstriche in Höhe von 600 000 Mark gemacht. Trotz der Bitten des Kctegsministers, die Entscheidung darüber bis zur dritten Lesung aufzuschieben, wird der Kommissions antrag angenommen. !' Olle Kamellen. Der Reichstagsabgeordnete Lieb knecht hat am Freitag im Verlaus der Reichstagssitzung einen Brief verlesen, den die deutschen Waffen- und Munitionsfabriken an den Pariser „Figaro" gerichtet haben, in dem Stimmung für weitere Heeresrüstungen gemacht wird. Der „Vorwärts" hat jetzt den Bries abgedruckt. Nach alledem könnte man annehmen, daß es sich um einen Vorgang aus allerjüngster Zeit handelt. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Dieser Brief rührt vom August 1907 her und war bereits im Jahre 1911 Gegenstand der Neichstagsdebatte. Damals las nämlich der sozialdemokratische Abgeordnete Stücklen den Brief in der 139. Sitzung vom 23. Februar vor, und der Kriegsminister von Heeringen hat schon damals die Stellungnahme der Negierung zu dieser Angelegenheit präzisiert. * In der Budgctlommission des Reichstages wurde am Montag nach längerer Debatte der Antrag des Zentrums, die Kommandanturen in Karlsruhe, Dresden, Darmstadt und Stuttgart als bis zum 30. September 1913 wegfallend zu bezeichnen, mit 17 gegen 10 Stimmen angenommen und nach demselben Anträge noch einige Stellenverschiebungen bei den Kom mandanturen beschlossen. Der fortschrittliche Antrag auf Streichung der Gouoerneurstelle in Ulm und der Kom mandanturen In Altona, Karlsruhe, Darmstadt, Glatz und Glogau sowie der sozialdemokratische Antrag, be treffend Streichung der Kommandantur Königstein, wurden abgelehnt. * Die Ablehnung eines deutschen Marincatlachös für Argentinien, Brasilien und Chile hat das „Argentinische Tageblatt" zu folgenden Ausführungen veranlaßt: „Der deutsche Reichstag hat, wie das Kabel meldet, die Schaffung eines Postens als Marineattachö bei der deutschen Ge sandtschaft in Buenos Aires abgelehnt. Die deutschen Politiker haben damit wieder einmal gezeigt, wie kurz sichtig sie sind. Der Posten würde sich, wie wir bereits einmal ausgeführt haben, sicher bezahlt gemacht haben, aber im deutschen Reichstag sind leider Parteirücksichlen und kleinliche Interessen so groß, daß darüber die wirk lichen großen Interessen des Reiches übersehen und ver nachlässigt werden. Wenn dann die richtige Erkenntnis kommt, ist es gewöhnlich zu spät." — Das sollten die Herren im Reichstage zweimal bedenken. 1' Der bayrische Ministerpräsident Herr von Hertling ist in Berlin eingetroffen, um mit dem Reichskanzler über die Wehr- und Deckungsoorlage zu konferieren. 1- Landung zweier deutscher Flieger-Offiziere in Frank reich. Bei der Ortschaft Aracourt in der Nähe von Luneville ist am Dienstag vormittag 9 Uhr ein Aeroplan mit zwei deutschen Offizieren in Uniform gelandet. Der Unterpräsekt ist aus Luneville sofort nach Eintreffen der Nachricht an Ort und Stelle abgercist. — Das französische Ministerium des Innern gab gestern nachmittag folgende Note bekannt: Heute morgen 7'/» Uhr landete unweit Aracourt, fünf Kilometer von der Grenze entfernt, ein deutscher Zweidecker. Der Aparat ist ein Eulermodell mit einem Motor von 70 I?8. Er mar mit zwei Offi zieren in Uniform bemannt, einem Fliegerhauptmann und einem Insanterieleutnant. Der Apparat hat das französische Gebiet um sechs Kilometer, weit überflogen. Die Offiziere haben erklärt, von Darmstadt heute morgen um 5 Uhr ausgestiegen zu sein, um nach Metz zu fliegen. Sie hätten im Nebel die Richtung aus Dieuze verloren und erst bei der Landung erkannt, daß sie sich auf französischem Gebiet befanden, als sie die herzueilenden Landleute befragten. Der Unterpräfekt von Luneville hat die Angaben der deutschen Offiziere nachgeprüst. Drei Fliegerosfiziere aus Toul, Epinal und Verdun und ein Fliegerhauptmann sind von den Militärbehörden nach dem Landungsplatz« geschickt worden. Die Zivil- und Militärbehörden stimmen darin überein, daß die Landung aus höhere Gewalt zurückzusühren ist. Das Ergebnis der Untersuchung dürfte sein, daß der Zweidecker die Rückfahrt noch im Lause des Nachmittags antreten kann. — Aus Darmstadt wird noch gemeldet: Bei der Landung in Aracourt handelt es sich um den Leiter der Flugstation in Darmstadt Hauptmann Dewald und um den Leutnant v. Mirbach, die heute morgen um 5.20 Uhr hier aus einem Eulerapparat der Militärfliegerstation aus- gestiegen sind. Zu dem Uebungsflug nach Metz waren ferner aufgestiegen Leutnant Reinhardt, der in Zweibrücken landete, Leutnant Koch, der in Forbach niederging und Leutnam Sommer, der in den Saaralpen landete. — Die deutschen Militärflieger haben um 5 Uhr mit Er laubnis der französischen Behörden die Rückreise nach Deutschland aus dem Luftwege angetreten. -j- Der lstesamlborstand des Alldeutschen BerbnndcS hielt am vergangenen Sonntag eine sehr gut besuchte Sitzung in München ab. In ihr hielten Vorträge: Rechtsanwalt Claß-Mainz über die allgemeine politische Lage, General Keim-Berlin über die Wehrvorlage und die Deckungs- gcsctzentwürse, Admiral z. D. Breusing - Berlin über die deutsch-englischen Derständigungsoersuche und Hofrat Dr. Rolfs-München über die deutschen Kampfspiele. Ueber die drei ersten Themata fand eine lebhafte Debatte statt. * Der Ausstand der oberschlesischen Bergleute hat am Sonntag weitere Fortschritte gemacht. Während bei der Frühschicht am Sonnabend etwa 11000 Arbeiter nicht eingesahren waren, fehlten abends über 30 000 Bergleute bei der Schicht. Oesterreich - Ungarn. f Der österreichische Kriegsminister und der ungarische Honvedministcr wurden in den letzten Tagen nach langen gemeinsamen Besprechungen wiederholt von Kaiser Franz Josef in Audienz empfangen, der ungarische Honvedministcr allein zweimal in der letzten Woche. Jetzt verlautet aus durchaus zuverlässiger Quelle, daß diese Audienzen und Beratungen mit den Berichten in Zusammenhang standen, die die Minister dem Kaiser in der russischen Spionage affäre zu geben hatten. Der Hauptsitz der Spionage war bekanntlich Budapest und Oberleutnant Gandritsch in der Affäre der Hauptschuldige. Man ist jetzt unter richtet darüber, daß die ausgedehnte Tätigkeit dieser Spionagebande der russischen Regierung im Laufe des Winters derartige genaue Informationen über die Kriegs bereitschaft und auch über die Dolksstimmung geliefert hat, daß aus Grund dieser Berichte die russische Negierung sich zum Einlenken entschloß und die Vereinbarung über die gegenseitige Demobilisierung traf. Schweiz. 1' Der französische Militärflieger Leutnant Glaubert hat am Sonntag in Uniform die Schweizer Grenze bei Neuchatel überflogen und ist auf Schweizer Gebiet gelandet. Er wollte von Dijon nach Belfort fliegen, verirrte sich aber in der Nähe von Wavre. Nachdem die Schweizer Behörden sestgestellt hatten, daß es sich beim Ueberfliegek der Grenze um einen Irrtum handelte, erhielt der Offizier die Erlaubnis zur Rückreise. Der Apparat dagegen muß abmontiert und mit der Bahn nach Frankreich zurückbefördert werden. England. 1' „Daily Lhronicle" warnt davor, den Kruppskandal als Ausnahmesall zu behandeln. Die Firma Schneider in Frankreich und das englische Schiffswerftenkonsortium hielten jeden Vergleich mit Krupp aus. Vickers und Maxim bauten Schiffe für die italienische Regierung, die Flottenliga zähle diese Schiffe zu den feindlichen und der beunruhigte Patriotismus verlange daher neue Schiffe für England, und das bedeute neue Aufträge für Vickers usw. Aber die schlagendste Parallele sei der Iamsonraid. In Südafrika seien dieselben Kräfte im Werk wie im Falle Krupp. Frankreich. Die französische Presse bringt über die Krupp- ent Hüllungen im Deutschen Reichstage ausführliche Berichte ihrer Berliner Korrespondenten. Die großen Informationsblätter enthalten sich jedoch vorläufig jeder Kritik. Dagegen bringen die Parteiblätter längere Kommentare. So schreibt die der Regierung nahestehende „PetitNcpubliguc": „Die Kruppaffäre kommt geradezu! rechten Zeit, um uns zu zeigen, wie Mißverständnisse vergrößert werden, und durch welche verabscheuungswürdigen Manipulationen zwei Nationen in einen Kampf gezogen werden können, nur damit einigen skrupellosen Fabrikanten Nutzen daraus erwächst." Zu der Behauptung des Reichs tagsabgeordneten Liebknecht, Agenten der Firma Krupp hätten in die französische Presse, besonders in den „Figaro", Artikel über geplante französische Artillerieoer-
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