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Dresdner neueste Nachrichten : 03.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190904035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19090403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-03
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.04.1909
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ngsdner NeueffeNakhkaHlEit Nr. 90. m. Dle einhellig- colsuelssue los-I Ost dulde- Ists-risse I Os- sür aus-visit II II- NOT m Inst-us « s. tabcllesioz Oft Die stempeln e etlimäelleöcwrcidts nnd umqe uns l Ul» Ist ans rts hu s. ei Und-h sonnige- uns dazu-umfän- adm noch taki-. Shimo ehühket Bd HI. use-sie von almost-is werden Inn sequ Hieraus-using- sufseaowmm Für has Ermessen t hem-taten arti und Ilsfeu wird nicht sann-ten tel pposmiesnffs e void-mum- nupnlsssif Unsre dass-tu Ins suswsrt sen sasasmestellem sowie f much-Innenran mesmones tm Jus und suslsus nehmen Laie-«- s citstntsmses Ins sub-tm c- Unabhängige Tageszeitung. Muts-n su diesbe- lud senkte- smuth 111 m butt t,ss Ut. im bin-. durch untre Grund-Hilfsle- Uesstlis II M« st- casuol Us Mi. frei can-. Mit der Beilage Jst-Mem sie-ein« oder mlt der Beilage »Du-due kliesoase Als-m- te lb Pf. pro Monat mehr. spie est-L m Deutschland und den deutsche- Kot-sites- Istk A - «Jlluftt.N-uefte« maul. IM« pu MUi M « I thut Lumpen-ist j« ucc « . « M, I e ene · n Crit M Wes-MONEY Ewig-»s -ll s M Ul. U s - - · c M pessima-de ver saazkusochei IT- MITIII w si- Diese Nunme- usiass ls seit-. Ist-u fiel-e selten » mit ist Vor der Vertagung. " s. Berlin. l. April- Mit einein großen Ferne-reichen nedt der Reichs tap in ieine Osterierieir. Wird es gelingen, den Block to weit wieder zu seitinen, daß er das ichwieriqe Wert der Reichdsinnnnresornr in der kurzen Zeit zwischen Ostern und Pfingsten - denn allzulanne nach Pfing sten wäre der Reichstag nicht zutamtnensubalisen —- zusiande drinnen wird? Das ist die Frage, deren Be antwortung heute mit Sicherheit nicht möglich ist- Nach überwiencnder Ansicht liegt die Wahrscheinlich-; reit vor, daß der Block in der Zwischenzeit zu neuem Leben erwachen und die schwere Ausgabe erfüllen wird. Man will auch bereits die Linie kennen, aus der die Verständigung schließlich tu erzielen sein wird. Der größte Teil der konservativen Partei dürste sich mit der Reichspartei, den Nationalliberalen imit Ausschluß von drei bis vier Mitaliedernf, der Wirt schaftlichen Vereinigung-h der Reformpartei und der Freisinnigen Frattionöaemeinichaft für eine er weiterte Crbqnfallsieuer zufamniensindem während dieFreisinniqen aleichzeitiq in derßranntweiniraae sich zu der ein wenig zu modifizierenden Mononolvor inne der Regierung bekehren werden. Ueber die andern indirekten Steuern wird man sich dann leicht verständigen können. Unter anderm tritt neuerdinns eine mtiqiichst qerinq zu bemessende Steuer auf die Feuerverfielxrunqsvertriine, die aber trotzdem ein ansehnlicheö Erträgnig liefern würde, in den Vorder grund. Doch ist dieser Plan, wie noch mancher andre, erst im Werden begriffen und bat noch keine feste Ge stalt angenommen- · Der Reichstag, der seit dem ist. Januar saft un unterbrochen versammelt aewesen ist« darf mit dem Bewußtsein in die kurzen. knapp drein-schian Ferien stehen« daß er seht fleißig in dieser Zeit gearbeitet hat. Freilich. die positiqu Ergebnisse sind nicht allzu be deutend. Weit sewn siebt der Neichöbausbaltzetat für loos. der mit Ach und items wenigstens bis zum äußersten Zeitpunkt, dein l. April, verabschiedet worden ist. Gans besonders umfangreich aestqltete iich diesmal- neben der üblichen sozialpolitischen Aus cinandersetzuna beint Etat des Reichtsamtö des Jus. neeen. die Erörterung über den Militäretat. die eine ganze Woche in Anspruch nahm und außerordentlich lebbaft vertief. Um so eindrucksvollet bob sich da liegen die nur anderthaibstilndiae Swuna ab, in der ais deutliche Antwort qui die englische Flottenpanit der Mariae-tat falt ohne jede Debatte angenommen wurde. Höhepunkte bildeten weiter beim Etat des Reichsten-stets die Erörterungen über die auswärtige nnd innere Politik. die be: diesmaligcn Etatöbevas iung einen bedeutungsvpllen Abschluß gaben. Auser dem lii nicht mehr allzuviel, noch qak Wichtigeö er ledigt worden. Das Weinaeseiz« das Autotnobilaech das Gesetz zur Beseitigung der Doppelbesteuerung die Dampsersubventlon file Neu-Guinea und ein Gesels bebui Abänderuna deö Einflusses von Armen unterittwunaen auf das Wahlrecht - das sind neben etlichen Anträgen. Inteepellationen und Petitionen die Früchte des eben beendeten Taqunggabichnittes. ——————- Größte Auflage in Sachsen. Reduktion nnd Handtgefchämstells Fertinandstrese C. sen-sprechen Uebattiou M. M. Expedmpu IDEA- cexlai sit spie-b Ostern wird tnnn fedenfallö weit zahlreichen- Ergebnisse erzieletn da die verschiedenen Kommis fionen gerade in den lebten Wochen nnqeincin fleißig aearbeitet nnd mehrere bedeutende Gesetzentwiirfe fiir die Weiterberctuun itn Pienuin bereits fertig iaefteilt haben. Es werden nach Ostern wohl unter allen Umständen. abgesehen von der Reichs-finanz eeform, deren Schicksal in vorläufig ungewiß bleibt noch verabfcbiedet werden- die Novellen pur Ge werbeordnung nnd sum Bank-Metz- das Arbeits kummttaesetz, die Novellen zuvsioilprozeßordnuna und zum Viebfeuchenacsetz. Ob auch die sogenannten tonftitutionellen Garantien nnd die Aenderuna der Geschäftsordnung bezüglich der Jntewellatsonen als baid znr Verabschiedung gelangen werden- läßt sich vorläufig nach dein Gange der betreffenden Kom missionsverbandluunen schwer abfeben Gqu Zeppelins Münchner Fahrt « Die erste große Ueberlandfahrt des Reichölufts schifer nach München igat vorläufig mit der g l ti cks lich e n L a n d u n g bei Dingolfing geendet, wie wir gestern noch in einem Teile der tiluilage nach einem uns zugegangenen Prioattclcgrumm berichten konn ten. Wenn Graf Zeppelin somit seine ursprüngliche Absicht, dicht bei Miinchen, auf dem Oberwieieufelder Ererzierplaiz wiederzugeben, wegen des starken Stur mes bisher nicht bat ausführen können, io wird man die Luitfabrt trotzdem oder gerade deshalb, weil sich das Schiff schließlich auch im starken Sturme siegreich behauptet bat, als einen neuen glänzenden Erfolg der großartigen Erfindung Zepäxelius betrachten dür fen, und ganz Deutschlan wir dem kühnen Grafen ein herzliche Gitickauf zur weiteren Fahrt zurück nach München und an den Bodensee zurufen iiebcr die Fabri, die das Luitschiizl bisher zurück gelegt hat, gibt die beigefügte Karte nischltiß· Der Ort Loichinä bei Dingoliina liegt norddstlich in der Richtung de Pfeils, der nach Land-but weist· Auf dem Landungsplatxe bei Tingolsing. An den Landungsplatz wurden nosb gestern die Luftichisserabteilun aus München und das ganze l. Bataillon des lanfantcriesßegtmcnw ausLands but befördert. . Von unserm Münchner Speztaiberichterstattet erhalten wir tetegraphisch solaendes Stimmunasbildx sh- München. L. April. Wein-Tel. der Dresduer Neuesten NachrichteuJ Nach der glücklich erfolgten Landung des Lustschisses atmete man in München sdnnlich aus. Alles war wie von einem Druck befreit. Die Erinnerung an den Taa von Gebterdinaen war wieder wach aenootden. Bis weit in die Mittagsstunden hatte die Menge aus Ober wiesenseld ausaedalten lun ans die Rückkehr des Lustichisses zu warten, nun wurde es auch dort rubiget und bald standen nur noch ein paar hundert Menschen spie-end da. Da kam aegen 6 Uhr die Kunde, dass eine Rückkehr des Lustschisses site den Abend noch nicht ausgeschlossen sei; das blies die Hossnungen wieder an. Die Völkerwanderung nach Oberwiesenseld begann von neuem, aber Zepuelin blieb aus. Um 7 Uhr abends, als die Dämmeruna eintrat. hatten auch die letzten den Glauben ver loren. Gegen ii Übr fiel am Landnnassoiav die Entscheidung, daß das Lustschisf die Nacht über bei Dinaolsing bleiben solle. Gras Zeuuelin und Zur Fahrt des »Beste-et feine Gefährten waren nach der Landuna in auf-er Stimmung. Der Gras ließ sich in einer nahe qeiegenen Mühle eine Wassersuvne kochen, um etwas Warmes In bekommen. Am Abend äußerte der Gras zu seiner Umgebung die Absicht, auf alle Fälle noch einmal über München en fab ren» Die Beimtehr wird annetreten. sobald die Witterunasoerhältnisse aiinstiaer sind. Leider ist auch heute noch wenia Aussicht auf baldige Beise runa. Der Graf verbrachte die Nacht mit den Offi zieren in der Gondel. Es herrscht sehr starker Wind. Gestern abend traf von München ein Mitwir fonderzua mit Gas sum Nachfüllen ein. Wenn der Wind nicht nachliißt, soll das Lastschiff vorerst vor Anker bleiben. Jedenfalls hat der Lustkrenser am aefitiaen Tag die sinnst-rohe befinden Das Luftfcbiff cieai sent llar one sbsahri bereit in der Nichte-Ia nach München-. Graf Zeppelin mochte trotz der Windsiärke M nibaiichst baid aufsteigen. : Von München sind drei Krafiwaaen des Eisenbabns » Bataillonö nach Loichina dirigiert, um dem Luft- ; fchisssu folgen. Auch die schweren Reiter und Jn- l fanierie wurden beordert, sich in Beeeitschaft zu l halten. . qu Bekanxerung des Luftichisses. Ueber die Laut-uns--tclcgtap·hieZ-t«qufns unser Münchnet m.-Speztalbctichtcrstattcr noch folgende Einzelheiten: Icl. München. S. spru. (Priv.-Tel.) Die Lamännq des Lastschiffe-s erfolgte gestern um 3 Uhr 6 Minunten auf weichem. morsigem tät-unb, 700 Meter entfernt von Ntebcrviehbach bei Dingolftng. Nack- 5 Uhr rückte dte LuftschtffeksAbtcilnng aus ucn sich mit Extra-Jus nach Dinvolftnq zu begeben» Dorthin war tnswischen eine große Unzahl von» Mitncbner Automobilen gefahren- P ttnz A lfo nd und seine Gemahlin fuhren dahin und beglück wünschten den Grasen zu der glatten Laut-uns Der Gras und feine Gefährten waren tn guter Stim mung. Die durchschnittliche Wink-störte betrug gestern 18 Sekundenmeter. Der Ballou ist sibriqenb n t cht direct abgetrieben worden-, sondern bat sich langsam zurücktretbeu lassen, well es suklug —- 100 000 ei 11l- 1« M Wische-. oder immoalied ist« direkt gegen de- W It tät-tosen- Jn München herrscht heute kaltes- IM sreundltches Wetter bei leisem Regen und starkem Wind. Um U Uhr vormittags liegt das Lastschiff immer noch in Loiching, ist aber schon klar sur Üb tahrt nach München bereit Ueber dte Ver-) ankerung des Lustschisses wird M le meldet: Es ist in der Weise verankert daß M eine-n großen schweren Brückenwaqu nach cat fernung der Räder in die Erde gegraben und die Taue des Lustschisfes um den Brückenwagen herum geschlunqen hat. Graf Zcppeliu über die Landumn Die Landunq bei Dinaolsina ist nach Aussag des Grasen Zeooelin erfolgt, weil ein weiteres Ab »treiben mit dem Sturme aesädrlich erschien und er für das Lastschiff milttörische Bilse von Lands-but der bereits unterwegs wußte. Dort hatte Graf Zepvelin cine Karte zu dcu drei Eskadronen des 2. Schwer-en Reiterreaimmts hinuntergewotsen. Die Landuna erfolgte dann ohne weiteres glatt und mit Hilfe der ersten aus Landöhut in Automobilen nachgetommeneu Privatpersonen und berbeieilenden Landleute, die beim Verankern des Lastschiff-s halten« das voll ständig gcboraeu war, ehe militärische Hilfe zur Stelle war. - Eine Luft-Dreaduoualit? Den Engl-indem macht die Fahrt des Grafen Zeppelin auch schon wieder deftiqe Konffchmekzen Sie fürchten anscheinend eine deutsche Luftflotte nicht minder wie diejenige zur See. Von unsrer Londonser Redaktion wird uns ieleataphieri: skns London. S. April. (Priv·-Tel. dek- Dresdner Neuesicn Nachrichten-) Eine kleine Notiz über die Fahrt des Grafen Zeopelin nach München gibt mir zu denken. Es beißt im -Dailn Tele ataph«: Allem Anschein nach handele es sich bei der Münchner Fahrt nicht um den Bepnclin I«. der nach seiner Zerstörung rekonsttniert wurde, sondern um ein ganz neneö, nach den Prinzipien des »Bev pelin 1V« gebauteg Lastschiff. Will uns vielleicht der .Daily Tetearapb«" auf dem Gebiete des Luft ichissbaues auch schon wieder geheime Rüstunan nagt-ersean « D’fevfs·"Hesotqnjs des stolzen 111-to- Ut Mr fchmejchelhaft für uns. Pariser Bühnen. Von unterm Pariser J.-Kotrespoudeuteu. Paris. Ende März. » Wie leicht ist es doch, unsterbtich zu werdeni Einer der jüngsten Akadeniiler ist Herr Paul Her vleu, und eines der schwächsten Stücke der Saison ist Das seinige. Das natürlich im Thåätre Franc-ais angenommen worden ist. weil der Autor even Paul Vervieu beißt, der Leiter des ersten Schauspielbauseö aber selbst Akademiker ist. Die Postbeamten haben sich nicht allein über die Protektionswirtschaft zu be klagen Dieser große Academiier Hernieu wollte als er es für nötig hielt, ein neues Taeaterstiicl zu schreiben, offenbar seine unsterblicgen oliegen nicht durch revolutionäre gdeen beunru igen. Also wäiklte er einen Stoff, der s on eint e Male auk denPartser Bühnen behandelt worden ist: den Ehe ruch. A er er wollte, er mußte doch seine nicht unsierblichen Konkurrenten übertrgfem also schuf er ais Handlung seines Stückes ozwei -hebritche. Das ganze Dratnin das sp pretenti'g »Kenne dichl« heißt, dreht sich nur um diese beiden Brüche im ehelichen Leben des Gene rali de Siberatn der in zweiter Ehe eine junge Frau genommen gan und seines Vetters Doneieres, der zwar eine rau mit natürlichem Altersunterschied Mvischi hat, was iån aber nicht vor den körnern schützt, sintemalen a e französischen stauen, ie man aus der Bühne lsiehn nun einmal Ure Männer be trügen. Einma und mehrere Male, in sonstigen Stücken. Bei kerrn Hervieu nur ein einziges. klet nes Mal- Un das macht das Drarna noch etwad unwabrscheinlicher, macht es Yo amiisant, daß das üblitunz hie und da im tragi chsteu Momente einer ofse in den Nouveauted beizuwtäbnen glaubt- Die hese - denn Herr Hernieu wi sogar etwas be weisen ist folfendex man soll einein Betrogenen nicht Strenge w der die Betrügerin anraten, weil man nicht wissen kann, was man selbst im gleichen Falle tun würde. . Der General -—— den der juxtendliche Lieb haber Lebargn meisterlich als alten » erliebten spielt - rat seinem Vetter an, sig scheiden zu lassen, als dutage kommt, daß Frau oneidreb vor wenigen Stunden oon einem aalanten Rendezvouti heim aelebrt ist. Er zwingt ibn zur Scheidung, indem er ihm ansagt, daß er die Ehebrecherin nicht mebr emp fangen werde. Im nächsten Alte aber - noch selbi aen Tages fällt die unendliche Extrau Generalin einem strammen Leuinant in die rme, und ihr alternder Gemahl winseit um Gnade, nachdem der erste Zorn oerrauseht ist und als er begreift« daß die Scheidung für feine Frau eine Erlösung ware. Der Leutnant gebt ins ferne Jndochinm vielleicht auch nach Madagaslar. Und darüber fiillt der Vorhang. E Das ist die Novittit der ersten Buhne LFrankreicle s das neueste Werk eines unsterblichen kademikerg. Dem ed th einmal gelungen ist, diesen banalen, » underte ale von andern Antoren gezeichneten iguren einige-d Leben eingnhauchem der einen Pel en, den General, versehentlich zu einer ossenfegur werden laßt. Ohne das überaus treffliche piel ware das ervieufche Drama glatt durchgesallen. Aber die Pari er Schauspieler ha en eine solche Erfahrung in der aritellung von Ehebrechern und Ebebrecherins nen, daß sie wirklich meisterlich spielen. Die Nonität des Baudeville, das unter der mangelhaften Leitung von Pol-eh dem Exgaiten der Raiane, non Mißerfolg zu Mißerfolg schreitet, ist aber auch durch das gute Spiel nicht gerettet worden. ,Die beste der Frauen-« ist Schnndfabritat aus der Firma Bilhaud und Henneauin. Einem altbemtlhrs ten Haufe, das jedoch mit der Zeit nicht fortschreitet. Nur Herr Porel kann noch an sie glauben. »Die beste der Frauen« bricht natürlich die Ehe ebenioofi wie alle andern Frauen der Pariser Bühnenschrift steller, sie hat nur dabei ein gutes Herz für Arme und Bedürftige, so Tun daß iie einen ihrer Geliebten stark darüber oerna litfsigt, bis dieierEriap bei einer züngeren und noch nicht verheirateten Dame findet, ie er heiratet, während seine Ezzoeliebtc einen andern ätieblhaber nimmt nnd ihre ohltatigkeit an« den Naselckangt Esscheinn daß diese Handlung vier oo e tte nötig hatte, utn gebührend ausein iandergefegt zu werden. Da aber niemand glauben wollte, da eine Wohltaterin, die im übrigen den lan gen lieben Tag hindurch nichts andres zn tun hat, nicht genug Zeit für ihren Liebsten findet, so erhob iich gelinder Widerspruch bei den Zuschauern. Wenn fte denn schon durchaus Eltebrecherinnen selten sol len, io mögen diese wenigstens ihren ehebrccherisksen Pflichten gebührend nachkommen, sagte man sich. Und Herr Porel ist ichon wieder auf der Suche nach einem alten Schlang Es ist exltza nlieh, wie leicht dasParischnbltkmn duldet, daß estzrauen Frankreichs von den Bühnen autorcn fortgesetzt tn den Kot gezogen werden, es Ist aber ebenso erstaunlich daß sich das Publikum bis setzt noch nie an der seHändlichen Rolle, die man die M nner spielen läßt, gestoßen bat. Wenn man den ITdeaterstücken Glauben schenken wollte, ainae jeder gebildete Franz-die von bfriili dung arg Rand nach einem Webe aug, gen-d nlied na dein eibe seines besten Freundes. Noch nie bat ein Unter diese una aelelletn die angeblich nur danach trachten, dieFranen ihrer Freunde su Fall sn dringen. anders denn als ElPrenmänner Feze chneh es sind immer Leute, die a e Tugend des heu, während ie Ehemiinner nnaud· iteslich zu sein ngeaetr Das Inaq in Schwänken hin ae en, aber in ratnen, die Anspruch aui Wahrheit machen. gar irgendwelche Thezen veriridiäjen wollen, ist das aus die Dauer let-Hut ssig. Aller ings wird auf den Pariser Bühnen änqsi das Gegenteil von J Moral gepredigt Kleines Feuilleton = Residenniheaten Carl delete-Bene iin An diesem Ehrenabend Karl Frieies loclen mich lebe-mal fleiiehliche Geliifte ins Theater-: Ich will den historischen Schinten sehen, der nach dem zweiten Alt aus die Bühne kommt. Er kommt jedes mal, programmäßig trotzdem sehe ich ihn immer gerne wieder neben Karl Frieje durch die Blumen fitlle leuchten· Wie denn überhaupt dieser Schluß des zweiten Altes beim Benefiz Karl Frieies zu den angenehmsten Augenblicken des Residenztheaters winterö gehört Eine behagliche Massenpinchoie wandelt Karl Frieie für das Publikum in eine Priinadoinm, die mit Blumen überschüttet, mit Vei iall erdrückt wird. So etwas erlebt man immer gern - zumal man dem Unermiidlichen aerne Blumen nnd Beifall und Schinken gönnt. Geipiclt wurde gestern ein annehlicher Schwank von Heinrich Stobiher und Fredrichs »Reiterattacte«. Wenn ich mich recht entsinne, handelte es sich in dem Stück darum, daß militärseindliche Damen nnd Herren zum zweierlei Tuch bekehrt werden. Frieie spielte einen antimilitaristiiehen Leinwandlahrikanten mit Bochachtunq vor Reaimentsiahnen eine Rolle, die ihm leider nicht die Möglichkeiten der Entfaltung ac währtc, die man ihm geiviinicht hätte. iNicht einmal ein farbige-i Talchentuth konnte er aus einer hinteren Rocktaiche hängen lassenJ Daneben entsinne ich mich einer Szene. in der Fel. Ton rad mit Detrn Ovel Brüder-schalt trank eine Szene, vor deren Atmo sphäre ich voller Sehnsucht an den kommenden Schinken dachte· Sonst habe ich noch die betten Bauer, Dellwim Janda und viele Damen aufs der Bühne gesehen, von denen mir Fel. da r t ma nn. . M Barchardt nnd Lan Meyer anaenedm im ächtnis aebliebeu sind. Das daus war ausoers kauft. das Publikum äußerst beisallsireudicu k. s- Das Petrianarteti beschlos- eftern mit seinem li- Qnartettabend die Reihe der qAbonnementskonp zerte dieses Winters. In mehr als einer Hinsicht ev- Zieli dieser Abend sein besonderes Gesicht· Zur freu iaen Ueberraschung der Hörer erschien nach langer Krankheit Herr Erdmann Warwas zum ersten Male wieder am zweiten Geigen ult. Er wurde aufs herzlivchste begrüßt, und es geschalk sicherlich im Sinne aller nwesenden, als srl Helga Petri dem Freunde und Quarteftgenossen hres Vaters zum Willkomm einen Rosen irauß aufs Podinm reichte. Der Groß meister des Streichquarteiis und Schuhpatron aller Quartettsnieler, Beethoven, herrschte diesmal auf dem Programm. Wie der andre Groymeister und Schutzpatron, Joseph Joachim, es so ost und gern se tan, hatte man drei Werte derllfrilhem mittleren und späten Zeit nebeneinandergesie t. Und zwar drei der herrlichsten Osus 18 Nr· 1 begann, sung nnd frisch und blühend ann folgte die dunkle Sehnsucht des Opus 95, das man verhältnismäßi selten zu hdren bekommt Und endlich lisfneten ins die Pforten u senem großenMyfterinm in Cis-Mo , das das Höchste bedeutet, was Menggiiengeist ie in dieser Form ge staltet hat. Die edergabe gerade dieses letzten Werkes war hervorragend Doch sollte man sich ein mal ernstlich fragen, ob es nicht besser wäre, den chronologischen Gesichtspunkt ausaneben und ein solches Werk, das an das innere O r, an die Kon entrationskraft und Aufnahmefäljigkeit auch des Höchstkultivierten Hörers ungeheuere Anforderungen tellt, wenn nicht an die Spitze, so wenigstens in die Mitte des Programms zu sehen. Der Schaden wäre gering, der Gewinn siir die erdrückende Mehrheit der Obrer groß. E. N. = Connabendvefner in der Krenqkirche nachmittaqs 2 Uhr. i. Joh. Seb. Bach: Prälndium und Zuge in GNoll siir Orgel sPeters, Band B s. Andreas ammerschmidt: ,Machet die Tore weitl« - otette für icchsstimmigen Chor aus den ~Fesi- und Zeiiandachtcn« 51671i. s. Wolfgang Amadeus Mozart: «Bencdietns« siir Solossonran mit Orgel aus der BsDnrsMeffr. 4. Joh. Seb. Bach: Ildakio »aus der ciDursSonaie fiir Bioline mii Orgel. s. cbar es -Gvnnod: «oolqaiha«, Lied fiir Copran mit OrqeL s. Ilbert Decier: «Jiirwabr, er truä unsre Krankheit-U W moiette fiir Chor Wert , Hir. p. Mitwirkende: der irren-schon derr Johannes sirieqley Kal· Kammer-unter Plain-g- Orgel: oerr Alsred Sitiard, Organist der Kreuz- Zitrchå eituna: Herr Otto Richter, Kantor und Kal. Mnsih re r.
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